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Die
Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück zumindest für einen
Oberkörper
zur Elektrostimulation mittels Elektroden, welche bei angelegtem
Bekleidungsstück
an dem Oberkörper
anliegen, umfassend ein elastisches Material und ein System aus
verstellbaren Zugriemen, durch welches das Bekleidungsstück an die
Form des Oberkörpers
angepasst werden kann und durch welches die Elektroden auf den Oberkörper gedrückt werden,
wobei das Bekleidungsstück
ein Vorderteil und ein Rückteil
umfasst.
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Das
Verfahren der Elektrostimulation von Muskelgruppen wird sowohl im
therapeutischen Bereich als auch zunehmend in Fitnessstudios eingesetzt.
Dazu werden einzelne Elektroden auf dem Körper über bestimmten Muskelgruppen
fixiert und mittels elektrischer Leitungen an einen Impulsgeber
angeschlossen. Dieser liefert einstellbare Stromimpulse, die zu
einer verbesserten Durchblutung sowie zu einer Muskelkontraktion
in den jeweiligen Muskelgruppen führen, wodurch ein gezielter
Muskelaufbau ermöglicht
wird. Die Stärke
der Muskelkontraktion ist innerhalb eines vorgegebenen Bereichs
frei wählbar.
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Entscheidend
für den
Erfolg einer solchen Elektrostimulationsbehandlung ist die geeignete
Positionierung der Elektroden auf der Haut. Unter geeignet ist dabei
zu verstehen, dass die Elektrode zum Einen exakt über dem
zu trainierenden Muskel und zum Anderen möglichst unmittelbar, d. h.
ohne Zwischenraum, auf der Haut sitzen muss. Beim Einsatz der Elektrostimulation
im Fitnessstudio ist es im Hinblick auf einen effizienten Ablauf
insbesondere von Bedeutung, dass der Anwender die Elektroden selbst in
der oben genannten geeigneten Weise anlegen kann.
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Im
Stand der Technik sind verschiedene Bekleidungsstücke zur
Elektrostimulation bekannt. So ist in der
US 7 072 721 B1 eine Weste
beschrieben, an deren dem Körper
eines Trägers
zugewandten Innenseite mehrere Elektroden mittels Klettverschlüssen befestigbar
sind. Diese Weste kann mit Hilfe von horizontal verlaufenden Zugriemen
auf der Körpervorderseite
geschlossen werden, wobei es durch diese Zugriemen aufgrund ihrer
geringen Länge
und ihrer Positionierung im Allgemeinen nicht möglich ist, einen merklichen
Zug auf dies Weste auszuüben
und die Elektroden so, selbst bei unterschiedlichen Körperphysiognomien,
optimal anliegen zu lassen.
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Auch
aus der
US 2 661 744
A ist ein Bekleidungsstück
zur Muskelbehandlung mit Elektroden bekannt. Zur Fixierung des Bekleidungsstückes am Oberkörper sind
zwei horizontal verlaufende Riemen vorgesehen, durch die eine Anpassung
an den Körper
des Trägers
jedoch nur sehr begrenzt möglich
ist. So ist insbesondere für
den horizontal auf Brusthöhe verlaufenden
Riemen nur eine einzige Einstellmöglichkeit vorgesehen.
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Die
DE 10 2005 058 850
A1 offenbart ein System aus miteinander verbundenen Gurten
zur Elektrostimulation. Auch bei diesem System ist es nur bedingt
möglich,
die Positionierung und den Sitz einzelner Elektroden individuell
anzupassen, da die Elektroden unmittelbar an den Gurten selbst befestigt sind
und ein auf einen Gurt ausgeübter
Zug unweigerlich zu einer leichten Verschiebung aller an dem jeweiligen
Gurt befestigten Elektroden führt.
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In
der
DE 102 48 235
A1 ist eine Vorrichtung zum Muskeltraining durch Elektrostimulation
offenbart, bei welcher die Elektroden an einem am Körper, vorzugsweise über ein
Bekleidungsstück,
befestigbaren Isolationsträger
angeordnet sind. Dabei umfasst der Isolationsträger z. B. einen Brustgurt und/oder
einen Bauch-Rücken-Gesäßgurt, die
vorzugsweise verstellbar miteinander verbindbar sind. In weiteren Ausführungsbeispielen
kann der offenbarte Isolationsträger
Arm- und/oder Beingurte umfassen.
