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Die
Erfindung betrifft einen Ausleger einer bogenverarbeitenden Maschine,
insbesondere Druckmaschine, zur Ablage von Bogen auf einem Auslegerstapel,
gemäß dem Oberbegriff des 1. Anspruchs.
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Aus
der
US 2,381,430 ist
ein Bogenfördermechanismus für Druckmaschinen
bekannt. Dabei wird beschrieben, dass die bedruckten Bogen von einem
Bandförderer geschuppt zum Auslegerstapel transportiert
werden. Die Bogen werden im Bereich vor dem Auslegerstapel von den
an den Bogerändern erhöhten Förderbändern
des Bandförderers in eine V-förmige Lage überführt.
In dieser V-förmigen Lage können die geschuppten
Bogen auf den Auslegerstapel geschoben oder von Vorderkantengreifern übernommen
und über den Auslegerstapel gefördert werden.
Die von den Vorderkantengreifern über dem Auslegerstapel
freigegebenen Bogen stoßen gegen Vorderkantenanschläge
und sinken auf dem Auslegerstapel nieder.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass die Bogen im Ausleger geschuppt
werden, was die Bogenoberfläche beschädigen kann.
Bei einem Einsatz von Vorderkantengreifern ist es nachteilig, dass
die Bogen im Ausleger mehrfach übergeben werden müssen.
Dabei ist es problematisch, die Bogen in geschuppter Form und in
V-förmiger Lage mit den Vorderkantengreifern zu erfassen.
Des Weiteren entspricht die V-förmige Lage der Bogen nicht
der idealen Biegelinie der Bogen. Die Vorrichtung ist des Weiteren
nur schwer auf die veränderlichen Formate der abzulegenden
Bogen einzustellen.
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Der
Nachteil der mehrfachen Bogenübergabe in der
US 2,381,430 könnte behoben
werden, wenn die Vorderkantengreifer die Bogen ungeschuppt auf dem
Bogenförderweg zum Auslegerstapel fixiert halten, während
sich die Bogen zumindest mit der Bogenhinterkante auf dem Bandförderer
anlegen und so zumindest im hinteren Bogenbereich verformt und damit
stabilisiert werden. Eine Bogenablage auf dem Auslegerstapel wird
dadurch aber wiederum erschwert, da sich die verformten Bogenhinterkanten
nicht ordnungsgemäß von Bogenbremsen ergreifen
lassen. Ein exaktes Verzögern und Ablegen der mit Maschinengeschwindigkeit
geförderten Bogen ist somit nicht durchführbar.
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Aus
der
DE 42 31 891 A1 ist
ein Verfahren zum automatischen Aufstapeln von Bögen sowie eine
Bogenstapeleinrichtung bekannt. Hierbei ist vorgesehen, die bedruckten
Bo gen von einer Bogentransporteinrichtung an einen Schuppenleger
zu übergeben. Vom Schuppenleger werden die Bogen geschuppt
an die nachgeordnete Stapeleinrichtung übergeben und dort
zu einem Bogenstapel ausgelegt. Jeder Einzelbogen wird im Schuppenleger
mittels seitlicher Lenkbügel an den Bogenrändern
muldenförmig hochgestellt und so in eine stabilisierte Form
gebracht.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass die Lenkbügel nur unzureichend
auf das gewünschte Bogenformat einstellbar sind. Die Bogen
liegen nur partiell an den Lenkbügeln an und können
an den betreffenden Stellen abschmieren. Bei Anwendung der Lenkbügel
ist eine Verknickung der Bogen nicht ausgeschlossen, was zu einem
Papierstau und infolgedessen zu einem Produktionsausfall führen
kann.
