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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Darstellung digitaler Mammogramme
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Anzeigevorrichtung
zur Darstellung digitaler Mammogramme nach dem Oberbegriff des Anspruchs
13.
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Bei
einem derartigen Verfahren werden mindestens zwei Mammogramme, die
hinsichtlich ihrer Orientierung unterschiedliche Aufnahmen repräsentieren,
auf einer Anzeigevorrichtung dargestellt. Mammogramme liegen üblicherweise
als einkanalige Grauwertbilder vor, die aus einer Anzahl von Pixeln bestehen.
Die einzelnen Pixel sind mit einer Tiefe zwischen 10 und 16 Bit
codiert, wobei jedem Pixel ein einen Grauwert repräsentierender
Pixelwert zugeordnet ist. Die Kantenlänge typischer Mammogramme
liegt im Bereich von ca. 2000–4000 Pixeln, und die Ortsauflösung
beträgt beispielsweise ca. 10 Linienpaare/mm bzw. 0.1 mm/Pixel.
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Herkömmlicherweise
verwenden Befundungseinrichtungen zum Befunden eines Mammogramms,
beispielsweise in Form einer Workstation, einen Bildbetrachter,
insbesondere einen PACS-Betrachter (PACS: Picture Archiving and
Communication System), auf dem das Mammogramm angezeigt und beispielsweise
von einem Arzt befundet werden kann. Für die Mammographie
eingesetzte PACS-Betrachter verfügen hierzu üblicherweise über
hochauflösende und leuchtstarke Monitore, die in der Lage sind,
den hohen Dynamikumfang und die vergleichsweise hohe Auflösung
der Mammogramme in adäquater Weise darzustellen. Die zu
begutachtenden Mammogramme werden dabei nebeneinander oder untereinander
dargestellt, wobei für jede Brust beispielsweise eine mediolateraloblique
(MLO) und eine craniocaudale (CC) Aufnahme angezeigt werden, die von
einem befundenden Arzt parallel begutachtet und befundet werden
müssen.
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Ein
Problem bei einer derartigen Darstellung der in ihrer Orientierung
unterschiedlichen Mammogramme (z. B. CC- und MLO-Aufnahmen) liegt
darin, dass es für den betrachtenden Arzt nicht ohne weiteres
und nicht auf intuitive Weise möglich ist, die räumlichen
Orientierungen der Aufnahmen bei der Befundung miteinander in Beziehung
zu setzen. Ein Arzt kann sich in der Regel nicht ohne weiteres vorstellen und
herleiten, welche Orte in einer ersten, beispielsweise mediolateralobliquen
Aufnahme mit welchen Orten in einer zweiten, beispielsweise craniocaudalen
Aufnahme korrespondieren können. Dieses kann dazu führen,
dass ein Arzt fälschlicherweise Orte in der ersten Aufnahme
und der zweiten Aufnahme miteinander vergleicht und einander zuordnet,
die keinen Bezug zueinander haben und voneinander unabhängige
Orte darstellen. Dieses ist insbesondere problematisch bei der kurzen
Zeit, die einem Arzt zur Befundung der Mammogramme zur Verfügung
steht und die die Fehleranfälligkeit bei der Begutachtung der
Mammogramme somit noch verstärkt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Darstellung digitaler Mammogramme zur Verfügung zu
stellen, mit denen die Darstellung der Mammogramme auf für einen
Benutzer intuitive Weise so verbessert werden kann, dass die Befundung
der Mammogramme für den Benutzer erleichtert ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Dabei
ist vorgesehen, dass für einen Ort in dem einen, ersten
Mammogramm ein Korrespondenzstreifen in dem anderen, zweiten Mammogramm
bestimmt und angezeigt wird, der den Bereich des zweiten Mammogramms
angibt, in dem sich der Ort des ersten Mammogramms befindet.
