-
Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft ein fluiddynamisches Lagersystem zur Drehlagerung
eines Elektromotors, vorzugsweise eines Spindelmotors, wie er beispielsweise
zum Antrieb von Festplattenlaufwerken oder auch Lüftern
eingesetzt werden kann.
-
Stand der Technik
-
Motoren
mit fluiddynamischen Lagersystemen sind aus dem Stand der Technik
in vielfältigen Bauformen bekannt. Insbesondere Antriebsmotoren für
Festplattenlaufwerke, optische Speicherlaufwerke aber auch Lüfter
müssen eine hohe Drehgeschwindigkeit bei großer
Präzision gewährleisten, zugleich aber eine geringere
Geräuschentwicklung aufweisen und zu geringen Kosten herstellbar
sein.
-
Zur
Drehlagerung dieser Art von Motoren haben sich in den letzten Jahren
fluiddynamische Lagersysteme als erste Wahl herausgestellt. In vielen Fällen
sind solche Konstruktionen von Motoren mit fluiddynamischen Lagersystemen
sehr kompliziert aufgebaut und teuer in der Herstellung, wie beispielsweise
ein Spindelmotor mit fluiddynamischem Lager gemäß
US 7,015,611 B2 .
-
Es
sind auch einfacher gebaute Lagersysteme für Kleinmotoren
bekannt, wie beispielsweise aus
US 7,025,505 B2 . Das dort gezeigte Lagersystem
ist zwar einfach und kostengünstig aufzubauen, eignet sich
jedoch aufgrund des verwendeten reibungsbehafteten Axiallagers nicht
für sehr hohe Drehzahlen im Bereich von 10000 U/min und
darüber, wie sie heutzutage in entsprechenden Präzisionsmotoren gefordert
werden.
-
Die
US 7,008,112 B2 offenbart
ebenfalls ein einfach aufgebautes Lagersystem, bei dem anstelle eines
reibungsbehafteten Axiallagers ein fluiddynamisches Axiallager verwendet
wird, das eine mit der Welle verbundene Druckplatte und ein eine
Lagerplatte als Gegenlager umfasst. Die Welle ist in einer Sinterbuchse
gelagert. Die gesamte Lageranordnung ist von einem Gehäuse
umgeben, das als Tiefziehteil hergestellt ist. Ein Dichtungsspalt
und Reservoir ist zwischen der Welle und einer Abdeckung angeordnet.
Wird das Lager bei sehr hohen Drehzahlen betrieben, kann es aufgrund
der Fliehkraft, die auf das Lagerfluid wirkt, dazu kommen, dass
Lagerfluid aus dem Lager herausgedrückt wird.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein fluiddynamisches Lagersystem anzugeben,
das im Vergleich zu bekannten Lageranordnungen noch einfacher und kostengünstiger
aufgebaut werden kann und dennoch eine hohe Leistungsfähigkeit
aufweist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lagersystem
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Bevorzugte
Ausgestaltungen und weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Das
erfindungsgemäße Lagersystem zur Drehlagerung
eines Elektromotors umfasst ein äußeres Lagerbauteil
und ein teilweise in dem äußeren Lagerbauteil
angeordnetes und relativ zu diesem um eine Rotationsachse drehgelagertes
inneres Lagerbauteil, wobei die Lagerbauteile Lagerflächen
ausbilden, die durch einen mit einem Lagerfluid gefüllten Lagerspalt
voneinander beabstandet sind, wobei das innere Lagerbauteil die
Welle ausbildet, und das äußere Lagerbauteil zugleich
die Lagerbuchse und das Gehäuse des Lagersystems ausbildet.
Vorzugsweise ist das äußere Lagerbauteil im wesentlichen
hohlzylindrisch und einseitig geschlossen ausgebildet.
-
Das
vorgeschlagene fluiddynamische Lager besteht aus nur zwei, einfach
zu maschinierenden Bauteilen. Die Bauteile können aus preiswerten
Materialen, z. B. auch Blech oder Kunststoff, hergestellt werden.
Das Lagersystem ist daher einfach und kostengünstig aufzubauen
und im Betrieb dennoch sehr robust. Das Lagersystem eignet sich
sehr gut für Lüftermotoren ist aber auch zur Drehlagerung
von Spindelmotoren bei sehr hohen Drehzahlen geeignet.