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Aus
der
DE 42 18 421 A1 ist
eine Bogenführung im Ausleger einer Druckmaschine bekannt. Hierbei
wird vorgeschlagen, die Bogen auf dem horizontalen Transportweg über
die Länge des Auslegers an der Vorderkante und an der Hinterkante
festzuhalten. Dafür sind zwei Greifersysteme vorgesehen,
die jeweils an umlaufenden Auslegerketten angeordnet sind. Das erste
Greifersystem weist Bogengreifer auf, die die Bogenvorderkanten
erfassen und das zweite Greifersystem weist Nachgreifer auf, die die
Bogenhinterkanten erfassen. Beide Greifersysteme sind phasenverstellbar
zueinander angeordnet.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass die Bogen im Bereich des Bogenstapels
sowohl von den Greifern für die Bogenvorderkante als auch
von den Nachgreifern für die Bogenhinterkante freigegeben werden,
so dass jeder Bogen eventuell mit Unterstützung bekannter
Hilfsmittel auf dem Bogenstapel absinken muss. Dabei verhindert
die von den Bogen beim Absinken zu verdrängende Luft eine
exakte Stapelbildung. Die Ablage der Bogen muss mit Blasluft von
oben unterstützt werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
sicheren und abschmierfreien Bogenablage zu schaffen, die einen geringeren
Bauraum aufweist und den nötigen Blasluftaufwand reduziert.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des 1. Anspruchs
gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass eine Bogenstabilisierung ohne Luftunterstützung
erzielt wird. Dies gestattet einen geringeren Energieverbrauch der
Druckmaschine, wodurch vorteilhafterweise Ressourcen gespart und
damit die Betriebskosten gesenkt werden.
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Gleichzeitig
wird in einer Ausführungsform der Erfindung ein verbessertes
Ablageverhalten der bedruckten Bogen auf dem Auslegerstapel erzielt,
da die Bogen von der Druckmaschine bis über den Auslegerstapel
im Greiferschluss gefördert werden. Durch die stabilisierte
Form der Bogen, die durch das gewölbte umlaufende Bogenleitelement
erzeugt wird, werden die Bogen sicher zum Auslegerstapel gefördert.
Ebenso verbessert die stabilisierte Form der Bogen den Ablageprozess
auf dem Auslegerstapel, da die unter dem Bogen befindliche Luft
schneller seitlich verdrängt wird. Es werden dadurch störende
Lufteinschlüsse im Auslegerstapel reduziert und der Ablageprozess
beschleunigt. Die Qualität des Auslegerstapels kann auf
diese Weise auf einfache Art erhöht werden.
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Durch
die beschriebene Ausführungsform der Erfindung wird eine
kleinere Bauweise des Auslegers geboten, der mit relativ wenigen
Greifersystemen arbeitet. Dadurch werden vorteilhafterweise auch
Herstellungs-, Wartungs- und Justageaufwand und -kosten reduziert.
Des Weiteren wird die Arbeitssicherheit des Bedienpersonals dadurch
erhöht, dass der Drucker von seinem Bedienort aus nicht
mit dem umlaufenden Bogenfördersystem in Berührung
kommen kann. Neben dem verbessertem Arbeitsschutz wird eine verbesserte
Bedienbarkeit der Vorrichtung erzielt und die Möglichkeit
der Einflussnahme des Druckers auf den Stapelvorgang erweitert.
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Vorteilhafterweise
werden die Bogen im Ausleger nicht geschuppt, wodurch die Bogenoberfläche der
bedruckten Bogen geschont wird. Durch die einzeln geförderten
Bogen kann der Trocknungsprozess in dem Ausleger der Druckmaschine
fortgesetzt werden. Zusätzliche Bogenbremsen zur Verringerung der
Ablagegeschwindigkeit der Bogen über dem Auslegerstapel
können vorteilhafterweise eingespart werden, da das Hinterkantengreifersystem
diese Funktion übernimmt. Das Hinterkantengreifersystem kann
in einfacher Weise auf das abzulegende Format eingestellt werden,
indem die dem Auslegerstapel zugewandten Kettenräder horizontal
verstellbar ausgebildet sind. Vorteilhafterweise werden die Bogen damit
unabhängig von deren Format stets kantengenau an den Vorderkantenanschlägen
des Auslegerstapels abgelegt.
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Im
Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch
dar:
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1:
Ausleger einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine mit Vorderkantengreifersystem
und Hinterkantegreifersystem;
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2:
Auslegerstapel mit einem abzulegenden, durch das Bogenleitelement
in stabilisierte Form gebrachten Bogen.
