DE102007063034A1 - Vorrichtung zum Klassifizieren von Fahrzeuginsassen - Google Patents

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Abstract

Es wird eine Vorrichtung zum Klassifizieren eines Fahrzeuginsassen zum Bestimmen, ob ein Airbag einzusetzen ist, offenbart. Die Klassifizierungs-Vorrichtung weist auf einen Sensor, der in dem Sitz eines Fahrzeugs installiert ist und mit Wechselstrom versorgt wird, wobei der Sensor einen Fühlleiter und einen Schutzleiter aufweist, die mittels eines dazwischen angeordneten Isolators elektrisch miteinander gekoppelt sind. Eine Steuerungseinheit vergleicht einen Imaginärstromwert, der einer Kapazitäts-Variation des Sensors, gemessen an der Ausgangsseite des Sensors, zurechenbar ist, und einen Realstromwert, der einer Widerstands-Variation des Sensors zurechenbar ist, mit einem voreingestellten Schwellenwert, wodurch ein auf dem Sitz sitzender Insasse klassifiziert wird. Gemäß der Klassifizierungs-Vorrichtung kann selbst dann, wenn Feuchtigkeit in den Sitz eingedrungen ist, ein Insasse genau klassifiziert werden utner Verwendung des Realstromwerts und des Imaginärstromwerts.

Description

  • Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der koreanischen Anmeldung Nr. 10-2007-0119342, eingereicht am 21. November 2007, deren Offenbarung durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.
  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Klassifizieren von Fahrzeuginsassen, bei der ein Fahrzeuginsasse, der auf dem Sitz eines Fahrzeugs sitzt, klassifiziert wird, um einen Airbag nur für Fahrzeuginsassen ab einem bestimmten Alter oder die bestimmte körperliche Vorgaben erfüllen einzusetzen bzw. zu aktivieren.
  • In letzter Zeit wurde für die Sicherheit von Fahrzeuginsassen in vielen Fällen sowohl in einen Passagiersitz als auch im Fahrersitz ein Airbag installiert.
  • Ein solcher Airbag wird dann aktiviert, wenn ein Zusammenstoß von Fahrzeugen passiert, um dadurch die Fahrzeuginsassen zu schützen. Für einen Erwachsenen gibt es kein Problem, wenn ein Airbag verwendet wird, aber bei einem kleinen Kind kann ein Airbag als gefährlicher Faktor wirken, der das Leben des Kindes gefährdet. Ob ein Airbag für einen Passagiersitz aktiviert wird oder nicht, muss daher in Abhängigkeit von dem Typ des Fahrzeuginsassen bestimmt werden. Für diese Bestimmung, d. h. um diese Bestimmung zu ermöglichen wurde aktiv geforscht und entwickelt hinsichtlich einer Fahrzeuginsassen-Klassifizierungs-Vorrichtung zum Klassifizieren eines auf einem Sitz sitzenden Fahrzeuginsassen.
  • Die Fahrzeuginsassen-Klassifizierungs-Vorrichtungen, welche momentan hauptsächlich verwendet werden, klassifizieren einen Erwachsenen oder ein Kind im Wesentlichen durch Messen des Gewichts des auf einem Sitz sitzenden Insassen, und berücksichtigen zusätzlich die Form der Hüfte des Insassen. Wie in 1 gezeigt wird, treten bei einer solchen herkömmlichen Fahrzeuginsassen-Klassifizierungs-Vorrichtung häufig Fehler bei der Klassifizierung eines Insassen auf, da der Unterschied zwischen dem durch einen Sensor gemessenen Gewicht eines Insassen entsprechend der Variation in der Körperhaltung des Insassen groß ist. Ferner, ist die herkömmliche Fahrzeuginsassen-Klassifizierungs-Vorrichtung problematisch dahingehend, dass eine harte Plastikmatte mit einem Sensor darin unter einem Sitzbezug installiert werden muss oder dass alternativ eine separate Struktur in dem Sitz installiert werden muss, wobei die Plastikmatte oder die separate Struktur ein Faktor ist, der die Gestaltung des Sitzes einschränkt.
