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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontaktlosen Übertragung
wenigstens eines differentiellen Signals zwischen einem Sender und
einem Empfänger
bei Vorliegen wenigstens eines Gleichtaktstörsignals, insbesondere wenigstens
eines im Vergleich zu wenigstens einem zu übertragendem Signal niederfrequenten
Gleichtaktstörsignals,
sowie eine zugehörige
Schaltungsanordnung.
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Oft
müssen
Daten bzw. Signale kontaktlos zwischen Baugruppen übertragen
werden, beispielsweise im Bereich der Medizintechnik bei Computertomographen,
die einen rotierenden und einen stationären Teil aufweisen, zwischen
welchen beiden Teilen eine Datenübertragung
erforderlich ist.
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Dabei
steht im Mittelpunkt der Erfindung die kontaktlose breitbandige Übertragung
differentieller Hochfrequenzsignale zwischen einem Sender und einem
Empfänger,
also zwei unterschiedlichen Baugruppen, bei der relativ starke und
niederfrequente Gleichtaktstörungen
vorliegen, die die Übertragungsqualität beeinträchtigen.
Das zu übertragende
Signal weist insbesondere ein Spektrum auf, bei dem die Signalleistung
im Bereich hoher Frequenzen auf ein breites Frequenzband verteilt
ist, während
die Signalleistung im Frequenzbereich unterhalb einer Grenzfrequenz
vernachlässigbar
niedrig ist. Diese untere Grenzfrequenz ist im Vergleich zur Bandbreite
des Signals wiederum sehr niedrig. Typischerweise sollte die Bandbreite
mindestens zehn Mal so groß sein
wie die untere Grenzfrequenz.
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Ein
differentieller Treiber dient in der Regel dazu, das Signal mit
zueinander invertierter Polarität in
eine Antenne mit zwei Eingängen
einzuspeisen, die ein elektromagnetisches Feld erzeugt, das sich als Überlagerung
zweier Felder beschreiben lässt, wobei
das eine Feld durch Einspeisung desselben Signals in beide Eingänge (Gleichtakt)
und das andere Feld durch zueinander invertierte Signale an den
Eingängen
(Gegentakt) gekennzeichnet ist. Eine metallische Kopplungsstruktur,
die die Antenne nicht berührt,
sich aber in deren unmittelbaren Nähe befindet, dient dem kontaktlosen
Abgriff des Felds der Antenne im Nahbereich. An den zwei Ausgängen des Kopplers
werden zwei Signale abgegriffen, die sich in einen geradesymmetrischen
und einen schiefsymmetrischen Anteil aufspalten lassen, wobei im
Idealfall ein in beide Eingänge
der Antenne gleich eingespeistes Signal keinen schiefsymmetrischen
Signalanteil im Kopplerausgang bewirkt. Entsprechend sollte ein
invertiert eingespeistes Signal keine geradesymmetrischen Signalanteile
erzeugen.
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Die
beiden schwachen Signale an den Kopplerausgängen werden über zwei
Leitungen an einen differentiellen Verstärker im Empfänger weitergeleitet.
Dieser differentielle Verstärker
sollte im Idealfall nur den schiefsymmetrischen Signalanteil verstärken, der
dann zur weiteren Signalverarbeitung zur Verfügung steht. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass
die beiden Signale am Eingang des differentiellen Verstärkers nicht
den zulässigen
Arbeitsbereich des Verstärkereingangs
verlassen. Wird der Arbeitsbereich des Verstärkereingangs verlassen, so
treten bei einem zu übertragenden
Datensignal bei der anschließenden
Takt- bzw. Datenrekonstruktion Fehler mit einer nicht mehr tolerierbaren
Häufigkeit
auf.
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Die
Gefahr, dass der zulässige
Arbeitsbereich des Verstärkereingangs
verlassen wird, besteht somit immer dann, wenn der geradesymmetrische
Signalanteil, also das Gleichtaktsignal, das im Idealfall gar nicht
vorhanden sein sollte, am Eingang des differentiellen Verstärkers zu
groß wird.
