-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung für einen Rollformer zum Profilieren
eines Blechbandes sowie ein dazugehöriges Verfahren gemäß den Oberbegriffen
von Anspruch 1 bzw. Anspruch 10 oder 11.
-
Stand der Technik
-
Profilierte
Bleche aus Metallen, wie Aluminium, Zink, Kupfer oder Stahl, werden
beispielsweise für
die Verkleidung und Abdeckung von Gebäudeaußenflächen, Wänden und Decken verwendet.
Die Profilierungen werden meist mittels Rollformen eingeformt, so
dass dreidimensional geformte Bleche entstehen. Die Rollformeinrichtungen
verfügen über mehrere
in der Blechbandförderrichtung
hintereinander angeordnete Paare von profilierenden Rollen (Walzen),
durch die das zu bearbeitende Blechband im Durchlaufverfahren durchgeführt wird.
Die Rollenpaare weisen an ihrem Außenumfang zueinander korrespondierende
Profile auf und verformen das Band, wenn es zwischen den Rollen
durchläuft.
Die Umformung des Bleches wird meistens in mehreren Stufen mit mehreren
Rollenpaaren durchgeführt,
von denen jedes mit einer Teilverformung zur Gesamtverformung beiträgt. Die
Bleche weisen sich parallel erstreckende Profilierungen mit dreiecks-,
trapez- oder sinusförmigen
Querschnitten auf. Da bei einer Vielzahl von nebeneinander vorgesehenen
Profilierungen die Gesamtbreite des Bleches mit zunehmender Verformung
abnimmt, werden entweder zunächst
im mittleren Bereich die Profile vor- bzw. ausgeformt, und erst
in den späteren
Stufen auch die seitlichen Bereiche ausgeformt. Während der
stufenweisen Umformung des Bleches sollte das Blech nicht unerwünscht beansprucht
und verformt werden. Allerdings kommt es bei der Profilierung von
dünnen
Blechen im Stand der Technik zu einer Beeinträchtigung der Qualität. Die bei
der Umformung auftretenden Bewegungen und/oder Verschiebungen führen am Blechmaterial
zu Oberflächenschäden, wie
z. B. Kratzer. Auch Abweichungen im Querschnitt, wie z. B. unerwünschte Flachstellen
und Knicke, können auftreten.
Solche Oberflächenschäden vermitteln
ein unschönes
Aussehen und setzen den Verkaufswert der Profilbleche herab. Die
Oberflächenschäden sind besonders
störend,
wenn bereits lackierte, pulverbeschichtete, polierte oder anderweitig
oberflächenbehandelte
Bleche umgeformt werden. Bei z. B. gegen Korrosion geschützten Blechen
setzen die Beschädigungen
der Oberfläche
bzw. des Überzuges
den Korrosionsschutz lokal herab bzw. machen ihn illusorisch. Ferner
zeigen die von der Beschichtung abgelösten Teile eine weitere unangenehme
Wirkung: so können
sich beispielsweise von einer Blechverzinkung abgelöste Zinkpartikel
auf den Rollen festsetzen und auf den Rollenoberflächen unerwünschte Ablagerungen
ausbilden, die weitere Oberflächenschäden und
Verformungen bewirken können.
Demnach besteht ein Bedarf, die erwünschten Verformungen an Blechen
ohne ungewollte sekundäre
Verformungen durchführen
zu können.