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Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die Darstellung digitaler
Mammogramme auf einer Anzeigevorrichtung, beispielsweise einer Workstation
zur Mammografieuntersuchung und -befundung, für einen Arzt
dadurch erleichtert werden kann, dass Orte in dem einen Mammogramm
mit Orten in dem anderen Mammogramm in Beziehung gesetzt werden.
Der betrachtende Arzt erhält dazu über die Anzeigevorrichtung
die Information, welcher Bereich in dem zweiten Mammogramm mit dem
ausgewählten Ort in dem ersten Mammogramm korrespondieren
kann. Bei der Befundung, bei der sich der Arzt Orte in dem ersten
und zweiten Mammogramm in vergleichender Weise anschaut, ist so
ausgeschlossen, dass der Arzt Bereiche der unterschiedlichen Mammogramme
miteinander in Beziehung setzt, die nicht miteinander korrespondieren
können. Die Fehleranfälligkeit bei der Befundung
wird somit verringert und die Sensibilität und Aufmerksamkeit
des Arztes durch das Anzeigen des Korrespondenzstreifens geschärft.
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Bei
den hinsichtlich ihrer Orientierung unterschiedlichen Aufnahmen
kann es sich insbesondere um eine mediolateraloblique Aufnahme und
eine craniocaudale Aufnahme derselben Mamma handeln, die im Rahmen
einer Mammografieuntersuchung aufgenommen worden sind und auf der
Anzeigevorrichtung zur Befundung parallel angezeigt werden.
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Die
Bestimmung des dem Ort im ersten Mammogramm zugeordneten Korrespondenzstreifens
im zweiten Mammogramm erfolgt bevorzugt anhand von Konturlinien,
die aus den unterschiedlichen Mammogrammen extrahiert werden und
die Konturen der abgebildeten Objekte, i. e. der Mamma und des Musculus
Pectoralis angeben. Grundlegend ist hierbei, dass die Bestimmung
des Korrespondenzstreifens die für Mammografieuntersuchungen
spezifische Kenntnis darüber ausnützt, was in
den Mammogrammen dargestellt ist, insbesondere welche Objekte (Mamma,
Musculus Pectoralis) in den Mammogrammen abgebildet sind und wie
diese in Abhängigkeit von der Orientierung in der Regel
angeordnet sind.
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Zur
Bestimmung des Korrespondenzstreifens werden für jedes
Mammogramm die Konturlinie der in dem Mammogramm dargestellten Mamma
sowie die Konturlinie des in dem Mammogramm enthaltenen Musculus
Pectoralis extrahiert. In jedem Mammogramm wird dann eine Grundlinie
senkrecht zu der Konturlinie des Musculus Pectoralis gezogen, die die
Konturlinie des Musculus Pectoralis mit dem am weitesten von der
Konturlinie des Musculus Pectoralis entfernten Punkt der Konturlinie
der Mamma verbindet. In dem ersten Mammogramm wird eine Senkrechte
zu der Grundlinie gezogen, die durch den Ort in dem ersten Mammogramm
verläuft, wobei die Senkrechte die Grundlinie in zwei Abschnitte
teilt. Anhand der so bestimmten zwei Abschnitte der Grundlinie des
ersten Mammogramms wird dann der Korrespondenzstreifen in dem zweiten
Mammogramm bestimmt, der den Bereich angibt, in dem der Ort des ersten
Mammogramms in dem zweiten Mammogramm liegen kann.
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Der
Korrespondenzstreifen wird in dem zweiten Mammogramm bestimmt, indem
in dem zweiten Mammogramm eine Mittellinie so senkrecht zu der Grundlinie
des zweiten Mammogramms angeordnet wird, dass die Mittellinie die
Grundlinie in zwei Abschnitte teilt, deren Verhältnis dem
Verhältnis der Abschnitte der Grundlinie des ersten Mammogramms entspricht.
Die seitliche Begrenzung des Korrespondenzstreifens in dem zweiten
Mammogramm wird durch zwei Randlinien festgelegt, die parallel zu
der Mittellinie (und somit auch parallel zur Konturlinie des Musculus
Pectoralis) und senkrecht zur Grundlinie des zweiten Mammogramms
verlaufen.
