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Die
Erfindung betrifft ein System zur optischen Analyse von Probenarrays
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Derartige
Systeme werden beispielsweise im High-Throughput Screening (HTS),
eine vor allem in der Pharma-Forschung angewendete automatisierte Methode
zum Durchführen von Millionen biochemischer, genetischer
oder pharmakologischer Tests im hohen Durchsatz, verwendet. Hierbei
werden auf sog. Mikrotiterplatten, Glas- oder Kunststoffplatten mit
voneinander isolierten Näpfchen oder Wells, eine Vielzahl
von Probesubstanzen untersucht. Die Mikrotiterplatten weisen üblicherweise
zwischen 96 und 1536 derartiger Wells auf, welche gleichzeitig analysiert
werden.
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Für
die Analyse von Proben sind grundsätzlich verschiedene
Messmethoden bekannt. Weit verbreitet ist die Markierung der zu
untersuchenden Substanz mit Enzymen oder Fluorenzenzfarbstoffen. Bei
der Analyse werden in dem hier relevanten Fall der optischen Analyse,
die Proben mit Anregungslicht beleuchtet, die Proben werden dadurch
zur Aussendung von Lumineszenz- oder Fluoreszenzstrahlung angeregt
und diese von ihnen abgegebene Strahlung wird anschließend
aufgenommen und ausgewertet. Üblicherweise wird hierzu
ein System verwendet, welches alle auf einer Mikrotiterplatte angeordneten
Proben oder Assays mit Anregungslicht einer bestimmten Wellenlänge
gleichzeitig beleuchtet und das einen Detektor aufweist, mit dem
das von den Proben oder Assays ausgesandte Licht, einer etwas unterschiedlichen
Wellenlänge, detektiert werden kann. Die Wellenlängen
von Anregungs- und aufgenommener Strahlung werden über
Filter soweit möglich getrennt, was jedoch nicht vollständig
möglich ist. Im Detail gibt es für den Aufbau
derartiger Analysesysteme verschiedene Vorschläge.
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Aus
der
EP 1 581 558 B1 ist
beispielsweise ein Analysesystem bekannt, bei dem die Proben auf der
Mikrotiterplatte mit einer weißen Lichtquelle, beispielsweise
einer Gasentladungslampe, über eine Feldlinse beleuchtet
werden und das von den Proben emittierte Licht über dieselbe
Feldlinse auf ein Abbildungssystem und über dieses auf
einen Wandler abgebildet wird. Um Anregungslicht und Lumineszenz- bzw.
Fluoreszenzlicht zu trennen, ist die Anregungsoptik mit einem Anregungsfilter
versehen, der aus dem Beleuchtungslicht alle Frequenzen herausfiltert, welche
mit der Fluoreszenz- bzw. Lumineszenzstrahlung überlappen
können. Ebenso weist das Abbildungssystem einen Abbildungsfilter
auf, der idealerweise nur das Licht der Fluoreszenz- oder Lumineszenzstrahlung
passieren lässt Beleuchtungs- und Abbildungsstrahlengang
liegen in kleinem Winkel zueinander nebeneinander angeordnet, möglichst
nahe beieinander, um dieselbe Feldlinse effizient von derselben
Seite nutzen zu können, so dass die Proben optimal beleuchtet
werden können und auch das von ihnen ausgesandte Licht
optimal aufgenommen werden kann.
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Bei
einigen Analyseverfahren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die
Mikrotiterplatten von der Unterseite her zu beleuchten und zu analysieren.
So ist beispielsweise aus der
US
5,355,215 ein Fluoreszenzleser bekannt, bei dem eine am
Boden der Wells transparente Mikrotiterplatte von der Unterseite
her angeregt und die von den Proben ausgesandte Fluoreszenzstrahlung
ebenfalls von einem an der Unterseite der Platte angeordneten Detektor
detektiert wird. Grundsätzlich ist das System für
Beleuchtung und Detektion ähnlich aufgebaut, wie das zuvor
beschriebene.