  • Entsprechend wurde in der koreanischen Patentanmeldung Nr. 2007-0067276 , eingereicht am 4. Juli 2007, ein neues System zum Klassifizieren eines Fahrzeuginsassen vorgeschlagen. Dieses System ist gestaltet, die Variation der Menge von Ladung, die einem auf einem Sitz sitzenden Insassen zurechenbar ist, d. h. eine Stromänderung zu messen und unter Verwendung der Stromänderung zu bestimmen, ob ein Fahrzeuginsassen sich gesetzt hat oder welcher Typ von Fahrzeuginsasse sitzt. Die Messung der Stromänderung wird unter Verwendung der Gesetzmäßigkeiten bestimmt, nach denen die Kapazität zwischen einem Fahrzeugkörper und einem unter einem Sitzbezug installierten Leiter aufgrund der Permittivität eines auf dem Sitz sitzenden Insassen variiert und nach denen eine Ladung gemäß der Veränderung der Kapazität variiert.
  • Die vorliegende Erfindung ist dazu vorgesehen, die Effizienz der Klassifizierung von Insassen unter Verwendung des oben beschriebenen Fahrzeuginsassen-Klassifizierungssystems zu verbessern. Wie in 2 gezeigt, können bei dem Fahrzeuginsassen-Klassifizierungssystem, wenn Feuchtigkeit in den Sitz eindringt, Fehler beim Klassifizieren der Insassen auftreten. Da Feuchtigkeit bzw. Nässe eine hohe Permittivität und einen relativ geringen Widerstand hat, erhöht sich der durch den Sensor in dem Sitz gemessene Stromwert, wenn Feuchtigkeit in den Sitz eindringt. Daher erhöht sich der Stromwert, selbst falls der Insasse ein kleines Kind ist, aufgrund der Feuchtigkeit (mehr als um einen Schwellenwert), und daher ist es wahrscheinlich, dass der Insasse fälschlich als ein Erwachsener bestimmt wird und ein Airbag eingesetzt wird.
  • Die in diesem den Hintergrund der Erfindung beschreibenden Abschnitt offenbarten Informationen dienen nur zur Verbesserung des Verständnisses des Hintergrundes der Erfindung und sollte nicht als Würdigung oder irgendeine Form von Hinweis verstanden werden, dass diese Informationen den Stand der Technik bilden, der einem Fachmann schon bekannt ist.
  • Die Erfindung wurde in Anbetracht der obigen im Stand der Technik auftretenden Probleme gemacht, und ein Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Klassifizieren von Fahrzeuginsassen bereitzustellen, welche Fahrzeuginsassen klassifiziert, ohne dass Fehler auftreten, selbst falls Feuchtigkeit in einen Sitz eingedrungen ist.
  • Um das obige Ziel zu erreichen, schafft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Klassifizieren von Fahrzeuginsassen, aufweisend: einen Sensor, der in einem Sitz eines Fahrzeugs installiert ist und mit Wechselstrom versorgt wird, wobei der Sensor einen Fühlleiter und einen Schutzleiter aufweist, die elektrisch miteinander gekoppelt sind über einen zwischengeschalteten, zwischen dem Fühlleiter und dem Schutzleiter angeordneten Isolator; und eine Steuerungseinheit zum Vergleichen eines imaginären Stromwerts, der einer Variation der Kapazität in dem Sensor zurechenbar ist, gemessen an einer Ausgangsseite des Sensors, und eines realen Stromwerts, der einer Variation des Widerstand des Sensors zurechenbar ist, mit einem voreingestellten Schwellenwert, womit ein auf dem Sitz sitzender Insasse klassifiziert wird.
