DE102006000181A1 - Verfahren zur Dickenreduzierung von einstückigem Walzgut - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dickenreduzierung von einstückigem Walzgut (21), bei dem das Ausgangsmaterial mittels über die Walzgutbreite unterschiedlich tief in das Ausgangsmaterial eindringender Walzen (12, 16) in Breitenrichtung umgeformt wird. In einem ersten Schritt wird das Walzgut (21) mit zumindest zwei in einem Abstand zueinander parallel zur Längserstreckung verlaufenden Abbiegungen (25) versehen. In einem weiteren Schritt wird mittels der zwei einander gegenüberliegend angeordneten Walzen (12, 16), die jeweils zumindest einen schräg zur Rotationsachse (13, 17) der Walzen (12, 16) angeordneten Abprägebereich (14, 18) aufweisen, der Bereich (23) zwischen den Abbiegungen (25) in der Dicke (D) reduziert wird. Die Erfindung betrifft weiter eine Walzeinrichtung (11) zur Dickenreduzierung.
Description
- Stand der Technik
- Aufgabe der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dickenreduzierung von einstückigem Walzgut, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art, sowie eine Walzeinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
- Aus Walzgut hergestellte Profile sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Bei materialintensiven Profilen, wie sie beispielsweise C-förmige Montageschienen darstellen, liegt der Anteil der Materialkosten gegenüber den gesamten Herstellungskosten bei über 70%. Somit führen Einsparungen beim Material zu einer wesentlichen Reduktion der Herstellungskosten.
- Aus statischen Gründen muss ein Profil nicht zwingend über seinen Umfang eine konstante Materialdicke beziehungsweise Materialstärke aufweisen. So kann in den weniger belasteten Abschnitten eines Profils die Materialdicke partiell reduziert werden.
- Eine partielle Dickenreduktion durch ein einstufiges Abwalzen durch Kaltwalzen an einem bandförmigen Walzgut, wie z. B. einem Blechstreifen, ist nicht sinnvoll, da aufgrund der Reibung quer zur Walze und der Steifigkeit des flachen Walzgutes die Dickenreduktion nur in eine Streckung in Längserstreckung beziehungsweise Walzrichtung und eine Materialverfestigung umgewandelt wird. Dies führt zu inneren Spannungen und starken Verwerfungen des bandförmigen Walzgutes.
- Aus der
DE 101 13 610 A1 ist ein Verfahren zum Ausbilden von dickenprofiliertem einstückigem Walzgut bekannt, bei dem zur Ausbildung eines dickenreduzierten Bereichs das Ausgangsmaterial mittels über die Walzgutbreite unterschiedlich tief in das Ausgangsmaterial eindringenden Walzen in Breitenrichtung umgeformt wird. - Nachteilig an der bekannten Lösung ist, dass je nach Breite des in der Dicke reduzierten Bereichs fünf oder mehr Umformstufen vorgesehen werden müssen. Diese müssen aufgrund ihrer Grössenordnung vor einer Standardprofilieranlage angeordnet werden oder die Abwalzungen muss in einem eigenen Abwalzvorgang getrennt vorab hergestellt werden. Solche Massnahmen verteuern die Herstellkosten, so dass der wirtschaftliche Nutzen trotz der geschaffenen Dickenreduktion nicht gegeben ist.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Dickenreduktion von einstückigem Walzgut zu schaffen, bei dem eine bereichsweise Dickenreduzierung mit einem geringen zusätzlichen Aufwand in einer Profilieranlage für das Walzgut erzielt werden kann.
- Die Aufgabe ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.
- Gemäss der Erfindung wird in einem ersten Schritt das Walzgut mit zumindest zwei, in einem Abstand zueinander parallel zur Längserstreckung verlaufenden Abbiegungen versehen und in einem weiteren Schritt mittels zwei einander gegenüberliegend angeordneten Walzen, die jeweils zumindest einen schräg zur Rotationsachse der Walzen angeordneten Abprägebereich aufweisen, der Bereich zwischen den Abbiegungen in der Dicke reduziert wird.
- Die abgebogenen Abbiegebereiche des Walzgutes werden vorteilhaft in einem Winkel zu dem Bereich zwischen den Abbiegebereichen von 15° bis 150° abgebogen. Damit kann beim Reduzierwalzen zwischen den Abprägebereichen der Walzen das verdrängte Material ohne grösseren Widerstand nach aussen fliessen, ohne dass die bereichsweise Dickenreduktion zu inneren Spannungen und starken Verwerfungen des Walzgutes führt.
- Bevorzugt ist das Walzgut bandförmig ausgebildet, das anschliessend in eine Vielzahl von Profilformen umformbar ist. Das bandförmige Walzgut bildet beispielsweise einen Blechstreifen aus, der mittels des erfindungsgemässen Verfahren mit zumindest einem dickenreduzierten Bereich versehen wird.
- Vorzugsweise erfolgt die Dickenreduzierung am Walzgut gleichzeitig mit einer Ausbildung einer Profilvorform, was eine wirtschaftliche Herstellung ermöglicht. Die Ausbildung der Profilvorform wird durch das Abwalzen zur Dickenreduktion und das daraus resultierende seitliche Fliessen des verdrängten Materialanteils kaum behindert.
