-
Technisches Gebiet
-
Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der Medizintechnik und betrifft eine
Vorrichtung zur Reinigung von optischen Messkörpern, die einen Augenoberflächenkontaktbereich
aufweisen, insbesondere von Applanations-Tonometer-Messkörpern oder Kontaktgläsern zur
Diagnose- oder Laserbehandlung. Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Verfahren zum Betrieb einer ebensolchen Vorrichtung.
-
Stand der Technik
-
In
der Augenheilkunde (Ophthalmologie) werden heute im Rahmen der Diagnose- und Laserbehandlung
verschiedene Geräte
und Instrumente eingesetzt, die auswechselbare und wieder verwendbare
optische Messkörper
umfassen, welche zur Durchführung
der Behandlung direkt mit der Augenoberfläche, d. h. der äußeren Augenhornhaut
(med. Cornea), in Berührung
kommen.
-
So
werden beispielsweise im Rahmen der Glaukomdiagnostik (grüner Star)
Untersuchungen des intraokularen Druckes (Augeninnendruckes) vorgenommen.
Diese Untersuchungen umfassen mehrere Bestimmungen des intraokularen
Druckes im Tagesverlauf, optimalerweise im Rahmen eines 24-Stunden-Druckprofils, da
nicht nur die Erhöhung des
intraokularen Druckes, sondern auch vermehrte Schwankungen des intraokularen
Druckes im Tagesverlauf zum Entstehen bzw. zu einem Fortschreiten eines
Glaukomschadens führen
können.
Als zuverlässigstes
Gerät zur
Bestimmung des intraokularen Druckes ist heute bei Augenärzten das
so genannte Applanations-Tonometer nach Goldmann im Einsatz. Die
Applanationstonometrie nach Goldmann wird typischerweise am sitzenden
Patienten vorgenommen. Das Auge wird hierzu lokal anästhesiert.
Die Messung des intraokularen Druckes am Auge eines sitzenden Patienten
mit einem Applanations Tonometer nach Goldmann wird durch 1 veranschaulicht. 1 zeigt
ein Foto auf dem ein an einem Tonometer-Messarm angebrachter, auswechselbarer
und typischerweise wieder verwendbarer optischer Messkörper 6 (Tonometer
Messkörper)
erkennbar ist, der von links kommend an die Cornea des rechten Auges einer
Patientin herangeführt
wird. Die Cornea wird anschließend
mit dem dem Auge zugewandten Augenoberflächenkontaktbereich des Tonometer
Messkörpers 6 abgeplattet,
wobei ein entsprechender Druck auf den Augapfel ausgeübt wird.
Die zur Abplattung der Cornea erforderliche Kraft ist gemäß Imbert-Fickschem Gesetz
direkt proportional zum intraokularen Druck. Die zur Abplattung
der Cornea Kraft wird vorliegend auf den Tonometer-Messarm übertragen
und kann mit geeigneten Anzeige- oder Messmitteln erfasst bzw. registriert
werden.
-
Weiterhin
werden optische Messkörper,
so genannte Kontaktgläser,
zur Diagnose- und
zur Laserbehandlung, bspw. der Netzhaut oder der Aderhaut, eingesetzt.
Vor der Behandlung erfolgt dabei ebenfalls eine örtlichen Betäubung der
Horn- und Bindehaut des Auges, um das Auge unempfindlich zu machen,
bevor das Kontaktglas mit seinem Augenoberflächenkontaktbereich auf die
Cornea aufgesetzt wird. 2 zeigt ein Foto zur Diagnosebehandlung des
linken Auges einer Patientin mittels eines Kontaktglases 6.
Der Arzt hält
das Kontaktglas 6 mit seiner Hand und setzt es mit dem
Augenoberflächenkontaktbereich
des Kontaktglases auf die Cornea des linken Patientenauges auf.
Der Augenarzt kann somit durch das auf das Auge aufgesetzte Kontaktglas 6 zu
Diagnosezwecken das Augeninnere in Augenschein nehmen. Weiterhin
kann durch das Kontaktglas ein Laserstrahl in das Augeninnere, bspw. auf
die Netzhaut, gelenkt werden, um so bspw. um gefährliche Netzhautablösungen zu
verhindern. Weiterhin sind Laserbehandlungen von undichten bzw. krankhaft
wuchernden Blutgefäßen der
Aderhaut bspw. bei Zuckerkrankheit möglich.
-
In
jedem Fall muss bei wieder verwendbaren optischen Messkörpern nach
jeder Behandlung zumindest der Augenoberflächenkontaktbereich des optischen
Messkörpers
von den Rückständen des Tränenfilms
gereinigt werden, da diese Rückstände einerseits
die optischen Eigenschaften des optischen Messkörpers und damit zukünftige Messergebnisse beeinflussen
können,
andererseits in der Tränenflüssigkeit
enthaltene pathogene Keime und andere exogene Infektionsträger oder
schädliche
Substanzen durch den optischen Messkörper auf ein anderes Auge übertragen
werden können.
-
Die
Reinigung derartiger optischer Messkörper, die vorliegend auch deren
Desinfektion einschließt,
wird bisher manuell ausgeführt.
Typischerweise wird hierzu der optische Messkörper zunächst mit Wasser gründlich gereinigt,
bspw. für
30–60
Sekunden. Anschließend
erfolgt seine Desinfektion in wässriger
Lösung,
bspw. in 3% Wasserstoffperoxid, oder 70% Äthanol oder 60 bis 70% Isopropanol oder 2,5%
Natriumhypochlorit, bspw. für
5–10 Minuten. Danach
wird der optische Messkörper
nochmals mit Wasser für
ca. 10 bis maximal 60 Minuten gespült. Schließlich erfolgt die Trocknung
des optischen Messkörpers
mit einem Einwegtuch, so dass er anschließend verwendbar ist oder geschützt gelagert werden
kann.