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Der
Abstand der Randlinien zueinander, der die Breite des Korrespondenzstreifens
festlegt, kann beispielsweise ein Zehntel der Länge der
Grundlinie des zweiten Mammogramms betragen, wobei dieser Wert empirisch
ermittelt worden ist und ein Toleranzintervall angibt, innerhalb
dessen der Ort des ersten Mammogramms in dem zweiten Mammogramm
lokalisierbar ist. Ein solches Toleranzintervall ist erforderlich,
da Form und Gestalt der abgebildeten Mamma und somit die Bedingungen
für die unterschiedlichen Aufnahmen in Abhängigkeit
von der Orientierung einer jeden Aufnahme durchaus stark variieren können.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Ort in dem ersten Mammogramm
von einem Benutzer – insbesondere dem befundenden Arzt – über
die Anzeigevorrichtung mittels einer als Computermaus ausgebildeten
Eingabevorrichtung in einfacher Weise definiert werden. Im Vordergrund
steht hierbei die für den Benutzer intuitive Darstellung,
bei der, wenn der Benutzer mittels eines Mausklicks in das erste Mammogramm
den Ort bestimmt, automatisch in dem zweiten Mammogramm der zugeordnete
Korrespondenzstreifen angezeigt wird, ohne dass der Benutzer weitere
Schritte vornehmen muss. Die Position des Korrespondenzstreifens
wird dabei so, wie vorangehend geschildert, bestimmt.
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Die
Position des Orts im ersten Mammogramm kann durch Verschieben der
Computermaus verändert werden, wobei gleichzeitig der Korrespondenzstreifen
in dem zweiten Mammogramm angepasst und entsprechend verschoben
wird.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass selbstverständlich
das Verfahren bidirektional einsetzbar ist. So kann auch in dem
zweiten Mammogramm ein Ort definiert und ausgewählt werden,
für den dann in dem ersten Mammogramm ein zugeordneter
Korrespondenzstreifen angezeigt wird. Das Verfahren zur Bestimmung
des Korrespondenzstreifens in dem ersten Mammogramm läuft
analog dem vorangehend beschriebenen Verfahren ab.
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Diverse
Verwendungsmöglichkeiten für einen so bestimmten
Korrespondenzstreifen sind denkbar und vorteilhaft.
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Zum
einen kann der Korrespondenzstreifen einfach für eine verbesserte,
die Mammogramme in Beziehung setzende Darstellung verwendet werden, um
so dem Benutzer auf einfache und übersichtliche Weise korrespondierende
Bereiche der Mammogramme anzuzeigen.
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Zum
zweiten kann der Korrespondenzstreifen aber auch dazu verwendet
werden, um einen Verdachtsherd in dem ersten Mammogramm einem korrespondierenden
Verdachtsherd in dem zweiten Mammogramm zuzuordnen. Insbesondere
können auf diese Weise für einen Verdachtsherd
in dem ersten Mammogramm bestimmte in dem zweiten Mammogramm angezeigte
Verdachtsherde ausgeschlossen werden, die aufgrund ihrer Lage außerhalb
des Korrespondenzstreifens nicht mit dem Verdachtsherd in dem ersten
Mammogramm übereinstimmen können. Der Korrespondenzstreifen
ermöglicht es somit, in automatischer Weise die Verdachtsherde
zu erfassen, die der Arzt bei Begutachtung eines Verdachtsherds
in dem ersten Mammogramm sich in dem zweiten Mammogramm anschauen
muss, weil sie gegebenenfalls mit dem Verdachtsherd in dem ersten Mammogramm übereinstimmen.
Die Befundung wird für den Arzt somit vereinfacht und effizienter,
da die Anzahl der in dem zweiten Mammogramm zu untersuchenden Verdachtsherde
gegebenenfalls erheblich reduziert werden kann.