- Vorzugsweise wird der dickenprofilierte Blechstreifen zu einer C-förmigen Montageschiene umgeformt. C-förmige Montageschienen stellen ein materialintensives Profil dar, so dass mittels des erfindungsgemässen Verfahrens die Herstellkosten für ein solches Profil infolge der geschaffenen Dickenreduktion und der daraus resultierenden Materialersparnis massgeblich gesenkt werden kann. Bei einer C-förmigen Montageschiene können die Dicke des Bodenabschnitts zwischen in diesem angeordneten Öffnungen und auch die Dicke der Seitenwände partiell reduziert werden, wobei diese Dickenreduktionen auf das statische Verhalten der C-förmigen Montageschiene nur unwesentlich beeinflusst wird.
- Eine Walzeinrichtung zur Durchführung der Dickenreduzierung weist zwei einander gegenüberliegend angeordneten Walzen auf), die jeweils zumindest einen schräg zur Rotationsachse der Walzen angeordneten Abprägebereich aufweisen, wobei die Abprägebereiche an den einander gegenüberliegend angeordneten Walzen parallel zueinander ausgerichtet sind.
- Aufgrund der schräg zur Rotationsachse der Walzen angeordneten Abprägebereiche weisen diese Walzen entlang dieser Abprägebereiche unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeiten auf, was beim Abwalzen einen so genannten Längsschlupf bewirkt. Dieser Längsschlupf hebt den Reibungswiderstand der Walze quer zur Laufrichtung des Walzgutes auf, wobei die Dickenreduzierung durch eine Verbreiterung des Walzgutes ausgeglichen wird.
- Vorzugsweise weist jede Walze zumindest zwei schräg angeordnete Abprägebereiche auf, wodurch zwei Bereiche des Walzgutes gleichzeitig reduziert werden können.
- Bevorzugt sind die zumindest zwei schräg angeordneten Abprägebereiche einer Walze in einem Winkel zueinander angeordnet, wodurch zusätzlich allfällig entstehende innere Spannungen oder auftretende Verwerfungen des Walzgutes verhindert werden kann.
- Vorzugsweise sind die Walzen Profilierungswalzen zum Erstellen einer Profilvorform. Mittels der zumindest zwei, in einem Abstand zueinander parallel zur Längserstreckung verlaufenden Abbiegungen kann das Walzgut in eine Profilvorform umgeformt werden, das anschliessend zu dem gewünschten Profil umgeformt wird. Die Ausbildung der Profilvorform wird durch das Abwalzen zur Dickenreduktion und das daraus resultierende seitliche Fliessen des verdrängten Materialanteils kaum behindert.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
-
1 Ein bandförmiges Walzgut vor der Dickenreduktion mit einem erfindungsgemässen Walzverfahren in schematischer Darstellung; -
2 das in1 gezeigte bandförmige Walzgut bei der Dickenreduzierung; -
3 das bandförmige Walzgut nach dem in2 dargestellten Abwalzvorgang; -
4 –5 zwei Verfahrensschritte eines Verfahrens zum Herstellen einer C-förmigen Montageschiene in schematischen Darstellungen. - Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
- In den
1 und2 ist schematisch das Verfahren sowie eine erste Walzeinrichtung11 gezeigt. Die Walzeinrichtung11 weist eine erste Walze12 und eine gegenüberliegend angeordnete zweite Walze16 auf. Die erste Walze12 weist einen schräg zu deren Rotationsachse13 angeordneten Abprägebereich14 auf. Die zweite Walze16 weist einen schräg zu deren Rotationsachse17 angeordneten Abprägebereich18 auf. Die Abprägebereiche14 und18 sind parallel zueinander ausgerichtet und schliessen mit ihren jeweiligen Rotationsachsen13 bzw.17 einen Winkel A bzw. B von etwa 45° ein. - Das Walzgut
21 ist bandförmig ausgebildet und weist eine Dicke D auf. In einem ersten Schritt wird das Walzgut21 vor der Dickenreduzierung mit zwei, in einem Abstand zueinander parallel zur Längserstreckung verlaufenden Abbiegungen25 zur Ausbildung von zwei Abbiegebereichen22 versehen. Die Abbiegebereiche22 wurden in einem Winkel von 80° zu dem zwischen den Abbiegungen25 liegenden Bereich23 abgebogen. - Zwischen dem Abprägebereich
14 der Walze12 und dem Abprägebereich18 der Walze16 wird der Bereich23 zwischen den Abbiegebereichen22 bis auf die Dicke E reduziert. Aufgrund der unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten an den Walzen12 und16 im Bereich ihrer Abprägebereiche14 bzw.18 entsteht ein Längsschlupf, welcher den Reibungswiderstand der Walzen12 und16 quer zum bandförmigen Walzgut21 aufhebt und die Reduzierung der Dicke D durch eine Verbreiterung des Walzgutes21 in Richtung der Pfeile24 ausgleicht. Durch die zuvor abgebogenen nicht in der Dicke D zu reduzierenden Abbiegebereiche22 des Walzgutes21 kann das verdrängte Material ohne grösseren Widerstand nach aussen fliessen. - In den
