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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Kernspinresonanz(= NMR)-Resonator, mit
einem induktiven Abschnitt und einem kapazitiven Abschnitt,
wobei
der induktive Abschnitt bandförmig
ausgebildet ist und ein zylinderförmiges Untersuchungsvolumen
umgibt,
wobei der kapazitive Abschnitt aus einem oder mehreren
diskreten Kondensatoren gebildet wird,
und wobei die Enden
des bandförmigen,
induktiven Abschnitts durch den einen oder die mehreren Kondensatoren
des kapazitiven Abschnitts verbunden sind.
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Ein
solcher NMR-Resonator ist beispielsweise aus der
DE 42 23 909 A1 bekannt.
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Die
Kernspinresonanz-Spektroskopie ist ein wirkungsvolles Verfahren
der instrumentellen Analytik. In eine in einem statischen Magnetfeld
angeordnete Probe werden HF(= Hochfrequenz)-Pulse eingestrahlt,
und die HF-Reaktion der Probe wird vermessen. Aus der HF-Reaktion
kann auf die Eigenschaften der Probe geschlossen werden. Zum Einstrahlen
von HF-Pulsen und zum Auslesen der HF-Probenreaktion werden NMR-Resonatoren
eingesetzt. Die NMR-Resonatoren
müssen
dabei eine auf die jeweilige Messung abgestimmte Resonanzfrequenz
aufweisen.
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Im
Rahmen der so genannten hochauflösenden
NMR werden sehr starke statische Magnetfelder eingesetzt, die in
der Regel mit heliumgekühlten,
supraleitenden Spulensystemen erzeugt werden. Mittels hochauflösender NMR
sind detaillierte, vollständige
NMR-Spektren erhältlich,
die eine genaue Analyse der chemischen Zusammensetzung einer Probe,
etwa die Identifikation und Mengensbestimmung von unterschiedlichen
Bindungstypen, erlauben. Die Resonanzfrequenzen bezogen auf Protonen
liegen typischerweise im Bereich von einigen hundert Megaherz(=
MHz).
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Im
Rahmen der so genannten niederauflösenden NMR (auch TD-NMR genannt,
TD = time domain) werden hingegen schwächere statische Magnetfelder
eingesetzt, die mit Permanentmagneten erzeugt werden können. Mittels
niederauflösender NMR
ist eine apparativ einfache und kostengünstige Bestimmung einzelner
Eigenschaften von Proben möglich,
beispielsweise der Anteil einer bestimmten Substanz in einer Probe.
Die Resonanzfrequenzen bezogen auf Protonen liegen typischerweise
im Bereich einiger zehn MHz.
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Ein
NMR-Resonator stellt im Wesentlichen einen Schwingkreis dar, der
einen kapazitiven Abschnitt (mit Kapazität C) und einen induktiven Abschnitt
(mit Induktivität
L) umfasst. Die Resonanzfrequenz f des NMR-Resonators bestimmt sich
dabei gemäß der Formel
Durch geeignete Wahl von
L und C kann daher die Resonanzfrequenz eines NMR-Resonators eingestellt
werden.
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Die
eingangs erwähnte
DE 42 23 909 A1 zeigt
in
4 einen NMR-Resonator mit einem
C-förmig
gebogenen, geschlitzten Metallblech („Spaltring"), dessen Enden mit einem oder mehreren
Kondensatoren verbunden sind. NMR-Resonatoren diesen und ähnlichen
Typs werden gegenwärtig
auch in der niederauflösenden
NMR eingesetzt, beispielsweise bei der Vermessung von Protonen in
einem 40 MHz-Magneten. Die Resonanzfrequenz kann bei obigem Resonatortyp
durch eine geeignete Wahl der der Kapazität C (also des oder der Kondensatoren) eingestellt
werden.
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Für manche
Anwendungen der niederauflösenden
NMR werden jedoch besonders geringe Resonanzfrequenzen benötigt. Für die Vermessung
von C13-Atomen im oben genannten 40 MHz-Magneten wird beispielsweise
ein NMR-Resonator mit einer Resonanzfrequenz von ca. 10 MHz benötigt.
