DE4202235A1 - Geschoss fuer handfeuerwaffen - Google Patents
Geschoss fuer handfeuerwaffenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
- F42B12/72—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the material
- F42B12/76—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the material of the casing
- F42B12/80—Coatings
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Description
Die Erfindung betrifft ein Geschoß, insbesondere zum Verschießen
aus Handfeuerwaffen, mit einem Kern und einem ein- oder zwei
teiligen Mantel, welcher den Kern wenigstens im Führungsteil und
am Heck umschließt.
Mantelgeschosse oder Massivgeschosse für Handfeuerwaffen-Muni
tion erzeugen beim Durchgang durch das Waffenrohr Ablagerungen.
Diese bestehen im wesentlichen aus dem Material des Führungs
teils des Geschoßmantels. Die Geschoßmäntel können z. B. aus Tom
bak-Legierungen, Kupfer, Kupfer-Nickel-Legierungen u. a. beste
hen.
Die Bildung dieser Ablagerungen ist stark abhängig von der Lauf
konfiguration, von den Maßen und der Ausführung des Laufinneren
(z. B. Feld/Zug-Rohr, Polygon-Rohr) und der Oberflächenbeschaf
fenheit des Laufinneren. Sie sind ferner abhängig von der Innen
ballistik. Als ablagerungshemmend wirkt, wie Ergebnisse gezeigt
haben, eine Verwendung von Anzündsätzen mit Bleitrinitroresor
cinat (z. B. Sinoxid-Anzündsätze) in den diesen Geschossen zu
geordneten Patronenhülsen.
Auch beim Verschuß von Geschossen mit einem "offenen" Heckteil,
bei dem der Bleikern des Geschosses offenliegt, werden nur ge
ringe oder keine Ablagerungen beobachtet.
In beiden Fällen wirkt entweder das bei der Umsetzung des An
zündsatzes sich bildende metallische Blei oder das erosiv aus
dem Geschoßheck abgetragene Blei als Inhibitor für die Ausbil
dung von Ablagerungen.
In beiden Fällen findet jedoch beim Abfeuern des Geschosses eine
Emission von bleihaltigen Dämpfen statt, welche sich umwelt- und
gesundheitsbelastend auswirken.
Werden Blei enthaltende Anzündsätze zum Zünden der Treibladung
vermieden, z. B. durch Verwendung von in der EP-A- 00 31 045 be
schriebenen Anzündsätzen, die Zinkperoxid als alleiniges oder
anteiliges Oxidationsmittel enthalten, so kommt es beim Ver
schießen von am Heck geschlossenen Geschoßkörpern zu Ablagerun
gen im Lauf. Diese führen zu Laufverengungen und damit ver
bundenen Gasdrucksteigerungen mit Gefährdung des Schützen sowie
zum Nachlassen der Geschoßpräzision. Dieser Effekt ist bereits
nach dem Abfeuern von etwa 3000 Schuß zu beobachten, welche bei
Schnellfeuerwaffen schnell erreicht sind. Diese Problematik be
trifft insbesondere Langwaffen vom Kaliber 4,7 bis 12,7 mm.
Dementsprechend bestand das Problem, ein Geschoß zur Verfügung
zu stellen, welches die ablagerungsverhindernden Vorteile der
oben beschriebenen Geschosse mit offenem Bleiheck besitzt, bei
dem es jedoch beim Verschießen unter Verwendung bleifreier An
zündsätze zu keiner Emission bleienthaltender Dämpfe kommt. Die
Verwendung bleienthaltender Anzündsätze sollte gleichzeitig ver
mieden werden können.
Das Problem wurde erfindungsgemäß gelöst durch ein Geschoß, ins
besondere zum Verschießen aus Handfeuerwaffen, mit einem Kern
und einem Mantel, welcher den Kern wenigstens im Führungsteil
und am Heck umschließt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der
Mantel auf seiner Außenfläche mit einer Zinnschicht versehen
ist.
