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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein flüssiges bleichmittelhaltiges
Reinigungsmittel für harte Oberflächen.
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Bleichmittelhaltige
flüssige Reiniger auf Sauerstoffbasis sind nur im sauren
oder neutralen pH Bereich stabil. Im alkalischen Bereich spalten
sie schnell Sauerstoff ab. Eine reinigungseffektive Fettspaltung
(d. h. die Überführung des Fettes in einen wasserlöslichen
Zustand) ist aber nur im alkalischen Bereich möglich. Somit besteht
eine Unvereinbarkeit zwischen der Forderung nach Stabilität
eines flüssigen bleichmittelhaltigen Mittels einerseits
und der Forderung nach hoher Reinigungsleistung gegenüber
Fetten und Ölen andererseits. Nichtwäßrige
Lösungsmittel sind im sauren Bereich zwar oft wirksam in
der Fettentfernung, reichen aber in ihrer Effizienz normalerweise
entweder nicht an die Leistung üblicher Tenside heran oder
sind ökologisch unangebracht.
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Wünschenswert
ist daher ein neuer Reinigungsmechanismus für bleichmittelhaltige
Reiniger, der nicht auf einer Fettspaltung mit Alkalien oder die
Löslichkeit von Fetten in Lösungsmitteln beruht
und trotz allem eine sehr gute Ablösung von Fetten und Ölen
gewährleistet.
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Gegenstand
der Erfindung, mit der diesem Wunsch nachgekommen wird, ist ein
wasserhaltiges bleichmittelhaltiges Reinigungsmittel, das einen
pH-Wert im Bereich von 0,5 bis 7 aufweist, enthaltend (I) einen Wirkstoff
ausgewählt aus der Gruppe umfassend Alkylbenzolsulfonsäure,
Fettsäure, Alkylethersulfonsäure und Mischungen
von mindestens zweien aus diesen, (II) einen Oligoester, erhältlich
durch Umsetzung von (A) 20 bis 50 mol% mindestens einer Dicarbonsäure-Verbindung,
(B) 10,1 bis 29,9 mol% mindestens einer Polyol-Verbindung mit mindestens
3 OH-Gruppen, (C) 10,1 bis 50 mol% mindestens eines wasserlöslichen
Alkylenoxid-Anlagerungsproduktes mindestens eines C2-
bis C4-Alkylenoxids an einen C1-
bis C6-Alkohol im Molverhältnis
4 bis 100 Mol Alkylenoxid zu 1 Mol Alkohol und (D) 0 bis 30 mol%
mindestens einer Diol-Verbindung, und (III) Wasserstoffperoxid.
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Das
erfindungsgemäße Mittel enthält mindestens
eines der unter (I) genannten anionischen Tenside. Alkylethersulfate
(Fettalkoholethersulfate, INCI Alkyl Ether Sulfates) sind Produkte
von Sulfatierreaktionen an alkoxylierten Alkoholen. Dabei versteht
der Fachmann allgemein unter alkoxylierten Alkoholen die Reaktionsprodukte
von Alkylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid, mit Alkoholen, im Sinne
der vorliegenden Erfindung bevorzugt mit längerkettigen
Alkoholen, d. h. mit aliphatischen geradkettigen oder ein oder mehrfach
verzweigten, acyclischen oder cyclischen, gesättigten oder
ein oder mehrfach ungesättigten, vorzugsweise geradkettigen, acyclischen,
gesättigten, Alkoholen mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis
18, insbesondere 10 bis 16 und besonders bevorzugt 12 bis 14 Kohlenstoffatomen.