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Denkbar
und vorteilhaft ist weiterhin, dass Marker sämtliche innerhalb
des Korrespondenzstreifens liegende Verdachtsherde als möglicherweise
mit dem Verdachtsherd des ersten Mammogramms korrespondierende Verdachtsherde
in dem zweiten Mammogramm markieren.
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Unter
einem Verdachtsherd wird hier ein für die Befundung des
Arztes relevanter Bereich oder Ort des Mammogramms verstanden, der
bei der Untersuchung besonders zu berücksichtigen ist,
weil dort gegebenenfalls ein Krankheitssymptom vorliegt, das zu
einem negativen Befund führen könnte.
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Die
Verdachtsherde können beispielsweise mittels eines so genannten
CAD-Verfahrens (CAD: Computer Assisted Detection) detektiert und
besonders markiert werden, wie es beispielsweise in der Veröffentlichung N.
Karssemeijer and G. M. te Brake, „Detection of Stellate
Distortions in Mammogramms", IEEE Trans. Med. Imaging, Vol. 15,
No. 5, October 1996, beschrieben worden ist.
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In
einer weiteren Variante können eine Umgebung um einen vom
Benutzer ausgewählten Ort in dem ersten Mammogramm und
eine Umgebung um einen zugeordneten Verdachtsherd in dem zweiten Mammogramm
synchron vergrößert dargestellt werden. Hierbei
kann der Benutzer beispielsweise den Verdachtsherd in dem ersten
Mammogramm auswählen, indem er mit der Computermaus auf
den Verdachtsherd klickt, worauf die Umgebung um den Verdachtsherd
automatisch vergrößert dargestellt wird (Zoom-Funktion).
Gleichzeitig kann auch in dem zweiten Mammogramm, wenn diesem Verdachtsherd
in dem ersten Mammogramm ein Verdachtsherd in dem zweiten Mammogramm
mittels des Korrespondenzstreifens eindeutig zuordbar ist, die Umgebung
um den Verdachtsherd in dem zweiten Mammogramm vergrößert
dargestellt werden. Die Vergrößerung erfolgt dabei
parallel und synchron, ohne dass weitere Schritte von dem Benutzer
vorgenommen werden müssen. Ist eine eindeutig Zuordnung eines
Verdachtsherds in dem zweiten Mammogramm nicht möglich,
weil beispielsweise mehrere Verdachtsherde in dem Korrespondenzstreifen
liegen und somit als korrespondierende Verdachtsherde in Frage kommen,
so kann beispielweise in automatischer Weise ein Verdachtsherd als
zugeordneter Verdachtsherd vorgeschlagen werden oder es können die
Umgebungen aller in Frage kommenden Verdachtsherde vergrößert
dargestellt werden oder es kann von dem Benutzer ein Verdachtsherd
auswählbar sein, dessen Umgebung dann vergrößert
dargestellt wird. Alternativ kann auch der gesamte Bereich der Mamma
innerhalb des Korrespondenzstreifens vergrößert
dargestellt werden.
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Die
Aufgabe wird darüber hinaus von einer Anzeigevorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
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Die
Anzeigevorrichtung zur Darstellung digitaler Mammogramme ist dabei
ausgebildet und vorgesehen, mindestens zwei Mammogramme, die hinsichtlich
ihrer Orientierung unterschiedliche Aufnahmen repräsentieren,
gleichzeitig darzustellen. Erfindungsgemäß weist
die Anzeigevorrichtung Mittel zum Anzeigen der Mammogramme auf,
die ausgebildet und vorgesehen sind, für einen Ort in dem
einen, ersten Mammogramm einen Korrespondenzstreifen in dem anderen,
zweiten Mammogramm zu bestimmen und anzuzeigen, wobei der Korrespondenzstreifen
den Bereich des zweiten Mammogramms angibt, in dem sich der Ort
des ersten Mammogramms befindet.
