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Die
Erfindung betrifft eine Ölwanne für ein mit Schmierstoff
zu versorgendes Aggregat, insbesondere eine Brennkraftmaschine.
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Aus
der
DE 40 16 968 A1 ist
es bekannt, eine Ölwanne für eine Brennkraftmaschine
aus einem Blech durch Umformung oder als Gussteil aus einem Gusswerkstoff
oder aus einem Kunststoff zu fertigen. Aus dieser Schrift ist es
insbesondere bekannt, bei einer Ölwanne aus Blech einen
Wandabschnitt eines Ölwannenbodens bis zu der Trennebene
zu einem Kurbelgehäuse als einen Teilbereich eines, eine
Ansaugleitung bildenden Kanals auszubilden, wobei ein Abdeckblech
vorgesehen ist, das einen zweiten Teilbereich der Ansaugleitung
bildet und mit dem Ölwannenboden verbunden ist. Bei gegossenen Ölwannen ist
gemäß dieser Schrift vorgesehen, eine Ansaugleitung
in einen von einem Ölwannenboden bis zu einer Trennebene
zu dem Kurbelgehäuse reichenden Wandabschnitt eingegossen
auszubilden.
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Ferner
ist es aus der
DE
10 2004 024 517 A1 bekannt, an einer im Spritzgussverfahren
aus einer Aluminium- und/oder Magnesiumlegierung oder aus Kunststoff
gefertigten Ölwanne einen Ölkanal in einer Wand
der Ölwanne auszubilden.
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Eine
weitere durch Spritzgießen aus Kunststoff oder Aluminium
herstellbare Ölwanne ist aus der
DE 196 19 977 A1 bekannt,
wobei bei dieser Ölwanne insbesondere vorgesehen ist, wenigstens
Teile von Gehäusen von Einzelaggregaten des Ölkreislaufes
(z. B. ein Ölfiltergehäuse) gemeinsam mit Wandteilen
der Ölwanne auszubilden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung einer Ölwanne
zu erleichtern.
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Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Gemäß der
Erfindung ist bei einer Ölwanne mit einer Ölwannenwandung
und einem Ölkanal gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 vorgesehen, dass die Ölwannenwandung als
Anordnung von verschränkt angeordneten, im Wesentlichen
ebenen Wandabschnitten und im Wesentlichen eben ausgebildeten Böden
aus mindestens einem ersten und einem zweiten Spritzgussteil aufgebaut
ist, wobei die verschränkt angeordneten Wandabschnitte
und die im Wesentlichen eben ausgebildeten Böden des ersten
und des zweiten Spritzgussteiles zueinander derart komplementär
ausgebildet sind, dass mindestens ein Ölkanalabschnitt
gebildet ist. Während im Stand der Technik immer neue,
komplexere räumliche Geometrien geschaffen werden, um eine Ölwanne
aus möglichst wenigen Teilen aufzubauen, geht die Erfindung
einen anderen Weg, indem sie die komplexe räumliche Struktur
einer Ölwanne in ein System komplementärer Flächen
auflöst, wobei diese Flächen in Gruppen zusammengefasst
sind, die sich durch Spritzgießen einfach, d. h. insbesondere
ohne Hinterschneidungen fertigen lassen. Bei der Erfindung werden
also mindestens ein erstes und ein zweites Spritzgussteil gefertigt,
wobei verschränkt angeordnete Wandabschnitte und im Wesentlichen
eben ausgebildete Böden des ersten und des zweiten Spritzgussteiles
zueinander derart komplementär ausgebildet sind, dass durch
Zusammenfügen des mindestens ersten und des zweiten Spritzgussteiles
eine komplexe räumliche Struktur und insbesondere ein Ölkanalabschnitt
gebildet wird.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass an dem ersten Spritzgussteil einstückig Außenwände
eines Ölsumpfabschnittes und mindestens ein erster, vorzugsweise
ein erster und ein zweiter Teilboden eines Ölauffangabschnittes
ausgebildet sind. Dieser Zusammenfassung von Wandabschnitten und
im Wesentlichen eben ausgebildeten Böden entspricht eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung, gemäß der
vorgesehen ist, dass an dem zweiten Spritzgussteil Umfangswände
eines Ölauffangabschnittes und mindestens ein erster, vorzugsweise
ein erster und ein zweiter Deckwandabschnitt eines Ölsumpfabschnittes
ausgebildet sind. Auf diese Weise wird nicht nur erreicht, dass
die zur Herstellung des ersten bzw. des zweiten Spritzgussteiles
zur Verfügung zu stellenden Spritzgussformen sehr einfach,
d. h. vorzugsweise mit nur einem Kern ausgebildet sind, sondern
es wird darüber hinaus auch erreicht, dass nach einem Zusammenfügen
des ersten und des zweiten Spritzgussteiles diese sich gegenseitig
aussteifen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist an dem ersten
Spritzgussteil ein rohrartig ausgebildeter Ölkanalabschnitt
ausgebildet. Dies reduziert die Teile eines Ölkreislaufes, welcher
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Ölwanne
aufgebaut wird. Ferner wird durch eine einstückige Ausbildung
eines Ölkanalabschnittes mit der Ölwanne die Gefahr
einer Beschädigung des Ölkanals und die Gefahr
des Lösens eines separaten Ölsaugrohres vermieden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist an dem zweiten
Spritzgussteil einstückig ein rohrartig ausgebildeter weiterer Ölkanalabschnitt
ausgebildet. Dies fördert – wie zuvor – den
Aufbau eines Ölkreislaufes mit wenigen Teilen unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Ölwanne.
