DE102007059192B4 - Dichtung für eine Rotor-Stator-Kombination eines Wälzlagers - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtung zur Abdichtung einer Rotor-Stator-Kombination, insbesondere eines Wälzlagers.
- Hintergrund der Erfindung
- Um das Eindringen von Verunreinigungen zwischen zwei Teile zu verhindern, wobei eines der Teile steht und das andere rotiert, wie beispielsweise bei einem Radlager oder einer Wellendurchführung, werden Dichteinrichtungen eingesetzt, bei denen sich eine Dichtlippe und eine zugehörige Dichtfläche gegeneinander bewegen können.
- Eine aus
DE 196 14 649 A1 bekannte Dichtung umfasst eine axial innen liegende metallische Anlaufscheibe und eine axial außen liegende Dichtscheibe. Die in einen Außenring eines Wälzlagers eingepresste Anlaufscheibe ist im Teilquerschnitt ungefähr C-förmig. Die Dichtscheibe umfasst eine im Teilquerschnitt etwa L-förmige Blechscheibe, deren zylindrischer Teil auf einen Innenring des Wälzlagers aufgepresst ist. Die Dichtscheibe umfasst mehrere aufvulkanisierte Dichtlippen. - Eine solche Dichtscheibe ist üblicherweise ein geometrisch komplexer Körper, der zudem sehr exakt angefertigt sein muss, um eine optimale Dichtwirkung zu erzielen. Die Herstellung einer solchen Dichtscheibe, insbesondere das Herstellen und Anvulkanisieren der Dichtlippen, ist vergleichsweise aufwändig und damit teuer.
- Eine herkömmliche Dichtlippe ist zudem relativ verschleißanfällig. Die Dichtwirkung der Dichtung hängt dabei stark von den Eigenschaften der Dichtlippenkante ab. Durch Verschleiß der Dichtlippenkante wird die Dichtwirkung der Dichtung unter Umständen stark reduziert. Häufig wird die Lebensdauer von Produkten mit Dichtungen, insbesondere von Wälzlagern, durch die Lebensdauer der Dichtung bestimmt. Kommt es durch frühzeitigen Verschleiß der Dichtung beispielsweise zu einem Ausfall des Lagers, insbesondere eines Radlagers im Kraftfahrzeugbereich, kann das mitunter zu hohen Gewährleistungskosten führen.
- Problematisch ist auch die vergleichsweise hohe Reibung der Dichtlippenkante gegenüber der Dichtfläche und die dadurch erzeugte Verlustenergie. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn mehrere Dichtlippen unter Vorspannung an eine Anlaufscheibe anlaufen.
- Eine zweiteilige Dichtung, bei der die Anlaufscheibe und die Dichtscheibe getrennt vorliegen, ist außerdem relativ schwierig zu montieren, da die Anlaufscheibe und die Dichtscheibe sehr genau zueinander positioniert sein müssen, um eine gute Dichtwirkung bei gleichzeitig möglichst geringem Reibungswiderstand zu erzielen.
- Herkömmliche Dichtsysteme mit verbesserter Wirksamkeit verursachen häufig erhöhte Herstellungskosten für Dichtung und/oder Einbaustellen, da die verbesserte Wirksamkeit oft nur durch aufwändige Konstruktion der Dichtung und/oder Montagestellen erreicht werden kann.
- Die
US 2008/ 0 203 670 A1 offenbart eine Dichtung mit einer Dichtscheibe, an der Dichtlippen vorgesehen sind, welche in eine Nut einer Anlaufscheibe hineinragen. Die Dichtung weist dabei mehrere Dichtlippen auf. - Aus der
US 3 814 446 A ist eine Dichtung bekannt, bei der eine Dichtlippe an ein Trägerelement angespritzt wird. Die Dichtlippe greift dabei mit mehreren Vorsätzen in eine Nut ein. - Darstellung der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach herstellbare und effektive Dichtung für eine Rotor-Stator-Kombination eines Wälzlagers anzugeben.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach umfasst die Dichtung eine Dichtscheibe, die mit einer Dichtlippe versehen ist, sowie eine korrespondierende Anlaufscheibe. Nach der vorliegenden Erfindung ist die Anlaufscheibe an einem der Dichtlippe zugewandten Umfang mit einer umlaufenden Nut versehen, in die die Dichtlippe hineinragt. Im Inneren der Nut befinden sich seitlich zwei gegenüberliegende, axiale Dichtflächen. Die Dichtlippe weist mindestens zwei axial einander entgegengesetzte Dichtkanten auf, von denen je eine an einer korrespondierenden Dichtfläche der Anlaufscheibe unter Vorspannung dichtend anliegt.
