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Die
Erfindung betrifft eine Steckzunge für einen Sicherheitsgurt mit
einem Griffabschnitt aus einem Grundmaterial.
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Im
Sicherheitsgurtsystem eines Fahrzeugs, das als moderner Dreipunktgurt
ausgelegt ist, verläuft
ein Gurtband von einem z. B. an einem unteren Ende der B-Säule befestigten Gurtaufroller
zunächst entlang
der B-Säule
bis zu einem Umlenkbeschlag, der den oberen Umlenkpunkt des Sicherheitsgurtes bildet.
In den nun anschließenden
Gurtbandabschnitt ist eine Steckzunge eingeschlauft, mittels derer
der Sicherheitsgurt über
dem Körper
des Insassen an einem neben dem Fahrzeugsitz angeordneten Gurtschloß arretiert
werden kann. Das andere Ende des Gurtbandes ist fahrzeugfest über einen
Endbeschlag festgelegt, der z. B. an einer Fahrzeugseitenwand in der
Nähe des
Bodens befestigt ist.
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Die
Steckzunge enthält
meistens einen aus Metall bestehenden Grundkörper, von dem ein schmaler
Einsteckabschnitt freiliegt, der für den Eingriff mit dem Gurtschloß vorgesehen
ist. Das entgegengesetzte Ende des Grundkörpers ist mit einer Kunststoffabdeckung
versehen und dient als Griff, um die Steckzunge in das Gurtschloß einzustecken und
aus diesem zu entfernen.
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Im
nicht benutzten Zustand liegt die Steckzunge unterhalb des Umlenkbeschlags
nahe der Verkleidung der B-Säule.
Das Gurtband ist durch den Aufroller soweit wie möglich eingezogen
und zu einem geringen Maß vorgespannt.
Diese Vorspannung reicht jedoch nicht aus, um die Steckzunge sicher vom
Kontakt mit der B-Säulenverkleidung
oder der B-Säule
abzuhalten. Hieraus kann ein störendes Klappergeräusch resultieren.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, Klappergeräusche
bei nicht angelegtem Gurt zu reduzieren.
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Erfindungsgemäß ist hierzu
bei einer oben genannten Steckzunge vorgesehen, daß am Griffabschnitt
der Steckzunge mehrere Noppen aus einem dämpfenden, vom Grundmaterial
verschiedenen Material vorgesehen sind. Im montierten Zustand ist
die Steckzunge dann so eingebaut, daß die Noppen die Kontaktfläche zu angrenzenden
Bauteilen wie der Fahrzeugverkleidung bilden. Aufgrund der dämpfenden
Materialeigenschaften kann die Schlagbewegung der Steckzunge gegen
die Fahrzeugverkleidung keine Klappergeräusche mehr hervorrufen. Als weiterer
Vorteil verbessern die Noppen die Haptik der Steckzunge.
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Die
Noppen sind bevorzugt im Bereich eines oberen Randes des Griffabschnitts
vorgesehen, der normalerweise die einzige Kontaktstelle zur Fahrzeugverkleidung
bildet.
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Vorzugsweise
bestehen die Noppen aus einem weicheren Material als das Grundmaterial
des Griffabschnitts, so daß eine
gute Dämpfungswirkung resultiert.
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Alternativ
oder zusätzlich
bestehen die Noppen vorzugsweise auch aus einem elastischeren Material
als das Grundmaterial des Griffabschnitts, was ebenfalls eine gute
Dämpfungswirkung
ergibt.
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Die
Noppen ragen vorteilhaft etwa 0,2 bis 1,5 mm über die Oberfläche des
Griffabschnitts hinaus. So bieten sie eine gute Dämpfungswirkung,
ohne für den
Benutzer haptisch störend
zu wirken.
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Die
Noppen können
zwischen 30% und 70% der genoppten Fläche des Griffabschnitts bedecken.
