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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Optimierung der Trocknungsleistung
eines Trocknungsvorgangs von zu trocknendem Gut, insbesondere von Spülgut in
einer Geschirrspülmaschine.
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Bei
herkömmlichen
Geschirrspülmaschinen mit
Eigenwärmetrocknung
wird dem Innenraum der Spülkammer
der Geschirrspülmaschine
mittels einer Heizeinrichtung Wärme
zugeführt,
die Feuchtigkeit jedoch nicht abgeführt. Die Innenluft in der Spülkammer
erhöht
dabei ihre Temperatur und kann dadurch eine erhöhte relative Luftfeuchtigkeit
aufnehmen. Durch eine mit dem Innenraum kommunizierende, kalte Oberfläche wird
die Trocknungswirksamkeit weiter erhöht. An ihr kann die Feuchtigkeit
aus der Innenluft kondensieren, wodurch die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit
der Innenluft erhalten bzw. erhöht wird.
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Dabei
wird unabhängig
von der Beladung, d. h. der Menge und der Wärmekapazität des Spülguts, das Spülgut in
einer dem eigentlichen Trocknungsgang vorausgehenden Aufheizphase,
wie etwa einem Klarspülgang,
auf eine vorbestimmte Anfangstemperatur aufgeheizt. Die Anfangstemperatur
liegt bei etwa 65°C,
d. h. deutlich über
der Umgebungstemperatur und einer Spültemperatur aus einem vorausgehenden
Spülgang.
Die Anfangstemperatur ist so bemessen, dass für eine Standardbeladung ein ausreichendes
Trocknungsergebnis erzielt wird. Nach der Aufheizphase trocknet
bei diesen herkömmlichen
Geschirrspülmaschinen
das aufgeheizte Geschirr in der geschlossenen Spülkammer während einer vorbestimmten Trocknungszeit.
Dieses Verfahren erfordert unabhängig
von der Belandung immer denselben Energieeinsatz.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Optimierung der Trocknungsleistung
bei gleichzeitiger Reduzierung des Energieverbrauchs zu ermöglichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Lösung
der Aufgabe der Erfindung umfasst wenigstens die folgenden Schritte:
- – Aufheizen
und Aufbringen von Flüssigkeit,
insbesondere Spülflotte,
auf das zu trocknende Gut, insbesondere Spülgut,
- – Erfassen
von wenigstens einem Eingangsparameter, der die Trocknungsleistung
beeinflusst, und
- – Anpassen
von wenigstens einem Trocknungsparameter des Trocknungsvorgangs
in Abhängigkeit
von dem wenigstens einem erfassten Eingangsparameter zur Optimierung
des Trocknungsleistung.
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Es
ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Anpassung des wenigstens einen
Trocknungsparameters vor Beginn des Trocknungsvorgangs erfolgt. D.
h., es erfolgt keine kontinuierliche Regelung, sondern eine einmalige
Festlegung der Trocknungsparameter, die den nachfolgenden Trocknungsvorgang festlegen.
Ferner ist vorzugsweise vorgesehen, wenigstens ein Eingangsparameter
vor Beginn des Trocknungsvorgangs erfasst wird.
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Die
Trocknungsleistung umfasst als Parameter wenigstens die Trocknungsdauer,
die zur Trocknung des zu trocknenden Guts, insbesondere Spülguts, erforderliche
Energie und/oder den Trocknungsgrad des getrockneten Guts, insbesondere
des Spülguts.
Dabei kann eine Optimierung hinsichtlich des Zeitbedarfs für die Trocknung,
des Energiebedarfs und des Trocknungsgrads für einen ausgewählten Parameter
oder eine gewichtete Kombination ausgewählter Parameter erfolgen.
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Ein
Eingangsparameter kann eine Beladung mit zu trocknenden Gut, insbesondere
Spülgut,
eine Wasserzulauftemperatur oder eine Umgebungstemperatur sein.
Diese genannten Eingangsparameter beeinflussen unmittelbar den Trocknungsvorgang,
da sie wie das Spülgut
die Wärmekapazität verändern oder
wie die Wasserzulauf- oder Umgebungstemperatur die Trocknung beeinflussen.
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Ein
Trocknungsparameter kann eine Anfangstemperatur (T0)
für einen
Trocknungsvorgang und/oder ein Trocknungsgrad von zu trocknendem Gut,
insbesondere Spülgut
sein. Diese beiden Trocknungsparameter erlauben eine Charakterisierung
eines Trocknungsvorgangs bei einer Eigenwärmetrocknung.
