-
Die
Erfindung betrifft eine Regeleinrichtung zur Feuchteregelung einer
Papierbahn in einer Trockenpartie, welche mindestens einen beheizbaren Trockenzylinder
aufweist. Eine solche Trockenpartie ist beispielsweise Bestandteil
einer Papiermaschine zur Herstellung von Papier als Bahnware aus
einer Fasersuspension, dem so genannten Stoff. Aus dem Stand der
Technik sind Trockenpartien bekannt, welche eine Vielzahl von beheizbaren
Trockenzylindern aufweisen. Die Anzahl der Trockenzylinder beträgt dabei
bis zu 100. Im Betrieb läuft
die herzustellende Papierbahn über
die Oberfläche
der Trockenzylinder, wobei durch Wärmeübergang vom Trockenzylinder auf
die Papierbahn das in der Papierbahn enthaltene Wasser verdampft
wird.
-
Aus
der
DE 699 15 701
T2 ist die Beheizung der Trockenzylinder durch Wasserdampf
bekannt. Dazu wird Wasserdampf mit einem bestimmten Druck in die
Trockenzylinder geleitet. Der Eingangsdruck wird dabei durch eine
Druckregelung konstant gehalten. Dampfmenge und -druck werden so
gewählt,
dass der Dampf im Trockenzylinder weitgehend kondensiert. Dadurch
wird die Kondensationsenthalpie des Dampfes an die Trockenzylinder
abgegeben. Durch diesen Phasenübergang
wird die größtmögliche Heizleistung
sichergestellt. Da die Kondensationstemperatur und der Druck in
einer festen, eindeutigen Beziehung zueinander stehen, entspricht
die Regelung des Dampfdruckes einer Temperaturregelung der Trockenzylinder.
-
Da
die pro Zeiteinheit umgesetzte Dampfmenge jedoch nicht bekannt ist,
ist auch die im Trockenzylinder deponierte Wärmemenge nicht bekannt. Ein
zu großer
Eintrag von Wärmeenergie
in die durchlaufende Papierbahn führt somit zur Übertrocknung
des Papiers, so dass dieses mittels einer Nachbefeuchtung wieder
auf einen gewünschten Feuchte-Sollwert
eingestellt werden muss. Sofern die im Trockenzylinder depo nierte
Wärmemenge
zu gering ist, ist die aus der Maschine auslaufende Papierbahn zu
feucht.
-
Zur
Lösung
dieses Problems wird die Feuchte einer auslaufenden Papierbahn hinter
der Trockenpartie mittels eines Feuchtesensors gemessen.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Regeleinrichtung zur Feuchteregelung einer
Papierbahn in einer Trockenpartie bereitzustellen, welche eine Papierbahn
mit vorgebbaren Feuchtegehalt bereitzustellen vermag.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Regeleinrichtung zur Feuchteregelung einer Papierbahn in einer
Trockenpartie, welche einen oder mehrere beheizbare Trockenzylinder
aufweist, wobei ein Betriebsregler vorgesehen ist, mit welchem die
den Trockenzylindern zugeführte
Wärmemenge auf
einen Sollwert regelbar ist, der auf der Basis einer aus der Papierbahn
zu verdampfenden Wassermenge bestimmt ist. Ferner kann eine Vorsteuereinrichtung
vorhanden sein, aus welcher der Sollwert vorbestimmbar und mittels
einer Einrichtung zur Bestimmung eines Feuchte-Ist-Wertes korrigierbar
ist.
-
Weiterhin
besteht die Lösung
der Aufgabe in einem Verfahren zur Feuchteregelung einer Papierbahn
in einer Trockenpartie, welche einen oder mehrere beheizte Trockenzylinder
aufweist, bei welchen zunächst
ein Sollwert für
den Wärmebedarf
der Trockenzylinder auf der Basis einer aus der Papierbahn zu verdampfenden
Wassermenge ermittelt wird, und nachfolgend die den Trockenzylindern
zugeführte Wärmemenge
auf diesen Sollwert geregelt wird. Der Sollwert für den Wärmebedarf
kann anhand eines Feuchte-Ist-Wertes mit einem Korrekturwert versehen
werden.