-
Aufgrund
der einfachen Bauweise des Lagers können die Toleranzvorgaben
großzügiger festgesetzt werden, insbesondere die
Toleranzvorgaben für die Breite des Lagerspaltes. Größere
Toleranzen des Lagerspalts erfordern allerdings eine größere Menge
an Lagerfluid bzw. ein ausreichend großes Reservoir an
Lagerfluid für den Toleranz- und Temperaturausgleich.
-
Das
Reservoir für das Lagerfluid wird durch einen Dichtungsspalt
gebildet, der sich an den Lagerspalt anschließt und am
offenen Ende des äußeren Lagerbauteils zwischen
einander zugewandeten Oberflächen des äußeren
und des inneren Lagerbauteils gebildet wird. Der Dichtungsspalt
ist vorzugsweise als Kapillardichtung ausgebildet, dessen Querschnitt
sich zum offenen Ende des Gehäuses monoton erweitert. Dies
wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass ein Abschnitt des inneren
Lagerbauteils konisch ausgebildet ist und mit einer gegenüberliegenden,
konisch verlaufenden Fläche des äußeren Lagerbauteils
den Dichtungsspalt begrenzt, so dass sich der radiale Durchmesser
des Dichtungsspalts in Richtung zum Lagerspalt hin verringert.
-
Das
Lagersystem kann erfindungsgemäß ein Axiallager
aufweisen, das durch eine stirnseitige Fläche des inneren
Lagerbauteils und eine dieser gegenüberliegenden Bodenfläche
des äußeren Lagerbauteils gebildet wird. Mindestens
eine Lagerfläche des Axiallagers kann in bekannter Weise
entsprechende Lagerrillenstrukturen aufweisen, die bei Rotation
des Lagersystems eine hydrodynamische Pumpwirkung auf das Lagerfluid
im Lagerspalt erzeugen und für einen Druckaufbau im Lagerspalt
sorgen. Die Pumpwirkung auf das Lagerfluid ist vorzugsweise in Richtung
der Mitte der Axiallagerflächen gerichtet. Die Lagerrillenstrukturen
können beispielsweise als spiralförmige Strukturen
ausgebildet sein oder als symmetrische oder asymmetrische fischgrätförmige
Lagerstrukturen. Das Axiallager kann aber auch als sogenanntes Segmentspurlager
ausgebildet sein.
-
Ein
wesentliches Merkmal der Erfindung ist das konische Lager, das im
Bereich des offenen Endes des äußeren Lagerbauteils
angeordnet ist. Das konische Lager wird dadurch gebildet, dass ein
Abschnitt des inneren Lagerbauteils konisch ausgebildet ist und
mit einer gegenüberliegenden, konisch verlaufenden Fläche
des äußeren Lagerbauteils zusammenwirkt. Vorzugsweise
weist mindestens eine der beiden das konische Lager bildenden Oberflächen
Lagerrillenstrukturen auf. Die Lagerrillenstrukturen erzeugen eine
gerichtete Pumpwirkung auf das Lagerfluid in Richtung des geschlossenen
Endes des Lagers. Die Lagerrillenstrukturen sind vorzugsweise fischgrätförmig
ausgebildet, können aber auch als spiralförmige
Strukturen vorgesehen werden.
-
Zwischen
den aneinander angrenzenden Oberflächen des inneren Lagerbauteils
und des äußeren Lagerbauteils ist erfindungsgemäß mindestens
ein Radiallager ausgebildet, vorzugsweise jedoch zwei axial voneinander
beabstandete Radiallager. Vorzugsweise sind die Radiallager als
rillenlose Radiallager ausgebildet, d. h. die Lagerflächen
sind nach Art von Gleitlagern glatt ausgebildet und durch den Lagerspalt
voneinander getrennt. Dadurch, dass diese rillenlosen Radiallager
keine Lagerstrukturen aufweisen, ist deren Herstellung sehr kostengünstig, da
ein Einbringen von Lagerstrukturen auf die Oberflächen
entfällt. Damit entfallen auch weitere kostenintensive
Schritte, wie Selektion von zueinander passenden Paaren von Lagerbauteilen,
und Probleme durch ungleichmäßige Lagerdurchmesser
etc. Die Radiallager können auch als Segmentspurlager oder Mehrflächengleitlager
ausgebildet sein. Diese Ausbildung ist vorteilhaft, insbesondere
wenn die Lagerbuchse aus Sintermaterial oder Kunststoff gefertigt wird,
da die notwendige Formgebung der Lagerflächen bereits im
Herstellungsverfahren leicht realisiert werden kann.