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Es
ist vorzugsweise vorgesehen, dass eine Anpassung des wenigstens
einen Trocknungsparameters nach einem Vergleich mit wenigstens einem Referenzwert
erfolgt. Dies erlaubt eine besonders einfache, aber zuverlässige Anpassung
der Trocknungsparameter ausgehend von einem für eine Standardbeladung stehenden
Referenzwert. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass eine Differenzbildung
von dem wenigstens einem Trocknungsparameter und dem wenigstens
korrespondierenden Referenzwert erfolgt, wobei diese Differenz zur
Anpassung des wenigstens einen Trocknungsparameters herangezogen
wird.
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Je
nach Beladungsgrad und Umgebungssituation kann entweder die in der
Aufheizphase erforderliche Energie verringert oder erhöht werden
oder die Trocknungszeit des anschießenden Trocknungsgangs verkürzt und
dabei im Trocknungsgang dennoch ein ausreichendes Trocknungsergebnis
erzielt werden. Durch die Anpassung der Anfangstemperatur an die
tatsächliche
Beladung und die Umgebungssituation kann die dafür erforderliche Energie gezielter
eingesetzt und bei geringer Beladung und geringerem Energieverlust
eingespart werden.
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Grundsätzlich kann
der Beladungsgrad vor dem Beginn eines Spülgangs von einem Bediener gewählt bzw.
eingestellt werden. Dies kann stufenlos geschehen zwischen einem
minimalen und einem maximalen Beladungseinstellwert oder in Einstellschritten,
wie etwa „niedrig", „normal" bzw. „standard" oder „hoch". Auf diese Weise
kann der Bediener das Trocknungsergebnis nach seiner Wahl beeinflussen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann
die Beladung jedoch automatisch erfasst werden. Damit kann ein komplizierter
Bedienungsschritt entfallen, womit die Geschirrspülmaschine
komfortabler zu bedienen ist.
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Vor
dem Regeln der Anfangstemperatur kann das Verfahren folgende Schritte
umfassen: (a) automatisches Bestimmen der aktuellen Beladung (Bist) mit Spülgut, (b) beim Auftreten einer
Abweichung (ΔB
:= Bist – Bstandard)
der aktuellen Beladung (Bist) von einer
Standardbeladung (Bstandard), Bestimmen
einer Abweichung (ΔT0 := T0 – T0,standard) für die Anfangstemperatur (T0) von einer der Standardbeladung (Bstandard) zugeordneten Standardanfangstemperatur
(T0,standard). Durch die automatische Beladungsbestimmung
kann also die Aufheizzeit und/oder die Trocknungszeit abhängig von
der Beladung, aber unabhängig
von einer manuellen Einstellung durch den Bediener bestimmt werden.
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Vorteilhaft
wird das Regeln der Anfangstemperatur in Abhängigkeit von der Beladung nur
ausgeführt,
wenn eine Abweichung (ΔB)
der aktuellen Beladung (Bist) von der Standardbeladung
(Bstandard) auftritt, wobei die Abweichung
(ΔB) größer als
ein Abweichungsschwellwert (δB)
ist. So kann einerseits der Regelungsaufwand reduziert und andererseits das
Risiko des Auftretens von Regelfehlern minimiert werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst Schritt (b) mehrere Teilschritte: Zunächst wird überprüft, ob die aktuelle Beladung
(Bist) größer oder kleiner als die Standardbeladung
(Bstandard) ist. Für eine größere aktuelle Beladung (Bist) wird die Anfangstemperatur (T0) höher
als die Standardanfangstemperatur (T0,standard)
eingestellt; für
eine geringere aktuelle Beladung (Bist)
wird die Anfangstemperatur (T0) niedriger
als die Standardanfangstemperatur (T0,standard) eingestellt,
um somit in der Aufheizphase Energie und/oder Zeit zu sparen. Auch
für eine
höhere
Beladung wird also noch ein ausreichendes Trocknungsergebnis erzielt,
wofür in
der Aufheizphase allerdings mehr Energie erforderlich ist. Bei geringerer
Beladung wird in der Aufheizphase dafür Energie eingespart und bei
geeigneter Wahl der Anfangstemperatur in der Trocknungsphase dennoch
ein ausreichendes Trocknungsergebnis erzielt.
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In
der vorgenannten Ausführungsform
kann im Schritt (b) die Abweichung der Anfangstemperatur (ΔT0) proportional zur Abweichung der Beladung (ΔB) von der
Standardbeladung (Bstandard) gewählt werden.
So ist die beladungsabhängige
Wahl der Anfangstemperatur besonders einfach bzw. der Algorithmus
zum Bestimmen der Anfangstemperatur besonders einfach zu implementieren.