In der Regel entsteht aus n Molen Ethylenoxid und einem Mol Alkohol, abhängig
von den Reaktionsbedingungen, ein komplexes Gemisch von Additionsprodukten
unterschiedlicher Ethoxylierungsgrade (n = 1 bis 30, vorzugsweise
1 bis 20, insbesondere 1 bis 10, besonders bevorzugt 2 bis 4). Eine
weitere Ausführungsform der Alkoxylierung besteht im Einsatz
von Gemischen der Alkylenoxide, bevorzugt des Gemisches von Ethylenoxid
und Propylenoxid. Ganz besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind niederethoxylierte Fettalkohole mit 1 bis 4 Ethylenoxideinheiten
(EO), insbesondere 1 bis 2 EO, beispielsweise 2 EO, wie C12-14-Fettalkohol+2EO-sulfat.
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Im
Rahmen dieser Erfindung bevorzugte Alkylbenzolsulfonate sind C8-C18-Alkylbenzolsulfonate,
insbesondere solche mit etwa 12 C-Atomen im Alkylteil.
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Bevorzugte
Fettsäuren sind Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure oder Stearinsäure, sowie aus natürlichen
Fetten beziehungsweise Ölen, zum Beispiel Kokos-, Palmkern-
oder Talgfett beziehungsweise -öl, abgeleitete Fettsäuren
und Fettsäuregemische. Insbesondere sind solche Seifengemische
bevorzugt, die zu mindestens 50 Gew.-% bis zu 100 Gew.-% aus gesättigten
C12-C18-Fettsäuren
und gegebenenfalls bis zu 50 Gew.-% aus Ölsäure
zusammengesetzt sind. Vorzugsweise ist Fettsäure in erfindungsgemäßen
Mitteln in Mengen von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,2
Gew.-% bis 2 Gew.-% enthalten.
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In
bevorzugten Ausführungsformen erfindungsgemäßer
Mittel enthalten diese als Wirkstoff (I) Fettsäure, eine
Kombination aus Alkylbenzolsulfonsäure und Fettsäure
oder eine Kombination aus Fettsäure und Alkylethersulfonsäure.
Bevorzugte erfindungsgemäße Mittel enthalten 0,1
Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere 0,2 Gew.-% bis 8 Gew.-% des Wirkstoffs
(I).
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Gewünschtenfalls
können die erfindungsgemäßen Mittel zusätzlich,
wenn auch weniger bevorzugt, weitere Aniontenside wie zum Beispiel
Fettalkoholsulfate, C8-C20-Alkansulfonate,
Sulfobernsteinsäuremono- und -di-C8-C18-Alkylester, C8-C18-α-Olefinsulfonate, sulfonierte
C8-C18-Fettsäuren,
C8-C22-Carbonsäureamidethersulfate,
C8-C18-Alkylpolyglykolethercarboxylate,
C8-C18-N-Acyltauride
und C8-C18-Alkylisethionate
beziehungsweise deren Mischungen enthalten. Als Alkylsulfate (Fettalkoholsulfate,
FAS) werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C12-18-Fettalkohole, beispielsweise
aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl-
oder Stearylalkohol oder der C10-20-Oxoalkohole
und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen
bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alkylsulfate der genannten Kettenlänge,
welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten
geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten
besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von
fettchemischen Rohstoffen. Besonders bevorzugt sind dabei die C10-C16-Alkylsulfate,
insbesondere die C12-14-Alkylsulfate. Des
Weiteren können auch Alkylsulfate mit ein- oder mehrfach
verzweigten Alkylketten oder cyclischen Alkylresten eingesetzt werden.
Für die C-Kette der genannten anderen gegebenenfalls enthaltenen Aniontenside
gilt das gleiche.
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Die
anionischen Tenside werden zwar ansonsten üblicherweise
als Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und/oder Mono-, Di- beziehungsweise
Trialkanolammoniumsalz eingesetzt, liegen in den erfindungsgemäßen Mitteln – wenn
vorhanden – aufgrund des sauren pH-Wertes ganz oder zumindest
teilweise in Form ihrer korrespondierenden Säure vor.