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Für das Auftreten
des Gleichtaktsignals gibt es drei Ursachen. Einerseits können Unsymmetrien in
den Ausgangsstufen der Leitungstreiber Gleichtaktstörungen verursachen,
während
andererseits eine Unsymmetrie in der Kopplung, beispielsweise durch
Positionierungsfehler oder Fertigungstoleranzen, ein zu einem Nutzsignal
korreliertes Gleichtaktsignal bewirken kann.
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Eine
dritte Ursache für
das Entstehen einer Gleichtaktstörung
(Gleichtaktsignal, sogenannter „Common Mode") ist ein Potentialversatz
zwischen den Massebezugssystemen des Senders und Empfängers im
Fall ungleicher Bezugssysteme. Wenn das durch den Potentialversatz
der Massebezugssysteme verursachte Feld im Bereich einer Kopplerstruktur
so beschaffen ist, dass die Potentialdifferenz beider Massepotentiale
in beide Kopplerhälften gleich
stark einkoppelt, dann liegt diese Störung als Gleichtaktsignal am
Eingang des differentiellen Verstärkers im Empfänger an
und überlagert
dort das differentielle Nutzsignal. Bei Überschreiten eines tolerierbaren
Pegels ist eine fehlerfreie bzw. bis zu einem tolerierbaren Maß fehlerbehaftete
Takt- und Datenrekonstruktion nicht mehr möglich.
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Wenn
das durch den Potentialversatz der Massebezugssysteme verursachte
Feld in beide Kopplerhälften
unterschiedlich stark einkoppelt, so wird ein Teil der Spannung
zwischen den beiden Bezugspotentialen als Gegentaktsignal in die
beiden Leitungen zum Verstärkereingang
eingespeist und überlagert
sich dem differentiellen Nutzsignal. Daher ist eine Unterdrückung durch
den differentiellen Verstärker
nicht möglich.
Auch hierdurch kann eine zufriedenstellende Takt- und Datenrekonstruktion
gefährdet
werden.
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Die
erstgenannten, von Unsymmetrien verursachten Anteile der Gleichtaktstörung in
der Amplitude sind in der Regel deutlich kleiner als die Amplitude
des differentiellen Nutzsignals, so dass sie normalerweise nicht
zu einer Übersteuerung
eines Arbeitsbereichs des Verstärkereingangs
führen
und toleriert werden können.
Die von der Spannung zwischen den beiden Massepotentialen verursachten Gleichtaktstörungen können allerdings
die Nutzsignalamplitude um Größenordnungen übersteigen, so dass
durch die dann unvermeidliche Übersteuerung des
Verstärkereingangs
die Signalqualität
intolerierbar absinkt.
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Der
Erfindung liegt damit die Aufgabe zu Grunde, ein diesbezüglich verbessertes
Verfahren zur kontaktlosen Übertragung
wenigstens eines differentiellen Signals zwischen einem Sender und
einem Empfänger
bei Vorliegen wenigstens eines Gleichtaktstörsignals, insbesondere wenigstens
eines im Vergleich zu wenigstens einem zu übertragenden Signal niederfrequenten
Gleichtaktstörsignals,
anzugeben.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren dieser Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass
zur Unterdrückung
wenigstens eines Gleichtaktstörsignals
innerhalb des Empfängers
ein dem Empfänger
zugeordnetes Massebezugspotential in zwei voneinander entkoppelte
Massebezugspotentiale aufgetrennt wird und/oder dass durch eine
Filtereinheit am Eingang eines Empfangsverstärkers des Empfängers wenigstens
ein Gleichtaktstörsignal
unterdrückt
wird, wobei zur Gleichtaktstörsignalunterdrückung eine
passive Filtereinheit verwendet wird, die wenigstens ein in einem
Kuppler zur Auskopplung wenigstens eines Signals des Senders am
Empfänger
vorliegendes Gleichtaktstörsignal
zumindest im Wesentlichen in dem Maße abschwächt wie ein zu übertragendes
Signal derselben Frequenz und/oder dass ein sich auf einen einen
Empfangsverstärker enthaltenden
Teil des Empfängers
beziehendes Massebezugspotential kapazitiv an ein Massebezugspotential
des Senders angekoppelt wird.