-
Die
bisherige manuelle Reinigung von optischen Messkörpern erfordert den Einsatz
von Personal und ist daher einerseits teuer, andererseits ist aufgrund
menschlicher Unzulänglichkeiten
nicht immer sichergestellt, dass eine vorgegebene Reinigungsprozedur
(bspw. eine vorgeschriebene Desinfektion oder eine Einwirkzeit einer
Reinigungsflüssigkeit auch
exakt nach entsprechender Vorgabe umgesetzt wird. Insbesondere durch
vorkommende Störungen oder
Ablenkungen des Personals im Praxisalltag kann es zu Abweichungen
von der vorgegebenen Reinigungsprozedur kommen. Häufig werden
auch nicht sachgemäße Mittel
(bspw. Alkoholtücher
bei denen keine Desinfektionswirkung gegeben ist) zur Reinigung
verwendet, die die Haltbarkeit insbesondere weicher Gläser deutlich
reduzieren. Selbst bei vorgeschriebener Reinigung ergibt sich bspw.
nach zwei Jahren Nutzungsdauer eines Tonometer Messkörpers ein
auffälliger
Verschleiß an
der Oberfläche des
Tonometer Messkörpers,
insbesondere auch an dessen Augenoberflächenkontaktbereich. Hierzu
zeigen die 3a und 3b jeweils
eine senkrechte Aufsicht auf einen Teil des kreisrunden Augenoberflächenkontaktbereiches
eines Tonometer Messkörpers. 3a zeigt
die entsprechende Aufsicht eines neuen, ungenutzten Tonometer Messkörpers. 3b zeigt
die entsprechende Aufsicht eines Tonometer Messkörpers, der zwei Jahre in Benutzung
war und stets wie vorgeschrieben gereinigt und dabei mit einem Einwegtuch
getrocknet wurde. Deutlich erkennbar ist in 3b, dass
die Oberfläche
des weichen Tonometer Messkörpermaterials
ausgefasert ist und dadurch sowohl die optischen Eigenschaften und
damit die Messergebnisse beeinflussen, als auch mechanische Verletzungen
der Cornea hervorrufen kann. Zudem wird eine Reinigungsfähigkeit
des Tonometer Messkörpers
verschlechtert, da bspw. Desinfektionsmittel oder andere Rückstände in der aufgrauten
Oberfläche
einlagert werden und schlecht herausgespült werden können. Diese Ausfaserung wird
zu überwiegendem
Anteil durch die mechanische Einwirkung der Einwegtüchern beim
Trocknen der Tonometer Messkörper
verursacht.
-
Darstellung der Erfindung
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
zur Reinigung von wieder verwendbaren optischen Messkörpern, die
einen Augenoberflächenkontaktbereich
aufweisen, insbesondere von Applanations-Tonometer-Messkörpern oder Kontaktgläsern zur
Diagnose- oder Laserbehandlung, anzugeben, die eine zuverlässige, schonende
und kostengünstige
Reinigung der optischen Messkörper
ermöglicht.
-
Die
Aufgabe wird mit der Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1 und dem
Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung gemäß Patentanspruch 30 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der Unteransprüche sowie
der Beschreibung oder lassen sich aus dem Ausführungsbeispiel entnehmen.
-
Erfindungsgemäß umfasst
die Vorrichtung zur Reinigung von optischen Messkörpern, die
einen Augenoberflächenkontaktbereich
aufweisen, insbesondere von Applanations-Tonometer-Messkörpern oder
Kontaktgläsern
zur Diagnose- oder
Laserbehandlung, zumindest: ein oben offenes, mit Flüssigkeit
befüll-
und entleerbares Reinigungsbehältnis,
ein oder mehrere Flüssigkeitsreservoire,
die mit dem Reinigungsbehältnis
verbindbar sind, sodass in den Flüssigkeitsreservoiren jeweils
enthaltene Flüssigkeit in
das Reinigungsbehältnis
einleitbar ist, ein Entsorgungsreservoir, das mit dem Reinigungsbehältnis verbindbar
ist, sodass eine in dem Reinigungsbehältnis enthaltene Flüssigkeit
in das Entsorgungsreservoir entleerbar ist, ein Aufnahmemittel zur
Aufnahme zumindest eines optischen Messkörpers, das derart positioniert
oder positionierbar ist, dass ein in das Aufnahmemittel aufgenommener
optischer Messkörper
von oben, mit dem Augenoberflächenkontaktbereich
voran zumindest teilweise in das Reinigungsbehältnis ragt, ein oder mehrere
schaltbare Mittel, mit denen eine Einleitung von Flüssigkeit
aus den Flüssigkeitsreservoirs
in das Reinigungsbehältnis und/oder
ein Abfluss von Flüssigkeit
aus dem Reinigungsbehältnis
beeinflussbar, insbesondere absperrbar, ist, Mittel zur Unterstützung eines
Waschvorganges, Mittel zur Unterstützung eines Trocknungsvorganges,
sowie ein Steuereinheit, die zumindest mit den schaltbaren Mitteln,
den Mitteln zur Unterstützung
des Waschvorganges und den Mitteln zur Unterstützung des Trocknungsvorganges
verbindbar ist, wobei zumindest diese Mittel von der Steuereinheit gemäß einem
fest vorgegebenen oder einem vorgebbaren Reinigungsprogramm automatisiert
steuerbar sind.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht,
nach einem typischerweise manuellen Einsetzen zumindest eines optischen
Messkörpers
in das Aufnahmemittel, ein automatisiertes Reinigen des optischen
Messkörpers
nach einem fest vorgegebenen oder variabel vorgebbaren Reinigungsprogramm.
Der Begriff „Reinigen" ist hierbei weit
auszulegen, und umfasst abhängig
von in der Einrichtung zum Einsatz kommenden Flüssigkeiten bspw. das Desinfizieren
oder Spülen
aber auch das anschließende
Trocknen des optischen Messkörpers.
-
Bevor
in den folgenden Ausführungen
die einzelnen Bestandteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher beschrieben
werden, soll zunächst auf
die Steuerung der Vorrichtung und damit auf deren Arbeitsprinzip
eingegangen werden.
-
Die
Steuerung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erfolgt durch eine Steuereinheit, die Steuerbefehle eines vorgegebenen
oder vorgebbaren Reinigungsprogramms ausführt, bzw. umsetzt. Das Reinigungsprogramm
kann dabei softwarebasiert und damit grundsätzlich variabel oder fest vorgegeben sein.
Das Reinigungsprogramm definiert vorzugsweise eine Abfolge von so
genannten Wasch- und Trocknungsvorgängen, die durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgeführt werden.
Unter Waschvorgang wird vorliegend jeder Vorgang verstanden, bei
dem zunächst
das Reinigungsbehältnis
mit Flüssigkeit aus
einem der Flüssigkeitsreservoirs
befüllt,
anschließend
der zumindest eine optische Messkörper mit seinem Augenoberfächenkontaktbereich
voran zumindest teilweise in diese Flüssigkeit für eine im Reinigungsprogramm
vorgebbare Zeitdauer getaucht, und schließlich die im Reinigungsbehältnis enthaltene
Flüssigkeit
entleert wird. Unter Trocknungsvorgang wird vorliegend jeder Vorgang
von durch das Reinigungsprogramm vorgegebener Dauer verstanden,
bei dem der optische Messkörper nicht
in Flüssigkeit
getaucht ist und der der Trocknung des optischen Messkörpers – typischerweise
im Anschluss an einen Waschvorgangdient.
-
Die
für das
Ausführen
des Reinigungsprogramms, bzw. der Waschvorgänge, erforderlichen Flüssigkeiten
werden in den Flüssigkeitsreservoirs der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
bereitgestellt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind zwei Flüssigkeitsreservoirs
vorgesehen, wobei im ersten Flüssigkeitsreservoir
vorzugsweise destilliertes Wasser als Reinigungsmittel und im zweiten
Flüssigkeitsreservoir
eine Desinfektionsflüssigkeit,
bspw. eine 3% Wasserstoffperoxidlösung, bereitgestellt wird.