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Wie
aus der 1 einer Ausführungsform der
Erfindung ersichtlich, enthält der Ausleger einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine
zwei umlaufende Bogenfördersysteme, ein Vorderkantengreifersystem 2 und
ein Hinterkantengreifersystem 3, die zwischen einem Bogenführungszylinder 1 und
einem Auslegerstapel 5 angeordnet sind. Mittels der Bogenfördersysteme
werden die bedruckten Bogen 4 durch den Ausleger gefördert
und auf dem Auslegerstapel 5 abgelegt, wo sie an Vorderkantenanschläge 5.1 stoßen
und so kantengenau zu einem Bogenstapel ausgerichtet werden. Vor
dem Ausleger werden die Bogen 4 in nicht dargestellten
Druckwerken der Druckmaschine entsprechend dem gewünschten Motiv
bedruckt und eventuell, wie etwa im Lackwerk, veredelt. Dabei werden
die Bogen 4 mittels Bogenführungszylindern 1 durch
die Druckmaschine gefördert. Für den Bogentransport
weisen die Bogenführungszylinder 1 Greifersysteme
auf, die die Bogenvorderkanten fixieren. Die an der Vorderkante
fixierten Bogen 4 werden während der Rotation
der Bogenführungszylinder 1 auf den Mantelflächen
der Bogenführungszylinder 1 durch die Druckmaschine
gefördert und zwischen den Bogenführungszylindern 1 im
Greiferschluss übergeben. Alternativ können die Bogen 4 durch
das Vorderkantengreifersystem 2 vom letzten Druckzylinder
oder einem diesen nachgeordneten Bogenführungszylinder 1 übernommen
werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann
auch in anderen Bedruckstoffe verarbeitenden Maschinen, wie nach
einem Querschneider einer Rollenrotationsdruckmaschine, eingesetzt
werden. Ebenso kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer Auslageverlängerung, die eine weitere Trocknung
der Bogen durch zusätzliche Trockner gewährleisten
soll, angeordnet werden.
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Das
Vorderkantengreifersystem 2 umfasst zwei Auslegerketten 2.2,
welche jeweils in Führungsschienen am seitlichen Gestell
des Auslegers geführt sein können. Zwischen den
beiden Auslegerketten 2.2 sind Greiferwagen 2.1 angeordnet,
die von den Auslegerketten 2.2 angetrieben werden und somit mit
den Auslegerketten 2.2 umlaufen. Das Vorderkantengreifersystem 2 umfasst
zwei Greiferwagen 2.1, welche die Bogenvorderkanten der
Bogen 4 erfassen. Die Auslegerketten 2.2 sind
an Kettenrädern 2.3, 2.4 gelagert, von
welchen wenigstens eines pro Kette angetrieben wird. Über
die Kettenräder 2.4 können die Greiferwagen 2.1 des
Vorderkantengreifersystems 2 nach der Freigabe der Bogenvorderkanten schon
im Bereich vor dem Auslegerstapel 5 zurückgeführt
werden. Zwischen dem vorlaufenden und dem rücklaufenden
Trum des Vorderkantengreifersystems 2 können nicht
dargestellte Markiereinrichtungen oder Trocknereinrichtungen wie
UV-Trockner, Heißlufttrockner oder dergleichen angeordnet
werden, die die Bogen 4 auf dem Förderweg zum
Auslegerstapel 5 markieren, trocknen usw..
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Das
Hinterkantengreifersystem 3 ist unterhalb des Vorderkantengreifersystems 2 angeordnet und
weist ebenfalls zwei Auslegerketten 3.2 auf, die Greiferwagen 3.1 antreiben.
Die beiden Auslegerketten 3.2 des Hinterkantengreifersystems 3 laufen
jeweils über Kettenräder 3.3, 3.4 und
eine zusätzliche Spannrolle 3.5, die eine Formatverstellung
des Hinterkantengreifersystems 3 ermöglicht. Bei
vertikaler Einstellung der Spannrollen 3.5 wird durch eine
mögliche horizontale Verstellung der Kettenräder 3.4 der Förderweg
des Hinterkantengreifersystems 3 entsprechend geändert,
was den resultierenden Abstand der Kettenräder 3.4 zu
den Vorderkantenanschlägen 5.1 des Auslegerstapels 5 einstellt.
Die Bogen 4 werden somit unabhängig von der Formatgröße
der abzulegenden Bogen 4 an den Vorderkantenanschlägen 5.1 des
Auslegerstapels 5 abgelegt. Das Hinterkantengreifersystem 3 umfasst
zwei Greiferwagen 3.1, welche die Bogenhinterkanten der
Bogen 4 erfassen. Die Bewegungsrichtung beider Bogenfördersysteme
ist in der 1 durch Pfeile dargestellt. Alternativ
ist es auch denkbar, das Hinterkantengreifersystem im Bereich des
Vorderkantengreifersystems anzuordnen. Die Kettenräder
des Hinterkantengreifersystems können dabei konzentrisch
zu den Kettenrädern des Vorderkantengreifersystems oder in
Bogenförderrichtung verschiebbar, also zwischen den Kettenrädern
des Vorderkantengreifersystems, angeordnet werden.