-
Um
das Lagersystem weniger empfindlich gegenüber Fertigungstoleranzen
zu machen, können in die Lagerflächen der Radiallager,
des Axiallagers und/oder auch des konischen Lagers ballig, d. h. leicht
gewölbt, ausgebildet sein. Die Wölbung der Flächen
darf jedoch nur einen Bruchteil der Lagerspaltbreite ausmachen.
-
Das äußere
Lagerbauteil ist einseitig verschlossen. Ein freies Ende des inneren
Lagerbauteils ragt aus der offenen Seite des äußeren
Lagerbauteils hinaus. Das äußere Lagerbauteil
ist vorzugsweise einteilig ausgebildet und kann aus gestanztem oder tiefgezogenem
Metallblech oder einem Kunststoffteil bestehen; es kann aber auch
aus zwei Teilen bestehen, einem zylindrischen Teil und einem damit
verbindbaren Bodenteil.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Aus
den Zeichnungen und ihrer Beschreibung ergeben sich weitere Vorteile
und Merkmale der Erfindung.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt
einen schematischen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes
fluiddynamisches Lagersystem.
-
2 zeigt
eine Ansicht des inneren Lagerbauteils.
-
3 zeigt
eine Ansicht der Axiallagerfläche auf der Unterseite des
inneren Lagerteils.
-
4 zeigt
eine Aufsicht des inneren Lagerteils und die konische Lagerfläche.
-
5 zeigt
schematisch einen Schnitt des Lagersystems im Bereich des Dichtungsspaltes
in einer zweiten Ausgestaltung.
-
6 zeigt
schematisch einen Schnitt des Lagersystems im Bereich des Dichtungsspaltes
in einer dritten Ausgestaltung.
-
7a,
b zeigen eine erste Möglichkeit der Verformung des äußeren
Lagerbauteils.
-
8a,
b zeigen eine zweite Möglichkeit der Verformung des Lagerbauteils.
-
9 zeigt
einen schematischen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes
fluiddynamisches Lagersystem in einer vierten Ausgestaltung.
-
10 zeigt
einen schematischen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes
fluiddynamisches Lagersystem in einer fünften Ausgestaltung.
-
11 zeigt
einen schematischen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes
fluiddynamisches Lagersystem in einer sechsten Ausgestaltung.
-
12 zeigt
einen schematischen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes
fluiddynamisches Lagersystem in einer siebten Ausgestaltung.
-
13 zeigt
einen schematischen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes
fluiddynamisches Lagersystem in einer achten Ausgestaltung.
-
Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen der Erfindung
-
1 zeigt
einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes fluiddynamisches
Lagersystem, das lediglich aus zwei Lagerbauteilen besteht. Es ist
ein äußeres Lagerbauteil 10 vorhanden,
das im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist, und zugleich als
Lagerbuchse und Gehäuse dient. In dem äußeren
Lagerbauteil ist ein inneres Lagerbauteil 18 um eine Rotationsachse 44 drehbar
aufgenommen. Einander zugewandete Oberflächen des inneren
Lagerbauteils 18 und des äußeren Lagerbauteils 10 sind
durch einen Lagerspalt 28 voneinander getrennt. Der Lagerspalt 28 ist
mit einem entsprechenden Lagerfluid, beispielsweise einem Lageröl
gefüllt. Das äußere Lagerbauteil umfasst
einen zylindrischen Abschnitt 12, dem ein zylindrischer
Abschnitt 20 des inneren Lagerbauteils gegenüberliegt,
sowie einen konischen Abschnitt 14, dem ebenfalls ein konischer
Abschnitt 22 des inneren Lagerbauteils gegenüberliegt.
Der konische Abschnitt 14 des äußeren
Lagerbauteils umfasst einen abgeschrägten Rand 16,
der das offene Ende des äußeren Lagerbauteils 10 begrenzt. Über dieses
offene Ende des äußeren Lagerbauteils 10 ragt
ein weiterer zylindrischer Abschnitt 24 des inneren Lagerbauteils
hinaus, an welchem weitere Bauteile befestigt werden können,
beispielsweise der Rotor eines Elektromotors. Das dargestellte Lagersystem
kann optional eine stehende oder eine drehende Welle aufweisen.