Nachfolgend werden anhand der Figuren Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Geschosses in teilweise ge
schnittener Darstellung,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform eines Geschosses in teilweise
geschnittener Darstellung, und
Fig. 3 die Einzelheit Z der Fig. 1 und 2 in vergrößerter
Darstellung.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Geschosses in teilweise
geschnittener Darstellung, mit einem Kern 1 aus vorzugsweise
Blei und einem zweiteiligen Mantel 2, der auf der Außenfläche -
wie in Fig. 3 deutlich zu erkennen - mit einer Zinnauflage 3
versehen ist. Der Mantel 2 ist an seinem vorderen Ende geschlos
sen und dementsprechend am heckseitigen Ende mit der eingebör
delten scheibenförmigen Abdeckung 2′, aus z. B. Stahl, Messing,
Kupfer oder dgl. versehen, die den Kern 1 überdeckt.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform eines Geschosses in
teilweise geschnittener Darstellung, mit einem Kern 1 und einem
an der Spitze offenen einteiligen Mantel 2, der auf der Außen
fläche mit einer Zinnauflage 3 versehen ist.
Fig. 3 zeigt die Einzelheit Z der Fig. 1 und 2 in vergrößer
ter Darstellung, anhand derer zu erkennen ist, daß der Mantel 2
aus einer inneren, dem Kern 1 zugewandten Stahlschicht 2a und
einer äußeren Tombakschicht 2b besteht, auf welcher die Zinn
schicht 3 angeordnet ist.
Der Mantel 2 eines Geschosses kann aus einer Schicht eines Ma
terials (z. B. Stahl oder Tombak) oder aus zwei übereinander an
geordneten Schichten 2a, 2b verschiedener Materialien bestehen.
Im letzteren Fall besteht die innere, dem Kern 1 zugewandte
Schicht 2a des Mantels beispielsweise aus Stahl und die darauf
angeordnete, äußere Schicht 2b aus einem anderen Material, bei
spielsweise aus aufplattiertem Tombak. Auf der äußeren Schicht
2b ist die Zinnschicht 3 angeordnet.
Für den Fall, daß der Mantel 2 aus einer Schicht eines Materials
besteht, ist die Zinnschicht 3 auf dessen Außenseite angeordnet.
Die Dicke der Zinnschicht 3 beträgt vorzugsweise zwischen 0,5
und 5 µm. Es ist bereits ausreichend, wenn das Geschoß lediglich
im Führungsteil, also in dem Bereich des Geschosses, mit dem es
direkt mit dem Laufinnern in Kontakt kommt, mit dieser Zinn
schicht 3 überzogen ist. Hierbei muß auch nicht die gesamte
Oberfläche des Führungsteils mit einer Zinnschicht 3 versehen
sein, sondern es genügt ein ring- oder segmentförmiger Bereich,
der wenigstens 25% der Fläche des Führungsteils ausmacht.
In einigen Fällen genügt es auch, den Zinnauftrag 3 nicht im Be
reich des Geschoßführungsteils aufzubringen, sondern lediglich
im Heckteil des Geschosses. Die Einwirkung der Treibladungspul
ver- und Anzündsatzreaktionsprodukte bewirkt dabei eine erosive
Abtragung von metallischem Zinn, welches dann im Lauf eine ab
lagerungshemmende Wirkung entfaltet.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Geschosse erfolgt durch
elektrolytischen (galvanischen) Auftrag oder Feuerplattierung
der Zinnschicht 3 auf den Geschoßmantelrohling in einer Dicke
von 1 bis 10 µm, vorzugsweise 2 bis 4 µm. Beim Ziehen des Roh
lings zum Geschoßmantel verringert sich die Dicke der Schicht
auf 0,5 bis 5 µm, vorzugsweise 1 bis 2 µm.
Bei der Herstellung der Geschosse kommt noch ein weiterer Vor
teil zum Tragen: Dieser besteht in der Tatsache, daß die Werk
zeuge, mit denen das Geschoß gezogen oder weiterverarbeitet
wird, nicht in dem Maße abnutzen wie ohne Zinnüberzug, da das
Zinn in gewisser Weise wie ein Schmiermittel wirkt.
Sollte nur ein ring- oder segmentförmiger Zinnbereich im Füh
rungsteil oder eine Zinnschicht 3 im Heckteil des Geschosses
vorgesehen sein, so kann dies durch Berücksichtigung bei der
Herstellung des Rohlings oder durch entsprechende Nachbearbei
tung geschehen.
