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Die
Erfindung betrifft eine Getriebevorrichtung mit wenigstens einem über ein
Hydrauliksystem hydraulisch betätigbaren
formschlüssigen
Schaltelement gemäß der im
Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Üblicherweise
sind aus der Praxis bekannte Getriebevorrichtungen bzw. Automatgetriebe
mit nasslaufenden reibschlüssigen
Schaltelementen, wie Lamellenkupplungen oder -bremsen, ausgeführt. Die Übertragungsfähigkeit
solcher reibschlüssiger
Schaltelemente wird beispielsweise über einen mit hydraulischem
Druck beaufschlagbaren Betätigungskolben eingestellt,
der in Abhängigkeit
des jeweils anliegenden hydraulischen Druckes ein aus Innen- und Außenlamellen
bestehendes Lamellenpaket eines Schaltelementes mit einer in Abhängigkeit
des anliegenden Druckes stehenden Kraft verpresst. Das jeweils über ein
Schaltelement führbare
Drehmoment ist idealerweise proportional zu dem am Betätigungskolben
anliegenden Betätigungsdruck,
um ein kontinuierliches Zuschalten der Kupplung durchführen zu können.
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Derartige
Getriebevorrichtungen erlauben die Durchführung sogenannter zugkraftunterbrechungsfreier
Lastschaltungen, wobei das über
eine Getriebevorrichtung zu führende
Drehmoment vor einer Lastschaltung von einem in den Kraftfluss der Getriebevorrichtung
zugeschalteten und das Drehmoment übertragenden Schaltelement
und nach der Lastschaltung über
ein zunächst
aus dem Kraftfluss abgeschaltetes Schaltelement und während der Lastschaltung
zuzuschaltendes Schaltelement übertragen
wird, wenn das lastführende
Schaltelement während
der Lastschaltung in gewünschtem
Umfang abgeschaltet wird.
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Der
zur Betätigung
eines reibschlüssigen Schaltelementes
erforderliche Volumenstrom verhält sich
dabei kontinuierlich zu dem im Hydrauliksystem vorliegenden hydraulischen
Druck, wobei sich durch das Weg/Druckverhalten des Schaltelementes
immer ein prognostizierbarer Druck/Volumenstrom aus dem versorgenden
Hydrauliksystem ergibt. Aufgrund der Prognostizierbarkeit sind Druckspitzen
im Hydrauliksystem mittels einer geeigneten Ansteuerung des Hydrauliksystems
vermeidbar.
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Automatisierte
Schaltgetriebe und auch Doppelkupplungsgetriebe sind oftmals mit
Schaltelementen bzw. Kupplungen ausgeführt, die nur während lastfreien
Betriebszuständen
oder nahe lastfreien Betriebszuständen einer Getriebevorrichtung
zu- oder abschaltbar sind. Solche Schaltelemente sind beispielsweise
formschlüssige
Klauenkupplungen oder mit Synchronisiereinrichtungen ausgeführte Klauenverrastungselemente.
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Bei
hydraulisch betätigbaren
formschlüssigen
Schaltelementen erfolgt die Verschiebung eines hydraulischen Betätigungskolbens
nachteilhafterweise mit stark unterschiedlichem Kraft-Weg-Verlauf.
So wird zur Verschiebung des Betätigungskolbens
nur eine geringe Kraft bzw. ein niedriger Betätigungsdruck benötigt, bis
der Betätigungskolben
auf ein Hindernis trifft und dessen Bewegung gestoppt wird. Ein derartiges
Ereignis wird beispielsweise dadurch ausgelöst, wenn die während eines
Schließvorganges miteinander
formschlüssig
in Eingriff zu bringenden Hälften
eines formschlüssigen
Schaltelementes sich in Anlage befinden ohne dabei formschlüssig miteinander
zu verrasten. Während
eines solchen Betriebszustandes eines formschlüssigen Schaltelementes ist über ein
formschlüssiges
Schaltelement im Wesentlichen kein Drehmoment übertragbar.
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Da
die Bewegung des Betätigungskolbens eines
formschlüssigen
Schaltelementes zum Zeitpunkt der Anlage schlagartig abgebremst
wird, ist der dem Schaltelement aus der Druckversorgung eines Hydrauliksystems
der Ge triebevorrichtung zur Betätigung
des Schaltelementes zugeführte
Hydraulikfluidvolumenstrom sprungförmig bzw. abrupt zu reduzieren,
um ein plötzliches
Ansteigen des Druckes im Hydrauliksystem zu vermeiden, wobei im
Hydrauliksystem dennoch unerwünscht
hohe Druckspitzen verursacht werden.
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Dies
resultiert aus der Tatsache, dass derartige Ereignisse während einer
Betätigung
eines formschlüssigen
Schaltelementes von der Stellung der beiden Kupplungshälften eines
formschlüssigen Schaltelementes
zueinander abhängig
sind, mit an sich bekannten und einem formschlüssigen Schaltelement zugeordneten
Weg-Mess-Systemen nicht vorhersagbar und ein entsprechender Steuereingriff nicht
rechtzeitig einleitbar ist.
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Spuren
die beiden formschlüssig
miteinander in Eingriff zu bringenden Kupplungshälften eines formschlüssigen Schaltelementes
nach einer sogenannten Synchronisationsphase ein, bewegt sich der weiterhin
mit Betätigungsdruck
beaufschlagte Betätigungskolben
eines formschlüssigen
Schaltelementes ab dem Einspurzeitpunkt des Schaltelementes schlagartig
weiter. Aufgrund der plötzlichen
Bewegung des Betätigungskolbens
ist ein sprunghafter Anstieg des Hydraulikfluidvolumenstroms aus
dem Hydrauliksystem in Richtung des Kolbenraumes des Schaltelementes
erforderlich, um einen erheblichen Druckeinbruch im Hydrauliksystem
zu vermeiden. Das Anheben des Hydraulikvolumenstromes ist jedoch
nachteilhafterweise nur verzögert über eine
entsprechende Betätigung
verschiedener Ventileinrichtungen des Hydrauliksystems durchführbar.
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Erreicht
der Betätigungskolben
des formschlüssigen
Schaltelementes einen zu einem geschlossenen Betriebszustand des
Schaltelementes äquivalenten
Endanschlag, wird der Betätigungskolben
wiederum schlagartig abgebremst. Dies führt wiederum im Bereich des
Hydrauliksystems zu einem erneuten Anstieg des hydraulischen Drucks,
der durch eine entsprechende Betätigung
verschiedener Komponenten des hydraulischen Steuerungssystems auf das
angeforderte Niveau zu reduzieren ist. Das Erreichen des Endanschlags
des Betätigungskolbens
verursacht im Druckverlauf des Betätigungsdruckes eines formschlüssigen Schaltelementes
einen sogenannten Drucküberschwinger.