-
2 zeigt
eine Einzelansicht des inneren Lagerbauteils 18. Auf dem
zylindrischen Abschnitt 20 trägt das innere Lagerbauteil 18 vorzugsweise
zwei Radiallager 36, 38, die durch den Lagerspalt 28 von entsprechenden
Lagerflächen des zylindrischen Abschnitts 12 des äußeren
Lagerbauteils 10 getrennt sind. Die Radiallager 36, 38 sind
vorzugsweise als rillenlose Radiallager, ähnlich Gleitlagern,
ausgebildet. Auf den Radiallagerflächen des inneren Lagerbauteils 18 können
jedoch auch Lagerstrukturen in ausgeprägter oder weniger
ausgeprägter Form vorhanden sein. Die Radiallager 36, 38 können
alternativ als Mehrflächengleitlager ausgebildet sein.
-
Die
Radiallager 36, 38 sind durch einen Separatorbereich 26 axial
voneinander getrennt, welcher beispielsweise durch eine Ringnut
oder einen Freistich am inneren Lagerbauteil 18 oder dem äußeren
Lagerbauteil 10 gebildet sind. Das Lagersystem kann für
einen Einsatz in einem Miniaturlüfter beispielsweise eine
Länge von 10 bis 15 mm aufweisen. Die Breite des Lagerspalts
im Bereich der Radiallager 36, 38 beträgt
beispielsweise etwa 3–8 μm, vorzugsweise jedoch
zwischen 3 und 20 μm. Der Lagerspalt 28 verbreitet
sich im Separatorbereich 26 auf bis zu 100 μm,
vorzugsweise um 20 bis 30 μm.
-
Das äußere
Lagerbauteil 10 kann vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff
bestehen und als Tiefziehteil oder Spritzgussteil ausgebildet sein.
Das innere Lagerbauteil kann beispielsweise aus Metall, aus Kunststoff,
beispielsweise Polyetheretherketon (PEEK) oder Polyamid (z. B. Torlon®) oder aber aus Sintermaterial
bestehen. Der Lagerspalt 28 erstreckt sich über
nahezu die gesamte Außenoberfläche des inneren
Lagerbauteils mit Ausnahme des oberen zylindrischen Abschnitts 24 und
einen Teil des konischen Abschnitts. Der Lagerspalt 28 endet
in einem Dichtungsspalt 30, der sich unmittelbar an den
Lagerspalt anschließt und durch den konischen Bereich 22 des
inneren Lagerbauteils 18 sowie den abgeknickten Rand 16 des äußeren
Lagerbauteils gebildet wird. Der Rand 16 ist dermaßen
abgewinkelt, dass sich der Dichtungsspalt 30 – ausgehend
vom Lagerspalt 28 – monoton wachsend erweitert.
Der Dichtungsspalt 30 bildet eine sogenannte konische Kapillardichtung
und dient als Reservoir für das Lagerfluid sowie als Ausgleichsvolumen
zum Ausgleich von Lagertoleranzen und Temperaturausdehnung des Lagerfluids.
-
Zur
Erzeugung eines hydrodynamischen Lagerdrucks im Lagerspalt 28 weist
das Lager ein Axiallager 40 auf, das durch die Stirnseite
des zylindrischen Abschnitts 20 des inneren Lagerbauteils 18 und
ein Bodenteil des äußeren Lagerbauteils 10 gebildet
wird. Das Axiallager 40 ist durch Lagerstrukturen 42 gekennzeichnet,
die auf einer der Lagerflächen, beispielsweise der Lagerfläche
des inneren Lagerbauteils 18 aufgebracht sind. Diese Lagerstrukturen 42 können
als sogenannte fischgrätartige Lagerstrukturen, wie in 3 dargestellt,
ausgebildet sein, sie können aber auch eine Spiralrillenstruktur
aufweisen. Der die Axiallagerflächen voneinander trennende Abschnitt
des Lagerspaltes 28 hat beispielsweise eine Breite von
weniger als 100 μm, vorzugsweise 10 bis 50 μm.
Die Lagerfläche des inneren Lagerbauteils des Axiallagers 40 kann
beispielsweise auch ballig, das heißt leicht nach außen
gewölbt ausgebildet sein, um einen besseren Ausgleich gegen
Fertigungstoleranzen zu bieten. Ebenso können die Lagerflächen
der Radiallager 36 und 38 ballig ausgebildet sein.
Die Lagerstrukturen des Axiallagers 40 erzeugen bei Drehung
des inneren Lagerbauteils 18 eine Pumpwirkung auf das Lagerfluid,
so dass sich im Lagerspalt 26 ein Druck aufbaut, der die
Lagerflächen voneinander trennt.