-
Erfindungsgemäß wurde
erkannt, dass die Feuchte einer Papierbahn am Auslauf einer Trockenpartie
zuverlässig
geregelt werden kann, wenn statt einer Dampfdruckregelung eine Dampfmen genregelung
verwendet wird. Über
die Regelung der Dampfmenge ist die in der Trockenpartie umgesetzte
Wärmemenge
bis auf einen konstanten Verlustfaktor bekannt. Diese kann daher
an die aus der Papierbahn zu verdampfende Menge Wasser angepasst
werden. Selbstverständlich
ist dieses Prinzip auf jede andere Beheizung übertragbar. Sofern die Trockenzylinder mit
einem flüssigen
Wärmeträger beheizt
werden, kann aus der Temperaturdifferenz zwischen Ein- und Auslauf
und der Durchflussmenge die umgesetzte Wärme eindeutig bestimmt werden.
Im Fall einer elektrischen Beheizung der Trockenzylinder kann die umgesetzte
Wärme aus
den elektrischen Anschlusswerten des Heizelementes bestimmt werden.
Durch die Regelung der umgesetzten Wärme anstelle der Temperatur
wird der Zusammenhang zwischen der Regelgröße und der aus dem Papier verdampften Menge
Wasser linear. Der Regler weist somit keine Nichtlinearitäten mehr
auf.
-
Um
die Qualität
der Regelung zu erhöhen, wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen,
den Dampfmengenregler mit einer Vorsteuerung zu kombinieren. Die
Vorsteuerung liefert einen theoretisch berechneten Wert für die aus
dem Papier zu verdampfende Wassermenge. Aus diesem theoretischen Wert
wird eine benötigte
Wärmemenge
berechnet und über
den Betriebsregler den Trockenzylindern zugeführt. Ein am Auslauf der Maschine
bestimmter Feuchtewert dient weiterhin zur Ansteuerung des Betriebsreglers.
Dieser wird jedoch nur noch zur Korrektur des theoretisch berechneten
Wertes benötigt.
-
Die
Vorsteuereinrichtung, welche einen theoretischen Wert für die Wärmemenge
zur Verfügung stellt,
kann beispielsweise durch ein lineares Modell realisiert werden.
Mittels dieses Modells kann aus den Eingangsgrößen, beispielsweise dem verwendeten
Stoff, der herzustellenden Sorte, dem Arbeitspunkt der Papiermaschine,
den verwendeten Sieben oder aus Regelabweichungen der Nachtrockenpartie analytisch
ein benötigter
Wärmewert
berechnet werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann die Vorsteuerung durch eine numerische Kennfeldmatrix realisiert
werden. Diese Matrix besteht aus diskreten, in einem Speicher abgelegten
Wer ten. Aus einem solchen vieldimensionalen Wertefeld kann die Vorsteuereinrichtung
in Abhängigkeit
der Eingangsgröße einen
benötigten
Wert für
die Wärmemenge
auslesen.
-
Eine
weitere Alternative zur Realisierung der Vorsteuereinrichtung besteht
in einem neuronalen Netz. Ein solches Netz besteht aus einer Vielzahl
von Eingangsneuronen, welche jeweils einen Eingangswert entgegennehmen
und einer Vielzahl von versteckten „hidden”-Neuronen, welchen mit den
Eingangsneuronen und untereinander verbunden sind und je eine mathematische
Operation auf die Eingangswerte durchführen. Die so berechneten Ausgangswerte
der versteckten Neuronen werden einem Ausgang zugeführt. Die
mathematischen Operationen, die Anzahl der Neuronen und die Verknüpfungen
sind dabei so gewählt,
dass das neuronale Netz zu jedem n-Tupel von Eingangswerten eine
zu verdampfende Wassermenge oder einen Heizwärmebedarf als Ausgangswert
bereitstellt.