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Beispielsweise
wird also das Massebezugspotential des Empfängers in zwei Bereiche aufgeteilt
bzw. aufgetrennt, wobei diese beiden Bereiche voneinander entkoppelt
werden. Damit wird es möglich,
die Gleichtaktstörung
bzw. das oder die Gleichtaktstörsignale
an der Stelle dieser Aufteilung bzw. einer entsprechenden Trennstelle
abfallen zu lassen, so dass sich der Anteil der Gleichtaktstörung verringert,
der am Eingang des differentiellen Verstärkers im Empfänger abfällt. Die
beiden Massebezugspotentiale bzw. Massepotentiale werden also erfindungsgemäß in zwei
Potentiale aufgeteilt, die sich beispielsweise als „Ground" (GND) und „Receiver-Ground" (RX-GND) bezeichnen lassen.
Durch diese Trennung wird somit bei Wahl geeigneter Bereiche für die Aufteilung
eine effektive Gleichtaktstörsignalunterdrückung erreicht.
Das zu übertragende differentielle
Nutzsignal, also vorzugsweise ein Breitbandhochfrequenzsignal, kann
somit ohne größere Störungen bei
der Takt- und Datenrekonstruktion übertragen werden.
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Alternativ
oder ergänzend
kann eine Unterdrückung
von Gleichtaktstörsignalen
dadurch erfolgen, dass eine Filtereinheit an einem Eingang eines Empfangsverstärkers vorgesehen
wird, bei der es sich um eine passive Filtereinheit handelt, die
wenigstens ein in einem Koppler zur Ankopplung wenigstens eines
Signals des Senders an den Empfänger
vorliegendes Gleichtaktstörsignal
zumindest im Wesentlichen in dem Maße abschwächt wie ein zu übertragendes
Signal derselben Frequenz. Ebenfalls alternativ oder ergänzend kann
zur Unterdrückung von
Gleichtaktstörungen
ein sich auf einen einen Empfangsverstärker enthaltenden Teil des
Empfängers
beziehendes Massebezugspotential kapazitiv an ein Massebezugspotential
des Senders angekoppelt werden.
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In
Abhängigkeit
von der (gegebenenfalls erfolgenden) Auftrennung des Massebezugspotentials kann
wenigstens ein auf die beiden entkoppelten Massebezugspotentiale
bezogenes Signal aufgetrennt werden, insbesondere wenigstens ein
Nutzsignal und/oder wenigstens ein Steuerungs- und/oder Überwachungssignal
und/oder die Stromversorgung. Zweckmäßigerweise werden alle Signale
aufgetrennt. Mit der Aufspaltung der Massebezugspotentiale werden
dann alle Signale, die die Trennung der Massepotentiale (beispielsweise
GND und RX-GND) bzw. deren Bereiche überschreiten und sich damit auf
beide Massepotentiale beziehen, ebenfalls aufgetrennt. Diese Auftrennung
kann im Empfänger
auf unterschiedliche Art und Weise, abhängig von der jeweiligen Art
der Signale, erfolgen, wie im Folgenden beschrieben.
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Weiterhin
kann in Abhängigkeit
von der Auftrennung des Massebezugspotentials eine zugehörige Versorgungsspannung
aufgetrennt werden. Die Versorgungsspannungsleitungen werden also
ebenfalls aufgetrennt, wobei diese Aufteilung im Rahmen der Aufteilung
der Massebezugspotentiale durchgeführt werden kann.
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Das
Massebezugspotential wird im Empfänger vorzugsweise an einer
Trennstelle derart aufgetrennt, dass zumindest ein wesentlicher
Teil wenigstens eines Gleichtaktstörsignals an dieser Trennstelle
abfällt,
und/oder das Massebezugspotential kann in einem Frequenzbereich
mit einer hohen spektralen Leistungsdichte wenigstens eines Gleichtaktstörsignals
aufgetrennt werden.
