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Die
Erfindung betrifft einen Zylinderkopf für eine Brennkraftmaschine
mit einer einem Brennraum der Brennkraftmaschine zugewandten brennraumseitigen
Zylinderkopfoberfläche, wobei die brennraumseitige Zylinderkopfoberfläche
einen Randteilbereich zur Auflage auf einen den Brennraum seitlich umgebenden
Gehäuse sowie einen von dem Randteilbereich umgebenen Brennraumteilbereich
aufweist.
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Ein
derartiger Zylinderkopf unterliegt insbesondere in seinem unmittelbar
an den Brennraum angrenzenden Brennraumteilbereich, der auch als
Feuerdeck bezeichnet wird, hohen thermischen und mechanischen Beanspruchungen.
Diese Belastung ist im Bereich der Stege zwischen den Kanälen
der Ein- bzw. Auslassventile am größten. Innerhalb
des Zylinderkopfs kommt es zu einer sehr ungleichmäßigen Erwärmung.
Die Stege werden sehr heiß, wohingegen der Randteilbereich
demgegenüber deutlich kälter bleibt. Dadurch treten
in dem Stegbereich große Druckspannungen auf, die zu Materialstauchungen bis
in den plastischen Bereich führen können. Bei
einer nachfolgenden Abkühlung des Zylinderkopfs bewirken
die Materialstauchungen ebenfalls im Fließbereich liegende
Zugspannungen. Dieses Wechselspiel führt zu einer thermomechanischen
Ermüdung (= TMF) des Materials und z. B. zu einer Rissbildung, wodurch
sich die Lebensdauer des Zylinderkopfs verkürzt.
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Um
den thermomechanischen Belastungen entgegenzuwirken, sind bereits
verschiedene konstruktive Maßnahmen am Zylinderkopf vorgeschlagen
worden. So wird in der
DE
28 16 923 C2 beispielsweise ein im Stegbereich angebrachtes
Wärmehitzeschild beschrieben. Gemäß der
DE 27 11 136 C2 hat
der Zylinderkopf einen auch in den Stegbereich hineinreichenden
Einsatz aus einem anderen Material. In der
DE 37 23 469 A1 und der
DE 37 28 530 A1 werden
jeweils schlitzförmige und mit einem anderen Material befüllte
Längsnuten in den Stegbereichen beschrieben. Zur Vermeidung
von Kerbwirkungen ist der Nutgrund insbesondere abgerundet, also
konkav, ausgebildet.
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Auch
um andere Eigenschaften der Brennkraftmaschine zu verbessern, sind
im Brennraumteilbereich des Zylinderkopfs besondere konstruktive Maßnahmen
vorgeschlagen worden. Zur Konzentration der Explosionskraft am Kolbenzentrum
ist aus der
EP 0 105
986 A1 eine konvex in den Brennraum vorgewölbte
Oberfläche des Zylinderkopfs bekannt, wobei die Zündkerze
in einer konkaven Ausnehmung angeordnet ist.
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Zur
möglichst vollständigen Verbrennung und zur Verringerung
der Schadstoffemission wird in der
DE
2 321 577 ein Zylinderkopf mit einer am seitlichen, d.
h. am in Umfangsrichtung verlaufenden, Rand des Brennraumteilbereichs
umlaufenden konkaven Ausnehmung beschrieben. Mit demselben Ziel wird
gemäß der
DE
44 27 465 C2 das Kraftstoffgasgemisch in besonderer Weise
verwirbelt. Außerdem ist der Verbrennungsraum weitestgehend
ausgerundet und wellenförmig ausgebildet. Der Ventilsitz
hat konkave Seitenwände.
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Zur
Vermeidung von Selbstentzündungen des Kraftstoffgasgemischs
ist der in der
DE 2 308 700 beschriebene
Brennraum zweigeteilt ausgeführt. Er umfasst eine in einem
kegelstumpfförmig vorspringenden Teil des Zylinderkopfs
angeordnete Vorbrennkammer, deren Trennwand zu dem eigentlichen
Brennraum eine konkave Innenoberfläche hat.