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Die
Anzeigevorrichtung ist ausgebildet und vorgesehen zur Durchführung
des vorangehend beschriebenen Verfahrens und kann Bestandteil einer Workstation
sein, die zur Befundung von im Rahmen einer Mammografieuntersuchung
gemessenen Mammogrammen eingesetzt wird. Die Anzeigevorrichtung
stellt mittels des Korrespondenzstreifens gezielt Korrespondenzen
zwischen den beiden dargestellten Mammogrammen her, indem ein Ort
des ersten Mammogramms dem Korrespondenzstreifen des zweiten Mammogramms
zugeordnet wird, der die mögliche Lage des Ortes in dem
zweiten Mammogramm angibt. Die Anzeigevorrichtung erleichtert somit
auf intuitive Weise die parallele Betrachtung der dargestellten
Mammogramme für einen Arzt, reduziert die Fehleranfälligkeit
bei der Befundung und ermöglicht eine Effizienzsteigerung
bei der Untersuchung der Mammogramme.
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Der
der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand
der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine
Anzeigevorrichtung zur Darstellung in ihrer Orientierung unterschiedlicher
Mammogramme, bei der einem Ort in einem ersten Mammogramm ein Korrespondenzstreifen
in einem zweiten Mammogramm zugeordnet wird;
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2 eine
Darstellung zweier Mammogramme, bei denen einem Verdachtsherd in
einem ersten Mammogramm mittels des Korrespondenzstreifen möglicherweise
korrespondierende Verdachtsherde in einem zweiten Mammogramm zugeordnet
werden und
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3 eine
Darstellung zweier Mammogramme, bei denen die Umgebung eines Verdachtsherds in
dem ersten Mammogramm und die Umgebung eines Verdachtsherds in dem
zweiten Mammogramm synchron vergrößert dargestellt
werden.
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In 1 ist
eine Anzeigevorrichtung 5 dargestellt, die beispielsweise
als Workstation zur Befundung von Mammogrammen 1 ausgebildet
sein kann und einen Bildschirm zum Anzeigen von digitalen Mammogrammen 1 aufweist.
Die Mammogramme 1 sind im Rahmen einer Mammografieuntersuchung aufgenommen
worden und bilden eine Mamma 2 vor einem Hintergrundbereich 3 ab.
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Bei
einer Mammografieuntersuchung werden standardmäßig
unterschiedliche Aufnahmen vorgenommen, die sich in ihrer Orientierung
unterscheiden und unterschiedliche Durchleuchtungsrichtungen des
Mammografieaufnahmegeräts (in der Regel ein Röntgengerät)
repräsentieren. Beispielsweise können im Rahmen
einer Mammografieuntersuchung von jeder Brust ein craniocaudales
(CC) Mammogramm 11 und ein mediolateralobliques (MLO) Mammogramm 12 aufgenommen
werden, die sich ein Benutzer – ein die Mammogramme 1 befundender
Arzt – über die Anzeigevorrichtung 5 parallel
und gleichzeitig anzeigen lassen kann. Bei der Befundung sind hierbei
die unterschiedlichen Mammogramme 11, 12 für
jede Brust zu berücksichtigen, wobei auch der Vergleich
der Mammogramme 11, 12 der beiden Brüste
zueinander wichtige Aufschlüsse für die Befundung
geben kann (so genannter Symmetrievergleich).
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Die
Anzeigevorrichtung zeigt also bevorzugt vier Mammogramme parallel
an, nämlich für jede Brust ein MLO- und ein CC-Mammogramm 11, 12. Zur
vereinfachten Darstellung sind in 1 und auch nachfolgend
in 2 und 3 lediglich die MLO- und CC-Mammogramme 11, 12 für
je eine Brust veranschaulicht.
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Bei
der Befundung muss der Arzt die Mammogramme 11, 12 bereichsweise
durchgehen und untersuchen, ob Verdachtsherde vorliegen, die gegebenenfalls
auf einen negativen Befund schließen lassen könnten.