-
Aufgabenstellung
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die oben erwähnten Nachteile
des Standes der Technik hinsichtlich der unerwünschten Verformungen beim Profilieren
von Blechen zu unterbinden und die gewünschte Verformung sicher und
mit verhältnismäßig geringem
Aufwand bereitzustellen, ohne dass dabei das zu profilierende Blech
bzw. dessen Oberfläche übermäßig beansprucht
werden.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung für einen Rollformer zum Profilieren
eines Blechbandes sowie ein dazugehöriges Verfahren gemäß den Oberbegriffen
von Anspruch 1 bzw. Anspruch 10 oder 11 gelöst.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den anhängigen Ansprüchen gegeben.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1A zeigt
in schematischer Draufsicht eine Anordnung von mehreren aufeinander
folgenden Rollenpaaren in einem Rollformer des Standes der Technik;
-
1B zeigt
in perspektivischer Ansicht die Rollenpaare des Rollformers der 1A;
-
2 zeigt
eine den Rollenpaaren der 1A, 1B entsprechende
schematische Profilblume eines dünnen
Blechmaterials;
-
3A zeigt
in schematischer Draufsicht eine Umformung eines dünnen Blechbandes
durch eine Anordnung von mehreren aufeinander folgenden Rollenpaaren
in einem Rollformer unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
3B zeigt
in perspektivischer Ansicht die Umformung durch die Rollenpaare
des Rollformers der 3A;
-
3C–3H zeigen
jeweils vergrößerte Schnittansichten
entlang den Linien A-A, B-B, C-C, D-D, E-E und F-F der einzelnen
Stufen der Umformung durch die Rollenpaare des Rollformers der 3B;
-
4 zeigt
eine schematische und perspektivische Ansicht eines als Halteschuh
ausgebildeten erfindungsgemäßen Halteelementes;
-
5 zeigt
erfindungsgemäße Strukturen
im und/oder am Blechband, die die Quersteifigkeit des Blechbandes
erhöhen;
-
6A zeigt
die Entstehung von unerwünschten
sekundären
Verformungen am Blechband in der Simulation; und
-
6B zeigt
die Auswirkungen von erfindungsgemäßen Halteelementen auf das
Blechband in der Simulation.
-
Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung und ein Verfahren
bereit, die bei der Herstellung von kaltwalzprofilierten Trapezblechen
eingesetzt werden können,
und werden anhand der Sonderform Wellblech aus dünnem Blechmaterial detailliert
beschrieben.
-
Die 1A zeigt
in schematischer Draufsicht eine Anordnung von mehreren aufeinander
folgenden Rollenpaaren 3 in einem Rollformer 2 des Standes
der Technik und die 1B zeigt in perspektivischer
Ansicht die Rollenpaare 3 des Rollformers 2 der 1A,
wobei der Pfeil jeweils die Blechbandförderrichtung bzw. die Vorschubsrichtung
des Blechbandes angibt. Bei der Konstruktion der Rollenpaare 3 wird
der fertige Endquerschnitt des profilierten Bleches herangezogen
und die Umformung für jeden
Bearbeitungsschritt festgelegt. Dabei wird das fertige Profil in
das flache Blechband zurück
entwickelt und die Profilblume 8 mit den einzelnen Umformstufen
erhalten. Die 2 zeigt eine den Rollenpaaren 3 der 1A, 1B entsprechende
schematische Profilblume 8 eines dünnen Blechmaterials. Ferner
sind in der 2 beispielhafte Profilierungen 7 und
sich symmetrisch entwickelnde Profilierungen 7'' gezeigt, auf die nachstehend näher eingegangen wird.
Die angetriebenen Rollenpaare verfügen über ein Rollformprofil definierende
Profilelemente (formende Rollen), die ein kontinuierlich fortschreitendes Profilieren
bis zum fertigen Endquerschnitt bewirken.
-
Die 3A zeigt
in schematischer Draufsicht eine Umformung eines dünnen Blechbandes 6 durch
eine Anordnung von mehreren aufeinander folgenden Rollenpaaren 3 in
einem Rollformer 2 unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1, wobei
der Pfeil die Blechbandförderrichtung
bzw. die Vorschubsrichtung des Blechbandes 6 angibt. Ferner sind
beispielhaft ab dem vierten Rollenpaar in Blechbandförderrichtung
schematisch eingezeichnete Halteelemente 4 gezeigt. Nach
dem letzten Rollenpaar sind beispielhaft zwei Halteelemente 4 angeordnet. Die
Schnitte entlang der Linien A-A, B-B, C-C, D-D, E-E, F-F sind in
den 3C–3H detailliert
gezeigt.
-
Die 3B zeigt
in perspektivischer Ansicht die Umformung durch die Rollenpaare 3 des
Rollformers 2 der 3A, wobei
der Pfeil die Blechbandförderrichtung
bzw. die Vorschubsrichtung des Blechbandes 6 angibt. Die
oberen Halteelemente 4 sind dort als Halteschuhe 9 ausgebildet.
Ferner sind beispielhaft eine Profilierung 7 in der Mitte
des Blechbandes 6, zwei direkt dazu benachbarte Profilierungen 7'' sowie jeweils eine Profilierung 7' an den Rändern (Randelement)
zur Erhöhung
der Quersteifigkeit des Blechbandes 6 abgebildet.