Natürlich
hängt die
Anzahl der erforderlichen Flüssigkeitsreservoirs
von der Anzahl der im Reinigungsprogramm für die Waschvorgänge benötigten Flüssigkeiten
ab. Wobei die Anzahl der erforderlichen Flüssigkeitsreservoirs kleiner
gleich der Zahl der im Reinigungsprogramm benötigten Flüssigkeiten ist, da ggf. durch
Mischung von Flüssigkeiten
eine oder mehrere weitere Mischflüssigkeiten erzeugt werden können. Die
Flüssigkeitsreservoirs
sind vorteilhafterweise verschließbar, um eine Verunreinigung
oder Verdampfung der Flüssigkeit
zu vermeiden; sie sind leicht nachzufüllen und/oder leicht auszuwechseln.
In letzterem Fall können
die Flüssigkeitsreservoirs
auch aus handelsüblichen
Behältnissen
bestehen, bspw. Desinfektions- oder Reinigungsflüssigkeitsbehälter, in
denen die Flüssigkeiten
im Handel erhältlich
sind. Weiterhin bestehen die Flüssigkeitsreservoirs
vorzugsweise aus beständigen
inerten Materialen, die durch die Flüssigkeiten nicht angegriffen
werden und die Flüssigkeit
chemisch nicht verändern.
-
Das
Aufnahmemittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dient der Aufnahme zumindest eines zu reinigenden optischen Messkörpers. Typischerweise
wird der optische Messkörper
manuell in das Aufnahmenmittel eingesteckt oder eingelegt. Für die erforderliche
lösbare
Verbindung von optischen Messkörper
und Aufnahmemittel sind verschiedenste dem Fachmann bekannte Ausgestaltungen
und Mechanismen verwendbar. Vorteilhafterweise eignet sich das Aufnahmemittel
zur Aufnahme unterschiedlicher Arten von optische Messkörpern. Alternativ können auch
Adapter vorgesehen sein, die vom Aufnahmemittel aufnehmbar sind,
und mittels denen am Aufnahmemittel optische Messkörper unterschiedlicher
Art aufnehmbar sind.
-
Das
Aufnahmemittel ist entweder relativ zum Reinigungsbehältnis derart
fix angebracht, oder es ist zumindest so positionierbar, dass ein
im Aufnahmemittel aufgenommener optischer Messkörper von oben, mit dem Augenoberflächenkontaktbereich
voran zumindest teilweise in das Reinigungsbehältnis ragt. Im Fall der zweiten
Alternative ist vorteilhafterweise ein erstes Antriebsmittel vorgesehen,
mittels dem das Aufnahmemittel und/oder das Reinigungsbehältnis relativ
zueinander derart positionier sind, dass ein in das Aufnahmemittel
aufgenommener optischer Messkörper
von oben, mit dem Augenoberflächenkontaktbereich
voran zumindest teilweise in das Reinigungsbehältnis einfahrbar und nach oben
aus dem Reinigungsbehältnis
ausfahrbar ist. Dieses erste Antriebmittel kann eine mechanisch,
manuell bedienbare Hebeleinheit oder ein Elektromotor, insbesondere
ein Linearmotor, sein.
-
Das
vorgesehene mindestens eine Reinigungsbehältnis, die Flüssigkeitsreservoirs
sowie das mindestens eine Entsorgungsreservoir der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
in einer Vielzahl verschiedener Ausführungsformen realisiert sein,
die sich aus dem Design der Vorrichtung, aus mechanischen Gegebenheiten oder
Erfordernissen beim Aufbau der Vorrichtung etc. ergeben. So kann
das Reinigungsbehältnis
im einfachsten Fall rotationssymmetrisch geformt sein, mit einer
trichterförmigen
Bodenfläche,
die an ihrer tiefsten Stelle eine Öffnung aufweist, über die
im Reinigungsbehältnis
enthaltene Flüssigkeit
entleerbar ist. Ein derartiges Reinigungsbehältnis ist fertigungstechnisch
einfach herstellbar und ermöglicht
eine optimale Entleerung einer im Reinigungsbehältnis enthaltenen Flüssigkeit.
Die Einleitung von Flüssigkeit
aus den Flüssigkeitsreservoirs
in das Reinigungsbehältnis
kann über
in der Wandung oder im Boden des Reinigungsbehältnisses vorgesehene Einlassöffnungen, über Flüssigkeitszuleitungen
direkt von oben in das Reinigungsbehältnis oder über ein und dieselbe(n) Öffnung(en), über die
auch das Entleeren der Flüssigkeit
erfolgt, oder eine Kombination daraus realisiert sein. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
weisen alle mit Flüssigkeit
in Kontakt kommenden Flächen des
Reinigungsbehältnisses
eine einen Lotuseffekt aufweisende Oberfläche auf.
-
Als
Lotuseffekt wird dabei die geringe Benetzbarkeit einer Oberfläche bezeichnet,
wie sie bei der Lotuspflanze beobachtet werden kann. Die Ursache
des Lotuseffekts liegt in einer besonderen Oberflächenstruktur,
welche so geringe Adhäsionskräfte erzeugt,
dass schon bei Flüssigkeiten
mit geringer Oberflächenspannung
die Kohäsionskräfte innerhalb der
Flüssigkeit
die Adhäsionskräfte überwiegen
und es zu keiner Benetzung kommt. Die Voraussetzung zur Reproduktion
des Effekts sind mikro- und nanostrukturierte, superhydrophobe Oberflächen.
-
Das
vorgesehene Entsorgungsreservoir dient der Aufnahme der bei den
verschiedenen Waschvorgängen
im Reinigungsbehältnis
benötigten Flüssigkeiten
nach deren Gebrauch. Das Entsorgungsreservoir ist vorteilhafterweise
aus der Vorrichtung leicht entnehmbar oder zumindest leicht entleerbar
und vorzugsweise so dimensioniert, dass darin zumindest diejenige
Flüssigkeitsmenge
aufnehmbar ist, die während
eines Betriebstages anfällt.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
ein erstes Flüssigkeitsreservoir
für Reinigungsflüssigkeit,
wie destilliertes Wasser, und ein zweites Flüssigkeitsreservoir für Desinfektionsflüssigkeit, bspw.
enthaltend H2O2,
NaOH oder NaOCl vorgesehen, wobei ein Volumen des ersten Flüssigkeitsreservoirs,
ein Volumen des zweiten Flüssigkeitsreservoirs,
und ein Volumen des Entsorgungsreservoirs in etwa dem Verhältnis 2:1:3
entsprechen. Das Volumen des Entsorgungsreservoirs fasst dabei vorzugsweise
mindestens einen Tagesbedarf an Reinigungsflüssigkeit und Desinfektionsflüssigkeit.
