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Die
Erfindung betrifft ein thermoelektrisches Bauelement gemäß Anspruch
1 sowie ein Verfahren zum Herstellen eines thermoelektrischen Bauelementes
gemäß Anspruch
19.
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Thermoelektrische
Bauelemente sind z. B. in Form von Heiz- und/oder Kühlelementen
bzw. Thermogeneratoren aus dem Stand der Technik bekannt.
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Das
von der Erfindung zu lösende
Problem besteht darin, ein thermoelektrisches Bauelement zu schaffen,
dessen Betrieb überwachbar
ist und das auf einfache Weise realisiert werden kann.
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Dieses
Problem wird durch das thermoelektrische Bauelement mit den Merkmalen
gemäß Anspruch
1 sowie durch das Verfahren zum Herstellen eines thermoelektrischen
Bauelementes gemäß Anspruch
19 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Danach
wird ein thermoelektrisches Bauelement bereitgestellt, das aufweist:
- – eine
Sensorstruktur zum Bestimmen einer Messgröße beim Betrieb des thermoelektrischen Bauelementes,
wobei
- – die
Sensorstruktur durch ein an einem Träger des thermoelektrischen
Bauelementes abgeschiedenes Material ausgebildet wird.
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Die
Sensorstruktur wird somit nicht durch ein separat zum thermoelektrischen
Bauelement hergestelltes Bauteil gebildet, das an dem thermoelektrischen
Bauelement montiert wird, sondern sie wird direkt an einem Träger des
thermoelektrischen Bauelementes erzeugt. Hiermit wird ein thermoelektrisches Bauelement
zur Verfügung
gestellt, das auf einfache Weise herstellbar ist, da zusätzliche
Montageschritte zum Verbinden der Sensorstruktur mit dem thermoelektrischen
Bauelement entfallen.
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Die
Sensorstruktur ermöglicht
einen kontrollierten Betrieb des thermoelektrischen Bauelementes,
da eine oder mehrere Messgrößen des
Bauelementes während
des Betriebes ermittelt werden können.
Bei der Messgröße handelt
es sich beispielsweise um eine Temperatur des thermoelektrischen
Bauelementes (bzw. eines Bereiches des thermoelektrischen Bauelementes
oder eines an das thermoelektrische Bauelement angrenzenden Bereichs).
In einer anderen Variante ist die Messgröße eine Dehnung des Bauelementes
bzw. eine aus Dehnung oder Temperatur ableitbare Größe. Eine
Sensorstruktur kann auch zum Bestimmen mehrerer Messgrößen ausgebildet
sein bzw. es können
unterschiedliche Sensorstrukturen vorhanden sein, die unterschiedliche
Messgrößen erfassen.
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Ein
Träger
des thermoelektrischen Bauelementes ist ein Teil, auf dem mittelbar
oder unmittelbar ein thermoelektrisches Material angeordnet ist.
Der Träger
kann aus verschiedenen Materialien, auch in Kombination, ausgebildet
sein, z. B. in Form eines Keramik-Trägers
(z. B. aus Aluminiumoxid) oder eines Halbleitersubstrats (z. B.
eines Silizium-Substrats).
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Das
Material, das an dem Träger
abgeschieden ist, ist beispielsweise elektrisch leitend oder halbleitend
ausgebildet. In einer Ausgestaltung weist das Material ein Metall
auf, z. B. Platin und/oder Gold. Andere Materialien sind selbstverständlich ebenfalls von
der Erfindung erfasst, z. B. Nickel oder eine Nickel-Chrom-Legierung.
Es wird darauf hingewiesen, dass das Material, das die Sensorstruktur
ausbildet, nicht ein einzelnes Material sein muss, sondern auch mehrere
Materialien aufweisen kann, z. B. eine erste Materialschicht, die
keine unmittelbare Sensorfunktion hat, auf der eine zweite Materialschicht
angeordnet ist, die die Sensorfunktion erfüllt. Zum Abscheiden des Materials
kann ein übliches
Verfahren (z. B. ein CVD-, PVD- oder ein Galvanik-Verfahren) verwendet
werden.