-
Sofern
die Vorsteuerung als neuronales Netz realisiert ist, handelt es
sich besonders bevorzugt um ein lernfähiges neuronales Netz. Dieses
ist in der Lage, aus langfristigen Regelabweichungen, welche den
benötigten
Wärmewert
verändern,
selbsttätig neue
Sollwerte zu generieren, welche dann im weiteren Betrieb keiner
oder geringerer Korrekturen bedürfen.
-
Schließlich kann
die Vorsteuereinrichtung in Fuzzy-Logik realisiert werden. Eine
solche Realisierung ermöglicht
zuverlässige
Aussagen über
die benötigte
Wärmemenge,
auch wenn die zugeordneten Eingangsgrößen unscharf und fehlerbehaftet
sind.
-
Die
Eingangswerte werden der Vorsteuerung entweder durch Sensoren entlang
der Papiermaschine zur Verfügung
gestellt oder aus den Regeleinrichtungen anderer Maschinenteile
ausgelesen oder vom Betriebspersonal über einen Wahlschalter eingestellt.
-
Die
Vorsteuerung kann in einer Ausführungsform
der Erfindung in Hardware, beispielsweise aus diskreten Bauelementen,
als ASIC oder mittels programmierbarer Logikbausteine erstellt werden.
In einer weiteren Ausführungsform
kann die Vorsteuereinrichtung und/oder der zugeordnete Betriebsregler auch
als Software erstellt werden, welche durch einen Mikroprozessor
verarbeitet wird.
-
Die
Trockenpartie mit der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung kann durch
eine Einrichtung zur Detektion eines Abrisses der durchlaufenden
Papierbahn ergänzt
werden. Aufgrund der Regelung der zugeführten Wärmemenge stellt sich auf dem Trockenzylinder
zusammen mit der durchlaufenden Papierbahn und der darin enthaltenen
Menge Wasser eine Mischtemperatur ein. Beim Abriss der Papierbahn
und konstanter Wärmezufuhr
steigt daher die Temperatur der Trockenzylinder unkontrolliert an. Somit
wird vorteilhaft bei detektiertem Abriss der Papierbahn auf die
bekannte Temperaturregelung umgeschaltet. Sofern die Trockenzylinder
mit Dampf beheizt werden, kann diese Temperaturregelung als Druckregelung
ausgeführt
sein.
-
Die
hier beschriebene Vorsteuereinrichtung kann für jeden Trockenzylinder einer
Papiermaschine vorgesehen werden. Eine besonders einfache Regelung
wird jedoch dadurch erzielt, dass die Vorsteuereinrichtung und der
Betriebsregler nur einfach vorhanden sind und die in der gesamten
Trockenpartie umzusetzende Wärmemenge
festlegen. Die Aufteilung der Wärmemenge
auf die verschiedenen Trockenzylinder einer Trockenpartie erfolgt
dann durch eine Vielzahl einfacher Regler, welchen der mit einer Konstante
modifizierte Sollwert des Betriebsreglers zugeführt wird. Durch die Wahl der
Konstanten kann dabei der in jedem Zylinder umgesetzte Anteil der Gesamtwärme festgelegt
werden.
-
Um
ein detaillierteres Verständnis
der oben beschriebenen Merkmale der vorliegenden Erfindung zu ermöglichen,
wird im folgenden eine genauere Beschreibung der oben kurz zusammengefassten
Erfindung unter Bezugnahme auf Ausführungsbeispiele angegeben.
Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die beigefügten Zeichnungen
lediglich typische Ausführungsform
der Er findung zeigen und daher ihren Umfang nicht einschränken, da
die Erfindung andere, ebenso wirksame Ausführungsformen zulassen kann.
