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Die
Erfindung gehört zur Munition für Schusswaffen.
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Bekannt
sind Schusspatronen, die ein Projektil, ein Geschoss, eine Kapsel
und eine Pulverladung enthalten. Um eine unbehinderte Entfernung des
Projektils aus dem Patronenmagazin der Schusswaffe nach dem Schuss
sicherzustellen, werden die Projektile hauptsächlich aus
Messing und dessen Legierungen hergestellt. Aber die Herstellung von
Patronen mit Projektilen aus Messing in der Massenproduktion ist
kostspielig, und das kann zu den Mängeln der bekannten
Herstellungstechnologie und Konstruktion der Patronen der Schusswaffen
gezählt werden.
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Durch
das Patent der
Russischen Föderation 2079805 ist
eine Patrone für Schusswaffen bekannt, die ein Geschoss
enthält, das ein Projektil, einen wärmebefestigten
Stahlkern mit Bleimantel, ein Stahlprojektil aus Bimetall mit Zündhütchen
ohne Am boss und eine Wurfladung aufweist. Auf die Außenoberfläche
des Projektils ist eine Lackbeschichtung aufgetragen.
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Die
Mängel dieser bekannten Patrone bestehen darin, dass der
Stirnteil des Projektils episodisch während des Schusses
bei ihrer Entfernung abgerissen wird. Zu den Mängeln gehören
die darauf folgenden Verzögerungen beim Schießen
und die Verzögerungen, die durch die Entfernung der Reste
des Projektils aus dem Patronenmagazin der Schusswaffe verursacht
werden; dies ist unter Kampfbedingungen unzulässig. Ferner
treten eine Rissbildung und ein episodisches Abtrennen der Lackteile
von der Projektiloberfläche während des Schusses
auf.
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Durch
das Buch von W. M. Kirillow und W. M. Sabelnikow „Patronen
der Schusswaffen", 1980, S. 229, Fig. 135a sind Konstruktionen
von Patronen bekannt, bei denen eine Ringnut an der Außenoberfläche
in der Nähe des Bodens vorgesehen ist, wodurch der Abriss
des Bodens vom Projektilgehäuse verhindert wird. Diese
Konstruktionen können als Prototyp für die vorliegende
Erfindung gelten. Das Vorhandensein der Nut in der Nähe
des Projektilbodens ermöglicht, das Projektil leicht aus
dem Patronenmagazin zu entfernen und seinen Riss zu verhindern.
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Zu
den Mängeln des Prototyps kann Folgendes gezählt
werden: die Ausführung der Nut in der Nähe des
Bodens führt praktisch zu einem ungewissen Resultat beim
Projektieren des Projektils. Das schließt den Abriss des
Projektilbodens vom Gehäuse nicht aus.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Mängel
des Prototyps zu beseitigen, und zwar das Auskeilen des Projektils
im Patronenmagazin der Schusswaffe zu verhindern und die Sicherheit
einer unbehinderten Entfernung des Projektils aus dem Patronenmagazin
zu erhöhen, ohne dass der Bodenteil des Projektils vom
Gehäuse abgerissen wird.
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Es
wurde festgestellt, dass die wahrscheinlichste Stelle des Abrisses
des Projektils die Stelle ist, an der das Projektil am Patronenmagazin
nicht anliegt, d. h. diejenige Stelle, die durch die Verbindung des
radialen Teils des Innenhohlraums des Bodenteils mit der Innenoberfläche
der Projektilseitenwand gebildet wird.
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Die
gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, dass an der Außenoberfläche des
Projektilgehäuses im Abstand von 1,2–1,3 des Kalibers
von der Projektilstirn in Richtung der Mündung an einer
Schnittstelle eine Vertiefung oder Abflachung ausgeführt
ist, deren Breite 0,2–0,5 des Kalibers beträgt.
Die Schnittstelle ist durch den Übergang der Innenoberfläche
der Gehäuseseitenwand zur Innenoberfläche des
Projektilbodens gebildet.
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Die
Vertiefung kann in Form einer Spiralnut ausgeführt sein.
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Der
Durchmesser der Vertiefung der Nut an der Außenoberfläche
des Projektilgehäuses beträgt 1,3–1,5
des Kalibers.
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Die
Vertiefung oder Abflachung weist ein P-Profil auf. Der Radius des Übergangs
des vom Bodenteil der Nut zur Oberfläche des Projektils
beträgt 0,07–0,12 des Kalibers.
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Die
Merkmale der Ausführung der Vertiefung oder Abflachung
an der Außenoberfläche des Projektilgehäuses
im Abstand 1,2–1,3 des Kalibers von der Projektilstirn
in Richtung der Mündung an der Schnittstelle, deren Breite
0,2–0,5 des Kalibers beträgt, sind neu, in der
Industrie anwendbar, weisen die erforderliche Erfindungshöhe
auf und sind auf die Lösung der gestellten Aufgabe gerichtet,
das Auskeilen des Projektilgehäuse im Patronenmagazin der
Schusswaffe und den Abriss des Bodenteils des Projektils zu verhindern.
Die Schnittstelle ist durch die Verbindung des radialen Teils des
Innenhohlraums des Bodens mit der Innenoberfläche der Projektiloberfläche
gebildet.
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Die
Merkmale der Ausführung der Vertiefung an der Außenoberfläche
des Projektilgehäuses in Form einer Spiralnut ermöglichen
es, die Zugkräfte des Projektils gleichmäßig
zu verteilen und somit die ungewünschten Folgen zu verhindern,
die mit dem Abriss des Bodens des Projektils verbunden sind.