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In
einer Variante der Erfindung weist die Sensorstruktur mindestens
eine Leiterbahn (bzw. Halbleiterbahn) auf, wobei über den
elektrischen Widerstand der Leiterbahn die Messgröße ermittelbar
ist. Hierbei können
Kontaktflächen
ausgebildet sein, die ein Kontaktieren der Leiterbahn (z. B. per
Bonddraht) ermöglichen.
Insbesondere können
mehrere Kontaktflächen
für eine
Mehrpunktmessung vorgesehen sein.
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Die
Sensorstruktur kann z. B. an einer Innenseite des Trägers ausgebildet
sein, wobei unter der „Innenseite" eine Seite des Trägers gemeint
ist, die einem thermoelektrischen Material des thermoelektrischen
Bauelementes zugewandt ist. In dieser Ausgestaltung ist die Sensorstruktur
demnach im Innern des thermoelektrischen Bauelementes angeordnet, d.
h. in dieses integriert.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann eine Sensorstruktur an einer Außenseite des Trägers ausgebildet sein,
d. h. das Material, in dem die Sensorstruktur strukturiert wird,
ist an der Außenseite
des Trägers abgeschieden.
Unter der „Außenseite" wird die Seite des
Trägers
verstanden, die einem thermoelektrischen Material des thermoelektrischen
Bauelementes abgewandt ist. Dabei kann die Außenseite des Trägers gleichzeitig
die Außenseite
des thermoelektrischen Bauelementes bilden. Es kann jedoch z. B. auch
zusätzlich
ein Gehäuse
oder eine Umhüllung vorhanden
sein, die die Außenseite
des thermoelektrischen Bauelementes bildet und die Außenseite
des Trägers
somit zumindest teilweise abdeckt.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung bildet das Material, das
die Sensorstruktur ausbildet, zusätzlich eine Kontaktstruktur
zum elektrischen Kontaktieren eines thermoelektrischen Materials
des thermoelektrischen Bauelementes aus. Insbesondere kann das Material
in Form einer Materialschicht (z. B. auf einem Halbleitersubstrat)
abgeschieden sein und sich zwischen dem Substrat und einer ebenfalls
schichtförmig
abgeschiedenen thermoelektrischen Schicht befinden. In dieser Variante bildet
die Materialschicht zum einen die Sensorstruktur aus und dient zum
anderen als Kontakt (bzw. als Bestandteil eines Kontaktes) zur thermoelektrischen Schicht,
wobei die Materialschicht z. B. in Form eines Kontaktschichtstapels
aus Titan-Platin-Gold oder Platin-Gold ist. Hierbei wird die Sensorfunktion
beispielsweise nur in einer der Schichten (z. B. der Platinschicht)
realisiert, während
der gesamte Schichtstapel den elektrischen Kontakt zur thermoelektrischen
Schicht bildet.
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In
einer weiteren Variante der Erfindung weist das thermoelektrische
Bauelement einen ersten Träger,
der eine erste Seite des thermoelektrischen Bauelementes bildet,
sowie einen zweiten Träger
auf, der eine zweite Seite des thermoelektrischen Bauelementes bildet.
Die Sensorstruktur kann an dem ersten und/oder dem zweiten Träger ausgebildet
sein, wobei an jedem Träger
selbstverständlich auch
mehrere Sensorstrukturen vorgesehen sein können.
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In
einer Weiterbildung erstrecken sich zwischen dem ersten und dem
zweiten Träger
des thermoelektrischen Bauelementes erste Elemente (erste „Thermoschenkel") aus einem ersten
thermoelektrischen Material sowie zweite Elemente (zweite „Thermoschenkel") aus einem zweiten
thermoelektrischen Material, wobei die ersten und die zweiten Elemente abwechselnd
miteinander in Reihe geschaltet sind. Ein derartiges thermoelektrisches
Bauelement wird z. B. dadurch hergestellt, dass zunächst die
ersten Elemente an dem ersten Träger
und separat dazu die zweiten Elemente an dem zweiten Träger ausgebildet
und beide Teile dann miteinander verbunden (gebondet) werden, wobei
die freien Enden der ersten bzw. der zweiten Elemente jeweils auf
Kontaktflächen
des jeweils anderen Trägers
aufsetzen. Thermoelektrische Bauelemente mit derartigen ersten und
zweiten Elementen (Thermoschenkeln) sind an sich aus dem Stand der
Technik bekannt (Mikro-Peltierelemente).
