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Die
Erfindung betrifft ein Target zum Farbabgleich gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 für
die Druckindustrie einschließlich
Kopiergeräte, insbesondere
zur Kalibrierung von Plottern, Kopiergeräten und Druckmaschinen.
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In
der professionellen Praxis stellt sich häufig die Frage, wie eine Farbe
zu definieren ist und vor allem, wie man die eingesetzten Ausgabegeräte wie Plotter,
Drucker und Scanner einheitlich kalibrieren kann, um ein möglichst
einheitliches Farbergebnis zu erzielen, das insbesondere mit der
häufig
elektronisch vorhandenen Vorgabe übereinstimmen muss.
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Dazu
sind in der Vergangenheit verschiedene Farbräume und Farbsysteme für die verschiedenen
Farbanwendungsbereiche entwickelt worden. Es existieren gerade auch
für die
Kalibrierung verschiedene Hilfsmittel wie gedruckte Tonwertatlanten, druckbare
RGB- und CMYK-Dateien zur Feststellung des Farbverhaltens eines
Druckers sowie Farbfächer und
Tabellen, in denen Farbsysteme wie CIELAB, RGB und CMYK im Original
dargestellt werden. Diese Farbsysteme und Hilfsmittel entsprechen
einer international anerkannten Konvention, so dass auf diese Weise
eine allgemein gültige
Kalibrierung und Farbangabe vorgenommen werden kann.
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Die
vorgenannten Hilfsmittel zur Farbfeststellung und -kalibrierung
von Ein- und Ausgabegeräten
lassen sich unter dem Begriff Target zusammenfassen.
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Bisher
eingesetzte Targets weisen allein die eigentlichen Farbinformationen
in dem jeweiligen Farbsystem auf. Mit anderen Worten umfassen diese Hilfsmittel
ausschließlich
die standardisierten Farben des jeweiligen Farbsystems. Unabhängig davon,
ob die Targets bereits in Papierform produziert beim Verwender vorliegen
oder ob sie eine computerlesbare Datei darstellen, die zunächst vom
Verwender auf seinem Drucker ausgedruckt wird, ist es ein Nachteil der
bisher bekannten Targets, dass sie einerseits altersbedingten Schwankungen
im Farbton und in der Farbhelligkeit sowie in der Sättigung
unterliegen und andererseits in einer Serienfertigung mit Toleranzen behaftet
sind. Ein Traget, das bereits mehrere Monate im Tageslicht gelagert
wurde, kann unter Umständen
durch Staubablagerungen und UV-Einstrahlung eine starke Abweichung
von seinem ursprünglichen Zustand
aufweisen. Ein Target kann zudem nicht ohne weiteres in einem bestehenden
System gegen ein anderes ausgetauscht werden, da die Farbwerte von
Target zu Target herstellungsbedingt mit Toleranzen behaftet sind,
die bei hochwertigen Kalibrationsstrecken ausgeglichen werden müssen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Target zum Farbabgleich
von Ausgabe- und Kopiergeräten
bereit zu stellen, das die vorgenannten Nachteile überwindet.
Insbesondere altersbedingte Schwankungen sollen im erfindungsgemäßen Target
Berücksichtigung
finden.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem
Target gemäß dem Gegenstand
des Patentanspruchs 1.
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Erfindungsgemäß wird ein
Farb-Target zum Farbabgleich von Ausgabegeräten vorgeschlagen, umfassend
einen Informationsträger,
der gedruckte und/oder druckbare Farbinformationen zu mindestens
einem Farbsystem aufweist, wobei das Farb-Target zusätzlich eine
Einrichtung zur Aufnahme und Abgabe von weiteren, farbsystemfremden Daten
umfasst.
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Unter
dem Begriff Farb-Target werden verschiedene Hilfsmittel zur Kalibrierung
von Ein- und Ausgabegeräten
wie beispielsweise gedruckte Tonwertatlanten, druckbare CIELAB-,
RGB- und CMYK-Dateien zur Feststellung des Farbverhaltens eines
Druckers oder Scanners sowie Farbfächer und Tabellen, in denen
Farbsysteme wie BRILLUX, RAL, CIELAB, RGB und CMYK im Original dargestellt
werden, verstanden.
