DE102007054839A1 - Betätigungsgriff für chirurgische Schaftinstrumente - Google Patents
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Abstract
Betätigungsgriff für chirurgische Schaftinstrumente mit einem schwenkbar in einem Griffkörper (1) mit einer Zeigefingerauflage (5) eingebauten, offenen Griffhebel (2) mit Fingerkuhlen, welche aufgrund ihrer Tiefe, Anordnung und Formgebung geeignet sind, den Griffhebel (2) mit den darin eingesetzten Fingern beim Ausschwenken in Öffnungsrichtung mitzuziehen und ihn somit in seine Ausgangsstellung zu bringen, während der proximale Teil des Griffkörpers (1) über eine Daumenballenauflage (7) oder einen Daumengriffring (8) als Zugankerelement verfügt.
Description
- Betätigungsgriffe für chirurgische Schaftinstrumente sind in einer Vielzahl von Ausführungsvarianten bekannt und seit Jahrzehnten im Einsatz. Sie verfügen üblicherweise über einen schwenkbar in den Griffkörper eingebauten Griffhebel, welcher an eine Stellstange angelenkt das Arbeitsteil am distalen Ende des Instrumentenschafts in Bewegung setzt. D. h. das Arbeitsteil, welches in der Regel als Schere, Zange oder Stanze ausgebildet ist, wird über den Griffhebel in Schließ- oder Öffnungsstellung gebracht. Dabei umschließt die Hand des Anwenders die beiden Griffschenkel, sodaß der bewegliche Griffhebel in Schließrichtung zum starren Griffschenkel hin bewegbar ist.
- Um beim Öffnen der Hand den Griffhebel mitzunehmen, ihn also wieder vom starren Griffteil weg zu bewegen, sind Griffhebel und starres Griffteil in bevorzugter Ausführung mit Griffringen versehen, in welche einerseits der Daumen und andererseits ein oder mehrere der entgegengesetzten Finger eingreifen.
- Bekannt sind auch Betätigungsgriffe mit ringlosen Griffschenkeln oder nur einseitig vorhandenen Griffringen, welche durch den Anwender aktiv in Schließrichtung gebracht werden können und gegebenenfalls durch eine zwischen den Griffschenkeln eingebaute Rückstellfeder wieder in Öffnungsstellung gelangen. Dies bedeutet aber, daß beim Öffnen der Greifdruck am Instrument weitgehend aufgegeben werden muß und das Instrument sich folglich in einer mehr oder weniger unkontrollierten Phase befindet. Andererseits muß in Schließrichtung der Widerstand der Rückstellfeder überwunden werden, was den Kraftaufwand erhöht und damit die Feinfühligkeit, also die Taktilität für den Anwender verringert.
- Da durch die Griffringe bei länger andauernden und praktisch tagtäglichem Einsatz unangenehme und schmerzhafte Hämatome an den Fingern der Anwender entstehen, sind Ringgriffinstrumente auch aus orthopädischer Sicht grundsätzlich problematisch und mit eindeutigen Nachteilen verbunden.
- In den beschriebenen Fällen wirkt sich auch, die durch diese Griffarten unvermeidliche, wippenartige Ausschlagbewegung des Instrumentenschafts arbeitstechnisch ungünstig aus.
- Bekannt sind daher auch Griffe, welche der Daumenseite gegenüber angeordnet eine Zeigefingerauflage aufweisen, die es ermöglicht, den Griff und somit das ganze Instrument zu halten, zu führen und mit den restlichen Fingern den Griffhebel zu betätigen.
- Auch in diesem Fall ist der Griff mit den erwähnten Griffringen versehen, die die aktive Griffbetätigung in beide Richtungen zwar ermöglichen, aber auch mindestens teilweise die beschriebenen Nachteile aufweisen.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Griffkonstruktion zu schaffen, welche geeignet ist, die genannten Nachteile der bekannten, konventionellen Griffe auszuschließen, also einen Betätigungsgriff mit offenen Griffschenkeln und ohne Rückstellfeder zur Verfügung zu stellen, welcher vom Anwender sowohl in Schließ- als auch Öffnungsrichtung aktiv, also ohne Rückstellfeder oder Griffringe, betätigbar ist.