-
An
die zylindrischen Abschnitte 12, 20 des äußeren
und des inneren Lagerbauteils 10, 18 schließen
sich konische Abschnitte 14, 22 an, welche zusammen
ein konisches Lager ausbilden. Hierzu ist auf einen Teil des konischen
Abschnitts 22 des inneren Lagerbauteils 18, der
an den zylindrischen Abschnitt 20 angrenzt, ein Lagerrillenmuster 34 aufgebracht,
vorzugsweise in Form von fischgrätartigen Lagerstrukturen 34.
Bei einer Rotation des inneren Lagerbauteils 18 im äußeren
Lagerbauteil 10 erzeugen diese Lagerrillenstrukturen 34 eine
Pumpwirkung auf das Lagerfluid und zwar in Richtung des Lagerinneren,
also in Richtung der Radiallager 36, 38 bzw. im
Falle der Verwendung von fischgrätenförmigen Lagerrillen
in Richtung des Zentrums der Lagerrillenstruktur. Dadurch baut sich
ein Druck im Lagerfluid auf, als Unterstützung zum Axiallager 40,
da das konische Lager neben der radialen eine axiale Lagerkomponente
aufweist, die als axiales Gegenlager zum Axiallager 40 wirkt.
An dem Bereich des Lagerspaltes 28, der die Lagerflächen
des konischen Lagers 32 voneinander trennt, schließt
sich dann der Dichtungsspalt 30 an, das heißt
eine Fläche des konischen Abschnitts 22 des inneren
Lagerbauteils 28 ist die Lagerfläche des konischen
Lagers 32 und hat eine Stopperfunktion, die ein Herausfallen
des inneren Lagerbauteils aus dem äußeren Lagerbauteil
verhindert. Die andere Fläche des konischen Abschnitts 22 bildet
den Dichtungsbereich jeweils zusammen mit den zugeordneten Flächen
des äußeren Lagerbauteils 10. Der konische
Abschnitt 22 des inneren Lagerbauteils bildet mit der Rotationsachse 44 beispielsweise
einen Winkel von 30° aus, der Winkel kann jedoch auch sehr
viel größer oder sehr viel kleiner sein, wobei
sich der Durchmesser des inneren Lagerbauteils 18 sowie
auch der Innendurchmesser des äußeren Lagerbauteils 10 ausgehend
vom Dichtungsspalt 30 in Richtung des konischen Lagers 32 und
der Radiallager 36, 38 derart vergrößert,
dass sich der radiale Durchmesser des Dichtungsspalts in Richtung
zum Lagerspalt verringert, wodurch eine Kapillardichtung gebildet
wird, d. h. das Lagerfluid verbleibt aufgrund der Kapillarkräfte
des Fluids innerhalb des Lagers.
-
Bei
einer Rotation des inneren Lagerbauteils 18 im äußeren
Lagerbauteil 10 werden auf das im Lagerspalt 28 sowie
im Dichtungsspalt 30 befindliche Lagerfluid Zentrifugalkräfte
ausgeübt. Diese Zentrifugalkräfte sind radial
nach außen gerichtet. Dadurch, dass sich der Dichtungsspalt
bzw. die Breite des Lagerspaltes in Richtung des Lagerinneren erweitert, bewirken
die Zentrifugalkräfte, dass das im Dichtungsspalt 30 befindliche
Lagerfluid in den Lagerspalt 28 hineingedrückt
wird, sobald das innere Lagerbauteil 18 rotiert. Dies um
so mehr, je höher die Drehzahl des inneren Lagerbauteils 18 ist.
Die Lagerstrukturen des konischen Lagers sind in der Aufsicht gemäß 4 nochmals
dargestellt. Diese Lagerstrukturen 34 sind asymmetrisch
ausgebildet, das heißt der zur Lageröffnung benachbarte
Ast der Lagerstrukturen ist länger als der andere Ast,
so dass eine Pumpwirkung ins Lagerinnere erzielt wird.
-
5 zeigt
eine abgewandelte Ausgestaltung des konischen Lagers 132 und
des Bereichs des Dichtungsspaltes 130. Hierbei sind im
Vergleich zu 1 gleiche Teile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Der konische Abschnitt 122 des
inneren Lagerbauteils 118 ist beispielsweise ballig, das
heißt leicht konvex ausgebildet, um so Fertigungstoleranzen
ausgleichen zu können. Entsprechend kann der konische Abschnitt 114 des
gegenüber liegenden Bauteils leicht entgegengesetzt gewölbt
sein. Es sind wiederum Lagerstrukturen 134 vorhanden, die
das konische Lager 132 kennzeichnen. Der Dichtungsspalt 130 weitet
sich nach außen monoton wachsend auf, wobei an den konischen
Abschnitt 122 des inneren Lagerbauteils 118 jeweils
die beiden zylindrischen Abschnitte 120 bzw. 124 angrenzen.