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Ein
erfindungsgemäßes Mittel enthält Oligoester
(II), vorzugsweise in Mengen von 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere
von 0,05 Gew.-% bis 2 Gew.-%. Derartige Oligoester (II) und Verfahren
zu ihrer Herstellung sind aus der internationalen Patentanmeldung
WO 02/26927 bekannt. Als
Dicarbonsäure-Verbindung (A) können aliphatische
und/oder aromatische Dicarbonsäuren beziehungsweise deren
Ester oder Anhydride eingesetzt werden. Die Dicarbonsäure-Verbindungen
weisen – bezogen auf die Dicarbonsäure beziehungsweise
Dicarbonsäure-Gruppe – vorzugsweise 3 bis 40 Kohlenstoffatome
auf. Aromatische Dicarbonsäure-Verbindungen können
insbesondere Terephthalsäure, Isophthalsäure,
Phthalsäure, deren Mono- und Dialkylester mit C
1- bis C
8-Alkoholen,
wie zum Beispiel Dimethylterephthalat sein, wobei auch Gemische
dieser Verbindungen möglich sind. Beispiele für
aliphatische Dicarbonsäure-Verbindungen sind Malonsäure-,
Bernsteinsäure-, Fumarsäure-, Maleinsäure-,
Glutarsäure-, Adipinsäure-, Pimelinsäure-,
Korksäure-, Azelainsäure- und Sebacinsäure-dialkylester.
Besonders bevorzugt werden Terephthalsäure, Isopthalsäure
und Phthalsäure sowie deren Dimethyl-, Diethyl-, Dipropyl-
und Dibutylestereingesetzt.
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Die
Polyol-Verbindungen (B) weisen vorzugsweise 3 bis 12 Kohlenstoffatome
auf. Als Beispiele für die Polyol-Verbindungen (B) mit
mindestens 3 OH-Gruppen sind Pentaerythrit, Trimethylolethan, Trimethylolpropan,
1,2,3-Hexantriol, Sorbit, Mannit, Mono-, Di- und Triglycerin, 1,2,3-Butantriol,
1,2,4-Butantriol und Gemische aus mindestens zweien von diesen zu
nennen. Bevorzugt ist der Einsatz von Glycerin.
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Beispiele
für Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte (C) sind Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid beziehungsweise deren
Mischungen an aliphatische C1- bis C6-Alkohole wie Methanol, Ethanol, Propanol
oder Butanol. Bevorzugt sind Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
an Methanol, darunter bevorzugt solche von 4 bis 40 mol, insbesondere
4 bis 30 Mol Ethylenoxid an 1 mol Methanol.
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Als
Diol-Verbindung (D) können beispielsweise Ethylenglykol,
1,2- bzw. 1,3-Propylenglykol, Neopentylglykol, 1,2-Butylenglykol,
3-Methoxy-1,2-propylenglykol sowie deren Dimere und Trimere eingesetzt
werden. Die Diol Verbindung (D) weist vorzugsweise 2 bis 20 Kohlenstoffatome
auf. Grundsätzlich sind auch Mischungen verschiedener Diole
möglich. Bevorzugte Diole sind Ethylenglykol und/oder Propylenglykol.
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Die
Synthese der Oligoester (II) kann in Form einer direkten Umsetzung
aller Monomerbausteine in einem Schritt erfolgen, so dass statistische
Polymere erhalten werden. Eine andere Herstellungsweise ist eine Mehrschrittsynthese
zum Beispiel derart, dass eine Vorkondensation verschiedener Bausteine
erfolgt. Vorzugsweise ist der Oligoester (II) unter Verwendung von
im Wesentlichen keiner weiteren Komponente als den unter (A) bis
(D) genannten hergestellt. Die gewichtsmittlere Molmasse des Oligoesters
(II) ist vorzugsweise kleiner als 5000 g/mol und liegt insbesondere
im Bereich von 2000 g/mol bis unter 5000 g/mol.
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Das
Gewichtsverhältnis des Wirkstoffs (I) zu dem Oligoester
(II) liegt vorzugsweise im Bereich von 1:2 bis 1:10, insbesondere
von 1:3 bis 1:8.