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Wird
bei dem aus der
DE
42 23 909 A1 bekannten Resonatortyp die Kapazität C erhöht, um die Resonanzfrequenz
in den Bereich um 10 MHz zu senken, verschlechtert sich die Qualität der NMR-Messergebnisse
deutlich.
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Ein
anderer NMR-Resonator mit einem spiralförmig gebogenen, bandförmigen Abschnitt
ist beispielsweise aus der
DE 10 2005 024 773 B3 ,
2 bekannt.
Eine Kontaktierung des innen liegenden Endes des bandförmigen Abschnitts
erfolgt über
einen axial herausgeführten
Leiter. Dieser NMR-Resonator weist jedoch eine geringe mechanische
Stabilität
auf und ist nur schwer präzise
zu fertigen. Auch ist das nutzbare Untersuchungsvolumen durch die
Spiralform recht klein.
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Weiterhin
sind auch NMR-Resonatoren bekannt, die als induktiven Abschnitt
eine Solenoidspule mit zahlreichen Windungen aufweist. Solche NMR-Resonatoren benötigen im
Inneren der Solenoidspule einen Stützkörper, um die Leiterwindungen zu
stabilisieren, insbesondere gegenüber akustischen Schwingungen.
Der Stützkörper schränkt das nutzbare
Untersuchungsvolumen stark ein. Dieser Resonatortyp ist ebenfalls
relativ aufwändig
zu fertigen.
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Aus
der
WO 2006/137742
A1 ist eine MRI-Spulenanordnung bekannt geworden, die aus zwei
konzentrisch angeordneten Spulen besteht, wobei die äußere Spule
relativ zu der inneren axial und radial beweglich angeordnet ist.
Die innere Spule umfasst eine beidseitig leitend beschichtete, dielektrische
Folie, wobei die äußere Beschichtung
eine radiale Unterbrechung aufweist, und eine elektrische Verbindung
zwischen äußerer und
innerer Beschichtung vorgesehen ist. Die Enden der Folie können überlappen,
wobei die elektrische Verbindung im Bereich des Überlapps eingerichtet ist.
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Durch
Relativbewegung der beiden Spulen können die Eigenschaften des
Resonatorsystems verändert
werden.
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Aufgabe der Erfindung
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen NMR-Resonator
für die
niederauflösende
NMR bereitzustellen, der einfach aufgebaut ist und bei niedrigen
Resonanzfrequenzen qualitativ verbesserte NMR-Messungen ermöglicht.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen NMR-Resonator der eingangs genannten Art, der dadurch
gekennzeichnet ist, dass der induktive Abschnitt aus einer doppelseitig
leitend beschichteten, dielektrischen, flexiblen Folie ausgebildet
ist, dass die Enden des bandförmigen,
induktiven Abschnitts überlappen,
wobei die äußere Beschichtung
des innen liegenden Endes mit der innen liegenden Beschichtung des
außen
liegenden Endes elektrisch leitend verbunden sind, dass im Bereich
des innen liegenden Endes des bandförmigen, induktiven Abschnitts
eine oder mehrere Durchkontaktierungen vorgesehen sind, und dass
die äußere Beschichtung im
Bereich des außen
liegenden Endes mit der inneren Beschichtung im Bereich des innen
liegenden Endes über
den einen oder die mehreren Kondensatoren und die eine oder die
mehreren Durchkontaktierungen verbunden sind.
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Bei
der niederauflösenden
NMR wird die Qualität
einer NMR-Messung durch die Güte
des verwendeten NMR-Resonators begrenzt. Die Güte eines NMR-Resonators wird dabei
vor allem durch zwei Einflussgrößen bestimmt:
- 1) die ohmschen Verluste (Widerstand R) im
induktiven Abschnitt, und
- 2) die dielektrischen Verluste (Verlustfaktor tan δ) im kapazitiven
Abschnitt. In der Regel dominiert einer der beiden Einflussgrößen die
Resonatorgüte;
die andere Einflussgröße ist dann
praktisch unerheblich.
