DE102007061353A1

DE102007061353A1 - Ventiltrieb für Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine mit einem verschiebbarem Nockenträger mit Endlosnut

Info

Publication number: DE102007061353A1
Application number: DE200710061353
Authority: DE
Inventors: Stefan Dengler; Jörg Wutzler; Andreas Bentenrieder
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2007-12-21
Filing date: 2007-12-21
Publication date: 2009-06-25

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb (1) für Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine mit mindestens einer Nockenwelle (2), die in einem Gehäuse der Brennkraftmaschine drehbar gelagert ist, mindestens einem drehfest und axial verschiebbar auf der Nockenwelle (2) geführten Nockenträger (3) sowie Einrichtungen zum axialen Verschieben des mindestens einen Nockenträgers (3) auf der Nockenwelle (2) in zwei entgegengesetzte Richtungen, die eine mit mindestens einem Steigungsabschnitt (26) versehene Nut (22) und ein entlang der Nut (22) bewegliches Eingriffselement (30) umfassen. Damit sich die Anzahl der benötigten Aktuatoren und die axiale Baulänge des Nockenträgers (3) verkleinern lässt, wird vorgeschlagen, dass die Nut eine umlaufende endlose Nut (22) ist und dass das Eingriffselement (30) axial beweglich ist und dauernd in die Nut (22) eingreift.

Description

Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zur Verbesserung der thermodynamischen Eigenschaften von Brennkraftmaschinen sind Ventiltriebe bekannt, bei denen das Arbeitsspiel beeinflusst werden kann, um beispielsweise eine drehzahlabhängige Veränderung der Öffnungszeiten oder des Hubs der Gaswechselventile zu ermöglichen.
Aus der EP 1 608 849 B1 ist bereits ein Ventiltrieb der eingangs genannten Art bekannt. Bei dem bekannten Ventiltrieb umfassen die Einrichtungen zum axialen Verschieben des Nockenträgers zwei Schneckentriebe mit einer rechtsdrehenden und mit einer linksdrehenden schraubenförmigen Nut, die spiegelbildlich an den entgegengesetzten Stirnenden des Nockenträgers angeordnet sind, sowie zwei im axialen Abstand im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine montierte Aktuatoren, die jeweils ein als Mitnehmerstift ausgebildetes Stellglied oder Eingriffselement umfassen. Durch Aktivierung von einem der Aktuatoren lässt sich dessen Stellglied oder Eingriffselement kurzzeitig mit der Nut des benachbarten Schneckentriebs in Eingriff bringen, um den Nockenträger nach rechts bzw. links zu verschieben.
Zur Verbesserung der Möglichkeiten zur Beeinflussung des Arbeitsspiels des Ventiltriebs wurde weiter bereits vorgeschlagen, die beiden Nocken- oder Nockenprofilgruppen des Nockenträgers gemäß EP 1 608 849 B1 um einen weiteren Nocken oder ein weiteres Nockenprofil mit einer anderen Kontur zu erweitern. Dies macht es jedoch erforderlich, den Nockenträger zwischen drei verschiedenen Verschiebestellungen hin und her zu bewegen, was in unerwünschter Weise zu einer Vergrößerung der Anzahl der Aktuatoren im Zylinderkopf sowie zu einer Verbreiterung eines mit den Kurvenbahnen versehenen Abschnitts des Nockenträgers und damit zu einem größeren Platzbedarf in axialer Richtung der Nockenwelle führen würde.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Ventiltrieb der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass sich die Anzahl der benötigten Aktuatoren und die axiale Baulänge jedes Nockenträgers verkleinern lässt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Nut eine umlaufende endlose Nut ist, und dass das Eingriffselement axial beweglich ist und dauernd in die Nut eingreift.
Mit der erfindungsgemäßen Merkmalskombination ist es möglich, den Nockenträger in axialer Richtung der Nockenwelle zu verschieben, indem man das Eingriffselement kurzeitig arretiert, d. h. kurzzeitig eine axiale Bewegung des Eingriffselements verhindert. Das Eingriffselement wird dann eine axiale Kraft auf eine der Begrenzungen der Nut ausüben, was zu einer Verschiebung des Nockenträgers führt. Durch eine solche Anordnung ist zur Verschiebung des Nockenträgers in zwei entgegengesetzten Richtungen eine einzige endlose Nut und ein einziges Eingriffselement ausreichend, so dass durch die Einsparung der anderen Nut und des zugehörigen Aktuators eine Verkürzung des Nockenträgers und eine Verringerung der Anzahl der Aktuatoren möglich ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die endlose Nut auf dem Nockenträger ausgebildet, wobei sie sich um dessen Umfang herum erstreckt, während das Eingriffselement beweglich im Gehäuse der Brennkraftmaschine untergebracht ist.
