DE102007056152A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen Download PDF

Info

Publication number
DE102007056152A1
DE102007056152A1 DE200710056152 DE102007056152A DE102007056152A1 DE 102007056152 A1 DE102007056152 A1 DE 102007056152A1 DE 200710056152 DE200710056152 DE 200710056152 DE 102007056152 A DE102007056152 A DE 102007056152A DE 102007056152 A1 DE102007056152 A1 DE 102007056152A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cavity
coolant
molding
injection
injector
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE200710056152
Other languages
English (en)
Inventor
Tobias Kahmann
Andreas Wolff
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Volkswagen AG
Original Assignee
Volkswagen AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Volkswagen AG filed Critical Volkswagen AG
Priority to DE200710056152 priority Critical patent/DE102007056152A1/de
Publication of DE102007056152A1 publication Critical patent/DE102007056152A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C45/00Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
    • B29C45/17Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
    • B29C45/1703Introducing an auxiliary fluid into the mould
    • B29C45/1704Introducing an auxiliary fluid into the mould the fluid being introduced into the interior of the injected material which is still in a molten state, e.g. for producing hollow articles
    • B29C45/1706Introducing an auxiliary fluid into the mould the fluid being introduced into the interior of the injected material which is still in a molten state, e.g. for producing hollow articles using particular fluids or fluid generating substances
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C45/00Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
    • B29C45/17Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
    • B29C45/1703Introducing an auxiliary fluid into the mould
    • B29C45/1704Introducing an auxiliary fluid into the mould the fluid being introduced into the interior of the injected material which is still in a molten state, e.g. for producing hollow articles
    • B29C45/1706Introducing an auxiliary fluid into the mould the fluid being introduced into the interior of the injected material which is still in a molten state, e.g. for producing hollow articles using particular fluids or fluid generating substances
    • B29C2045/1707Introducing an auxiliary fluid into the mould the fluid being introduced into the interior of the injected material which is still in a molten state, e.g. for producing hollow articles using particular fluids or fluid generating substances using a liquid, e.g. water