-
Wie
vorstehend bereits ausgeführt,
erfolgt in den Flüssigkeitsreservoirs
das Bereitstellen der jeweils für
die einzelnen Waschvorgänge
des Reinigungsprogramms benötigten
Flüssigkeiten.
Grundsätzlich
wird für
einen Waschvorgang das Reinigungsbehältnis mit nur einer Flüssigkeit
aus einem Flüssigkeitsreservoir
befüllt.
Für bestimmte
Anwendungen ist es aber auch möglich,
dass für
einen Waschvorgang das Reinigungsbehältnis mit einer Flüssigkeitsmischung
aus mehreren Flüssigkeitsreservoirs
befüllt
wird. Die im Reinigungsbehältnis
befindliche Flüssigkeit
wird am Ende des Waschvorgangs typischerweise in das Entsorgungsreservoir entleert.
Damit steht einmal im Reinigungsbehältnis benutzte Flüssigkeit
für eine
nochmalige Nutzung nicht zur Verfügung.
-
Um
den Flüssigkeitsverbrauch,
zumindest für
ein oder mehrere Arten von Flüssigkeiten
zu reduzieren, sind in einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
ein oder mehrere geschlossene, jeweils mindestens ein Flüssigkeitsfiltersystem
aufweisende Flüssigkeitskreisläufe vorgesehen.
Bei einem derartigen geschlossenen Flüssigkeitskreislauf wird eine
für einen
Waschvorgang benötigte
Flüssigkeit
aus dem entsprechenden Flüssigkeitsreservoir
in das Reinigungsbehältnis
gefüllt,
und nach dessen Verwendung im Reinigungsbehältnis über ein Flüssigkeitsfiltersystem wieder
dem Flüssigkeitsreservoir
zugeführt.
Damit ist es möglich,
im Reinigungsbehältnis für einen
Waschvorgang benutzte und dadurch verschmutze Flüssigkeit wiederzugewinnen und
diese im entsprechenden Flüssigkeitsreservoir
für eine
erneute Nutzung zur Verfügung
zu stellen. Die hierfür vorgesehenen
Filtersysteme sind vorteilhafterweise derart ausgeführt, dass
sie leicht zugänglich
und damit leicht austauschbar sind.
-
Die
Flüssigkeitsreservoire,
das Reinigungsbehältnis
und das Entsorgungsreservoir sind typischerweise mittels entsprechender
Flüssigkeitsleitungen,
bspw. Schlauchleitungen oder Metallkanäle, miteinander verbunden.
Eine Förderung
von Flüssigkeit
durch diese Flüssigkeitsleitungen
erfolgt im einfachsten Fall durch den auf die Flüssigkeiten wirkenden hydrostatischen
Druck. Hierzu sind das/die Flüssigkeitsreservoir/s
oberhalb und das Entsorgungsreservoir unterhalb des Reinigungsbehältnisses
derart angeordnet, dass das Befüllen
sowie ein Entleeren des Reinigungsbehältnisses allein aufgrund des
auf die Flüssigkeiten
jeweils wirkenden hydrostatischen Druckes realisierbar ist. Alternativ
oder zusätzlich können eine
oder mehrere mit der Steuereinheit verbindbare und von dieser steuerbare
Flüssigkeitspumpen
und/oder Kompressoren vorgesehen werden, mittels denen zumindest
Flüssigkeit
aus den Flüssigkeitsreservoiren
in das Reinigungsbehältnis
und/oder Flüssigkeit
aus dem Reinigungsbehältnis
aktiv förderbar
ist.
-
Zur
Steuerung der Flüssigkeitsströme umfasst
die erfindungsgemäße Vorrichtung
weiterhin ein oder mehrere schaltbare Mittel, die mit der Steuereinheit
verbindbar sind und mit denen zumindest eine Einleitung von Flüssigkeit
aus den Flüssigkeitsreservoirs
in das Reinigungsbehältnis
oder ein Abfluss von Flüssigkeit
aus dem Reinigungsbehältnis
steuerbar, insbesondere schaltbar (absperrbar), ist. Vorzugsweise
werden als schaltbare Mittel Ventile, insbesondere Magnetventile,
verwendet.
-
Weiterhin
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
Mittel zur Unterstützung
der Waschvorgänge
sowie Mittel zur Unterstützung
der Trocknungsvorgänge.
Diese Mittel verbessern jeweils die Effektivität, d. h. die Wirksamkeit, und/oder
die Effizienz, d. h. die Aufwandsoptimierung, der jeweils zugeordneten
Vorgänge.
Als Mittel zur Unterstützung
des Waschvorgangs sind daher grundsätzlich Mittel geeignet, die
die Wirksamkeit des Waschvorgangs verbessern und/oder den Aufwand
für den
Waschvorgang optimieren. Analoges gilt für Mittel zu Unterstützung des
Trocknungsvorgangs. Weiterhin sind auch Mittel denkbar, die sowohl
zur Unterstützung
der Waschvorgänge
als auch zur Unterstützung
der Trocknungsvorgänge
verwendbar sind.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
als Mittel zur Unterstützung
des Waschvorganges und/oder als Mittel zur Unterstützung des
Trocknungsvorganges ein mit der Steuereinheit verbindbares und von
dieser steuerbares zweites Antriebsmittel, vorzugsweise ein Elektromotor,
vorgesehen, mit dem wenigstens ein im Aufnahmemittel aufgenommener
optischer Messkörper
um seine Längsachse drehbar
ist. Durch das Drehen des zumindest teilweise in die Flüssigkeit
im Reinigungsbehältnis
eingetauchten optischen Messkörpers
um seine Längsachse,
wird die Anzahl der mit der eingetauchten Oberfläche des optischen Messkörpers in
Kontakt kommenden Flüssigkeitsmoleküle pro Zeiteinheit
erhöht,
und insofern der Waschvorgang unterstützt. Wie Untersuchungen mit
verschiedenen optischen Messkörpern
ergeben haben, eignen sich hierzu besonders Drehzahlen < 500 U/min, vorzugsweise
von 25–250
U/min. Durch die Drehung des optischen Messkörpers wird der Flüssigkeit
selbst eine Drehbewegung vermittelt, die den beschriebenen Unterstützungseffekt
aufgrund der dann geringeren Relativgeschwindigkeit von Flüssigkeit
und Messkörperoberfläche verringert.
Vorteilhafterweise wird daher während
des Waschvorgangs die Drehrichtung des Messkörpers um seine Längsachse
nach vorgebbaren Zeitintervallen gewechselt.