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Ferner
wird die Ausbildung eines unempfindlichen, wenige Teile aufweisenden Ölkreislaufes
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Ölwanne dann
gefördert, wenn – wie gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen – an
dem zweiten Spritzgussteil Wandabschnitte eines weiteren Ölkanalabschnittes
vorgesehen sind, die an dem zweiten Spritzgussteil als offene Rinne
erscheinen, wobei diese offene Rinne vorzugsweise durch einen Teilbodenabschnitt
des ersten Spritzgussteiles abgeschlossen wird. Der Teilbodenabschnitt
des ersten Spritzgussteiles wirkt dann wie ein Deckel.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung
im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
besonders bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ölwanne
in einer perspektivischen Darstellung,
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2 ein
erstes Spritzgussteil der Ölwanne in 1 in
perspektivischer Darstellung, und
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3 ein
zweites Spritzgussteil der Ölwanne in 1 in
perspektivischer Darstellung.
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Die
in 1 gezeigte Ölwanne 100 einer Brennkraftmaschine
gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist eine Ölwannenwandung 102 auf,
die in einen Ölauffangabschnitt 104 und einen Ölsumpfabschnitt 106 unterteilt ist.
Der Ölauffangabschnitt 104 und der Ölsumpfabschnitt 106 weisen
jeweils global betrachtet eine quaderförmige Kontur auf,
wobei der Ölsumpfabschnitt 106 vier Außenwände 108 und
zwei Deckwandabschnitte 110 aufweist, die sich bis an die
Ränder 112 des Ölauffangabschnitts 104 erstrecken.
Der Ölsumpfabschnitt 106 ist unten mit einem separat
gefertigten Ölwannenboden 114 verschlossen, wobei der
Anschluss des Ölwannenbodens 114 an die Außenwände 108 des Ölsumpfabschnitts 106 vorzugsweise
durch Kleben oder Verschweißen erfolgt ist.
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Der Ölauffangabschnitt 104,
der den Ölsumpfabschnitt 106 überlappend
angeordnet ist, weist vier Umfangswände 116 auf,
die einen Rahmen beschreiben und an dessen oberem Rand ein umlaufender
Anschlussflansch 118 ausgebildet ist, wobei der Anschlussflansch 118 derart
konturiert ist, dass mit diesem ein Kurbelgehäuse einer
Brennkraftmaschine, die mit Schmierstoff versorgt wird, abgeschlossen
werden kann. Der Ölauffangabschnitt 104 weist
einen ersten und einen zweiten Teilboden 120 auf, wobei
die Teilböden 120 jeweils den Bereich des unteren
Randes 122 der Umfangswände 116 bis an den Ölsumpfabschnitt 106 abdecken,
so dass die Ölwanne 100 insgesamt nach unten dicht
ist. Die Teilböden 120 sind zur Ebene des Anschlussflansches 118 geneigt,
so dass auf diese Teilböden 120 tropfendes Öl
in den Ölsumpfabschnitt 106 läuft.
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Um Öl
aus dem Ölsumpfabschnitt 106 den Schmierstellen
erneut zuführen zu können, ist ein Ölkanal 124 vorgesehen,
welcher einen ersten Ölkanalabschnitt 126, einen
zweiten Ölkanalabschnitt 128 sowie einen dritten Ölkanalabschnitt 130 aufweist.
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Der
erste Ölkanalabschnitt 126 ist unter Einbeziehung
einer in Bezug auf die Ebene des Anschlussflansches 118 nach
unten offene Rinne 132 (3) ausgebildet,
wobei diese offene Rinne 132 durch einen Abschnitt des
einen Teilbodens 120 verschlossen ist. Der Teilboden 120,
der wie eine im Wesentlichen ebene Platte gefertigt ist, wirkt als
Deckel 134 und ist mit der Rinne 132 dauerhaft
durch Klebung oder Schweißung verbunden.