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Unter
dem Begriff Farbabgleich von Ausgabegeräten wird ein System zum Farbmanagement verstanden,
so dass eine Vorlage, die mit einem beliebigen Eingabegerät erfasst
wurde, an einem beliebigen Ausgabegerät möglichst ähnlich wiedergegeben wird.
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Beispielsweise
soll ein Monitor als Ausgabegerät
die Farben der Fotos einer Digitalkamera als Eingabegerät möglichst
so anzeigen wie die Kamera die Farben aufgenommen hat. Die Aufgabe
eines Farbmanagementsystems besteht darin, geräteabhängige Farbbeschreibungen anhand
eines Geräteprofils
in einen geräteunabhängigen Austausch-Farbraum
und auch wieder aus diesem heraus zu konvertieren. Dadurch wird
erreicht, dass jedes Gerät
in einem Farbmanagementsystem die Farben annähernd gleich darstellt. Dies
ist jedoch nur unter der Vorraussetzung möglich, dass ein kalibriertes
Ein- und Ausgabegerät
zur Verfügung
steht. Ein einfaches Beispiel ist der Ausdruck von farbigen Dokumenten,
die mit einem Farbmanagementsystem auf dem Monitor und auf dem Ausdruck
annähernd
identisch aussehen. Als Geräteprofil
kommen in der Regel ICC-Profile zum Einsatz. Die beteiligten Farbräume sind
häufig
die oben bereits angesprochenen Farbsysteme. Der CIELAB-Farbraum
dient in diesem Fall als Bindeglied zwischen den anderen Farbräumen.
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Neben
dem LAB-Farbraum, auf dem die gängigen
CM-Systeme basieren, gibt es auch andere medienneutrale Farbräume wie
etwa LUV, das zwar ursprünglich
für den
Einsatz in Printmedien konzipiert war, sich jedoch gegen LAB nicht
hat durchsetzen können.
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Unter
dem Begriff Informationsträger
werden sowohl physikalische Materialien wie beispielsweise Papier
als auch elektronische Dateien wie beispielsweise PDF-Dateien verstanden,
die in der Lage sind, die nötigen
Farbinformationen eines wie vorstehend beschriebenen Farb-Targets
aufzunehmen und wiederzugeben. Solche Materialien und elektronische Dateien
sind dem Fachmann bekannt und können
je nach Bedarf ausgewählt
werden.
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Unter
dem Begriff Farbsystem wird die Verwendung eines bestimmten Farbraumes
beschrieben. So werden in Europa beim Druck häufig die Farben des Euroskala-Farbraumes,
CMYK (Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz) verwendet. Farben in einem
Farbsystem liegen in einem Koordinatensystem. In einem Farbsystem
sind den Farben bestimmte Werte zugeordnet, die sich aber je nach
Farbraum auch noch unterscheiden können. So hat ein knalliges
Gelb beispielsweise im CMYK-Modell die Werte (0/0/100/0), im RGB-Modell
dagegen die Werte (255/255/0). Es gibt sogar Farbsysteme, wie beispielsweise
das CIELAB-Modell, in dem die Werte bis in Minus-Bereiche gehen
können.
Auch Farbsammlungen wie das BRILLUX-, Pantone-, HKS- oder RAL-System
sollen vorliegend unter dem Begriff Farbsystem zusammengefasst werden.
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Unter
dem Begriff Einrichtung zur Aufnahmen und Abgabe von weiteren, farbsystemfremden Daten
werden solche weiteren Informationen zu einem Farb-Target verstanden,
die wie beispielsweise die Exposition des Targets gegenüber UV-Einstrahlung
die Qualität
des als Kalibrierungsstandards einzusetzenden Targets beeinflussen
können.
Hierunter sind auch Einflüsse
durch Luftfeuchtigkeit, hohe/niedrige/wechselhafte Temperatur, Abrieb
aufgrund häufiger
Benutzung, Diffusion von Lösungsmitteln
oder Tinten und chemische Umwandlungsprozesse des Trägermaterials
zu zählen.