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„Abwechselnd
miteinander in Reihe geschaltet" bedeutet,
dass Paare aus (miteinander elektrisch verbundenen) ersten und zweiten
Elementen in Reihe geschaltet sind, so dass eine Mehrzahl von in
Reihe geschalteten Thermopaaren entsteht, die bei Einwirken eines
Temperaturgefälles
eine Spannung erzeugen bzw. bei Anlegen einer Spannung ein Temperaturgefälle generieren.
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In
einer Variante sind die ersten und die zweiten Elemente aus demselben
thermoelektrischen Matrixmaterial gebildet oder weisen ein solches
auf (z. B. Bismuttellurid), wobei die ersten Elemente jedoch eine
erste Dotierung (z. B. p-Dotierung) und die zweiten Elemente eine
zweite Dotierung (z. B. n-Dotierung) beinhalten.
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In
einer anderen Ausgestaltung weist die erste Seite, die durch den
ersten Träger
gebildet ist, bei Betrieb des thermoelektrischen Bauelementes eine niedrigere
Temperatur auf als die zweite Seite, d. h. die erste Seite bildet
die Kaltseite des thermoelektrischen Bauelementes. Bei Betrieb des
thermoelektrischen Bauelementes als Kühlelement stellt diese Seite
somit eine Seite dar, die dem zu kühlenden Bereich bzw. Objekt
zugewandt ist. Hierbei ist die Sensorstruktur z. B. an der Außenseite
angeordnet, etwa um eine Temperatur im Bereich des zu kühlenden Objektes
zu messen. Alternativ oder zusätzlich
kann die Sensorstruktur (bzw. eine weitere Sensorstruktur) an der
Innenseite des ersten Trägers
angeordnet sein, beispielsweise, um eine Betriebstemperatur des
thermoelektrischen Bauelementes zu bestimmen. Durch eine Kombination
einer an einer Innenseite und einer an einer Außenseite angeordneten Sensorstruktur
lässt sich
insbesondere ein Wärmefluss
bestimmen.
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In
dieser Variante ist es möglich,
dass zumindest eines der ersten oder der zweiten Elemente (einer
der ersten oder der zweiten Thermoschenkel) als elektrischer Kontakt
(Kontaktstruktur) zu der an der Kaltseite angeordneten Sensorstruktur
genutzt wird. Hierdurch kann auf eine Kontaktierung (etwa über Bonddrähte) der
Sensorstruktur auf der Kaltseite verzichtet werden, so dass ein
Wärmeeintrag,
der an einer Kontaktstelle entsteht, im Bereich der Kaltseite vermieden
wird. Stattdessen wird der Kontakt ausgehend von einem Abschnitt
eines oder mehrerer Thermoschenkel, der sich im Bereich der Warmseite
(d. h. der zweiten Seite bzw. des zweiten Trägers des thermoelektrischen
Bauelementes) befindet z. B. in Form eines dort angeordneten Bonddrahtes
oder einer Leiterbahn fortgeführt.
Insbesondere sind Kontaktflächen
der Sensorstruktur auf dem zweiten Träger (der Warmseite) angeordnet
(angeschieden), die elektrisch mit dem ersten oder zweiten Element,
das als Kontakt zu der Sensorstruktur dient, verbunden sind. Beispielsweise
können
auf diese Weise Kontaktflächen
für sämtliche
Sensorstrukturen, die auf der Kaltseite angeordnet sind, auf der
Warmseite realisiert sein.
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In
einer Weiterbildung weist das als Kontakt für die Sensorstruktur ausgebildete
erste oder zweite Element zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit ein
leitfähiges
Material etwa an seiner Oberfläche auf.
Alternativ oder zusätzlich
zu einem der ersten oder der zweiten Elemente kann natürlich auch
eine andere Struktur vorgesehen sein, die elekt risch mit der Sensorstruktur
an der Kaltseite verbunden ist und sich von dem ersten Träger in Richtung
auf den zweiten Träger
erstreckt.
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Insbesondere
kann die Sensorstruktur an der Außenseite des Trägers ausgebildet
sein, der die Kaltseite des Bauelementes darstellt, und sich ein Kontaktelement
durch eine Öffnung
im dem Träger zur
Innenseite erstrecken. Dieses Kontaktelement kann z. B. mit einem
der ersten oder der zweiten Elemente verbunden sein, die als Kontakt
zu der Sensorstruktur vorgesehen sind.