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Ein
Nachteil dieser Vorrichtung liegt darin, dass zur Anpassung derselben
an die Körperform des
Trägers
nur wenige Einstellmöglichkeiten
zur Verfügung
stehen. So weist der Bauch-Rücken-Gesäßgurt lediglich
einen einzigen bauchseitigen Verschluss in Form eines Klettverschlusses
auf. Durch den Klettverschluss sowie das vorgeschlagene elastische
Material des Isolationsträgers
ist zwar eine gewisse Anpassungsfähigkeit an verschiedene Physiognomien
und Körpergrößen gewährleistet,
allerdings wäre
es im Hinblick auf einen optimalen Trainingserfolg wünschenswert,
wenn auch der Sitz der einzelnen Elektroden individuell einstellbar
wäre, um
so ein nicht exaktes Aufliegen der Elektroden auf der Haut zu vermeiden.
Dies ist insbesondere in solchen Körperbereichen von Bedeutung,
in denen es große
Unterschiede in der individuellen Physiognomie der Träger gibt,
beispielsweise im Brustbereich.
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Ein
weiterer Nachteil der in der
DE 102 48 235 A1 offenbarten Vorrichtung
besteht darin, dass beispielsweise zum Trainieren des Rumpfes mehrere einzelne
Gurte, hier ein Brust- sowie ein Bauch-Rücken-Gurt, angelegt werden
müssen.
Zudem sind die beiden genannten Gurte auf dem Rücken des Anwenders zu verbinden,
was das Anlegen der Vorrichtung erschwert und was in der Regel nicht
ohne Hilfe durch eine zweite Person möglich ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bekleidungsstück zumindest für einen
Oberkörper
zur Elektrostimulation mittels Elektroden bereitzustellen, welches
sich in einfacher Weise anlegen lässt und derart an die individuelle Körperform
des Trägers
anpassen lässt,
dass ein geeigneter Sitz der einzelnen Elektroden, insbesondere im
Bereich der Brustmuskulatur, auf der Haut gewährleistet ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Bekleidungsstück mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung sieht vor, dass die der Druckausübung auf die Elektroden dienenden
Zugriemen Vorderteil und Rückteil
eines derartigen Bekleidungsstückes
miteinander verbinden und jeweils über natürliche Körperwölbungen verlaufen, dass Vorderteil und/oder
Rückteil
aus einem bielastischen Material gefertigt sind und dass links und
rechts auf Brusthöhe jeweils
ein Zugriemen vorgesehen ist, welcher im Bereich unterhalb der Achselhöhle ansetzt
und schräg nach
vorne oben geführt
ist und über
der Brust endet, wobei die Verkabelungen für die Elektroden in mindestens
einem Kabelbaum zusammengefasst sind.
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Durch
die Verwendung eines bielastischen, d. h. eines längs- und
querelastischen Materials und die damit verbundene Dehnbarkeit in
alle Richtungen kann das Bekleidungsstück optimal an die Physiognomie
des Trägers
angepasst werden. Die beiden Zugriemen auf Brusthöhe ermöglichen
aufgrund ihrer schrägen
Führung
ein sicheres und festes Anliegen der Elektroden im Bereich der Brustmuskulatur.
Eine derartige individuelle Einstellmöglichkeit ist gerade im Bereich
der Brustmuskulatur von großer
Bedeutung, da hier, insbesondere bei Männern und Frauen, große körperbauliche
Unterschiede bestehen.
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Durch
die über
diese Zugriemen außerdem auf
den Rückenbereich
des Bekleidungsstückes
ausgeübte
Spannung lässt
sich darüber
hinaus ein optimales Anliegen von Elektroden im Bereich der Nackenmuskulatur
sowie der Rückenmuskulatur
erreichen.
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Darüber hinaus
weist das erfindungsgemäße Bekleidungsstück mehrere
horizontal oder mit einem kleinen Neigungswinkel zwischen 0 und
40 Grad, vorzugsweise zwischen 0 und 20 Grad, gegenüber der
Horizontalen verlaufende Zugriemen auf, welche jeweils rechts und
links an dem Rückteil
des Bekleidungsstückes
im Bereich der Körperseite
ansetzen. Durch Ziehen dieser Riemen über die Rippenwölbung nach
vorne in Richtung Bauchmitte, wo sie auf dem Vorderteil mittels
Klettverschlüssen
in einer an den Träger
angepassten Position fixiert werden können, wird das Bekleidungsstück entlang
des vollständigen
unteren Rumpfumfanges derart gespannt, dass sowohl rückenseitige Elektroden
im Bereich der Lenden- und Rückenmuskulatur
als auch Elektroden im Bereich der Bauchmuskulatur fest an den Körper des
Anwenders gedrückt
werden.