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Darüber hinaus
besteht bei einem Druckabfall in einem ein formschlüssiges Schaltelement
mit Arbeitsdruck versorgenden Teil des Hydrauliksystems einer Getriebevorrichtung
nachteilhafterweise die Möglichkeit,
dass sich das formschlüssige
Schaltelement in ungünstigen
Betriebszuständen
unerwünschterweise
selbstständig öffnet und
der Kraftfluss in der Getriebevorrichtung unterbrochen ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Getriebevorrichtung
mit wenigstens einem über
ein Hydrauliksystem hydraulisch betätigbaren formschlüssigen Schaltelement
zur Verfügung zu
stellen, mit welchem ein unerwünschtes Öffnen eines
formschlüssigen
Schaltelementes bei Druckabfällen
im Hydrauliksystem auf einfache und kostengünstige Art und Weise vermieden
wird.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit einer Getriebevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
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Bei
der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung
mit wenigstens einem über
ein Hydrauliksystem hydraulisch betätigbaren formschlüssigen Schaltelement,
das im Bereich eines Kolbenraumes über eine Hydraulikfluid führende Zuleitung
mit hydraulischem Druck beaufschlagbar und von einem geöffneten
in einen geschlossenen Betriebszustand überführbar ist, ist stromauf des
formschlüssigen
Schaltelementes eine Rückschlagventileinrichtung
angeordnet.
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Mittels
der Rückschlagventileinrichtung
wird bei einem betriebszustandabhängigen Druckabfall im Hydrauliksystem
unterhalb des Betätigungsdruckes des
formschlüssigen
Schaltelementes ein unerwünschtes Öffnen eines
formschlüssigen
Schaltelementes durch ein vorzugsweise Zurückfahren eines Betätigungskolbens
des Schaltelementes in seine Ausgangslage, in der das formschlüssige Schaltelement
im Wesentlichen in einem geöffneten
Betriebszustand vorliegt, auf einfache und kostengünstige Art und
Weise vermieden, wobei über
die Rückschlagventileinrichtung
sichergestellt wird, dass der Kolbenraum des formschlüssigen Schaltelementes
nicht in Richtung eines vorzugsweise Systemdruck führenden
Bereiches des Hydrauliksystems entlüftet wird.
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Damit
bei einem Funktionsausfall der zur Einstellung des Betätigungsdruckes
des formschlüssigen
Schaltelementes vorgesehenen Ventileinrichtung ein sicheres Öffnen des
formschlüssigen
Schaltelementes gewährleistbar
ist, ist es bei einer Ausführungsform
der Getriebevorrichtung nach der Erfindung vorgesehen, dass die
Rückschlagventileinrichtung
zwischen wenigstens zwei Schaltstellungen umschaltbar ausgebildet
ist, wobei die Rückschlagventileinrichtung
in einer ersten Schaltstellung in Befüllrichtung des Kolbenraumes
des formschlüssigen Schaltelementes
durchströmbar
ist und ein Rückfluss durch
die Rückschlagventileinrichtung
entgegen der Befülleinrichtung
des Kolbenraumes des formschlüssigen
Schaltelementes gesperrt ist, und wobei in der zweiten Schaltstellung
der Rückschlagventileinrichtung
Hydraulikfluid entgegen der Befüllrichtung
des Kolbenraumes über
die Rückschlagventileinrichtung führbar ist.
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Alternativ
hierzu ist die Rückschlagventileinrichtung
mit einer Bypassdrossel ausgebildet, über die vom formschlüssigen Schaltelement
entgegen der Sperrrichtung der Rückschlagventileinrichtung Hydraulikfluid
an der Rückschlagventileinrichtung vorbei
führbar
ist, um ein sicheres Öffnen
der Kupplung im Fehlerfall der Ventileinrichtung gewährleisten zu
können.
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Um
den Betätigungsdruck
des formschlüssigen
Schaltelementes unabhängig
von der Wirkungsweise der Rückschlagventileinrichtung
einstellen zu können,
ist bei einer Weiterbildung der Getriebevorrichtung nach der Erfindung
zwischen der Rückschlagventileinrichtung
und dem formschlüssigen Schaltelement
eine zur Einstellung des Betätigungsdruckes
des Schaltelementes vorgesehene Ventileinrichtung angeordnet.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung
ist eine erste Steuerzunge der Ventileinrichtung mit einer Systemdruck
führenden
Leitung und eine zweite Steuerzunge der Ventileinrichtung mit einem
drucklosen Bereich des Hydrauliksystems verbunden, die in Abhängigkeit
einer Stellung eines Ventilschiebers der Ventileinrichtung miteinander
in Wirkverbindung bringbar sind, um das formschlüssige Schaltelement bzw. dessen
Kolbenraum betriebszustandsabhängig drucklos
schalten zu können.
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Die
das formschlüssige
Schaltelement mit der Ventileinrichtung verbindende und Hydraulikfluid führende Zuleitung
des Schaltelementes ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung
mit einer Dämpfungseinrichtung
wirkverbunden, mittels der Druckschwankungen des in der Zuleitung
vorliegenden hydraulischen Druckes zumindest teilweise ausgleichbar sind.
Während
der Betätigung
eines formschlüssigen Schaltelementes
aufgrund eines stark unterschiedlichen Kraft-Weg-Verlaufes auftretende
Druckschwankungen werden im hydraulischen System im Bereich der
Dämpfungseinrichtung
gedämpft
und Rückkopplungen
massiver Druckspitzen in Richtung des das Schaltelement betätigenden
Hydrauliksystems werden auf einfache und kostengünstige Art und Weise vermieden.
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Um
die Dämpfungseinrichtung
in einer hydraulischen Steuerung des Hydrauliksystems positionieren
zu können,
ist zwischen der Dämpfungseinrichtung
und der zur Einstellung des Betätigungsdruckes
des formschlüssigen Schaltelementes
vorgesehenen Ventileinrichtung eine Drosseleinrichtung angeordnet.
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Bei
einer konstruktiv einfachen Ausführungsform
der Getriebevorrichtung nach der Erfindung umfasst die Dämpfungseinrichtung
eine Federeinrichtung, die im Bereich einer Wirkfläche eines
Dämpfungselementes
mit dem hydraulischen Druck der Zuleitung beaufschlagbar ist und
deren Federkraft der an dem Dämpfungselement
angreifenden Druckkraft des hydraulischen Druckes entgegenwirkt.
