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Die
Erfindung betrifft eine Thermometeranordnung zur Messung von Prozesstemperaturen
von flüssigen oder gasförmigen Medien in Gefäßen
von verfahrenstechnischen Anlagen.
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Derartige
Thermometeranordnungen sind seit langem bekannt und beispielsweise
in der
EP 0 291 571
A1 beschrieben. Ein solches Thermometer besteht im wesentlichen
aus einem Messeinsatz, der in einem einseitig geschlossenen Schutzrohr
mit einem Prozessflansch untergebracht ist, wobei das geschlossene
Ende des Schutzrohres bis zum Prozessflansch in einen Behälter
eingetaucht ist, in dem sich das Medium befindet, dessen Temperatur
zu bestimmen ist. Das offene Ende des Schutzrohres ist in ein Gehäuse
geführt, in dem zumindest Anschlussklemmen zum Verbinden
des Messeinsatzes mit einer entfernten Messwertverarbeitung über
eine Kommunikationsleitung angeordnet sind. Darüber hinaus kann
in dem Gehäuse eine elektrische Schaltung zur Messwertvorverarbeitung
angeordnet sein kann.
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Das
Schutzrohr besteht aus einem abrasions- und/oder korrosionsbeständigen
Material und schützt den Messeinsatz vor dem Angriff aggressiver Medien.
Trotz weitgehender Resistenz sind Beschädigungen an dem
Schutzrohr nicht auszuschließen. In Folge einer solchen
Beschädigung dringt das Medium durch das Innere des Schutzrohres
in Gehäuse vor und greift die Bauelemente der elektronischen Schaltung,
des Messeinsatzes und die Isolation der Kommunikationsleitung an.
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Zur
Verminderung dieser Gefahr ist aus der
EP 1 769 238 A1 bekannt,
den Messfühler mit einem dreifachen Schutzrohr auszustatten.
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Darüber
hinaus besteht beim Öffnen des Gehäuses zu Wartungs-
und/oder Reparaturzwecken die Gefahr der Verletzung von Personen
durch aus dem Gehäuse austretenden Mediums.
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Aus
dem Gebrauchsmuster
DE
91 08 581 U1 ist bekannt, zur Abdichtung des Inneren des
Thermometers gegen die Außenwelt eine elektrische Messdurchführung
vorgesehen ist, die aus einem Durchführungskörper
mit einem integrierten Kragen aus Fluorkohlenstoffharz besteht.
Der Kragen ist zwischen Flansche des Messrohres und des Anschlussgehäuses
angeordnet. Dabei dichtet der Kragen das Innere des Messrohres gegen
das Anschlussgehäuse und die Außenwelt ab.
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Weiterhin
ist aus der
US 4,958,938 ein
Temperaturtransmitter bekannt, bei dem ein in einem Schutzrohr untergebrachter
Messfühler über in dem Schutzrohr geführte
Anschlussdrähte mit einer Konverterschaltung verbunden
ist, die in einem Gehäuse untergbracht ist. Das Gehäuse
ist in zwei voneinander getrennte Kammern unterteilt, in denen jeweils elektrische
Einrichtungen untergebracht sind, die über eine elektrische
Durchführung miteinander verbunden sind. Die an das Schutzrohr
angeschlossene Kammer ist mit einer Öffnung ausgestattet, über
die im Falle der Beschädigung des Schutzrohres das in die
Kammer eindringende Prozessmedium ins Freie entweicht. Dabei besteht
jedoch während des bestimmungsgemäßen
Gebrauchs der intakten Einrichtung die Gefahr der Verunreinigung
des Inneren des Gehäuses durch durch die besagte Öffnung
eindringenden Schmutz. Die daraus resultierenden Ablagerungen können
die Messung beeinträchtigen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bekannte Thermometeranordnung
derart weiterzuentwickeln, dass die Schadwirkung auf das Thermometer
infolge Beschädigungen an dem Schutzrohr begrenzt bleibt,
bei intaktem Schutzrohr ausbleibt und Personenschäden weitgehend
vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe mit den Mitteln des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den rückbezogenen
Ansprüchen angegeben.