4 und5 ist schematisch ein Verfahren zum Herstellen einer C-förmigen Montageschiene40 dargestellt. Das Walzgut41 ist bandförmig ausgebildet und mit mehreren Abbiegungen44 versehen. Die Randbereiche45 wurden vor der Dickenreduktion umgebogen. Der Bereich46 des Walzgutes41 , der den Bodenabschnitt47 der Montageschiene40 ausbildet, wurde vorgängig mit einer Sicke48 versehen. - Die Walzeinrichtung
31 weist eine erste Walze32 und eine gegenüberliegend angeordnete zweite Walze36 auf. Die erste Walze32 weist zwei schräg zu deren Rotationsachse33 angeordnete Abprägebereiche34 und35 auf, die in einem stumpfen Winkel zueinander angeordnet sind. Die zweite Walze36 weist ebenfalls zwei schräg zu deren Rotationsachse37 angeordneten Abprägebereich38 auf, die in einem stumpfen Winkel zueinander angeordnet sind. Die Abprägebereiche34 und38 sind wie auch die Abprägebereiche35 und39 jeweils parallel zueinander ausgerichtet. Die Walzen32 und36 sind ein Teil von Profilierungswalzen zum Erstellen einer Profilvorform, welche anschliessend zu der C-förmigen Montageschiene40 umgeformt wird. - Zwischen den Abprägebereichen
34 und35 der Walze32 und den Abprägebereichen38 und39 der Walze36 werden gleichzeitig zwei zwischen den Abbiegungen44 und den Randbereichen45 liegende Bereiche43 an dem Walzgut41 dickenreduziert, wobei das verdrängte Material das Walzgut41 verbreitert. - Anschliessend wird mit einer Walzrolle
51 und einer Gegenrolle52 die Sicke48 im Bereich46 des Blechstreifens41 flachgewalzt, wobei die Wandabschnitte49 der Montageschiene40 gleichzeitig senkrecht zum Bodenabschnitt47 ausgerichtet werden. Alternativ kann die Walzrolle51 als ein Stempel und die Gegenrolle52 als Gegenstempel ausgebildet sein, wobei der Stempel zum Flachdrücken der Sicke48 in Richtung des Pfeils53 bewegt wird. Weiter kann auch der Gegenstempel oder der Stempel und der Gegenstempel gleichzeitig zum Flachdrücken der Sicke48 verfahren werden.
Claims (8)
- Verfahren zur Dickenreduzierung von einstückigem Walzgut (
21 ;41 ), bei dem das Ausgangsmaterial mittels über die Walzgutbreite unterschiedlich tief in das Ausgangsmaterial eindringende Walzen (12 ,16 ;32 ,36 ) in Breitenrichtung umgeformt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt das Walzgut (21 ;41 ) mit zumindest zwei, in einem Abstand zueinander parallel zur Längserstreckung verlaufenden Abbiegungen (25 ;44 ) versehen wird und in einem weiteren Schritt mittels zwei einander gegenüberliegend angeordneten Walzen (12 ,16 ;32 ,36 ), die jeweils zumindest einen schräg zur Rotationsachse (13 ,17 ;33 ,37 ) der Walzen (12 ,16 ;32 ,36 ) angeordneten Abprägebereich (14 ,18 ;34 ,35 ,38 ,39 ) aufweisen, der Bereich (23 ;43 ) zwischen den Abbiegungen (25 ;44 ,45 ) in der Dicke (D) reduziert wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Walzgut (
21 ;41 ) bandförmig ausgebildet ist. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dickenreduzierung gleichzeitig mit einer Ausbildung einer Profilvorform erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das bandförmige Walzgut (
41 ) zu einer C-förmigen Montageschiene (40 ) umgeformt wird. - Walzeinrichtung zur Durchführung der Dickenreduzierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch zwei einander gegenüberliegend angeordneten Walzen (
12 ,16 ;32 ,36 ), die jeweils zumindest einen schräg zur Rotationsachse (13 ,17 ;33 ,37 ) der Walzen (12 ,16 ;32 ,36 ) angeordneten Abprägebereich (14 ,18 ;34 ,35 ,38 ,39 ) aufweisen, wobei die Abprägebereiche (14 ,18 ;34 ,38 bzw.35 ,39 ) an den einander gegenüberliegend angeordneten Walzen (12 ,16 ;32 ,36 ) parallel zueinander ausgerichtet sind. - Walzeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Walze (
32 ,36 ) zumindest zwei schräg angeordnete Abprägebereiche (34 ,35 bzw.38 ,39 ) aufweist. - Walzeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden schräg angeordneten Abprägebereiche (
34 ,35 bzw.38 ,39 ) einer Walze (32 ,36 ) in einem Winkel zueinander angeordnet sind. - Walzeinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen (
12 ,16 ;32 ,36 ) Profilierungswalzen zum Erstellen einer Profilvorform sind.
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