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Der
zweite Ölkanalabschnitt 128 (2)
ist an der Ölwanne 100 in dem Ölsumpfabschnitt 106 einstückig
mit einer der Außenwände 108 ausgebildet,
wobei eine in den Innenraum des Ölsumpfabschnittes 106 hineinragende
Wand 136 nach Art eines halbzylindrischen Rohres ausgebildet
ist. Der zweite Ölkanalabschnitt 128 endet mit
Abstand oberhalb des Bodens 114, so dass eine Ansaugöffnung 138 gebildet
ist.
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An
seinem oberen Ende geht der zweite Ölkanalabschnitt 128 in
den ersten Ölkanalabschnitt 126 über.
An dem dem zweiten Ölkanalabschnitt 128 gegenüberliegenden
Ende des ersten Ölkanalabschnitts 126 ist der
dritte Ölkanalabschnitt 130 als Rechteckrohr ausgebildet,
wobei das obere Ende des dritten Ölkanalabschnitts 130 einen Übergabepunkt 140 zu
einer Ölpumpe oder einer weiteren Teilleitung eines Ölkreislaufes
darstellt. Die Wandabschnitte des dritten Ölkanalabschnitts 130 sind
einstückig mit einer der Umfangswände 116 ausgebildet.
Wenn der eine Teilboden 120 die Rinne 132 verschließt,
ist so von dem Ansaugpunkt 138 bis zu dem Übergabepunkt 140 ein
druckdichtes System gegeben.
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Die
zuvor beschriebenen Wände und Wandabschnitte sind – wie
sich insbesondere aus den 2 und 3 ergibt – an
einem ersten Spritzgussteil 142 und an einem zweiten Spritzgussteil 144 ausgebildet,
wobei beide Spritzgussteile 142, 144 jeweils in
sich einstückig durch hinterschneidungsfreies Spritzgießen
hergestellt sind.
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An
dem ersten Spritzgussteil 142 bilden die Außenwände 108,
die Teilböden 120 und die Wand 136 des
zweiten Ölkanalabschnittes 128 eine Gruppe von
Flächen einschließlich im Wesentlichen ebener
Wandabschnitte und Böden, die sich ohne Hinterschneidungen
fertigen lassen. An dem zweiten Spritzgussteil 144 bilden
die Deckwandabschnitte 110, die Umfangswände 116 sowie
die Rinne 132 des ersten Ölkanalabschnittes 126 und
der dritte Ölkanalabschnitt 130 eine zweite Gruppe
von Flächen einschließlich im Wesentlichen ebener
Wandabschnitte und Böden, die sich durch Spritzgießen
ohne Hinterschneidungen fertigen lassen. Die beiden Gruppen sind
derart komplementär zueinander ausgebildet, dass sie gemeinsam
und zusammen mit dem Boden 114 eine Ölwanne 100 bilden,
wobei die einzelnen Wandabschnitte zueinander verschränkt
sind.
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Die
Außenwände 108 und die Umfangswände 116 sind
verschränkt zueinander angeordnete, im Wesentlichen ebene
Wandabschnitte im Sinne der Erfindung. Böden im Sinne der
Erfindung sind die Teilböden 120 sowie die Deckwandabschnitte 110. Die
Wandungen der Rinne 132 umfassen Abschnitte, die zum Teil
als im Wesentlichen ebene Wandabschnitte und zum Teil als Boden
im Sinne der Erfindung anzusehen sind.
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In 3 ist
noch zu erkennen, dass optional eine erste und eine zweite Versteifung 146, 148 vorgesehen
sein können, mit welchen die Rinne 132 zu den
einander gegenüberliegenden und parallel zu der Rinne 132 verlaufenden
Umfangswänden 116 hin ausgesteift ist, wobei diese
Versteifungen der Ölwanne 110 auch im gefügten
Zustand der beiden Spritzgussteile 142, 144 zusätzliche
Steifigkeit verleihen. Das Fügen des ersten und des zweiten
Spritzgussteiles 144 erfolgt vorzugsweise als Verklebung
oder Verschweißung.
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Beachtlich
ist, dass an den beiden Spritzgussteilen 142, 144 die
Wandabschnitte der Ölkanalabschnitte derart orientiert
sind, dass im Spritzgussverfahren, in welchen die Ölwanne 100 vorzugsweise aus
einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt wird, eine Entformung
nach oben möglich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4016968
A1 [0002]
- - DE 102004024517 A1 [0003]
- - DE 19619977 A1 [0004]