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Bei
diesen bekannten Zylinderkopf-Ausflihrungsformen kann es in den
während des Betriebs besonders heißen Zonen zu
plastischen Materialverformungen und als Folge davon zu einer thermomechanischen
Ermüdung kommen. Dadurch wird die Lebensdauer dieser Zylinderköpfe
begrenzt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, einen Zylinderkopf der
eingangs bezeichneten Art anzugeben, der eine hohe Lebensdauer aufweist.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe wird ein Zylinderkopf entsprechend
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 angegeben. Bei dem erfindungsgemäßen Zylinderkopf
umfasst der Brennraumteilbereich eine Vorwölbungszone,
die sich mit abnehmendem Abstand von einer zentralen Längsachse
des Brennraums weiter in den Brennraum hinein erstreckt. Alle unmittelbar
an den Brennraum angrenzenden Teilflächen des Brennraumteilbereichs
sind zumindest außerhalb einer Übergangszone des
Brennraumteilbereichs zu dem Randteilbereich eben oder in den Brennraum
vorgewölbt ausgebildet.
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Innerhalb
der insbesondere als Bombierung ausgeführten Vorwölbungszone
sind vorzugsweise die Ein- bzw. Auslassventile sowie ggf. auch die Zündvorrichtungen
bei Otto-Motoren bzw. die Einspritzeinrichtung bei Diesel-Motoren
angeordnet. Sie umfasst also insbesondere die thermisch besonders hoch
belasteten Stege zwischen den Ventilkanälen. Aufgrund der
Vorwölbungszone hat der Zylinderkopf – abgesehen
von ggf. vorgesehenen Öffnungen für die Ventile,
Zündkerzen – bzw. Einspritzdüsen im Bereich
der zentralen Längsachse eine größere
Materialstärke als an dem Übergang zu dem Randteilbereich.
Bei einer starken Erhitzung im Stegbereich hindert also weniger
umgebendes Material das den betreffenden Stegbereich bildende Material
an einer Ausdehnung. Die Druckspannungen werden dadurch zumindest
soweit reduziert, dass es zu deutlich geringeren plastischen Verformungen
kommt.
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Erfindungsgemäß sind
in den thermisch und/oder thermomechanisch besonders belasteten Teilbereichen
des Zylinderkopfs nur ebene oder in den Brennraum vorgewölbte
Teilflächen vorgesehen. Insbesondere sind in diesen kritischen
Teilbereichen also gerade keine konkaven Oberflächen vorhanden, wie
dies bei dem Stand der Technik der Fall ist. Da die Dehnung vorzugsweise
senkrecht zur Richtung des Temperaturgradienten wirkt, kann es bei
einer konkaven Oberfläche zu hohen Druckspannungen am Grund
der Einbuchtung kommen, so dass dort die Gefahr plastischer Verformungen
besonders groß ist. Erfindungsgemäß weist
der Zylinderkopf insbesondere in den thermisch hoch belasteten Teilbereichen keine
derartigen konkaven Einbuchtungen bzw. Oberflächenkonturen
auf. Auch diese erfindungswesentliche Maßnahme trägt also
dazu bei, thermische Spannungen und plastische Materialverformungen zu
vermeiden.
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Insgesamt
resultiert eine deutlich geringere Gefährdung des Materials
durch eine mechanische Beschädigung, so dass der erfindungsgemäße
Zylinderkopf eine höhere Lebensdauer hat als bisher bekannte
und eingesetzte Zylinderköpfe.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Zylinderkopfs
ergeben sich aus den Merkmalen der von Anspruch 1 abhängigen
Ansprüche.
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Günstig
ist eine Variante, bei der die Vorwölbungszone eine konische,
insbesondere eine kegelförmige oder eine kegelstumpfförmige,
Mantelfläche hat. Diese Form der Mantelfläche
weist Vorteilhafterweise in keiner Richtung konkave Teilabschnitte
auf, so dass die temperaturbedingten Druckspannungen und damit die
Gefahr plastischer Verformungen in Grenzen gehalten werden können.
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Gleiches
gilt für eine alternative, aber ebenso günstige
weitere Ausgestaltung, bei der die Vorwölbungszone eine
konvex in den Brennraum vorgewölbte Mantelfläche
hat. Auch bei dieser Ausführungsform der Mantelfläche
kommt es zu keiner Ausbildung konkaver Teilabschnitte bzw. -flächen.
Insbesondere hat die Mantelfläche eine teilkugel- oder
teilellipsoidförmige Kontur. Damit lässt sich
für die Kontur dieser Mantelfläche ebenso wie
für die vorstehend genannte konische Mantelflächenform
eine geschlossen mathematische Berechnungsvorschrift angeben. Dies
erleichtert die Auslegung und auch die Fertigung.