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Ein
erfindungsgemäßes Mittel enthält als
Komponente (III) Wasserstoffperoxid, vorzugsweise in Mengen von
0,05 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,1 Gew.-% bis 8 Gew.-%.
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Das
Gewichtsverhältnis des Wirkstoffs (I) zu Wasserstoffperoxid
(III) liegt vorzugsweise im Bereich von 1:2 bis 1:10, insbesondere
von 1:3 bis 1:8.
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Ein
erfindungsgemäßes Mittel kann als zusätzliche
Komponente (IV) nichtionisches Tensid, vorzugsweise in Mengen bis
zu 10 Gew.-%, insbesondere von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, enthalten.
Als nichtionische Tenside sind vor allem C8-C18-Alkoholpolyglykolether, d. h. ethoxylierte
und/oder propoxylierte Alkohole mit 8 bis 18 C-Atomen im Alkylteil
und 2 bis 15 Ethylenoxid-(EO) und/oder Propylenoxideinheiten (PO),
C8-C18-Carbonsäurepolyglykolester
mit 2 bis 15 EO, beispielsweise Talgfettsäure+6-EO-ester,
ethoxylierte Fettsäureamide mit 12 bis 18 C-Atomen im Fettsäureteil
und 2 bis 8 EO, langkettige Aminoxide mit 14 bis 20 C-Atomen und langkettige
Alkylpolyglycoside mit 8 bis 14 C-Atomen im Alkylteil und 1 bis
3 Glycosideinheiten zu erwähnen. Beispiele derartiger Tenside
sind Oleyl-Cetyl-Alkohol mit 5 EO, Nonylphenol mit 10 EO, Laurinsäurediethanolamid,
Kokosalkyldimethylaminoxid und Kokosalkylpolyglucosid mit im Mittel
1,4 Glucoseeinheiten. Weiterhin können auch endgruppenverschlossene
C8-C18-Alkylalkoholpolyglykolether
eingesetzt werden, d. h. Verbindungen, in denen die üblicherweise
freie OH-Gruppe der C8-C18-Alkylalkoholpolyglykolether
verethert ist. Als weitere nichtionische Tenside können stickstoffenthaltende
Tenside enthalten sein, z. B. Fettsäurepolyhydroxyamide,
beispielsweise Glucamide, und Ethoxylate von Alkylaminen, vicinalen
Diolen und/oder Carbonsäureamiden, die Alkylgruppen mit
10 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen, besitzen. Der
Ethoxylierungsgrad dieser Verbindungen liegt dabei in der Regel
zwischen 1 und 20, vorzugsweise zwischen 3 und 10. C8-C18-Alkoholpolyglykolether und deren endgruppenverschlossene
Derivate sind besonders bevorzugt.
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Das
Gewichtsverhältnis des Wirkstoffs (I) zu nichtionischem
Tensid (IV) liegt vorzugsweise im Bereich von 1:1 bis 1:8, insbesondere
von 1:2 bis 1:5.
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Neben
den bisher genannten Tensidtypen kann das erfindungsgemäße
Mittel gewünschtenfalls, wenn auch weniger bevorzugt, auch
Kationtenside und/oder amphotere Tenside enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Mittel können zur Einstellung
eines im Wesentlichen sauren pH-Wertes von 0,5 bis 7, vorzugsweise
1 bis 6,5 und insbesondere 2 bis 6 zusätzlich Säuren
enthalten. Als Säuren eignen sich insbesondere kürzerkettige
Carbonsäuren mit bis zu 6 C-Atomen, wobei es sich um Mono-,
Di- oder Polycarbonsäuren handeln kann, wie zum Beispiel
Essigsäure, Glykolsäure, Milchsäure,
Zitronensäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Äpfelsäure,
Weinsäure und Gluconsäure oder auch Amidosulfonsäure,
aber auch Mineralsäuren wie Salzsäure, Schwefelsäure
und Salpetersäure beziehungsweise deren Mischungen. Besonders
bevorzugt sind Säuren, ausgewählt aus der Gruppe,
umfassend Amidosulfonsäure, Zitronensäure und Ameisensäure
sowie deren Mischungen. Sie werden in solchen Mengen eingesetzt,
dass sich ein pH-Wert des Mittels im gewünschten Bereich
ergibt, beispielsweise in Mengen von 0,01 Gew.-% bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt
0,1 Gew.-% bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,2 Gew.-% bis 3 Gew.-%.