Um eine axiale Verschiebung des Nockenträgers in entgegengesetzten Richtungen zu ermöglichen, weist die endlose Nut vorzugsweise zwei Steigungsabschnitte mit entgegengesetzter Steigung auf, die am besten auf diametral entgegengesetzten Seiten eines Umfangs des Nockenträgers angeordnet sind, wobei benachbarte Enden der beiden Steigungsabschnitte jeweils durch einen in Umfangsrichtung des Nockenträgers verlaufenden Nutabschnitt verbunden sind, in den sie allmählich übergehen.
Die endlose Nut wird zweckmäßig entlang ihrer gesamten Erstreckung von zwei gegenüberliegenden Begrenzungswänden begrenzt, die vorzugsweise in einem konstanten axialen Abstand voneinander angeordnet sind und als Führung für das Eingriffselement dienen.
Die bei hohen Drehzahlen erforderliche schnelle Arretierung bzw. erneute Freigabe des Eingriffselements kann erreicht werden, wenn die zu diesem Zweck vorgesehenen Einrichtungen gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung Klemmmittel oder Formschlussmittel umfassen, mit denen sich das Eingriffselement oder ein mit dem Eingriffselement versehenes bzw. das Eingriffselement tragendes Bauteils kurzzeitig festklemmen oder durch Formschluss fixieren lässt, um seine Bewegung anzuhalten.
Die Klemmmittel können zweckmäßig einen mit mindestens einem aus- und einfahrbaren Stellorgan umfassen, wie sie in ähnlicher Weise bei bekannten Ventiltrieben bereits Verwendung finden, wobei das Stellorgan als Klemmglied ausgebildet und durch Aktivierung des Aktuators kurzzeitig in Klemmeingriff mit dem Eingriffselement oder einem mit dem Eingriffselement versehenen Bauteil bewegbar ist.
Vorzugsweise ist das Eingriffselement Teil eines parallel zur Drehachse der Nockenwelle linear oszillierenden Bauteils, jedoch kann es auch Teil eines drehbaren oder schwenkbaren Bauteils sein, das sich zum Anhalten des Eingriffselements kurzzeitig festklemmen oder auf andere Weise arretieren lässt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Nockenträger mindestens eine Nocken- oder Nockenprofilgruppe mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Nocken und/oder Nockenprofilen, vorzugsweise drei unterschiedlichen Nocken und/oder Nockenprofilen, wobei der Abstand zweier benachbarter Nocken und/oder Nockenprofile auf dem Nockenträger der axialen Erstreckung der Nut entspricht.
Weiter entspricht die Anzahl der Nocken und/oder Nockenprofile des Nockenträgers der Anzahl von axialen Stellungen, in denen das Eingriffselement oder das mit dem Eingriffselement versehene Bauteil arretierbar ist.
Um den Nockenträger nach einer Verschiebung in der gewünschten Verschiebestellung festzuhalten, können Einrichtungen zum Arretieren des Nockenträgers nach jeder Verschiebung vorgesehen werden. Diese Einrichtungen umfassen zweckmäßig Rastmittel, vorzugsweise zusammenwirkende Rastmittel auf einem zur drehenden Lagerung des Nockenträgers dienenden, zusammen mit dem Nockenträger axial verschiebbaren Nockenträgerlager und einem umgebenden Teil des Gehäuses der Brennkraftmaschine, in dem das Nockenträgerlager verschiebbar ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist mindestens eines der Klemmmittel eine Verzahnung auf. Diese Verzahnung, vorzugsweise zwischen dem Klemmglied und der Klemmfläche, bietet eine weitere Möglichkeit bei Anpressung des Klemmglieds gegen die Klemmfläche, das Lagerelement gegen axiale Verschiebung zu fixieren.