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Weiterhin
kann der Brennraumteilbereich vorzugsweise eine konzentrisch zur
zentralen Längsachse angeordnete Mittenzone mit ebener
Oberfläche umfassen, wobei die Vorwölbungszone
in diese Mittenzone mündet. Die Mittenzone, in der insbesondere
auch die Aufnahmeöffnung für die Zündkerze bzw.
das Einspritzventil in dem Zylinderkopf vorgesehen sein kann, hat
damit eine besonders einfache Kontur, die sich sehr einfach fertigen
lässt. Grundsätzlich kann sich die Vorwölbungszone
aber auch bis unmittelbar zu der zentralen Längsachse erstrecken.
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Gemäß einer
anderen günstigen Variante erstreckt sich die Übergangszone
des Brennraumteilbereichs zu dem Randteilbereich radial über
eine durch eine Innenwand des Gehäuses bestimmte seitliche
Grenze des Brennraums hinaus. Der eigentliche Brennraum wird insbesondere
durch die seitlichen Umfangsbegrenzungswände des Gehäuses, bei
dem es sich beispielsweise um ein Zylindergehäuse oder
ein Kurbel(wellen)gehäuse handeln kann, festgelegt. Wenn
sich die Übergangszone über diese Grenze hinaus
erstreckt, wird sie im montierten Zustand des Zylinderkopfs weitestgehend
durch die Gehäusewand und ggf. auch durch eine zwischen dem
Zylinderkopf und der Gehäusewand vorgesehene Dichtlippe
abgeschirmt. Sie ist dann kein echter Bestandteil des eigentlichen
Brennraums und bildet, wenn überhaupt, einen nur unwesentlichen
zusätzlichen Schadraum.
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Vorzugsweise
ist es außerdem vorgesehen, dass sich die Vorwölbungszone
ausgehend von einer durch den Randteilbereich bestimmten Auflagequerschnittsebene,
d. h. insbesondere einer Dichtungs(querschnitts)ebene, in den Brennraum
hinein erstreckt. Die Vorwölbungszone ist dann auf die Grundebene
des Zylinderkopfs, die durch die Auflagequerschnittsebene gebildet
ist, aufgesetzt. Bei dieser Variante entfällt die Übergangszone
praktisch komplett. Die Vorwölbungszone grenzt dann im
Wesentlichen direkt an den Randteilbereich an.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass
sich die Vorwölbungszone höchstens bis zu einer
durch den Randteilbereich bestimmten Auflagequerschnittsebene, d.
h. insbesondere einer Dichtungs(querschnitts)ebene, in den Brennraum
hinein erstreckt. Die Vorwölbungszone ragt dann nicht über
die Grundebene des Zylinderkopfs, die durch die Auflagequerschnittsebene
gebildet ist, hinaus. Sie wird z. B. durch einen Materialabtrag
an der dem Brennraum zugewandten Oberfläche des Zylinderkopfs
gefertigt. Der Materialabtrag ist dabei am seitlichen, an den Randteilbereich
angrenzenden Gebiet größer als in der Nähe
der zentralen Längsachse. Die Vorwölbungszone
ist bei dieser Ausgestaltung also eingelassen ausgeführt.
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Günstig
ist weiterhin eine Variante, bei der sich die Vorwölbungszone
ausgehend von einer gegenüber einer durch den Randteilbereich
bestimmten Auflagequerschnittsebene (= Dichtungs(querschnitts)ebene)
axial zurückversetzten Ausgangsquerschnittsebene bis über
die Auflagequerschnittsebene hinaus in den Brennraum hinein erstreckt.
Diese Variante ist eine Mischform zwischen den beiden zuvor beschriebenen
Varianten, also zwischen der nur aufgesetzten und der vollständig
eingelassenen Variante.