  • Die Fahrzeuginsassen-Klassifizierungs-Vorrichtung ist unter Berücksichtigung der Tatsache implementiert, dass, wenn Feuchtigkeit in den Sitz eindringt, ein Sensorschaltkreis in dem Sitz als ein RC-Kreis betrachtet werden kann, und dass, wenn Wechselspannung im RC-Kreis angelegt wird, die Phase des von einem Widerstand R ausgegebenen Stroms gleich der der Eingangsspannung ist, und die Phase des von einem Kondensator C ausgegebenen Stroms um 90° hinter der Phase der Eingangsspannung hinterher hinkt.
  • Vorzugsweise kann die Steuerungseinheit die Ausgangsstromwerte des Sensors zu unterschiedlichen Zeitpunkten messen, wodurch ein Wert eines imaginären Stroms (bzw. des Imaginärteils eines Stroms) und ein Wert eines realen Stroms (bzw. eines Realteils eines Stroms) gewonnen werden. Insbesondere misst die Steuerungseinheit die Ausgangsstromwerte des Sensors entsprechend einem Zeitpunkt, bei dem die Amplitude einer Eingangsspannung des Sensor eine Spitze (Peak) hat, und einem Zeitpunkt, bei dem die Amplitude davon Null ist, wodurch der imaginäre Stromwert und der reale Stromwert gewonnen werden.
  • Vorzugsweise kann der Schwellenwert eine Kombination eines Imaginärstrom-Referenzwerts und eines Realstrom-Referenzwerts sein, die mit einem gemessenen imaginären Stromwert und einem gemessenen realen Stromwert korrespondieren.
  • Vorzugsweise kann der Schwellenwert ein experimentell bestimmter Wert sein, der aus imaginären Stromwerten und realen Stromwerten abgeleitet wurde, welche während der Insassentyp gewechselt wurde entsprechend dem Grad der Durchnässung des Sitzes gemessen wurden und in Abhängigkeit des Grads der Durchnässung des Sitzes variabel sein können.
  • Vorzugsweise kann die Vorrichtung ferner eine zwischen dem Fühlleiter und dem Schutzleiter geschaltete Diode aufweisen.
  • Die obigen und andere Merkmale der Erfindung werden nun ausführlich unter Bezugnahme auf bestimmte, in den begleitenden Zeichnungen veranschaulichte Ausführungsbeispiele davon beschrieben, welche hier zu Veranschaulichung gegeben werden und daher für die Erfindung nicht beschränkend sind, wobei
  • 1 und 2 Diagramme sind, die ein Problem veranschaulichen, dass bei der Bestimmung von Bedingungen, unter denen ein Airbag einzusetzen ist, bei Verwendung einer herkömmlichen Vorrichtung zum Klassifizieren von Fahrzeuginsassen auftritt;
  • 3 ein Diagramm ist, das schematisch die Konstruktion einer Vorrichtung zum Klassifizieren eines Fahrzeuginsassen gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt;
  • 4 ein Diagramm ist, das einen Sensorschaltkreis, welcher, wenn Feuchtigkeit in einen mit der Klassifizierungsvorrichtung gemäß 3 ausgestatteten Sitz eindringt, durch die Feuchtigkeit beeinflusst wird, in Form eines einfachen Äquivalenzschaltbildes zeigt;
  • 5A bis 5D Diagramme sind, die die Wellenform-Charakteristika des Ausgangsstroms bezüglich der Eingangsspannung basierend auf die Äuquivalenzschaltung nach 4 zeigt;
  • 6 ein Diagramm ist, das Kriterien für die Airbag-Einsatz-Bedingungen bei Verwendung der Fahrzeuginsassen-Klassifizierungs-Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt;
  • 7 ein Diagramm ist, das einen Prozess zum Ableiten eines variablen Schwellenwerts gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt; und
  • 8 und 9 Diagramme sind, die experimentell ermittelte Ergebnisdaten gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen.