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Die
Auftrennung, falls diese vorgenommen wird, erfolgt also zweckmäßigerweise
so, dass eine effektive Unterdrückung
bzw. Reduzierung der Gleichtaktstörung möglich ist bzw. erfolgt. Hierzu wird
die Auftrennung so vorgenommen, dass ein möglichst hoher Anteil des Störsignals
an der Trennstelle bzw. im Bereich der Auftrennung abfällt, bzw. die
Auftrennung erfolgt in einem Bereich des Störsignals, in dem dessen Leistungsdichte
besonders hoch ist, um so eine effektive Reduzierung bzw. Unterdrückung des
Störsignals
zu erreichen. Die Auftrennung kann in einer Schaltungsanordnung
in einem speziell hierfür
vorgesehenen Schaltungsblock erfolgen.
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Insbesondere
kann gegebenenfalls das Massebezugspotential und/oder eine Versorgungsspannung
mittels wenigstens einer Gleichtaktunterdrückungsspule aufgetrennt werden,
insbesondere mittels einer Gleichtaktunterdrückungsspule mit einer hohen
Dämpfung
im Bereich wenigstens eines Gleichtaktstörsignals. Es wird also eine
Gleichtaktunterdrückungsspule
(GS) in eine entsprechende Schaltungsanordnung, vorzugsweise in
einen Block zur Auftrennung der Massebezugspotentiale, eingefügt, die
für den
Frequenzbereich der Gleichtaktstörung
bzw. mehrerer Gleichtaktstörsignale
zweckmäßigerweise
eine möglichst
hohe Dämpfung
aufweisen sollte.
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Außerdem kann
wenigstens ein Signal, insbesondere ein niederfrequentes Steuerungs- und/oder Überwachungssignal,
mittels wenigstens eines Optokopplers und/oder Übertragers aufgetrennt werden,
und/oder es kann wenigstens ein Signal, insbesondere ein hochfrequentes
Nutzsignal, mittels wenigstens eines optoelektrischen Wandlers und
Lichtwellenleiters aufgetrennt werden.
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Insbesondere
für die
Auftrennung niederfrequenter Signale, wie sie beispielsweise für die Steuerung
und Überwachung
verwendet werden, sind Optokoppler bzw. Übertrager empfehlenswert. Diese weisen
jedoch parasitäre
Kapazitäten
auf, weshalb gegebenenfalls zusätzlich
kleine Induktivitäten
in die Leitungen eingefügt
werden können.
Das Einfügen derartiger
Induktivitäten
ist immer dann notwendig, wenn die Impedanz der Entkopplung für die Spektralbereiche
der abzukoppelnden Gleichtaktstörung
auf Grund der parasitären
Kapazitäten
zu niedrig wird.
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Für die Trennung
hochfrequenter Signale wie beispielsweise digitaler Nutzsignale
mit hoher Datenrate kann eine Realisierung der Auftrennung mittels
Optokopplern bzw. Übertragern
technisch schwierig werden, so dass in diesem Fall optoelektrische
Wandler und entsprechende elektrooptische Wandler (E/O bzw. O/E),
die über
Lichtwellenleiter (LWL) verbunden werden, eingesetzt werden können.
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Im
Rahmen einer Auftrennung, insbesondere mittels wenigstens eines
optoelektrischen Wandlers und Lichtwellenleiters, kann wenigstens
ein analoges Signal moduliert und/oder wenigstens ein digitales
Signal codiert werden. Mit einer geeigneten Modulation bzw. Codierung
der Signale kann die Auftrennung der Signale mittels optoelektrischer
Wandler in Kombination mit Lichtwellenleitern erfolgen.
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Daneben
besteht die Möglichkeit,
durch eine Filtereinheit an einem Eingang eines Empfangsverstärkers des
Empfängers
we nigstens ein Gleichtaktstörsignal
zu unterdrücken.