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Die
beiden Zugriemen auf Brusthöhe
sind bei einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung mit einem auf die Horizontale bezogenen Neigungswinkel von
30 bis 60 Grad, besonders bevorzugt von 40 bis 50 Grad, schräg nach vorne
oben geführt.
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Das
erfindungsgemäße Bekleidungsstück ist mit
besonderem Vorteil aus Neopren gefertigt. Neopren mit einer bevorzugten
Materialdicke von 1,5 bis 3 mm stellt einen besonders guten Kompromiss
zwischen Dehnbarkeit und Materialfestigkeit dar, so dass sich das
Bekleidungsstück
ausreichend anpassen kann und gleichzeitig für einen geeigneten Sitz der
Elektroden sorgt. Neopren ist zudem sehr pflegeleicht und weist
darüber
hinaus hervorragende Eigenschaften in der Wärmespeicherung auf und kann unmittelbar
auf der Haut getragen werden.
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Darüber hinaus
kann das Bekleidungsstück ein
weiteres dehnbares Material umfassen, welches sich jeweils unterhalb
eines Armausschnittes in einem Streifen zu einem unteren Rand des
Bekleidungsstückes
hin erstreckt und in diesem Bereich an Vorderteil und Rückteil befestigt
ist, so dass es diese elastisch miteinander verbindet. Dieses als
Verbindungsmittel dienende Material weist vorzugsweise eine größere Dehnbarkeit
auf als das Material, aus dem Vorder- und Rückteil gefertigt sind.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Bekleidungsstück werden
die Elektroden vorzugsweise symmetrisch auf der linken und rechten
Körperhälfte über den
folgenden Muskelgruppen positioniert: Lendenmuskel, Rückenmuskel,
Nackenmuskel, Brustmuskel und/oder Bauchmuskel. Durch Kombination
der genannten Muskelgruppen ist das gleichzeitige Trainieren aller
wichtigen Muskeln im Bereich des Oberkörpers möglich. Es versteht sich jedoch,
dass auch lediglich einzelne Muskelgruppen gezielt einer Stimulationsbehandlung
unterzogen werden können,
indem nur die jeweils relevanten Elektroden angesteuert werden.
Insbesondere ist es auch möglich,
die Stärke der
Muskelkontraktion für
jede Muskelgruppe individuell einzustellen.
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Vorzugsweise
sind die der Druckausübung auf
die Elektroden dienenden Zugriemen im Wesentlichen alle auf der
Körpervorderseite
zu schließen, wodurch
eine einfache Handhabung gewährleistet wird.
Insbesondere erübrigt
sich auf diese Weise die Hilfestellung durch eine zweite Person.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Bekleidungsstück um eine
Weste. Die Weste lässt
dabei die Arme und auch die Schulter, abgesehen von über die
Schulter geführten
Verbindungsbereichen zwischen Rückteil
und Vorderteil, unbedeckt.
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In
einer besonderen Ausführung
umfasst das erfindungsgemäße Bekleidungsstück darüber hinaus eine
Hose, welche vorzugsweise mittels einer Klettverbindung mit dem
Rückteil
des erfindungsgemäßen Bekleidungsstückes verbindbar
ist. Durch das Tragen des eine Hose umfassenden Bekleidungsstückes kann
ein zusätzlicher
vertikaler Zug auf das Bekleidungsstück ausgeübt werden, was dem besseren Anliegen
der Elektroden, insbesondere im Bereich des Nackens, förderlich
ist.
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Um
die Elektroden zuverlässig
an den richtigen Stellen zu positionieren, werden sie bevorzugt mittels
Klettverbindungen an definierten Positionen auf der Innenseite des
Bekleidungsstückes
fixiert. Die Klettverbindung erlaubt dabei in vorgegebenen Grenzen
auch kleine Abweichungen in der Positionierung, wenn die Physiognomie
des Anwenders dies erforderlich macht. Zudem ist es leicht möglich, die
Elektroden zu Reinigungs- und Pflegezwecken von dem Bekleidungsstück zu lösen.