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Injection Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
  • Moulds For Moulding Plastics Or The Like (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen. Hierzu sind folgende Schritte vorgesehen: a) Bereitstellen einer Vorrichtung zur Injektion eines Kühlmittels mit einem Injektor, b) Einbringen einer Formmasse in eine Kavität der Vorrichtung, c) Verdrängen von Kernschmelze der Formmasse durch Injektion eines Kühlmittels über den Injektor unter Bildung eines Hohlraums, d) Ablassen zumindest eines Teils des Kühlmittels aus dem Hohlraum, e) Injizieren eines Kühlmittels mit einer im Vergleich zum abgelassenen Kühlmittel geringeren Temperatur über den Injektor, und f) Ausblasen des Kühlmittels aus dem Hohlraum-Formteil. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen sowie eine Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen, bei der ein mittels Injektionstechnik injiziertes Kühlmittel gegen kälteres Kühlmittel derart ausgetauscht wird, dass derselbe Injektor eingesetzt werden kann, infolgedessen sich auf einer vorhandenen Vorrichtung der Wärmeabtransport verbessern lässt. Insbesondere handelt es sich bei dem Kühlmittel um Wasser (Wasserinjektionstechnik WIT). Gegenstand der Erfindung ist folglich auch eine Vorrichtung, deren Steuereinheit eine automatische Durchführung des Verfahrens erlaubt. Die Vorrichtung wird zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen verwendet.
  • Es ist im Stand der Technik bekannt, das Urformverfahren des Spritzgießens in der Kunststoffverarbeitung einzusetzen. Hierbei kommt ein unter Druck stehendes Fluid zur Anwendung, das wenigstens zwei Aufgaben erfüllt: Erstens ergeben sich im Zuge der Ausformung des Gegenstandes hohle Innenbereiche, die mit Gewichts- und Materialersparnissen einhergehen. Zweitens übt das unter Druck stehende Fluid in dem Formhohlraum einen nach außen gerichteten Druck aus, der den Kunststoff gegen die Formoberflächen presst, während sich der Gegenstand verfestigt. Dadurch wird die Oberflächenqualität verbessert, indem Einfallstellen in Bereichen des Gegenstandes mit verhältnismäßig dickeren Profilen, wie zum Beispiel versteifenden Rippen, vermindert werden.
  • Die Vorzüge der Wasserinjektionstechnik (WIT) gegenüber der Gasinjektionstechnik (GIT) beim Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen sind beschrieben: eine um 40% bis 70% kürzere Zykluszeit, eine gleichmäßigere Verteilung der Wanddicke bei gleichzeitig sehr glatten Innenwänden und eine besonders gute Eignung für Medienleitungen, insbesondere mit großen Durchmessern. Jedoch bewirken die erforderliche Ausrüstung und die Verfahrenskontrollparameter, die erforderlich sind, um das Einbringen des Fluids zu bewerkstelligen, eine deutliche Erhöhung der Komplexität dieser Art des Spritzgießens. Prinzipiell kann das Injizieren durch die Maschinendüse und damit durch das Angussystem oder durch einen separaten Injektor direkt in das Formteil in der Kavität erfolgen. Problematisch ist, dass der Injektionsdruck des Fluids vor dem Injektor komplett aufgebaut sein muss, da ansonsten die Schmelze beim Öffnen des Injektors unweigerlich in den Injektor fließen würde.
  • Die DE 38 50 543 T3 lehrt ein Verfahren, um die eingebrachte Fluidladung daran zu hindern, in die Einspritzdüse einzudringen, indem die Fluidladung in den Fließweg an einer Stelle der Fluideinspritzung eingebracht wird, in der das Harz der Bewegung der Fluidladung einen größeren Widerstand zwischen der Fluideinspritzposition und dem Anfang des Fließwegs entgegenbringt als zwischen der Fluideinspritzposition und dem Ende des Fließwegs. Aufgrund des Zusammenspiels verschiedener Drücke, die den Transport der Fluidladung im Fließweg bewirken, ist eine Kühlung des zu erstarrenden Formteils nicht vorgesehen.
  • Egger et al. (Kunststoffe 09/2004, Seite 196–202, Carl Hanser Verlag, München) beschreiben eine Wasserinjektionsanlage mit zwei Wasserinjektoren, so dass das System nach dem Verdrängen der Kernschmelze durch Wasserinjektion über den angussnahen Injektor über den in der Nähe der Nebenkavität befindlichen zweiten Injektor mit Wasser im Kreislauf nachkühlen kann. Die voneinander unabhängige Ansteuerung der externen Wasserversorgungsanlage und der für die Injektoröffnung zuständigen Kernzüge der Spritzgussmaschine birgt wiederum die Gefahr des Rückflusses von Schmelze in die Injektoren. Der Spülprozess, das Ausblasen des Wassers aus dem Hohlraum und das abschließende Trockenblasen müssen mittels einer diffizil aufeinander abgestimmten Prozesssteuerung definiert gesteuert werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die im Stand der Technik aufgezeigten Nachteile zu überwinden und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das einen einfachen Austausch des Fluids und eine effiziente Kühlung realisiert. Aufgabe der Erfindung ist auch das Bereitstellen einer Vorrichtung, mittels derer die vorgenannten Verfahrensmerkmale umgesetzt werden können.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Die Unteransprüche beinhalten bevorzugte Ausführungsformen. Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen bereitgestellt, das die folgenden Schritte umfasst:
    • a) Bereitstellen einer Vorrichtung zur Injektion eines Kühlmittels mit einem Injektor,
    • b) Einbringen einer Formmasse in eine Kavität der Vorrichtung,
    • c) Verdrängen von Kernschmelze der Formmasse durch Injektion eines Kühlmittels über den Injektor unter Bildung eines Hohlraums,
    • d) Ablassen zumindest eines Teils des Kühlmittels aus dem Hohlraum,
    • e) Injizieren eines Kühlmittels mit einer im Vergleich zum abgelassenen Kühlmittel geringeren Temperatur über den Injektor, und
    • f) Ausblasen der Kühlflüssigkeit aus dem Hohlraum-Formteil.
  • Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Prozessführung auf einer herkömmlichen Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen derart gestaltet werden kann, dass derselbe Injektor sowohl zum Injizieren des Kühlmittels zum Ausschälen in Schritt c) als auch zum Injizieren des Kühlmittels in Schritt e) verwendet wird, wobei bevorzugt in beiden Injektionsschritten das gleiche Kühlmittel, insbesondere Wasser, zum Einsatz kommt. Indem nur ein druckbetriebener Fluidzugang vorhanden ist, vereinfacht sich die Durchführung des Verfahrens erheblich, da sämtliche Fluide zeitlich versetzt in nur einem Transportkreislauf gefahren werden, dessen Steuerung über eine einzelne Steuereinheit realisiert wird. Die Schritte d) und e) können wahlweise auch wiederholt werden.
  • Ausgangspunkt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Bereitstellen einer Vorrichtung zur Kühlmittelinjektion, die lediglich einen Injektor umfasst. Die Ausgestaltung der Vorrichtung ist dabei nicht limitiert und wird in Abhängigkeit vom durchzuführenden Verfahren gewählt. Grundsätzlich stehen dem Anwender das Nebenkavitäts-, das Masserückdrück- und das Teilfüllverfahren zur Auswahl. Bei den ersten beiden Varianten erfolgt die vollständige Füllung der Kavität mit Schmelze mit anschließendem Ausblasen von Schmelze in eine Nebenkavität oder das Zurückblasen in den Schneckenzylinder. Das Nebenkavitätsverfahren ist einfach zu bewerkstelligen, erfordert allerdings einen hohen Materialeinsatz. Das wirtschaftliche, aber anspruchvollere Teilfüllverfahren senkt erheblich den Materialverbrauch – bei einer Medienleitung je nach Geometrie zwischen 35% und 45%. Dabei wird die Kavität zunächst nur teilweise mit Material gefüllt. Das injizierte Kühlmittel (Wasser) verdrängt das Material aus der inneren Masseseele. Mit der verdrängten Masse wird der Rest des Bauteils gebildet. Die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte können in jedes der vorgenannten Verfahren integriert werden und sind auch nicht auf diese Verfahren beschränkt.
  • Im nächsten Schritt wird der jeweilige Werkstoff, der auch als Formmasse bezeichnet wird, in die Vorrichtung eingebracht. Die Formmasse kann dabei im festen Zustand als auch in einem formbaren Zustand vorliegen. In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Formmasse in der Vorrichtung plastifiziert, vorzugsweise in einer Spritzeinheit, wodurch sie in einen formbaren beziehungsweise fließfähigen Zustand übergeht, der erst die Weiterverarbeitung ermöglicht. Die Formmasse wird also insbesondere im plastifizierten Zustand in die Kavität eingebracht. Dieser Hohlraum der Vorrichtung bestimmt die Form und die Oberflächenstruktur des fertigen Formteils.
  • Das Verfahren ist für nahezu alle Formmassen mit Quellflussverhalten anwendbar. Bevorzugte Formmassen im erfindungsgemäßen Verfahren sind Kunststoffe. Pulverförmige oder granulatförmige Kunststoffe werden über ihre spezifischen Schmelztemperaturen erhitzt, so dass sie eine heiße, homogene Kunststoffmasse bilden. Das ist insbesondere für Thermoplaste, Duroplaste und/oder thermoplastische Elastomere möglich.
  • Thermoplaste sind Kunststoffe, die sich in einem bestimmten Temperaturbereich einfach verformen lassen. Dieser Vorgang ist reversibel, das heißt, er kann durch Abkühlung und Wiedererwärmung bis in den schmelzflüssigen Zustand beliebig oft wiederholt werden, solange nicht durch Überhitzung eine thermische Zersetzung des Materials einsetzt. Thermoplaste sind aus wenig oder nicht verzweigten, also linearen Kohlenstoffketten aufgebaut, die nur durch schwache physikalische Bindungen miteinander verbunden sind, wobei zwischen amorphen und teilkristallinen Thermoplasten unterschieden wird. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Thermoplaste ausgewählt aus der Gruppe von Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyethylen, Polypropylen, Polytetrafluorethylen, Polycarbonat, Polyamid und Polymethylmethacrylat.