Die Erfindung wird im Hinblick auf verschiedene funktionale Bauelemente
beschrieben werden. Dabei wird darauf hingewiesen, dass solche funktionalen
Bauelemente durch Hardware- und/oder Softwarebauelementen umgesetzt
werden können, die
zum Durchführen
der spezifischen Funktionen dienen.
-
1 zeigt
eine Prinzipskizze für
die Feuchteregelung einer Vortrockenpartie,
-
2 zeigt
die Prinzipskizze der Feuchteregelung einer Nachtrockenpartie,
-
3 zeigt
die Aufteilung der nach 1 oder 2 bestimmten
Gesamtwärmemenge
auf eine Vielzahl von Trockenzylindern.
-
1 zeigt
schematisch eine Vortrockenpartie VTP mit einem beheizten Trockenzylinder 30 und einer
durchlaufenden Papierbahn 33. Diese Darstellung ist rein
schematisch und bedeutet nicht, dass lediglich ein einzelner beheizbarer
Trockenzylinder vorhanden ist.
-
Über die
Leitung 26 wird ein Wärmeträgermedium,
im Beispiel Dampf, zugeführt.
Die Menge des zugeführten
Dampfes lässt
sich über
Ventil 8 einstellen und über die Durchflussmessung 31 bestimmen.
-
Der
Betriebsregler 1 regelt die über Ventil 8 zugeführte Dampfmenge
auf einen vorgegebenen Sollwert. Der Betriebsregler stellt damit
den Grundregelkreis dar. Der Sollwert setzt sich aus einem theoretisch
vorbestimmten Wert aus der Vorsteuereinrichtung 2 und mehreren
Korrekturwerten zusammen. Die Korrekturwerte können aus der Regelung 3 der Feuchte
der durchlaufenden Papierbahn und aus der Vorsteuereinrichtung 21, 22 und 23 bestimmt
werden. Daneben sind weitere Korrekturwerte möglich. Der Betriebsregler wird
beispielsweise alle 2 Sekunden abgetastet.
-
Die
Vorsteuereinrichtung 2 bestimmt aus einer Vielzahl von
Eingangsgrößen eine
spezifische Basiswassermenge bezogen auf die Stoffmenge (mWasser/mStoff) und
gibt diese über
Leitung 24 aus. Die zur Vorhersage verwendeten Eingangsgrößen sind wie
folgt: Über
Anschluss 11 wird die Geschwindigkeit vist der
Papiermaschine bereitgestellt. Über
Eingang 12 steht ein Datensatz zur Verfügung, welcher die Eigenschaften
eines Anstrichmaterials oder einer Leimung repräsentiert. Über Anschluss 13 und 14 werden
Informationen über
den verwendeten Stoff und die daraus herzustellende Papiersorte
eingegeben. Leitung 15 übermittelt
Informationen über
den Arbeitspunkt der Papiermaschine. Leitung 16 repräsentiert
Daten über
die verwendete Siebe und Pressdrücke.
Ein Sortenwechsel wird über
Anschluss 18 angezeigt. Somit kann die Regelung bis zum
Erreichen eines stabilen Betriebszustandes nach Sortenwechsel einen
geänderten
Wert für
die Basiswassermenge ausgeben oder die Vorsteuerung für diesen Zeitraum
vollständig
außer
Betrieb setzen.
-
Sofern
zusätzlich
zur Vortrockenpartie eine Nachtrockenpartie vorgesehen ist, so können auch deren
Betriebsparameter über
Leitung 17 bei der Vorsteuerung der Basiswassermenge berücksichtigt werden.
-
Bei
der Vorsteuerung selbst handelt es sich entweder um ein lineares
Modell, eine numerische Kennfeldmatrix oder ein neuronales Netz.