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Die
der hydraulischen Druckkraft entgegenwirkende Federkraft der Federeinrichtung
der Dämpfungseinrichtung
ist bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Getriebevorrichtung
nach der Erfindung größer als
eine maximale hydraulische Betätigungskraft
eines Betätigungskolbens
des Schaltelementes, womit während
eines Schließvorganges
eines formschlüssigen
Schaltelementes eine Bewegung des Betätigungskolbens des Schaltelementes
durch die Dämpfungseinrichtung
nicht beeinflusst wird und sich die Dämpfungswirkung der Dämpfungseinrichtung erst
bei einem unerwünschten
Anstieg des Betätigungsdruckes
des formschlüssigen
Schaltelementes einstellt.
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Zusätzlich oder
alternativ hierzu ist die der hydraulischen Druckkraft entgegenwirkende
Federkraft der Federeinrichtung der Dämpfungseinrichtung bei einer
vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung
kleiner als ein minimaler Systemdruck des Hydrauliksystems, womit
die Funktionsweise der Dämpfungseinrichtung über den
gesamten Betriebsbereich der Getriebevorrichtung zur Verfügung steht.
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Eine
besonders bauraumgünstige
und einfach montierbare Ausführungsform
der Getriebevorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfungseinrichtung
in das formschlüssige
Schaltelement integriert ist.
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Die
Dämpfungseinrichtung
umfasst bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Getriebevorrichtung nach
der Erfindung eine einfach wirkende Kolben-Zylinder-Einheit, wobei das Dämpfungselement
der Dämpfungseinrichtung
als ein in einem Zylinder axial verschieblicher Kolben ausgeführt ist,
der vorzugsweise koaxial zu dem Betätigungskolben des Schaltelementes
angeordnet ist. Die als Kolben-Zylinder-Einheit ausgeführte Dämpfungseinrichtung
stellt eine einfache und kostengünstig
herstellbare Ausführungsform
dar, die in beliebiger Art und Weise in die Getriebevorrichtung
integrierbar ist.
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Der
Kolben der Dämpfungseinrichtung
und der Betätigungskolben
des Schaltelementes sind bei einer einen geringen Bauraumbedarf
aufweisenden Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung
als radial aneinander angrenzende Ringkolben ausgebildet.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Getriebevorrichtung nach der
Erfindung ist dem Betätigungskolben
des formschlüssigen
Schaltelementes ein Weg-Mess-System zugeordnet, mittels welchem zumindest
eine Endlage des Betätigungskolbens
des Schaltelementes, in der das Schaltelement sich in geschlossenem
Betriebszustand befindet, verifizierbar ist. Damit besteht auf einfache
Art und Weise die Möglichkeit,
den dem formschlüssigen
Schaltelement bzw. dessen Kolbenraum zugeführten Hydraulikfluidvolumenstrom
bereits kurz vor dem Erreichen der Endlage des Betätigungskolbens über ein
Vorsteuerventil oder dergleichen kontinuierlich zu reduzieren, um
Druckschwankungen im Hydrauliksystem zu vermeiden.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Patentansprüchen
und den unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen
Ausführungsbeispielen,
wobei zu Gunsten der Übersichtlichkeit
in der Beschreibung der Ausführungsbeispiele
für bau-
und funktionsgleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet
werden.
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Es
zeigt:
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1 eine
stark schematisierte Darstellung eines Fahrzeugantriebsstranges,
der mit der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung
ausgebildet ist;
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2 einen
Hydraulikschaltplan eines Teils eines Hydrauliksystems der Getriebevorrichtung
gemäß 1, über welchen
ein formschlüssiges
Schaltelement betätigt
wird;
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Getriebevorrichtung gemäß 1 in
einer 2 entsprechenden Darstellung;
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4 ein
drittes Ausführungsbeispiel
der Getriebevorrichtung in einer 2 entsprechenden Darstellung,
bei der eine Dämpfungseinrichtung
außerhalb einer hydraulischen Steuerung des Hydrauliksystems
angeordnet ist;
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5 ein
viertes Ausführungsbeispiel
der Getriebevorrichtung in einer 2 entsprechenden Darstellung,
wobei einer einen Betätigungsdruck
für das
formschlüssige
Schaltelement einstellenden Ventileinrichtung ein elektrohydraulischer
Aktor zugeordnet ist;
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6 eine
stark schematisierte Längsschnittansicht
einer ersten Ausführungsform
des formschlüssigen
Schaltelementes der Getriebevorrichtung;
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7 eine
zweite Ausführungsform
des formschlüssigen
Schaltelementes der Getriebevorrichtung in einer 6 entsprechenden
Darstellung;
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8 mehrere
Verläufe
verschiedener Betriebszustandsparameter einer Getriebevorrichtung während eines
Schließ-
und eines sich daran anschließenden Öffnungsvorganges
eines hydraulisch betätigbaren
formschlüssigen
Schaltelementes, wobei die Getriebevorrichtung ohne Dämpfungseinrichtung
ausgebildet ist; und
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9 mehrere
Verläufe
verschiedener Betriebszustandsparameter der Getriebevorrichtung während eines
Schließ-
und eines sich daran anschließenden Öffnungsvorganges
des hydraulisch betätigbaren
formschlüssigen
Schaltelementes, dem die Dämpfungseinrichtung
zugeordnet ist.
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1 zeigt
eine stark schematisierte Darstellung eines Fahrzeugantriebsstranges
eines Fahrzeuges 1 mit einer ersten Fahrzeugachse 2 und
einer zweiten Fahrzeugachse 3. Die erste Fahrzeugachse 2 ist
eine Fahrzeugvorderachse und die zweite Fahrzeugachse 3 stellt
die Fahrzeughinterachse des Fahrzeuges 1 dar, die jeweils
mit Antriebsrädern 4, 5 bzw.
Rädern 39, 40 ausgeführt sind.
Die Antriebsräder 4, 5 sind über zwei
Antriebswellen 6, 7 mit einer Differentialgetriebeeinheit 8 verbunden.
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Mittels
der Differentialgetriebeeinheit 8 wird ein von einem vorliegend
als Brennkraftmaschine ausgebildeten Antriebsaggregat 9,
das auch ein Elektromotor oder ein Hybridantrieb sein kann, erzeugtes
Antriebsmoment zu gleichen Teilen auf die beiden Antriebsräder 4 und 5 verteilt.