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Darüber
hinaus sind Systeme bekannt, welche den Anregungs- und Abbildungsstrahlengang
jeweils durch teildurchlässige Spiegel trennen, so dass beide
parallel durch die Feldlinse hindurchtreten.
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Grundsätzlich
besteht bei all diesen Systemen die Problematik, dass das Anregungslicht
der Beleuchtungslichtquelle um mehrere Dimensionen starker ist,
als das von den Proben ausgesandte, zu detektierende Fluoreszenzlicht
und deren Wellenlängen darüber hinaus noch sehr
nahe beieinander liegen. Gerade wenn man mit einem sehr hohen Durchsatz
arbeiten will, ist es deshalb wesentlich, so viel Beleuchtungslicht
wie möglich auf die Proben zu bekommen, gleichzeitig aber
zu verhindern, dass ein hoher Anteil von Störlicht auf
den Detektor auftrifft.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System zur optischen Analyse
von Probenarrays mit einer möglichst effizienten Beleuchtung
auszustatten, dabei aber das Signal zu Rauschverhältnis der
Analysestrahlung nicht zu verschlechtern.
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Gelöst
wird die Aufgabe gemäß der Erfindung, durch ein
System zur optischen Analyse von Probenarrays mit den Merkmalen
von Anspruch 1.
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In
einem optischen Analysesystem für Proben, welche in einer
Vielzahl nebeneinander in Probenplatten angeordnet sind und bei
dem die Proben mit Anregungslicht beleuchtet werden, welches von einer
Anregungslichtquelle ausgesandt und über eine Abbildungsoptik
auf die Proben abgebildet wird, um diese zum Aussenden von Fluoreszenz-
oder Lumineszenzstrahlung zu veranlassen, wird erfindungsgemäß im
Beleuchtungsstrahlengang vor der Probenplatte, unter- oder oberhalb
dieser, ein Lichtleiterarray angeordnet, durch den das Anregungslicht auf
die Proben geleitet wird. Im Beleuchtungsstrahlengang des Anregungslichts
ist also nahe der Probenplatte, zwischen der Abbildungsoptik der
Beleuchtung und der Probenplatte, parallel zur Probenplatte, ein
Lichtleiterarray angeordnet, über den das Anregungslicht über
Totalreflexion an den Wänden der Lichtleiter, d. h. nahezu
verlustfrei, gezielt auf die Proben geleitet wird. Dadurch kann
eine deutlich effizientere Lichteinkopplung in die Probe erfolgen,
wobei gleichzeitig das Störlicht reduziert werden kann.
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Vorzugsweise
ist jeder Aufnahme der Probenplatte, in der sich eine zu analysierende
Probe befinden kann, wenigstens ein Lichtleiter zugeordnet, durch
den das Anregungslicht in diese Probe eingekoppelt wird. Dadurch
kann das Anregungslicht, welches auf eine bestimmte Fläche
auftrifft, jeweils gezielt über je einen einzelnen Lichtleiter
in eine Probe geleitet werden. Besonders wichtig ist aber, dass
bei Analysesystemen, bei denen sich der Detektor auf derselben Seite
der Probenplatte befindet, wie die anregende Lichtquelle und somit
auch das aufzunehmende Licht der Lumineszenzstrahlung, welches von den
Proben ausgesandt wird, durch denselben Lichtleiterarray zurückgeführt
werden muss, eine optimale Trennung der, jeweils einzelnen Proben
zugeordneten, Lichtleiter möglich ist, wodurch ein Übersprechen
von einer Probe zur anderen nahezu ausgeschlossen werden kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Lichtein-
und -austrittsflächen der Lichtleiter plan und jeweils
so ausgerichtet, dass das an ihnen reflektierte Anregungslicht der
Beleuchtungsquelle nicht auf den Detektor reflektiert werden kann. Sie
sind also geneigt zur Winkelhalbierenden, zwischen Lichtquelle und
Sensor angeordnet. Dadurch ist nahezu ausgeschlossen, dass Licht,
das an den Lichteintritts- und -austrittsflächen der Lichtleiter
reflektiert wird, auf den Detektor fällt und das Signal
zu Rauschverhältnis des aufzunehmenden Fluoreszenz- oder
Lumineszenzlicht der Proben negativ beeinträchtigt. Bei
einer gekrümmten Oberfläche, welche zusätzlich
fokussieren könnte, gäbe es nämlich immer
einen Bereich, bei dem das Beleuchtungslicht auf den Detektor reflektiert
wird und damit zur Störstrahlung beiträgt.