  • Duroplaste sind mittels Polykondensation hergestellte Kunststoffe, die nach ihrer Aushärtung nicht mehr verformt werden können, indem sie über chemische Hauptvalenzbindungen dreidimensional fest vernetzt sind. Die Vernetzung erfolgt beim Mischen von Vorprodukten mit Verzweigungsstellen und wird beispielsweise bei hohen Temperaturen thermisch aktiviert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens sind die Duroplaste ausgewählt aus der Gruppe von Aminoplast, Polyester, Polyurethan und Phenoplast.
  • Elastomere sind formfeste, aber elastisch verformbare Kunststoffe, deren Glasübergangspunkt sich unterhalb der Raumtemperatur befindet. Die Kunststoffe können sich bei Zug- und Druckbelastung verformen, finden aber wieder in ihre ursprüngliche, unverformte Gestalt zurück. Konventionelle Elastomere sind nicht schmelzbar. Die so genannten thermoplastischen Elastomere verhalten sich bei Raumtemperatur vergleichbar den klassischen Elastomeren, während sie sich unter Wärmezufuhr plastisch verformen lassen und somit ein thermoplastisches Verhalten zeigen, indem sie in Teilbereichen physikalische Vernetzungspunkte ausweisen, die sich bei Wärme auflösen, ohne dass sich die Makromoleküle zersetzen. Nach dem inneren Aufbau unterscheidet man Blockcopolymere und Elastomerlegierungen.
  • In Schritt c) wird nun die Kernschmelze durch das Kühlmittelfluid verdrängt, das über den Injektor injiziert wird. Im Ergebnis des Verdrängens der plastischen Seele bildet sich ein Hohlraum im Formteil. Das unter Druck stehende Fluid wird im Formkörper gehalten, während sich der Kunststoff verfestigt und die Form des geformten Gegenstands annimmt. Während dieser Zeit bewirkt das unter Druck stehende Fluid einen nach außen gerichteten Druck, der die Formmasse zwingt, sich den Einzelheiten der Formoberfläche anzupassen. Die gezielte Hohlraumbildung erhöht die Steifigkeit der Formteile und ermöglicht damit vielfältige Designvariationen.
  • Das Verfahren der Erfindung beinhaltet des Weiteren das Abkühlen des so geformten Hohlraum-Formteils bis auf eine Temperatur unterhalb des Erweichungspunktes der Formmasse. Während im Stand der Technik das Kühlmittel nach dem Ausschälen zum Kühlen weiterhin für eine bestimmte Zeit im Hohlraum eingeschlossen worden ist, wird diese Zeit nun verkürzt, indem das beim Ausschälen erwärmte Kühlmittel ausgetauscht wird, sobald dafür ein stabiler Hohlraum entstanden ist. Dazu wird zunächst das erwärmte Kühlmittel aus dem Hohlraum abgelassen und möglichst zügig ein Kühlmittel in den Hohlraum injiziert, das eine im Vergleich zum abgelassenen Kühlmittel geringere Temperatur aufweist. Aufgrund der größeren Temperaturdifferenz zwischen Formteil und frischem Kühlmittel gegenüber Formteil und erwärmten Kühlmittel des ersten Kühlzyklus wird der Wärmetransport deutlich beschleunigt. Die Kühlmittelinjektion geschieht mit demselben Injektor, mit dem bereits das erste Kühlmittel zum Ausschälen injiziert worden ist. Folglich ist es in einer Ausgestaltung des Verfahrens bevorzugt, dass auch das Kühlmittel des zweiten Kühlzyklus Wasser ist. Das Kühlmittel kann auch anderweitig zusammengesetzt sein, wobei vorzugsweise eine Kühlflüssigkeit injiziert wird, die wiederum in einer anderen besonders bevorzugten Ausgestaltung Öl, Alkohol oder fluorierte Kohlenwasserstoffe umfasst. Bevorzugt wird somit das Kühlmittel des ersten und des zweiten Kühlzyklus demselben Reservoir entnommen.
  • Das in Schritt e) injizierte Kühlmittel wird für einen definierten Zeitraum, der durch das Erreichen einer Soll-Temperatur des Formteils determiniert wird, im Hohlraum belassen oder im Kreislauf gefahren. Die Soll-Temperatur ist dadurch charakterisiert, dass sie unterhalb des Erweichungspunktes der Formmasse liegt, infolgedessen ein stabiler Hohlkörper ohne Verwerfungen entstanden ist, der nach der Ausformung und seiner Entnahme aus der Vorrichtung nicht in sich zusammenfällt. Während beim Verweilen des Kühlmittels im Hohlraum ein sukzessives Angleichen der Temperaturen von Formteil und Kühlmittel erreicht wird, kann die Wärmeabfuhr durch einen kontinuierlichen Austausch des Kühlmittels weiter beschleunigt und die Temperatur auf dessen Niveau gesenkt werden. Die kontinuierliche Prozessführung kann so ausgestaltet sein, dass das Kühlmittel permanent oder in periodischen Intervallen dem Hohlkörper am Zulauf (Injektor) zugegeben und gleichzeitig am Ablauf entfernt wird, wodurch der Hohlkörper durchströmt und von innen gekühlt wird. Für das Fahren im Kreislauf bietet sich insbesondere Wasser an, dass nicht nur eine 40fach höhere Wärmeaufnahme gegenüber Gas besitzt, sondern auch bereits zum Ausschälen verwendet wurde, so dass folglich dieses erwärmte Wasser nach externer Abkühlung wieder verwendet werden kann. Das in Schritt d) abgelassene, erwärmte Kühlmittel und das frische kälteren Kühlmittel, die sich also auf unterschiedlichen Temperaturniveaus befinden, können durch eine entsprechende Transportführung in ihrer Temperatur angeglichen werden.