  • Es sollte verstanden werden, dass die anhängenden Zeichnungen nicht notwendigerweise maßstabsgetreu sind und eine etwas vereinfachte Darstellung der verschiedenen bevorzugten Merkmale sind, welche die grundlegenden Prinzipien der Erfindung veranschaulichen. Die besonderen Gestaltungsmerkmale der hierin offenbarten Erfindung, einschließlich, zum Beispiel, besonderer Abmessungen, Orientierungen, Positionen und Formen werden zum Teil durch die besondere beabsichtigte Anwendung und die Verwendungsumgebung bestimmt.
  • In den Figuren werden gleiche oder äquivalente Teile der Erfindung jeweils durch gleiche Bezugszeichen bezeichnet.
  • Es wird nun ausführlich auf eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung Bezug genommen, von der ein Beispiel in den begleitenden Zeichnungen veranschaulicht und unten beschrieben wird. Obgleich die Erfindung in Verbindung mit einer beispielhaften Ausführungsform beschrieben wird, sollte verstanden werden, dass die Beschreibung nicht dazu gedacht ist, die Erfindung auf diese beispielhafte Ausführungsform zu beschränken. Im Gegenteil, die Erfindung soll nicht nur diese beispielhafte Ausführungsform abdecken, sondern auch verschiedene Alternativen, Modifizierungen, Äquivalente und andere Ausführungsformen, welche in dem Wesen und in dem Rahmen der Erfindung, welche in den beigefügten Ansprüchen definiert ist, enthalten sein können.
  • Unter Bezugnahme auf 3 wird nun der grundlegende Aufbau einer Vorrichtung zum Klassifizieren eines Fahrzeuginsassen ausführlich beschrieben.
  • Die Fahrzeug-Klassifizierungs-Vorrichtung ist derart gestaltet, dass eine Wechselspannungsquelle 20 den unter einem Sitzbezug (nicht gezeigt) installierten Sensor 10 versorgt und dass eine Steuerungseinheit 30 einen Fahrzeuginsassen unter Verwendung des Ausgangsstroms des Sensors 10 klassifiziert. Der Sensor 10 hat eine Struktur, in welcher ein oberer Fühlleiter 11 und ein unterer Schutzleiter 12, welche elektrisch miteinander verbunden sind, sich gegenüberliegen, wobei ein Isolator 13 zwischen ihnen angeordnet ist.
  • Der Fühlleiter 11 kann aus einer Goldfolie oder einer Silberfolie, welche eine hervorragende Leitfähigkeit haben, oder aus einem Flicken, der mit einem solchen Material bedeckt ist, gebildet sein. Der Schutzleiter 12 wird dazu verwendet, den Fühlleiter 11 vor dem Einfluss einer Variation der unter dem Schutzleiter erzeugten Ladungsmenge zu isolieren, so dass der Fühlleiter 11 eine Stromänderung, die einem auf dem Fühlleiter 11 sitzenden Insassen zugerechnet werden kann, an ein Amperemeter 31 übertragen kann. Ferner kann der Schutzleiter 12 aus dem gleichen oder einem ähnlichen Material wie der Fühlleiter 11 gebildet sein. Jedoch ist der Schutzleiter 12 vorzugsweise größer als der Fühlleiter 11, so dass der Fühlleiter 11 gegen den Fahrzeugkörper 1 unter dem Fühlleiter 11 isoliert werden kann.
  • Eine Diode kann zwischen dem Fühlleiter 11 und dem Schutzleiter 12 angeordnet sein. Die Diode ist derart gestaltet, dass Strom nur in eine Vorwärtsrichtung, von dem unteren Schutzleiter 12 zu dem oberen Fühlleiter 11 fließt und nur ein geringer Strom in umgekehrter Richtung fließt. Dies ist für die Selbstdiagnose der Fahrzeugsinsassen-Klassifizierungs-Vorrichtung nützlich. Eine ausführliche Beschreibung hiervon wird in der koreanischen Patentanmeldung Nr. 2007-0067276 gegeben.