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Bevorzugt
ist die Fläche des Lichtleiters, welche als Lichtaustrittsfläche
für das Anregungslicht dient und der Probe gegenüber
angeordnet ist, in der Form an die Querschnittsfläche der
Aufnahme an der Lichteintrittsposition zur Anregung der Proben angepasst.
Das heißt bei runden Proben ist die Lichtaustrittfläche
des Lichtleiters ebenfalls rund, während sie für
eckige Aufnahmen eckig ausgebildet ist. Dadurch kann die volle Fläche
der Aufnahmen zur Lichteinkopplung genutzt werden, die Effizienz
ist sehr hoch.
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Besonders
vorteilhaft ist das System, wenn die Lichtleiter des Lichtleiterarrays
so geformt sind, dass die Lichteintrittsfläche der Anregungsstrahlung, welche
der Lichtquelle zugewandt ist, größer ist, als die
Lichtaustrittsfläche, die den Proben gegenüber liegt.
Damit dient der Lichtleiter als Querschnittswandler und kann die,
von der Lichtquelle ausgesandte Strahlung, welche der Anregung der
Proben dienen soll, direkt zu den Aufnahmen hin lenken. Durch den
Einsatz des Lichtleiters als Querschnittswandler kann gewährleistet
werden, dass deutlich mehr Anregungslicht auf die Proben gelenkt
wird, gleichzeitig wird vermieden, dass Anregungslicht auf die Bereiche
der Probenplatte fällt, an denen sich keine Aufnahmen befinden.
Dadurch wird zum einen die Effizienz des Systems deutlich erhöht,
indem mehr Anregungslicht zur Beleuchtung der Proben verwendet wird,
gleichzeitig wird das Signal zu Rauschverhältnis verbessert,
da vermieden wird, dass Anregungslicht auf Stege der Bodenplatte
fallen kann, von wo aus sie diffus irgendwohin gestrahlt wird und
dabei auch auf den Detektor gelangen kann. Je nach gewünschter
Lichtleitung und Form der Aufnahme der Proben kann der Lichtleiter
vorzugsweise konisch als gerader oder schiefer Kegelstumpf oder
pyramidenförmig in ähnlicher Ausführungsform
aufgebaut sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Lichtleiter
an ihrer Lichteintrittsfläche für das Anregungslicht
so groß, dass sie nebeneinander angeordnet in dem Lichtleiterarray
die gesamte Fläche der Probenplatte, an der sich Probenaufnahmen
befinden, überdecken, so dass all das von der Lichtquelle auf
die Probenplatte ausgesandte Anregungslicht von ihnen zu den Proben
geleitet werden kann. Ihre Lichteintrittsfläche ist dabei
so geformt, dass die einzelnen Lichtleiter möglichst dicht
beieinander liegen. So können sie vorzugsweise selbst dann
eine rechteckige oder auch sechseckige Lichteintrittsfläche
haben, wenn die Lichtaustrittsfläche rund ist, weil die Probenaufnahme
rund ist. Indem Lichtleiter verwendet werden, ist es also nicht
nur möglich, den Querschnitt von Lichteintritts- zu Licht
austrittsfläche zu wandeln, sondern auch die jeweils zum
Sammeln des Lichts und auf den anderen Seite zum Einkoppeln des
Lichts in die Proben ideale Flächenform zu verwenden und
im Lichtleiter zu wandeln. Dadurch ist eine optimale Ausnutzung
der Beleuchtungsstrahlung möglich. Dies wieder ermöglicht
auch den Einsatz billiger Lichtquellen wie von LED, ohne den Probendurchsatz
zu verringern.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wächst
die Querschnittsfläche der Lichtleiter mit wachsendem Abstand
der Lichtleiter zur Beleuchtungseinheit. Um Beleuchtungs- und Abbildungsstrahlengang
zu trennen, sind bei derartigen Systemen die Lichtquellen im Allgemeinen
leicht schräg zur Flächennormalen auf die Probenplatte
angeordnet. Deshalb trifft das Licht schräg auf den Lichtleiterarray
auf. Dadurch gibt es Lichtleiter, die näher an der Lichtquelle
sind als andere. Diese erhalten damit pro Flächeneinheit
mehr Licht und können damit mehr Licht auf die Proben leiten.