-
Darüber hinaus
ermöglicht
das zweite Antriebsmittel eine Unterstützung des Trocknungsvorgangs,
indem der optische Messkörper
mit einer solchen Drehzahl um seine Längsachse gedreht wird, dass
auf dem Messkörper
befindliche Flüssigkeitsreste
(bspw. Tropfen) durch die bei der Drehung entstehende Fliehkraft
vom optischen Messkörper,
insbesondere von dessen Augenoberflächenkontaktbereich, weggeschleudert
werden. Vorzugsweise wird der optische Messkörper dabei mit einer Drehzahl > 300 U/min, vorzugsweise
von 600–1000
U/min um seine Längsachse
gedreht.
-
Als
alternatives oder zusätzliches
Mittel zur Unterstützung
des Waschvorganges kann am Reinigungsbehältnis wenigstens ein mit der
Steuereinheit verbindbarer Ultraschallwandler vorgesehen werden, mittels
dem in eine im Reinigungsbehältnis
befindliche Flüssigkeit
Ultraschallwellen einkoppelbar sind. Das somit in der Flüssigkeit
vorhandene Ultraschallfeld erzeugt Wellen mit Über- und Unterdruck. Trifft eine
solche Unterdruckwelle auf den zu reinigenden optischen Messkörper, bilden
sich an kleinen, als Keime fungierenden Luftbläschen mit Dampf gefüllte Hohlräume. Beim
Auftreffen der darauf folgenden Hochdruckwelle auf den Hohlraum
steigt der statische Druck im Hohlraum durch dessen Kompression wieder über den
Sättigungsdampfdruck.
Dadurch kondensieren die Dampfblasen und zwar schlagartig mit Schallgeschwindigkeit.
Dabei entstehen Druckspitzen bis 100.000 bar. Diese zyklisch entstehenden und
verschwindenden Hohlräume
bearbeiten die in die Flüssigkeit
tauchende Oberfläche
des optischen Messkörpers
und reinigen sie damit. Schmutz und andere Anhaftungen werden dadurch
mechanisch schonend gelöst.
-
Als
weiteres alternatives oder zusätzliches Mittel
zur Unterstützung
des Waschvorganges kann im Reinigungsbehältnis ein Rührwerk vorgesehen werden, mittels
dem eine im Reinigungsbehältnis
befindliche Flüssigkeit
in Bewegung versetzbar ist. Die dadurch erzeugte Unterstützung der
Reinigungswirkung erklärt
sich wie vorstehend für
den um seine Längsachse
drehbaren optischen Messkörper
ausgeführt,
durch die Erhöhung
der Anzahl der mit der eingetauchten Oberfläche des optischen Messkörpers in
Kontakt kommenden Flüssigkeitsmoleküle pro Zeiteinheit.
-
Als
weiteres alternatives oder zusätzliches Mittel
zur Unterstützung
des Waschvorgangs und/oder als weiteres alternatives oder zusätzliches Mittel
zur Unterstützung
des Trocknungsvorganges kann am Reinigungsbehältnis eine Heizung vorgesehen
werden, mittels der eine im Reinigungsbehältnis befindliche Flüssigkeit
oder darin enthaltene Luft erwärmbar
ist. Durch die Heizung kann die Temperatur der Flüssigkeit
im Reinigungsbehältnis
erhöht
werden, was wiederum die Anzahl der mit der eingetauchten Oberfläche des
optischen Messkörpers
in Kontakt kommenden Flüssigkeitsmoleküle pro Zeiteinheit
erhöht
und somit den Waschvorgang unterstützt. Während eines Trocknungsvorgangs
kann durch die Heizung auch die im Innenraum des Reinigungsbehältnisses
befindliche Luft erwärmt
werden, was zu einer Erhöhung
der Verdunstungsrate von auf der Oberfläche des in das Reinigungsbehältnis hineinragenden
optischen Messkörpers
noch vorhandener Flüssigkeitsresten
führt.
-
Als
weiteres alternatives oder zusätzliches Mittel
zur Unterstützung
des Trocknungsvorganges kann ein Gebläse vorgesehen werden, mittels
dem der optische Messkörper,
insbesondere dessen Augenoberflächenkontaktbereich
trockenbar ist.
-
Wie
bereits vorstehend ausgeführt
ist zur Steuerung des gesamten Reinigungsvorganges eine Steuereinheit
vorgesehen, die zumindest mit den schaltbaren Mitteln, den Mitteln
zur Unterstützung des
Waschvorganges und den Mitteln zur Unterstützung des Trocknungsvorganges
verbindbar ist, wobei zumindest diese Mittel von der Steuereinheit
gemäß einem
fest vorgegebenen oder variabel vorgebbaren Reinigungsprogramm automatisiert
steuerbar sind. Vorzugsweise ist an der Vorrichtung eine mit dem
Steuereinheit verbindbare Eingabeeinheit vorgesehen ist, mittels
der zumindest das Reinigungsprogramm betreffende Parameter vorgebbar
sind. Diese Eingabeeinheit kann bspw. ein externer Rechner sein,
der mit dem Steuereinheit über
eine an der Steuereinheit vorgesehene Schnittstelle verbindbar ist.
Zur Protokollierung der ausgeführten
Reinigungsvorgänge
kann weiterhin ein Modul zur Erstellung eines Reinigungsprotokolls,
sowie eine Ausgabeeinheit, über
die zumindest das Reinigungsprotokoll ausgebbar ist, vorgesehen
sein. Das Starten des Reinigungsprogramms erfolgt vorzugsweise durch
manuelle Eingabe oder Betätigung
einer mit der Steuereinheit verbundenen Starteinheit, bspw. ein
Schalter etc.
-
Weiterhin
kann vorteilhafter Weise am Reinigungsbehältnis zumindest ein mit dem
Steuereinheit verbindbarer Füllstandssensor
vorgesehen sein, mit dem zumindest ein Erreichen eines vorgebbaren Sollfüllstandes
im Reinigungsbehältnis
ermittelbar ist. Weiterhin kann zumindest an einem der Flüssigkeitsreservoirs
ein mit dem Steuereinheit verbindbarer Füllstandssensor vorgesehen sein,
mit dem zumindest ein Erreichen eines jeweils vorgebbaren minimalen
Flüssigkeitsfüllstandes
im Flüssigkeitsreservoir
ermittelbar ist. Darüber
hinaus kann am Entsorgungsreservoir zumindest ein mit dem Steuereinheit verbindbarer
Füllstandssensor
vorgesehen sein, mit dem zumindest ein Erreichen eines vorgebbaren
maximalen Flüssigkeitsfüllstandes
im Entsorgungsreservoir ermittelbar ist. Zudem kann ein optisches und/oder
akustisches Warnmittel vorgesehen sein, mit dem bei Erreichen des
minimalen und/oder maximalen Flüssigkeitsfüllstandes
eine Warnung ausgebbar ist. Zudem kann bei Auslösen dieser Warnungen der Programmablauf
gestoppt oder überhaupt
nicht in Gang setzbar sein.