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In
einer anderen Variante der Erfindung ist die Sensorstruktur an der
Warmseite des thermoelektrischen Bauelementes angeordnet, d. h.
an der zweiten Seite, die bei Betrieb des thermoelektrischen Bauelementes
eine höhere
Temperatur aufweist als die erste Seite.
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Selbstverständlich umfasst
die Erfindung auch eine Kombination mehrerer Sensorstrukturen, die
z. B. gemeinsam an einem Träger
angeordnet sein können
oder die sowohl an dem ersten als auch an dem zweiten Träger angeordnet
sind, d. h. sowohl die Kaltseite als auch die Warmseite des thermoelektrischen
Bauelementes weisen jeweils mindestens eine Sensorstruktur auf.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung sind zumindest eines der ersten und eines der zweiten
Elemente, die elektrisch miteinander verbunden sind, elektrisch
von den übrigen
Elementen getrennt. Zudem sind elektrische Kontakte vorgesehen, über die
eine durch die zumindest zwei (elektrisch von den übrigen Elementen
getrennten) Elemente erzeugte Thermospannung abgegriffen werden
kann. Über
diese Thermospannung ist eine Temperaturdifferenz zwischen der ersten
und der zweiten Seite des thermoelektrischen Bauelementes bestimmbar.
Hierdurch reicht es aus, an einem der Träger (d. h. an der Kalt- oder
der Warmseite des thermoelektrischen Bauelementes) eine Sensorstruktur
zur Temperaturmessung vorzusehen, da die Temperatur an der jeweils
anderen Seite über
die bestimmte Temperaturdifferenz ermittelbar ist. Natürlich kann
anstelle der oder zusätzlich
zu den separierten ersten oder zweiten Elementen eine andere thermoelektrisch
aktive Struktur oder sonstige Vorrichtung vorgesehen sein, die zur
Ermittlung der Temperaturdifferenz zwischen der ersten und der zweiten
Seite dient.
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In
einer Variante bildet das thermoelektrische Bauelement eine durchgehende
Warmseite aus, während
die Kaltseite in eine Mehrzahl thermisch getrennter Segmente aufgeteilt
ist, so dass ein Array von separat betreibbaren Kühlflächen entsteht.
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Die
Erfindung umfasst des Weiteren ein Verfahren zum Herstellen eines
thermoelektrischen Bauelementes, insbesondere eines thermoelektrischen Bauelementes
wie zuvor beschrieben. Das Verfahren weist die Schritte auf:
- – Abscheiden
eines Materials zum Erzeugen einer Sensorstruktur an einem Träger des
thermoelektrischen Bauelementes;
- – Strukturieren
des Materials derart, dass es eine an dem Träger abgeschiedene Sensorstruktur zum
Bestimmen einer Messgröße bei Betrieb
des thermoelektrischen Bauelementes ausbildet.
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In
einer Variante des Verfahrens wird das Material schichtartig an
dem Träger
in Form eines Halbleitersubstrats abgeschieden. Beispielsweise ist die
Materialschicht eine Metallschicht oder ein Schichtpaket aus mehreren
unterschiedlichen Metallschichten.
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In
einer Weiterbildung wird auf der Materialschicht ein thermoelektrisches
Material deponiert, das z. B. strukturiert wird, um thermoelektrisch
wirksame Strukturen auszubilden (Thermoschenkel).
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Zum
Herstellen der Sensorstruktur wird das thermoelektrische Material
(die thermoelektrische Schicht) vor dem Strukturieren der Materialschicht
in dem Bereich, in dem die Sensorstruktur ausgebildet werden soll,
entfernt; beispielsweise in einem Ätzschritt. Insbesondere kann
die Materialschicht zusätzlich
so ausgebildet und derart strukturiert sein, dass sie einen elektrischen
Kontakt oder einen Bestandteil eines elektrischen Kontaktes zu dem
thermoelektrischen Material bildet.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Sensorstruktur auch per Lift-off-Verfahren
erzeugt werden kann, wobei auf dem Träger zunächst eine Maske (z. B. Lackmaske)
erzeugt und dann das Material an dem Träger abgeschieden wird. Das
Strukturieren des Materials erfolgt dann durch Entfernen der Maske.