Ziel ist es jedoch, die Proben möglichst gleichmäßig
zu beleuchten, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Deshalb
wird der Lichtleiterarray so aufgebaut, dass die weiter von der Lichtquelle
entfernten Lichtleiter eine größere Licht eintrittsfläche
für das Anregungslicht und damit eine größere
Sammelkapazität haben, so dass sie mehr von dem, an dieser
Stelle weniger intensiven Licht, aufsammeln können und
somit bei entsprechender Wahl der Größe der Lichtleiter
insgesamt gleich viel Licht auf die Proben fällt. Damit
kann ganz ohne zusätzliche, das Licht harmonisierende,
Einrichtung, wie beispielsweise eine Feldlinse, eine gleichmäßige Beleuchtung
der Proben bewirkt werden. Durch den Verzicht auf die Feldlinse
kann ein weitaus kostengünstigeres Auslesesystem erzeugt
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt
der Abstand zwischen Lichtleiter und Lichteintrittsfläche
der Probenaufnahme zwischen 0,2 und 0,3 mal den Durchmesser der
Lichteintrittsfläche. Für gängige Mikrotiterplatten
würde der Abstand vorzugsweise bei etwa 2 mm liegen. Damit kann
die optimale Einkopplung von Licht gewährleistet werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist an der Lichtaustrittsfläche
für das Anregungslicht, welche den Proben zugewandt ist,
an jedem Lichtleiter bzw. in dessen naher Umgebung eine Heizeinrichtung
angeordnet. Da der Abstand zwischen Lichtleiterarray und Proben
sehr klein ist, um möglichst viel Licht in die Proben zu
bekommen, kann es passieren, dass Probensubstanz an den Lichtleiter gelangt.
Tröpfchen, die sich an der Lichtaustrittsfläche
des Lichtleiters absetzen, könnten dort ankommendes Anregungslicht
reflektieren und direkt auf den Detektor zurück streuen.
Dadurch würde das Ergebnis maßgeblich verfälscht.
Um dies zu verhindern, wird vorgeschlagen die Lichtaustrittsfläche
der Lichtleiter zu beheizen, um so das störende Material zu
verdampfen und die Lichtleiterfläche sauber zu halten.
Hierdurch kann Störstrahlung vermieden werden. in einer
besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine Heizeinrichtung,
die zur Beheizung der Proben oder deren Abdeckung vorgesehen ist
so angeordnet, dass sie die Lichtaustrittsflächen der Lichtleiter
mit beheizen kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Lichtleiter
als Kunststoffspritzgussteil hergestellt. Der ganze Lichtleiterarray
kann so Idealerweise als ein Spritzgussteil geformt sein. Als Kunststoff
wird bevorzugt ein optisch hochwertiger Kunststoff, wie beispielsweise
PC oder Zeonex verwendet. Gerade wenn die Lichtleiter als Querschnittswandler ausgebildet
sind, ist die Herstellung eines Spritzgussteils besonders vorteilhaft,
da die Entformung aus dem Werkzeug aufgrund der Verjüngung
der Form des Lichtleiters besonders einfach ist.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform sind Lichtquelle und
Detektorarray, welcher vorzugsweise hoch auflösend ausgebildet
ist, auf derselben Seite der Bodenplatte angeordnet. Dadurch ist
die Trennung von Beleuchtungslicht und der aufzuneh menden Analysestrahlung
einfacher als wenn von einer Seite beleuchtet und von der anderen
Seite aufgenommen werden würde.