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Die
Noppen bilden kleine flache Erhebungen, zwischen denen jeweils die
Oberfläche
des Grundmaterials frei bleibt. Sie können einen beliebigen Querschnitt
haben, z. B. rund, viereckig, sechseckig usw. und lassen sich in
einem regelmäßigen Muster,
z. B. in parallelen oder, zueinander versetzten Reihen anordnen.
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Es
ist ausreichend, nur den Bereich des oberen Randes des Griffabschnittes,
insbesondere nur auf der im montierten Zustand zur Fahrzeugverkleidung
weisenden Seite der Steckzunge als genoppte Fläche vorzusehen.
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Vorzugsweise
ist wenigstens eine Reihe von Noppen mit 10 bis 30 Noppen vorgesehen.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen einer Steckzunge,
bei dem ein Griffabschnitt der Steckzunge aus einem ersten Kunststoffmaterial
und mehrere Noppen aus einem zweiten Kunststoffmaterial spritzgegossen
werden. Insbesondere bieten sich hier die oben genannten Materialeigenschaften
für das
zweite Kunststoffmaterial an, aus dem die Noppen gefertigt werden.
Die Fertigung im Spritzgußprozeß hat den
Vorteil, daß sie
schnell und kostengünstig
ist.
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Besonders
günstig
ist das Verfahren, wenn der Griffabschnitt und die Noppen in einer
einzigen Spritzgußform
in einem Zweikomponenten-Spritzgußverfahren gefertigt werden.
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Die
Noppen können
auf eine mittlere Oberfläche
des Griffabschnitts aufgesetzt, oder in Vertiefungen der Oberfläche des
Griffabschnitts eingespritzt werden, was eine bessere Verankerung
bewirkt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen. In diesen zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht eines Ausschnittes aus einem Sicherheitsgurtsystem
in einem Fahrzeug, mit einer erfindungsgemäßen Steckzunge;
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2 den
Sicherheitsgurtsystemausschnitt in 1 in einer
seitlichen Ansicht;
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3 bis 5 verschiedene
Ansichten einer erfindungsgemäßen Steckzunge;
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6 bis 26 weitere
Gestaltungsmöglichkeiten
für eine
Steckzunge für
ein Sicherheitsgurtsystem.
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Die 1 und 2 zeigen
einen Ausschnitt aus einem Sicherheitsgurtsystem 10, mit
einem Gurtband 12, in das eine Steckzunge 14 eingeschlauft
ist, im abgelegten Zustand des Gurtes, in dem die Steckzunge 14 nicht
in Eingriff mit einem (nicht gezeigten) Gurtschloß ist. Das
Gurtband 12 verläuft
im dargestellten Abschnitt im wesentlichen parallel zu einer Fahrzeugverkleidung 16.
Diese kann z. B. die Verkleidung einer B-Säule, einer C-Säule oder
eine andere Verkleidung, etwa im Rücksitzbereich, sein, die in
der Nähe
eines Sicherheitsgurtes liegt.
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Die
Steckzunge 14 setzt sich aus einem metallischen Grundkörper und
einer Kunststoffabdeckung zusammen, die den Grundkörper abschnittsweise
bedeckt. Die Kunststoffabdeckung bildet einen Griffabschnitt 18,
während
der Teil des Grundkörpers,
der aus der Kunststoffabdeckung hinausragt, ein Einsteckabschnitt 20 zum
Einstecken in das Gurtschloß bildet.
Der Einsteckabschnitt 20 besitzt eine Öse 22, in die im verrasteten
Zustand ein Haltemechanismus des Gurtschlosses eingreift.
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Der
Griffabschnitt 18 besteht größtenteils aus einem ersten
Kunststoffmaterial, im folgenden auch Grundmaterial genannt, wobei
es sich normalerweise um einen schlag- und abriebfesten, relativ harten
Kunststoff handelt. Diese Konstruktion ist von handelsüblichen
Steckzungen bekannt.
