DE102007062315B4 - Verfahren zum Desodorieren von übelriechenden Örtlichkeiten - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Desodorieren von übelriechenden Örtlichkeiten mittels desodorierend wirkender aktiven Agenzien,wobei man auf einen festen Untergrund in der übelriechenden Örtlichkeit eine wässrige Dispersion aufsprüht, die ein organisches Bindemittel und flüchtige, desodorierend wirkende, aktive Agenzien enthält, dadurch gekennzeichnet,dass das Bindemittel ein Butadien/Acrylnitril- Copolymer, ein Polyisocyanat und Essigsäure als Inhibitor enthält.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Desodorieren von übelriechenden Örtlichkeiten mittels desodorierend wirkender aktiver Agenzien.
  • Zur Geruchsbeseitigung werden üblicherweise Duftsprays, Duftkugeln oder andere saugfähige Substanzen, wie mineralische Trägermaterialien, Papiervliese oder Aktivkohle, die flüchtige Duftstoffe adsorbiert enthalten, verwendet. Diese Duftstoffe sollen die üblen Gerüche überdecken. Sie verdunsten jedoch verhältnismäßig rasch, so dass der üble Geruch bald wieder auftritt.
  • In der WO 2003/063920 A1 ist die Verwendung von vernetzten, hydrophile Gruppen tragenden Polymeren, die mit aktiven Agenzien zusammen eine offenzellige Schwammstruktur bilden, zum Entfernen bzw. Reduzieren von übelriechenden Substanzen in der Luft beschrieben. Die Polymeren liegen in Form von Platten, Streifen, Kugeln, Granulat oder Krümeln vor, an denen die aktiven Agenzien adsorbiert sind, und aus denen diese langsam freigesetzt werden. Dieses Verfahren ist zum Desodorieren von größeren Räumen, wie Hotelhallen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Ställen und Industrieanlagen geeignet.
  • Aus der US 7 041 279 B1 ist ein Mittel zur Milderung oder Beseitigung von Haustiergerüchen bekannt. Dieses Mittel wird auf Oberflächen aufgebracht, das Mittel weist zur Milderung oder Beseitigung der Gerüche eine Desodorierungszusammensetzung auf mit Dialkalimetalltetraborat-n-Hydrat, Wasser sowie einem dispergierbaren Acrylemulsionspolymer und einem wasserlöslichen/dispergierbaren flüchtigen Lösungsmittel.
  • Aus der DE 603 04 051 T2 ist ein Mittel zum Aufsprühen auf Haushaltsoberflächen bekannt. Das Mittel umfasst hierbei Mikrokapseln, Geruchsbekämpfungsmittel und einen wässrigen Träger. Dieses Mittel dient zum Verringern oder zum Beseitigen von schlechten Gerüchen.
  • Aus der DE 103 61 469 A1 ist ein Neutralisationsmittel für Gasodoriermittel bekannt. Das Neutralisationsmittel weist hierbei mindestens ein Acrylsäure-C1-C6-alkylester oder mindestens einen Methacrylsäure-C1-C6-alkylester umfassenden Gasodoriermittel auf. Weiter enthält das Neutralisationsmittel zumindest Emulgatoren, Basen, Riechstoffe und Wasser.
  • Aus der WO 2007/ 068871 A1 ist eine sprühbare Lufterfrischungszusammensetzung, die aktive Teilchen zur Beseitigung von schlechten Gerüchen enthält, bekannt. Die aktiven Teilchen weisen mindestens ein auf einem festen teilchenförmigen Träger getragenes Metall auf.
  • Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, eine über längere Zeit hinweg anhaltende Desodorierung von übelriechenden Örtlichkeiten, vor allem im Freien, bereitzustellen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass man auf einen festen Untergrund in der übelriechenden Örtlichkeit eine wässrige Dispersion aufsprüht, die ein organisches Bindemittel und flüchtige, desodorierend wirkende aktive Agenzien enthält. Die aktiven Agenzien sind durch das Bindemittel in der wässrigen Dispersion gebunden und werden nur sehr langsam daraus freigesetzt, so dass sie über einen längeren Zeitraum hinweg, beispielsweise über mehrere Tage und in manchen Fällen über mehrere Wochen und sogar von einigen Monaten, ihre desodorierende Wirkung entfalten können.