  • Die Steuerungseinheit 30 misst den Ausgangsstrom unter Verwendung des am Ausgangsanschluss des Sensors 10 installierten Amperemeters 31 und vergleicht den Ausgangsstrom mit einem voreingestellten Schwellenwert, wodurch der Insassentyp bestimmt wird. Die Ergebnisse dieser Bestimmung werden an eine Airbageinheit übertragen.
  • Unter Bezugnahme auf die 4 bis 9, zusammen mit 3, wird nun die Logik der den aus dem Sensor 10 ausgegebenen Strom verwendenden Insassenklassifizierung der Steuerungseinheit 30 beschrieben.
  • Wie in 4 gezeigt, kann der Sensorschaltkreis, wenn Wasser in einen Sitz eindringt, als ein Äquivalenzschaltkreis eines RC-Schaltkreises betrachtet werden. Das heißt, der Fühlleiter 11 und der Schutzleiter 12 des Sensor 10 können durch einen Kondensator dargestellt werden, und der Widerstand, der aufgrund der Feuchtigkeit zwischen dem Fühlleiter 11 und dem Schutzleiter 12 reduziert ist, kann als der Widerstand R der Äquivalenschaltung nach 4 betrachtet werden.
  • An dem Widerstand R wird die Erhöhung des Strom gemessen, welche durch den Einfluss von Feuchtigkeit auf den Widerstand verursacht wurde, und am Kondensator C wird die Erhöhung der Permittivität und die Erhöhung des Strom gemessen, die durch einen auf dem Sitz sitzenden Insassen verursacht werden. Natürlich spiegelt der Stromwert des Kondensators C die aufgrund von Feuchtigkeit erhöhte Permittivität wider. Der Eingangsstrom in dem RC-Schaltkreis ist die Summe der Stromwerte des Widerstands R und des Kondensators C, und daher kann der durch das Amperemeter 31 gemessene Ausgangswert I des Sensors 10 die Summe des Realstroms Ireal des Widerstands R und des Imaginärstroms Iimag des Kondensators sein.
  • Unter Bezugnahme auf die 5A bis 5D wird die Beziehung zwischen den Phasen der Spannung und des Stroms, die dem RC-Schaltkreis zugeführt werden, beschrieben. Der Realstrom Ireal hat eine Phase, die der der Eingangsspannung V gleich ist, und der Imaginärstrom Iimag hat eine Phase, die der der Eingangsspannung V um 90° hinterher hinkt. Ferner ist die Amplitude des Ausgangsstroms I die Summe der Amplituden des Realteils des Stroms und des Imaginärteils des Stroms. Daher können, wenn diese Beziehung verwendet wird, entsprechende Werte des Realstroms und des Imaginärstroms aus dem Ausgangsstrom I des Sensors 10 gewonnen werden. Das heißt, zu dem Zeitpunkt, an dem die Amplitude des Realstroms einen Peakwert hat, ist der Imaginärstrom Null. Zu dem Zeitpunkt, an dem die Amplitude des Realstroms Null ist, nimmt die Amplitude des Imaginärstroms einen Peakwert an. Daher werden die Zeitpunkte, an denen der Imaginärstrom gemessen wird, abgeleitet und wird an diesen Zeitpunkten der Ausgangsstrom des Sensors 10 gemessen, so dass der Realstromwert und der Imaginärstromwert gewonnen werden können.
  • Unter Bezugnahme auf die 6 und 7 wird ein Verfahren zum Ableiten eines Schwellenwerts, der zum Klassifizieren eines Fahrzeuginsassen benötigt wird, beschrieben.