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Neben
Wasser können die erfindungsgemäßen Mittel
gewünschtenfalls organische Lösungsmittel enthalten.
Als organische Lösungsmittel können beispielsweise
beispielsweise gesättigte oder ungesättigte, vorzugsweise
gesättigte, verzweigte oder unverzweigte C1-20-Kohlenwasserstoffe,
bevorzugt C2-15-Kohlenwasserstoffe, die
auch Hydroxygruppentragen können, Polydiole, Ether, Alkohole,
Ketone, Amide und/oder Ester, in Mengen von gegebenenfalls 0 bis
90 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 60 Gew.-%, jeweils bezogen auf die
vorhandene Wassermenge, eingesetzt werden. Bevorzugt sind niedermolekulare
polare Substanzen, wie beispielsweise Methanol, Ethanol, Propylencarbonat,
Aceton, Acetonylaceton, Diacetonalkohol, Ethylacetat, 2-Propanol,
Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin, Diethylenglykol, Dipropylenglycolmonomethylether
und Dimethylformamid beziehungsweise deren Mischungen. Besonders
bevorzugt ist Ethanol; besonders bevorzugte Mengen an organischem
Lösungsmittel liegen im Bereich von 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-%,
insbesondere von 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte
Mittel.
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Ein
erfindungsgemäßes Mittel weist vorzugsweise eine
Viskosität nach Brookfield (Modell DV-II+, Spindel 31,
Drehfrequenz 20 min–1, 20°C)
von 0,1 bis 200 mPa·s, insbesondere 0,5 bis 100 mPa·s, äußerst bevorzugt
1 bis 60 mPa·s, auf. Zu diesem Zweck kann das Mittel Viskositätsregulatoren
enthalten. Die Menge an Viskositätsregulator in erfindungsgemäßen
Mitteln beträgt gewünschtenfalls bis zu 0,5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,001 Gew.-% bis 0,3 Gew.-%, insbesondere 0,01 Gew.-%
bis 0,2 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,01 Gew.-%
bis 0,15 Gew.-%. Geeignete Viskositätsregulatoren sind
beispielsweise organische natürliche Verdickungsmittel
(Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine,
Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke,
Dextrine, Gelatine, Casein), organische abgewandelte Naturstoffe
(Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl-
und -propylcellulose und dergleichen, Kernmehlether), organische
vollsynthetische Verdickungsmittel (Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen,
Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine,
Polyamide) und anorganische Verdickungsmittel (Polykieselsäuren,
Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren).