- Bei dieser Anordnung ist das durch Dichtflächen und Dichtkanten erzeugte Reibmoment durch konstruktive Auslegung der Anlaufscheibe und der Dichtscheibe unabhängig von anderen Umgebungsparametern auf einem niedrigen Niveau einstellbar.
- Erfindungsgemäß ist die Dichtlippe an einem von der Nut abgewandten Endabschnitt in einen Sockelring aus Kunststoff eingebettet, der insbesondere in axialer Richtung beidseitig mit je einem Stirnrand über die Dichtlippe hinaussteht. Durch den materialbedingt elastischen Sockelring ist die Dichtscheibe einfach zu montieren. Außerdem kann durch den Sockelring eine gute statische Dichtwirkung gegenüber der Einbaustelle, insbesondere dem Wälzlager, erreicht werden.
- Durch die in die Nut der Anlaufscheibe hineinragende Dichtlippe mit zwei axial entgegengesetzten Dichtkanten entsteht zwischen der Anlaufscheibe und der Dichtscheibe zudem ein etwa mäanderförmiger Dichtpfad. Dadurch erreicht die erfindungsgemäße Dichtung eine besonders effektive Dichtwirkung.
- Vorteilhaft ist auch, dass bei der vorliegenden Dichtung die Dichtlippe in der Nut der Anlaufscheibe beidseitig axial eingefasst wird, wobei die Dichtkanten innerhalb der Nut axial entgegengesetzt in beide Richtungen Druck auf die Dichtflächen ausüben. Auf diese Weise stabilisiert, bzw. justiert sich die Dichtung selbst.
- In einer bevorzugten Ausführung besteht die Dichtlippe aus einem nichtrostenden Stahl oder Stahlblech, während zumindest die Dichtflächen der Anlaufscheibe aus Kunststoff bestehen. Vorteilhafterweise ist dann die Dichtlippe mit gängigen Verfahren der Metallbearbeitung (insbesondere Prägen, Rollieren, Schleifen, Drehen, etc.) leicht und kostengünstig herzustellen. Eine Dichtlippe aus Stahl ist zudem besonders verschleißarm, wodurch die Lebensdauer der Dichtung im Vergleich zu herkömmlichen Dichtungen mit Dichtlippen aus Kunststoff wesentlich erhöht werden kann. Zusätzlich besitzt die Dichtlippe durch den Einsatz von Stahl eine höhere Eigenstabilität, und kann daher so konstruiert werden, dass ein besonders geringer, axialer Bauraumbedarf der Dichtung benötigt wird, der nur etwa halb so groß wie bei einer konventionellen Dichtung ist. Dies führt bei gleichem Bauraum zu leistungserhöhenden Konstruktionsmöglichkeiten für die zugeordnete Rotor-Stator-Kombination. Auch die ebenen Dichtflächen aus Kunststoff können kostengünstig produziert werden.
- Zusätzlich hat sich gezeigt, dass die Kombination einer axialen Dichtkante aus Metall mit einer ebenen Dichtfläche aus Kunststoff einen vergleichsweise reibungsarmen Lauf der Dichtung gewährleistet.
- Vorteilhafterweise ist die Dichtlippe an dem von der Nut abgewandten, in den Sockelring eingebetteten Ende, in einem Winkel von 90° gebogen. Dies erhöht zum einen die Stabilität der Dichtscheibe. Zum anderen wird die Dichtlippe durch diese Ausführungsform sicher im Sockelring fixiert.