  • Zunächst klassifiziert die Fahrzeuginsassen-Klassifizierungs-Vorrichtung einen Insassen durch nur Bestimmen, ob der Insasse, der auf dem Sitz sitzt, ein Erwachsener oder ein Kleinkind von einem Jahr oder jünger ist. Im Stand der Technik ist das Ziel bzw. der Bereich, bei dem ein Airbag nicht einzusetzen ist, ein kleines Kind von 6 Jahren oder jünger. Wenn jedoch der Zielbereich geändert wird auf ein Kleinkind von einem Jahr oder jünger, wird, wie in 6 gezeigt, der Abstand zwischen einem Kleinkind und einem Erwachsenen im Vergleich zum Stand der Technik sehr vergrößert und daher die Wahrscheinlichkeit einer falschen Klassifizierung des Insassen durch die Vorrichtung im großen Maße verkleinert. In diesem Fall gibt es, da ein Airbag selbst für kleine Kinder von 3 oder 6 Jahren eingesetzt wird, eine Auflage darin, dass das Ausmaß der durch den Einsatz eines Airbags verursachten Verletzungen bei Kindern hinreichend verringert werden muss. Jedoch wurden in letzter Zeit Airbags entwickelt, die weicher sind als herkömmliche Airbags, so dass die Kriterien für das Auswählen des Zielbereichs, in dem ein Airbag nicht einzusetzen ist, sich verbessert haben.
  • Der Schwellenwert wird durch wiederholte Experimente an einem leeren Sitz, durch ein Kinderzurückhaltungssystem CRS (Children Restraint System) für ein Kind von einem Jahr oder jünger, und einem Erwachsen-Dummy gewonnen. Die Experimente können auf solche Weise durchgeführt werden, dass der Ausgabewert des Sensors 10 gemessen wird, während die Menge der Feuchtigkeit auf dem Sitz verändert wird, und dadurch ein Realstromwert und ein Imaginärstromwert gewonnen werden. Durch diese Experimente können, wie in 7 gezeigt, Daten über Imaginärstromwerte relativ zu Realstromwerten gewonnen werden, und ein Zwischenwert zwischen den Imaginärstromwerten des Erwachenen-Dummy und dem CRS wird als ein Schwellenwert angenommen, der benötigt wird, ein Kleinkind von einem Erwachsenen zu unterscheiden. Der Schwellenwert ist eine Kombination der Imaginärstrom-Referenzwerte und der Realstrom-Referenzwerte entsprechend den Imaginärstromwerten bzw. den Realstromwerten und erhöht sich proportional zu der Menge an Feuchtigkeit in dem Sitz.
  • Unterdessen misst die Steuerungseinheit 10 den Imaginärstromwert und den Realstromwert am Ausgangsanschluss des Sensors 10 während wechselnder Zeitintervalle und vergleicht die gemessenen Werte mit dem Schwellenwert, wodurch ein Insasse klassifiziert wird. Zum Beispiel wird, nachdem der gemessene Realstromwert mit dem Realstrom-Referenzwert abgeglichen wurde, falls der gemessene Imaginärstromwert größer als der Imaginärstrom-Referenzwert ist, bestimmt, dass der Insasse ein Erwachsener ist, und falls der gemessene Imaginärstromwert kleiner ist als der Imaginärstrom-Referenzwert, bestimmt, dass der Insasse ein Kleinkind von einem Jahr oder jünger ist.
  • Die 8 bis 10 zeigen experimentelle Ergebnisdaten.
  • 8 ist ein Graph, der den gemessenen Sensorausgangsstrom für einen trockenen Sitz unter Verwendung eines Oszilloskops zeigt, und 9 ist ein Graph, der den gemessenen Sensorausgangsstrom für einen nassen Sitz unter Verwendung eines Oszilloskops zeigt. Wie in den Zeichnungen gezeigt wird, ist die Amplitude des für den nassen Sitz gemessenen Sensorausgangsstroms größer als die des für den trockenen Sitz gemessenen Sensorausgangsstroms.