-
Die 3C–3H zeigen
jeweils vergrößerte Schnittansichten
entlang der Linien A-A, B-B, C-C, D-D, E-E und F-F der einzelnen
Stufen der Umformung durch die Rollenpaare 3 des Rollformers 2 der 3B (vgl. 3A).
In der 3C ist ein Rollenpaar (oder
Rollengerüst) 3 des
Rollformers 2 entlang der Schnittlinie A-A gezeigt. Das
Rollenpaar 3 umfasst eine obere Rollengruppe 22 und
eine untere Rollengruppe 22'.
Jede Rollengruppe 22, 22' wird von einer jeweiligen oberen
Welle 23 und einer unteren Welle 23' gestützt. Die Wellen 23, 23' werden von einem
Gerüst 24 getragen.
Ferner umfasst jede Rollengruppe 22, 22' jeweilige obere
formende Rollen 25, untere formende Rollen 25' und obere führende Rollen 26 und
untere führende
Rollen 26'.
In der 3D ist das nächste Rollenpaar (oder Rollengerüst) 3 des
Rollformers 2 entlang der Schnittlinie B-B gezeigt, wobei
die Schnittlinie B-B direkt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 1, 1' verläuft. Die
Halteelemente 4 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1, 1' sind beispielhaft
als obere Halteschuhe 9 und untere Halteschuhe 9' ausgebildet.
Ferner ist der Spalt 5 abgebildet, der durch die oberen
und unteren Halteelemente 4 bzw. Halteschuhe 9, 9' zur Durchführung des zu
profilierenden Blechbandes 6 gebildet wird. In der 3H ist
das letzte Rollenpaar (oder Rollengerüst) 3 des Rollformers 2 entlang
der Schnittlinie F-F gezeigt, wobei die Schnittlinie F-F direkt
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 1, 1' verläuft. Beispielhaft sind
zwei obere und untere Halteschuhe 9, 9' gezeigt.
-
Ein
dünnes
Blechband 6 ist nach dem allgemeinen Verständnis des
Fachmannes eines, das eine Dicke von etwa 0,4 bis etwa 0,6 mm oder
darunter hat. Dies gilt für
Breitbandprofile, wie Wellbleche oder Trapezbleche. Beispielhaft
sind aus dem Profilierungsverlauf des dünnen Blechbandes 6 sechs Stufen
gezeigt. Prinzipiell kann jede einzelne Welle des Wellblechs in
einer einzigen oder in mehreren einzelnen Umformungen geformt werden
und es existieren verschiedene Strategien, wie z. B. "2-Send" (gleichzeitiges
Umformen an zwei Biegestellen), "4-Bend" (gleichzeitiges
Umformen an vier Biegestellen) und "All-Bend" (gleichzeitiges
Profilieren von sämtlichen
Wellen). Die 3A–3H zeigen
aus den sehr häufig
verwendeten 2-Bend- und 4-Bend-Strategien schematisch die 2-Bend-Strategie.
Bei den Strategien 2-Bend und 4-Bend werden zunächst die inneren Wellen und
in anschließenden Schritten
die weiter außen
gelegenen Wellen geformt, wobei eine oder mehrere bereits geformte
Wellen zur Führung
des Blechbandes 6 durch den Rollformer 2 verwendet
werden können.
-
Durch
die bei der Profilierung auftretenden Kräfte wird das Blechband 6 nach
innen zur Mitte des Bandes hin gezogen, da Material von der Breite
in die Höhe
der einzelnen Wellen geht, und die gesamte Breite des Blechbandes 6 nimmt
ab. Dabei wird das Blechband 6 zu weit nach innen bzw.
zur Profilmitte hin gezogen bzw. geschoben. Dadurch befindet sich an
einer Stelle zu viel an zu bearbeitendem Material. Das überschüssige Material
im Bereich einer fertig geformten Welle direkt vor dem nächsten Rollenpaar 3 bewirkt
ein Ausweichen des Bleches in die Höhe bzw. Tiefe. Die bereits
fertig geformte Welle wird verformt. Im darauf folgenden Umformschritt
wird die verformte Welle wieder in die ursprüngliche Form zurück gedrückt. Dieses
wechselseitige Verformen und eine Relativbewegung zwischen Blech
und Rollen erzeugen die Fehler in der Oberfläche und die Abweichungen im
Querschnitt.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung 1, 1' vorgesehen,
die ein oder mehrere Halteelemente 4 einschließt. Die Halteelemente 4 sind
einander gegenüberliegend
unter Bildung eines dazwischen liegenden Spalts 5 für die Durchführung des
zu profilierenden Blechbandes 6 angeordnet. Ferner können die
Halteelemente 4 Kräfte
quer und/oder vertikal zur Profilierrichtung aufnehmen und dadurch
Profilierungen 7 des Blechbandes 6 in Position
und/oder Form halten.