Zu den Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen zählen
beispielsweise die hochmolekularen mit einem Polyalkenylpolyether,
insbesondere einem Allylether von Saccharose, Pentaerythrit oder
Propylen, vernetzten Homopolymere der Acrylsäure (INCI-Bezeichnung
gemäß International Dictionary of Cosmetic Ingredients
der The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA): Carbomer),
die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden. Solche Polyacrylsäuren
sind u. a. von der Fa. 3V Sigma unter dem Handelsnamen Polygel®, z. B. Polygel® DA,
und von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich, z. B. Carbopol® 940 (Molekulargewicht ca. 4.000.000), Carbopol® 941 (Molekulargewicht ca. 1.250.000)
oder Carbopol® 934 (Molekulargewicht
ca. 3.000.000). Weiterhin fallen darunter folgende Acrylsäure-Copolymere:
(i) Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure,
Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates
Copolymer), zu denen etwa die Copolymere von Methacrylsäure,
Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS-Bezeichnung gemäß Chemical
Abstracts Service: 25035-69-2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat
(CAS 25852-37-3) gehören und die beispielsweise von der
Fa. Rohm & Haas
unter den Handelsnamen Aculyn® und
Acusol® sowie von der Firma Degussa
(Goldschmidt) unter dem Handelsnamen Tego® Polymer
erhältlich sind, z. B. die anionischen nicht-assoziativen
Polymere Aculyn® 22, Aculyn® 28, Aculyn® 33
(vernetzt), Acusol® 810, Acusol® 823 und Acusol® 830
(CAS 25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere,
zu denen etwa die mit einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits
vernetzten Copolymere von C10-30-Alkylacrylaten
mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure,
Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C10-30
Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die beispielsweise
von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich
sind, z. B. das hydrophobierte Carbopol® ETD
2623 und Carbopol® 1382 (INCI Acrylates/C10-30
Alkyl Acrylate Crosspolymer) sowie Carbopol® AQUA
30 (früher Carbopol® EX
473). Weitere Verdickungsmittel sind die Polysaccharide und Heteropolysaccharide,
insbesondere die Polysaccharidgummen, beispielsweise Gummi arabicum,
Agar, Alginate, Carrageene und ihre Salze, Guar, Guaran, Traganth,
Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und ihre Derivate, z. B. propoxyliertes
Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharidverdicker, wie
Stärken oder Cellulosederivate, können alternativ,
vorzugsweise aber zusätzlich zu einem Polysaccharidgummi
eingesetzt werden, beispielsweise Stärken verschiedensten
Ursprungs und Stärkederivate, z. B. Hydroxyethylstärke,
Stärkephosphatester oder Stärkeacetate, oder Carboxymethylcellulose
bzw. ihr Natriumsalz, Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-,
Hydroxypropyl-methyl- oder Hydroxyethyl-methyl-cellulose oder Celluloseacetat.
Ein in erfindungsgemäßen Mitteln besonders bevorzugter
Polysaccharidverdicker ist das mikrobielle anionische Heteropolysaccharid
Xanthan Gum, das von Xanthomonas campestris und einigen anderen
Spezies unter aeroben Bedingungen mit einem Molekulargewicht von
2–15 × 106 produziert
wird und beispielsweise von der Fa. Kelco unter den Handelsnamen
Keltrol® und Kelzan® oder
auch von der Firma Rhodia unter dem Handelsnamen Rhodopol® erhältlich ist. Als Verdickungsmittel
können weiterhin Schichtsilikate eingesetzt werden. Hierzu
zählen beispielsweise die unter dem Handelsnamen Laponite® erhältlichen Magnesium-
oder Natrium-Magnesium-Schichtsilikate der Firma Solvay Alkali,
insbesondere das Laponite® RD oder
auch Laponite® RDS, sowie die Magnesiumsilikate der
Firma Süd-Chemie, vor allem das Optigel® SH.
Viskositätsregulatoren können insbesondere in
erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln eingesetzt
werden, die als Allzweckreiniger formuliert sind. Erfindungsgemäße Glasreiniger
sind dagegen in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
frei von solchen Additiven.
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Neben
den genannten Komponenten können die erfindungsgemäßen
Mittel weitere Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie sie in derartigen
Mitteln üblich sind. Dazu zählen insbesondere
Farbstoffe, Duftstoffe (Parfümöle), Antistatikstoffe,
Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Komplexbildner für
Erdalkaliionen, Enzyme, Desinfektionsmittel, UV-Absorber, Elektrolytsalze
und UV-Stabilisatoren. Die Menge an derartigen Zusätzen
liegt üblicherweise nicht über 2 Gew.-% im Reinigungsmittel.
Die Untergrenze des Einsatzes hängt von der Art des Zusatzstoffes
ab und kann beispielsweise bei Farbstoffen bis zu 0,001 Gew.-% und
darunter betragen. Vorzugsweise liegt die Menge an Hilfsstoffen
zwischen 0,01 Gew.-% und 1 Gew.-%.