Um das Stellorgan durch den Aktuator ein- und auszufahren, kann der Aktuator als einfach- und/oder doppeltwirkenden Aktuator ausgeführt sein. Dies ermöglicht, dass in Abhängigkeit der Ausführung das Einfahren und/oder das Ausfahren schnell und gut regelbar erfolgen kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
1: eine Draufsicht von oben auf Teile eines Ventiltriebs für zwei Auslassventile eines Zylinders einer Brennkraftmaschine mit einem auf einer Nockenwelle axial verschiebbaren Nockenträger sowie Mitteln zum Verschieben des Nockenträgers auf der Nockenwelle;
2: eine graphische Darstellung der Bewegungen des Kolbens und der Auslassventile des Zylinders über dem Kurbelwellenwinkel, sowie von Bereichen, in denen eine Verschiebung des Nockenträgers möglich ist.
Mit dem in der Zeichnung nur teilweise dargestellten Ventiltrieb 1 für zwei Auslassventile (nicht dargestellt) von Zylindern einer Brennkraftmaschine mit einer obenliegenden, in einem Zylinderkopf der Brennkraftmaschine drehbar gelagerten Nockenwelle 2 lassen sich der Hub und die Öffnungszeiten der beiden von der Nockenwelle 2 betätigten Auslassventile jedes Zylinders zwischen drei verschiedenen Einstellungen verändern. Speziell erlaubt der Ventiltrieb 1 die Darstellung von drei verschiedenen Hubkurven von 0 bis 11 mm je Ventil.
Der Ventiltrieb 1 umfasst für jedes Paar von Auslassventilen eines Zylinders einen drehfest und axial verschiebbar auf der Nockenwelle 2 montierten Nockenträger 3, der zwei im axialen Abstand voneinander angeordnete Nockengruppen 4, 5 aufweist. Jede der beiden Nockengruppen 4, 5 wirkt mit einer Rolle 7 eines schwenkbar gelagerten Rollenschlepphebels 8 von einem der beiden Ventile zusammen. Über die Rolle 7 wird ein in der Zeichnung nicht dargestelltes, am unteren Ende mit einem Ventilteller versehenes Ventilglied betätigt, das sich zum Öffnen des jeweiligen Ventils entgegen der Kraft einer Ventilfeder im Zylinderkopf nach unten drücken lässt.
Jede der beiden Nockengruppen 4, 5 jedes Nockenträgers 3 weist drei Nocken 9, 10, 11 auf, die unterschiedliche Nockenkonturen oder Nockenprofile besitzen und sich durch axiale Verschiebung des zugehörigen Nockenträgers 3 auf der Nockenwelle 2 wahlweise mit der Rolle 7 des Schlepphebels 8 des zugehörigen Ventils in Anlagekontakt bringen lassen, um den Hub und/oder die Öffnungszeiten des Ventils zu verändern. Ferner können auch die Ausführungsformen der Nockengruppen 4 und 5 zueinander unterschiedlich sein. Das Maß der axialen Verschiebung des Nockenträgers 3 zwischen zwei benachbarten Verschiebestellungen entspricht dem Mittenabstand benachbarter Nocken 9, 10 bzw. 10, 11 oder Nockenprofile.
Um die Nockenträger 3 drehfest und axial verschiebbar mit der Nockenwelle 2 zu verbinden, weisen die hohlzylindrischen Nockenträger 3 an ihrem inneren Umfang eine Längsverzahnung auf, die mit einer komplementären Außenverzahnung 12 auf der Nockenwelle 2 kämmt.
Um den Nockenträger 3 in Bezug zur Drehachse der Nockenwelle 2 zu zentrieren bzw. während seiner Verschiebung in Bezug zur Drehachse zentriert zu halten, ist der Nockenträger 3 zwischen den beiden Ventilen in einem Gleitlager 13 drehbar gelagert. Das Gleitlager 13 ist in einer Lagerbrücke 14 des Zylinderkopfes axial verschiebbar und wird bei der Verschiebung des Nockenträgers 3 zusammen mit diesem in Bezug zur Lagerbrücke 14 und zum Zylinderkopf verschoben. Zwischen der Lagerbrücke 14 und dem Gleitlager 13 befindet sich eine Arretiereinrichtung 15, mit der sich das Gleitlager 13 und der Nockenträger 3 in jeder der drei Verschiebestellungen arretieren lässt. Die Arretiereinrichtung 15 ist als Rastmechanismus ausgebildet, der eine in einer radialen Sacklochbohrung 16 der Lagerbrücke 14 bewegliche Rastkugel 17 umfasst, die von einer Feder 18 radial nach innen in Richtung des Gleitlagers 13 gedrückt wird, um sie mit einer gegenüberliegenden Rastkulisse 19 auf Außenseite des Gleitlagers 13 in Rasteingriff zu bringen. Die Rastkulisse 19 umfasst drei Rastvertiefungen 20a, 20b und 20c. Während die Rastkugel 17 in der mittleren Verschiebestellung des Nockenträgers 3 in die Rastvertiefung 20b eingreift, greift die Rastkugel 17 in den beiden äußeren Verschiebestellungen in einer der äußeren Rastvertiefungen 20a oder 20c ein.