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Die
Erfindung geht aus von einem Thermometer im wesentlichen bestehend
aus einem Messeinsatz, der in einem einseitig geschlossenen Schutzrohr
mit einem Prozessflansch untergebracht ist, wobei das geschlossene
Ende des Schutzrohres bis zum Prozessflansch in einen Behälter
eingetaucht ist, in dem sich das Medium befindet, dessen Temperatur
zu bestimmen ist, und dessen offenes Ende in ein Gehäuse
geführt ist, in dem zumindest Anschlussklemmen zum Verbinden
des Messeinsatzes mit einer entfernten Messwertverarbeitung angeordnet
sind.
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Das
Wesen der Erfindung besteht in einem druckdichten Raum innerhalb
des Gehäuses, der sich in das Innere des Schutzrohres erstreckt,
in dem der Messeinsatz untergebracht ist, wobei in einer Wandung
des Gehäuses eine elektrische Durchführung angeordnet
ist, mittels der die Anschlussleitungen des Messeinsatzes aus dem
Druckraum herausgeführt sind. Darüber hinaus ist
die Wandung des Gehäuses mit einer Druckreguliereinrichtung
ausgestattet, die eine Einflussnahme auf den Innendruck des Druckraumes
ermöglicht.
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Während
des bestimmungsgemäßen Gebrauchs des intakten
Thermometers sind das Innere des Schutzrohres und der zum erfindungsgemäßen Druckraum
gehörende Teil des Gehäuses drucklos.
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Im
Falle einer Beschädigung des Schutzrohres im Eintauchbereich
in das Gefäß dringt das Prozessmedium durch die
Leckstelle zunächst in das Schutzrohr und weiter in das
Gehäuse ein. Dabei strömt das Prozessmedium bis
zum Erreichen des Gleichgewichts zwischen dem Druck in dem Gefäß und
dem Druck im Druckraum des Thermometers nach.
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Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung ist in einer Wandung des Gehäuses
ein Mittel zur Bewertung und Signalisierung des Druckes im Inneren des
Druckraumes angeordnet. Im Falle eines Druckanstieges im Inneren
des Druckraumes infolge eines Lecks im Schutzrohr wird der Überdruck
im Inneren erfasst und nach außen signalisiert.
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Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Druckreguliereinrichtung
als Ablassschraube ausgebildet. Während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs
des Thermometers ist die Ablassschraube geschlossen. Der Innenraum
ist somit vor Verunreinigung von außen geschützt.
Vor Wartungsarbeiten, die ein Öffnen des Druckraumes erforderlich
machen, wird die Ablassschraube geöffnet, so dass das unter
Druck stehende Prozessmedium aus dem Druckraum kontrolliert entweichen
kann und Personenschäden durch explosionsartiges Entweichen des
Prozessmediums sowie mitgerissener Bauteile des Thermometers vermieden
werden.
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Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Druckreguliereinrichtung
als Überdrucksicherheitsventil ausgebildet. Während
des bestimmungsgemäßen Gebrauchs des Thermometers
ist das Überdrucksicherheitsventil geschlossen. Der Innenraum
ist somit vor Verunreinigung von außen geschützt.
Im Falle eines Druckanstieges im Inneren des Druckraumes infolge
eines Lecks im Schutzrohr kann das unter Druck stehende Prozessmedium
aus dem Druckraum kontrolliert entweichen. Dadurch werden Personenschäden
durch explosionsartiges Entweichen des Prozessmediums sowie mitgerissener
Bauteile des Thermometers beim Öffnen des Druckraumes im
Zuge von Wartungsarbeiten vermieden.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend anhand
von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die dazu erforderlichen Zeichnungen zeigen:
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1 eine
geschnittene Prinzipdarstellung einer Thermometeranordnung mit zwei
Gehäusekammern
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2 eine
geschnittene Prinzipdarstellung einer Thermometeranordnung mit einer
Gehäusekammer
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In
der 1 ist eine Thermometeranordnung zur Messung von
Prozesstemperaturen von flüssigen oder gasförmigen
Medien in Gefäßen von verfahrenstechnischen Anlagen
in teilweise geschnittener Darstellung gezeigt. Die Thermometeranordnung weist
ein Schutzrohr 10 auf, in dem ein Messeinsatz 20 mit
einem Temperatursensor 21 untergebracht ist. Das Schutzrohr 10 ist
am sensorseitigen Ende geschlossen und weist einen Prozessflansch 11 auf,
bis zu dem das geschlossene Ende des Schutzrohres 10 in
ein nicht dargestelltes Gefäß einer verfahrenstechnischen
Anlagen eintaucht. Das offenen Ende des Schutzrohres 10 ist
mit einem Anschlussgehäuse 30 verbunden. Die Verbindungsstelle
ist mit einer Dichting 12 abgedichtet.