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Um
zu verhindern, dass das von einer Probe ausgesandte Lumineszenz-
oder Fluoreszenzlicht in den Aufnahmestrahlengang einer anderen
Probe gelangt, was ein sogenanntes Übersprechen verursachen
würde und die Auswertung der Probenanalyse stark verfälschen
könnte, werden die einzelnen Lichtleiter des Lichtleiterarrays,
welche vorzugsweise jeweils einer Probe zugeordnet sind, optisch
voneinander getrennt. Vorzugsweise sind hierfür schwarze Trennwände
zwischen den Lichtleitern angeordnet. Die Trennwände sind
insbesondere im Lichteintrittsbereich der Anregungsstrahlung möglichst
schmal, so dass sie nur einen sehr geringen Anteil der Oberfläche
des Lichtleiterarrays einnehmen, so dass möglichst wenig
Anregungslicht von ihnen abgefangen wird. Vorzugsweise nehmen sie
nicht mehr als fünf Prozent der Oberfläche ein.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Beleuchtung,
der Detektor und auch der Lichtleiterarray auf der Unterseite der
Probenplatte angeordnet. Die Probenplatte ist in diesem Fall im Bereich
der Proben transparent, so dass sowohl das Anregungslicht als auch
das von den Proben ausgesandte Lumineszenz- oder Fluoreszenzlicht
durch die Probenplatte hindurch auf die Lichtleiter und über diese
in den Detektor gelangen kann. Ein großer Vorteil dieser
Ausführungsform ist, dass der Lichtleiterarray durch den
Boden der Bodenplatte selbst gegen die Probensubstanz abgeschirmt
ist, so dass diese nicht an den Lichtleiter gelangen kann. Somit
kann auf eine Heizung oder andere Maßnahme zur Reinigung
des Lichtleiterarrays verzichtet werden.
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Um
zu vermeiden, dass eventuelle Kratzer an der Unterseite der Probenplatte
die Qualität der Aufnahme beeinträchtigen, indem
sie das Licht streuen, wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
an der Unterseite der Probenplatte eine Emulsionsschicht angeordnet.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
das anhand der Zeichnungen eingehend erläutert wird.
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Es
zeigen:
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1 die
schematische Schnittdarstellung eines Systems zum Anregen und Auslesen
von Proben nach dem Stand der Technik,
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2 ein
System wie in 1, nur mit einem Lichtleiterarray
zum effizienteren Nutzen der Anregungsstrahlung,
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3 ein
weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Systems mit unterschiedlich großen Eintrittsflächen
der Lichtleiter,
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4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel eines solchen Systems, bei
dem von der Unterseite der Proben angeregt und ausgelesen wird mit
einem erfindungsgemäßen Lichtleiterarray,
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5 die
Detaildarstellung eines vor einer Probe angeordneten Lichtleiters
schematisch mit Parameterangaben,
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6 ein
Diagramm für den Abstand des Lichtleiters zur Probe in
Abhängigkeit der Lichtleiterflächen und
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7 eine
Darstellung des Abstands des Lichtleiters von der Probe unter Berücksichtigung
der Flächen des Lichtleiters und der Eintrittsfläche
in die Probe.
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1 zeigt
schematisch einen Fluoreszenzleser, wie er heutzutage üblich
ist. Eine Lichtquelle 1 sendet Licht zum Anregen von Proben 2 aus.