Zur axialen Verschiebung des Nockenträgers 3 ist dieser in einem an die Nockengruppe 5 angrenzenden zylindrischen Abschnitt 23 mit einer einzigen, im Umfang des Abschnitts 23 ausgesparten Nut 22 versehen. Im Unterschied zu den schraubenförmigen, an den Enden mit Ein- und Auslaufschrägen versehenen Nuten bekannter, zum Verschieben von Nockenträgern dienender Schneckentriebe ist diese Nut 22 eine endlose umlaufende Nut, die ohne eine Unterbrechung um den gesamten Umfang des Nockenträgers 3 herum verläuft, wobei sie durchgehend von zwei im gleichen axialen Abstand voneinander angeordneten gegenüberliegenden Begrenzungsrändern 24, 25 begrenzt wird und entlang ihrer gesamten Länge eine konstante Tiefe aufweist. Die Nut 22 besitzt zwei auf dem Nockenträgerabschnitt 23 diametral entgegengesetzte Steigungsabschnitte 26 (nur einer sichtbar) mit allmählich zunehmender und wieder abnehmender Steigung, von denen einer linksgängig und der andere rechtgängig ausgebildet ist. Die beiden Steigungsabschnitte 26 sind an den entgegengesetzten Stirnenden des Abschnitts 23 durch zwei in Umfangsrichtung verlaufende Nutabschnitte 27, 29 miteinander verbunden. Der axiale Mittenabstand dieser Nutabschnitte 27, 29 entspricht dem Mittenabstand der Nockenkonturen oder Nockenprofile der beiden benachbarten Nocken 9 und 10 beziehungsweise 10 und 11 jeder Nockengruppe 4, 5.
Die Mittel zur axialen Verschiebung des Nockenträgers 3 umfassen weiter ein Eingriffselement in Form eines zylindrischen Stifts 30, dessen freies Ende ständig in die Nut 22 eingreift, so dass sich der Stift 30 im Zuge einer Umdrehung der Nockenwelle 3 um 360 Grad einmal über die gesamte Längserstreckung der Nut 22 bewegt. Aufgrund der beiden Steigungsabschnitte 26 der Nut 22 bewegt er sich dabei in axialer Richtung einmal vor und zurück, wobei sein axialer Bewegungsweg jeweils dem Mittenabstand der Nutabschnitte 27, 29 entspricht. Der Stift 30 ist am freien Ende einer Schwinge 31 befestigt, über die parallel zur Drehachse 32 der Nockenwelle 2 zwei Lagerelemente 33, 34 mit fluchtenden Längsachsen überstehen, die jeweils in einem Linearlager 35, 36 axial verschiebbar gelagert sind. Die äußeren Umfangsflächen der Lagerelemente 33, 34 sind reibungsarm in den Linearlagern 35, 36 geführt, so dass infolge des Eingriffs des Stifts 30 in die endlose Nut 22 des Nockenträgers 3 die Schwinge 31 zusammen mit den beiden Lagerelementen 33, 34 bei jeder Umdrehung der Nockenwelle 2 in Richtung des Doppelpfeils A einmal vor und einmal zurück verschoben wird.
Um den Nockenträger 3 aus einer seiner Verschiebestellungen axial in eine benachbarte Verschiebestellung zu verlagern, kann die Bewegung der Schwinge 31 mittels einer Klemmeinrichtung 37 kurzzeitig angehalten werden, wodurch auch die Axialbewegung des Stifts 30 kurzzeitig unterbrochen wird. Da sich während dieser Unterbrechung die Nockenwelle 2 und der Nockenträger 3 weiter drehen und somit der Stift 30 die Nut 22 weiter durchläuft, übt der Stift 30 eine axiale Kraft auf eine der beiden Begrenzungswände 24, 25 der Nut 22 aus, welche Kraft zu einer axialen Verschiebung des Nockenträgers 3 führt.