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Auch
die Ansprüche
an die Differenzierung von Farben beispielsweise bei der Qualitätskontrolle von
farbigen Oberflächen,
Materialien und Druckerzeugnissen oder bei der Steuerung von Lichtquellen steigen
ständig,
da sie der Bewertung des menschlichen Auges genügen müssen. Es besteht ebenfalls zunehmend
der Bedarf, Farbe in absoluten Koordinaten anzugeben und zu dokumentieren.
Eine Kalibrierung und ein Farbabgleich mit einem erfindungsgemäßen Farb-Target
stellt daher zusammen mit den empirischen Messungen mit Spektralphotometer
und Dreibereichs-Sensortechnologien eine verbesserte Handhabung
dieser Aufgabe zur Verfügung.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann das Farbsystem
ausgewählt
sein aus der Gruppe CIELAB, CMYK und/oder RGB.
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Diese
international anerkannten, standardisierten und überwachten Farbsysteme stellen
eine gemeinsam nutzbare Basis dar zur Farbvorgabe und Farbwiedergabe
durch Eingabe- und Ausgabegeräte,
die gerade im professionellen Umfeld der Farb- und Druckindustrie
eingesetzt wird. Hierbei ist ein großer Fundus an aufeinander abgestimmten
Geräten,
Dateitypen und produzierender sowie verarbeitender Software entwickelt
worden, der in den genannten Industrien täglich eingesetzt wird.
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Vorzugsweise
kann die Einrichtung zur Aufnahme und Abgabe von weiteren, farbsystemfremden
Informationen einen maschinenlesbaren Barcode aufweisen.
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Auf
diese Weise kann die Einrichtung die farbsystemfremden Informationen
sowohl in Form eines Ausdrucks als auch in einer druckbaren Version als
entsprechend kodiertes Dateiformat vorhalten. Ein solcher maschinenlesbarer
Barcode kann beispielsweise Informationen zu einer zeitlich maximalen
Gebrauchsspanne des gedruckten Farb-Targets umfassen.
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Alternativ
oder kumulativ kann die Einrichtung zur Aufnahme und Abgabe von
weiteren, farbsystemfremden Informationen für ein erfindungsgemäßes Farb-Target
einen maschinenlesbaren Chip aufweisen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann ein
gedruckter Informationsträger gleichzeitig
computerlesbare Farbinformationen zu mindestens einem Farbsystem
aufweisen.
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Auf
diese Weise ist es erstmals möglich, Farb-Targets
bereit zu stellen, die nicht im Wege einer empirischen Messung beispielsweise
durch Spektralphotometer ausgelesen werden müssen, um die auf ihm gezeigten
standardisierten Farbwerte eines oder mehrerer Farbsysteme zu ermitteln.
Das erfindungsgemäße gedruckte
Farb-Target liefert diese computerverarbeitbaren Werte gleich mit.
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Weiterhin
vorzugsweise kann die Einrichtung zur Aufnahme und Abgabe von weiteren,
farbsystemfremden Informationen einen UV-Lichtsensor aufweisen.
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Dadurch
kann die Alterung des erfindungsgemäßen Farb-Targets durch seine Tageslicht-Exposition
ermittelt werden und ein Schwellenwert bestimmt werden, bei dessen Überschreiten
eine Verwendung als Standard zum Farbabgleich nicht mehr gewährleistet
werden kann. Mit Hilfe dieses UV-Lichtsensors kann mithin eine Verzerrung
der Kalibrierungsgrößen vermieden
werden, was zu erheblichen Einsparungen von Fehldrucken gerade im
professionellen Umfeld von Plottern und Druckmaschinen beitragen
kann.
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Alternativ
kann die Bestimmung der Verwendbarkeit eines erfindungsgemäßen Farb-Targets auch über Plausibilitäten oder
phänomenologische Kriterien
erfolgen. So kann das Farb-Target beispielsweise eine kodierte Form
eines Herstellungsdatums aufweisen und die Verwendbarkeit durch
Datumsvergleich unter Berücksichtigung
der geographischen Breite mit assoziierter Sonneneintrahlungsdauer
und Intensität
erfolgen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
kann mithin eine Bestimmung der Haltbarkeit durch heuristische Verfahren unter
Einbeziehung der typischen UV-Belastung, Luftfeuchtigkeit oder Temperatur
erfolgen.