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Gewünschenfalls
kann ein erfindungsgemäßes Mittel zusätzlich
auch einen Wirkstoff zur Hydrophilierung von Oberflächen
enthalten. Zur Hydrophilierung eignen sich insbesondere kolloidale
Silica-Sole, in denen das Siliciumdioxid vorzugsweise nanopartikulär
vorliegt. Kolloidale nanopartikuläre Silica-Sole im Sinne
dieser Erfindung sind stabile Dispersionen von amorphem partikulärem
Siliciumdioxid SiO2 mit Partikelgrößen
im Bereich von 1 bis 100 nm. Vorzugsweise liegen die Teilchengrößen
dabei im Bereich 3 bis 50 nm, besonders bevorzugt 4 bis 40 nm. Ein
Beispiel für ein Silica-Sol, welches geeignet ist, im Sinne
dieser Erfindung eingesetzt zu werden, ist das unter dem Handelsnamen
Bindzil® 30/360 von der Firma Akzo
erhältliche Silica-Sol mit einer Partikelgröße
von 9 nm. Weitere geeignete Silica-Sole sind Bindzil® 15/500,
30/220, 40/200 (Akzo), Nyacol® 215,
830, 1430, 2034DI sowie Nyacol® DP5820,
DP5480, DP5540 etc. (Nyacol Products), Levasil® 100/30, 100F/30,
100S/30, 200/30, 200F/30, 300F/30, VP 4038, VP 4055 (H. C. Starck/Bayer)
oder auch CAB-O-SPERSE® PG 001,
PG 002 (wässrige Dispersionen von CAB-O-SIL®,
Cabot), Quartron PL-1, PL-3 (FusoChemical Co.), Köstrosol
0830, 1030, 1430 (Chemiewerk Bad Köstritz). Bei den eingesetzten
Silica-Solen kann es sich auch um oberflächenmodifiziertes
Silica handeln, das mit Natriumaluminat behandelt wurde (Alumina-modifiziertes
Silica). Daneben lassen sich auch bestimmte Polymere zur Hydrophilierung
von Oberflächen einsetzen. Als hydrophilierende Polymere
sind insbesondere amphotere Polymer geeignet, beispielsweise Copolymere
aus Acryl- oder Methacrylsäure und MAPTAC, DADMAC oder
einer anderen polymerisierbaren quaternären Ammoniumverbindung.
Weiterhin können auch Copolymere mit AMPS (2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure)
verwendet werden. Polyethersiloxane, also Copolymere von Polymethylsiloxanen
mit Ethylenoxid- oder Propylenoxidsegmenten sind weitere geeignete
Polymere. Ebenfalls einsetzbar sind Acrylpolymere, Maleinsäure-Copolymere
und Polyurethane mit Polyethylenglykol-Einheiten. Geeignete Polymere
sind beispielsweise unter den Handelsnamen Mirapol Surf-S 100, 110,
200, 210, 400, 410, A 300, A 400 (Rhodia), Tegopren 5843 (Goldschmidt),
Sokalan CP 9 (BASF) oder Polyquart Ampho 149 (Cognis) kommerziell
erhältlich.
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Der
Wassergehalt des erfindungsgemäß wässrigen
Mittels beträgt vorzugsweise mindestens 80 Gew.-%, insbesondere
mindestens 90 Gew.-%.
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Die
erfindungsgemäßen Mittel werden vorzugsweise anwendungsfertig
formuliert. Eine Formulierung als vor der Anwendung entsprechend
zu verdünnendes Konzentrat ist im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre
jedoch ebenfalls möglich, wobei die Inhaltsstoffe dann
vorzugsweise im oberen Bereich der jeweils angegebenen Mengenbereiche
enthalten sind.
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Die
erfindungsgemäßen Mittel können durch
Aufmischen unmittelbar aus ihren Rohstoffen, anschließendes
Durchmischen und gegebenenfalls abschließendes Stehen des
Mittels bis zur Blasenfreiheit hergestellt werden.