- Die erfindungsgemäße Konstruktion sieht daher einen Betätigungsgriff mit starrer Zeigefingerauflage (
5 ) am Griffkörper (1 ) vor, welcher sowohl daumenseitig als auch am Griffhebel (2 ) keine Griffringe aufweist und ohne Rückstellfeder in Öffnungsrichtung aktiv betätigbar ist. - Ermöglicht wird dies durch die Kombination des oben beschriebenen Griffkörpers (
1 ) mit einem neuartig gestalteten Griffhebel (2 ), welcher derart tiefe Fingerkuhlen (4 ) aufweist, dass der entstehende Kontaktdruck zwischen Fingern und Kante der Fingerkuhle (4 ) ausreicht, den Griffhebel (2 ) in Öffnungsrichtung mitzunehmen, wobei sich der Kontaktdruck der Finger gegen die, in Richtung Griffhebeldrehpunkt (3 ) liegende Kante der Fingerkuhlen (4 ) richtet. Die am Griffhebelschaft nebeneinander angeordneten, nach aussen offenen Fingerkuhlen umschließen den Finger weitgehend von 3 Seiten, sodass sich zwischen den Fingern Hörner mit einer leichten Biegung gegen den Schwenkradius des Griffhebels bilden und die Finger beim Öffnen des Griffhebels einen Anschlag finden, der ausreicht den Griffhebel in Öffnungsrichtung mitzunehmen. - Der den Mitnahmeeffekt verursachende Kontaktdruck wird dabei vor allem dadurch erzeugt, daß die vertikale Schwenkbewegung des Griffhebels (
2 ) sich mit der horizontal verlaufenden Bewegung der Fingergelenke kreuzt. Dadurch entsteht eine Spreizung zwischen dem am Griffkörper (1 ) aufliegenden Zeigefinger und den am Griffhebel (2 ) aufliegenden Fingern, die geeignet ist, vor allem den Mittelfinger an die in Richtung Griffhebeldrehpunkt (3 ) liegende Kante der Fingerkuhle (5 ) anzupressen und damit den Mitnahmeeffekt zu verursachen oder zu unterstützen. - Da der Kraftaufwand in Öffnungsrichtung wesentlich geringer ist als in Schließrichtung, reicht der relativ leichte Druck der betreffenden Finger gegen die Kanten der Fingerkuhlen (
4 ) aus, den Griffhebel (2 ) in Öffnungsrichtung zu bringen. Unterstützend wirkt dabei, wenn die Kante der Fingerkuhle (4 ) eine leichte Biegung gegen die Drehpunktrichtung aufweist. - In einer weiteren Ausführungsvariante sind die, sich am Griffhebel (
2 ) befindlichen Fingerkuhlen (4 ) so gestaltet, dass die dort eingesetzten Finger sich mit dem Griffhebel (2 ) so eng verzahnen, dass der dadurch entstandene Kontaktdruck ausreicht, den Griffhebel (2 ) in Öffnungsrichtung mitzuziehen. -
- 1
- Griffkörper
- 2
- Griffhebel
- 3
- Griffhebeldrehpunkt
- 4
- Fingerkuhle
- 5
- Zeigefingerauflage
- 6
- Verbindungssteg
- 7
- Daumenballenauflage
- 8
- Daumengriffring
Claims (6)
- Betätigungsgriff für chirurgische Schaftinstrumente, dadurch gekennzeichnet, dass ein schwenkbar an einem Griffkörper (
1 ) mit einer Zeigefingerauflage (5 ) an einem dort eingebauten Griffhebel (2 ) Fingerkuhlen (4 ) aufweist, die aufgrund ihrer Tiefe, Anordnung und Formgebung geeignet sind, den Griffhebel (2 ) mit den darin eingesetzten Fingern beim Ausschwenken mitzuziehen und ihn somit in seine Ausgangsstellung zu bringen, während der proximale Teil des Griffkörpers (1 ) eine Daumenballenauflage (7 ) oder einen Daumengriffring (8 ) als Zugankerelement aufweist. - Betätigungsgriff für chirurgische Schaftinstrumente, nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass ein schwenkbar am Griffkörper (
1 ) eingebauter Griffhebel (2 ) nach aussen gerichtete Fingerkuhlen (4 ) aufweist, die geeignet sind den dort eingesetzten Fingern in Richtung Griffhebeldrehpunkt (3 ) einen seitlichen, teilweise hornartig geformten Anschlag zu bieten. - Betätigungsgriff für chirurgische Schaftinstrumente, nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass ein schwenkbar am Griffkörper (
1 ) eingebauter Griffhebel (2 ) nach aussen gerichtete Fingerkuhlen (4 ) aufweist, die so gestaltet sind, dass die vertikale Schwenkbewegung des Griffhebels (2 ) sich mit der horizontalen Gelenkbewegung der eingesetzten Finger so kreuzt, dass in Öffnungsrichtung ein Mitnahmeeffekt am Griffhebel (2 ) erreicht wird. - Betätigungsgriff für chirurgische Schaftinstrumente, nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass ein schwenkbar am Griffkörper (
1 ) eingebauter Griffhebel (2 ) nach aussen gerichtete, hornartige, am Griffhebelschaft angeordnete, Fingeranschläge aufweist, welche in bevorzugter Ausführung gegen die Ausschwenkrichtung gebogen sind. - Betätigungsgriff für chirurgische Schaftinstrumente, nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass der Griffkörper (
1 ) mit einer Zeigefingerauflage (5 ) über einen, weitgehend in Schaftrichtung verlaufenden Verbindungssteg (6 ) zu einer proximalseitig daran angeordneten Daumenballenauflage (7 ) oder zu einem dort angeordneten Daumengriffring (8 ) verfügt. - Betätigungsgriff für chirurgische Schaftinstrumente, nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass der Griffkörper (
1 ) einen, in Längsrichtung zur Hand verlaufenden Verbindungssteg (6 ) zu einer konkav geformten und mit dem Verbindungssteg (6 ) starr verbundenen Daumenballenauflage (7 ) oder einem Daumengriffring (8 ) führt.
Priority Applications (1)
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DE200710054839 DE102007054839A1 (de) | 2007-11-16 | 2007-11-16 | Betätigungsgriff für chirurgische Schaftinstrumente |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE102007054839A1 true DE102007054839A1 (de) | 2009-05-20 |
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ID=40560740
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE200710054839 Withdrawn DE102007054839A1 (de) | 2007-11-16 | 2007-11-16 | Betätigungsgriff für chirurgische Schaftinstrumente |
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Country | Link |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN107137141A (zh) * | 2017-03-03 | 2017-09-08 | 重庆长麟梅捷医疗科技有限公司 | 一种医用手术器械手柄 |
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2007
- 2007-11-16 DE DE200710054839 patent/DE102007054839A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN107137141A (zh) * | 2017-03-03 | 2017-09-08 | 重庆长麟梅捷医疗科技有限公司 | 一种医用手术器械手柄 |
CN107137141B (zh) * | 2017-03-03 | 2024-01-30 | 重庆长麟梅捷医疗科技有限公司 | 一种医用手术器械手柄 |
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