-
Die 3A–3H zeigen
schematisch einige obere und untere Halteelemente 4 an beispielhaften
Stufen bei der fortschreitenden kontinuierlichen Umformung eines
dünnen
Blechbandes 6 durch Rollenpaare 3. Die Halteelemente 4 werden
vorzugsweise an der Stelle angebracht, an der die ungewollte Verformung
auftritt, diese ist meist direkt kurz vor der Rollenebene. Somit
werden die Halteelemente 4 so nahe wie möglich vor
und/oder nach den Rollenpaaren 3 montiert, um bereits vorgeformte
und/oder fertig geformte Wellen in Position und/oder Form zu halten. Vor
dem ersten Rollenpaar 3 in Bandförderrichtung können Halteelemente
bereitgestellt oder auch weggelassen werden. Die nachfolgenden Rollenpaare 3 verfügen über iterativ
zunehmende Anzahlen von Halteelementen 4.
-
In
dieser Ausführungsform
befinden sich die Halteelemente 4 bei den nachfolgenden
Rollenpaaren 3 nur an den äußersten, gerade eben vorgeformten
und/oder fertig geformten Wellen. Alternativ dazu können die
Halteelemente 4 über
alle vorgeformten und/oder fertig geformten Wellen angebracht werden.
Indem die Halteelemente die quer zur Profilierrichtung auftretenden
Kräfte
aufnehmen können,
wirken sie sich auf die Position und/oder Form der jeweiligen Wellen
stabilisierend aus. Die Halteelemente 4 können auch
vertikal zur Profilierrichtung auftretende Kräfte aufnehmen und tragen so
zusätzlich
zu ihrer stabilisierenden Wirkung bei. Die Halteelemente 4 können in
einem Gestell eingebaut sein. Da es sich bei allen Teilen um identische
oder ähnliche
Teile handelt, verringern sich die Kosten für die Fertigung und den Einbau
der Vorrichtung 1, 1' an den Rollformer 2.
Die Halteelemente 4 können über hydraulische,
pneumatische, mechanisch und/oder elektrische Hebelkraft in einer
zur Vorschubsrichtung des Blechbandes bzw. Blechbandförderrichtung
senkrechten Richtung auf das zu profilierende Blech an jeweils vorbestimmten
Positionen angesetzt werden. Die Positionen der Halteelemente 4 sind
den Bedürfnissen
entsprechend zu wählen
und werden vorzugsweise mittels einer Simulationssoftware bestimmt, wie
z. B. Software der Anmelderin der vorliegenden Erfindung. Die Simulation
der Situation im Verlauf der Umformschritte in der Profilieranlage
kann vorteilhaft durchgeführt
werden, um die richtigen Positionen für die Halteelemente 4 zu
ermitteln. Alternativ dazu können
auch Versuche auf der Anlage durchgeführt werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
schließen die
oberen und unteren Halteelemente 4 ein oder mehrere obere
und untere Halteschuhe 9, 9' und/oder Halterollen ein. Die
Halteschuhe 9, 9' und/oder
Halterollen können
zur Anpassung an die zu stabilisierenden Profile zylinderförmig, sinusförmig, dreieckförmig, trapezförmig oder
als Kombinationen davon ausgebildet sein. Die 4 zeigt
eine schematische und perspektivische Ansicht eines als wellenförmigen oberen
und unteren Halteschuh 9, 9' ausgebildeten erfindungsgemäßen Halteelementes 4.
Der Halteschuh 9, 9' passt
sich oberhalb und unterhalb der Ebene des Blechbandes 6 dem
zu stabilisierenden Profil in optimaler Weise an. Diese Halteschuhe 9, 9' können im
Vergleich zu Halterollen näher
an ein Rollenpaar 3 herangeführt werden, da die Halteschuhe 9, 9' in einer geringeren
Bauhöhe
ausgeführt
werden können.
Im Fall von Halterollen ist eine kostengünstige Lagerung erzielbar,
da sie nur relativ geringe Kräfte
aufnehmen müssen.