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Der
vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Zylinderkopf
und seine vorteilhaften Ausgestaltungen lassen sich zum Aufbau einer
ebenso günstigen Brennkraftmaschine verwenden. Die so realisierte
Brennkraftmaschine hat einen Brennraum, der seitlich von einem Gehäuse
und an einer axialen Stirnseite von dem bevorzugten Zylinderkopf
begrenzt ist.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung. Es zeigt:
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1 ein
Ausführungsbeispiel eines Zylinderkopfs mit einer Vorwölbungszone
mit konvexer Mantelfläche an der brennraumseitigen Zylinderkopfoberfläche
in einer perspektivischen Ausschnittsdarstellung,
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2 den
Zylinderkopf gemäß 1 in einen
Teilquerschnitt,
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3 ein
weiteres Ausführungsbeispiel eines Zylinderkopfs mit einer
Vorwölbungszone mit konischer Mantelfläche in
einem Teilquerschnitt,
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4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel eines Zylinderkopfs mit einer
eingelassenen Vorwölbungszone in einem Teilquerschnitt,
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5 ein
Ausführungsbeispiel eines Zylinderkopfs ähnlich
demjenigen gemäß 4 im montierten
Zustand, und
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6 ein
weiteres Ausführungsbeispiel eines Zylinderkopfs mit einer
aufgesetzten Vorwölbungszone in einem Teilquerschnitt.
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Einander
entsprechende Teile sind in den 1 bis 6 mit
denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 und 2 ist
ein Ausführungsbeispiel eines Zylinderkopfs 1 einer
Brennkraftmaschine gezeigt. 1 zeigt
einen perspektivischen Ausschnitt des Zylinderkopfs 1, 2 einen
Teilquerschnitt. Der Ausschnitt gemäß 1 umfasst
eine brennraumseitige Zylinderkopfoberfläche 2,
die im montierten Zustand (siehe z. B. 5) dem in 1 und 2 nicht
näher dargestellten Brennraum der Brennkraftmaschine zugewandt
ist. Der Zylinderkopf 1 hat eine zentrale Mittenlängsachse 3,
die mit derjenigen des Brennraums übereinstimmt. Konzentrisch zur
Mittenlängsachse 3 hat der Zylinderkopf 1 eine Ausnehmung 4 zur
Aufnahme einer Einspritzdüse. Außerdem enthält
der Zylinderkopf 1 vier weitere durchgehende Öffnungen
in Form von Kanälen 5 der Ein- bzw. Auslassventile.
Zwischen den Kanälen 5 sind Materialstege 6 vorhanden,
von denen zumindest einige während des Betriebs der Brennkraftmaschine
besonders hohen thermischen und mechanischen Belastungen ausgesetzt
sind.
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Die
Zylinderkopfoberfläche 2 setzt sich aus zwei konzentrisch
zueinander und zu der zentralen Mittenachse 3 angeordneten
Hauptteilbereichen zusammen, nämlich einen Randteilbereich 7 und
einem Brennraumteilbereich 8. Letzterer ist von dem Randteilbereich 7 umgeben
bzw. umschlossne, also innerhalb des Randteilbereichs 7 angeordnet.
Der Randteilbereich 7 liegt im montierten Zustand (siehe
z. B. 5) des Zylinderkopfs 1 abgedichtet auf
einem Zylinder- oder Kurbelwellengehäuse der Brennkraftmaschine
auf. Der ebene Randteilbereich 7 bildet eine Auflagequerschnittsebene 9 (=
Dichtungsebene). Der Brennraumteilbereich 8 ist derjenige
Teil des Zylinderkopfs 1, der während des Betriebs
unmittelbar an den Brennraum angrenzt. Er hat eine durch einen Radius
R1 bestimmte radiale Ausdehnung und umfasst drei konzentrisch zueinander
und zu der zentralen Mittenachse 3 angeordnete Teilzonen,
nämlich eine radial außen angeordnete Übergangszone 10, die
an den Randteilbereich 7 angrenzt, eine Vorwölbungszone 11 und
eine Mittenzone 12, die die zentrale Mittenachse 3 un mittelbar
umgibt. Die radiale Ausdehnung der Mittenzone 12 ist durch
einen Radius R2 bestimmt, der einen weitgehend beliebigen Wert, z.
B. auch den Wert null, annehmen kann.
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Die
als Bombierung ausgebildete Vorwölbungszone 11 erstreckt
sich in axialer Richtung, d. h. in Richtung der zentralen Mittenachse 3,
ausgehend von der tangentialen Grenze zu der Übergangszone 10 immer
weiter in den Brennraum hinein, je geringer der Abstand zu der zentralen
Mittenachse 3 ist. Sie beginnt in einer Ausgangsquerschnittsebene 13,
die axial um eine Tiefe T1 gegenüber der Auflagequerschnittsebene 9 in
das Material des Zylinderkopfs 1 zurückversetzt
ist, und erstreckt sich bis um eine Tiefe T2 über die Auflagequerschnittsebene 9 hinaus
in den Brennraum hinein.