  • Mit Erreichen der Solltemperatur wird das Kühlmittel aus dem Hohlraum-Formteil ausgeblasen, so dass im Anschluss daran das erstarrte fertige Formteil entnommen werden kann.
  • Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1a einen einfachen WIT-Zyklus;
  • 1b einen WIT-Zyklus mit Wasseraustausch;
  • 2a eine Thermographieaufnahme, die das Ergebnis einer Entformung in einem einfachen WIT-Zyklus dokumentiert und
  • 2b eine Thermographieaufnahme, die das Ergebnis einer Entformung in einem modifizierten WIT-Zyklus bei gleichzeitig reduzierter Zykluszeit dokumentiert.
  • 1 zeigt einen einfachen WIT-Zyklus (1a) und einen erfindungsgemäßen WIT-Zyklus mit Wasseraustausch (1b). Ein Zyklus mit den Schritten a) bis f) benötigt eine geringere Zeit t bis zum Erreichen der Soll-Temperatur als ein Zyklus mit den Schritten a) bis d) bis zum Erreichen derselben Soll-Temperatur bei konstantem Wasserdruck pw.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens wird die Zykluszeit um mindestens 5% verkürzt wird, besonders bevorzugt um mindestens 10%. Die effektive Verkürzung der Zykluszeit hängt von der Schnelligkeit der Ausbildung eines stabilen Hohlraums ab. Die Erprobung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde bereits getestet.
  • 2 zeigt Thermographieaufnahmen, die das Ergebnis einer Entformung in einem einfachen WIT-Zyklus (2a) beziehungsweise in einem modifizierten WIT-Zyklus (2b) bei gleichzeitig reduzierter Zykluszeit dokumentieren. Diese Beispiele für konkrete Ausführungsformen sind nicht limitierend.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen, die einen Injektor und eine Steuereinheit zur voll- oder halbautomatischen Steuerung des Verfahrens umfasst. Dabei ist hinter dem Injektor eine Steuereinheit mit einem Ventil oder mehreren Ventilen angeordnet, die umprogrammiert werden, um den erfindungsgemäßen zweistufigen Prozess durchzuführen. Die Ventile sind vorzugsweise wasserhydraulischer Art. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden also erstmalig ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen bereitgestellt, das eine zweistufige, automatische Prozessführung mit einem Injektor ermöglichen. Die Erfindung nutzt die Ausgestaltung des vorhandenen Werkzeugs, um auf einfachem und zuverlässigem Wege einen Wasseraustausch zu gewährleisten. Der Einsatz eines zweiten Injektors zum Spülen ist ebenso wenig notwendig wie die Steuerung von zwei Injektoren beziehungsweise die teilweise manuelle Abstimmung mit einer externen Wasserversorgungsanlage. Vorteil ist, dass vorhandene Werkzeuge nicht umgerüstet werden müssen und neue Werkzeuge wie gehabt gebaut werden können. Durch den Austausch des Prozesswassers, der über die Steuerung der WIT-Anlage realisiert wird, werden die Wärmeabfuhr und die Kühlleistung des Wassers verbessert und infolge der Kühlungsverbesserung kann die Zykluszeit bei einer WIT-Vorrichtung reduziert werden, so dass die Wirtschaftlichkeit des Prozesses deutlich steigt. Verfahren und Vorrichtung der Erfindung zeichnen sich durch eine einfache und kostengünstige Handhabung aus und eröffnen eine Vielzahl von Anwendungsperspektiven.
  • Es versteht sich, dass diese Erfindung nicht auf die spezifischen Methoden, Zusammensetzungen und Bedingungen beschränkt ist, wie sie hierin beschrieben sind, da solche Dinge variieren können. Es versteht sich des Weiteren, dass die vorliegend verwendete Terminologie ausschließlich dem Zweck der Beschreibung besonderer Ausführungsformen dient und nicht den Schutzumfang der Erfindung einschränken soll. Wie vorliegend in der Spezifikation einschließlich der anhängigen Ansprüche verwendet, schließen Wortformen im Singular, wie zum Beispiel "ein", "eine", "einer", "der" oder "das" die Entsprechung im Plural ein, sofern der Kontext nicht eindeutig etwas anderes vorgibt. Beispielsweise enthält der Bezug auf "ein Kühlmittel" ein einzelnes Kühlmittel oder mehrere Kühlmittel, die wiederum identisch oder verschieden sein können, oder der Bezug auf "ein Verfahren" schließt äquivalente Schritte und Verfahren ein, die dem Fachmann bekannt sind.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 3850543 T3 [0004]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Egger et al. (Kunststoffe 09/2004, Seite 196–202, Carl Hanser Verlag, München) [0005]