Darüber
hinaus ist zwischen dem Antriebsaggregat 9 und der Differentialgetriebeeinheit 8 eine
Getriebevorrichtung 10 vorgesehen, die als automatisiertes
Schaltgetriebe, als Doppelkupplungsgetriebe oder dergleichen ausgeführt sein
kann und mittels welcher in an sich bekannter Art und Weise verschiedene Übersetzungsstufen
darstellbar sind.
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2 bis 5 zeigen
jeweils ein Hydraulikschema eines Teils eines Hydrauliksystems 11 der Getriebevorrichtung 10, über den
jeweils ein formschlüssiges
Schaltelement 12 der Getriebevorrichtung 10 hydraulisch
betätigbar
ist. Die verschiedenen Ausführungsformen
des Hydrauliksystems 11 der Getriebevorrichtung 10 unterscheiden
sich jeweils lediglich in Teilbereichen, weshalb in der Beschreibung zu
den Ausführungsbeispielen
gemäß 3 bis 5 im
Wesentlichen jeweils nur auf die Unterschiede zu dem in 2 dargestellten
ersten Ausführungsbeispiel
des Hydrauliksystems 11 Bezug genommen wird.
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Bei
dem in 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems 11 liegt über eine
erste hydraulische Leitung 13 ein im Hydrauliksystem 11 vorliegender
Systemdruck p_sys an, der im Bereich eines nicht näher dargestellten
Systemdruckventils eingestellt wird. Der Systemdruck p_sys wird
sowohl in Richtung eines so genannten Reduzierventils 14 als
auch in Richtung einer Ventileinrichtung 15 weitergeleitet.
Im Bereich des Reduzierventils 14 wird der Systemdruck
p_sys auf einen Reduzierdruck p_red eingestellt, der wiederum in
Richtung eines elektrohydraulischen Aktors 16 weitergeleitet wird.
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Im
Bereich des elektrohydraulischen Aktors bzw. des elektrischen Steuerventils 16 wird
in Abhängigkeit
eines anliegenden Steuerstromes ein so genannter Vorsteuerdruck
p_VS_15 der Ventileinrichtung 15 eingestellt und im Bereich
einer Steuerfläche 17 eines
Ventilschiebers 18 der Ventileinrichtung 15 angelegt,
so dass am Ventilschieber 18 eine aus dem Vorsteuerdruck
p_VS_15 resultierende und einer Federkraft einer ersten Federeinrichtung 19 entgegen gerichtete
Druckkraft anliegt.
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In
Abhängigkeit
des Vorsteuerdruckes p_VS_15 wird der an einer vierten Steuerzunge 15_4 der
Ventileinrichtung 15 anliegende Systemdruck p_sys über eine
dritte Steuerzunge 15_3 in entsprechend gewandelter Höhe in Rich tung
des formschlüssigen
Schaltelementes 12 bzw. in Richtung eines in 2 nicht
näher dargestellten
Kolbenraumes des Schaltelementes 12 weitergeleitet.
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Zwischen
der dritten Steuerzunge 15_3 der Ventileinrichtung 15 und
dem formschlüssigen
Schaltelement 12 zweigt von einer Zuleitung 20 des
Schaltelementes 12 eine zweite hydraulische Leitung 21 ab,
die die Zuleitung 20 bei den in 3 bis 5 dargestellten
Ausführungsbeispielen
mit einer Dämpfungseinrichtung 22 verbindet.
Das Ausführungsbeispiel
gemäß 2 ist
ohne die Dämpfungseinrichtung
ausgebildet, mittels der in der Zuleitung 20 Druckschwankungen
zumindest teilweise ausgleichbar sind.
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Zum
Ausgleich der Druckschwankungen ist die Dämpfungseinrichtung 22 mit
einer zweiten Federeinrichtung 23 ausgebildet, deren Federkraft
vorliegend an einen in einem Zylinder 24 axial verschieblichen
Kolben 25 einer einfach wirkenden Kolben-Zylinder-Einheit
der Dämpfungseinrichtung 22 anliegt,
die der am Kolben 25 über
die zweite hydraulische Leitung 21 angreifenden Druckkraft
entgegenwirkt.
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Bei
dem in 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems 11 ist
die Ventileinrichtung 15 als direkt gesteuertes Betätigungsventil
ausgebildet, bei welchem eine axiale Stellung des Ventilschiebers 18 über einen
elektromagnetischen Aktor bzw. einen Proportionalmagneten 26 eingestellt
wird.
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Zusätzlich ist
bei allen in 2 bis 5 gezeigten
Ausführungsformen
der Getriebevorrichtung 1 bzw. des Hydrauliksystems 11 stromauf
der Ventileinrichtung 15 bzw. stromauf der vierten Steuerzunge 15_4 der
Ventileinrichtung 15 eine Rückschlagventileinrichtung 27 mit
einer Bypassdrossel 28 vorgesehen. Durch die Rückschlagventileinrichtung 27 wird
eine Strömungsrichtung
eines über
die erste hydraulische Leitung 13 geführten Hydraulikfluidvolumenstromes
in Richtung der Ventileinrichtung 15 und damit des formschlüssi gen Schaltelementes 12 freigegeben,
während
eine Rückströmung ausgehend von
der vierten Steuerzunge 15_4 der Ventileinrichtung 15 über die
Rückschlagventileinrichtung 27 gesperrt
ist. Damit wird ein schlagartiger Druckabfall im Bereich des formschlüssigen Schaltelementes 12 bei Auftreten
eines Druckeinbruches des Systemdrucks p_sys auf einfache und kostengünstige Art
und Weise vermieden sowie ein unter Umständen daraus resultierendes
ungewolltes Öffnen
des formschlüssigen
Schaltelementes 12 verhindert.
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Über die
Bypassdrossel 28 ist das Schaltelement 12 bei
fehlerhafter Funktionsweise der Ventileinrichtung 15 drucklos
schaltbar, womit bei einem Ausfall der Ventileinrichtung 15 ein
sicheres Öffnen des
Schaltelementes gewährleistet
ist. Bei normaler Funktionsweise der Ventileinrichtung 15 ist
die Zuleitung 20 über
den Ventilschieber 18 mit einer zweiten Steuerzunge 15_2 verbindbar,
die über
eine dritte hydraulische Leitung 29 mit einem drucklosen
Bereich 30 der Getriebevorrichtung 10 verbunden
ist.