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Der
Grad der Beladung kann durch die Erfassung der Wärmekapazität der Beladung (Gesamtwärmekapazität) ausgedrückt werden.
Die Bestimmung der Wärmekapazität kann durch
Erfassen eines Verlaufs der Temperatur des Spülguts oder einer Kondensationsfläche über eine
Zeitspanne, also über
die Zeitabhängigkeit
der Temperatur, erfolgen. Nach dem gleichen Prinzip kann alternativ
dazu eine Änderung
der Mischungstemperatur der Spüllauge zum
Beispiel zwischen zwei Reinigungsgängen erfasst werden.
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Die
Anfangstemperatur für
den Eigenwärmetrocknungsgang
kann mit einer im Wesentlichen konstanten Leistung und in Abhängigkeit
von der Beladung geregelt sein, bis die von der Beladung abhängige Anfangstemperatur
erreicht ist. Die Steuerung ist technisch sehr einfach.
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Alternativ
können
die Heizmittel mit einer in Abhängigkeit
von der Beladung geregelten Heizleistung, also mit einem beladungsabhängigen Heizgradienten
versorgt werden. Auf diese Weise kann die beladungsabhängige Anfangstemperatur
in einer im Wesentlichen konstanten, vorbestimmten Aufheizzeit erreicht
werden. Dieses Regelungsverfahren ist vorteilhaft, wenn die Aufheizphase
mit dem Klarspülgang
zusammenfällt,
für den
eine im Wesentlichen fixe Klarspülzeit
vorbestimmt werden kann.
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Zusätzlich kann
das Verfahren noch ergänzt werden
um ein Detektieren eines charakteristischen Merkmals der Zeitabhängigkeit
(T(t)) der charakteristischen Temperatur (T), das für den Grad
der Verdampfung von Wasser von der Oberfläche des Spülguts kennzeichnend ist. Damit
kann das Erreichen der vollständigen
Trocknung detektiert und der Trocknungsgang beim Erreichen der vollständigen Trocknung
beendet werden. Im eigentlichen Trocknungsgang lässt sich dadurch bei einem
geringen Beladungsgrad Zeit einsparen und bei einem hohen Beladungsgrad
dennoch ein zufrieden stellendes Trocknungsergebnis erzielen.
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Das
bisher dargestellte Verfahren berücksichtigte die Beladung als
Ausgangsgröße zur Bestimmung
der Anfangstemperatur des Trocknungsgangs. Alternativ oder zusätzlich können Größen der Umgebungsbedingungen
berücksichtigt
werden. Dazu zählen
zum Beispiel die Außentemperatur
mit jahreszeitlichen Schwankungen und die Einbausituation mit der
Dämmung
gegenüber
der Umgebung. Über
zusätzliche
Temperatursensoren können
die Außenwandtemperatur
an einer Kondensationsfläche
des Geschirrspülautomaten
oder bei Geschirrspülmaschinen
mit einem als Wärmespeicher
dienenden Wasserspeicher die Wasserzulauftemperatur erfasst werden.
Dabei kann die Wasserzulauftemperatur mit einem Temperatursensor
erfasst werden, der in dem als Wärmespeicher
dienenden Wasserspeicher angeordnet ist. Bei Geschirrspülmaschinen ohne
als Wärmespeicher
dienenden Wasserspeicher kann hierfür ein Temperatursensor im Wasserzulauf der
Geschirrspülmaschine
angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann hierfür ein Temperatursensor vorgesehen
sein, der in Kontakt mit Spülflotte
steht.
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Ferner
kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass als Eingangsparameter auch
die Trübung,
insbesondere von umgewälzter
Spülflotte
berücksichtigt wird.
Hierzu kann die Trübung
optisch, bspw. mit entsprechenden Trübungssensoren, oder mittels
Impedanzmessungen erfasst werden.
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Zur
Lösung
der Aufgabe der Erfindung gehört
ferner auch eine Geschirrspülmaschine.
Die Geschirrspülmaschine
weist Mittel zum Aufheizen und Aufbringen von Flüssigkeit, insbesondere Spülflotte, auf
das zu trocknende Gut, insbesondere Spülgut auf, ferner Mittel zum,
Erfassen von wenigstens einem Eingangsparameter, der die Trocknungsleistung beeinflusst,
und Mittel zum Anpassen von wenigstens einem Trocknungsparameter
auf. Damit kann, ebenso wie für
das erfindungsgemäße Verfahren,
unter Berücksichtigung
der Beladung und der jeweiligen aktuellen Umgebungssituation die
Anfangstemperatur für
den Trocknungsgang so angepasst werden, dass für jeden Beladungsgrad und jede
Umgebungssituation eine optimale Trocknung erreicht wird. Dazu kann
entweder die in der Aufheizphase erforderliche Energie verringert
oder erhöht
werden oder die Trocknungszeit des anschießenden Trocknungsgangs verkürzt und
dabei im Trocknungsgang dennoch ein ausreichendes Trocknungsergebnis
erzielt werden.
