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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines vorgegebenen Sauerstoffbefüllungswertes eines Sauerstoffspeichers eines Katalysators für ein Kraftfahrzeug sowie eine zugehörige Einrichtung und ein zugehöriges Kraftfahrzeug.
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Bei der Lambdaregelung eines Kraftfahrzeugs, also bei der Einstellung eines geeigneten Verbrennungsluftverhältnisses für ein Kraftfahrzeug, die massenbasiert anhand der Sauerstoffspeicherfähigkeit (OSC für Oxygen Storage Capacity) durchgeführt wird, ist die Bilanzierung des aktuellen Sauerstoffbefüllungsgrades des Katalysators von besonderer Wichtigkeit. Für die Bilanzierung des Sauerstoffeintrags und Sauerstoffaustrags wird in aller Regel eine Formel verwendet, der der Gedanke zugrunde liegt, dass der Katalysator dazu in der Lage sein sollte, den gesamten Sauerstoffüberschuss bzw. den gesamten Sauerstoffmangel im Abgas aufzunehmen bzw. abzugeben, sofern der Sauerstoffspeicher der Katalysators nicht vollständig gefüllt oder ganz leer ist.
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Problematisch bei einer derartigen Regelung ist jedoch, dass Katalysatoren, die, beispielsweise während einer Beschleunigungsphase, mit hohen Abgasmassen beaufschlagt werden, Stickoxiddurchbrüche zeigen (NOx-Durchbrüche), obwohl die mittlere Beladung des Sauerstoffspeichers auf Werte von unterhalb 50% heruntergezogen wurde. Der Grund hierfür liegt darin, dass aufgrund des vorgenannten Bilanzierungsansatzes, nachdem einmal der Sollbefüllungszustand des Katalysators auf einen gewünschten Wert von unterhalb 50% gebracht wurde, wieder ein Lambdawert von 1 eingestellt wird, also ein stöchiometrisches Verhältnis, bei welchem Verhältnis sich allerdings im Abgastest Stickoxiddurchbrüche zeigen, die als nachteilig zu bewerten sind.
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Aus
DE 10 2005 029 633 B3 ist ein Verfahren zur Regelung des einer Brennkraftmaschine mit einem sauerstoffspeicherfähigen Katalysator zugeführten Kraftstoff/Luftverhältnisses bekannt. Bei dem dort beschriebenen Verfahren erfolgt die Regelung des zugeführten Kraftstoff/Luftverhältnisses in Abhängigkeit von einem ersten Korrekturfaktor und einem zweiten Korrekturfaktor. Der erste Korrekturfaktor wird durch eine Funktion einer Eingangsgröße Abgasmasse, Sauerstoffangebot und/oder Schadstoffangebot gebildet, während der zweite Korrekturfaktor im Wesentlichen durch eine Funktion der aktuellen Befüllung des Sauerstoffspeichers und der maximalen Befüllung des Sauerstoffspeichers des Katalysators gebildet wird.
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Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein diesbezüglich verbessertes Verfahren anzugeben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren zur Einstellung eines vorgegebenen Sauerstoffbefüllungswertes eines Sauerstoffspeichers eines Katalysators für ein Kraftfahrzeug vorgesehen, das sich dadurch auszeichnet, dass der Sauerstoffbefüllungswert unter Berücksichtigung eines in Abhängigkeit von ermittelten oder zu ermittelnden Rohemissionswerten für seitens des Katalysators zu oxidierende und zu reduzierende Abgasbestandteile bestimmten Verbrennungsluftverhältnisses eingestellt wird.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird also anhand der Rohemissionswerte für zu oxidierende bzw. zu reduzierende Abgasbestandteile ein geeignetes Verbrennungsluftverhältnis so eingestellt, dass ein gewünschter Sollsauerstoffbefüllungswert angenommen wird, so dass das bisher vorhandene Problem der Stickoxiddurchbrüche dadurch, dass die Lambdaregelung sofort wieder nach dem Erreichen eines Sollbeladungszustands des Katalysators auf den Lambdawert von 1 zurückgeht, vermieden wird. Vielmehr wird das Einspeicher- und Ausspeicherverhalten des Sauerstoffs im Katalysator exakter abgebildet, wobei insbesondere berücksichtigt wird, dass der Katalysator auch im Bereich eines Verbrennungsluftverhältnisses von Lambda = 1 sowohl mit zu oxidierenden als auch mit zu reduzierenden Abgasbestandteilen beaufschlagt wird.