Für den Arzt ist es hierbei insbesondere in Anbetracht
der dem Arzt pro Untersuchung zur Verfügung stehenden Zeit
nicht ohne weiteres möglich, intuitiv einen in einem ersten
Mammogramm 11, 12 lokalisierten Verdachtsherd
ohne weiteres einem Verdachtsherd in dem zweiten Mammogramm 12 bzw. 11 zuzuordnen.
Dieses ist insbesondere dadurch bedingt, dass die Zuordnung aufgrund
der geometrischen Verhältnisse der Mammogramme 11, 12 in
der Regel gedanklich nicht auf einfache Weise möglich ist,
da ein Verdachtsherd in einem links oberen Bereich des ersten Mammogramms 11, 12 aufgrund
der unterschiedlichen Orientierungen der Mammogramme 11, 12 nicht
auch zwangsläufig in einem links oberen Bereich in dem
zweiten Mammogramm 12 bzw. 11 angeordnet sein
muss.
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Um
die Befundung für den Arzt zu erleichtern, wird vorliegend
daher ein Verfahren und eine Anzeigevorrichtung zur Verfügung
gestellt, mittels derer ein Ort P in dem ersten Mammogramm 11 einem
Korrespondenzstreifen 4 in dem zweiten Mammogramm 12 zugeordnet
wird. Der Korrespondenzstreifen 4 gibt hierbei den Bereich
des zweiten Mammogramms 12 an, in dem der Ort P des ersten
Mammogramms 11 sich in dem zweiten Mammogramm 12 befindet
kann.
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Dem
betrachtenden Arzt wird somit durch das Anzeigen des Korrespondenzstreifens 4 unmittelbar
angegeben, in welchem Bereich sich ein in dem ersten Mammogramm 11 lokalisierter
Ort P in dem zweiten Mammogramm 12 befinden kann. Die Sensibilität
und Aufmerksamkeit des Arztes wird auf diese Weise geschärft.
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Beispielsweise
kann der Ort P' in dem zweiten Mammogramm 12, der innerhalb
des Korrespondenzstreifens 4 liegt, durchaus mit dem Ort
P des ersten Mammogramms korrespondieren. Der Arzt wird aufgrund
der Information, die er durch das Anzeigen des Korrespondenzstreifens 4 erhält,
diesen Ort P' nicht ohne weiteres als nicht mit dem Ort P des ersten
Mammogramms 11 korrespondierender Ort ausschließen,
obwohl die absolute Lage von dem Ort P' in dem Korrespondenzstreifen 4 in
dem zweiten Mammogramm 12 unterschiedlich von der absoluten Lage
des Ortes P in dem ersten Mammogramm 11 ist (so liegt der
Ort P links oben im ersten Mammogramm 11, während
der Ort P' rechts unten im zweiten Mammogramm 12 liegt),
was der Arzt durch die Darstellung des Korrespondenzstreifens 4 ohne
weiteres erfährt.
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Das
Verfahren zur Bestimmung und Darstellung des Korrespondenzstreifens
4 geht
von der Kenntnis von Konturlinien
21,
23 der in
den Mammogrammen
11,
12 dargestellten Mamma
2 und
des Musculus Pectoralis
22 aus. Die Konturlinien
21,
23 können
beispielsweise mit einem Verfahren, wie es in der
DE 10 2006 021 042 beschrieben
ist, bestimmt werden. Das vorliegende Verfahren macht sich somit
zunutze, dass grundsätzlich vorab bekannt ist, was in den
Mammogrammen
11,
12 dargestellt ist, nämlich die
Mamma
2 und (zumindest ansatzweise) der Musculus Pectoralis
22.
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Zur
Bestimmung des Korrespondenzstreifens 4 wird nun folgendermaßen
vorgegangen.