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Der
Griffabschnitt 18 hat einen oberen Rand 24, der
am dem Einsteckabschnitt 20 gegenüberliegenden Ende der Steckzunge 14 angeordnet
ist. Im rückwärtigen Bereich
des oberen Randes ist eine Fläche
mit mehreren Noppen 26 vorgesehen.
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Die
Noppen 26 bestehen aus einem zweiten, weicheren und elastischeren
Kunststoffmaterial als das Grundmaterial des Griffabschnitts 18.
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Die
Noppen 26 sind, wie in 2 zu sehen ist,
im wesentlichen in dem Bereich vorgesehen, in dem ein Kontakt zur
Fahrzeugverkleidung 16 erfolgt. Hier wird die einzige Kontaktfläche zwischen
der Steckzunge 14 und der Fahrzeugverkleidung 16 durch
die Noppen 26 gebildet. Aufgrund der Materialeigenschaften
der Noppen 26 wird eine durch Fahrzeugbewegungen hervorgerufene
Schlagbewegung der Steckzunge 14 gegen die Fahrzeugverkleidung 16 an
sich gedämpft,
und auch Klappergeräusche, die
durch diese Bewegung entstehen, werden stark oder sogar vollständig reduziert.
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In
den in den 3 bis 5 gezeigten
Beispielen ist jeweils eine einzige Reihe von Noppen mit etwa 10
bis 30 nebeneinanderliegenden Noppen 26 vorgesehen. Es
ist natürlich
genauso möglich,
mehrere Reihen von Noppen 26 vorzusehen, die parallel oder
versetzt zueinander angeordnet sein können. Es ist auch möglich, nur
einzelne Abschnitte des oberen Randes 24 mit Noppen 26 zu
versehen. Die Anzahl und Anordnung der Noppen 26 kann der
Fachmann auf die jeweils vorliegende Fahrzeuggeometrie abstimmen.
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Der
Anteil der Noppen 26 an der genoppten Fläche beträgt hier
zwischen 30 und 70%, wobei die genoppte Fläche durch die Umhüllende der
seitlich äußersten
Noppen begrenzt ist.
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Die
Kunststoffabdeckung der Steckzunge 14 wird spritzgegossen,
wobei in einem einzigen Spritzgußprozeß sowohl der aus dem Grundmaterial
bestehende Teil des Griffabschnitts 18 als auch die Noppen 26 mittels
eines Zweikomponen ten-Spritzgußverfahrens
hergestellt werden. Dabei wird in einem Spritzwerkzeug zunächst der
Anteil des Griffabschnitts 18, der aus dem Grundmaterial
besteht, durch das Umspritzen des Grundkörpers der Steckzunge 14 hergestellt,
wobei an den Stellen der späteren
Noppen 26 Vertiefungen in der Oberfläche des Griffabschnitts 18 verbleiben.
Diese Vertiefungen werden im selben Werkzeug mit dem zweiten Kunststoffmaterial
ausgespritzt, wobei die Noppen 26 so geformt sind, daß sie noch
0,2 bis 1,5 mm über
die jeweils angrenzende Oberfläche
des Griffabschnitts 18 hinausragen. Nach Abschluß der Spritzgußschritte wird
die Steckzunge 14 aus dem Werkzeug in fertiger Form entnommen.
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Die
Vertiefungen sind vorzugsweise etwa eine viertel bis eine halbe
Noppenlänge
tief.
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Mit
Hilfe desselben Verfahrens könnten
die Noppen auch an eine durchgehende mittlere Oberfläche des
Griffabschnitts 18 (ohne Vertiefungen) angespritzt werden.
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Derartige
Steckzungen 14 eignen sich sowohl für Sicherheitsgurte an Front-
als auch an Rücksitzen
von Personenkraftwagen, aber auch für andere Verkehrsmittel.
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Die 6 bis 14 zeigen
eine Steckzunge 214, die wahlweise mit einem aus einem
Elastomer geformten, stegförmigen
Dämpfungsbauteil 250 versehen
werden kann. Im Spritzgußwerkzeug
zur Herstellung des Griffabschnitts 218 ist je nach Anwendungszweck
eine Struktur vorgesehen, die eine Einsatzrille 252 für das Dämpfungsbauteil 250 freiläßt. In 7 ist
diese Einsatzrille 252 zu sehen.