Bei der Lichtquelle kann es sich beispielsweise um eine Halogenlampe
oder Ähnliches handeln, heutzutage werden an dieser Stelle
auch LED in Betracht gezogen. Das Licht der Lichtquelle 1 wird über
einen nicht dargestellten Filter so gefiltert, dass vor allem das
für die Anregung der Proben 2 optimale Anregungslicht des
Spektrums auf die Proben 2 gelangt, während das
Licht, welches nur Störstrahlung verursachen würde,
abgeblockt wird. Das Licht der Lichtquelle 1 wird über
eine Abbildungsoptik der Beleuchtungseinrichtung 3 gelenkt,
so dass es gut auf die Proben 2 abgebildet wird. Über
eine Feldlinse 4 wird dieses Licht vor der Probenplatte 5 der
Proben 2 homogenisiert, so dass auf jede der Proben 2 annähernd
gleich viel Licht der Lichtquelle 1 gelangt. Mit diesem
von der Lichtquelle 1 ausgesandten Anregungslicht wird die
in den Proben 2 befindliche Substanz angeregt und gegebenenfalls
zum Aussenden von Fluoreszenzlicht oder Lumineszenzlicht veranlasst.
Diese Auswertstrahlung wird wiederum über die Feldlinse 4 und
eine Abbildungsoptik der Aufnahmeeinrichtung 6 auf einen
Detektor 7 abgebildet. Bei dem Detektor 7 handelt
es sich um einen hoch auflösenden Sensor, beispielsweise
einem CCD-Sensor, welcher ein detailliertes Bild jeder Probe aufnehmen
kann. Mit einer derartigen Fluoreszenzleseeinrichtung können
bereits sehr viele Proben 2 im Schnelldurchsatz untersucht
werden. Dennoch ist es wünschenswert, die Effizienz weiter
zu steigern, um mit weniger lichtstarken Lichtquellen 1,
wie beispielsweise LED aus zukommen oder einen noch schnelleren
Durchsatz der Proben 2 zu ermöglichen.
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Aus
diesem Grund wird in der erfindungsgemäßen Leseeinrichtung,
welche in der 2 dargestellt ist, vorgeschlagen,
einen Lichtleiterarray 8 vor der Probenplatte 5 anzuordnen.
Der Lichtleiterarray 8 weist einzelne Lichtleiter 9,
welche das an ihrer Lichteintrittsfläche 10 eintretende
Anregungslicht über Totalreflexion zur Lichtaustrittsfläche 11 weiterleiten, auf.
Für den Strahlengang des Fluoreszenz- bzw. Lumineszenzlichts
wird die Lichteintrittsfläche 10 zur Lichtaustrittsfläche
und umgekehrt. Der Einfachheit halber werden diese Flächen
aber in Richtung des Strahlengangs des Anregungslichts bezeichnet.
Zwischen diesen Lichtleitern 9 sind schwarze Trennflächen 12 angeordnet, über
die die einzelnen Lichtleiter 9 optisch getrennt werden. Über
die Lichtleiter 9 des Lichtleiterarrays 8 wird
das Anregungslicht der Lichtquelle 1 jeweils auf eine der
Proben 2 gelenkt, wobei die als Querschnittswandler ausgebildeten Lichtleiter 9 das
Licht über nahezu die gesamte be leuchtete Fläche
aufnehmen, aber nicht auf die gesamte Probenplatte 5, sondern
nur in die mit Proben 2 gefüllten Aufnahmen 13 leiten.