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Die
Geschirrspülmaschine
kann Mittel zum manuellen Eingeben des Beladungsgrads durch einen
Bediener umfassen, beispielsweise einen zwei- oder mehrstufigen
Schalter, mit Schaltstufen für
niedrige, normale und hohe Beladung. Damit kann der Bediener den
Grad der Beladung eingeben und damit die beladungsabhängige Regelung
des Trocknungsgangs ermöglichen.
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Vorzugsweise
umfasst die Geschirrspülmaschine
Mittel zum Bestimmen der aktuellen Beladung (Bist).
Damit kann die aktuelle Beladung automatisch, d. h. ohne Eingabe
durch einen Bediener, bestimmt werden. Dadurch vereinfacht sich
die Bedienung der Geschirrspülmaschine
erheblich.
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Die
Beladung kann auch mittelbar über
eine Erfassung der Wärmekapazität des Spülguts bzw. die
Veränderung
er Wärmekapazität durch
das eingebrachte Spülgut
erfasst werden. Zum Bestimmen der Wärmekapazität kann die Geschirrspülmaschine einen Temperatursensor
zum Erfassen einer Temperatur des Spülguts sowie Mittel zum Auswerten
eines erfassten Temperaturverlaufs über eine Zeitspanne umfassen.
Der Temperatursensor kann in der Spülkammer oder im Umwälzkreis
angeordnet sein und in Kontakt stehen mit dem umgewälzten Wasser,
das wiederum mit dem Spülgut
im Wärmeaustausch steht.
Zusätzlich
kann ein zweiter Temperatursensor mit zugehörigen Auswertemitteln zur Erfassung
der Temperatur von noch nicht erwärmtem Frischwasser vorhanden
sein. Bei Geschirrspülmaschinen,
die bauartbedingt einen Wärmespeicher
umfassen, kann der zweite Temperatursensor darin angeordnet sein.
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Zur
Erfassung der Umgebungsbedingungen kann die Geschirrspülmaschine über Temperatursensoren
an einer Außenwand
als Kondensationsfläche, in
der Beladungstür
oder der Spülmittelzugabe
verfügen.
Darüber
können
zum Beispiel die jahreszeitlichen Schwankungen der Außentemperatur
und die Einbausituation der Geschirrspülmaschine samt seiner Wärmedämmung gegenüber seiner
Umgebung erfasst werden. Bei Geschirrspülmaschinen mit einem Wärmetauscher
kann ein weiterer Sensor darin angeordnet sein, um die Wasserzulauftemperatur
zu erfassen, die ebenfalls zum Beispiel jahreszeitlichen Schwankungen
unterworfen sein kann. Dabei kann die Wasserzulauftemperatur mit
einem Temperatursensor erfasst werden, der in dem als Wärmespeicher
dienenden Wasserspeicher angeordnet ist. Bei Geschirrspülmaschinen
ohne als Wärmespeicher dienenden
Wasserspeicher kann hierfür
ein Temperatursensor im Wasserzulauf der Geschirrspülmaschine
angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann hierfür ein Temperatursensor
vorgesehen sein, der in Kontakt mit Spülflotte steht.
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Die
Geschirrspülmaschine
kann eine Steuereinheit umfassen, die dazu ausgebildet ist, das
oben beschriebene Verfahren oder dessen Abschnitte und Varianten
auszuführen.
Sie kann dazu ausgebildet sein, eine oder mehrere der genannten
Funktionen in Hardware oder auch in Form einer in einem Programmspeicher
gespeicherten Software auszuführen.
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Das
Prinzip der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung beispielshalber
noch näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 die
Zeitabhängigkeit
einer Temperatur während
der Arbeitsgänge
im Spülraum
einer Geschirrspülmaschine
mit Eigenwärmetrocknung.
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2 die
Zeitabhängigkeit
der Temperatur im Spülraum
der Geschirrspülmaschine
während
des Klarspül-
und Trockengangs für
verschiedene Beladungen;
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3 einen
schematischen Querschnitt (in Seitenansicht) einer erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine
nach einer ersten Ausführungsform; und
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4 einen
schematischen Querschnitt (in Vorderansicht) einer erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine
nach einer zweiten Ausführungsform.
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1 zeigt
die bekannten Arbeitsgänge
in einer Geschirrspülmaschine
mit Eigenwärmetrocknung.