- In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist die Anlaufscheibe an einem von der Nut abgewandten Umfang eine erste Haltelippe auf, wohingegen die Dichtscheibe an einem von der Dichtlippe abgewandten Umfang eine zweite Haltelippe aufweist. Jede Haltelippe ist so gestaltet, dass sie auf einfache Weise in einer korrespondierenden Haltenut eines Teils der Rotor-Stator-Kombination, insbesondere in einer Haltenut eines Wälzlagerrings, fixiert werden kann. Vorteilhafterweise ist dabei sowohl die Haltelippe der Anlaufscheibe als auch die Haltelippe der Dichtscheibe so geformt, dass die Einbaustellen im Wälzlager beispielsweise als gedrehte Flächen vergleichsweise einfach herzustellen sind. Durch die Form der Haltelippen wird außerdem ein sicherer Sitz der Dichtung im Gehäuse, insbesondere im Wälzlager, gewährleistet, wodurch eine gute statische Abdichtung gegenüber den Einbaustellen gegeben ist. Durch die Haltelippen ist zudem die Montage der Dichtung in die Rotor-Stator-Kombination, insbesondere in das Wälzlager, mit einfachen Hilfsmitteln leicht durchzuführen. Zweckmäßigerweise ist zwischen den Stirnrändern des Sockelrings und der Anlaufscheibe jeweils ein kegelstumpfförmiger Schlitz gebildet, der jeweils an der Stirnseite der Dichtung einen größeren Durchmesser hat als im Inneren der Dichtung. Auf diese Weise werden im Betrieb in den Schlitz eindringende Verunreinigungen durch Fliehkraftwirkung wieder nach außen getrieben, sodass die innen liegenden Dichtflächen und Dichtkanten geschützt werden. Für den Schlitz hat sich dabei eine Stärke von etwa 0.5 mm als besonders geeignet erwiesen.
- Bevorzugt liegen die Anlaufscheibe und die Dichtscheibe als Baugruppe vormontiert vor, wodurch der Einbau der Dichtung, beispielsweise in ein Wälzlager erleichtert wird. Durch eine solche Ausführungsform ist die Dichtung prozesssicher mit einfachen Einbauhilfen montierbar.
- Optional sind die Anlaufscheibe und die Dichtscheibe an einer Stirnseite mit einem insbesondere magnetischen Multipolencoder versehen. Durch einen solchen Multipolencoder kann ein Signal erzeugt werden, das eine Information über die Lagerdrehzahl oder eine sonstige lagerbezogene Messgröße enthält. Besonders vorteilhaft ist hierfür der in axialer Richtung geringe Bauraumbedarf der Dichtung, sodass auch für den zusätzlichen Platzbedarf der Encoder-Schicht noch ausreichend Raum bleibt.
- Bevorzugt wird die Anlaufscheibe durch einen im Teilquerschnitt L-förmigen Blechträger stabilisiert, der insbesondere aus nichtrostendem Stahl besteht. Wird die Dichtung mit einem Multipolencoder versehen, so ist der Blechträger zweckmäßigerweise derart angeordnet, dass er eine induktive Rückkopplung des Multipolencoders bewirkt.
- Es hat sich für die Dichtwirkung als vorteilhaft erwiesen, im Bereich einer oder beider Dichtkanten fluidseitig zwischen Dichtlippe und Dichtfläche einen Winkel zwischen 50° und 60° vorzusehen. Dieser fluidseitige Winkel ist hierbei jeweils dem Teil des zwischen Dichtlippe und Dichtfläche gebildeten Raumes zugewandt, der von dem Dichtungsinneren weggewandt ist. Fluidseitig kann die jeweilige Dichtkante mit Fluiden, insbesondere Wasser von außen oder mit Schmiermittel aus dem Inneren des Lagers, in Kontakt kommen.
- Luftseitig hat sich ein Winkel zwischen 10° und 20° als vorteilhaft erwiesen, wobei luftseitig sich auf den zwischen Dichtlippe und Dichtfläche gebildeten Raum bezieht, der sich im Inneren der Dichtung zwischen der Nut der Anlaufscheibe und der Dichtlippe befindet. In diesem Bereich kommen die Dichtlippe und die Dichtfläche idealerweise nur mit Luft in Kontakt.
- Weiterhin ist mindestens eine der Dichtkanten im Querschnitt mit einem Radius versehen. Dadurch wird ein reibungsarmer Lauf der Dichtkante auf der Dichtfläche sichergestellt. Dieser Radius beträgt in bevorzugter Ausbildung etwa 0.5 mm.