Durch diese Umlenkung des Lichts von der gesamten Lichteintrittsfläche 10 auf
den relativ schmalen Bereich der Lichtaustrittsfläche 11 wird
vermieden, dass die zwischen den Aufnahmen 13 liegenden
Stege 14 der Probenplatte 5, welche nicht mit
Proben 2 gefüllt sind, unnötig beleuchtet
werden. Hierdurch wird zum einen Lichtverlust vermieden, welcher
durch die Beleuchtung der Stege 14 zustande käme,
zum anderen wird aber auch vermieden, dass durch Reflexion an diesen
Stegen 14 zusätzlich Störstrahlung auf
den Detektor 7 fallen würde. Am Detektor 7 ist
zwar, ebenso wie nach der Lichtquelle 1, ein Filter angeordnet,
durch den Anregungslicht und Aufnahmelicht, welches von den Proben 2 ausgesandt
wird, möglichst gut getrennt werden sollen, eine vollständige
Trennung dieser Strahlungen ist jedoch über Filterung allein
nicht möglich, da die Wellenlängen von Anregungslicht und
Aufnahmelicht zu nahe beieinander liegen. Durch die Anordnung jeweils
eines Lichtleiters 9 vor jeweils einer Probe 2 kann
somit das Licht der Lichtquelle 1, welches der Anregung
der Proben 2 dient, auf nur die Bereiche bei denen es der
Anregung dienen kann gelenkt werden und dadurch deutlich effizienter
genutzt werden. Zum anderen kann das Signalrauschverhältnis
des Aufnahmesignals deutlich verbessert werden, da an den Stegen 14 weniger
Licht ankommt, welches Störstrahlung am Detektor 7 verursachen
könnte. Des weiteren ist vor den Lichtleitern 9,
also an der den Proben 2 gegenüberliegenden Lichtaustrittsfläche 11 oder
nahe bei ihr, eine Heizung 15 angeordnet, welche die Luft
vor der Lichtaustrittsfläche 11 so stark erwärmt,
dass Probensubstanz, welche aufgrund der relativ nahen Anordnung
der Lichtleiter 9 an der Probe 2 auf die Lichtaustrittsfläche 11 der
Lichtleiter 9 gelangen kann, von diesen wieder verdampft
wird, so dass die Lichtaustrittsfläche 11 sauber
bleibt und das Licht der Lichtquelle 1 und auch das von
den Proben 2 ausgesandte Licht ungehindert durchtreten
kann. Die Feldlinse 4 ist auch bei dieser Fluoreszenzleseeinrichtung
vorteilhaft zum Homogenisieren des Anregungslichts, sie ist jedoch
nicht zwingend notwendig. Da das Beleuchtungslicht bei dieser Anordnung über
den Lichtleiterarray 8 ohnehin sehr effizient ausgenützt wird, könnte
auf eine vorherige Homogenisierung verzichtet werden. In diesem
Fall müsste nur eine Kalibrierung der Aufnahmeeinrichtung
erfolgen, so dass die ungleichmäßige Beleuchtung
bei der Auswertung berücksichtigt werden kann. Um auch
ohne Feldlinse 4 annähernd gleich viel Licht in
alle Proben 2 zu bekommen und damit ein möglichst
unverfälschtes Ergebnis zu erhalten, kann beispielsweise
der in 3 gezeigte Aufbau realisiert werden. Hier sind
insbesondere die Lichteintrittsflächen 10 der
Lichtleiter 9 unterschiedlich groß, so dass die
Lichtleiter 9 jeweils unterschiedlich viel der von der
Lichtquelle 1 ausgesandten Strahlung zur Anregung der Proben 2 auf diese
lenken. Dadurch wird dem Rechnung getragen, dass pro Flächeneinheit
unterschiedlich viel Licht der Lichtquelle 1 auf der Licht
eintrittsfläche 10 der Lichtleiter 9 ankommt,
je nach dem ob sich der Lichtleiter 9 im Zentrum oder am
Rand des Strahlengangs der Lichtquelle 1 befindet. Da beispielsweise
im Zentrum des Strahlengangs pro Flächeneinheit am meisten Anregungsenergie
auf der Lichteintrittsfläche 10 des Lichtleiters 9 ankommt,
ist hier die Lichteintrittsfläche 10 am kleinsten,
während sie zum Rand hin fortlaufend zunimmt. Die Größe
der Lichteintrittsflächen 10 der Lichtleiter 9 ist
also an das Profil der Anregungsstrahlung im Bereich der Lichteintrittsfläche 10 angepasst.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel ist sowohl die Lichtquelle 1 mit
ihrer Abbildungseinheit 3, wie auch der Detektor 7 mit
seiner Abbildungseinheit 6, an der Unterseite der Probenplatte 5 angeordnet.