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Die entsprechenden Rohemissionswerte für die zu oxidierenden und zu reduzierenden Abgasbestandteile werden im Rahmen der Einstellung des Sauerstoffbefüllungswertes in die Betrachtung einbezogen, wobei jeweils auf die spezifische Sauerstoffsausspeicherkennlinie bzw. eine spezifische Sauerstoffeinspeicherkennlinie für den Katalysator zurückgegriffen werden kann. Der gewünschte OSC-Beladungszustand wird dann unter Berücksichtigung der Beobachtung eingestellt, dass sich für die Sauerstoffeinspeicherkurve gegebenenfalls ein anderer der gewünschten Sollsauerstoffbeladung zugeordneter Wert als für die Sauerstoffausspeicherkurve ergibt. Damit kann ein Verbrennungsluftverhältnis bestimmt werden, das gegebenenfalls vom Wert Lambda = 1 mehr oder weniger abweicht, das aber geeignet ist, den gewünschten Sauerstoffbefüllungsgrad zu halten und damit Durchbrüche von Stickoxiden zu vermeiden.
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Zweckmäßigerweise werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens Rohemissionswerte für Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid als zu oxidierende Abgasbestandteile und/oder für Stickoxide und Sauerstoff als zu reduzierende Abgasbestandteile ermittelt.
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Dem liegt zugrunde, dass sich die zu oxidierenden Abgasbestandteile, mit denen der Katalysator auch im Bereich des Vorliegens eines stöchiometrischen Verbrennungsluftverhältnisses beaufschlagt wird, anhand der Kohlenwasserstoff-(HC) und Kohlenmonoxid-(CO)Rohemissionen ergeben, die zu reduzierenden Abgasbestandteile anhand der Rohemissionen bezüglich Stickoxiden (NOx) und Sauerstoff (O2). Je nachdem, in welchem Sauerstoffbeladungszustand sich der Katalysator aktuell befindet, verlaufen die Oxidation oder anderenfalls die Reduktion besser bzw. schlechter.
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Dementsprechend verändert sich auch der zu bestimmende Sauerstoffbefüllungszustand des Katalysators.
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Beispielhaft zu nennen für Rohemissionswerte, die auftreten können, sind eine CO-Emission von 8.000 ppm, eine C3H3-Emission von 1.000 ppm, eine O2-Emission von 7.500 ppm sowie eine NOx-Emission von 1.500 ppm, womit sich ein Umsatz von Sauerstoff von 9.000 ppm, auch im Bereich eines Lambdawertes von 1, ergibt.
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Die Erfindung sieht vor, dass eine Bilanzierung eines Sauerstoffeintrags in den Katalysator und/oder eines Sauerstoffaustrags aus dem Katalysator derart über der relativen Sauerstoffbefüllung des Katalysators gewichtet werden kann, dass eine Reaktionsgeschwindigkeit des Sauerstoffeintrags mit einer Abnahme der relativen Sauerstoffbefüllung ansteigt und/oder eine Reaktionsgeschwindigkeit des Sauerstoffaustrags mit der Abnahme der relativen Sauerstoffbefüllung abfällt und/oder eine Reaktionsgeschwindigkeit des Sauerstoffeintrags mit einer Zunahme der relativen Sauerstoffbefüllung abfällt und/oder eine Reaktionsgeschwindigkeit des Sauerstoffaustrags mit der Zunahme der relativen Sauerstoffbefüllung ansteigt.