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Im
Hinblick auf eine anwenderfreundliche Handhabung werden die Verkabelungen
der Elektroden des erfindungsgemäßen Bekleidungsstückes auf der
rechten und linken Hälfte
des Oberkörpers
jeweils zu einem Kabelbaum zusammengefasst, welcher vorzugsweise
mittels einstellbarer Führungen auf
der Außenseite
des Bekleidungsstückes
gehalten wird. Die beiden Kabelbäume
münden
jeweils in einen Steckkontakt, welcher an die impulsgebende Einheit
angeschlossen wird. Es erübrigt
sich somit das nach dem oben genannten Stand der Technik übliche Tragen
eines Verteilers am Körper,
in welchem die einzelnen Elektrodenkabel zunächst zusammengeführt werden,
bevor der Verteiler selber an die impulsgebende Einheit angeschlossen
wird. Insbesondere kann auf diese Weise ein Verwirren der einzelnen
Kabel vermieden werden.
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Um
die Elektroden zu verkabeln, treten die jeweiligen Kabel bevorzugt
an definierten Positionen aus dem Kabelbaum aus. Dies kann beispielsweise in
der Art erfolgen, dass der Kabelbaum von einem Gewebeschlauch umgeben
ist, dessen Maschenweite ein einfaches Durchführen der Kabel an den gewünschten
Stellen ermöglicht.
In einer besonders bevorzugten Ausführung sind die einzelnen Kabel
farblich gekennzeichnet.
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Die
aus dem Kabelbaum auf der Außenseite des
erfindungsgemäßen Bekleidungsstückes austretenden
Kabel müssen
auf die Innenseite des Bekleidungsstückes geführt werden, damit sie dort
an die Elektroden angeschlossen werden können. Hierzu weist das erfindungsgemäße Bekleidungsstück vorzugsweise
Durchführungen,
beispielsweise in der Art von Knopflöchern, auf. Besonders bevorzugt
sind diese Durchführungen
derart farblich gekennzeichnet, dass die Farbe mit der Farbe des
an dieser Stelle durchzuführenden
Kabels übereinstimmt.
Auf diese Weise ist es auch dem ungeübten Anwender möglich, die
Elektroden ordnungsgemäß zu verkabeln.
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Vorzugsweise
verläuft
der Kabelbaum vertikal über
Vorderteil und Rückteil
und ist über
eine Schulter des Oberkörpers
geführt.
Somit verläuft
der Kabelbaum im Wesentlichen senkrecht zu den Zugriemen und beeinträchtigt diese
nicht in ihrer Funktion.
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Das
erfindungsgemäße Bekleidungsstück, die
Elektroden sowie der Kabelbaum sind autark, d. h. sie können, beispielsweise
zu Reinigungszwecken, voneinander getrennt werden. Auf diese Weise ist
auch der Austausch einer einzelnen defekten Komponente, z. B. eine
Elektrode oder eines Kabelbaumes, leicht möglich.
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Der
wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Bekleidungsstückes besteht
darin, dass durch die Verwendung eines bielastischen Materials in Kombination
mit einem System aus Zugriemen, welche über die natürlichen Körperwölbungen des Anwenders verlaufen,
ein Druck auf die unter dem Bekleidungsstück auf der Haut des Anwenders
angebrachten Elektroden ausgeübt
werden kann, derart, dass letztere optimal, dass heißt ohne
Zwischenraum und an definierten Positionen, auf der Haut des Anwenders
fixiert werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf
die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1:
eine Vorderansicht eines Bekleidungsstückes,
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2:
eine Rückansicht
des in 1 dargestellten Bekleidungsstückes,
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3:
eine Vorderansicht einer Hose, die mit dem in 1 und 2 dargestellten
Bekleidungsstück
verbindbar ist; und
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4:
eine Rückansicht
der in 3 dargestellten Hose.
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Die 1 und 2 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
eines Bekleidungsstückes
zur Elektrostimulation mittels Elektroden in Form einer Weste 1. Während 1 ein
Vorderteil V der Weste 1 zeigt, ist in 2 ein
Rückteil
R der Weste 1 dargestellt. Vorderteil V und Rückteil R
sind auf beiden Körperseiten jeweils
mittels eines Streifens aus einem sehr dehnbaren Material im Bereich
zwischen einem Armausschnitt und einem unteren Rand der Weste 1 miteinander
verbunden. Vorderteil V und Rückteil
R bestehen im Wesentlichen aus Neopren. Das Vorderteil V kann mittels
eines Reißverschlusses 2 in
der Mitte geöffnet
und geschlossen werden.