  • Die wässrige Dispersion enthält vorzugsweise 3 bis 30 Gew.% Bindemittel und 5 bis 30 Gew.% aktive Agenzien. Die Dispersion ist sprühbar, wird aber nach dem Versprühen an der Luft verhältnismäßig schnell hochviskos und klebrig, so dass sie einerseits auch von senkrechten Flächen kaum abfließt und andererseits die aktiven Agenzien bindet.
  • Wesentlich ist, dass das Bindemittel eine Mischung aus einem Butadien/Acrylnitril-Copolymer, einem Polyisocyanat und Essigsäure als Inhibitor enthält. Es wird angenommen, dass die Essigsäure als Inhibitor eine vorzeitige Reaktion des Butadien/Acrylnitril- Copolymeren mit dem Polyisocyanats verhindert. Nach dem Versprühen verdunstet sie an der Luft, so dass durch die Vernetzung des Bindemittels die Viskosität der Dispersion erhöht wird.
  • Die aktiven Agenzien sind vorzugsweise Aldehyde, Ketone, Alkohole, Ester, Terpene oder Mischungen davon. Damit sie nicht zu schnell verdunsten, sollte ihr Siedepunkt oberhalb von 120°C, vorzugsweise oberhalb von 150°C liegen.
    Diese Agenzien sind in der Lage, mit übelriechenden Substanzen, z.B. Ammoniak, Aminen, Schwefelwasserstoff und Mercaptanen zu reagieren und sie dadurch zu beseitigen. Darüber hinaus können sie auch als Duftstoffe wirken. Die aktiven Agenzien sind in dem vernetzten Bindemittel adsorbiert und werden nur sehr langsam daraus freigesetzt, wobei sie dann verdunsten und ihre desodorierende Wirksamkeit entfalten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorzugsweise zum Desodorieren von Örtlichkeiten im Freien angewandt werden, in denen üble Gerüche herrschen, die vor allem von Urin stammen, z.B. in Freilufttoiletten und Urinalen, unter Brücken, in Ecken von U-Bahnstationen und in Sportstadien sowie in Treppen von Hausfluren.
  • Daneben ist es auch zum Desodorieren von Müllcontainern und kleineren Ställen geeignet, sowie zum Beduften z.B. von Zugabteilen und Autobussen.
  • Dabei wird die Dispersion, die vorzugsweise in Dosen, die ein unter Druck stehendes Gas enthalten, auf einen festen Untergrund, z.B. auf eine Wand oder auf den Boden der übelriechenden Örtlichkeit gesprüht, wobei mehr oder weniger große Flecken entstehen, in denen die Dispersion in einer Schichtdicke von vorzugsweise 0,01 bis 1 mm, insbesondere 0,05 bis 0,5 mm vorliegt.
  • Beispiel
  • Eine Sprühdose ist mit einer wässrigen Dispersion gefüllt, die 5 Gew.% eines Butadien/Acrylnitril- Copolymeren (TUBIFAST BN 60 der Fa. Beitlich GmbH), 0,9 Gew.% eines Polyisocyanats (TUBIFIX P 150 der Fa. Beitlich GmbH), 1 Gew% 50%ige Essigsäure und 20 Gew.% einer Mischung aus einem höheren Aldehyd, einem Alkohol und einem Terpen enthält.
  • Diese Dispersion wird mit einer Schichtdicke von etwa 0,2 mm auf die Wand eines Urinals gesprüht. Sie wird innerhalb von etwa 3 min hochviskos, so dass die aktiven Agenzien gebunden werden und nur sehr langsam verdunsten, wobei sie ihre desodorierende Wirkung entfalten, die über mehrere Wochen hinweg anhält.

Claims (4)

  1. Verfahren zum Desodorieren von übelriechenden Örtlichkeiten mittels desodorierend wirkender aktiven Agenzien, wobei man auf einen festen Untergrund in der übelriechenden Örtlichkeit eine wässrige Dispersion aufsprüht, die ein organisches Bindemittel und flüchtige, desodorierend wirkende, aktive Agenzien enthält, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel ein Butadien/Acrylnitril- Copolymer, ein Polyisocyanat und Essigsäure als Inhibitor enthält.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Dispersion 3 bis 30 Gew.% Bindemittel und 5 bis 30 Gew.% aktive Agenzien enthält.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aktiven Agenzien einen Siedepunkt oberhalb von 120 °C aufweisen.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aktiven Agenzien Aldehyde, Ketone, Ester, Alkohole, Terpene oder Mischungen davon sind.
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