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Demgemäß kann also eine Gewichtung beispielsweise hinsichtlich des Sauerstoffeintrags in der Art und Weise durchgeführt werden, dass berücksichtigt wird, dass die Reaktionsgeschwindigkeit, die diesem Sauerstoffeintrag zugeordnet ist, bei einer Abnahme des Sauerstoffbefüllungsgrads des Katalysators ansteigt beziehungsweise bei einer Zunahme des Sauerstoffbefüllungsgrads abfällt. Entsprechend kann beziehungsweise wird die Reaktionsgeschwindigkeit des Sauerstoffaustrags bei Abnahme der relativen Sauerstoffbefüllung abfallen und bei Zunahme ansteigen. Ausgehend hiervon kann im Rahmen der Bilanzierung die Gewichtung angepasst werden.
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Erfindungsgemäß kann das Verbrennungsluftverhältnis in Abhängigkeit von auf eine Veränderung des Sauerstoffbefüllungswertes des Sauerstoffspeichers des Katalysators als Funktion des Abgasmassenstroms umgerechneten Rohemissionswerten bestimmt werden.
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Dabei können die umgerechneten Werte insbesondere zur Korrektur einer Formel für einen Sauerstoffeintrag und einen Sauerstoffaustrag in bzw. aus dem Sauerstoffspeicher des Katalysators verwendet werden.
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Bisher ist es üblich, bei der Bilanzierung des Sauerstoffeintrags und des Sauerstoffaustrags die Formel
zugrunde zu legen, wobei der Faktor von 63,89 auf Molmassenbetrachtungen für Luft beruht.
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Mit der erfindungsgemäßen Korrektur ergibt die Umrechnung auf den Sauerstoffeintrag in mg/s als Funktion des Abgasmassenstroms bei einem Sauerstoffumsatz von 9.000 ppm die Formel
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Dabei entsteht der Wert von 9.000 im Zähler durch den Sauerstoffumsatz von 9.000 ppm, der Wert von 3.600 im Nenner durch die Umrechnung zwischen Stunden und Sekunden, während der Quotient von 32:28,8 auf das Molmassenverhältnis von Sauerstoff und Stickstoff zurückgeht.
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Erfindungsgemäß kann das Verbrennungsluftverhältnis in Abhängigkeit von dem vorgegebenen Sauerstoffbefüllungswert zugeordneten Werten einer Sauerstoffeinspeicherkurve und einer Sauerstoffausspeicherkurve des Sauerstoffspeichers des Katalysators bestimmt werden.
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Für die Berechnung der Sauerstoffbilanz bedeutet dies, dass für einen Lambdawert < 1 folgende Formel zugrunde zu legen ist:
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Für den Fall eines Lambdawerts > 1 ergibt sich entsprechend:
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Auf der Basis dieser Formeln, die das Sauerstoffeinspeicher- und Ausspeicherverhalten exakter abbilden und die Beaufschlagung sowohl mit zu oxidierenden als auch mit zu reduzierenden Abgasbestandteilen berücksichtigen, kann das Problem der Durchbrüche von Stickoxiden vermieden werden, indem entsprechend ein geeigneter Lambdawert, der sich zwar im Bereich von Lambda = 1 befindet, jedoch, zumindest geringfügig, vom Lambdawert 1 abweicht, eingestellt wird.
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Zweckmäßigerweise wird dann der Sauerstoffbefüllungswert für einen sich in einem Gleichgewichtszustand befindenden Katalysator eingestellt.