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In
der dritten hydraulischen Leitung 29 ist zwischen der zweiten
Steuerzunge 15_2 der Ventileinrichtung 15 und
dem drucklosen Bereich 30 bzw. einem Hydraulikfluidreservoir,
das vorliegend der Ölsumpf
der Getriebevorrichtung 10 ist, ein Rückschlagventil 31 vorgesehen.
Mittels des Rückschlagventiles 31 wird
ein vollständiges
Entleeren des Hydrauliksystems 11 verhindert, da das weitere
Rückschlagventil 31 erst
ab einem Druckwert von vorzugsweise größer als 0,25 bar öffnet.
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Bei
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems 11 der
Getriebevorrichtung 10 ist das Hydrauliksystem 11 ohne
die Rückschlagventileinrichtung 27 und
ohne die Bypassdrossel 28 ausgebildet, so dass das Schaltelement 12 sowohl über die
dritte hydraulische Leitung 19 als auch bei entsprechend
niedrigem Systemdruck p_sys über
die erste hydraulische Leitung 13 drucklos schaltbar ist.
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Das
in 4 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems 11 ist
mit einem als Magnetventil ausgebildeten elektrohydraulischen Aktor 16 ausgeführt, um
den Vorsteuerdruck p_VS_15 der Ventileinrichtung 15 betriebszustandsabhängig einstellen
zu können.
Im Bereich des Magnetventils 16 wird der Reduzierdruck
p_red in Abhängigkeit
eines anliegenden Betätigungsstromes
entsprechend gewandelt und anschließend in Richtung der Steuerfläche 17 der
Ventileinrichtung 15 weitergeleitet.
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Die
Dämpfungseinrichtung 22 ist
außerhalb einer
hydraulischen Steuerung 32 des Hydrauliksystems 11 angeordnet,
wobei zwischen der Ventileinrichtung 15 und der Dämpfungseinrichtung 22 eine Zuführdrossel 33A vorgesehen
ist, durch welche der Kolben 25 der Dämpfungseinrichtung 22 von
der das Schaltelement 12 ansteuernden Ventileinrichtung 15 getrennt
ist.
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Das
in 5 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystemes 11 entspricht im
Wesentlichen dem in 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel,
wobei die Dämpfungseinrichtung 22 im
Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel
außerhalb
der hydraulischen Steuerung 32 angeordnet ist.
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In 6 und 7 sind
zwei konstruktiv konkretisierte Ausführungsbeispiele des formschlüssigen Schaltelementes 12 jeweils
in stark vereinfachten Einzellängsschnittansichten
dargestellt, wobei die Dämpfungseinrichtung 22 bei
beiden Ausführungsbeispielen
jeweils bauraumgünstig
in das Schaltelement 12 integriert ist.
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Bei
dem in 6 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel des Schaltelementes 12 der
Getriebevorrichtung 10 sind ein Betätigungskolben 33 des Schaltelementes 12 und
der Kolben 25 der Dämpfungseinrichtung 22 koaxial
und in axialer Richtung beabstandet zueinander angeordnet und begrenzen einen
gemeinsamen Kolbenraum 34, der über die Zuleitung 20 mit
dem im Bereich der Ventileinrichtung 15 eingestellten Betätigungsdruck
p_12 beaufschlagt wird.
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Der
Betätigungskolben 33 ist
mit einer in Öffnungsrichtung
des Schaltelementes 12 wirkenden Federkraft einer dritten
Federeinrichtung 35 beaufschlagt, die zum Schließen des
formschlüssigen Schaltelementes 12 von
im Kolbenraum 34 anliegenden Betätigungsdruck p_12 zu überwinden
ist. Die zweite Federeinrichtung 23 der Dämpfungseinrichtung 22 ist
in einem auf der dem Kolbenraum 34 abgewandten Seite des
Kolbens 25 angeordneten Federraum 36 montiert.
Der Federraum 36 ist mit einer Entlüftungsbohrung 36A ausgebildet,
um im Federraum 36 einen die Funktionsweise der Dämpfungseinrichtung 22 beeinträchtigenden
Druckaufbau durch Leckageströme
ausgehend vom Kolbenraum 34 in Richtung des Federraumes 36 zu
vermeiden.
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Bei
dem in 7 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel des formschlüssigen Schaltelementes 12 sind
der Kolben 25 der Dämpfungseinrichtung und
der Betätigungskolben 33 des
Schaltelementes 12 ebenfalls koaxial zueinander angeordnet
und als radial aneinander angrenzende Ringkolben ausgebildet, wobei
der Kolben 25 den Betätigungskolben 33 radial
umgreift.
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Bei
beiden Ausführungsbeispielen
des formschlüssigen
Schaltelementes 12 gemäß 6 und gemäß 7 wird
die druckabhängige
Volumenstromanforderung bzw. Änderung
der Anforderung aus dem über
die erste hydraulische Leitung 13 verbundenen Teil des
Hydrauliksystems 11 durch den Kolben 25 im Kolbenraum 34 des
Schaltelementes 12 soweit gedämpft, dass über die erste hydraulische Leitung 13 ausgehend
vom Kolbenraum 34 keine massiven Druckspitzen rückgekoppelt
werden.
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Der
Betätigungskolben 33 des
formschlüssigen
Schaltelementes 12 ist als einfach wirkender Zylinderkolben
ausgebildet, der durch die dritte Federeinrichtung 35 bzw.
durch eine entsprechende Rückstellfeder
in eine erste Endla ge, in der das formschlüssige Schaltelement 12 vollständig geöffnet ist, verbracht
wird, wenn der Betätigungsdruck
p_12 unter einen Schwellwert absinkt.
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Ist
das hydraulische System 11 mit einem Mindestdruck von 5
bar ausgelegt, wird der Betätigungsdruck
der Rückstellfeder
bzw. der dritten Federeinrichtung 35 des Schaltelementes 12 auf
ca. 1 bis 2 bar eingestellt. Liegt eine entsprechende Anforderung
für eine
Zuschaltung bzw. für
ein Schließen des
formschlüssigen
Schaltelementes 12 vor, wird der Betätigungsdruck p_12 im Bereich
der Ventileinrichtung 15 auf einen Druckwert eingestellt,
der weit über
der Federkraft der dritten Federeinrichtung 35 liegt, womit
zum Schließen
des formschlüssigen Schaltelementes
ein möglichst
großer
Volumenstrom in Richtung des Kolbenraumes 34 geführt wird.