Die Basiswassermenge wird beispielsweise ereignisgesteuert ausgegeben,
also bei Änderung
einer Eingangsgröße oder
automatisiert, z. B. alle 16 Sekunden.
-
Die
Vorsteuerung gibt auf Leitung 19 eine maximal zulässige Geschwindigkeit
der Papiermaschine aus, welche zur Regelung aller Komponenten der
Nass- und Trockenpartie herangezogen wird. Damit wird verhindert,
dass der Trockenpartie eine Papiermenge zugeführt wird, welche diese in der
Durchlaufzeit nicht mehr bearbeiten kann. Zusätzlich kann auf Leitung 20 ein
Wert für
eine Geschwindigkeits-Rampe angegeben werden.
-
Die
Vorsteuerung gibt auf Leitung 24 eine Basiswassermenge,
normiert auf die Stoffmenge aus. Neben der Basiswassermenge auf
Leitung 24, welche im Wesentlichen von Strich, Stoff und
Sorte abhängig
ist, gibt die Vorsteuerung auf Leitung 25 einen Zusatzsollwert
aus, um einen kurzfristig höheren oder
niedrigeren Wassergehalt zu berücksichtigen, beispielsweise
bei Sortenwechsel. Dieser Zusatzsollwert 25 wird zum Wert
der angestrebten Papierfeuchte addiert und auf Leitung 4 einem
Feuchteregler 3 zugeführt.
Weiterhin ist eine Messeinrichtung vorgesehen, welche die tatsächlich vorhandene
Papierfeuchte am Auslauf der Vortrockenpartie misst und als Ist-Wert
dem Feuchteregler 3 über
Leitung 5 zur Verfügung
stellt. Aus dem Vergleich von Soll- und Istwert errechnet der Regler 3 einen
Wert, welche zum Basiswasserwert 24 addiert wird. Dabei
kann die Korrektur zu einer höheren
oder niedrigeren Wassermenge führen.
Der Zusatztrockenbedarf wird synchron mit der Messung der Feuchte
aus der Vorsteuerung 2 abgefragt, beispielsweise alle 60
Sekunden.
-
Zur
Korrektur langfristiger Abweichungen steht ein in der Vorsteuereinrichtung 2 berechneter Wert 21 zur
Verfügung.
Dieser wird nach Integration über
die Zeit auch auf Anschluss 22 ausgegeben und im Addierer 23 summiert.
Die Elemente 21, 22 und 23 stellen somit
einen PI-Regler dar. Die Integrationszeit dieses Reglers beträgt dabei
mehrere Minuten bis Stunden. Auch dieser langfristige Korrekturwert
wird zur Basiswassermenge auf Anschluss 24 addiert. Somit
steht am Eingang des Multiplizierers 27 ein mit Korrekturwerten
optimierter Wert für
die aktuell zu verdampfende Wassermenge, bezogen auf die Stoffmenge,
zur Verfügung.
-
Über Anschluss 28 wird
die pro Zeiteinheit aus dem Stoffauflauf austretende Stoffmenge
dem Multiplizierer 27 zur Verfügung gestellt, so dass an dessen
Ausgang eine absolute, zu verdampfende Wassermenge berechnet wird.
Die Stoffmenge wird dabei etwa alle 10 bis 120 Sekunden bestimmt.
Da sich eine Änderung
der Stoffmenge nicht sofort auf den Wärmebedarf der Trockenpartie
auswirkt, sondern erst nach Durchlauf des Pa piers durch die Nasspartie,
wird der Wert auf Leitung 28 durch ein Verzögerungsglied 29 geleitet.
Dieser Wert wird auch einer optional vorhandenen Nachtrockenpartie
zur Verfügung
gestellt.