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Die
Merkmale der Ausführung der Nut an der Außenoberfläche
des Projektilgehäuses mit dem Durchmesser von 1,3–1,5
des Kalibers und der Ausführung der Nut nach den geometrischen
Ausmaßen in Form eines P-Profils sowie dem Radius von 0,07–0,12
des Kalibers des Übergangs von der Innenoberfläche
der Gehäuseseitenwand zur Innenoberfläche des
Projektilbodens sind zusätzliche Merkmale. Sie sind auf
die Lösung der durch die Entwicklung gestellten Aufgabe
gerichtet.
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Das
Merkmal der Ausführung der Vertiefung an der Oberfläche
des Projektilgehäuses mindestens in Form eines flachen
Bereichs, einer Abflachung, entlang dem Projektilgehäuse
deckt eine alternative Ausführung des Hauptunterscheidungsmerkmals, der
Nut, auf. Die Nut verhindert die Verformung des Projektils während
des Schusses. Die Verformung übertrifft das elastische
Verhalten des Metalls des Projektils und stellt somit eine unbehinderte
Entfernung des Projektils aus dem Patronenmagazin der Schusswaffe
sicher.
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Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
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1a eine
schematische Seitenansicht einer ersten Ausführung einer
Patrone gemäß der Erfindung mit einer Ringvertiefung
am Projektilgehäuse,
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1b eine
schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführung einer
Patrone gemäß der Erfindung mit einer Spiralvertiefung
am Projektilgehäuse,
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1c eine
schematische Teilansicht einer dritten Ausführung einer
Patrone gemäß der Erfindung mit einem flachen
Längsbereich am Projektilgehäuse und ein Querschnitt
längs der Linie A-A,
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2a einen
Teilschnitt durch eine Patrone ohne Nut mit einer Schnittstelle 11,
an der die Außenfläche der Gehäuseseitenwand
nicht am Patronenmagazin anliegt, und
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2b einen
der 2a ähnlichen Teilschnitt, jedoch mit
p-förmiger Nut in Höhe der Schnittstelle 11.
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Die
vorgeschlagene Patrone für eine Schusswaffe besteht aus
einem Gehäuse 1 des Projektils mit einem Boden 2 und
einer Vertiefung 3 für die Kapsel 4,
einer Mündung 5, einem Geschoss 6 und
einer Pulverladung 7. An der Außenoberfläche des
Projektilgehäuses 1 ist eine p-förmige
Vertiefung 8 in Form einer Ringnut, s. 1a,
eine Vertiefung in Form einer Spiralnut 9, s. 1b,
oder in Form eines flachen Bereichs, einer Abflachung 10,
s. 1c, ausgebildet. Der Radius des Übergangs
R des Bodenteils der Ring- und Spiralnuten zur Oberfläche des
Projektils beträgt 0,007–0,12 des Kalibers. Die Schnittstelle 11 des
Nichtanliegens wird am Übergang der Innenoberfläche
der Seitenwand des Gehäuses 1 zur Innenoberfläche
des Bodens 2 durch den Radius R' gebildet.
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Die
Patrone für eine Schusswaffe gemäß der Erfindung
arbeitet folgendermaßen. Nach dem Schuss wird im Hohlraum
des Projektilgehäuses 1 Druck durch Zündung
der Pulverladung 7 erzeugt. Der Druck trifft das Geschoss
und drückt in alle Richtungen der Innenoberfläche
des Projektils. Dabei fängt die Ringnut an der Oberfläche
des Projektils an, sich zu verformen. Die Ringnut wird kleiner.
Die Luft, die sich zwischen der Innenoberfläche des Patronenmagazins
und der Ringnut befindet, wird gepresst. Dadurch wird der Bodenteil
des Projektils aus dem Patronenmagazin um einen bestimmten Abstand verschoben.
Der Abstand bei der Nutverkleinerung bleibt in den Grenzen der vorhandenen
Lücke. Die Luft, die sich in der Ringnut befindet, wird
zwischen der inneren Oberfläche des Patronenmagazins und der
Außenoberfläche des Projektils gleichmäßig
verteilt. Die Luft verhindert, dass das Gehäuse des Projektils
an die innere Oberfläche des Patronenmagazins gespreizt
wird. Die Luft bildet eine Luftschicht zwischen dem Projektil und
Patronenmagazin und erzeugt die Bedingungen für eine unbehinderte
Entfernung des Projektils. Die Ausführung der Nut an der Schnittstelle
des Nichtanliegens des Projektils am Patronenmagazin mindert garantiert
die beim Schuss entstehenden Verformungen des Metallprojektils.
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Die
Luftschicht, die die Entfernung des Projektils aus dem Patronenmagazin
sicherstellt, wird von einem flachen Längsbereich, einer
Abflachung, erzeugt, die am Gehäuse des Projektils ausgebildet ist.
Dabei erfolgt nicht nur die Verteilung der Luft, die sich zwischen
der inneren Oberfläche des Patronenmagazins und dem flachen
Längsbereich befindet, sondern das Projektil selbst unterliegt
einer Dehnverformung. Die Dehnverformung bleibt in den Grenzen der
Restverformung. Da Metall bzw. Stahl elastisch ist, wird der Durchmesser
des Projektils durch das elastische Verhalten des Metalls nach dem
Schuss und der Verformung des flachen Bereichs vermindert. Dadurch
wird die Entfernung des verschossenen Projektils aus dem Patronenmagazin
erleichtert.
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Eine
technische Dokumentation für die Patrone gemäß der
Erfindung wurde erstellt, und eine Probenpartie der Patronen wurde
hergestellt. Die Partie wurde geprüft, und positive Ergebnisse
wurden beobachtet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - W. M. Kirillow
und W. M. Sabelnikow „Patronen der Schusswaffen", 1980,
S. 229, Fig. 135a [0005]