-
6 zeigt
eine nochmals abgewandelte Ausgestaltung des Dichtungsbereichs und
des Bereichs des konischen Lagers. Das innere Lagerbauteil 118 weist
einen zylindrischen Abschnitt 220 und einen ersten sich
daran anschließenden konischen Abschnitt 222 auf.
An diesem ersten konischen Abschnitt 222, der einen Winkel α1
im Bezug auf die Rotationsachse 44 bildet, schließt
sich ein weiterer konischer Abschnitt 223 an, der einen
größeren Winkel α2 im Bezug auf die Rotationsachse 44 aufweist.
An diesen zweiten konischen Abschnitt 223 schließt
sich der zweite zylindrische Abschnitt 224 an. Das äußere Lagerbauteil 210 weist
einen zylindrischen Abschnitt 212 auf, an den sich ein
konischer Abschnitt 214 anschließt, der den selben
Winkel α1 in Bezug auf die Rotationsachse 44 aufweist,
wie der erste konische Abschnitt 232 des inneren Lagerbauteils 218.
Das heißt die Breite des Lagerspaltes 228 bleibt
im wesentlichen konstant im Bereich der zylindrischen und ersten
konischen Abschnitte und erweitert sich dann im Bereich des Dichtungsspaltes 230,
da der zweite konische Abschnitt 232 des inneren Lagerbauteils 218 einen
größeren Winkel aufweist als der konische Abschnitt 214 des äußeren
Lagerbauteils 210. 6 ist demnach
eine Umkehrung von 1, bei dem das innere Lagerbauteil 18 lediglich
einen einzigen konischen Abschnitt 22 aufweist, wogegen
das äußere Lagerteil 10 einen konischen
Abschnitt 14 und einen sich an den konischen Abschnitt 14 anschließenden Rand 16 aufweist,
der im Bezug auf die Rotationsachse 44 einen kleineren
Winkel einschließt, als der konische Abschnitt 14.
-
Zur
Montage des Lagersystems wird ein inneres Lagerbauteil 18 benötigt,
das mit entsprechenden Lagerstrukturen 34 des konischen
Lagers 32 sowie Lagerstrukturen 42 des Axiallagers 40 versehen wurde.
Das innere Lagerbauteil 18 wird nun in eine Rohform des äußeren
Lagerbauteils 10 eingelegt, wie es in 7a dargestellt
ist. Der Innendurchmesser des äußeren Lagerbauteils 10 ist
geringfügig größer als der Außendurchmesser
des inneren Lagerbauteils 18, so dass zwischen den Bauteilen
der Lagerspalt 28 verbleibt. Um das Lager zu vervollständigen
und insbesondere den konischen Lagerbereich und den Dichtungsspalt 30 auszubilden,
wird nun der obere Teil des äußeren Lagerbauteils 10 durch
Krafteinwirkung F verformt und nach innen in Richtung des inneren
Lagerbauteils 18 gebogen, beispielsweise mit einem entsprechenden
Werkzeug (siehe 7b). Das äußere
Lagerbauteil 10 besteht aus einem Tiefziehteil bzw. aus
einem Kunststoffspritzgussteil und kann entsprechend in eine endgültige Form
gepresst oder heiß verformt werden. Zum Schluss wird das
Lagerfluid unter Vakuum oder durch ein anderes bekanntes Verfahren
in den Lagerspalt 28 eingebracht und auch zum Teil in den
Dichtungsspalt 30 gefüllt.
-
Die 8a und 8b zeigen
eine andere Möglichkeit zur endgültigen Formgebung
des äußeren Lagerbauteils 10. Das äußere
Lagerbauteil 10 wird bereits so gefertigt, dass der abgeknickte
Rand, der den konischen Bereich und den Dichtungsbereich ausbildet,
bereits vorgesehen ist. Der zylindrische Abschnitt 12 des äußeren
Lagerbauteils 10 ist jedoch im Bereich des Bodenteils nach
außen aufgeweitet, so dass das innere Lagerbauteil 18 bequem eingeführt
werden kann. Hiernach wird noch eine Krafteinwirkung F das äußere
Lagerbauteil 10 in seine endgültige Form gemäß 8b gebracht,
so dass sich der konische Bereich und auch der Randbereich 14 an
das innere Laberteil anlegen.