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Zu
Anwendung wird das erfindungsgemäße Mittel auf
die zu reinigende Oberfläche aufgetragen, beispielsweise
mit Hilfe eines Tuches oder Schwammes, vorzugsweise als unverdünnte
Flüssigkeit oder gewünschtenfalls in Form eines
Schaums. Zur letztgenannten Variante eignet sich beispielsweise
ein manuell aktivierter Sprühspender, insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend Aerosolsprühspender, selbst Druck
aufbauende Sprühspender, Pumpsprühspender und
Triggersprühspender, insbesondere Pumpsprühspender
und Triggersprühspender mit einem Behälter aus
Polyethylen, Polypropylen oder Polyethylenterephthalat. Solche Triggerflaschen
werden beispielsweise von der Firma Afa-Polytec angeboten. Der Sprühkopf
ist vorzugsweise mit einer Schaumdüse ausgestattet. Daneben
können auch Pumpschaumspender, wie sie beispielsweise von
der Firma Airspray, der Firma Keltec, der Firma Taplast oder auch
der Daiwa Can Company angeboten werden, eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Mittel können zur Glasreinigung
verwendet werden, sowohl für Fenster als auch für
Spiegel und sonstige Gläser. Sie können aber auch
zur Reinigung harter Oberflächen dienen, vor allem bei
glänzenden Oberflächen, bei denen ebenfalls eine
gute Reinigungsleistung höchst wünschenswert ist. Harte
Oberflächen im Sinne dieser Anmeldung sind daher neben
Fenstern und Spiegeln sowie weiteren Glasoberflächen auch
beispielsweise Oberflächen aus Keramik, Kunststoff, Metall
oder auch (insbesondere lackiertem) Holz, die sich in Haushalt und
Gewerbe finden, etwa Badkeramik, Küchenoberflächen
oder Fußböden.
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Ein
weiterer Erfindungsgegenstand ist daher die Verwendung eines erfindungsgemäßen
wässrigen Reinigungsmittels zur Reinigung harter Oberflächen,
insbesondere Glas.
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Beispiele
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Es
wurden erfindungsgemäße Reinigungsmittel E1 bis
E3 sowie die nicht vom Gegenstand dieser Anmeldung umfassten Vergleichsformulierungen
V1 und V2 hergestellt, deren Zusammensetzung der nachfolgenden Tabelle
zu entnehmen ist. Dabei sind alle Mengen in Gew.-% des Aktivstoffs,
bezogen auf das jeweilige gesamte Mittel, angegeben
Zusammensetzung
[Gew.-%] | E1 | E2 | E3 | V1 | V2 |
Oligoester | 0,5 | 0,7 | 0,7 | | - |
C12-Alkylbenzolsulfonsäure | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | - |
Fettsäure | 0,4 | 0,4 | 0,4 | | - |
Wasserstoffperoxid | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 |
Fettalkoholethoxylat
7EO | 1 | 1 | 1 | 1 | 3,0 |
Fettalkoholethoxylat
5EO | 1 | 1 | 1 | 1 | 2,0 |
Ethanol | 2 | 2 | 2 | 2 | 2,0 |
Citronensäure | 0,3 | 0,25 | 0,35 | 0,35 | 0,5 |
Xanthan
gum | 0,15 | 0,15 | 0,15 | 0,15 | - |
Parfüm | 0,06 | 0,06 | 0,06 | 0,06 | 0,06 |
Wasser | auf 100 |
pH-Wert | 6 | 4,5 | 6,5 | 6,5 | 4,5 |
Reinigungsleistung
gem. IPP 83/21 (% Remission) | 57 | 57 | 56 | 41 | 39 |
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Man
erkennt, dass die Reinigungsleistung der erfindungsgemäßen
Mittel E1 bis E3 deutlich höher ist als die der Vergleichsrezepturen
V1 und V2.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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