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Das
Anschlussgehäuse 30 ist durch eine Gehäusewand
in eine innere und eine äußere Kammer eingeteilt.
Die innere Kammer bildet mit dem Inneren des Schutzrohres 10 einen
gemeinsamen Druckraum 33. In der Gehäusewand zwischen
der inneren und der äußeren Kammer sind eine Durchführung 41 und
eine Druckreguliereinrichtung 31 angeordnet.
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Der
Temperatursensor 21 ist über Anschlussleitungen
mit Anschlussklemmen 40 in der äußeren
Kammer des Anschlussgehäuses 30 verbunden. Dabei
werden die Anschlussleitungen über die Durchführung 41 aus
dem Druckraum 33 druckdicht herausgeführt. Eine
derartige Durchführung 41 ist für sich
bekannt. Sie besteht im wesentlichen aus einem Stopfen aus Isoliermaterial,
der ein oder mehrere voneinander isolierte elektrische, parallel
verlaufende Leitungen aufweist. Der Stopfen ist zum Verschließen
einer Öffnung in einer Gehäusewand ausgebildet.
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Während
des bestimmungsgemäßen Gebrauchs des intakten
Thermometers sind das Innere des Schutzrohres 10 und die
zum erfindungsgemäßen Druckraum 33 gehörende
innere Kammer des Anschlussgehäuses 30 drucklos.
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Im
Falle einer Beschädigung des Schutzrohres 10 im
Eintauchbereich in das Gefäß dringt das Prozessmedium
durch die Leckstelle zunächst in das Schutzrohr 10 und
weiter in die innere Kammer des Anschlussgehäuses 30 ein.
Dabei strömt das Prozessmedium bis zum Erreichen des Gleichgewichts zwischen
dem Druck in dem Gefäß und dem Druck im Druckraum 33 des
Thermometers nach.
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An
den Anschlussklemmen 40 sind weitere Anschlussleitungen
angeschlossen, die durch eine Kabelverschraubung 32 aus
dem Anschlussgehäuse 30 herausgeführt
sind.
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In
einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die Druckreguliereinrichtung 31 als
Ablassschraube ausgebildet. Während des bestimmungsgemäßen
Gebrauchs des Thermometers ist die Ablassschraube geschlossen. Der
Innenraum ist somit vor Verunreinigung von außen geschützt.
Vor Wartungsarbeiten, die ein Öffnen des Druckraumes 33 erforderlich
machen, wird die Ablassschraube geöffnet, so dass das unter
Druck stehende Prozessmedium aus dem Druckraum 33 kontrolliert
entweichen kann und Personenschäden durch explosionsartiges Entweichen
des Prozessmediums sowie mitgerissener Bauteile des Thermometers
vermieden werden. Diese Ausführungsform ist besonders geeignet
bei giftigen Prozessmedien.
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In
einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist die Druckreguliereinrichtung 31 als Überdrucksicherheitsventil
ausgebildet. Während des bestimmungsgemäßen
Gebrauchs des Thermometers ist das Überdrucksicherheitsventil
geschlossen. Der Innenraum ist somit vor Verunreinigung von außen geschützt.
Im Falle eines Druckanstieges im Inneren des Druckraumes infolge
eines Lecks im Schutzrohr 10 kann das unter Druck stehende
Prozessmedium aus dem Druckraum 33 kontrolliert entweichen.
Dadurch werden Personenschäden durch explosionsartiges
Entweichen des Prozessmediums sowie mitgerissener Bauteile des Thermometers
beim Öffnen des Druckraumes 33 im Zuge von Wartungsarbeiten vermieden.
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Darüber
hinaus können von außen erkennbare Mittel zur
Bewertung und Signalisierung des Druckes im Inneren des Druckraumes 33 vorgesehen
sind. Insbesondere kann vorgesehen sein, im Druckraum 33 Farbbeutel
anzuordnen, die so ausgebildet sind, dass die Beutel bei einem vorgebbaren Druck
platzen.