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In
einer Variante wird auf dem Halbleitersubstrat ein Materialschichtsystem
aus Titan-Platin-Gold abgeschieden,
das einen Kontakt zu einem über
diesem Schichtsystem deponierten thermoelektrischen Material bildet,
wobei das thermoelektrische Material und das oberhalb der Platinschicht
befindliche Gold im Bereich, der für die Sensorstruktur vorgesehen
ist, entfernt wird und die darunter liegende Platinschicht so strukturiert
wird, dass sie die Sensorstruktur ausbildet. Insbesondere kann das
Material (die Materialschicht) zum Ausbilden der Sensorstruktur
durch einen CVD- oder PVD-Schritt (z. B. Aufdampfen oder Sputtern)
oder einen Galvanik-Schritt an dem Träger abgeschieden werden. Dies
ist auf beiden Seiten des Trägers,
d. h. auf seiner Innen- und/oder Außenseite, möglich.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1A–1D Verfahrensschritte
eines Verfahrens zum Herstellen eines thermoelektrischen Bauelementes
gemäß einer
Variante der Erfindung;
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2 eine
Draufsicht einer mit dem Verfahren der 1A–1D erzeugten
Struktur;
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3 einen
ersten Bestandteil eines thermoelektrischen Bauelementes gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung;
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4 einen
zweiten Bestandteil des thermoelektrischen Bauelementes;
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5 die
Kombination des ersten mit dem zweiten Bestandteil.
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Die 1A bis 1D zeigen
jeweils eine Schnittansicht zur Darstellung verschiedener Herstellungsschritte
bei der Herstellung einer Sensorstruktur eines thermoelektrischen
Bauelementes. Gemäß 1A wird
auf einem Träger
in Form eines Halbleitersubstrates 1 (das zum Beispiel
Silizium und/oder Siliziumoxid aufweist) ein Material in Form eines
Schichtpaketes abgeschieden, wobei das Schichtpaket eine Metallschicht 2 (zum
Beispiel aus Platin) und eine darüber angeordnete Goldschicht 3 versehen
ist.
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Oberhalb
des Schichtpaketes 2, 3 ist eine thermoelektrische
Schicht 4 (die ein thermoelektrisches Material wie z. B.
Bismuttellurid aufweist oder aus diesem Material gebildet ist) angeordnet,
wobei das Schichtpaket 2, 3 zum elektrischen Kontaktieren der
thermoelektrischen Schicht 4 vorgesehen ist. In einer Variante
ist zwischen der Platinschicht 2 und dem Substrat 1 eine
weitere Schicht (nicht dargestellt) vorgesehen sein, die z. B. als Haftvermittler zwischen
dem Substrat und der Platinschicht dient (zum Beispiel eine Titanschicht).
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Das
Substrat 1 bildet einen ersten Träger des herzustellenden thermoelektrischen
Bauelementes, wobei die thermoelektrische Schicht 4 so
strukturiert wird, dass sie thermoelektrisch wirksame Elemente (erste
Thermoschenkel) ausbildet (nicht dargestellt). Gleichzeitig wird
ein zweiter Träger
(nicht dargestellt) mit ähnlichen
Elementen (zweite Thermoschenkel) gefertigt, der mit dem ersten
Träger
verbunden wird. Dabei setzen die Thermoschenkel jeweils auf Kontaktflächen auf
und werden mit diesen gebondet. Zu diesem Zweck ist auf der thermoelektrischen
Schicht 4 eine Lotschicht 5 (z. B. aus Bismut-Gold) vorgesehen, über die
sich das thermoelektrische Material 4 mit dem zweiten Träger bzw.
mit einer auf dem zweiten Träger
angeordneten Kontaktstruktur verbinden lässt.
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Wie
aus 1B hervorgeht, wird die Lotschicht 5 und
die thermoelektrische Schicht 4 in einem Bereich, in dem
die Sensorstruktur ausgebildet werden soll, entfernt. Anschließend wird
in der oberhalb der Platinschicht 2 befindlichen Goldschicht 3 eine Öffnung 32 erzeugt,
so dass die darunter liegende Platinschicht 2 teilweise
freigelegt wird (1C).