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Die
Vorwölbungszone 11 hat eine Mantelfläche 14,
die sich konvex in den Brennraum vorwölbt und in eine ebene
Oberfläche 15 der Mittenzone 12 mündet.
Die konvexe Mantelfläche 14 hat beim gezeigten
Ausführungsbeispiel die Form einer Kugelteiloberfläche.
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Im
Folgenden werden die Wirkungsweise und besondere Vorteile des Zylinderkopfs 1 näher beschrieben.
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Die
Vorwölbungszone 11 führt zu einer mechanischen
Entlastung des während des Betriebs starken thermischen
Belastungen ausgesetzten Zylinderkopfs 1. Dies gilt insbesondere
für die Materialstege 6, an denen es zu der stärksten
Erhitzung kommt. Zum einen wirkt der durch die Vorwölbungszone 11 bedingte
Abtrag von Material aus dem Zylinderkopf 1 wie eine Dehnfuge,
die eine Materialausdehnung zulässt und so zum Abbau von
Druckspannungen im Material des Zylinderkopfs 1 beiträgt.
Zum anderen sind insbesondere die thermisch am meisten belasteten
Zonen frei von konkaven Oberflächenabschnitten. So weisen
die Vorwölbungszone 11 und die Mittenzone 12 nur
konvexe oder ebene Oberflächenabschnitte auf. Die Übergangszone 10 ist
thermisch deutlich geringer belastet als die Vorwölbungszone 11 und
die Mittenzone 12. Aufgrund der besonders vorteilhaften
Formgebung der Zylinderkopfoberfläche 2 wird insgesamt
eine Reduzierung der thermisch bedingten Druckspannungen erreicht.
Damit reduziert sich auch die Gefahr thermomechanischer Ermüdungserscheinungen
sowie von Materialschädigungen durch plastische Verformungen.
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Weiterhin
ist insbesondere der thermischen Belastungen ausgesetzte Brennraumteilbereich 8 praktisch
vollständig ohne scharfe Konturen, wie spitz zulaufende
Ecken oder Kanten, ausgeführt. So mündet gerade
auch die Übergangszone 10 mit einem sanften Kurvenbogen
in die Vorwölbungszone 11. Damit wird die Ausbildung
von Kerbspannungen aufgrund von Thermodehnungen weitestgehend unterdrückt,
wodurch langsam veränderliche Materialbelastungen (LCF
= Low Cycle Fatigue) beschränkt werden. Außerdem
sind aber auch schneller veränderliche bzw. hochfrequente
Materialbelastungen (HCF = High Cycle Fatigue), die beispielsweise
durch Zünd- bzw. Verbrennungsdruckspitzen hervorgerufen
werden, weniger schädlich.
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Insgesamt
hat der Zylinderkopf 1 aufgrund seiner günstigen
Formgebung an der Zylinderkopfoberfläche 2 und
insbesondere im Brennraumteilbereich 8 eine sehr lange
Lebensdauer.
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Diese
vorteilhafte Formgebung der Zylinderkopfoberfläche 2 kann
auch noch nachträglich bei herkömmlich ausgefürten
Zylinderköpfen vorgesehen werden. Eine Nachbearbeitung,
bei der ein Materialabtrag entsprechend der gewünschten
Konturierung an der Zylinderkopfoberfläche 2 erfolgt,
ist problemlos möglich.
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Anhand
von 2 bis 6 werden im Folgenden alternative
Ausführungsbeispiele ebenso günstiger Zylinderköpfe 16 bis 19 beschrieben.
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Der
Zylinderkopf 16 gemäß 3 unterscheidet
sich von dem Zylinderkopf 1 lediglich durch eine etwas
anders ausgestaltete Mantelfläche 20 in der Vorwölbungszone 11.
Sie wölbt sich nicht konvex in den Brennraum vor. Stattdessen
hat die Mantelfläche 20 eine konische Form, die
in Verbindung mit der ebenen Mittenzone 12 eine Kegelstumpfform
ergibt.
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Bei
dem Zylinderkopf 17 gemäß 4 ist eine
eingelassene Bombierung vorgesehen. Die Tiefe T2 nimmt bei dieser
Variante den Wert null an. Die Vorwölbungszone 11 und
die Mittenzone 12 ragen dabei axial nicht über
die Auflagequerschnittsebene 9 hinaus in den Brennraum.