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Unter
Verwendung gleicher Bezugszeichen für gleiche Mittel ist
in der 2 eine Thermometeranordnung zur Messung von Prozesstemperaturen von
flüssigen oder gasförmigen Medien in Gefäßen von
verfahrenstechnischen Anlagen in teilweise geschnittener Darstellung
mit einer Gehäusekammer gezeigt. Die Thermometeranordnung
weist ein Schutzrohr 10 auf, in dem ein Messeinsatz 20 mit
einem Temperatursensor 21 untergebracht ist. Das Schutzrohr 10 ist
am sensorseitigen Ende geschlossen und weist einen Prozessflansch 11 auf,
bis zu dem das geschlossene Ende des Schutzrohres 10 in ein
nicht dargestelltes Gefäß einer verfahrenstechnischen
Anlagen eintaucht. Das offenen Ende des Schutzrohres 10 ist
mit einem Anschlussgehäuse 30 verbunden. Die Verbindungsstelle
ist mit einer Dichting 12 abgedichtet.
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Das
Anschlussgehäuse 30 bildet mit dem Inneren des
Schutzrohres 10 einen gemeinsamen Druckraum 33.
In der Gehäusewand sind eine Durchführung 41 und
eine Druckreguliereinrichtung 31 angeordnet.
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Der
Temperatursensor 21 ist über Anschlussleitungen
mit Anschlussklemmen 40 in dem Anschlussgehäuse 30 verbunden.
An den Anschlussklemmen 40 sind weitere Anschlussleitungen angeschlossen,
die durch die Durchführung 41 druckdicht aus dem
Anschlussgehäuse 30 herausgeführt sind.
Eine derartige Durchführung 41 ist für
sich bekannt. Sie besteht im wesentlichen aus einem Stopfen aus
Isoliermaterial, der ein oder mehrere voneinander isolierte elektrische,
parallel verlaufende Leitungen aufweist. Der Stopfen ist zum Verschließen
einer Öffnung in einer Gehäusewand ausgebildet.
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In
einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die Druckreguliereinrichtung 31 als
Ablassschraube ausgebildet. Während des bestimmungsgemäßen
Gebrauchs des Thermometers ist die Ablassschraube geschlossen. Der
Innenraum ist somit vor Verunreinigung von außen geschützt.
Vor Wartungsarbeiten, die ein Öffnen des Druckraumes 33 erforderlich
machen, wird die Ablassschraube geöffnet, so dass das unter
Druck stehende Prozessmedium aus dem Druckraum 33 kontrolliert
entweichen kann und Personenschäden durch explosionsartiges Entweichen
des Prozessmediums sowie mitgerissener Bauteile des Thermometers
vermieden werden. Diese Ausführungsform ist besonders geeignet
bei giftigen Prozessmedien.
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In
einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist die Druckreguliereinrichtung 31 als Überdrucksicherheitsventil
ausgebildet. Während des bestimmungsgemäßen
Gebrauchs des Thermometers ist das Überdrucksicherheitsventil
geschlossen. Der Innenraum ist somit vor Verunreinigung von außen geschützt.
Im Falle eines Druckanstieges im Inneren des Druckraumes infolge
eines Lecks im Schutzrohr 10 kann das unter Druck stehende
Prozessmedium aus dem Druckraum 33 kontrolliert entweichen.
Dadurch werden Personenschäden durch explosionsartiges
Entweichen des Prozessmediums sowie mitgerissener Bauteile des Thermometers
beim Öffnen des Druckraumes 33 im Zuge von Wartungsarbeiten vermieden.
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- 10
- Schutzrohr
- 11
- Prozessflansch
- 12
- Dichtung
- 20
- Messeinsatz
- 21
- Temperatursensor
- 30
- Anschlussgehäuse
- 31
- Druckreguliereinrichtung
- 32
- Kabelverschraubung
- 33
- Druckraum
- 40
- Anschlussklemme
- 41
- Durchführung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0291571
A1 [0002]
- - EP 1769238 A1 [0004]
- - DE 9108581 U1 [0006]
- - US 4958938 [0007]