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Beispielsweise kann, wiederum bei einem zugrunde zu legenden Sauerstoffumsatz von 9.000 ppm, ein Soll-OSC-Befüllungszustand von 15% Sauerstoffbefüllung vorgegeben werden, der (im Gleichgewicht) gehalten werden soll. Bei diesem Befüllungszustand hat beispielsweise die Sauerstoffeinspeicherkurve einen Wert von 50% und die Sauerstoffausspeicherkurve einen Wert von 90%. Soll der Katalysator im Gleichgewicht gehalten werden, so bedeutet dies, dass gleichviel Sauerstoff eingespeichert werden muss wie Sauerstoff ausgespeichert wird. Dementsprechend ergibt sich:
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Ein Auflösen dieser Gleichung nach Lambda ergibt einen Lambdawert von ungefähr 0,98. Bei diesem Lambdawert wird somit der Katalysator in einem OSC-Beladungszustand von 15% Sauerstoffbeladung gehalten, wobei die bisher auftretenden störenden Stickoxiddurchbrüche vermieden werden. Das Eingangslambda muss also einen Wert von 0,98 annehmen, um den Katalysator mit den hier zugrunde gelegten Ein- und Ausspeicherkurven auf dem geringen OSC-Befüllungszustand von 15% zu halten. Durch diese erfindungsgemäße modale Berücksichtigung des Konvertierungsverhaltens der einzelnen Schadstoffe kann somit ein Lambdawert bestimmt werden, so dass tatsächlich ein gewünschter Sollbefüllungszustand stabil gehalten werden kann, ohne dass es zu Schadstoffdurchbrüchen kommt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorrangig bei Vorliegen großer Abgasmassen durchgeführt. In diesem Fall fallen die Abweichungen im Einspeicher- und Ausspeicherverhalten, gerade bei niedrigen Befüllungsgraden, besonders ins Gewicht.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Einrichtung zur Einstellung eines vorgegebenen Sauerstoffbefüllungswertes eines Sauerstoffspeichers eines Katalysators für ein Kraftfahrzeug, die zur Einstellung des Sauerstoffbefüllungswerts unter Berücksichtigung eines in Abhängigkeit von ermittelten oder zu ermittelnden Rohemissionswerten für seitens des Katalysators zu oxidierende oder zu reduzierende Abgasbestandteile bestimmten Verbrennungsluftverhältnisses ausgebildet ist, insbesondere gemäß einem Verfahren wie vorstehend beschrieben.
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Die Einrichtung ermittelt also auf Basis des vorstehend beschriebenen Vorgehens ein geeignetes Verbrennungsluftverhältnis, das insbesondere leicht von einem Lambdawert von 1 abweichen kann, bei dem es möglich ist, den Katalysator auf einem gewünschten Soll-Befüllungszustand mit Sauerstoff zu halten, auch wenn die Situation des Vorliegens großer Abgasmassen gegeben ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorrangig bei Vorliegen großer Abgasmassen durchgeführt. In diesem Fall fallen die Abweichungen im Einspeicher- und Ausspeicherverhalten, gerade bei niedrigen Befüllungsgraden, besonders ins Gewicht.
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Zweckmäßigerweise wird wie erwähnt das erfindungsgemäße Verfahren durch die Einrichtung bei Vorliegen großer Abgasmassen durchgeführt. In diesem Fall zeigen sich größere Unterschiede zwischen den den einzelnen Schadstoffen zugeordneten Konvertierungskurven nicht zuletzt im Bereich kleinerer Sauerstoffbefüllungsgrade, beispielsweise um 30%. Wird hier keine für die einzelnen Schadstoffarten differenzierte Betrachtung durchgeführt, so sind die im bisherigen Stand der Technik auftretenden Durchbrüche von Stickoxiden unvermeidbar.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung erhält, gegebenenfalls aus einer eigenen Speichereinrichtung oder durch einen Zugriff auf einen externen Speicher, die zur Bestimmung des geeigneten Lambdawerts, um einen Katalysator bei einem festen Sauerstoffbefüllungszustand im Gleichgewicht zu halten, benötigten Daten. Hierzu können in dem Speicher insbesondere die Sauerstoffausspeicherkurve und die Sauerstoffeinspeicherkurve, differenziert nach Schadstoffarten, also separat z. B. für Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid und Stickoxide, vorliegen. Anhand dieser Kurven kann dann für einen gewünschten Befüllungszustand mit Sauerstoff der für die Einspeicherung bzw. Ausspeicherung maßgebliche Konvertierungswert bestimmt und verwendet werden. Unter Berücksichtigung der Rohemissionswerte ist es dann möglich, einen Lambdawert derart anzugeben, dass ein gewünschter Soll-Sauerstoffwert für den Katalysator gehalten werden kann.
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Um die hierzu erforderliche Berechnung durchzuführen, verfügt die erfindungsgemäße Einrichtung über entsprechende Rechenmittel bzw. hat Zugriff auf die hierzu benötigten Algorithmen.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer Einrichtung wie im Vorstehenden beschrieben, das also eine Einrichtung zur Einstellung eines vorgegebenen Sauerstoffbefüllungswertes wie vorstehend beschrieben aufweist bzw. mit dieser ausgebildet ist. In diesem Fall ist die Einrichtung eine On-Board-Einrichtung des Kraftfahrzeugs.