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Das
Vorderkantengreifersystem 2 und das Hinterkantengreifersystem 3 laufen
kontinuierlich mit gleicher Geschwindigkeit um. Das Hinterkantengreifersystem 3 ist
in Bezug zum Vorderkantengreifersystem 2 phasenverstellbar
ausgebildet, so dass der Abstand der Greiferwagen 2.1 des
Vorderkantengreifersystems 2 zu den Greiferwagen 3.1 des
Hinterkantengreifersystems 3 je nach Bogenformat eingestellt werden
kann. Die Bogen 4 können dadurch gleichzeitig
an der Bogenvorderkante und an der Bogenhinterkante gegriffen werden.
Diese Phasenverstellung kann beispielsweise über eine Kupplung
oder Einzelantriebe realisiert werden. Die Formateinstellung erfolgt
somit durch die Änderung der Phasenlage des Hinterkantengreifersystems 3 zum
Vorderkantengreifersystem 2 und einem Verfahren der Kettenräder 3.4 in
bzw. entgegen der Bogenförderrichtung und einem anschließendem
Spannen der Auslegerketten 3.2 durch die Spannrollen 3.5.
Die Anzahl der Greiferwagen 2.1, 3.1 sowohl des
Vorderkantengreifersystems 2 als auch des Hinterkantengreifersystems 3 können den
Erfordernissen entsprechend variiert werden. Die Greiferwagen 2.1, 3.1 beider
Bogenfördersysteme weisen Fixierorgane auf, mit denen sie
die Kanten der zu fördernden Bogen 4 greifen.
Die Fixierorgane sind als Greiferfinger ausgebildet, die mit Greiferauflagen
zusammenwirken. Eine Greifbewegung der Greiferfinger wird über
eine Greiferwelle gesteuert, an der die Greiferfinger angeordnet
sind. Bei einer Greifbewegung der Greiferfinger werden die zu klemmenden
Bogenkanten zwischen den Greiferfingern und den Greiferauflagen
geklemmt und so für den Bogentransport fixiert.
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Die
Greiferwagen 2.1 des Vorderkantengreifersystems 2 umfassen
Fixierorgane, welche die Bogenvorderkanten der Bogen 4 erfassen
können. Die Greiferwagen 3.1 des Hinterkantengreifersystems 3 umfassen
Fixierorgane, welche die Bogenhinterkanten der Bogen 4 erfassen
können.
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Zwischen
den beiden Auslegerketten 3.2 des Hinterkantengreifersystems 3 ist
ein umlaufendes Bogenleitelement vorgesehen, dass die Bogen 4 nach
dem Freigeben der Bogenvorderkante stützt. Als Bogenleitelement
sind fünf umlaufende Bänder 6 vorgesehen.
Diese Bänder 6 liegen in kleinem Abstand nebeneinander
und laufen parallel in Bogenförderrichtung mit der Geschwindigkeit
des Hinterkantengreifersystems 3 um. Die Bänder 6 laufen
ebenfalls über Spannrollen, die die Formateinstellung entsprechend
den Auslegerketten 3.2 gewährleistet. Die Bänder 6 liegen
im ersten Förderabschnitt parallel zu den Greiferwagen 3.1 des
Hinterkantengreifersystems 3, d. h. die Bänder 6 können
um Umlenkrollen geführt werden, deren Rotationsachsen der
Rotationsachse der Kettenräder 3.3 des Hinterkantengreifersystems 3 entsprechen.
Im anschließenden Förderabschnitt vor dem Auslegerstapel 5 bilden
die Bänder 6 eine in der Mitte zwischen den Auslegerketten 3.2 des
Hinterkantengreifersystems 3 abgesenkte Unterlage. Die
Bänder 6 werden im Bereich, vor dem Auslegerstapel 5 über
einzelne Umlenkrollen geführt, deren Mantelflächen
annähernd der Biegelinie der Bogen entsprechen. Über
die Formatbreite gesehen bilden die Bänder 6 eine
Wölbung, an welche sich die Bogen 4 anlegen und
die die Bogen 4 so entlang deren Längsachse stabilisiert.
Die stabilisierten Bogen 4 können somit von den
Greiferwagen 3.1 des Hinterkantengreifersystems 3 bis
auf den Auslegerstapel 5 geschoben werden. Um ein Abschmieren der
auf den Bändern 6 liegenden Bogenunterseite zu verhindern,
werden die Bänder 6 mit einer farbabweisenden
Oberfläche versehen, die als Super-Blue-Überzug
ausgebildet sein kann. In einer anderen nicht dargestellten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, nur drei Bänder nebeneinander anzuordnen.