Die Klemmeinrichtung 37 umfasst einen im Zylinderkopf montierten einfach- oder doppeltwirkenden Aktuator 38 mit einem zylindrischen Klemmglied 39, das bei einer Aktivierung des Aktuators 38 kurzzeitig ausgefahren und mit seinem freien Ende gegen eine gegenüberliegende Klemmfläche 40 des Lagerelements 34 angepresst werden kann, um das Lagerelement 34 und die Schwinge 31 durch die seitlich einwirkende Anpresskraft des Stellglieds 39 und die von den Linearlagern 25, 26 auf die Lagerelemente 33, 34 ausgeübte Reaktionskraft festzuklemmen, bevor das Stellglied 39 nach einer Verschiebung des Nockenträgers 3 in die benachbarte Verschiebestellung wieder eingezogen wird, um die Schwinge 31 erneut freizugeben. In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform, können das Klemmglied 39 und/oder die Klemmfläche 40 mit einer Verzahnung versehen sein. Ferner ist es möglich, dass das Klemmglied 39 durch ein Eintauchglied ersetzt wird. Dieses Eintauchglied taucht zur Fixierung der Lagerelemente 33, 34 in eine dafür vorgesehene Ausnehmung des Lagerteils 33 ein, die an der Position der Klemmfläche 40 eingebracht ist.
Die Anzahl und der Abstand der Klemmflächen 40 auf dem Lagerelement 35 beträgt drei und entspricht der Anzahl der gewünschten Verschiebestellungen des Nockenträgers 3, so dass das Klemmglied 39 in jeder Verschiebestellung des Nockenträgers 3 gegen eine andere Klemmfläche 40 angepresst werden kann, um den Nockenträger 3 während der Klemmung der Schwinge 31 zu verschieben.
Der endlose Verlauf der Nut 22 mit den zwei entgegengesetzten Steigungsabschnitten 26 einerseits und die Klemmung der Schwinge 31 andererseits ermöglicht es, den Nockenträger 3 während einer Umdrehung der Nockenwelle 2 nach Wunsch entweder nach rechts oder nach links zu verschieben. Die Richtung der Verschiebung wird dabei durch den Zeitpunkt des Klemmens bzw. den Ort des Eingriffs des Stiftes 30 in die Nut 22 bestimmt.
Wie in 2 dargestellt, ist die Klemmung der Schwinge 31 auf die Hubbewegung der Auslassventile und des Kolbens im Zylinder abgestimmt und erfolgt stets in den mit Klemmen bezeichneten Bereichen. Im Verlauf zweier In 2 über eine Abszisse dargestellten Kurbelwellenumdrehungen heißt das, dass entweder während einer Grundkreisphase der Nockengruppen 4, 5 eine Klemmung erfolgt, wenn zwischen I und II ein Grundkreisabschnitt der drei Nockenkonturen oder Nockenprofile 9, 10, 11 gegen die Rolle 7 des zugehörigen Rollenschlepphebels 8 anliegt, oder dass während einer Hubphase zwischen III und IV eine Klemmung erfolgt. In den übrigen, mit Schaltung bezeichneten Bereichen, in denen die Aktivierung des Aktuators 38 erfolgt, ist kein Klemmen möglich. Diese Bereiche entsprechen den Umfangsabschnitten 27 und 29 der Nut 22.
In 2 zeigen die Linien A und B die Hubkurven für die beiden Auslassventile, während die Linie C schematisch den Verlauf der Nut 22 wiedergibt.

1: Ventiltrieb
2: Nockenwelle
3: Nockenträger
4: Nockengruppe
5: Nockengruppe
6
7: Rolle
8: Rollenschlepphebel
9: Nockenprofil
10: Nockenprofil
11: Nockenprofil
12: Außenverzahnung
13: Gleitlager
14: Lagerbrücke
15: Arretiereinrichtung
16: Sacklochbohrung
17: Rastkugel
18: Feder
19: Rastkulisse
20a: Rastvertiefung
20b: Rastvertiefung
20c: Rastvertiefung
22: Umlaufende endlose Nut
23: Nockenträgerabschnitt
24: Begrenzungswand
25: Begrenzungswand
26: Steigungsabschnitt
27: Umfangsabschnitt
28
29: Umfangsabschnitt
30: Eingriffselement
31: Schwinge
32: Drehachse
33: Lagerelement
34: Lagerelement
35: Linearlager
36: Linearlager
37: Klemmeinrichtung
38: Aktuator
39: Klemmglied
40: Klemmfläche

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- EP 1608849 B1 [0003, 0004]

Claims

Ventiltrieb für Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine mit mindestens einer Nockenwelle, die in einem Gehäuse der Brennkraftmaschine drehbar gelagert ist, mindestens einem drehfest und axial verschiebbar auf der Nockenwelle geführten Nockenträger, sowie Einrichtungen zum axialen Verschieben des mindestens einen Nockenträgers auf der Nockenwelle in zwei entgegengesetzte Richtungen, die eine mit mindestens einem Steigungsabschnitt versehene Nut und ein entlang der Nut bewegliches Eingriffselement umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut eine umlaufende endlose Nut (22) ist und dass das Eingriffselement (30) axial beweglich ist und dauernd in die Nut (22) eingreift.
Ventiltrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Einrichtungen (37) zum kurzzeitigen Festhalten oder Arretieren des Eingriffselements (30) während einer Verschiebung des Nockenträgers (3).
Ventiltrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtungen (37) zum kurzzeitigen Festhalten oder Arretieren des Eingriffselements (30) Klemmmittel (38, 39, 40) oder Formschlussmittel umfassen.
Ventiltrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmittel (38, 39, 40)/Formschlussmittel einen Aktuator (38) mit mindestens einem Klemmglied (39)/Formschlussglied umfassen, das durch Aktivierung des Aktuators (38) kurzzeitig in Klemmeingriff/Formschluss mit dem Eingriffselement oder einem mit dem Eingriffselement (30) versehenen Bauteil (31, 33, 34) bewegbar ist.
Ventiltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (22) auf dem Nockenträger (3) ausgebildet ist, und dass das Eingriffselement (30) beweglich im Gehäuse der Brennkraftmaschine gelagert ist.
Ventiltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nockenträger (3) nur eine einzige Nut (22) aufweist.
Ventiltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (22) zwei Steigungsabschnitte (26) mit entgegengesetzter Gangrich tung umfasst, die am Umfang des Nockenträgers (3) auf diametral entgegengesetzten Seiten angeordnet sind.
Ventiltrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Enden der beiden Steigungsabschnitte (26) jeweils durch einen in Umfangsrichtung des Nockenträgers (3) verlaufenden Umfangsabschnitt (27, 29) der Nut (22) verbunden sind.
Ventiltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (22) entlang ihrer gesamten Länge von zwei gegenüberliegenden Begrenzungswänden (24, 25) begrenzt wird.
Ventiltrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungswände (24, 25) in einem konstanten axialen Abstand voneinander angeordnet sind.
Ventiltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (22) über ihre gesamte Länge eine konstante Tiefe aufweist.
Ventiltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffselement (30) Teil eines parallel zur Drehachse (32) der Nockenwelle (3) schwingenden Bauteils (31, 33, 34) ist.
Ventiltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nockenträger (3) mindestens eine Nocken- oder Nockenprofilgruppe (5, 6) mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Nocken und/oder Nockenprofilen (9, 10, 11) umfasst, und dass die axiale Erstreckung der Nut (22) dem Abstand zweier benachbarter Nocken und/oder Nockenprofile (9, 10, 11) entspricht.
Ventiltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nockenträger (3, 4) mindestens eine Nocken- oder Nockenprofilgruppe (5, 6) mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Nocken und/oder Nockenprofilen (9, 10, 11) umfasst, und dass das Eingriffselement (30) in einer Mehrzahl von axialen Stellungen arretierbar ist, deren Anzahl der Anzahl der Nocken und/oder Nockenprofile (9, 10, 11) entspricht.
Ventiltrieb nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittenabstand zwischen zwei benachbarten axialen Arretierstellungen des Eingriffselements (30) dem Mittenabstand benachbarter Nocken und/oder Nockenprofile (13, 14, 15) entspricht.
Ventiltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Einrichtungen (15) zum Arretieren des Nockenträgers (3) nach einer Verschiebung des Nockenträgers (3).
Ventiltrieb nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtungen (15) zum Arretieren des Nockenträgers (3) Rastmittel (16, 17, 18, 19) umfassen.
Ventiltrieb nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtungen (15) zum Arretieren des Nockenträgers (3) auf ein zusammen mit dem Nockenträger verschiebbares Gleitlager (13) einwirken.
Ventiltrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Klemmmittel (38, 39, 40) eine Verzahnung aufweist.
Ventiltrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (38) einfach- oder doppeltwirkend ausgeführt ist.