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Zunächst
wird in dem ersten Mammogramm 11 eine Grundlinie A aufgespannt,
die senkrecht zur Konturlinie 23 des Musculus Pectoralis 22 verläuft (die
Konturlinie 23 des Musculus Pectoralis 22 in dem eine
CC-Aufnahme repräsentierenden Mammogramm 11 verläuft
nahezu deckungsgleich mit dem linken Rand des Mammogramms 11)
und die Konturlinie 23 des Musculus Pectoralis 22 mit
dem am weitesten von der Konturlinie 23 entfernten Punkt
C der Konturlinie 21 der Mamma 2 verbindet.
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In
dem ersten Mammogramm 11 wird dann eine Höhe H
senkrecht zur Grundlinie A durch den Ort P geschlagen, die die Grundlinie
in zwei Abschnitte A1, A2 teilt.
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Auch
in dem zweiten Mammogramm 12 wird eine Grundlinie B aufgespannt,
die senkrecht zur Konturlinie 23 des Musculus Pectoralis 22 in
dem zweiten Mammogramm 12 verläuft und durch den
am weitesten von der Konturlinie 23 des Musculus Pectoralis 22 entfernten
Punkt D auf der Konturlinie 21 der Mamma 2 läuft.
Aus den geometrischen Verhältnissen der Mammogramme 11, 12 ergibt
sich, dass die Grundlinie B des zweiten Mammogramms 12 in etwa
in der Projektionsebene der Grundlinie A des ersten Mammogramms 11 (die
sich senkrecht zur Zeichenebene des Mammogramm 11 erstreckt)
liegt und umgekehrt.
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Die
Grundlinie B des zweiten Mammogramms 12 wird dann ebenfalls
in zwei Abschnitte B1, B2 geteilt, deren Verhältnis B1
zu B2 dem Verhältnis A1 zu A2 der Abschnitte A1, A2 der
Grundlinie A des ersten Mammogramms 11 entspricht. Durch den
Verbindungspunkt der beiden Abschnitte B1, B2 wird dann eine Mittellinie
X0 senkrecht zur Grundlinie B gezogen, die die zentrale Linie des
Korrespondenzstreifens 4 definiert. Um die Mittellinie
X0 herum werden symmetrisch Randlinien X1, X2 als seitliche Begrenzungslinien
des Korrespondenzstreifens 4 angeordnet, deren Abstand
einem Zehntel der Länge der Grundlinie B entspricht und
die somit die Breite X des Korrespondenzstreifens 4 definieren.
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Der
Korrespondenzstreifen 4 gibt ein Toleranzintervall mit
der Breite X an, innerhalb dessen der Ort P innerhalb des zweiten
Mammogramms 12 liegen kann. Die Breite X ist dabei empirisch
ermittelt worden und ergibt sich aus den Randbedingungen bei den
Aufnahmen der unterschiedlichen Mammogramme 11, 12,
bei denen die abgebildeten Mammas 2 abhängig von
der Lage bei der Aufnahme beispielsweise unterschiedlich verformt
sein können.
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Der
Ort P wird in dem ersten Mammogramm 11 über eine
Eingabevorrichtung in Form einer Computermaus 6 definiert.
Mittels der Computermaus 6 kann der Ort P verschoben werden,
wobei synchron der Korrespondenzstreifen 4 in dem zweiten
Mammogramm 12 entsprechend angepasst wird.
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Selbstverständlich
kann auch ein Ort in dem zweiten Mammogramm 12 ausgewählt
werden, dem dann ein Korrespondenzstreifen in dem ersten Mammogramm 11 zugeordnet
wird. Die Vorgehensweise ist hierbei exakt analog.
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In 2 und 3 sind
weitere Anwendungsmöglichkeiten des Korrespondenzstreifens 4, die über
die reine Darstellung hinausgehen, veranschaulicht.