Hierbei kann die Biegelinie der Bogen nicht erreicht werden, es
wird damit aber ein einfacherer Aufbau der Vorrichtung erzielt.
Es ist natürlich auch möglich, eine andere Anzahl
von Bändern, die auch als Saugbänder ausgeführt
sein können, vorzusehen oder das Bogenleitelement als ein
zwischen den Auslegerketten des Hinterkantegreifersystems angebrachtes
ganzflächiges Super-Blue-Tuch auszubilden. Denkbar sind
als Bogenleitelement auch zwischen den beiden Auslegerketten verlaufende
gebogene Stäbe, die eine Wölbung zwischen den
Auslegerketten aufweisen. Die Stäbe können beispielsweise
an den Kettenbolzen der Auslegerketten befestigt sein und so mit
den Auslegerketten umlaufen.
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Das
zwischen den Auslegerketten 3.2 des Hinterkantengreifersystems 3 mittig
angeordnete Band 6 bleibt über seinen gesamten
Förderbereich in horizontaler Lage, also parallel zur Oberfläche
des Auslegerstapels 5. Die seitlichen Bänder 6 sind
in ihrem Winkel bezüglich der Horizontalen verstellt, so dass
sich eine V- oder U-förmige Unterlage für die Bogen 4 bildet,
wie in 2 dargestellt. Jedes Band 6 kann einzeln
an einer winkelverstellbaren Umlenkrolle geführt sein.
Die Steigung der einzelnen Bänder 6 zum Bogenrand
hin kann bedruckstoffabhängig verändert werden.
Bei entsprechend vielen Bändern 6 kann auch eine
nahezu ideale Biegelinie für die Bogen 4 erzeugt
werden. Die von den Bändern 6 erzeugte Unterlage
kann durch vertikale Verstellung der Umlenkrollen und/oder Neigungsverstellung
verändert werden. Die Förderstrecke des Hinterkantengreifersystems 3 ist
derart lang gestaltet, dass die Bogen 4 sich auf Grund
der Schwerkraft vollständig an die umlaufenden Bänder 6 anlegen
können. Durch zusätzliche Blas- und/oder Saugluft
kann das Anlegen der Bogen 4 an die Bänder 6 unterstützt
werden.
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Zur
Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung:
Die abzulegenden Bogen 4 werden durch die Greiferwagen 2.1 des
Vorderkantengreifersystems 2 von dem letzten Bogenführungszylinder 1 abgezogen
und etwa horizontal auf einem Bogenförderweg zum Auslegerstapel 5 gefördert.
Dabei nehmen die Greiferwagen 2.1 die Bogen 4 vom
letzten Bogenführungszylinder 1 in einer Linie
auf, d. h. die Bogenvorderkante wird nicht verformt. Für
eine Greifbewegung führen die Greiferfinger der Greiferwagen 2.1 eine
durch die Greiferwelle gesteuerte Schwenkbewegung aus und klemmen
so die Bogenvorderkante zwischen den Greiferfingern und den Greiferauflagen.
An den Bogenvorderkanten entstehen so Klemmflächen zwischen
den Greiferfingern und den Greiferauflagen. Nachdem die Bogen 4 durch
das Vorderkantengreifersystem 2 vollständig vom
letzten Bogenführungszylinder 1 abgezogen sind,
werden die Bogen 4 von den Greiferwagen 3.1 des
Hinterkantengreifersystems 3 auf dem Weg zum Auslegerstapel 5 im
Greiferschluss gegriffen. Dabei können sich die Bogenhinterkanten
auf den Greiferauflagen der Greiferwagen 3.1 abstützen
bevor sie von den Greiferfingern fixiert werden. Alternativ können
sich die Bogenhinterkanten an dem umlaufenden Bogenleitelement oder
an anderen mit den Greiferwagen 3.1 umlaufenden Stützelementen
zur besseren Fixierbarkeit abstützen. Die Bogenhinterkanten
werden ebenfalls in einer Linie übernommen, so dass die
Bogen 4 im Greiferschluss eine horizontale Lage einnehmen.
Die Bogen 4 werden über einen kurzen Förderabschnitt
sowohl vom Vorderkantengreifersystem 2 als auch vom Hinterkantengreifersystem 3 gehalten.