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Ist
die Struktur nicht in das Werkzeug eingesetzt, ist der obere Rand 224 des
Griffabschnitts 218 glatt, wie dies in den 8 und 9 gezeigt
ist.
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Wird
ein Dämpfungsbauteil 250 gewünscht, so
wird die Steckzunge 214 mit dem entsprechenden Griffabschnitt 218,
der die Einsatzrille 252 enthält, hergestellt, und anschließend das
Dämpfungsbauteil 250 in
die Einsatzrille 252 eingepreßt, wie in den 6 und 10 sowie 13 und 14 zu
erkennen ist.
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Wie
oben mit Bezug auf die Noppen 26 beschrieben, liegt das
Dämpfungsbauteil 250 am
oberen Rand 224 des Griffabschnitts 218 an einer
Stelle, an der es den einzigen Kontakt mit der Fahrzeugverkleidung
bildet, so daß Klappergeräusche und Schlagbewegungen
gedämpft
werden.
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In
den 15 bis 17 ist
eine Variante dargestellt, bei der eine Dämpfungskappe 350 aus
einem Elastomer auf den oberen Rand 324 des Griffabschnitts 318 der
Steckzunge 314 aufgeklipst ist. Der Griffabschnitt 318 mit
dem Barunterliegenden Grundkörper
der Steckzunge 314 und die Dämpfungskappe 350 werden
separat gefertigt. 16 zeigt einen Blick auf die
Unterseite der Dämpfungskappe 350 mit
den daran vorgesehenen Raststrukturen 352. Entsprechende
komplementäre
Raststrukturen 354 sind am Griffabschnitt 318 ausgebildet.
Bei der Montage wird die Dämpfungskappe 350 auf
den Griffabschnitt 318 aufgedrückt, so daß die Raststrukturen 352, 354 ineinandergreifen
und die Dämpfungskappe 350 am
Griffabschnitt 318 arretiert wird. Die Rastverbindung ist
so gestaltet, daß sie
nicht wieder zerstörungsfrei
gelöst
werden kann. Fertig montiert zeigt sich der Griffabschnitt 318 im
wesentlichen mit einer durchgehend glatten Oberfläche.
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In
den 18 bis 22 ist
eine Variante gezeigt, die sich von der eben beschriebenen nur in der
Form der Dämpfungskappe 450 sowie
der Raststrukturen 452, 454 unterscheidet. Wie
bei der gerade beschriebenen Steckzunge werden auch hier der Grundkörper der
Steckzunge 414 mit dem daran angespritzten Griffabschnitt 418 und
die Dämpfungskappe 450 separat
gefertigt und anschließend
zusammengesetzt, indem die Dämpfungskappe 450 auf
den Griffabschnitt 418 aufgeklipst wird.
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Bei
der in 23 gezeigten Variante ist am oberen
Rand 542 des Griffabschnitts 518 der Steckzunge 514 ein
Dämpfungsbauteil 550 aufgeklebt,
bei dem es sich hier um ein Stück
Schlingenflor handelt. Es könnte
natürlich
auch ein Vlies, ein Schaumstoff oder ein geeignetes Gewebe verwendet
werden.
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Bei
der in den 24 bis 26 dargestellten
Variante ist schließlich
ein Abschnitt 650 am oberen Rand 624 des Griffabschnitts 618 der
Steckzunge 614 mit einem dämpfenden Material beflockt,
was dem Abschnitt 650 geräusch- und bewegungsdämpfende
Eigenschaften verleiht, so daß Klappergeräusche im
Fahrzeug reduziert werden.
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Auch
andere Möglichkeiten,
um mittels eines dämpfenden
Materials an der Steckzunge Klappergeräusche zu verringern, sind natürlich denkbar
und einsetzbar.