  • Um einen Insassen zu klassifizieren, muss die Variation des Stroms, die der Permittivität des Insassen zuzurechnen ist, aus der Wellenform des Ausgangsstroms nach 9 so genau wie möglich bestimmt werden. Dies ist möglich durch eine Messung des Imaginärstromwerts, wie oben beschrieben. Der Imaginärstromwert kann durch Messen des Ausgangsstroms zu Zeitpunkten gewonnen werden, die, bezüglich 9, mit 0.18, 0.5, und 0.84 korrespondieren. Die Ausgangsstromwerte, die zu Zeitpunkten gemessen wurden, die mit 0.34 und 0.67 korrespondieren, sind Realstromwerte, die dem Widerstand der Feuchtigkeit zuzurechnen sind.
  • 10 zeigt Ergebnisdaten der Ausgangsströme, die für einen leeren Sitz, einem CRS für ein Kleinkind von einem Jahr oder jünger, und für einen Erwachsenen gemessen wurden, während die Menge der Feuchtigkeit innerhalb des Bereichs von 0 bis 200 ml variiert wurde. Durch Wiederholung dieses Experiments können variable Schwellenwerte gewonnen werden, welche in dem Graph, in dem der Realstrom auf der horizontalen Achse angegeben wird und der Imaginärstrom auf der vertikalen Achse angegeben wird, in Richtung nach oben rechts ansteigen.
  • Gemäß der Vorrichtung zum Klassifizieren eines Fahrzeuginsassen mit dem obigen Aufbau kann ein Fahrzeuginsasse genau klassifiziert werden unter Verwendung von Realstromwerten und Imaginärstromwerten, selbst dann, wenn Feuchtigkeit in den Sitz eingedrungen ist.
  • Obgleich die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung zum Zwecke der Veranschaulichung offenbart wurden, werden Fachleute schätzen, dass verschiedene Modifizierungen, Hinzufügungen und Ersetzungen möglich sind, ohne den Rahmen und das Wesen der Erfindung, wie sie in dem beigefügten Ansprüchen offenbart sind, zu verlassen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - KR 2007-0067276 [0006, 0030]

Claims (6)

  1. Vorrichtung zum Klassifizieren eines Fahrzeuginsassen, aufweisend: einen Sensor, der in dem Sitz eines Fahrzeugs installiert ist und mit Wechselstrom versorgt wird, wobei der Sensor einen Fühlleiter und einen Schutzleiter aufweist, die mittels eines dazwischen angeordnetes Isolators elektrisch miteinander gekoppelt sind; und eine Steuerungseinheit zum Vergleichen eines Imaginärstromwerts, der einer Kapazitäts-Variation des Sensors, gemessen an der Ausgangsseite des Sensors, zurechenbar ist, und eines Realstromwerts, der einer Widerstands-Variation des Sensors zurechenbar ist, mit einem voreingestellten Schwellenwert, wodurch ein auf dem Sitz sitzender Insasse klassifiziert wird.
  2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, wobei die Steuerungseinheit Ausgangsstromwerte des Sensors zu unterschiedlichen Zeitpunkten misst, wodurch der Imaginärestromwert und der Realstromwert gewonnen werden.
  3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, wobei die Steuerungseinheit die Ausgangsstromwerte des Sensors misst, die mit einem Zeitpunkt, an dem eine Amplitude einer Eingangsspannung des Sensors einen Peakwert hat, und einem Zeitpunkt, an dem die Amplitude davon Null ist, korrespondieren, wodurch der Imaginärstromwert und der Realstromwert gewonnen werden.
  4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, wobei der Schwellenwert eine Kombination eines Imaginärstrom-Referenzwerts und eines Realstrom-Referenzwerts ist, die mit einem gemessenen Imaginärstromwert und einem gemessenen Realstromwert korrespondieren.
  5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, wobei der Schwellenwert ein Wert ist, der vorher aus Imaginärstromwerten und Realstromwerten experimentell abgeleitet wurde, die während der Insassentyp geändert wurde entsprechend einem Grad von Feuchtigkeit in dem Sitz gemessen wurden, und der in Abhängigkeit von der Feuchtigkeit in dem Sitz variabel ist.
  6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, ferner aufweisend eine Diode, die zwischen dem Fühlleiter und dem Schutzleiter angeordnet ist.
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