Auch der Lichtleiterarray 8 ist in diesem Ausführungsbeispiel
an der Unterseite der Probenplatte 5 angeordnet, so dass
sowohl Anregungslicht als auch Abbildungslicht durch ihn geleitet
wird. Er könnte sogar in einer weiteren Ausführungsform
integrativer Bestandteil der Probenplatte 5 sein, jedoch
würde dies eine komplexere Produktionsanlage für
die Probenplatte 5 voraussetzen. Vorteil dieser Anordnung ist,
dass trotz geringen Abstandes der Lichtleiter 9 zur Probe 2,
keine Substanz aus der Probe 2 an den Lichtleiter 9 gelangen
kann. Nachteilig ist, dass es bei Unreinheiten oder Verkratzen an
der Unterseite der Probenplatte 5 zu erhöhter
Störstrahlung bei der Aufnahme kommen kann. Um dies zu
vermeiden, wird vorgeschlagen, eine Emulsionsschicht, wie beispielsweise
Wasser, bei der Aufnahme an der Probenplatte 5 aufzubringen,
so dass eine gleichmäßige Oberfläche
entsteht. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel könnte
zur Homogenisierung der Anregungsstrahlung entweder mit einer Feldlinse
gearbeitet werden oder mit ungleichgroßen Lichteintrittsflächen 10 der Lichtleiter 9.
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Bei
dem Einsatz von Lichtleitern
9 zum Sammeln und Leiten,
vor allem des Anregungslichts auf die Proben
2, ist es
von besonderer Bedeutung, den Abstand d zwischen der Oberfläche
der Probenplatte
5 und der Lichtaustrittsfläche
11 des
Lichtleiters
9 so zu wählen, dass möglichst
viel Anregungslicht in die Proben
2 gelenkt wird. Um den
günstigsten Abstand d zu ermitteln, müssen die
Durchmesser D
1 der Lichteintrittsfläche
10,
D2 der Lichtaustrittsfläche
11 und D
3 der
Lichteintrittsfläche in die Probe
2, unter Berücksichtigung
des Lichteinfallswinkels α
1 auf
den Lichtleiter
9 und Lichtaustrittswinkel α
2 zwischen Lichtleiter
9 und Probe
gebildet werden. Setzt man diese ins Verhältnis, so gilt:
wobei alle angegebenen Größen
anhand von
5 angegeben sind. Für
eine Optimierung des Abstandes d wurde eine Parametrisierung für
eine Lichteintriffsfläche D
1 von
1 mm, einem Lichteinfallswinkel von 12° und einer Ausnahmenfläche
D
3 von 0.6 bis 0.8 und einem Verhältnis
der Flächen D
1/D
3 von
0.25 bis 0.7 durchgeführt. Das Ergebnis dieser Überlegungen
ist beispielhaft in den
6 und
7 dargestellt.
Anhand des sich dabei ergebenden Zusammenhangs kann jeder bevorzugte
Abstand, abhängig von der Größe der Aufnahmen
der zu analysierenden Proben
2 nach der angegebenen Formel
ermittelt werden.
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- 1
- Lichtquelle
- 2
- Probe
- 3
- Abbildungsoptik
der Beleuchtungseinrichtung
- 4
- Feldlinse
- 5
- Probenplatte
- 6
- Abbildungsoptik
der Aufnahmeeinrichtung
- 7
- Detektor
- 8
- Lichtleiterarray
- 9
- Lichtleiter
- 10
- Lichteintrittsfläche
- 11
- Lichtaustrittsfläche
- 12
- Trennfläche
- 13
- Aufnahmen
- 14
- Stege
- 15
- Heizung
- 16
- Emulsionsschicht
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1581558
B1 [0004]
- - US 5355215 [0005]