-
Der
Berechner 6 errechnet aus der absolut pro Zeiteinheit zu
verdampfenden Wassermenge einen Wärmebedarf, welcher in der Trockenpartie
benötigt
wird. Somit steht am Ausgang des Berechners 6 ein Sollwert
für die
Dampfmenge zur Verfügung, welche
vom Betriebsregler 1 an die Vortrockenpartie geliefert
wird. Der Berechner 6 kann auch einen Begrenzer enthalten,
welcher den maximal ausgegebenen Wärmewert auf die in der verwendeten
Vortrockenpartie umsetzbare Wärmemenge
begrenzt.
-
Neben
dem Betriebsregler 1 steht ein Abrissregler 7 zur
Verfügung.
Sofern dieser den Abriss der Papierbahn detektiert, wird zur Vermeidung
einer unzulässig
hohen Betriebstemperatur der Vortrockenpartie VTP von der Regelung
der zugeführten
Wärmemenge
auf die Regelung der Temperatur umgeschaltet. Diese Regelung geschieht
bei dampfbeheizten Trockenzylindern dadurch, dass vom Betriebsdruck 9 auf
den Abrissdruck 10 umgeschaltet wird und durch den Abrissregler 7 der
Dampfdruck konstant gehalten wird.
-
2 zeigt
die Regelung einer Nachtrockenpartie NTP mit einem beheizten Trockenzylinder 30 und
einer durchlaufenden Papierbahn 33. Diese Darstellung ist
rein schematisch und bedeutet nicht, dass lediglich ein einzelner
beheizbarer Trockenzylinder vorhanden ist.
-
Auch
diese Regeleinrichtung besteht aus einem Betriebsregler 1,
welcher die Dampfmenge und damit die Wärmemenge aus dem Zufluss 26 über ein Ventil 8 regelt.
Der Betriebsregler stellt somit den Grundregelkreis dar. Ebenso
ist der Abrissregler 7 identisch vorhanden. Auch die Regelung
der Nachtrockenpartie enthält
eine Vorsteuereinrichtung 2. Diese erhält dieselben Eingangssignale 11 bis 15 und 18 wie
die Vortrockenpartie, um daraus eine Basiswassermenge 24 zu
berechnen.
-
Langfristige
Korrekturen zur Basiswassermenge werden über den PI-Regler 21, 22 und 23 bestimmt
und zu der Basiswassermenge addiert. Die Berechnung der theoretischen
Basiswassermenge 24 ist jedoch in der Nachtrockenpartie
erleichtert, da der Feuchte-Ist-Wert des Papiers am Auslauf der Vortrockenpartie
bekannt ist. Dieser Ist-Wert muss in der Vorsteuereinrichtung nur
noch um den Einfluss von Strich oder Leimung und nichtdampfabhängiger Trocknung
korrigiert werden. Hierzu steht ebenfalls eine numerische Kennfeldmatrix,
ein neuronales Netz oder ein lineares Modell zur Verfügung.
-
Die
aus der Vorsteuerung bestimmte Basiswassermenge pro Stoffmenge 24 wird
wiederum mit dem Ausgangswert eines Feuchtereglers 3 korrigiert. Der
Feuchteregler 3 gibt die Differenz zwischen einem Feuchtesollwert
der Nachtrockenpartie 4 und einem gemessenen Istwert 5 am
Ende der Nachtrockenpartie aus. Dieser korrigierte Basiswasserwert wird
wieder am Multiplizierer 27 zur Verfügung gestellt. Dort erfolgt
die Multiplikation mit der aufgebrachten Stoffmenge 28,
deren Wert von der Steuerung der Vortrockenpartie an die Nachtrockenpartie durchgereicht
wird. Um die Verzögerung
durch die Durchlaufzeit durch die Vortrockenpartie auszugleichen,
ist ein weiteres Delay-Glied 29 vorgesehen. Die am Ausgang
des Multiplizieres 27 zur Verfügung gestellte absolute Wassermenge
wird wieder vom Berechner und Begrenzer 6 in eine Wärmemenge bzw.
einen Dampfmengenstrom umgerechnet, welche die Eingangsgröße des Betriebsreglers 1 bildet.