Ferner ist ein Antrieb der Halterollen bei den meisten Anwendungen
nicht erforderlich.
-
Die
Halteelemente 4 sowie Halteschuhe 9, 9' und/oder Halterollen
sind vorzugsweise aus einem Material, wie z. B. Kunststoff, Aluminium,
Ampco (Cu-Legierung)
und dergleichen hergestellt. Alternativ dazu sind auch Kombinationen
dieser Materialien vorgesehen.
-
Im
Fall von Halteschuhen 9, 9' ist bei der Wahl des Materials
auf eine vorteilhafte Gleitfähigkeit zu
achten, so dass beim Kontakt der Halteelemente 4 mit dem
zu stabilisierenden Profil keine sich nachteilig auswirkenden Reibungskräfte auftreten.
Sollte bei bestimmten Anwendungen auf ein Material, das hohe Reibungskräfte bedingen
würde,
nicht verzichtet werden können,
so ist es auch möglich,
zur Herabsetzung der Reibung sog. Reibungsminderer in Form von z.
B. Schmiermittelzusammensetzungen einzusetzen. Reibungsminderer
sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik wohl bekannt und werden hier
nicht näher
diskutiert. Allerdings sollte beim Einsatz von z. B. Schmiermittelzusammensetzungen darauf
geachtet werden, dass die Zusammensetzungen keine (unerwünschten)
chemischen Reaktionen mit der Oberfläche von insbesondere bereits
oberflächenbehandelten
Blechen eingehen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
schließt die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1, 1' ferner Mittel ein,
mit denen eine oder mehrere Strukturen im und/oder am Blechband 6 ausgebildet
werden können,
um die Quersteifigkeit des Blechbandes 6 zu erhöhen. In
der 5 sind einige dieser erfindungsgemäßen Strukturen
gezeigt. Die Erhöhung
der Quersteifigkeit in Querrichtung kann dadurch erreicht werden,
dass relativ früh
bzw. direkt am Anfang des Profilierprozesses ein Teil des Profilquerschnittes
des Bleches profiliert wird. Diese erfindungsgemäße Strukturierung kann außen am Rand
(Randelement) als Profilierung 7' oder weiter innerhalb des Bleches als
Profilierung 7'' erfolgen. Vorzugsweise
erfolgt die erfindungsgemäße Strukturierung
als Profilierung 7' (Randelement)
am Rand. Dieses Randelement 7' kann vollständig oder teilweise geformt
werden. Dadurch wird das Blech in Querrichtung versteift und kann
nicht mehr so leicht zwischen den weiteren Rollenpaaren 3 zur
Blechmitte hin gezogen bzw. geschoben werden. Die Größe, Anzahl
und Ausbildung der Strukturen richten sich nach den Platzverhältnissen an
der Profiliermaschine und insbesondere nach der gewünschten
Steifigkeit des Bleches. Ferner können bei Strukturen am Rand
diese Randelemente 7' vorteilhaft
bereits zur Führung
des Blechbandes 6 durch den Rollformer 2 verwendet
werden. Die obige Ausführungsform
kann auch ohne den Einsatz der Halteschuhe 9, 9' realisiert
werden, sofern die Qualitätserfordernisse
des Profils geringer sind.
-
Ferner
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verwendung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung 1, 1' bei der Herstellung
eines profilierten Blechbandes 6 bereit.
-
In
dem Schritt 1 kann eine Profilblume 8 (vgl. 2)
bestimmt werden. Wie bereits erwähnt,
kann die Bestimmung der Profilblume 8 durch Zurückentwickeln
des fertigen Profils in das flache Blechband erfolgen.
-
In
dem Schritt 2 können
die einzelnen Stufen der Profilierung ohne die erfindungsgemäßen Halteelemente 4 und
Querversteifung in der Simulation durchgeführt werden. Diese Durchführung kann über Finite
Elemente Simulation erfolgen, vorzugsweise mittels der Simulationssoftware
der Anmelderin der vorliegenden Erfindung. Die 6A zeigt
die Entstehung von unerwünschten
sekundären
Verformungen am Blechband 6 in der Simulation. In der 6A ist die
Situation zwischen zwei Umformstufen zu sehen. Die Kurve 1 zeigt
das Blech zwischen Rollenpaaren 3 kurz vor dem Einlauf
in die nächste
Umformstufe. Die Kurve 2 zeigt das Blech in dem darauf
folgenden Rollenpaar 3. Es ist deutlich zu sehen, dass
das Blechband 6 zu weit nach innen bzw. zur Profilmitte hin
gezogen bzw. geschoben ist. Das überschüssige Material
im Bereich der fertig geformten Welle direkt vor dem nächsten Rollenpaar 3 bewirkt
ein Ausweichen des Bleches in die Höhe. Die bereits fertig geformte
Welle wird verformt. Im darauf folgenden Umformschritt wird die
verformte Welle wieder in die ursprüngliche Form zurück gedrückt.