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Auf
der Innenseite der Weste 1 sind symmetrisch auf der linken
und rechten Körperhälfte an mehreren
Stellen in den Zeichnungen nicht dargestellte Elektroden mittels
Klettverbindung befestigbar. Die Lage dieser Elektroden auf der
Innenseite der Weste 1 wird in 1 durch
die Bereiche 3a, 3b (Elektroden im Bereich der
Bauchmuskulatur) und 4a, 4b (Elektroden im Bereich
der Brustmuskulatur) sowie in 2 durch
die Bereiche 11a, 11b (Elektroden im Bereich der
Nackenmuskulatur), 12a, 12b (Elektroden im Bereich
der Rückenmuskulatur)
und 13a, 13b (Elektroden im Bereich der Lendenmuskulatur)
angedeutet. Beispielsweise weisen die Elektroden in den Bereichen 13a, 13b für die Lendenmuskulatur
in etwa eine Nierenform auf und überdecken
jeweils einen Bereich von ca. 150 bis 180 cm2.
Die die genannten Bereiche begrenzenden Linien können auch Nähte sein, die sich farblich
vom Rückteil
R und Vorderteil V absetzen und somit eine Orientierung zum genauen
Aufsetzen der Elektroden auf die Innenseite bilden.
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Um
die Weste 1 und insbesondere die in den Bereichen 3a, 3b, 4a, 4b, 11a, 11b, 12a, 12b, 13a, 13b auf
der Innenseite der Weste 1 angeordneten Elektroden fest
am Körper
des Anwenders anliegen zu lassen, weist die Weste 1 mehrere
Zugriemen auf. Im Bereich zwischen einem Armausschnitt und einem
unteren Rand der Weste 1 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
auf der rechten und linken Körperhälfte jeweils
drei horizontal verlaufende Zugriemen 5a bzw. 5b vorgesehen.
Wie aus 2 ersichtlich ist, sind die
Zugriemen 5a, 5b im Bereich der Körperseite
an dem Rückteil
R der Weste 1 befestigt und können über die Rippenwölbung nach
vorne in Richtung Bauchmitte gezogen und dort auf dem Vorderteil
V mittels Klettverschluss fixiert werden. Hierdurch wird die Weste 1 im
Bereich des Umfangs des unteren Rumpfbereiches gespannt, wodurch
die unter der Weste 1 liegenden Elektroden in den Bereichen 3a, 3b, 12a, 12b, 13a, 13b an
den Körper
des Anwenders gedrückt
werden.
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Um
auch das Anliegen der Elektroden in den Bereichen 4a, 4b der
Brustmuskulatur zu gewährleisten,
ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel links
und rechts auf Brusthöhe
jeweils ein weiterer Zugriemen 6a, 6b vorgesehen.
Auch diese beiden Zugriemen 6a, 6b setzen im Bereich
der Körperseite an
dem Rückteil
R der Weste 1 an, siehe 2, sie lassen
sich dann jedoch schräg
nach vorne oben betätigen
und dort mittels Klettverschluss fixieren, wie aus 1 zu
erkennen ist. Die Führung
der Riemen 6a, 6b über die Brustwölbung führt auch
hier wieder zu einem Spannungsaufbau, durch welchen ein sicheres
und zwischenraumloses Anliegen der Elektroden in den Bereichen 4a, 4b auf
der Haut des Anwenders erreicht wird.
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Da
sämtliche
Zugriemen auf der Körpervorderseite
zu betätigen
und zu schließen
sind, ist es dem Anwender möglich,
die Weste 1 auch ohne Hilfe anzulegen und entsprechend
an seine Körperform anzupassen.
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Kabel
zur Verkabelung der auf der Innenseite der Weste 1 angeordneten
Elektroden sind bei dem Ausführungsbeispiel
der 1 und 2 für jede Körperseite zu einem vertikal
verlaufenden Kabelbaum 17a, 17b zusammengefasst,
der jeweils von einer textilen Ummantelung umgeben ist. Die Kabelbäume 17a, 17b werden
im Bereich der Schulter mittels einstellbarer Führungen 7a, 7b und
auf dem Vorderteil V und auf dem Rückteil R jeweils durch weitere
einstellbare Führungen 8a, 8b geführt. Durch
die Bündelung
der Einzelkabel zu einem Kabelbaum wird ein mögliches Verwirren der Leitungen
vermieden und die Handhabung, insbesondere für den ungeübten Benutzer, deutlich vereinfacht.
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Zum
Zwecke der Verkabelung der einzelnen Elektroden kann die Maschenweite
der textilen Stoffummantelung der Kabelbäume 17a, 17b derart
bemessen sein, dass ein Durchführen
der Einzelkabel zu den einzelnen Elektroden ohne weiteres möglich ist.