Claims (11)

  1. Verfahren zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen mit den Schritten: a) Bereitstellen einer Vorrichtung zur Injektion eines Kühlmittels mit einem Injektor, b) Einbringen einer Formmasse in eine Kavität der Vorrichtung, c) Verdrängen von Kernschmelze der Formmasse durch Injektion eines Kühlmittels über den Injektor unter Bildung eines Hohlraums, d) Ablassen zumindest eines Teils des Kühlmittels aus dem Hohlraum, e) Injizieren eines Kühlmittels mit einer im Vergleich zum abgelassenen Kühlmittel geringeren Temperatur über den Injektor, und f) Ausblasen des Kühlmittels aus dem Hohlraum-Formteil.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) die Formmasse im plastifizierten Zustand in die Kavität eingebracht wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) Kunststoffe als Formmasse eingebracht werden, vorzugsweise Thermoplaste, Duroplaste und/oder thermoplastische Elastomere.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Thermoplaste ausgewählt sind aus der Gruppe von Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyethylen, Polypropylen, Polytetrafluorethylen, Polycarbonat, Polyamid und Polymethylmethacrylat.
  5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Duroplaste ausgewählt sind aus der Gruppe von Aminoplast, Polyester, Polyurethan und Phenoplast.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Schritten c) und e) eine Kühlflüssigkeit als Kühlmittel injiziert wird, die vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe von Wasser, Öl, Alkohol und fluorierten Kohlenwasserstoffen.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt f) das injizierte Kühlmittel für einen definierten Zeitraum, der durch das Erreichen einer Soll-Temperatur des Formteils determiniert wird, im Hohlraum belassen oder im Kreislauf gefahren wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zyklus mit den Schritten a) bis f) eine geringere Zeit bis zum Erreichen der Soll-Temperatur als ein Zyklus mit den Schritten a) bis d) bis zum Erreichen derselben Soll-Temperatur dauert.
  9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zykluszeit um mindestens 5% verkürzt wird, vorzugsweise um mindestens 10%.
  10. Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen, umfassend einen Injektor und eine Steuereinheit zur voll- oder halbautomatischen Steuerung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
  11. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 10 zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen.
DE200710056152 2007-11-16 2007-11-16 Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen Ceased DE102007056152A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200710056152 DE102007056152A1 (de) 2007-11-16 2007-11-16 Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200710056152 DE102007056152A1 (de) 2007-11-16 2007-11-16 Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102007056152A1 true DE102007056152A1 (de) 2009-05-20