Da die Verwendung der Zinnschicht 3 auf Geschossen insbesondere
für Geschosse in Frage kommt, die mit Patronen mit bleifreiem
Anzündsatz verschossen werden, betrifft die vorliegende Erfin
dung auch eine Patrone, insbesondere zur Verwendung in Hand
feuerwaffen, mit einer Hülse, einer Treibladung, einem Anzünd
satz und einem Geschoß, das einen Kern und einen diesen wenig
stens im Führungs- und am Heckteil umschließenden Mantel 2 auf
weist, wobei die Patrone dadurch gekennzeichnet ist, daß der
Anzündsatz aus einer bleifreien Substanz oder einem bleifreien
Substanzgemisch besteht und der Mantel auf seiner Außenfläche
mit einer Zinnschicht 3 versehen ist.
Als Geschosse kommen die vorstehend beschriebenen erfindungs
gemäßen Ausführungsformen in Betracht, als Anzündsätze insbe
sondere solche mit Zinkperoxid als alleinigem oder anteiligen
Oxidationsmittel gemäß der EP-A-00 31 045.
Claims (8)
1. Geschoß, insbesondere zum Verschießen aus Handfeuerwaffen,
mit einem Kern (1) und einem ein- oder zweiteiligen Mantel (2),
welcher den Kern (1) wenigstens im Führungsteil und am Heck
umschließt, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (2) auf
seiner Außenfläche mit einer Zinnschicht (3) versehen ist.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zinnschicht (3) eine Dicke von 0,5 bis 5 µm aufweist.
3. Geschoß nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zinnschicht (3) im Bereich des Führungsteils des Man
tels (2) angeordnet ist.
4. Geschoß nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zinnschicht (3) sich ring- oder segmentförmig über einen
Teil, wenigstens über 25% der Oberfläche des Führungsteils er
streckt.
5. Geschoß nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zinnschicht (3) im Bereich des Heckteils des Mantels (2)
angeordnet ist.
6. Geschoß nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zinnschicht (3) galvanisch aufgetragen oder feuer
plattiert ist.
7. Patrone, insbesondere zur Verwendung in Handfeuerwaffen,
mit einer Hülse, einer Treibladung, einem Anzündsatz für die
Treibladung und einem Geschoß, das einen Kern (1) und einen
diesen wenigstens im Führungs- und am Heckteil umschließenden
ein- oder zweiteiligen Mantel (2) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anzündsatz aus einer bleifreien Substanz
oder einem bleifreien Substanzgemisch besteht und daß der Mantel
auf seiner Außenfläche mit einer Zinnschicht (3) versehen ist.
8. Patrone nach Anspruch 7 mit einem Geschoß wie in den An
sprüchen 2 bis 6 definiert.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924202235 DE4202235A1 (de) | 1991-02-16 | 1992-01-25 | Geschoss fuer handfeuerwaffen |
DE19924227068 DE4227068B4 (de) | 1992-01-25 | 1992-08-15 | Bleifreies Vollgeschoss |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4104815 | 1991-02-16 | ||
DE19924202235 DE4202235A1 (de) | 1991-02-16 | 1992-01-25 | Geschoss fuer handfeuerwaffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4202235A1 true DE4202235A1 (de) | 1992-08-20 |
Family
ID=41334537
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924202235 Withdrawn DE4202235A1 (de) | 1991-02-16 | 1992-01-25 | Geschoss fuer handfeuerwaffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4202235A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4227068B4 (de) * | 1992-01-25 | 2006-04-27 | Dynamit Nobel Ag | Bleifreies Vollgeschoss |
EP3872440A1 (de) * | 2020-02-27 | 2021-09-01 | BAE SYSTEMS plc | Verbesserungen im zusammenhang mit munition |
GB2592403A (en) * | 2020-02-27 | 2021-09-01 | Bae Systems Plc | Improvements relating to ammunition |
WO2021170999A1 (en) * | 2020-02-27 | 2021-09-02 | Bae Systems Plc | Improvements relating to ammunition |
-
1992
- 1992-01-25 DE DE19924202235 patent/DE4202235A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2021170999A1 (en) * | 2020-02-27 | 2021-09-02 | Bae Systems Plc | Improvements relating to ammunition |
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US11867489B2 (en) * | 2020-02-27 | 2024-01-09 | Bae Systems Plc | Relating to ammunition |
IL295723B2 (en) * | 2020-02-27 | 2024-04-01 | Bae Systems Plc | Ammunition related improvements |
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Legal Events
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