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Beim
Resonatortyp der
DE
42 23 909 A1 wird die Güte
durch die zweite Einflussgröße, d. h. die
dielektrischen Verluste im kapazitiven Abschnitt, dominiert. Beim Übergang
zu niedrigeren Resonanzfrequenzen ist eine Erhöhung der Kapazität C erforderlich,
d. h. es müssen
mehr oder größere Kondensatoren
eingesetzt werden. Dadurch erhöhen
sich die dielektrischen Verluste im elektrischen Schwingkreis des
Resonators. Da die dielektrischen Verluste die Güte dieses Resonatortyps dominieren,
verschlechtert sich dann aber unmittelbar die Resonatorgüte.
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Die
Erfindung schlägt
demgegenüber
ein NMR-Resonatordesign vor, welches einen bandförmigen und im Wesentlichen
im Querschnitt ringförmigen
induktiven Abschnitt mit erhöhter
Induktivität
L aufweist. Durch die beidseitige leitfähige Beschichtung der dielektrischen
Folie und die zugehörigen elektrischen
Verbindungen werden effektiv zwei Leiterschleifen eingerichtet,
womit eine Vervierfachung der Induktivität L gegenüber einer einfachen Ringanordnung
mit nur einer Leiterschleife – wie
aus
DE 42 23 909 A1 bekannt – erreicht
wird. Die geringfügige Zunahme
ohmschen Verluste (Widerstand R) im verlängerten induktiven Abschnitt
verschlechtert die Resonatorgüte
beim erfindungsgemäßen Resonatordesign
nicht merklich. Verglichen mit diesem Stand der Technik kann durch
das erfindungsgemäße Design mit
gleichem C im Schwingkreis (und entsprechend näherungsweise gleicher Resonatorgüte) eine
Absenkung der Resonanzfrequenz um einen Faktor 2 erfolgen, oder
aber bei gleicher Resonanzfrequenz (mit gevierteltem C bei vervierfachtem
L) eine deutliche Verbesserung der Resonatorgüte erreicht werden. Experimentell
wurde bei einer jeweils gleichen Resonanzfrequenz von 10 MHz mit
einem erfindungsgemäßen NMR-Resonator
mit zwei effektiven Leiterschleifen eine ca. 3-fach verbesserte
Güte gegenüber einem
herkömmlichen
NMR-Resonator mit nur einer Leiterschleife erzielt.
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Das
erfindungsgemäße Resonatordesign
ist sehr einfach und kostengünstig
zu fertigen; zur Herstellung der Folie können bekannte lithographische Prozesstechniken,
insbesondere auch Drucktechniken, eingesetzt werden. Der erfindungsgemäße NMR-Resonator
kann dann im Wesentlichen durch ein Zusammenbiegen (ringförmiges Schließen mit Überlapp)
der beschichteten Folie und anschließendes Anbringen der Kondensatoren
und weiteren elektrischen Verbindungen erfolgen. Der Resonator ist
besonders kompakt und platzsparend; es stellt sich insbesondere
ein gutes Verhältnis
von Probendurchmesser zu Luftspalt (des umgebenden Magneten) ein.
Das einfache, ringförmig
geschlossene Resonatordesign erlaubt eine gute mechanische Stabilität. Bei geeigneter
Auslegung des erfindungsgemäßen NMR-Resonators
ist dieser selbsttragend, insbesondere ist kein Stützkörper für elektrische
Leiter erforderlich. Die Beschichtungen (und damit die elektrischen
Leiter) haften unmittelbar auf der bandförmigen Folie, wodurch der NMR-Resonator mikrofonisch stabil
ausgebildet wird; dadurch werden Störungen der NMR-Messung durch
akustische Schwingungen des NMR-Resonators bzw. dessen elektrischen
Leitern weitestgehend vermieden.
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Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen NMR-Resonators
liegt die Resonanzfrequenz des NMR-Resonators in einem Bereich zwischen
1 MHz und 100 MHz, vorzugsweise zwischen 5 MHz und 20 MHz. In diesem
Frequenzbereich kann der erfindungsgemäße NMR-Resonator bei vergleichsweise
geringem konstruktivem Aufwand eine besonders hohe Resonatorgüte zur Verfügung stellen.