- Figurenliste
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
-
1 in einem Teilquerschnitt eine Dichtung für ein Radlager mit einer Dichtscheibe und einer Anlaufscheibe, -
2 in vergrößerter Darstellung einen AusschnittII aus1 , und -
3 in vergrößerter Darstellung einen AusschnittIII aus1 . - Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
- Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt eine ringförmige Dichtung1 in einem Teilquerschnitt. Die Dichtung1 umfasst eine Anlaufscheibe2 und eine damit korrespondierende Dichtscheibe3 , die mit einer gegen die Anlaufscheibe2 anlaufenden Dichtlippe4 versehen ist. - Die Dichtung
1 ist in ein Radlager eingesetzt, von dem in1 nur Teile eines Außenrings5 und eines Innenrings6 dargestellt sind. Das Radlager umfasst weiterhin mehrere Wälzkörper, die zwischen dem Innenring6 und dem Außenring5 rotieren. In der Darstellung ist die (nicht dargestellte) Achse des Radlagers horizontal ausgerichtet. Die in der Zeichnung nicht dargestellten Wälzkörper befinden sich links von der Dichtung1 . - Die Dichtscheibe
3 umfasst weiter einen Sockelring7 aus Kunststoff, in den die Dichtlippe4 mit ihrem äußeren Umfang8 eingebettet ist. Um die Dichtscheibe3 zu stabilisieren und einen sicheren Sitz der Dichtlippe4 im Sockelring7 zu gewährleisten, ist die grob scheibenförmige Dichtlippe4 an ihrem äußeren Umfang8 im Teilquerschnitt in einem Winkel von etwa 90° gebogen. Der Sockelring7 steht axial beidseitig mit einem ersten Stirnrand9 bzw. einem zweiten Stirnrand10 über die Dichtlippe4 hinaus. - Ein über den Sockelring
7 hinausragender radial innerer Abschnitt der Dichtlippe4 steht in eine umlaufende Nut11 hinein, die in einen der Dichtlippe4 zugewandten äußeren Umfang12 der Anlaufscheibe2 eingebracht ist. Die in axialer Richtung einander gegenüberliegenden Randflächen dieser Nut11 bilden eine erste axiale Dichtfläche13 und eine zweite axiale Dichtfläche14 . - Korrespondierend mit diesen Dichtflächen
13 ,14 weist die Dichtlippe4 eine erste axiale Dichtkante15 und eine dieser axial entgegengesetzte, zweite axiale Dichtkante16 auf, wobei die erste Dichtkante15 an der ersten Dichtfläche12 , und die zweite Dichtkante16 an der zweiten Dichtfläche13 anliegt. Die Dichtlippe4 , und damit auch die Dichtkanten15 und16 sind hierbei aus nicht-rostendem Stahl gebildet. - Die Anlaufscheibe
2 , und damit die Dichtflächen13 ,14 bestehen dagegen aus Kunststoff, insbesondere einem Kunststoff mit geringem Reibungskoeffizienten wie PTFE oder NBR. - Zur Bildung der Dichtkanten
15 ,16 ist die Dichtlippe4 in ihrem inneren Abschnitt im Teilquerschnitt „zick-zack“-förmig oder etwa „Z“-förmig geformt. Infolge dieses „Z“-Profils läuft die Dichtlippe4 an den Dichtflächen13 ,14 auf unterschiedlicher radialer Höhe an. Die Dichtlippe4 ist hierdurch wie eine Blattfeder zwischen den Dichtflächen13 und14 eingespannt. Die Dichtkanten15 und16 werden so von Haus aus unter einer definierten Vorspannung gegen die jeweils korrespondierende Dichtfläche13 bzw.14 gedrückt. Diese Vorspannung ist dabei insbesondere von der Feinjustierung der Anlaufscheibe2 und Dichtscheibe3 am Außenring5 und Innenring6 des Radlagers weitgehend unabhängig. Die Dichtung1 wirkt hierdurch selbststabilisierend bzw. selbstjustierend. - Zwischen dem Rand der Nut
11 und der in diese hineinstehenden Dichtlippe4 ist zudem ein mäanderförmiger Dichtweg gebildet, der etwa nach Art einer Labyrinthdichtung zur Verbesserung der Dichtwirkung beiträgt. - Diese Dichtwirkung wird weiter dadurch verbessert, dass der zwischen der Dichtscheibe
3 und der Anlaufscheibe2 gebildete Abstand zu beiden axial einander gegenüberliegenden Stirnseiten17 ,18 der Dichtung1 zu je einem Schlitz19 verjüngt ist. Jeder Schlitz19 , der jeweils zwischen einem der Stirnränder9 und10 des Sockelrings7 und dem äußeren Umfang12 der Anlaufscheibe2 gebildet ist, hat eine Stärked von etwa 0.6 mm. Jeder Schlitz19 ist dabei kegelstumpfförmig gestaltet, sodass sich der Durchmesser des Schlitzes19 ausgehend von der jeweiligen Stirnseite17 ,18 zum Inneren der Dichtung1 hin verjüngt. Dadurch werden im Betrieb des mit der Dichtung1 versehenen Radlagers, und somit bei Rotation der Dichtscheibe3 gegen die Anlaufscheibe2 gegebenenfalls eingedrungene Verunreinigungen durch Fliehkraftwirkung wieder nach außen befördert. - Am radial äußeren Rand des Sockelrings