-
Das äußere
Lagerbauteil 10 ist vorzugsweise einteilig ausgebildet.
Es kann aber auch zweitteilig mit einem separaten Bodenteil ausgebildet
sein, wodurch sich die Montage des Lagers entsprechend vereinfacht
und die Montageschritte in einer anderen Reihenfolge durchgeführt
werden können. Am Ende der Montage wird das separate Bodenteil
des äußeren Lagerbauteils dann beispielsweise
mit dem restlichen Abschnitt des Lagerbauteils verklebt oder verschweißt.
-
9 zeigt
eine vierte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Lagersystems, bei dem das äußere Lagerbauteil 310 aus
mehreren einzelnen Bauteilen 310a bis 310c besteht.
Das innere Lagerbauteil 318 umfasst einen zylindrischen
Abschnitt 320, dessen Durchmesser geringer ist als der
Durchmesser des zylindrischen Abschnittes des inneren Lagerbauteils
aus 1. Der konische Abschnitt 322 entspricht
dem konischen Abschnitt des Lagerbauteils aus 1.
Der zylindrische Abschnitt 320 des inneren Lagerbauteils 318 ist
von einem hülsenförmigen ersten Bauteil 310a umgeben,
welches als feststehendes Lagerbauteil die Lagerbuchse des Lagersystems
ausbildet. Das erste Bauteil 310a sitzt in einem becherförmigen
zweiten Bauteil 310b, welches das Lagersystem nach unten
verschließt. Ein drittes, ebenfalls hülsenförmiges
Bauteil 310c ergänzt das Gehäuse im oberen
Bereich und insbesondere im Dichtungsbereich des Lagers. Die drei
Bauteile 310a bis 310c des äußeren
Lagerbauteils 310 sind fest miteinander verbunden, beispielsweise
im Presssitz oder durch Verkleben oder Verschweißen. Durch
das mehrteilige äußere Lagerbauteil 310 ist
die Montage des Lagers insgesamt sehr viel einfacher, als bei einem
einteiligen Lagerbauteil gemäß 1.
Zudem kann das äußere Lagerbauteil 310,
insbesondere das Bauteil 310c, einfacher ausgeformt werden
und bereits in der endgültigen Form montiert werden.
-
10 zeigt
eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Lagers, bei welcher das äußere Lagerbauteil 410 ebenfalls
aus drei Bauteilen 410a bis 410c besteht. Das
innere Lagerbauteil 418 ist identisch zu dem inneren Lagerbauteil
gemäß 1 ausgebildet. Das äußere
Lagerbauteil 410 umfasst ein erstes becherförmiges
Bauteil 410a, das den zylindrischen Abschnitt 420 des
inneren Lagerbauteils 418 umgibt und das Lager nach unten
verschließt. Ein zweites Bauteil 410b ergänzt
das Bauteil 410a nach oben und definiert zusammen mit dem
inneren Lagerbauteil 418 die Dichtungszone. Die beiden Bauteile 410a und 410b bilden
die Lagerbuchse des Lagersystems und werden durch ein weiteres,
hülsenförmiges Bauteil 410c zusammengehalten.
Hierzu kann das zweite Bauteil 410b eine Stufe 450 aufweisen,
an welcher ein innerer Rand 452 des dritten Bauteils 410c anschlägt
und für eine richtige Positionierung dieses Bauteils sorgt.
-
11 zeigt
eine sechste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Lagersystems, bei dem das äußere Lagerbauteil 510 aus
zwei Bauteilen 510a und 510b besteht. Das innere
Lagerbauteil umfasst einen ersten zylindrischen Abschnitt 520a mit
geringerem Durchmesser, welcher in dem topfförmigen äußeren
Bauteil 510a aufgenommen ist. Ein zweiter zylindrischer
Abschnitt 520b des inneren Lagerbauteils 518 ragt über
das topfförmige Bauteil 510a des äußeren
Lagerbauteils 510 hinaus und ist von einem zweiten Bauteil 510b des äußeren
Lagerbauteils 510 umgeben. Das zweite Bauteil 510b überlappt
das erste Bauteil 510a und verschließt das Lager
in diesem Bereich. Ein konischer Abschnitt 522 des inneren
Lagerbauteils 518 bildet zusammen mit dem zweiten Bauteil 510b den
Dichtungsbereich aus, wie er im Zusammenhang mit beispielsweise 1 beschrieben
ist.