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Denkbar ist es aber ebenso, dass die erfindungsgemäße Einrichtung nicht als On-Board-Einrichtung ausgebildet ist, sondern an einem Prüfstand extern bezüglich des Kraftfahrzeugs vorliegt, um beispielsweise spezifisch für einen im Kraftfahrzeug vorhandenen Katalysator geeignete Lambdawerte zu bestimmen, die dann zur Einstellung im späteren Kraftfahrzeugbetrieb in einer kraftfahrzeugeigenen Speichereinrichtung abgelegt werden können oder Vergleichszwecken dienen usw.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der folgenden Ausführungsbeispiele sowie aus den Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine Prinzipdarstellung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 eine Darstellung des dem erfindungsgemäßen Verfahrens zugrunde liegenden Konvertierungsverhaltens für verschieden Emissionsarten und
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3 ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung.
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Die 1 zeigt eine Prinzipdarstellung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei Ausgangspunkt gemäß dem Kästchen 1 ein vorgegebener Sauerstoffbefüllungsgrad bzw. -wert ist, den es zu halten gilt. Beispielsweise kann ein Soll-Beladungszustand des Katalysators von 15% Sauerstoff vorgegeben sein.
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Ausgehend hiervon wird erfindungsgemäß gemäß den Kästchen 2 und 3 eine Berücksichtigung der Rohemissionen der zu oxidierenden Bestandteile und der Rohemissionen der zu reduzierenden Bestandteile vorgenommen, es wird also berücksichtigt, dass der Katalysator auch in einem Bereich um Lambda = 1 mit zu oxidierenden und zu reduzierenden Abgasbestandteilen beaufschlagt wird. Die Daten zum Sauerstoffumsatz werden hierzu einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens übermittelt bzw. von dieser bestimmt. Unter Berücksichtigung der nach Schadstoffen differenzierten Rohemissionen und vorzugsweise zusätzlich von Sauerstoffeinspeicher- und Sauerstoffausspeicherkurven wird gemäß dem Kästchen 4 ein Verbrennungsluftverhältnis bestimmt, das zuverlässig zu einem stationären Einstellen der gewünschten Soll-Sauerstoffbefüllung führt, so dass die bisher auftretenden Durchbrüche einzelner Schadstoffarten vermieden werden. Dieses Verbrennungsluftverhältnis, das zu einem stationären Einstellen des gewünschten Sauerstoffbefüllungsgrads führt, wird dabei etwas vom stöchiometrischen Lambdawert von 1 abweichen, also beispielsweise bei einem Soll-Sauerstoffbefüllungswert von 15%, Rohemissionen von 9000 ppm der zu oxidierenden bzw. zu reduzierenden Bestandteile und einem Wert der Sauerstoffeinspeicherkurve von 50% und einem Wert der Sauerstoffausspeicherkurve von 90% für die gewünschte Sauerstoffbeladung ungefähr bei Lambda = 0,98 liegen.
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In der 2 ist eine Darstellung des dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegenden Konvertierungsverhaltens für verschiedene Emissionsarten gezeigt. Dabei ist auf de y-Achse 5 die Konvertierung in % aufgetragen, auf der x-Achse 6 der Sauerstoffbefüllungsgrad in %.
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Die Kurve 7 gibt das Konvertierungsverhalten von Stickoxiden in Abhängigkeit vom OSC-Befüllungsgrad für kleine Abgasmassen an. Entsprechend zeigen die Kurven 8 und 9 das Konvertierungsverhalten von Kohlenwasserstoffen (Kurve 8) bzw. Kohlenmonoxid (Kurve 9) bei kleinen Abgasmassen.
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Hiervon weichen die Konvertierungskurven bei großen Abgasmassen ab. Eine Konvertierungskurve für Stickoxide bei großen Abgasmassen ist hier durch die Kurve 10 wiedergegeben, die im Vergleich zur Kurve 7 für kleine Abgasmassen einen wesentlich früheren Abfall des Konvertierungsgrads mit ansteigender Befüllung des Sauerstoffspeichers zeigt.