Man beachte, dass mit dem erfindungsgemäßen NMR-Resonator insbesondere
C13-Atome gut vermessen werden können,
deren Messfrequenzen deutlich niedriger sind als die Messfrequenzen
von Protonen bei gleichem statischen Magnetfeld.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der die flexible Folie aus Teflon gefertigt ist. Teflon ist
ein robustes Material mit einer gleichzeitig ausreichenden Flexibilität für die Fertigung
des erfindungsgemäßen NMR-Resonators. Eine
typische erfindungsgemäße Dicke
der Folie beträgt
0,1 bis 1 mm. Darüber
hinaus ist Teflon (Polytetrafluorethen) wasserstofffrei und stört daher
die NMR-Messung von Protonen nicht; es tritt kein Grundsignal bei
der Vermessung von Protonen auf.
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Bevorzugt
ist auch eine Ausführungsform, bei
der die leitenden Beschichtungen der Folie frei von ferromagnetischem
Material sind. Dadurch werden Magnetfeldverzerrungen bei der NMR-Messung vermieden.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der die leitenden Beschichtungen der Folie Kupfer und/oder Silber
enthalten. Diese Materialien haben eine hohe spezifische elektrische
Leitfähigkeit und
lassen sich gut verarbeiten. Eine typische Dicke einer einfachen
Kupferbeschichtung beträgt
20 bis 100 μm,
bevorzugt ca. 35 μm.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist auf den leitenden Beschichtungen der Folie ein Schutzüberzug aufgebracht.
Als Beschichtung eignet sich beispielsweise Lötstopplack. Falls ein wasserstofffreier
Schutzüberzug
notwendig ist, um ein H-Grundsignal zu vermeiden, kann als Schutzüberzug auch
eine Teflondispersion aufgetragen werden. Der Schutzüberzug verhindert
eine Korrosion der Beschichtungen, insbesondere bei silberhaltigen
Beschichtungen. In der Regel wird der Schutzüberzug der Einfachheit halber über der
gesamten Folie, also auch über
nicht beschichtete Bereiche, aufgebracht.
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Bevorzugt
ist weiterhin eine Ausführungsform,
bei der das Untersuchungsvolumen einen Rauminhalt im Bereich zwischen
0,1 cm3 und 10 cm3 hat.
Für diese
kleinen Rauminhalte hat sich das erfindungsgemäße NMR-Resonatordesign besonders bewährt. Ein
typischer Durchmesser eines Untersuchungsvolumens beträgt hierbei
0,2 bis 1 cm.
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Bevorzugt
ist auch eine Ausführungsform, bei
der die Anzahl der Durchkontaktierungen zwischen 3 und 10 beträgt. Mittels
der Anzahl und Position der Durchkontaktierungen kann die Stromverteilung
in den Beschichtungen (auf der Außen- und der Innenseite der
Folie) beeinflusst werden; mit der angegebenen Anzahl kann eine
ausreichende Verteilungsfunktion bei geringem Fertigungsaufwand
erreicht werden. Man beachte, dass erfindungsgemäß bevorzugt maximal 50% der
axialen Breite des induktiven Abschnitts für Durchkontaktierungen bzw.
deren Materialabtrag bei den Beschichtungen eingesetzt werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen NMR-Resonators ist dieser
so ausgebildet, dass sich im Betrieb eine axiale Verteilung des
HF-Stroms auf dem bandförmigen,
induktiven Abschnitt ergibt, bei der die HF-Stromdichte in den axial
außen
liegenden Bereichen des bandförmigen
induktiven Abschnitts relativ zum axial innen liegenden Bereich
erhöht
ist. Durch eine solche Stromverteilung kann eine verbesserte Homogenität der magnetischen
Komponente des HF-Feldes im Untersuchungsvolumen erreicht werden.
Die im axialen Randbereich des induktiven Abschnitts erhöhten Stromdichten
kompensieren die in axialer Richtung nicht-unendliche Ausdehnung
des induktiven Abschnitts.