Sie umfassen einen Vorspülgang 2,
einen ersten Reinigungsgang 4, einen zweiten Reinigungsgang 6,
einen Zwischenspülgang 8,
einen Klarspülgang 10 und
einen die Arbeitsgänge
abschließenden Trocknungsgang 12.
Im Vorspülgang 2 wird
kaltes Frischwasser (ca. 3,4–3,9
I) zugeführt
und für
eine voreingestelite Dauer von ca. 15 min von einer Umlaufpumpe 20 durch
die Spülkammer
umgewälzt.
Im anschließenden
Reinigungsgang 4 wird das Reinigungsmittel in die Spülkammer 14 (siehe 3 und 4)
eingebracht. Das Frischwasser des Vorspülgangs 2 wird auf
eine anfängliche
Reinigungstemperatur von ca. 51°C
während
einer Zeitdauer von ca. 13 bis 14 min erwärmt. Im anschließenden Reinigungsgang 6 wird
das erwärmte
und mit dem Reinigungsmittel versehene Wasser umgewälzt, wodurch das
hauptsächliche
Reinigen des Spülguts 28 bewirkt
wird.
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Zwischen
dem Reinigungsgang 6 und dem Zwischenspülgang 8 wird das Spülwasser
aus der Spülkammer 14 abgepumpt
und sauberes, kaltes Frischwasser zugeführt. Das Frischwasser wird
während
des Zwischenspülgangs 8 für eine Zeitdauer von
ca. 5 min umgewälzt
und erwärmt
sich dabei unter anderem durch Kontakt mit bzw. Wärmeübertragung
aus den aus dem Reinigungsgang 6 noch warmen Teilen, wie
etwa dem Spülgut 28,
ggf. einen Wärmetauscher 38 (4)
und den Wänden
der Spülkammer 14 sowie
den Komponenten in einem Umwälzkreislauf 22a, 20, 22b,
die mit dem umgewälzten
Wasser in Wärmeübertragung
stehen. Zum Wechsel vom Zwischenspülgang 8 in den nachfolgenden
Klarspülgang 10 wird
das Zwischenspül-Wasser
aus der Spülkammer 14 abgepumpt
und erneut kaltes Frischwasser zugeführt.
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In
herkömmlichen
Geschirrspülmaschinen mit
Eigenwärmetrocknung
wird das zugeführte,
kalte Frischwasser im Klarspülgang 10 während einer
vorbestimmten, fest eingestellten Zeit, z. B. ca. 15 min, umgewälzt und
dabei mit einer vorbestimmten, festen Heizleistung auf die Anfangstemperatur
T0 für den
abschließenden
Trocknungsvorgang 12, z. B. auf ca. 65°C, erhitzt.
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2 veranschaulicht
den zeitlichen Verlauf der Temperatur bzw. die Zeitabhängigkeit
der Temperatur in der Spülkammer
für verschiedene
Beladungen während
des Klarspülgangs 10 und
des Trocknungsgangs 12. Die Temperatur kann eine für die Temperatur
des Spülguts 28 repräsentative
oder eine mittels eines ersten Temperaturfühlers 32 gemessene
Temperatur T1 des umgewälzten
Wassers sein. Die mittlere Kurve in 2 zeigt
den zeitlichen Verlauf der Temperatur in der Spülkammer für eine definierte Standardbeladung
Bstandard mit Geschirr und Besteck. Die
obere bzw. untere Kurve in 2 repräsentiert
den zeitlichen Verlauf der Temperatur in der Spülkammer, die für eine im
Vergleich zur Standardbeladung Bstandard höhere Beladung
B+ := Bstandard + ΔB bzw. eine im Vergleich zur
Standardbeladung niedrigeren Beladung B– := Bstandard – ΔB eingestellt
wird. Durch die Zufuhr der Heizleistung steigt die Temperatur in
der Spülkammer 14 und
damit auch die Temperatur des Spülguts 28 während des
Klarspülgangs 10 im
Wesentlichen proportional mit der Zeit t. Der in 2 gezeigte,
weniger als proportionale Temperaturanstieg ist eine Folge von Wärmeübertragsverlusten,
u. a. durch die Wände
der Spülkammer 14 und durch
die Beladungstür 16,
auf Geräteteile
außerhalb der
Spülkammer 14.
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Für die Standardbeladung
Bstandard wird die Temperatur während der
Aufheizphase im Klarspülgang 10 entsprechend
der mittleren Kurve in 2 bis auf eine Anfangstemperatur
T0,standard geregelt und danach beginnt
unmittelbar der Eigenwärmetrocknungsgang 12.