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Die
vorteilhafte Wirkungsweise der Dämpfungseinrichtung 22 wird
nachfolgend anhand eines Vergleich zwischen mehreren Verläufen verschiedener
Betriebszustandsparameter der Getriebevorrichtung erläutert, die
sich während
eines Schließvorganges
des formschlüssigen
Schaltelementes 12 einstellen, wobei sich die in 8 gezeigten
Verläufe
während
des Schließvorganges
eines Schaltelementes einstellen, dem keine Dämpfungseinrichtung zugeordnet
ist. Die in 9 dargestellten Verläufe stellen sich
während
eines Schließvorganges
des Schaltelementes 12 ein, das mit der Dämpfungseinrichtung 22 in
der vorbeschriebenen Art und Weise in Wirkverbindung steht.
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In 8 und 9 ist
jeweils neben dem Verlauf eines über
eine elektrische Getriebesteuerung vorgegebenen und über die
Ventileinrichtung 15 einzustellenden Soll-Betätigungsdruckes
p_12_soll des formschlüssigen
Schaltelementes ein sich während
eines sich von einem Zeitpunkt T1 bis zu einem Zeitpunkt T7 erstreckenden
Schließvorganges
des formschlüssigen
Schaltelementes und einer sich daran anschließenden und vom Zeitpunkt T9
bis zu einem Zeitpunkt T12 andauernden Öffnungsphase des Schaltelementes
sich einstellender Verlauf eines Ist-Betätigungsdruckes p_12_ist des
formschlüssigen
Schaltelementes 12 gezeigt.
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Zusätzlich ist
jeweils ein Verlauf des im Hydrauliksystem 11 stromauf
der Ventileinrichtung 15 vorliegenden Systemdrucks p_sys
sowie ein Verlauf der Kolbenbewegung x_33 des Betätigungskolbens 33 dargestellt,
wobei in 9 zudem auch ein Verlauf der
Kolbenbewegung x_25 des Kolbens 25 der Dämpfungseinrichtung 22 graphisch
wiedergegeben ist.
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Zum
Zeitpunkt T1, zu dem sich das formschlüssige Schaltelement 12 in
vollständig
geöffnetem
Betriebszustand befindet, wird der Soll-Betätigungsdruck p_12_soll des
formschlüssigen
Schaltelementes 12 aufgrund einer vor dem Zeitpunkt T1
generierten Anforderung zum Schließen des formschlüssigen Schaltelementes 12 auf
einen das Schaltelement 12 schließenden Druckwert angehoben.
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Die
Sollwertvorgabe bewirkt, dass der Ist-Betätigungsdruck p_12_ist des Schaltelementes 12 mit
einer kurzen Verzögerung
ebenfalls sprungförmig
ansteigt und der Betätigungskolben 33 aus
seiner ersten Endlage, zu der das Schaltelement 12 vollständig geöffnet ist,
in Richtung seiner zweiten Endlage, zu der das Schaltelement 12 vollständig geschlossen
ist, bewegt wird.
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Während der
Bewegungsphase des Betätigungskolbens 33 des
formschlüssigen
Schaltelementes 12 ausgehend von seiner ersten Endlage
in Richtung seiner zweiten Endlage, in der ein erstes Zahnprofil 37 des
Schaltelementes 12 formschlüssig mit einem zweiten Zahnprofil 38 in
Eingriff ist und das formschlüssige
Schaltelement 12 sich in seinem geschlossenem Betriebszustand
befindet, stellt sich im Kolbenraum 34 des Schaltelementes 12 ein
Druck ein, der weitestgehend einem der Federkraft der dritten Federeinrichtung 35 äquivalenten
Druckwert entspricht.
-
Der
Systemdruck p_sys sinkt zwischen einem Zeitpunkt T2, der zeitlich
kurz auf den Zeitpunkt T1 folgt, und einem weiteren Zeitpunkt T3
aufgrund der Kolbenbewegung des Betätigungskolbens 33 des
Schaltelementes 12 ab. Ab dem Zeitpunkt steigt der Systemdruck
p_sys aufgrund einer entsprechenden Reaktion im Bereich des Systemdruckventils wieder
an und wird dann wenigstens annährend
konstant gehalten.
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Zum
Zeitpunkt T4, zu dem eine Bewegung des Betätigungskolbens 33 gesperrt
ist, steigt sowohl der Ist-Betätigungsdruck
p_12_ist im Kolbenraum 34 des Schaltelementes 12 als
auch der Systemdruck p_sys an, wobei zusätzlich die kinetische Energie des
zuvor in Richtung des formschlüssigen
Schaltelementes 12 geführten
Hydraulikfluidvolumenstroms in einen hydrodynamischen Druck umgewandelt
wird und einen erheblichen Druckanstieg im Kolbenraum 34 und
auch im Systemdruck führenden
Bereich des Hydrauliksystems 11 bewirkt.
-
Die
Bewegung des Betätigungskolbens 33 des
formschlüssigen
Schaltelementes 12 ist entweder bei Erreichen des zweiten
Endanschlages zum Zeitpunkt T7 beendet oder wird bereits vorher
zum Zeitpunkt T4 unterbrochen, zu dem eine so genannte Zahn-Zahn-Stellung
vorliegt, bei der die beiden Zahnprofile 37 und 38 im
Bereich von einander zugewandten Stirnseiten aneinander anliegen
und nicht in gewünschtem
Umfang vollständig
in formschlüssigen Eingriff
miteinander bringbar sind.
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Die
zum Zeitpunkt T4 durch den plötzlichen Stopp
der Kolbenbewegung ausgelöste
und in 8 dargestellte Druckspitze im Hydrauliksystem 11 wird durch
den unabhängigen
und einfach wirkenden Kolben 25, dem eine separate Rückstellfeder
bzw. die zweite Federeinrichtung 23 zugeordnet ist, bzw. durch
dessen Bewegung in der in 9 dargestellten Art
und Weise derart gedämpft,
dass stromauf der Ventileinrichtung 15 eine negative Rückwirkung
auf das restliche hydraulische System der Getriebevorrichtung 10 vermieden
wird. Die reduzierte Rückwirkung
ist in 9 durch die im Vergleich zu dem Verlauf des Systemdruckes
p_sys gemäß 8 verringerten
Druckschwankungen des Systemdrucks p_sys zwischen den Zeitpunkten
T4 und T6 graphisch wiedergegeben.
-
Die
zweite Federeinrichtung 23 der Dämpfungseinrichtung 22 wird
hierfür
derart dimensioniert, dass der Kolben 25 ab einem Schwellwert
des Betätigungsdruckes,
der idealerweise unterhalb des minimalen Systemdrucks p_sys von
vorzugsweise 5 bar und oberhalb des maximalen Betätigungsdruckes des
Betätigungskolbens 32 liegt,
in der in 9 gezeigten Art und Weise aus
seiner ersten unbetätigten Endstellung
in Richtung seiner zweiten Endstellung bewegt wird.