-
Im
Folgenden wird ein Verfahren zum Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
angegeben, das folgende Schritte umfasst. Erstens, Bereitstellen
eines Reinigungsprogramms in der Steuereinheit, wobei das Reinigungsprogramm
zumindest eine Ablaufreihenfolge von Waschvorgängen und Trocknungsvorgängen bestimmt.
Zweitens, Manuelles Einsetzen zumindest eines optischen Messkörpers in
das Aufnahmemittel. Drittens, sofern das Aufnahmemittel nicht derart
fixiert ist, dass der in das Aufnahmemittel eingesetzte optische
Messkörper
von oben, mit dem Augenoberflächenkontaktbereich
voran bereits mit einer Tiefe T in das Reinigungsbehältnis ragt,
erfolgt ein entsprechendes Positionieren des Aufnahmenmittels und/oder
des Reinigungsbehältnisses
relativ zueinander. Viertens, Starten des Reinigungsprogramms. Fünftens automatisiertes
Ausführen
der Wasch- und Trocknungsvorgänge
gemäß der im
Reinigungsprogramm vorgesehenen Ablaufreihenfolge und Reinigungsparameter.
-
Nach
Beendigung des fünften
Schrittes ist die Reinigung des optischen Messkörpers abgeschossen, so dass
er in einem sechsten Schritt aus dem Aufnahmemittel entnommen werden
kann. Alternativ kann der gereinigte optische Messkörper aber
auch in der Vorrichtung verbleiben und dort geschützt bis
zur nächsten
Benutzung aufbewahrt werden.
-
In
einer besonders bevorzugten Verfahrensvariante ragt der am Aufnahmemittel
aufgenommene optische Messkörper
während
der Ausführung
des gesamten Reinigungsprogramms unverändert mit einer gleich bleibender
Tiefe T in das Reinigungsbehältnis.
Dies vereinfacht den gerätetechnischen
Aufbau. Alternativ sind jedoch Verfahren anwendbar, bei denen der
optische Messkörper
bspw. während
eines Trocknungsvorgangs aus dem Reingungsbehältnis verfahren wird.
-
In
dem Reinigungsprogramm wird vorzugsweise jeder Waschvorgang durch
Parameter definiert, die zumindest für den jeweiligen Waschvorgang die
zu verwendende Flüssigkeit
und/oder das Flüssigkeitsreservoir
in dem diese Flüssigkeit
bevorratet ist, eine Soll-Dauer des Waschvorgangs, und das oder
die während
des Waschvorgangs zu aktivierenden Mittel zur Unterstützung des
Waschvorgangs festlegen. Weiterhin wird vorzugsweise jeder Trocknungsvorgang
im Reinigungsprogramm durch Parameter definiert, die zumindest für den jeweiligen Trocknungsvorgang
eine Soll-Dauer des Trocknungsvorgangs, und das oder die während des Trocknungsvorganges
zu aktivierenden Mittel zur Unterstützung des Trocknungsvorgangs
festlegen.
-
Vorzugsweise
werden für
jeden Waschvorgang mindestens folgende Schritte ausgeführt. Erstens,
Befüllen
des Reinigungsbehältnisses
bis zu einem vorgebbaren Sollfüllstand
mit der für
den jeweiligen Waschvorgang im Reinigungsprogramm definierten Flüssigkeit
aus dem entsprechenden Flüssigkeitsreservoir,
wobei der optische Messkörpers
nach Beendigung des Befüllens
mit dem Augenoberflächenkontaktbereich
voraus mit einer Eintauchtiefe T in die Flüssigkeit im Reinigungsbehältnis eintaucht. Zweitens,
entsprechend einer jeweiligen Festlegung im Reinigungsprogramm,
Aktivieren von einem oder mehreren Mitteln zur Unterstützung des
Waschvorgangs. Drittens, nach Ablauf der im Reinigungsprogramm vorgegebenen
Soll-Dauer des Waschvorgangs, Entleeren der Flüssigkeit im Reinigungsbehältnis in
das Entsorgungsreservoir oder über
ein Filtersystem zurück
in das Flüssigkeitsreservoir
aus dem die vorausgehende Befüllung
des Reinigungsbehältnisses
mit der Flüssigkeit
erfolgt ist.
-
Vorzugsweise
wird für
jeden Trocknungsvorgang zumindest folgender Schritt ausgeführt. Entsprechend
einer Festlegung im Reinigungsprogramm, Aktivieren von einem oder
mehreren Mitteln zur Unterstützung
des Trocknungsvorgangs für
die im Reinigungsprogramm vorgegebene Soll-Dauer des Trocknungsvorgangs.
-
Vorzugsweise
wird das Reinigungsbehältnis derart
mit einer Flüssigkeit
befüllt,
dass unabhängig von
einer Art eines optischen Messkörpers
die Eintauchtiefe für
jeden Waschvorgang identisch ist. Dies kann technisch dadurch realisiert
werden, dass jeder optische Messkörper von oben, mit dem Augenoberflächenkontaktbereich
voran mit einer gleichen Tiefe T in das Reinigungsbehältnis ragt,
und die Flüssigkeitsmenge,
die in das Reinigungsbehältnis
geleitet wird, derart dosiert wird, dass ein vorgebbarer und auf
die Tiefe T angestimmter Soll-Füllstand
im Reinigungsbehältnis
erreicht wird. Das Erreichen des Soll-Füllstandes kann wiederum mittels
eines entsprechenden Füllstandssensors
erfasst werden.
-
Grundsätzlich ist
die Ablaufreihenfolge der Wasch- und Trocknungsvorgänge im Reinigungsprogramm
beliebig. So können
bspw. zwei Waschvorgänge
mit verschiedenen Flüssigkeiten
aufeinander folgen bevor ein Trocknungsvorgang ausgeführt wird. Allerdings
ist in besonders vorteilhafter Weise am Ende der im Reinigungsprogramm
vorgesehenen Ablaufreihenfolgen ein Trocknungsvorgang vorgesehen.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht
damit insgesamt eine schonende, günstige, automatisiert und kontrolliert
ablaufende Reinigung optischer Messkörper, insbesondere von Tonometer Messkörpern und
Kontaktgläsern.
Bei der Reinigung von Kontaktgläsern
muss ggf. das Reinigungsprogramm geänderte Zeitvorgaben für die Dauer
der Waschvorgänge
enthalten, da abhängig
von den verwendeten Flüssigkeiten
darauf zu achten ist, dass Kontaktgläser nicht zu lange in Flüssigkeit
eingetaucht bleiben, da dadurch Kittflächen der Kontaktgläser Schaden
nehmen können.
Der Flüssigkeitsverbrauch
der Vorrichtung kann durch ein mit geringem Volumen gestaltetes
Reinigungsbehältnis
verringert werden, so dass zusätzlich
Reinigungs- oder Desinfektionsflüssigkeit
gespart werden kann. Normenkonforme Reinigungsprogramme können durch Vorgabe
eines entsprechend geänderten,
typischerweise softwarebasierten Reinigungsprogramms einfach umgesetzt
werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann geeignete Anzeigemittel umfassen (bspw. Displays etc.) mit
deren Hilfe die Wasch- und Trocknungsvorgänge zeitlich verfolgt werden
können.