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Eine
Weiterbildung dieser Ausführungsform ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilung des HF-Stroms eingestellt
ist mittels
- – einer entsprechenden axialen
Verteilung der Positionen der Durchkontaktierungen,
- – und/oder
einer entsprechenden axialen Verteilung von Kapazitätswerten
der Kondensatoren,
- – und/oder
einer entsprechenden axialen Verteilung von teil-umlaufenden Schlitzen
in der Beschichtung der flexiblen Folie. Durch die genannten Maßnahmen
kann die Stromverteilung auf einfache Weise eingestellt werden.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der die doppelseitig beschichtete Folie als gedruckte Schaltung
gefertigt ist. Dadurch ist der erfindungsgemäße NMR-Resonator besonders
einfach und kostengünstig
zu fertigen. Es können
bekannte Standardverfahren der Lithographie eingesetzt werden.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausführungsform sieht vor, dass
die gedruckte Schaltung Koppelstrukturen zum Ein- und/oder Auskoppeln
von HF-Energie umfasst.
Dadurch werden die Koppelstrukturen in den erfindungsgemäßen NMR-Resonator
auf einfache Weise integriert; separate Koppelstrukturen (etwa Spulen)
sind nicht notwendig. Dadurch wird nicht nur die Fertigung verbilligt,
sondern auch die mechanische Stabilität des gesamten NMR-Resonators
verbessert und ein besonders kompakter, platzsparender Gesamtaufbau
erreicht.
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Bevorzugt
ist in einer Weiterentwicklung dieser Weiterbildung vorgesehen,
dass die Koppelstrukturen in den axialen Randbereichen der Folie
ausgebildet sind. In der Regel ist der induktive Abschnitt bzw.
die zugehörige
beidseitige Beschichtung auf der Folie axial in einem mittleren
Bereich angeordnet, und die Koppelstrukturen sind auf der Folie
axial seitlich (auf einer Seite oder auch zu beiden Seiten) des induktiven
Abschnitts angeordnet und von diesem durch einen nicht beschichteten
Spalt beabstandet. Die Koppelstrukturen auf der Folie sind auf einfache Weise
automatisch koaxial mit dem induktiven Abschnitt ausgerichtet. Die
axial seitliche Anordnung der Koppelspulen ist weiterhin sehr kompakt
und verbraucht insbesondere in radialer Richtung keinen zusätzlichen
Platz gegenüber
dem induktiven Abschnitt.
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Bevorzugt
ist es dabei, wenn die Koppelstrukturen an beiden axialen Randbereichen
der Folie weitestgehend symmetrisch ausgebildet sind. Dies verbessert
die Magnetfeldhomogenität
im Untersuchungsvolumen.
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Bei
einer anderen Weiterentwicklung umfassen die Koppelstrukturen Leiterbahnen
auf beiden Seiten der Folie. Dadurch kann bei den Koppelstrukturen
eine erhöhte
Induktivität
genutzt werden, um die Ein- und Auskopplung zu verbessern.
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Bevorzugt
ist weiterhin eine Ausführungsform,
die vorsieht, dass das Material der flexiblen Folie sowie die Dicke
der flexiblen Folie sowie das Material der Beschichtungen sowie
die Dicke der Beschichtungen so ausgewählt sind, dass der NMR-Resonator
selbsttragend ist. Durch eine geeignete Materialwahl und Dicke bei
Folie und Beschichtung kann bei dem im Wesentlichen ringförmigen,
erfindungsgemäßen Resonatordesign
leicht eine hohe Steifigkeit im geschlossenen Zustand erreicht werden.
Für den
Normalbetrieb des NMR-Resonators
(d. h. für übliche NMR-Messungen)
ist kein Tragekörper
im Inneren der geschlossenen Folie notwendig, um die Leiterbahnen
ortsfest zu halten. Ggf. vorhandene Koppelstrukturen auf der Folie
sind ebenfalls ausreichend fest.
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Ebenfalls
in den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt ein niederauflösendes NMR-Spektrometer,
umfassend einen erfindungsgemäßen NMR-Resonator.
Der erfindungsgemäße NMR-Resonator
ist dabei typischerweise im Inneren eines Permanentmagneten des
NMR-Spektrometers angeordnet. Niederauflösende NMR-Spektrometer werden
auch als Time Domain Spektrometer oder Benchtop-Spektrometer bezeichnet.