7 ist die Dichtscheibe3 mit einer ersten Haltelippe20 versehen. Mit dieser ist die Dichtscheibe3 in eine erste Haltenut21 des Außenrings5 eingepresst. Ebenso ist die Anlaufscheibe2 an ihrem inneren Umfang mit einer zweiten Haltelippe22 versehen, mit der die Anlaufscheibe2 auf etwa axial gleicher Höhe zur Dichtscheibe3 in eine zweite Haltenut23 des Innenrings6 eingepresst ist. - Die Anlaufscheibe
2 wird durch einen im Teilquerschnitt L-förmigen Blechträger24 aus nichtrostendem Stahlblech stabilisiert, wobei die Anlaufscheibe2 und der Blechträger24 eine einstückige Baueinheit25 bilden. - An der äußeren Stirnseite
18 der Dichtung1 ist auf diese Baueinheit25 sowie auf die Dichtscheibe3 ein Multipolencoder26 aus einer magnetpulvergefüllten Kunststoff- oder Elastomerschicht aufgebracht. Der Blechträger24 ist dabei so angeordnet, dass er eine induktive Rückkopplung des Multipolencoders26 bewirkt. - Inklusive Multipolencoder
26 beträgt der axiale Bauraumbedarf der dargestellten Dichtung1 etwa 3.5 mm. -
2 zeigt vergrößert dargestellt die erste Dichtkante15 , die an der ersten Dichtfläche13 anliegt. Auf der dem Außenraum zugewandten Seite des zwischen Dichtlippe4 und Anlaufscheibe2 gebildeten Dichtpfades schließen die Dichtlippe4 und die Dichtfläche13 einen fluidseitigen Winkelα1 von etwa 55° ein. Auf der dem Dichtungsinneren zugewandten Seite des Dichtpfades schließen die Dichtlippe4 und die Dichtfläche13 einen luftseitigen Winkelβ1 von etwa 15° ein. Die Dichtkante15 ist im Teilquerschnitt mit einem Radiusr1 von etwa 0.5 mm ausgebildet. -
3 zeigt vergrößert dargestellt die zweite Dichtkante16 , die an der zweiten Dichtfläche14 anliegt. Auf der dem Innenraum des Radlagers zugewandten Seite des Dichtpfades schließen die Dichtlippe4 und die Dichtfläche14 einen fluidseitigen Winkelα2 von etwa 55° ein. Zum Dichtungsinneren hin ist zwischen der Dichtlippe4 und der Dichtfläche14 wiederum ein luftseitiger Winkelβ2 von etwa 15° gebildet. Die Dichtkante16 ist im Teilquerschnitt mit einem Radiusr2 von wiederum etwa 0.5 mm ausgebildet. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Dichtung
- 2
- Anlaufscheibe
- 3
- Dichtscheibe
- 4
- Dichtlippe
- 5
- Außenring
- 6
- Innenring
- 7
- Sockelring
- 8
- Umfang
- 9
- Stirnrand
- 10
- Stirnrand
- 11
- Nut
- 12
- Umfang
- 13
- Dichtfläche
- 14
- Dichtfläche
- 15
- Dichtkante
- 16
- Dichtkante
- 17
- Stirnseite
- 18
- Stirnseite
- 19
- Schlitz
- 20
- Haltelippe
- 21
- Haltenut
- 22
- Haltelippe
- 23
- Haltenut
- 24
- Blechträger
- 25
- Baueinheit
- 26
- Multipolencoder
- α1
- Winkel
- α2
- Winkel
- β1
- Winkel
- β2
- Winkel
- d
- Stärke
- r1
- Radius
- r2
- Radius
Claims (17)
- Dichtung (1) für eine Rotor-Stator-Kombination eines Wälzlagers, mit einer Dichtscheibe (3), die mit einer Dichtlippe (4) versehen ist, und mit einer damit korrespondierenden Anlaufscheibe (2), wobei die Anlaufscheibe (2) an einem der Dichtlippe (4) zugewandten Umfang (12) mit einer Nut (11) versehen ist, in die die Dichtlippe (4) hineinragt, wobei die Nut (11) eine erste seitliche Dichtfläche (13) und eine zweite seitliche Dichtfläche (14) aufweist, wobei die Dichtlippe (4) eine erste Dichtkante (15) und eine zweite Dichtkante (16) aufweist, wobei die erste Dichtkante (15) an der ersten Dichtfläche (13) in axialer Richtung berührend dichtet, und in dazu entgegengesetzter axialer Richtung die zweite Dichtkante (16) an der zweiten Dichtfläche (14) berührend dichtet, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtscheibe (3) einen Sockelring (7) aus Kunststoff umfasst, in dem die Dichtlippe (4) mit einem zu der Anlaufscheibe (2) radial entgegengesetzten Endabschnitt eingebettet ist.