-
Sofern
die Nachtrockenpartie an ihrer Kapazitätsgrenze arbeitet und keine
weitere Feuchtigkeit mehr aus der Papierbahn abzuführen vermag,
wird dieser Zustand über
Anschluss 17 an die Vorsteuereinrichtung 2 der
Vortrockenpartie signalisiert. Die Vorsteuerung 2 der Vortrockenpartie
gibt dann einen Zusatzsollwert 25 aus, welcher eine erhöhte Wärmemenge
für die
Vortrockenpartie bewirkt. Somit wird der Nachtrockenpartie weniger
feuchtes Papier zugeführt,
so dass der vorgegebene Feuchte-Sollwert des Endproduktes wieder
erreichbar ist.
-
Auch
die Vorsteuerung der Nachtrockenpartie kann ihre maximal zulässige Geschwindigkeit
und eine maximale Änderungsgeschwindigkeit über Leitung 19 und 20 signalisieren.
-
3 zeigt
im rechten Bildteil beispielhaft eine Vortrockenpartie oder eine
Nachtrockenpartie mit einer Vielzahl beheizter Trockenzylinder 30a, 30b, 30c,
.... Jedem Trockenzylinder 30 ist ein Regelventil 8a, 8b, 8c,
... zugeordnet. Dieses ist an eine gemeinsame Dampfzuführung 26 angeschlossen.
-
Ein
Dampfmengenmesser 31 misst die über Leitung 26 den
Trockenzylindern 30a, 30b, 30c, ... zugeführte Dampfmenge.
Diese Ist-Dampfmenge wird dem Betriebsregler 1 zugeführt. Der
zur Trocknung der durchlaufenden Papierbahn notwendige Sollwert
gelangt aus dem Berechner 6 in den Betriebsregler 1.
Die weiteren vorgelagerten Regeleinrichtungen aus 1 und 2 sind
der Einfachheit halber nicht dargestellt.
-
Um
eine Aufteilung der Gesamtwärmemenge
auf die einzelnen Trockenzylinder 30a, 30b, 30c, ...
zu ermöglichen,
wird der Ausgangswert des Betriebsreglers 1 mit einer Konstanten
k1, k2, k3, ..., kn pro Trockenzylinder
multipliziert. Die Konstanten k1, k2, k3, ..., kn legen dabei den Anteil der Gesamtwärmemenge
fest, welcher in jedem der Trockenzylinder 30a, 30b, 30c,
... umgesetzten wird. Das modifizierte Ausgangssignal wird durch
eine Abrissumschaltung 7a, 7b, 7c, ...
pro Trockenzylinder durchgeschleift und auf je einen Regler 32a, 32b, 32c,
... geleitet. Dieser regelt im Betrieb den Dampfdruck jedes einzelnen
Trockenzylinders auf den modifizierten Sollwert, so dass die Summe
der in allen Trockenzylindern umgesetzten Wärmemengen der vom Betriebsregler 1 bestimmten
Wärmemenge
entspricht.
-
Sofern
die Abrissumschalter 7a, 7b, 7c, einen
Abriss der Papierbahn über
das Abrisssignal 34 detektieren, wird das Eingangssignal
der Regler 32a, 32b, 32c mit einem konstanten
Sollwert für
den Dampfdruck verbunden. In diesem Fall regeln die Regler 32a, 32b, 32c,
... die Temperatur der Trockenzylinder 30a, 30b, 30c,
... auf eine vorgebbare Solltemperatur. Bei Wie deranlaufen der Maschine
verbindet der Abrissregler 7 die Regelvorrichtung 32 wieder
mit dem durch die Konstanten k1, k2, k3, ..., kn modifizierten Sollwert aus dem Betriebsregler 1.
Damit werden die Trockenzylinder wieder auf die umgesetzte Wärmemenge
geregelt.