Nachdem die Greiferwagen 3.1 des Hinterkantengreifersystems 3 die
Bogenhinterkanten ergriffen haben, werden die Bogenvorderkanten
von den Greiferwagen 2.1 des Vorderkantengreifersystems 2 freigegeben.
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Die
Bogen 4 legen sich durch die auf sie wirkende Schwerkraft
auf die Bänder 6 zwischen den Auslegerketten 3.2 des
Hinterkantengreifersystems 3 und nehmen so eine stabilisierte
Form an. Die Bogen 4 müssen über dem
Auslegerstapel 5 von der Maschinengeschwindigkeit auf Ablagegeschwindigkeit abgebremst
werden, um sauber abgelegt werden zu können. Für
die Verzögerung werden die Bogen 4 weiterhin vom
Hinterkantengreifersystem 3 gehalten und geführt.
Durch die Greiferwagen 3.1 des Hinterkantengreifersystems 3 werden
die Bogen 4 in stabilisierter Form über den Auslegerstapel 5 geschoben und
im Umlenkbereich der Kettenräder 3.4 abgebremst.
Die Abbremsung der Bogen 4 erfolgt durch reduzierte Fördergeschwindigkeit
der Greiferwagen 3.1 in horizontaler Richtung bei zunehmender
Fördergeschwindigkeit in vertikaler Richtung im Bereich der
Kettenräder 3.4. Die Bogen 4 werden so
an der Hinterkante bis auf den Auslegerstapel 5 geführt
und verzögert. Durch die mit den Greiferwagen 3.1 umlaufenden
Bänder 6 können die Bogen 4 auf
dem Förderweg zum Auslegerstapel 5 nicht verknicken.
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Zur
genauen Ablage der Bogen 4 werden die Bogen 4 an
die Vorderkantenanschläge 5.1 des Auslegerstapels 5 geführt
und so ausgerichtet. Durch die stabilisierte Form der Bogen 4 werden
die Bogen 4 zuerst mit der Mitte auf der Oberfläche
des Auslegerstapels 5 abgelegt. Etwa im Moment, in dem
die Bogen 4 den Auslegerstapel 5 berühren,
werden die Bogenhinterkanten durch die Greiferwagen 3.1 das
Hinterkantengreifersystem 3 freigegeben. In 2 ist ein
Bogen 4 kurz vor der Freigabe über dem Auslegerstapel 5 dargestellt.
Das Hinterkantengreifersystem 3 ist zur Übersichtlichkeit
der Darstellung nicht mit gezeichnet. Die durch die Greiferfinger
mit den Greiferauflagen gebildeten Klemmflächen der Greiferwagen 3.1 des
Hinterkantengreifersystems 3 werden bis zur Freigabe der
Bogen 4 so gehalten, dass diese parallel zur Oberfläche
des Auslegerstapels 5 bleiben. Der Auslegerstapel 5 wird
entsprechend der Stärke der abgelegten Bogen 4 abgesenkt,
so dass die Auslegerstapeloberfläche stets das gleiche
Höhenniveau einnimmt.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Klemmflächen
zwischen den Greiferfingern und den Greiferauflagen an der Bogenhinterkante
entsprechend mit den Bändern auf dem Weg zum Auslegerstapel
zu verschwenken, um die Stabilisierung der Bogen durch die Fixierorgane
der Greiferwagen zu unterstützten. Die Greiferfinger des
Hinterkantengreifersystems werden nach der Freigabe der Bogen in
deren Ausgangsposition zurückgeschwenkt. Dieses Zurückschwenken
kann auch während der Ablagebewegung erfolgen. Ein erhöhter technischer
Aufwand für die schwenkbaren Greiferfinger der Hinterkantengreifer
ist dabei zu berücksichtigen.
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- 1
- Bogenführungszylinder
- 2
- Vorderkantengreifersystem
- 2.1
- Greiferwagen
- 2.2
- Auslegerkette
- 2.3
- Kettenrad
- 2.4
- Kettenrad
- 3
- Hinterkantengreifersystem
- 3.1
- Greiferwagen
- 3.2
- Auslegerkette
- 3.3
- Kettenrad
- 3.4
- Kettenrad
- 3.5
- Spannrolle
- 4
- Bogen
- 5
- Auslegerstapel
- 5.1
- Vorderkantenanschläge
- 6
- Bänder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2381430 [0002, 0004]
- - DE 4231891 A1 [0005]
- - DE 4218421 A1 [0007]