-
In
dem nächsten
Schritt 3 können
die einzelnen Positionen für
Halteelemente 4 in der Simulation bestimmt werden. Falls
erforderlich, können
in diesem Schritt 3 der Simulation ferner die Größe, Anzahl und
Position für
Querversteifungen bestimmt werden.
-
In
dem Schritt 4 können
die einzelnen Stufen der Profilierung mit Halteelementen 4 in
der Simulation durchgeführt
werden. Falls erforderlich, können
in diesem Schritt 4 der Simulation ferner die einzelnen Stufen
der Profilierung unter zusätzlicher
Auswirkung von Größe, Anzahl
und Position von Querversteifungen durchgeführt werden. Die 6B zeigt
die Auswirkungen von erfindungsgemäßen Halteelementen 4 auf
das Blechband 6 in der Simulation. Eine zusätzliche
Querversteifung ist hier nicht vorhanden. Die Vergrößerung zeigt,
wie das Blechband 6 diesen Umformschritt verlässt. Das
annähernd
perfekte Ergebnis ist deutlich zu erkennen.
-
In
dem Schritt 5 können,
falls erforderlich, die Positionen für Halteelemente 4 in
der Simulation optimiert werden. Falls erforderlich, können in
diesem Schritt 5 der Simulation ferner die Größe, Anzahl
und Position von Querversteifungen optimiert werden.
-
In
dem Schritt 6 können
die einzelnen Stufen der Profilierung mit Halteelementen 4 und,
falls erforderlich, Querversteifung in der Anlage durchgeführt werden.
In dem letzten Schritt 7 des erfindungsgemäßen Verfahrens
können,
falls jeweils erforderlich, die Positionen der Halteelemente 4 und/oder
der Querversteifungen in der Anlage optimiert werden.
-
Mit
der vorstehend beschriebenen Vorrichtung 1, 1' der vorliegenden
Erfindung, die in einen beliebigen Rollformer des Standes der Technik
integriert werden kann, sowie dem erfindungsgemäßen Verfahren können insbesondere
dünne Bleche
profiliert werden, die die erwähnten
Oberflächenschäden sowie
Querschnittsabweichungen des Standes der Technik nicht aufweisen.
Diese Bleche können
bei gleich bleibender Qualität
hergestellt werden, insbesondere bereits lackierte, pulverbeschichtete,
polierte oder anderweitig oberflächenbehandelte
Bleche, bei denen die Beschichtung eine besondere Funktion zu erfüllen hat,
wie beispielsweise Korrosionsschutz.
-
Wenn
in irgendeinem der Ansprüche
erwähnte
technische Merkmale mit einem Bezugszeichen versehen sind, wurden
diese Bezugszeichen lediglich eingeschlossen, um die Verständlichkeit
der Ansprüche
zu erhöhen.
Entsprechend haben diese Bezugszeichen keine einschränkende Auswirkung auf
den Schutzumfang eines jeden Elements, das exemplarisch durch solche
Bezugszeichen bezeichnet wird.
-
- 1,
1'
- Vorrichtung
für einen
Rollformer
- 2
- Rollformer
- 3
- Rollenpaar
(oder Rollengerüst)
- 22
- obere
Rollengruppe
- 22'
- untere
Rollengruppe
- 23
- obere
Welle
- 23'
- untere
Welle
- 24
- Gerüst
- 25
- obere
formende Rolle
- 25'
- untere
formende Rolle
- 26
- obere
führende
Rolle
- 26'
- untere
führende
Rolle
- 4
- Halteelement
- 5
- Spalt
- 6
- zu
profilierendes Blechband
- 7
- Profilierung
- 7'
- Profilierung
zur Erhöhung
der Quersteifigkeit (Randelement)
- 7''
- Profilierung
zur Erhöhung
der Quersteifigkeit
- 8
- Profilblume
- 9
- oberer
Halteschuh
- 9'
- unterer
Halteschuh