Weiterhin sind in der Vorrichtung interne Test- und Prüfkreise
vorsehbar, die die Funktionalität
der Vorrichtung und den korrekten Ablauf des vorgegebenen Reinigungsprogramms
ständig überwachen, und
bei Problemen vorgebbare optische oder akustische Warnungen erzeugen
oder vorgebbare andere Abhilfemaßnahmen einleiten. Die Vorrichtung
ist zudem unabhängig
von einer Wasserzuführung
per Wasserleitung. Die Vorrichtung kann durch Vorsehen entsprechender
Batterien sogar vollkommen autark ausgeführt werden. Durch entsprechende
Dimensionierung der Flüssigkeitsreservoire
und des Entsorgungsreservoirs kann zumindest eine Tagesration an Flüssigkeit
(bspw. für ca.
20–30
Reinigungsereignisse für
Tonometer Messkörper
in einer Augenarztpraxis) in der Vorrichtung vorgehalten und verarbeitet werden,
ohne dass eine erneutes Nachfüllen
der Flüssigkeitsreservoire
oder ein Entleeren des Entsorgungsreservoirs erforderlich ist.
-
Kurze Beschreibung der Erfindung
-
Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
eines Ausführungsbeispiels
und unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch beschrieben.
-
Es
zeigen:
-
1 Aufnahme
zur Durchführung
der Applanations Tonometrie bei einem Patienten (Stand der Technik),
-
2 Aufnahme
zur Durchführung
einer Diagnosebehandlung mit einem Kontaktglas (Stand der Technik),
-
3a Mikroskopische
Aufnahme der Oberfläche
eines neuen Tonometer Messkörpers
(Stand der Technik)
-
3b Mikroskopische
Aufnahme der Oberfläche
eines Tonometer Messkörpers,
der zwei Jahre in Gebrauch ist und entsprechend einem vorgegebenen
Reinigungsverfahren gereinigt wurde (Stand der Technik), und
-
4 schematisierten
Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
Die 1–3b geben
den Stand der Technik wieder und wurden vorstehend in der Beschreibungseinleitung
bereits erläutert,
so dass an dieser Stelle auf die vorstehenden Erläuterungen verwiesen
wird.
-
4 zeigt
einen schematisierten Aufbau einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Reinigung von optischen Messkörpern, die einen Augenoberflächenkontaktbereich
aufweisen. Als optischer Messkörper
ist vorliegend ein zu reinigender Tonometer Messkörper 6 in
das Aufnahmemittel 5 der Vorrichtung eingesetzt. Die Vorrichtung
eignet sich darüber
hinaus insbesondere auch zur Reinigung von Kontaktgläsern, die
anstelle des Tonmeter Messkörpers
in das Aufnahmemittel 5 einsetzbar sind.
-
Die
gezeigte Vorrichtung umfasst zwei Flüssigkeitsreservoirs 1, 2,
die über
Schlauchleitungen 12 mit einem Reinigungsbehältnis 11 verbunden sind,
ein über
eine Schlauchleitung mit dem Reinigungsbehältnis 11 verbundenes
Entsorgungsreservoir 3, ein Aufnahmemittel 5 mit
dem darin aufgenommenen Tonometer Messkörper 6, sowie eine
zweite Antriebseinheit 4, mittels der das Aufnahmemittel 5 mit
dem darin aufgenommenen Tonometer Messkörper 6 um eine Rotationsachse,
die der Längsachse des
Tonometer Messkörpers 6 entspricht,
drehbar ist. Das Reinigungsbehältnis 11 ist
zylinderförmig,
mit einer konisch nach unten zulaufenden Bodenfläche ausgestaltet. An der tiefsten
Stellen der Bodenfläche ist
eine Ablauföffnung
vorgesehen, die mit dem Entsorgungsreservoir 3 verbunden
ist. Das Reinigungsbehältnis 11 ist
ferner mit einer einen Lotuseffekt aufweisenden Oberfläche beschichtet,
so dass im Reinigungsbehältnis
enthaltene Flüssigkeit
einfach und vollständig
entleerbar ist. Die Flüssigkeitsreservoirs 1, 2 sind
oberhalb des Reinigungsbehältnisses 11, und
dieses oberhalb der Entsorgungsreservoirs 3 angeordnet.
Damit ist ein Befüllen
des Reinigungsbehältnisses 11 mit
Flüssigkeit
aus den Flüssigkeitsreservoirs 1, 2 bzw.
ein Entleeren einer im Reinigungsbehältnis 11 enthaltenen
Flüssigkeit
in das Entsorgungsreservoir 3 ohne zusätzliche Pumpen, allein aufgrund
der hydrostatischen Druckunterschiede realisierbar. Die Vorrichtung
weist ein Gehäuse 13 auf, das
trichterförmige Öffnungen
(jeweils markiert durch vertikale Pfeile) zum Bereitstellen, d.
h. Einfüllen,
von Flüssigkeit
in den Flüssigkeitsreservoirs 1, 2 sowie zum
Entleeren des Entsorgungsreservoirs vorsieht. Weiterhin sind schaltbare
Magnetventile 8 vorgesehen, mittels denen die Flüssigkeitszufuhr
von den Flüssigkeitsreservoirs 1, 2 in
das Reinigungsbehältnis 11,
sowie das Entleeren des Reinigungsbehältnisses 11 steuerbar
ist. Die Vorrichtung umfasst zudem zwei Füllstandssensoren 7,
wobei ein Füllstandssensor
am Reinigungsbehältnis 11 angebracht ist,
um ein Erreichen des Soll-Füllstandes
zu detektieren, und ein weiterer Füllstandssensor 7 am
Entsorgungsreservoir 3 angebracht ist, um ein Erreichen des
maximalen Füllstandes
im Entsorgungsreservoir 3 zu detektieren. Hierzu verwendbare
Füllstandssensoren
sind dem Fachmann bekannt. Diese können bspw. basierend auf optischen,
elektrischen oder mechanischen Wirkprinzipien oder einer Kombination daraus
arbeiten. Schließlich
sind am Gehäuse
zwei Leuchtdioden 9, 10 vorgesehen, die den Gerätestatus
anzeigen. Zur Anzeige des Gerätestatus
sind nahezu beliebige dem Fachmann bekannte Alternativen realisierbar,
so dass auf deren Beschreibung hier verzichtet werden kann. Vorliegend
ist eine erste grüne
Leuchtdiode 9 vorgesehen, die während einer ungestörten Durchführung des
automatisiert ablaufenden Reinigungsprogramms blinkt, und nach Abschluss
des Reinigungsprogramms andauernd leuchtet. Weiterhin ist eine rote
Leuchtdiode 10 vorgesehen, die dann aufleuchtet, wenn während des automatischen
Ablaufs des Reinigungsprogramms eine Fehler aufgetreten ist oder
wenn im Entsorgungsreservoir der maximale Füllstand erreicht ist.