Zur Trocknung, dem vollständigen Verdampfen
des Wasserfilms auf dem Spülgut,
ist bei der höheren
bzw. niedrigeren Beladung B+ bzw. B– ein entsprechend größerer bzw.
kleinerer Energieeintrag in Form des Aufheizens auf die Anfangstemperatur
T0 für
das Eigenwärmetrocknen
erforderlich. Dementsprechend wird für die höhere bzw. niedrigere Beladung
B+ bzw. B– die
Temperatur während
der Aufheizphase erfindungsgemäß auf eine
höhere bzw.
niedrigere Anfangstemperatur T0(B+) bzw. T0(B–)
für den
Eigenwärmetrocknungsgang 12 geregelt.
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Mit
dem Abschalten der dem umgewälzten Wasser
während
des Klarspülgangs 10 zugeführten Heizleistung
beginnt der Trocknungsgang 12. Für die normale Beladung Bstandard verändert die Temperatur in der
Spülkammer
ihren Verlauf im Wesentlichen entsprechend einer abfallenden Exponentialfunktion. Mit
der Abnahme der Temperatur in der Spülkammer trocknet die Beladung
zunehmend, d. h. ein auf dem Spülgut 28 vorhandener
Feuchtigkeitsfilm verdampft und kondensiert auf einer Kondensationsfläche. Zu einem
von der Beladung abhängigen
Zeitpunkt t12 wird eine Temperatur T12 erreicht, die sich anschließend nur
noch unwesentlich ändert
und das Erreichen eines im Wesentlichen asymptotischen Zustands
markiert. Dann ist der Feuchtigkeitsfilm auf dem Spülgut 28 vollständig verdampft
und der Trocknungsgang 12 kann beendet werden. Dabei ist
die Temperatur in der Spülkammer
die oben genannte charakteristische Temperatur T und das Erreichen der
Temperatur T12 ist das oben genannte charakteristische
Merkmal.
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Für die Standardbeladung
Bstandard, nimmt die Temperatur in der Spülkammer
von der Anfangstemperatur T0(Bstandard)
entsprechend der mittleren Kurve in 2 ab, bis
bei der Temperatur T12,Bstandard zu einem
Zeitpunkt t12 der asymptotische Zustand
erreicht und der Trocknungsgang beendet werden kann. Für die im
Vergleich zur Standardbeladung höhere
Beladung B+ = Bstandard + ΔB bzw. die
niedrigere Beladung B– =
Bstandard – ΔB fällt die Temperatur in der Spülkammer
aufgrund der größeren bzw.
kleineren Wärmekapazität von der
Anfangstemperatur T0(B+) bzw. T0(B–) aus zeitlich
langsamer bzw. schneller ab, wie in der oberen bzw. unteren Kurve
der 2 gezeigt. Die beladungsabhängige Regelung der Anfangstemperatur
T0(B) bewirkt jedoch bei einer höheren Beladung
B+, dass durch den höheren
anfänglichen
Energieeintrag bzw. die höhere
Anfangstemperatur T0(B+) der asymptotische
Zustand zu einem früheren Zeitpunkt
erreicht wird als ohne Anpassen der Anfangstemperatur. Durch geeignete
Wahl der Anfangstemperatur T0(B+) kann erreicht
werden, dass die Zeit bis zur vollständigen Trocknung (zum Zeitpunkt t12) gleich wird wie für die Standardbeladung. Bei
einer niedrigeren Beladung B– lässt sich
durch den niedrigeren anfänglichen
Energieeintrag bzw. die niedrigere Anfangstemperatur T0(B–) in der
Aufheizphase Energie einsparen. Im Trocknungsgang muss der asymptotische
Zustand bzw. das vollständige Trocknen
nicht später
als im Vergleich zur Standardbeladung erreicht werden. Beladungsabhängiges Regeln
der Anfangstemperatur für
den Eigenwärmetrocknungsgang
kann also bei unterschiedlichen Beladungen eine gleichbleibende
Trocknungsdauer erzielen. Ferner kann bei hoher Beladung B+ eine relative
Verkürzung
der Trocknungszeit und bei niedriger Beladung eine relative Energieeinsparung
in der Aufheizphase erreicht werden.