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Im
Bereich der Öffnung 32 erfolgt
nun eine Strukturierung der Platinschicht 2 (z. B. durch
einen Trocken- oder einen Nassätzschritt),
so dass eine Sensorstruktur 6 in der Platinschicht 2 ausgebildet wird,
die eine mäanderförmig ausgebildete
Leiterbahn 61 aufweist (1D). Die
fertige Sensorstruktur 6 ist auch in 2 dargestellt.
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Genauer
zeigt 2 eine Draufsicht eines fertig gestellten ersten
Bestandteils einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermoelektrischen
Bauelementes, wobei der erste Bestandteil mit einem zweiten Bestandteil
verbunden werden soll, um das endgültige thermoelektrische Bauelement
zu erzeugen. Neben der Sensorstruktur 6 weist der in 2 gezeigte
erste Bestandteil eine Mehrzahl erster Elemente 31 auf,
die aus der thermoelektrischen Schicht 4 herausgebildet
wurden. Die ersten Elemente 31 sitzen auf Kontaktflächen 41,
die aus der Goldschicht 3 und der darunter liegenden Platinschicht 2 strukturiert
wurden.
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Des
Weiteren sind größere Kontaktflächen 42 vorgesehen,
die im fertigen thermoelektrischen Bauelement Anschlussflächen zum
Kontaktieren der thermoelektrischen Strukturen, d. h. der ersten
Elemente 31 des ersten Bestandteils und der zweiten Elemente
des (nicht dargestellten) zweiten Bestandteils bilden. Eine Kombination
eines ersten Bestandteils mit einem zweiten Bestandteil zeigt 5.
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Die
Leiterbahn 61 der Sensorstruktur 6 kann über zwei
Kontaktflächen 62,
die an jeweils einem Ende der Leiterbahn 61 vorgesehen
sind, kontaktiert werden, um den elektrischen Widerstand der Leiterbahn 61 zu
messen. Hierzu wird beispielsweise über die Kontaktflächen 62 ein
Strom an die Leiterbahn 61 angelegt wird und gleichzeitig
eine an der Leiterbahn 61 abfallende Spannung gemessen.
Zusätzlich
zu den Kontaktflächen 62 können weitere
Kontaktflächen 63 vorgesehen
sein, beispielsweise um eine Vierpunktmessung durchführen zu
können.
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3 betrifft
eine weitere Variante des erfindungsgemäßen thermoelektrischen Bauelementes, wobei
ein erster Bestandteil des thermoelektrischen Bauelementes dargestellt
ist, der einen ersten Träger in
Form eines ersten Substrates 1 aufweist. Auf dem Substrat 1 sind
eine Mehrzahl thermoelektrisch aktiver erster Elemente 31 ausgebildet,
die analog zur 2 auf Kontaktflächen 41 angeordnet
sind. Des Weiteren ist an dem Substrat 1 eine Sensorstruktur 6, die
eine Leiterbahn 61 umfasst, vorgesehen. Die Leiterbahn 61 ist
durch eine Metallschicht gebildet, die an dem Substrat 1 abgeschieden
wurde (beispielsweise gemäß dem Verfahren
der 1A bis 1D).
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Im
Unterschied zur 2 sind die beiden Enden der
Leiterbahn 61 jeweils mit einer Kontaktfläche 62 verbunden,
die nicht direkt von außen
oder über einen
Bonddraht kontaktiert werden soll, sondern die jeweils mit einem
der ersten Elemente (Elemente 311) elektrisch verbunden
sind. Die Elemente 311 bilden somit einen Kontakt zu der
Leiterbahn 61, der sich von dem ersten Substrat 1 weg
erstreckt, so dass eine Kontaktierung (zum Beispiel mittels Bonddraht
oder Messspitzen) an einem Ende der Elemente 311 erfolgen
kann, das vom ersten Träger
entfernt ist. Hierdurch wird ein Wärmeeintrag im Bereich des ersten
Trägers
(der insbesondere die Kaltseite im fertigen thermoelektrischen Bauelemente
bildet) so weit wie möglich
vermieden.