Die Vorwölbungszone 11 kann eine konvex in den
Brennraum vorgewölbte Mantelfläche 21 (siehe
durchgezogene Linienführung) oder eine konische Mantelfläche 22 (siehe punktierte
Linienführung) haben.
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Die
Variante mit der konischen Mantelfläche 22 ist
die Basis für den in 5 gezeigten
Zylinderkopf 18. Er ist in seinem montierten Zustand dargestellt.
Sein Randteilbereich 7 ist mittels einer Dichtung 23 auf
der Stirnseite einer tangential umlaufenden Wand eines Gehäuses 24 aufgesetzt.
Die Dichtung 23 umfasst neben einer schematisch dargestellten
Sicke auch auf beiden radialen Seiten der Sicke angeordnete nicht
näher gezeigte Dichtlippen. Das nur ausschnittsweise dargestellte
Gehäuse 24 ist als Zylinderblock oder Kurbelwellengehäuse
ausgeführt. Es umschließt einen Innenraum, in
dem ein nicht dargestellter Kolben angeordnet ist und der einen
Innenradius R3 aufweist. Ein Brennraum 25 ist axial durch die
Zylinderkopfoberfläche 2 und den nicht dargestellten
Kolben sowie seitlich, d. h. in Umfangsrichtung, durch die Innenwand
des Gehäuses 24 begrenzt.
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Der
Innenradius R3 des Gehäuses 24, also der Radius
des eigentlichen Brennraums 25, ist kleiner als der Radius
R1 des Brennraumteilbereichs 8 des Zylinderkopfs 18.
Die Übergangszone 10 des Zylinderkopfs 18 reicht
bis in den Wandbereich des Gehäuses 24 und wird
aufgrund dieses Überlappens zumindest teilweise abgeschirmt,
so dass innerhalb der Übergangszone 10 keine wesentliche
Verbrennungsreaktion stattfindet.
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Bei
dem Zylinderkopf 19 gemäß 6 ist eine
aufgesetzte Bombierung vorgesehen. Die Tiefe T1 nimmt bei dieser
Variante den Wert null an. Die Vorwölbungszone 11 erstreckt
sich ausgehend von der Auflagequerschnittsebene 9 in den
Brennraum. Sie beginnt unmittelbar an der tangentialen Grenze zum
Randteilbereich 7, so dass bei diesem Ausführungsbeispiel
keine Übergangszone vorhanden ist. Ein Brennraumteilbereich 26 umfasst
hier lediglich die Vorwölbungszone 11 und die
Mittenzone 12. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
kann die Vorwölbungszone 11 eine konvex in den Brennraum
vorgewölbte Mantelfläche 27 (siehe durchgezogene
Linienführung) oder eine konische Mantelfläche 28 (siehe
punktierte Linienführung) haben.
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Es
ist abschließend darauf hinzuweisen, dass die Tiefe der
Vorwölbungszone 11 in den 2 bis 6 stark übertrieben
dargestellt ist. Beim Ausführungsbeispiel gemäß 5 hat
in der Realität der Radius R1 einen Wert von 63 mm, der
Radius R2 einen Wert von 17 mm und die Tiefe T1 einen Wert von 1,5
mm. Diese Werte besitzen natürlich nur Beispielcharakter
und soll ein Gefühl für die tatsächliche Dimensionen
vermitteln. Allgemein lässt sich sagen, dass bereits eine
Tiefe der Vorwölbungszone 11 (T1 + T2 bei 2 und 3;
T1 bei 4 und 5; T2 bei 6)
von 0,1 mm einen nachweisbar entlastenden Effekt hat. Wie die Tiefe
der Vorwölbungszone 11 zu wählen ist,
hängt vom Temperaturverlauf im Zylinderkopf oder genauer
vom Temperaturverlauf von der Oberfläche der Vorwölbungszone 11 in
das Material des Zylinderkopfes hinein ab. Hier lässt sich angeben,
dass bei Brennkraftmaschinen für Personenkraftwagen oder
Lastkraftwagen ein Wert für die Tiefe der Vorwölbungszone 11 von
kleiner als 5 mm die Regel ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2816923
C2 [0003]
- - DE 2711136 C2 [0003]
- - DE 3723469 A1 [0003]
- - DE 3728530 A1 [0003]
- - EP 0105986 A1 [0004]
- - DE 2321577 [0005]
- - DE 4427465 C2 [0005]
- - DE 2308700 [0006]