Insbesondere kann ein erfindungsgemäßer NMR-Resonator in einem
Gerät des
Typs „Minispec" der Firma Bruker
BioSpin GmbH, Rheinstetten, DE, eingesetzt werden. Das erfindungsgemäße NMR-Spektrometer
kann bei niedrigen Resonanzfrequenzen kostengünstig qualitativ gute NMR-Messungen
bereitstellen.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können
die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale
erfindungsgemäß jeweils einzeln
für sich
oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als
abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung und Zeichnung
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
oberen Abschnitt eines erfindungsgemäßen NMR-Resonators in schematischer Schrägansicht;
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2 eine
schematischen Querschnitt durch den NMR-Resonator von 1 auf
axialer Höhe
einer Durchkontaktierung;
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3 eine
schematische Darstellung der außen
liegenden und innen liegenden Seite einer Folie eines erfindungsgemäßen NMR-Resonators im abgewickelten
Zustand, einschließlich
elektrischer Verschaltung.
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Die 1 und 2 zeigen
beispielhaft einen erfindungsgemäßen NMR-Resonator 1 in
einer schematischen Schrägansicht
und einer Querschnittsansicht. Der NMR-Resonator 1 umfasst
als Grundkörper
(Trägerkörper) eine
flexible Folie 2 aus einem Isolatormaterial (hier Teflon),
welche näherungsweise
zu einem Zylindermantel (hier Kreiszylindermantel) gebogen ist.
Die Folie 2 umschließt
ein näherungsweise
kreiszylinderförmiges
Untersuchungsvolumen 5 für eine Probe (nicht dargestellt).
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Auf
der radial inneren Seite der Folie 2 ist eine flächige, innere
Beschichtung 3 aus Kupfer aufgebracht, und auf der radial äußeren Seite
der Folie 2 ist eine flächige, äußere Beschichtung 4 aus
Kupfer aufgebracht. Diese doppelseitige Beschichtung 3, 4 der
Folie 2 bildet einen bandförmigen induktiven Abschnitt 6 des
NMR-Resonators 1.
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Die
Folie 2 bzw. der bandförmige
induktive Abschnitt 6 weist zwei sich überlappende Enden, nämlich ein
innen liegendes Ende 7 und ein außen liegendes Ende 8 auf.
Eine Überlappung
besteht dabei nur über
einen geringen Teil (bevorzugt 1/10 oder weniger) des Umfangs der
kreiszylindermantelförmig gebogenen
Folie 2. Der bandförmige
induktive Abschnitt 6 ist kapazitiv mittels mehrerer Kondensatoren 13 (bevorzugt
MLCC-Kondensatoren mit möglichst
geringen dielektrischen Verlusten, MLCC = multilayer ceramic chip
capacitor) geschlossen; die Kondensatoren 13 bilden einen
kapazitiven Abschnitt 6a des NMR-Resonators 1 aus.
Man beachte, dass die Kondensatoren 13 diskrete elektronische
Bauteile sind, und nicht etwa Luftspalten der Resonatorgeometrie.
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Wie
aus 2, die eine Querschnittsansicht der 1 senkrecht
zur axialen Richtung zeigt, am besten ersichtlich, verbindet im Überlappbereich
ein Lötkontakt 9 die äußere Beschichtung 4 des
innen liegenden Endes 7 mit der inneren Beschichtung 3 des äußeren Endes 8 in
elektrisch leitender Weise.
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Weiterhin
sind im Bereich des innen liegenden Endes 7, nämlich kurz
vor dem Überlappbereich, Durchkontaktierungen 10 in
der Folie 2 vorgesehen. Diese Durchkontaktierungen 10 weisen
jeweils eine Bohrung durch die Folie 2 auf, durch die die
innere Beschichtung 3 im Bereich des innen liegenden Endes 7 kontaktiert
wird, insbesondere mittels eines Lötkontakts 11. Um die
Durchkontaktierungen 10 weist die Kupferbeschichtung an
der Außenseite
der Folie 2 zur Isolation einen ringförmigen Spalt 12 auf; der
Spalt 12 weist einen Durchmesser D in axialer Richtung
auf. Der Lötkontakt 11 ist
an einen Kondensator 13 angeschlossen, der an seinem anderen Ende
mittels eines weiteren Lötkantakts 14 an
die äußere Beschichtung 4 im
Bereich des außen
liegenden Endes 8 angeschlossen ist.