-
Nicht
dargestellt ist ein erstes Antriebsmittel, mit dem das Aufnahmemittel 5 relativ
zum Reinigungsbehältnis 11 derart
positionier ist, dass ein in das Aufnahmemittel 5 aufgenommener
Tonometer Messkörper 6 von
oben, mit dem Augenoberfächenkontaktbereich
voran zumindest teilweise in das Reinigungsbehältnis 11 einfahrbar
und nach oben aus dem Reinigungsbehältnis 11 ausfahrbar
ist. Das Einsetzen und Entnehmen des Tonometer Messkörpers 6 in
das Aufnahmemittel 5 erfolgt dabei in einem Zustand, in
dem das Aufnahmemittel 5 senkrecht soweit über das
Reinigungsbehältnis 11 verfahren
wurde, dass ein manuelles Einsetzten/Entnehmen des Tonometer Messkörpers 6 in
das/aus dem Aufnahmemittel 5 problemlos möglich ist,
ohne dabei den Augenoberfächenkontaktbereich
des Tonometer Messkörper 6 zu
berühren.
-
Das
erste Antriebsmittel kann bspw. ein manuell bewegbarer Hebelmechanismus
oder ein Elektromotor, insbesondere ein Linearmotor sein. Natürlich sind
eine Vielzahl von alternativen, dem Fachmann bekannten Mechanismen
denkbar, die ein einfaches manuelles Einsetzen oder Entnehmen des Tonometer
Messkörpers 6 in
das Aufnahmemittel 5 sowie ein zumindest teilweises Einbringen,
des in das Aufnahmemittel 6 aufgenommenen Tonometer Messkörpers in
das Reinigungsbehältnis
erlauben. Beispielsweise kann das Aufnahmemittel an einem Schwenkarm
montiert sein, der zum Einsetzen und Entnehmen des Tonometer Messkörpers nach
oben geschwenkt wird und zur Durchführung der Reinigung in eine
Position gebracht wird, in der der Tonometer Messkörper in
das Reinigungsbehältnis
ragt.
-
In
weiteren alternativen Ausführungsformen des
Aufnahmemittels 5 wird auf ein erstes Antriebsmittel verzichtet.
Hierbei ist das Aufnahmemittel 5 bspw. relativ zum Reinigungsbehältnis 11 derart
fest angeordnet, dass die Aufnahme des Tonometer Messkörpers 6 in
das fest angeordnete Aufnahmemittel 5 von oben erfolgt
und der aufgenommene Tonometer Messkörper anschließend in
das Reinigungsbehältnis 11 ragt.
-
Nicht
dargestellt ist in 4 weiterhin eine Steuereinheit,
die zumindest mit den Ventilen 8, dem ersten Antriebsmittel
(falls vorhanden), dem zweiten Antriebsmittel 4, den Füllstandssensoren 7 und
den Leuchtdioden 9, 10 elektrisch verbunden ist
und mittels der ein vorgebbares Reinigungsprogramm automatisch durchführbar ist.
Wie vorstehend ausgeführt wurde,
wird durch das Reinigungsprogramm eine Abfolge von Wasch- und Trocknungsvorgängen vorgegeben,
wobei die konkreten Merkmale der einzelnen Wasch- und Trocknungsvorgänge jeweils
durch entsprechende Parameter im Reinigungsprogramm definiert werden.
-
Die
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
beschriebene Vorrichtung zur Reinigung von optischen Messkörpern wird
in besonders vorteilhafter Weise mit einem Reinigungsprogramm betrieben,
das als Ablaufreihenfolge einen ersten Waschvorgang mit folgenden
Parametern:
- – Verwendung einer Reinigungsflüssigkeit,
bspw. destilliertes Wasser,
- – Dauer
des Waschvorgangs: > vorzugsweise 30–180 s,
und
- – Drehen
des optischen Messkörper
um seine Symmetrieachse mit < 500
U/min und mit abwechselnder Drehrichtung,
einen ersten
Trocknungsvorgang mit folgenden Parametern: - – Dauer
des Trocknungsvorgangs: > 5
s, vorzugsweise 10–60
s und
- – Drehen
des optischen Messkörpers
um seine Symmetrieachse mit > 300
U/min,
einen zweiten Waschvorgang mit folgenden Parametern: - – Verwendung
einer Desinfektionsflüssigkeit, bspw.
3% Wasserstoffperoxid,
- – Dauer
des Waschvorgangs: > 1
min, vorzugsweise 5–10
min und
- – Drehen
des optischen Messkörper
um seine Symmetrieachse mit < 500
U/min und mit abwechselnder Drehrichtung,
einen zweiten
Trocknungsvorgang mit folgenden Parametern: - – Dauer
des Trocknungsvorgangs: > 5
s, vorzugsweise 10–60
s und
- – Drehen
des optischen Messkörpers
um seine Symmetrieachse mit > 300
U/min,
einen dritten Waschvorgang folgenden Parametern: - – Verwendung
der Reinigungsflüssigkeit,
bspw. destilliertes Wasser,
- – Dauer
des Waschvorgangs: > 2
min, vorzugsweise 10–60
min und
- – Drehen
des optischen Messkörper
um seine Symmetrieachse mit < 500
U/min und mit abwechselnder Drehrichtung, und
einen dritten
Trocknungsvorgang mit folgenden Parametern: - – Dauer
des Trocknungsvorgangs: > 5
s, vorzugsweise 10–60
s, und
- – Drehen
des optischen Messkörpers
um seine Symmetrieachse mit > 300
U/min,
umfasst.
-
- 1
- Flüssigkeitsreservoir
(bspw. für
destilliertes Wasser)
- 2
- Flüssigkeitsreservoir
(bspw. für
3% Wasserstoffperoxid)
- 3
- Entsorgungsreservoir
- 4,
4a, 4b
- Mittel
zur Unterstützung
des Waschvorgangs (4a) und Mittel zur Unterstützung des
Trocknungsvorgangs (4b) sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
identisch: (4) = (4a) = (4b): Antriebsmittel (bspw.
Elektromotor), mittels dem der optische Messkörper um seine Längsachse
drehbar ist
- 5
- Aufnahmemittel
- 6
- optischer
Messkörper,
bspw. Tonometer Messkörper,
Kontaktglas
- 7
- Füllstandssensor
(optisch, elektrisch, etc.)
- 8
- schaltbares
Mittel, Ventil, Magnetventil
- 9,
10
- LED
Anzeige
- 11
- Reinigungsbehältnis
- 12
- Schlauchleitungen
- 13
- Gehäuse