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Der
in 3 gezeigte Geschirrspülmaschine umfasst eine Spülkammer 14,
in der das Spülgut 28, nämlich Teller 28a und
Tassen 28b, in einem Beladungskorb 30 platziert
ist, eine an die Spülkammer 14 anscharnierte
Beladungstür 16,
einen in der Spülkammer 14 drehbar
angeordneten Wassersprüh-Dreharm 24 mit
Sprühdüsen 26,
eine unterhalb einer Bodenwand 19 der Spülkammer 14 angeordnete
Umwälzpumpe 20 zum
Umwälzen
des Wassers bzw. der Spüllauge,
einen Zulauf 22a der Umlaufleitung, der eine Druckausgangsseite
der Umwälzpumpe 20 mit
dem Wassersprüh-Dreharm 24 verbindet,
einen Ablauf 22b der Umlaufleitung in der Bodenwand 19 der
Spülkammer 14,
der mit einer Ansaugseite der Umwälzpumpe 20 verbunden
ist, eine am Zulauf 22a der Umlaufleitung angeordnete Heizvorrichtung 56 zum
Aufheizen des umgewälzten Wassers,
eine Steuereinheit 58 zum Steuern aller wesentlichen Funktionen,
Arbeitsgänge
und Komponenten bzw. Vorrichtungen der Geschirrspülmaschine
und zum Auslesen und Auswerten der Messsignale verschiedener Sensoren,
eine Anschlussleitung 48 mit einem Anschluss 44 an
einem Ende für
die Zufuhr von Frischwasser, ein steuerbares Anschlussventil 50 in
der Anschlussleitung 48 zum Steuern des Frischwasserzulaufs,
eine Ablaufleitung 52 zum Abführen von verbrauchter Spüllauge bzw.
Wasser, ein steuerbares Ablaufventil 54 in der Ablaufleitung 52 zum
Verschließen
der Ablaufleitung bzw. Steuern der Abfuhr sowie einen ersten Temperaturfühler 32 und einen
zweiten Temperaturfühler 34.
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Der
erste Temperaturfühler 32 ist
in der Umwälzpumpe 20 angeordnet
und dient zum Erfassen der Temperatur T1 des Wassers bzw. der Spüllauge im
Umwälzkreislauf.
Er kann jedoch auch an anderen Positionen im Umwälzkreislauf, wie etwa im Zulauf 22a,
im Ablauf 22b oder in einer Vertiefung in der Bodenwand
der Spülkammer 14 in
der Nähe
der Öffnung
des Ablaufs 22b angeordnet sein. Der zweite Temperaturfühler 34 ist
in Kontakt mit der innenseitigen Wand, d. h. der der Spülkammer 14 zugewandten
Wand der Beladungstür 16 angeordnet
und dient zum Erfassen einer für
die Temperatur einer kalten Fläche
in der Spülkammer 14 charakteristischen
Referenz-Temperatur T2. Er kann jedoch auch an anderen Positionen
angeordnet sein, wie etwa in einem Bedienpaneel 18 in der
Beladungstemperatur 16. Dort kann er leicht mit dort ohnehin
vorhandenen elektrischen Kabeln an die zugehörige, in der Steuereinheit 58 integrierte
Temperaturauslesevorrichtung angeschlossen werden.
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Die
Heizvorrichtung 56 ist durch eine Steuerleitung 56s mit
der Steuereinheit 58 verbunden und so bezüglich ihrer
Heizleistung steuerbar. In der Steuereinheit 58 ist eine
der Standardbeladung Bstandard zugeordnete
Standardanfangstemperatur T0(Bstandard)
für den
Trocknungsgang 12 vorprogrammiert, in der ein ausreichendes
Trocknungsergebnis der Standardbeladung erzielt wird. In Abhängigkeit
von der durch Messung bestimmten tatsächlichen Beladung Bist bzw. der von der Steuereinheit 58 bestimmten
Abweichung ΔB
von der Standardbeladung bestimmt die Steuereinheit 58 vor
dem Beginn des Klarspülgangs 10 eine
Abweichung ΔT0 der Anfangstemperatur in Bezug auf die
Standardanfangstemperatur T0(Bstandard),
bzw. eine davon abweichende Anfangstemperatur T0(Bist) für
den Trocknungsgang 12. Im Klarspülgang 10 steuert die
Steuereinheit 58 das Heizelement 56 entsprechend
der beladungsabhängig bestimmten
Anfangstemperatur T0 so an, dass das Wasser
im Umwälzkreislauf
die gewünschte
Anfangstemperatur T0 erreicht. Über den
ersten Temperaturfühler 32,
der die Temperatur des umgewälzten
Wassers erfasst, kontrolliert bzw. erkennt die Steuereinheit 58 das
Erreichen der gewünschten
Anfangstemperatur T0. Durch die Umwälzung im
Klarspülgang 10 überträgt das Wasser
die Anfangstemperatur T0 auf das Spülgut 28.