-
Diese
Auslegung der zweiten Federeinrichtung 23 der Dämpfungseinrichtung 22 führt dazu, dass
der Kolben 25 der Dämpfungseinrichtung 22 während der
Bewegung des Betätigungskolbens 33 des
formschlüssigen
Schaltelementes 12 in einer ersten unbetätigten Endlage
verbleibt, da der Ist-Betätigungsdruck
p_12_ist im Kolbenraum 34 des Schaltelementes 12 während der
Bewegung des Betätigungskolbens 33 einem
zu der Federkraft der dritten Federeinrichtung 35 äquivalenten
Druckwert entspricht, der kleiner ist als der Betätigungsdruck
des Kolbens 25 bzw. der Dämpfungseinrichtung 22.
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Sobald
die Kolbenbewegung des Betätigungskolbens 33 gestoppt
wird, steigt der Druck im Kolbenraum 34 auf das Druckniveau
der dritten Federeinrichtung 23 der Dämpfungseinrichtung 22 an, womit
dieser aus seiner ersten Endlage in Richtung einer zweiten Endlage,
in der das Volumen des Hydrauliksystems 11 im Bereich stromab
der Ventileinrichtung 15 vergrößert ist, verschoben wird.
Ist die zweite Federeinrichtung 23 der Dämpfungseinrichtung 22 beispielsweise
auf einen Betätigungsdruck von
4 bar ausgelegt, steigt der Druck im Kolbenraum 34 bzw.
stromab der Ventileinrichtung 15 auf maximal 4 bar an,
solange der Kolben 25 der Dämpfungseinrichtung 22 bewegt
wird, wobei der in Richtung des formschlüssigen Schaltelementes 12 geführte Hydraulikfluidvolumenstrom
zunächst
weitestgehend konstant haltbar ist.
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Zu
einem Zeitpunkt T5, zu dem der Betätigungskolben 33 des
mittlerweile eingespurten Schaltelementes 12 in Richtung
seiner zweiten Endlage weiterbewegt wird, sinkt der Ist-Betätigungsdruck p_12_ist
stromab der Ventileinrichtung 15 und im Kolbenraum 34 auf
das Niveau der dritten Federeinrichtung 35 ab. Der Kolben 25 wird
dabei nicht weiter in Richtung seiner zweiten Endlage verfahren.
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Aufgrund
des ab dem Zeitpunkt T5 geringeren Ist-Betätigungsdruckes p_12_ist stromab
der Ventileinrichtung 15 bzw. im Bereich der Zuleitung 20 und
des Kolbenraumes 34 wird der Kolben 25 von der
zugeordneten Federeinrichtung 23 in Richtung seiner ersten
Endlage zurück
verschoben. Der stromauf der Ventileinrichtung 15 in Richtung
des Schaltelementes 12 geführte Hydraulikfluidvolumenstrom
ist während
dieser Phase der Betätigung
des Schaltelementes 12 aufgrund der zuvor aufgetretenen
Druckspitze im Hydrauliksystem 11 durch entsprechende getriebesteuerungsseitige
Vorgaben reduziert. Durch die Rückstellung
des Kolbens 25 in Richtung seiner ersten Endlage wird ein
Teil des zur Betätigung
des Schaltelementes 12 erforderlichen Hydraulikfluidvolumens
in das Hydrauliksystem 11 zurückgeführt, womit die Reduzierung
des Hydraulikfluidvolumenstroms wenigstens teilweise kompensiert
wird.
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Zum
Zeitpunkt T7 erreicht der Betätigungskolben 33 seinen
zweiten Endanschlag, weshalb der Ist-Betätigungsdruck p_12_ist im Kolbenraum 34 wieder
ansteigt. Dies führt
wiederum bei einer Getriebevorrichtung, die ohne Dämpfungseinrichtung
ausgebildet ist, zwischen den Zeitpunkten T7 und T9 zu einem weiteren
nicht unerheblichen Anstieg des Ist-Betätigungsdruckes p_12_ist und
des Systemdruckes p_sys. Diese Druckspitzen werden durch die Dämpfungseinrichtung 22 bzw.
durch eine zwischen den Zeitpunkten T7 und T8 erfolgende Betätigung des
Kolbens 25 in Richtung seiner zweiten Endlage in dem in 9 dargestellten
Umfang vermieden bzw. im Vergleich zu einer Getriebevorrichtung
ohne Dämpfungseinrichtung
erheblich reduziert.
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Gleichzeitig
wird der in Richtung des formschlüssigen Schaltelementes 12 geführte Hydraulikfluidvolumenstrom über das
Vorsteuerventil bzw. den elektrohydraulischen Aktor 16 oder
durch entsprechende Bestromung des elektromagnetischen Aktors 26 kontinuierlich
zurückgefahren,
um die Druckspitzen im Hydrauliksystem möglichst gering zu halten, wobei
das Erreichen des zweiten Endanschlages bzw. der zweiten Endlage
des Betätigungskolbens 33 über ein
in der Zeichnung nicht näher
dargestelltes und an sich bekanntes Weg-Mess-System verifiziert wird
und die dafür
erforderliche Ansteuerung der Ventileinrichtung 15 rechtzeitig
umsetzbar ist.
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In
vollständig
geschlossenem Betriebszustand des formschlüssigen Schaltelementes 12,
d. h. in einem statischen Zustand zwischen den Zeitpunkte T8 und
T9, wird der Vorsteuerdruck p_VS_15 bei den Ausführungsbeispielen des Hydrauliksystems 11 gemäß 2, 3 und 5 in
der in 9 dargestellten Art und Weise auf ein Niveau eingestellt, zu
dem der Betätigungskolben 33 des
Schaltelementes 12 über
den konstanten Ist-Betätigungsdruck p_12_ist
in seiner zweiten Endlage verbleibt. Der Kolben 25 der
Dämpfungseinrichtung 22 wird
bis zum Zeitpunkt T13 in seine erste Endstellung bzw. seine Ausgangslage
zurück
verschoben.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
des Hydrauliksystems 11 gemäß 3 wird der
Betätigungsdruck p_12
in der Zuleitung 20 bzw. im Kolbenraum 34 durch
entsprechende Bestromung des elektromagnetischen Aktors 26 der
Ventileinrichtung 15 entsprechend eingestellt.