Die Filterung kann gegebenenfalls auch bereits alleine, also ohne
eine Auftrennung der Massebezugspotentiale, zu einer Reduktion der
Gleichtaktstorsignale führen.
Oft ist es jedoch zweckmäßig, eine
geeignete Dimensionierung der Filterung als Ergänzung zur Auftrennung der Massebezugspotentiale
des Empfängers
vorzunehmen.
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Grundlegend
ist hierbei der Ansatz, die für die
Gleichtaktstörung
wirksame Impedanz der Terminierung der Leitung zum Empfangsverstärker möglichst
klein zu halten. Hier sind zwar durch die technische Realisierbarkeit
Grenzen gesetzt, es ist jedoch prinzipiell immer möglich, diese
Impedanz nicht größer zu wählen als
die für
das differentielle Nutzsignal wirksame Impedanz. Kleinere für Gleichtaktstörungen wirksame
Impedanzen lassen sich zumindest bei breitbandigen Nutzsignalen
auf Grund der parasitären
Effekte bei den derzeit verfügbaren
Komponenten nicht realisieren. Das Filter am Eingang des Eingangsverstärkers, das
zugleich die Leitung zwischen einem Koppler und dem Eingangsverstärker terminiert,
wird also erfindungsgemäß optimal
dimensioniert. Dadurch wird erreicht, dass von dem einen oder den
mehreren Störsignalen
nicht mehr als unbedingt notwendig am Eingang des differentiellen
Verstärkers abfällt. Dies
stellt eine deutliche Verbesserung zu bisherigen Ansätzen dar,
bei denen die wirksame Impedanz oft viel zu hoch gewählt wurde,
da die Terminierung des Gleichtaktsignals zur Festlegung des Arbeitspunktes
des Verstärkers
benutzt wurde, indem eine konstante oder sehr niederfrequent geregelte Spannung
hochohmig über
die Terminierung eingespeist wurde. Erfindungsgemäß wird demgegenüber der
Eingangswiderstandsbereich möglichst
niederohmig ausgeführt,
um den Signalstörabstand
zu maximieren. Jede weitere Erhöhung
des Eingangswiderstands verringert den Signalstörabstand bezüglich der
Gleichtaktstörungen.
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Insbesondere
kann zur Gleichtaktstörsignalunterdrückung eine
passive Filtereinheit verwendet werden, die wenigstens ein in einem
Koppler zur Auskopplung wenigstens eines Signals des Senders an
den Empfänger
vorliegendes Gleichtaktstörsignal zumindest
im Wesentlichen in dem Maße
abschwächt
wie ein zu übertragendes
Signal bzw. Nutzsignal derselben Frequenz.
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Dem
liegt die Überlegung
zu Grunde, dass derzeit keine brauchbare passive Realisierung bekannt
ist, bei der eine in den Koppler eingespeiste Gleichtaktstörung stärker abgeschwächt wird
als das zu übertragende
differentielle Nutzsignal bei der gleichen Frequenz. Zwar könnte in
einem Filter eine bifilar gewickelte Spule („Common Mode Suppression Choke") eingesetzt werden,
bei der auf Grund ihrer Wicklung für Gleichtaktstörungen eine
hohe Induktivität
wirksam ist, während
die für
das Nutzsignal wirksame Induktivität deutlich kleiner ist, jedoch
ergibt sich hier das Problem parasitärer Effekte, die dazu führen, dass
sich die Anforderungen einer großen Induktivität für niederfrequente
Gleichtaktstörsignale und
einer sehr kleinen Induktivität
für hochfrequente differentielle
Signale nicht gleichzeitig erfüllen
lassen.
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Werden
andererseits beispielsweise durch eine elektrische Verbindung der
Massebezugspotentiale die Ursachen der Gleichtaktstörung angegangen,
so ergibt sich ein vergleichsweise hoher Realisierungsaufwand und
zudem die Gefahr des Verschleißes
eines hierfür
eingesetzten mechanischen Kontakts, beispielsweise in Form eines
Schleifrings. Der durch den Verschleiß entstehende Staub kann sich
auf in der Umgebung platzierten Baugruppen ablagern und Kurzschlüsse verursachen.