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Die
Geschirrspülmaschine
gemäß 4 umfasst
die mit dem steuerbaren Anschlussventil 50 versehene Anschlussleitung 48 zum
Befüllen
des Wärmetauschers 38 mit
Frischwasser und eine Verbindungsleitung 40 zum Überführen von
Wasser zwischen dem Wärmetauscher 38 und
dem Umwälzkreislauf
sowie einen im Wärmetauscher
angeordneten dritten Temperaturfühler 36 zum
Erfassen der Temperatur T3 des Wassers im Wärmetauscher 38. Die
Verbindungsleitung 40 kann durch das steuerbare Verbindungsventil 42 geöffnet und
verschlossen werden. Das Ventil 42 ist durch eine Steuerleitung 42s mit
der Steuereinheit 58 verbunden und dadurch steuerbar. Wenn
das Ventil 42 geschlossen und das Ventil 50 geöffnet ist,
wird der Wärmetauscher 38 mit kaltem
Frischwasser befüllt.
Umgekehrt, wenn das Ventil 42 geöffnet und das Zulaufventil 50 geschlossen
ist, wird der Wärmetauscher 38 mit
Wasser aus dem Umwälzkreislauf
befüllt,
das gegebenenfalls erwärmt
sein kann.
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Der
Wärmetauscher 38 ist
in der Form eines parallel zur Seitenwand der Spülkammer 14 angeordneten
Behälters
ausgebildet und liegt an der Seitenwand an. Der dritte Temperaturfühler 36 ist
in Kontakt mit der der Spülkammer 14 zugewandten
Wand des Wärmetauschers 38 angeordnet.
Zum Verbessern der Effizienz der Wärmetrocknung wird der Wärmetauscher 38 während des
Trocknungsgangs 12 mit kaltem Frischwasser befällt. Dadurch
wird die dem Wärmetauscher 38 zugewandte
Seitenwand der Spülkammer 14 zu
einer gekühlten
Kondensationsfläche.
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In
Abhängigkeit
von der tatsächlichen
Beladung Bist und/oder der gemessenen Zulauftemperatur
des zu Beginn des Zwischenspülgangs 8 zugeführten Frischwassers
bestimmt die Steuereinheit 58 eine geeignete Anfangstemperatur
T0 für
den Trocknungsgang, so dass eine optimale Trocknung erreicht werden
kann, wie sie zur 2 oben erläutert worden ist.
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Da
es sich bei den vorhergehenden, detailliert beschriebenen Geschirrspülautomaten
und Beladungsbestimmungsmitteln um Ausführungsbeispiele handelt, können sie
in üblicher
Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere können auch
die konkreten Ausgestaltungen der Geschirrspülmaschine und Beladungsbestimmungsmittel
in anderer Form als in der hier beschriebenen folgen. Ebenso können der
Geschirrspülmaschine
und die Beladungsbestimmungsmittel in einer anderen Form ausgestaltet
werden, wenn dies aus Platzgründen
bzw. designerischen Gründen notwendig
ist. Weiterhin schließt
die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein" bzw. „eine" nicht aus, dass die betreffenden Merkmale
auch mehrfach vorhanden sein können.
-
- 2
- Vorspülgang/vorspülen
- 4
- Reinigungsgang/reinigen
- 6
- Reinigungsgang/reinigen
- 8
- Zwischenspülgang/zwischenspülen
- 10
- Klarspülgang/klarspülen
- 12
- Trocknungsgang/trocknen
- 14
- Spülkammer
- 16
- Beladungstür
- 18
- Bedienpaneel
- 19
- Bodenplatte
- 20
- Umwälzpumpe
- 20s
- Steuerleitung
für Umwälzpumpe
- 22a
- Zulauf
der Umlaufleitung
- 22b
- Ablauf
der Umlaufleitung
- 24
- Wassersprüh-Dreharm
- 26
- Sprühdüsen
- 28
- Spülgut
- 28a
- Teller
- 28b
- Tasse
- 30
- Beladungskorb
- 32
- erster
Temperaturfühler
(Umwälzkreislauf)
- 34
- zweiter
Temperaturfühler
Kondensationsfläche
(z. B. Beladungstür)
- 36
- dritter
Temperaturfühler
(Wärmetauscher)
- 38
- Wärmetauscher
- 40
- Verbindungsleitung
- 42
- Verbindungsventil
- 42s
- Steuerleitung
für Verbindungsventil
- 44
- Anschluss
- 46
- Anschlusshahn
- 48
- Anschlussleitung
- 50
- Verbindungsventil
- 50s
- Steuerleitung
für Verbindungsventil
- 52
- Ablaufleitung
- 54
- Ablaufventil
- 54s
- Steuerleitung
für Ablaufventil
- 56
- Heizvorrichtung
- 56s
- Steuerleitung
für Heizvorrichtung
- 58
- Steuereinheit