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Ausgehend
von dem letztbeschriebenen geschlossenen Betriebszustand des Schaltelementes 12,
zu dem sich der Kolben 25 in seiner ersten Endlage befindet,
ist ein möglichst
schnelles Öffnen
des formschlüssigen
Schaltelemen tes 12 sichergestellt, da der Öffnungsvorgang
des Schaltelementes 12 nicht durch eine Bewegung des Kolbens 25 in
Richtung seiner ersten Endlage und ein damit einhergehendes Ausschieben
von Hydraulikfluidvolumen in die Zuleitung 20 bzw. in den
Kolbenraum 34 verzögert
wird.
-
Zum
Zeitpunkt T10, zu dem eine Anforderung zum Öffnen des Schaltelementes 12 vorliegt, wird
der Soll-Betätigungsdruck
p_12_soll des Schaltelementes 12 abgesenkt, der Betätigungskolben
von der dritten Federeinrichtung 35 in seine erste Endlage
verschoben und das Schaltelement 12 geöffnet, wobei der Ist-Betätigungsdruck
p_12_ist während der
Kolbenbewegung des Betätigungskolbens 33 dem
Niveau der dritten Federeinrichtung 35 und bei vollständig geöffnetem
Schaltelement 12 dem über das
weitere Rückschlagventil 31 eingestellten
Vorbefülldruck
des Hydrauliksystems 11 entspricht.
-
Grundsätzlich wird
die Betätigung
des Betätigungskolbens 33 des
formschlüssigen
Schaltelementes 12 idealerweise auf ein Druckniveau ausgelegt,
dass der Betätigungskolben 33 unterhalb
des minimalen Druckwertes des Systemdrucks p_sys betätigt wird.
Fällt der
Druckwert des Systemdrucks p_sys im Hydrauliksystem 11 jedoch
unterhalb des Betätigungsdruckes
des Betätigungskolbens 33 des Schaltelementes 12 ab,
besteht unerwünschterweise die
Möglichkeit,
dass der Betätigungskolben 33 von der
dritten Federeinrichtung 35 in Richtung seiner ersten Endlage
zurückbewegt
wird und das formschlüssige
Schaltelement sich ungewollt öffnet.
-
Durch
die Rückschlagventileinrichtung 27 wird
sichergestellt, dass der Betätigungskolben 33 bei
ungewollten Druckeinbrüchen
im Hydrauliksystem 11 nicht unerwünschterweise in seine Ausgangslage
zurückfährt. Grundsätzlich wird
die Ventileinrichtung 15 ohne die Rückschlagventileinrichtung 27 während ungünstiger
Betriebszustände
des Hydrauliksystem bei Druckeinbrüchen im Hydrauliksystem 11 durch
den nicht konstant haltbaren Arbeitsdruck in einen Betriebszustand überführt, in
der die Verbindung zwischen dem formschlüssi gen Schaltelement 12 und
der Systemdruckversorgung bzw. der ersten hydraulischen Leitung 13 vollständig geöffnet wird. Durch
die Anordnung der Rückschlagventileinrichtung 27 stromauf
der vierten Steuerzunge 15_4 der Ventileinrichtung 15 ist
sichergestellt, dass der Kolbenraum 34 des formschlüssigen Schaltelementes 12 nicht
in Richtung des Systemdruck p_sys führenden Bereiches des Hydrauliksystems 11 entlüftet wird.
-
Bei
den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Rückschlagventileinrichtung 27 mit
der Bypassdrossel 28 ausgeführt, über welche wiederum sichergestellt
ist, dass das formschlüssige
Schaltelement 12 trotz eines Ausfalls der Ventileinrichtung 15 sicher
in einen geöffneten
Betriebszustand überführbar ist.
Bei vollständiger
Funktionsweise der Ventileinrichtung 15 erfolgt das Öffnen des
Schaltelementes 12 über
die Verbindung des Arbeitsdruckes und des Tankanschlusses 15_2 der Ventileinrichtung 15.
-
Alternativ
zu den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen der Dämpfungseinrichtung,
die alle jeweils mit einem über
eine Federeinrichtung angefederten Kolben ausgebildet sind, ist die
Dämpfungseinrichtung
in Abhängigkeit
des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles auch mit einer Membranfeder,
einer Gasfeder oder auch mit einer Membran-Gasfeder-Kombination
mit oder ohne zusätzlichem
mechanischen Federelement, wie einer Schraubenfeder, einer Tellerfeder,
einem Federelementpaket oder dergleichen, und/oder mit einem reversibel
verformbaren elastischen Dämpfungselement
ausführbar,
mittels dem die Druckschwankungen in der Zuleitung des formschlüssigen Schaltelementes
in der vorbeschriebenen Art und Weise während einer Betätigung des
formschlüssigen
Schaltelementes zumindest teilweise ausgleichbar sind.
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- erste
Fahrzeugachse
- 3
- zweite
Fahrzeugachse
- 4,
5
- Antriebsrad
- 6,
7
- Antriebswelle
- 8
- Differentialgetriebeeinheit
- 9
- Antriebsaggregat
- 10
- Getriebevorrichtung
- 11
- Hydrauliksystem
- 12
- Schaltelement
- 13
- erste
hydraulische Leitung
- 14
- Reduzierventil
- 15
- Ventileinrichtung
- 15_2
bis 15_4
- Steuerzunge
- 16
- elektrohydraulischer
Aktor
- 17
- Steuerfläche
- 18
- Ventilschieber
- 19
- erste
Federeinrichtung
- 20
- Zuleitung
- 21
- zweite
hydraulische Leitung
- 22
- Dämpfungseinrichtung
- 23
- Federeinrichtung
- 24
- Zylinder
- 25
- Kolben
- 26
- elektromagnetischer
Aktor
- 27
- Rückschlagventileinrichtung
- 28
- Bypassdrossel
- 29
- dritte
hydraulische Leitung
- 30
- druckloser
Bereich
- 31
- weiteres
Rückschlagventil
- 32
- hydraulische
Steuerung
- 33
- Betätigungskolben
- 33A
- Drosseleinrichtung,
Zuführdrossel
- 34
- Kolbenraum
- 35
- dritte
Federeinrichtung
- 36
- Federraum
- 36A
- Entlüftungsbohrung
- 37
- erstes
Zahnprofil
- 38
- zweites
Zahnprofil
- 39,
40
- Rad
- p_red
- Reduzierdruck
- p_sys
- Systemdruck
- p_VS_15
- Vorsteuerdruck
- p_12
- Betätigungsdruck
des Schaltelementes
- t
- Zeit
- T0
bis T13
- diskreter
Zeitpunkt