Zum Verkabeln der Elektroden im Bereich 3a, 3b der
Bauchmuskulatur werden die in diesem Bereich auf der Außenseite
der Weste 1 aus dem Kabelbaum 17a, 17b austretenden
Kabel 171a, 171b durch die Durchführungen 10a, 10b auf
die Innenseite der Weste 1 geführt und dort an die jeweiligen
Elektroden angeschlossen. Die Durchführungen 10a, 10b sind
in der Art von Knopflöchern
gestaltet und farbig eingefasst. Die Kabel 171a, 171b für die Elektroden
in den Bereichen 3a, 3b sind mit der gleichen
Farbe gekennzeichnet wie die Durchführungen 10a, 10b,
so dass die jeweiligen Kabel mittels dieser farblichen Kodierung
auch von einem ungeübten
Anwender durch die zugehörigen
Durchführungen
geführt
und den richtigen Elektroden zugewiesen werden können. Entsprechend weisen die
Kabel 172a, 172b zur Verkabelung der Elektroden
in den Bereichen 4a, 4b eine andere Farbe auf,
die wiederum mit der Farbe der zugehörigen Durchführungen 9a, 9b übereinstimmt.
Entsprechendes gilt auch für
die Kabel 173a, 173b, 174a, 174b, 175a, 175b zur
Verkabelung der Elektroden in den Bereichen 11a, 11b, 12a, 12b und 13a, 13b sowie
die jeweils zugehörigen
Durchführungen 14a, 14b, 15a, 15b und 16a, 16b.
Eine durch versehentliches Vertauschen der Kabel herbeigeführte fehlerhafte
Verkabelung der Elektroden kann mit Hilfe der erläuterten
Farbkodierung somit weitestgehend vermieden werden.
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In
den 3 und 4 ist eine Hose 18 dargestellt,
die mit der in den 1 und 2 dargestellten
Weste 1 verbindbar ist. Die Hose 18 umfasst zwei
Beinteile und ein Gesäßteil, wobei
die vordere Hüfte
des Trägers
der Hose 18 unbedeckt bleibt. Die Hose 18 ist
ebenfalls aus Neopren gefertigt und kann mittels eines breiten Klettverschlusses
in einem hochgezogenen Lendenbereich 19 der Hose 18 mit dem
Rückteil
R der Weste 1 verbunden werden. Durch diese einstellbare
Verbindung kann bei gleichzeitigem Tragen von Weste 1 und
Hose 18 ein zusätzlicher
Zug in vertikaler Richtung auf die Weste 1 ausgeübt werden,
wodurch ein noch besseres Anliegen insbesondere der Elektroden in
den Bereichen 11a, 11b der Nackenmuskulatur erreicht
werden kann.
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Das
in den 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel
der Hose 18 umfasst auf der Innenseite seinerseits (in
den Figuren nicht dargestellte) Elektroden zur Stimulation der Oberschenkel-
und Gesäßmuskulatur,
und zwar in den durch die Bezugsziffern 20a, 20b (Elektroden
im Bereich der vorderen Oberschenkelmuskulatur), 21a, 21b (Elektroden
im Bereich der rückseitigen
Oberschenkelmuskulatur) und 22a, 22b (Elektroden
im Bereich der Gesäßmuskulatur)
angedeuteten Bereichen. Wie bei der Weste 1 sind auch auf
der Hose 18 einstellbare Zugriemen 23a, 23b vorgesehen,
die seitlich am rückwärtigen Teil
der Hose 18 befestigt sind (s. 4) und nach
vorne über
die Hüft-
bzw. Oberschenkelwölbung
gezogen und auf der Körpervorderseite
mittels Klettverschluss fixiert werden. Hierdurch kann ein optimales
Anliegen der einzelnen Elektroden auf der Haut des Anwenders erreicht
werden.
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Bei
gleichzeitiger Verwendung der Weste 1 und der Hose 18 wird
der in den 3 und 4 nicht
dargestellte Kabelbaum 17a, 17b auch über die Hose 18 geführt, wobei
in Analogie zu der obigen Beschreibung auch hier an definierten
Positionen farblich gekennzeichnete Kabel zur Verkabelung der Elektroden
aus dem Kabelbaum 17a, 17b austreten und durch
entsprechend farblich gekennzeichnete Durchführungen 24a, 24b, 25a, 25b, 26a, 26b auf
die Innenseite der Hose 18 geführt und dort an die jeweiligen
Elektroden angeschlossen werden.