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Das entsprechende Konvertierungsverhalten bei großen Abgasmassen für Kohlenwasserstoffe zeigt die Kurve 11, das Konvertierungsverhalten für Kohlenmonoxid bei großen Abgasmassen die Kurve 12. Die Kurvenverläufe zeigen dabei, dass insbesondere bei großen Abgasmassen und einem niedrigen Sollbefüllungsgrad des Katalysators eine Berücksichtigung der entsprechenden Konvertierungswerte der Sauerstoffeinspeicherkurven bzw. Sauerstoffausspeicherkurven aufgrund der beträchtlichen Abweichungen sinnvoll ist.
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Während bei einer Sollbeladung von beispielsweise etwas unter 50% bei kleinen Abgasmassen bei Lambda = 1 ein stationärer Punkt vorliegt, weicht bei größeren Abgasmassen und einem Sollbeladungswert von deutlich unterhalb von 50% die Lage des stationären Punktes, bei dem also der Sollbefüllungswert gehalten wird, angesichts dessen, dass die Konvertierung von Kohlenmonoxid in diesem Fall schlechter erfolgt als die von Stickoxiden und somit die Rohemissionen von Kohlenmonoxid überhalb der Rohemissionen von Stickoxiden liegen, von Lambda = 1 ab. Der Wert für das Verbrennungsluftverhältnis, so dass der Sauerstoffbefüllungsgrad stationär gehalten wird, ist also ungleich 1.
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In der 3 ist schließlich ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 13 gezeigt, das eine erfindungsgemäße Einrichtung 14 aufweist, die in diesem Ausführungsbeispiel als On-Board-Einrichtung zur Einstellung eines vorgegebenen Sauerstoffbefüllungswertes eines Sauerstoffspeichers eines dem Motor 15 des Kraftfahrzeugs 13 gemäß dem Pfeil 16 nachgeschalteten Katalysators 17 ausgebildet ist.
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Dabei erfolgt über zwei Sauerstoffsonden 18 und 19, die dem Katalysator 17 zugeordnet sind, die Aufnahme von Spannungssignalen, die ein Maß für die Befüllung des Sauerstoffspeichers des Katalysators 17 darstellen. Dabei sind hier beispielhaft die beiden Sonden 18 und 19 gezeigt. Es ist zu berücksichtigen, dass in anderen Ausführungsbeispielen gegebenenfalls nur eine Sauerstoffsonde vorhanden sein kann bzw. Sauerstoffsonden vorgesehen sein können, die bezüglich eines Katalysators anders angeordnet sind bzw. als dritte oder vierte Sonde und dergleichen eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung 14 erhält, wie hier durch den Doppelpfeil 20 angedeutet ist, vom System aus Motor 15, Katalysator 17 bzw. Sauerstoffsonden 18 und 19, gegebenenfalls nach Abruf, die benötigten Daten, die die Rohemissionswerte für die zu oxidierenden bzw. zu reduzierenden Abgasbestandteile betreffen, und insbesondere Konvertierungsdaten bzw. die Konvertierungskurven aufgeschlüsselt nach Schadstoffen. Die Konvertierungskurven bzw. -daten können dabei gegebenenfalls anhand der Spannungssignale der Sonden 18, 19 aus der Einrichtung 14 (in einem Speicher) vorliegenden Informationen bestimmt werden.
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Anhand dieser Daten ermittelt die Einrichtung 14 schließlich ein Verbrennungsluftverhältnis Lambda, bei dem ein der Einrichtung 14 als Soll-Sauerstoffbefüllungswert vorgegebener Sauerstoffbefüllungswert für den Katalysator 17 stationär gehalten werden kann.
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Durch diese erfindungsgemäße exakte Berücksichtigung des Sauerstoffeinspeicherverhaltens und des Sauerstoffausspeicherverhaltens des Katalysators 17 auf Basis der Rohemissionen der einzelnen Schadstoffarten ist es möglich, den gewünschten Sauerstoffbefüllungswert ohne ein Auftreten von Schadstoffdurchbrüchen stabil einzustellen.