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Insgesamt
ergibt sich damit ein elektrischer Schwingkreis im NMR-Resonator
mit folgender Abfolge: Kondensator 13 – äußere Beschichtung 4 im Bereich des
außen
liegenden Endes 8 – ringförmige Leiterschleife
auf der äußeren Beschichtung 4 – äußere Beschichtung 4 im
Bereich des inneren Endes 7 – Lötkontakt 9 – innere
Beschichtung 3 im Bereich des äußeren Endes 8 – ringförmige Leiterschleife
auf der inneren Beschichtung 3 – innere Beschichtung 3 im
Bereich des innen liegenden Endes 7 – Durchkontaktierung 10 – Lötkontakt 11 – Kondensator 13.
Insgesamt wird also zwei mal eine ringförmige Leiterschleife durchlaufen.
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Die
Folie 2 ragt über
das axiale Ende 15 (siehe 1) der Beschichtungen 3, 4 hinaus.
Axial seitlich der Beschichtungen 3, 4 sind Koppelstrukturen 16 auf
der Folie 2 aufgebracht, insbesondere umfassend ringförmige Leiterbahnen 17 auf
der Außenseite
der Folie 2 und ringförmgie
Leiterbahnen 18 auf der Innenseite der Folie 2.
Die Koppelstrukturen 16 dienen zum Ein- und Auskoppeln
von HF-Energie während einer
NMR-Messung einer Probe, die im Untersuchungsvolumen 5 angeordnet
ist. Die Koppelstrukturen 16 umfassen eigene Durchkontaktierungen 19.
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Die
Fertigung eines erfindungsgemäßen NMR-Resonators
erfolgt beispielsweise als gedruckte Schaltung, wobei die Vorder-
und Rückseite
einer zunächst
ebenen, flexiblen Folie mit Kupfer beschichtet werden. Dann werden
die Durchkontaktierungen gebohrt und anschließend in einem galvanischen
Verfahren mit Kupferhülsen
versehen, welche die leitenden Verbindungen der beiden Kupferseiten bewirken.
Die so vorbereitete Folie wird nun mit lichtempfindlichem Lack beschichtet.
Durch Belichtung durch die Fotovorlage der gewünschten Struktur, Entwickeln
und Abätzen
wird diese auf die Kupferschicht übertragen. Die Abätzung der
belichteten Bereiche erfolgt dabei komplett. Dieses Verfahren wird für beide
Seiten der Folie durchgeführt.
Nach abwaschen des lichtempfindlichen Schutzlackes mit dem entsprechenden
Lösungsmittel
weist die Folie die gewünschten
Strukturen auf. Auch andere Methoden zur Herstellung der Folie,
wie zum Beispiel Fräsen und
Sputtern, sind möglich,
wobei die zuerst geschilderte die kostengünstigste ist.
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Durch
die Beschichtung der flexiblen Folie mit Kupfer ist diese deutlich
versteift. Sie kann jedoch noch mit geringem Kraftaufwand verformt
werden; die Kupferbeschichtungen auf beiden Seiten bewirken hierbei
eine bleibende Verformung. Die beschichtete Folie wird üblicherweise
in eine Kreiszylindermantelform gebracht (siehe 1);
dabei kann zeitweilig eine kreiszylinderförmige Verformungshilfe eingesetzt
werden. Nun schließen
sich Lötarbeiten für die Kontaktierungen,
insbesondere bei den Durchkontaktierungen und den Kondensatoren,
an.
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Eine
schematische Darstellung der Außenseite 32 und
der Innenseite 33 einer rechteckigen Folie 2 eines
erfindungsgemäßen NMR-Resonators 31 (ähnlich dem
in 1 gezeigten NMR-Resonator) im abgewickelten (ebenen)
Zustand zeigt die 3. Dunkel dargestellt sind auf
der Folie 2 jeweils leitende Bereiche (Kupferbeschichtungen);
zusätzlich zeigt
die 3 auch die elektrischen Verbindungen und Verschaltungen
im fertigen Zustand. Die im fertigen Zustand jeweils innen liegenden
Enden 7 und außen
liegenden Enden 8 (vgl. 1, 2)
der beiden Seiten 32, 33 sind markiert. Die axiale
Richtung verläuft
in 3 von oben nach unten.