-
12 zeigt
ein fluiddynamisches Lager in ähnlicher Bauweise wie 11.
Das äußere Lagerbauteil 610 umfasst zwei
Bauteile 610a und 610b, die einander überlappend
das Gehäuse des Lagersystems bilden. Das innere Lagerbauteil 618 entspricht dem
inneren Lagerbauteil gemäß 1. Das Bauteil 610a des äußeren
Lagerbauteils 610 umschließt den zylindrischen
Abschnitt des inneren Lagerbauteils 618. Das zweite Bauteil 610b wird
auf das erste Bauteil 610a aufgesteckt und verschließt
das Lager nach oben und bildet zusammen mit dem konischen Abschnitt
des inneren Lagerbauteils den Dichtungsbereich aus.
-
Schließlich
zeigt 13 ein letztes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Lagersystems, bei dem
das äußere Lagerbauteil 710 wiederum
aus drei einzelnen Bauteilen 710a bis 710c besteht.
Das innere Lagerbauteil 718 entspricht dem aus 1 bekannten
inneren Lagerbauteil. Das erste Bauteil 710a umgibt das
innere Lagerbauteil 718 an seinem zylindrischen Abschnitt
und bildet die Lagerbuchse des Lagers. Die zwei weiteren Bauteile 710b und 710c umschließen
das erste Bauteil 710a fest und bilden den unteren Abschluss
des Lagersystems sowie den oberen Abschluss mit Dichtungsbereich.
-
- 10
- äußeres
Lagerbauteil
- 12
- Zylindrischer
Abschnitt
- 14
- Konischer
Abschnitt
- 16
- Rand
- 18
- inneres
Lagerbauteil
- 20
- zylindrischer
Abschnitt
- 22
- konischer
Abschnitt
- 24
- zylindrischer
Abschnitt
- 26
- Separatorbereich
- 28
- Lagerspalt
- 30
- Dichtungsspalt
- 32
- konisches
Lager
- 34
- Lagerstrukturen
- 36
- Radiallager
- 38
- Radiallager
- 40
- Axiallager
- 42
- Lagerstrukturen
- 44
- Rotationsachse
- 118
- inneres
Lagerbauteil
- 120
- zylindrischer
Abschnitt
- 122
- konischer
Abschnitt (ballig)
- 124
- zylindrischer
Abschnitt
- 128
- Lagerspalt
- 130
- Dichtungsspalt
- 132
- konisches
Lager
- 134
- Lagerstrukturen
- 210
- äußeres
Lagerbauteil
- 212
- Zylindrischer
Abschnitt
- 214
- Konischer
Abschnitt
- 216
- Rand
- 218
- inneres
Lagerbauteil
- 220
- zylindrischer
Abschnitt
- 222
- konischer
Abschnitt
- 223
- konische
Abschnitt
- 224
- zylindrischer
Abschnitt
- 228
- Lagerspalt
- 230
- Dichtungsspalt
- 232
- konisches
Lager
- 234
- Lagerstrukturen
- 310
- äußeres
Lagerbauteil
- 310a
- erstes
Bauteil
- 310b
- zweites
Bauteil
- 310c
- drittes
Bauteil
- 318
- inneres
Lagerbauteil
- 320
- zylindrischer
Abschnitt
- 322
- konischer
Abschnitt
- 410
- äußeres
Lagerbauteil
- 410a
- erstes
Bauteil
- 410b
- zweites
Bauteil
- 410c
- drittes
Bauteil
- 418
- inneres
Lagerbauteil
- 420
- zylindrischer
Abschnitt
- 450
- Stufe
- 452
- Rand
- 510
- äußeres
Lagerbauteil
- 510a
- erstes
Bauteil
- 510b
- zweites
Bauteil
- 518
- inneres
Lagerbauteil
- 520a
- zylindrischer
Abschnitt
- 520b
- zylindrischer
Abschnitt
- 522
- konischer
Abschnitt
- 610
- äußeres
Lagerbauteil
- 610a
- erstes
Bauteil
- 610b
- zweites
Bauteil
- 618
- inneres
Lagerbauteil
- 620
- zylindrischer
Abschnitt
- 622
- konischer
Abschnitt
- 710
- äußeres
Lagerbauteil
- 710a
- erstes
Bauteil
- 710b
- zweites
Bauteil
- 710c
- drittes
Bauteil
- 718
- inneres
Lagerbauteil
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 7015611
B2 [0003]
- - US 7025505 B2 [0004]
- - US 7008112 B2 [0005]