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Hintergrund
der Probleme der Verwendung von Gleichtaktunterdrückungsspulen
ist, dass für
die Dimensionierung der Gleichtaktunterdrückungsspule die für Gleichtaktsignale
wirksame Induktivität
so zu wählen
ist, dass sich für
die Frequenzen, für
die die spektrale Leistungsdichte der Gleichtaktstörung ihr Maximum
besitzt, eine Impedanz ergibt, die gegenüber der für Gleichtaktsignale wirksamen
Terminierung des Eingangsverstärkers
um soviel größer ist, dass
die Amplitude des Anteils der Gleichtaktstörung, die am Eingang des Verstärkers anliegt,
für den ordnungsgemäßen Betrieb
des Verstärkers
hin reichend abgedämpft
ist. Zugleich muss allerdings die für die differentiellen Signale
wirksame Induktivität
für alle
Frequenzen im Nutzsignalband zu einer Impedanz führen, die deutlich kleiner
ist als die für
die differentiellen Signale wirksame Impedanz der Terminierung des
Eingangsverstärkers,
damit das Nutzsignal nicht zu stark abgeschwächt wird. Diese beiden Forderungen
führen
dazu, dass wie geschildert einerseits eine sehr große Induktivität für Gleichtaktsignale
erforderlich ist, wenn die Gleichtaktstörungen niederfrequent sind,
während
andererseits eine sehr kleine Induktivität für differentielle Signale benötigt wird,
wenn ein breites Nutzsignalband im Bereich hoher Frequenzen vorliegt.
Auf Grund parasitärer
Effekte lassen sich keine Gleichtaktunterdrückungsspulen in dieser Art
fertigen, dass beide Forderungen zugleich erfüllt werden, wenn das Signalband
hohe Frequenzen umfasst und die Gleichtaktstörung sehr niederfrequent ist.
Deshalb ist es hilfreich, dafür
zu sorgen, dass die im System auftretenden Unterschiede der Bezugspotentiale
so gering wie möglich
sind, die Ursachen der Störungen
also weitestgehend eliminiert werden, beispielsweise durch die geschilderte elektrische
Verbindung.
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Daneben
besteht prinzipiell die Möglichkeit einer
Realisierung eines Filters bzw. einer Filtereinheit (die gegebenenfalls
aus mehreren Einzelfiltern bestehen kann) in der Form, dass die
Gleichtaktstörung
mit aktiven Komponenten kompensiert wird. Eine derartige aktive
Realisierung ist jedoch für
hohe Datenraten auf Grund der begrenzten Bandbreite, der parasitären Elemente
und der Laufzeiten aktiver Komponenten nicht geeignet.
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Dementsprechend
bildet eine passive Filtereinheit bzw. ein passives Filter, das
eine in den Koppler eingespeiste Gleichtaktstörung genauso gut bzw. im gleichen
Maße abschwächt wie
das zu übertragende
differentielle Nutzsignal bei derselben Frequenz, unter dem Aspekt
der Realisierbarkeit ein Optimum.
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Hierzu
werden erfindungsgemäß vorzugsweise
als Filtereinheit zwei identische und nicht miteinander gekoppelte
Filter jeweils in einer von einer Hälfte eines Kopplers zu einem
Eingang eines Empfangsverstärkers
des Empfängers
führenden
Signalleitung verwendet. Es werden also in den beiden Leitungen,
auf denen das differentielle Signal vom Koppler zum Eingangsverstärker gelangt,
identische und nicht miteinander gekoppelte Filter eingefügt. Es werden
allerdings keine Filter eingesetzt, bei denen bei jeder Frequenz
Gegentaktsignale stärker
abgeschwächt
werden als Gleichtaktsignale.