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Den
größte Teil
der Außenseite 32 der
Folie 2 ist mit einer äußeren Beschichtung 4 aus
Kupfer bedeckt. Im Bereich des innen liegenden Endes 7 sind
elektrische Kontakte 34 (vgl. auch Lötkontakt 9 in 2)
zum außen
liegenden Ende 8 einer inneren Beschichtung 3 der
Innenseite 33 vorgesehen. Am innen liegenden Ende 7 der
inneren Beschichtung 3 sind Durchkontaktierungen 10 vorgesehen, über die innere
Beschichtung 3 über
Kondensatoren 13a, 13b, 13c, 13d mit
der äußeren Beschichtung 4 im
Bereich des äußeren Endes 8 verbunden
wird.
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Zur
Einstellung der axialen Stromdichte innerhalb der inneren Beschichtung 3 und
der äußeren Beschichtung 4 weisen
die beiden axial außen
angeschlossenen Kondensatoren 13a und 13c einen
höheren
Kapazitätswert auf
als die axial innen angeschlossenen Kondensatoren 13b und 13d.
Weiterhin beträgt
die Summe der axialen Durchmesser D der isolierenden Bereiche (Beschichtungsspalte)
der Durchkontaktierungen 10 (vgl. auch 1)
bevorzugt maximal 50% der axialen Breite AB der Beschichtung 3,
um einen ausreichenden Stromfluss über die gesamte Breite der
Beschichtungen 3, 4 zu gewährleisten. Im gezeigten Beispiel
mit vier gleichen Durchkontaktierungen 10 lautet diese
Bedingung 4·D ≤ 0,5·AB.
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Axial
seitlich der inneren und äußeren Beschichtung 3, 4 sind
Koppelstrukturen 16a, 16b vorgesehen. Über die
Kontakte 35 und 36 (Ankopplung Anfang/Ende) können die
Koppelstrukturen 16a, 16b an die Elektronik eines
NMR-Spektrometers
angeschlossen werden. Man beachte, dass die Koppelstrukturen 16a, 16b insgesamt
acht in Serie verschaltete Leiterschleifen umfassen, wovon vier
auf der Außenseite 32 und
vier auf der Innenseite 33 der Folie 2 verlaufen.
Die Koppelstrukturen 16a, 16b sind (ebenso wie
die innere und äußere Beschichtung 3, 4)
auf der Folie 2 als Kupferbeschichtung belassen. Die Koppelstrukturen 16a verlaufen
an der in 3 axial unteren Seite, und die
Koppelstrukturen 16b an der axial oberen Seite der Folie 2.
Die Koppelstrukturen 16a und 16b (insbesondere
die Positionen der Leiterbahnen) sind im Wesentlichen spiegelsymmetrisch
bezüglich
einer senkrecht zur axialen Richtung verlaufenden Spiegelebene,
die den NMR-Resonator 31 mittig teilt (nicht eingezeichnet).
Die Koppelstrukturen 16a, 16b umfassen insgesamt
vier Durchkontaktierungen 37.
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Zusammenfassend
schlägt
die Erfindung vor, bei einem NMR-Resonator mit einem hülsenförmigen,
induktiven Abschnitt einen isolierenden Hülsenträger mit jeweils einer leitfähigen Beschichtung auf
der Außenseite
und der Innenseite vorzusehen, und die beiden Beschichtungen seriell
mit gleichgerichtetem Stromfluss zu verschalten. Die überlappenden
Enden des Hülsenträgers werden über Kondensatorbauteile
kapazitiv geschlossen. Bei diesem NMR-Resonator kann mit dem mechanisch stabilen und
einfachen Aufbau einer einfachen Hülse eine Nutzung von zwei Leiterschleifen
erfolgen, so dass eine erhöhte
Induktivität
erreicht wird. Damit können bei
NMR-Resonatoren für
niedrige Frequenzen (um 20 MHz und darunter) geringere Kapazitäten verwendet
werden, wodurch dielektrische Verluste im NMR-Resonator vermindert
werden, und die Qualität von
NMR-Messungen gesteigert werden kann.