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Selbstverständlich können zu
den Kontaktflächen 62 weitere
Kontaktflächen
mit jeweils weiteren Elementen 311 vorgesehen sein, um
auf diese Weise eine Mehrpunktmessung zur Bestimmung des elektrischen
Widerstandes der Leiterbahn 61 zu ermöglichen.
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4 zeigt
einen zweiten Bestandteil des thermoelektrischen Bauelementes, das
das Gegenstück
zum ersten Bestandteil der 3 bildet
und mit diesem im fertigen Bau element verbunden ist. Ähnlich wie
der erste Bestandteil der 3 weist
der zweite Bestandteil einen (zweiten) Träger in Form eines zweiten Substrates 10 auf
(z. B. ebenfalls ein Siliziumsubstrat).
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Auf
dem zweiten Substrat 10 sind eine Mehrzahl von Kontaktflächen 410 ausgebildet,
von denen sich zweite Elemente 310 aus einem zweiten thermoelektrischen
Material erstrecken. In einem Beispiel entspricht das zweite thermoelektrische
Material dem ersten thermoelektrischen Material der ersten Elemente,
wobei das zweite thermoelektrische Material n-dotiert ist, während das
erste thermoelektrische Material eine p-Dotierung aufweist.
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Die
zweiten thermoelektrischen Elemente 310 sind korrespondierend
zu den ersten thermoelektrischen Elementen 31 der 3 U-förmig angeordnet.
Auf die beiden Schenkel der U-förmigen
Anordnung erstrecken sich zwei Kontaktflächen 420 zu, die im
fertigen thermoelektrischen Bauelement zum Kontaktieren der Gesamtheit
der (dann in Reihe geschalteten) ersten und zweiten Elemente 31, 310 dienen.
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Des
Weiteren sind zwei (längliche)
Kontaktflächen 620 auf
dem zweiten Substrat 10 angeordnet, die nach Verbinden
des zweiten mit dem ersten Bestandteil (d. h. im fertigen thermoelektrischen
Bauelement) jeweils mit einem der Kontaktelemente 311 zum
Kontaktieren der Sensorstruktur 6 elektrisch verbunden
sind und zum Kontaktieren der Sensorstruktur 6 dienen.
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5 zeigt
die Situation im fertiggestellten thermoelektrischen Bauelement,
d. h. nach Inverbindungbringen des ersten Bestandteils der 3 mit dem
zweiten Bestandteil der 4. Es ist zu erkennen, dass
die Kontaktflächen 41 des
ersten Bestandteils so relativ zu den Kontaktflächen 410 des zweiten Bestandteils
angeordnet sind, dass nach Verbinden des ersten und des zweiten
Bestandteils die ersten und die zweiten Elemente 31, 310 abwechselnd
in Reihe geschaltet sind, d. h. eine Mehrzahl von thermoelektrisch
wirksamen Übergängen zwischen
dem ersten, p-dotierten thermoelektrischen Material und dem zweiten
n-dotierten thermoelektrischen Material entstehen.
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Die
Elemente 311 zum Kontaktieren der Leiterbahn 61 der
Sensorstruktur 6 sitzen auf der Kontaktfläche 620 des
zweiten Bestandteils auf, so dass ein Kontaktieren der Leiterbahn 61 und
damit der Sensorstruktur 6 auf Seiten des zweiten Trägers, d. h.
auf der Warmseite des thermoelektrischen Bauelementes, wenn die
erste Seite die Kaltseite bil det, möglich ist. Somit kann die Sensorstruktur 6 an
der Kaltseite angeordnet und dennoch von außerhalb des thermoelektrischen
Bauelementes kontaktiert werden, ohne dass die Temperatur der Kaltseite
bei Anlegen eines Stroms an die Leiterbahn 61 beeinflusst
wird.
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- 1
- erstes
Substrat
- 2
- Platinschicht
- 3
- Goldschicht
- 4
- thermoelektrische
Schicht
- 5
- Lot
- 6
- Sensorstruktur
- 10
- zweites
Substrat
- 31
- erstes
Element
- 32
- Öffnung
- 41
- Kontaktfläche
- 42
- große Kontaktfläche
- 61
- Leiterbahn
- 62,
63
- Kontaktfläche
- 310
- zweites
Element
- 311
- Kontakt
- 410,
420, 620
- Kontaktfläche