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In 2 ist
in dem ersten Mammogramm 11 ein Verdachtsherd V von einem
Marker M markiert. Mittels des Korrespondenzstreifens 4 können
nun dem Verdachtsherd V in dem ersten Mammogramm 11 mögliche
Verdachtsherde V', V'' in dem zweiten Mammogramm 12 zugeordnet
werden, die möglicherweise dem Verdachtsherd V im ersten
Mammogramm 11 entsprechen. Als zugeordnete Verdachtsherde
V', V'' kommen dabei all solche Verdachtsherde in Frage, die innerhalb
des Korrespondenzstreifens 4 liegen. Entsprechend können
diese Verdachtsherde V', V'' dann als in Frage kommende Verdachtsherde
durch Marker M', M'' markiert werden. Gleichzeitig können
Verdachtsherde V''', die aufgrund ihrer Lage außerhalb
des Korrespondenzstreifens 4 nicht mit dem Verdachtsherd
V im ersten Mammogramm 11 korrespondieren können,
als nicht in Frage kommend ausgeschlossen und gegebenenfalls gesondert
durch einen Marker M''' markiert werden.
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In 3 ist
eine Ausgestaltung dargestellt, bei der durch die Zuordnung eines
Verdachtsherds V im ersten Mammogramm 11 zu einem Verdachtsherd V'
im zweiten Mammogramm 12 eine synchron vergrößerte
Darstellung der Umgebungen Z1, Z2 des Verdachtsherds V in dem ersten
Mammogramm 11 und des Verdachtsherds V' in dem zweiten
Mammogramm 12 ermöglicht wird. Durch einen Mausklick auf
den Verdachtsherd V in dem ersten Mammogramm 11 mittels
der Computermaus 6 wird dabei die Umgebung Z1 um den Verdachtsherd
V und gleichzeitig auch die Umgebung Z2 um den Verdachtsherd V'
in dem zweiten Mammogramm 12 vergrößert.
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Ist
eine eindeutige Zuordnung der Verdachtsherde V, V' in dem ersten
Mammogramm 11 und dem zweiten Mammogramm 12 nicht
möglich, beispielsweise weil mehrere in Frage kommende Verdachtsherde
innerhalb des Korrespondenzstreifens 4 liegen, so ist denkbar,
dass die Umgebungen sämtlicher in Frage kommender Verdachtsherde
in dem zweiten Mammogramm 12 vergrößert
dargestellt werden oder der Benutzer auswählen kann, welchen
Verdachtsherd er in dem zweiten Mammogramm 12 vergrößert
anzeigen will. Denkbar ist auch, den gesamten Bereich der Mamma 2 innerhalb
des Korrespondenzstreifens 4 vergrößert
anzuzeigen.
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Der
der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend
geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Insbesondere kann das beschriebene Verfahren grundlegend auch bei
Mammogrammen anderer Orientierung eingesetzt werden. Wesentlich
ist, dass auf einfache und intuitive Weise einem Arzt das Befunden
von Mammogramme unterschiedlicher Orientierung erleichtert wird
und dabei die Fehleranfälligkeit reduziert und die Effizienz
gesteigert wird. Dieses wird durch Bestimmung und Darstellung eines
Korrespondenzbereichs in Form des Korrespondenzstreifens erreicht,
der zwei oder mehr Mammogramme miteinander in Beziehung setzt.
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- 1
- Mammogramm
- 11
- Craniocaudale
Aufnahme
- 12
- Mediolateraloblique
Aufnahme
- 2
- Mamma
- 21
- Konturlinie
der Mamma
- 22
- Musculus
Pectoralis
- 23
- Konturlinie
des Musculus Pectoralis
- 3
- Hintergrund
- 4
- Korrespondenzstreifen
- 5
- Anzeigevorrichtung
- 6
- Computermaus
- A,
B
- Grundlinie
- A1,
A2, B1, B2
- Abschnitt
- C,
D
- Punkt
auf der Konturlinie
- H
- Höhe
- P,
P'
- Ort
- V,
V', V''
- Verdachtsherd
- X
- Breite
- X0
- Mittellinie
- X1,
X2
- Randlinie
- Z1,
Z2
- Umgebung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - N. Karssemeijer
and G. M. te Brake, „Detection of Stellate Distortions
in Mammogramms", IEEE Trans. Med. Imaging, Vol. 15, No. 5, October
1996 [0022]