- Dichtung (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (4) aus nichtrostendem Stahl besteht. - Dichtung (1) nach einem der
Ansprüche 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Anlaufscheibe (2) zumindest im Bereich der Dichtflächen (13, 14) aus Kunststoff besteht. - Dichtung (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Sockelring (7) in axialer Richtung beidseitig mit einem ersten Stirnrand (9) bzw. einem zweiten Stirnrand (10) über die Dichtlippe (4) hinaussteht. - Dichtung (1) nach
Anspruch 1 oder4 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (4) in dem in den Sockelring (7) eingebetteten Endabschnitt im Teilquerschnitt in einem Winkel von etwa 90° gebogen ist. - Dichtung (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtscheibe (3) an einem von der Dichtlippe (4) abgewandten Umfang eine erste Haltelippe (20) aufweist, und dass die Anlaufscheibe (2) an einem von der Nut (11) abgewandten Umfang eine zweite Haltelippe (22) aufweist, wobei die Haltelippen (20, 22) dazu ausgebildet sind, als statische Dichtung in eine jeweils korrespondierende Haltenut (21, 23) eines ersten Teils (5) bzw. zweiten Teils (6) der Rotor-Stator-Kombination einzuliegen. - Dichtung (1) nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass zwischen jedem Stirnrand (9, 10) des Sockelrings (7) und dem angrenzenden Umfang (12) der Anlaufscheibe (2) ein kegelstumpfförmiger Schlitz (19) gebildet ist, der jeweils an einer zugehörigen Stirnseite (17, 18) der Dichtung (1) einen größeren Durchmesser hat als im Inneren der Dichtung (1). - Dichtung (1) nach
Anspruch 7 , dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz (19) eine Stärke (d) von etwa 0,5 mm aufweist. - Dichtung (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis8 , dadurch gekennzeichnet, dass die Anlaufscheibe (2) und die Dichtscheibe (3) als Baugruppe vormontiert sind. - Dichtung (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis9 , dadurch gekennzeichnet, dass die Anlaufscheibe (2) und die Dichtscheibe (3) an einer Stirnseite (18) der Dichtung (1) mit einem Multipolencoder (26) versehen sind. - Dichtung (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis10 , dadurch gekennzeichnet, dass die Anlaufscheibe (2) mit einem im Teilquerschnitt L-förmigen Blechträger (24) zu einer einstückigen Baueinheit (25) integriert ist. - Dichtung (1) nach den
Ansprüchen 10 und11 , dadurch gekennzeichnet, dass der Blechträger (24) bezüglich des Multipolencoders (26) derart angeordnet ist, dass der Blechträger (24) eine induktive Rückkopplung des Multipolencoders (26) bewirkt. - Dichtung (1) nach
Anspruch 11 oder12 , dadurch gekennzeichnet, dass der Blechträger (24) aus nichtrostendem Stahl besteht. - Dichtung (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis13 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (4) an der ersten und/oder zweiten Dichtkante (15, 16) mit der ersten bzw. zweiten Dichtfläche (13, 14) jeweils einen fluidseitigen Winkel (α1, α2) bildet, der zwischen 50° und 60° beträgt. - Dichtung (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis14 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (4) an der ersten und/oder zweiten Dichtkante (15, 16) mit der ersten bzw. zweiten Dichtfläche (13, 14) jeweils einen luftseitigen Winkel (β1, β2) bildet, der zwischen 10° und 20° beträgt. - Dichtung (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis15 , dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Dichtkante (15, 16) mit einem Radius (r1, r2) ausgebildet ist. - Dichtung (1) nach
Anspruch 16 , dadurch gekennzeichnet, dass der Radius (r1, r2) etwa 0,5 mm beträgt.
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- 2007-12-08 DE DE102007059192.8A patent/DE102007059192B4/de not_active Expired - Fee Related
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