Family

ID=40560844

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200710056152 Ceased DE102007056152A1 (de) 2007-11-16 2007-11-16 Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102007056152A1 (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19903682A1 (de) * 1999-02-02 2000-08-03 Ver Foerderung Inst Kunststoff Hohlkörper aus polymeren Werkstoffen
DE3850543T3 (de) 1987-09-21 2001-08-09 Melea Ltd Verfahren zum Spritzgiessen
DE69815608T2 (de) * 1997-08-04 2004-05-13 Sumitomo Chemical Co., Ltd. Verfahren zur Herstellung eines geformten Hohlkörpers aus Kunststoff

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3850543T3 (de) 1987-09-21 2001-08-09 Melea Ltd Verfahren zum Spritzgiessen
DE69815608T2 (de) * 1997-08-04 2004-05-13 Sumitomo Chemical Co., Ltd. Verfahren zur Herstellung eines geformten Hohlkörpers aus Kunststoff
DE19903682A1 (de) * 1999-02-02 2000-08-03 Ver Foerderung Inst Kunststoff Hohlkörper aus polymeren Werkstoffen

Non-Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Egger et al. (Kunststoffe 09/2004, Seite 196-202, Carl Hanser Verlag, München)
EHRITT,J.,SCHRÖDER,K.:Gasinnendruck- und Zweikompo nenten-Spritzgießverfahren,Hüthig Verlag, Heidelbe rg, 1995, 2.Aufl.
EHRITT,J.,SCHRÖDER,K.:Gasinnendruck- und Zweikomponenten- … Spritzgießverfahren,Hüthig Verlag, Heidelberg, 1995, 2.Aufl. *

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60032570T2 (de) Metallform zum formen von kunstharz und verfahren zum regeln der temperatur der metallform
DE102007027755A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines faserverstärkten Kunststoffbauteils
WO2008043640A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines verbundbauteils, insbesondere umfassend ein spritzgussteil mit einer polyurethan- beschichtung
DE102010004698A1 (de) Verfahren zur Formgebung eines Teiles mithilfe von Formgedächtnispolymeren
EP3389978B1 (de) Verfahren zur herstellung eines rohres sowie spritzgiessvorrichtung
WO2001087568A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines formteils aus einem metall-/kunststoffverbund sowie verwendung der vorrichtung
DE102009052471A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffteils
DE102014011135A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Dekorteils
EP3377294B1 (de) Spritzgiessvorrichtung zur herstellung von rohren mit innengewinde sowie verfahren zur herstellung solcher rohre
DE102010022508A1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Faserverbundbauteils
EP1912773B1 (de) Verfahren, steuerung für eine maschine und computerprogrammprodukt zur steuerung einer maschine zur herstellung eines formteils, insbesondere spritzgiessverfahren
EP1127674B1 (de) Verfahren zum Spritzgiessen von mindestens einen Hohlraum aufweisenden Formteilen
DE102007056152A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Hohlraum-Formteilen
EP1824653B1 (de) Werkzeugform und verfahren für die herstellung von formkörpern
EP1005408B1 (de) Verfahren und justierdüse zum spritzgiessen von spritzgussteilen aus plastifizierbarem material
DE102022102395A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Reduzierung des Nachbearbeitungsaufwands an Urform-Kavitäten vor deren Verwendung im Serienbetrieb
DE3151775A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum herstellen von im wesentlichen trockenen formlingen aus aufgeschaeumtem thermoplastischen kunststoff, z.b. polystrol
DE102010054660A1 (de) Formwerkzeug, insbesondere zur Herstellung von Spritzgussformteilen, sowie Steuerungsverfahren und Herstellverfahren für ein entsprechendes Formwerkzeug
DE102011008260A1 (de) Gasinnendruckverfahren zur Herstellung von Kunststoffteilen
EP2269798B1 (de) Herstellung eines thermoplastischen Gegenstandes mit einem Hohlraum
DE102014210296A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Faserspritzgießen von Spritzgussteilen
DE2166064A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Wellrohrs aus thermoplastischem Kunststoff. Ausscheidung aus: 2124094
WO2018172141A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines bauteils aus thermoplastischem kunststoff sowie bauteil hergestellt nach dem verfahren
DE10224296A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Wärmetauscherkastens
DE60318008T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur diskontinuierlichen Herstellung von Rohrverbindungen mit geringem Verzug

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
R012 Request for examination validly filed
R012 Request for examination validly filed

Effective date: 20141027

R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R082 Change of representative
R002 Refusal decision in examination/registration proceedings
R003 Refusal decision now final