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Erfindungsgemäß kann wenigstens
ein sich in einem anderen Frequenzband als wenigstens ein zu übertragendes
Signal befindendes Gleichtaktstörsignal
mittels einer der Filtereinheit zuzuordnenden bzw. zugeordneten Übertragungsfunktion
unterdrückt
werden. Die durch die Filterung eingeführte Übertragungsfunktion kann also,
wenn sich die beiden Anteile, also der Anteil des Nutzsignals bzw.
der Anteil der Gleichtaktstörung,
des Eingangssignals des Verstärkers
in unterschiedlichen Frequenzbändern
befinden, genutzt werden, um die Gleichtaktstörung gegenüber dem Nutzsignal abzuschwächen, ohne
dass dieses selbst allzu sehr abgeschwächt würde.
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Insbesondere
kann die Filtereinheit hierzu wenigstens ein Hochpassfilter aufweisen.
Im Allgemeinen ist die Art des jeweiligen (optimalen) Filters von
der Art des Nutzsignals im Vergleich zur Gleichtaktstörung bzw.
zu den mehreren Gleichtaktstörungen
abhängig.
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Weiterhin
kann das sich auf einen einen Empfangsverstärker enthaltenden Teil des
Empfängers
beziehende Massebezugspotential kapazitiv an ein Massebezugspotential
des Senders angekoppelt werden.
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Zwischen
den beiden Antennenleitungen existiert eine Fläche, deren Potential nicht
von der Erregung mit dem differentiellen Nutzsignal abhängt. Wenn
in diese Fläche
eine leitfähige
Struktur gelegt wird, so hat dies keinen Einfluss auf die Übertragung der
Gegentaktsignale, da innerhalb dieser Fläche auf Grund des überall gleichen
Potentials keine Ströme fließen. Dementsprechend
kann in diese Fläche
die Struktur eines Kopplers gelegt werden, wodurch ohne eine Degradation
der Übertragungsqualität des Nutzsignals
eine zusätzliche
Kopplung der Massepotentiale erreicht wird.
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Die
kapazitive Ankopplung kann (vorteilhafterweise) mit der Verwendung
der Filtereinheit bzw. der Aufteilung der Massebezugspotentiale
kombiniert werden, um eine insgesamt optimale Gleichtaktstörsignalunterdrückung zu
erreichen, jedoch stellt bereits der Ansatz der kapazitiven Ankopplung
als solcher einen wichtigen Schritt für die Unterdrückung von
Gleichtaktstörungen
dar.
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Insbesondere
kann zur kapazitiven Ankopplung eine mit dem entsprechenden Massebezugspotential
des Empfängers
verbundene metallische Struktur in der Nähe einer dem Massebezugspotential
des Senders zugeordneten Massebezugsfläche angeordnet werden. Eine
metallische Struktur, die mit dem Massepotential des Teils des Empfängers, der
den Eingangsverstärker
enthält,
also mit dem Massebezugssystem GND, verbunden ist, wird also in
die Nähe
einer Massefläche
des Massebezugssystems des Senders („Transmitter-Ground", TX-GND) gebracht,
wobei sich in dem Fall, dass es sich bei der Antennen-Koppler-Anordnung
um eine homogene Doppelleitung mit einer Symmetrieebene handelt,
auf der das Potential bei zueinander inverser Einspeisung 0 ist,
die kapazitive Kopplung der Massepotentiale besonders vorteilhaft
dadurch realisieren lässt, dass
die metallische Struktur genau in dieser Symmetrieebene angeordnet
wird. Die Koppelstruktur liegt dann in unmittelbarer Nähe der Kopplung
bzw. des Orts der Kopplung des differentiellen Signals, ohne dass
die Arbeitsweise der Kopplungseinrichtung hinsichtlich der Übertragung
schiefsymmetrischer Signale nachteilig beeinflusst würde.
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Wenigstens
ein zu übertragendes
Signal kann nach Durchlaufen eines Empfangsverstärkers des Empfängers weiterverarbeitet werden,
insbesondere zumindest teilweise in einem das dem Empfangsverstärker zugeordnete
Massebezugspotential aufweisenden Teil des Empfängers. Die Signalverarbeitung
kann also, zumindest teilweise, auch noch in dem Teil einer Schaltungsanordnung
erfolgen, der sich auf das Massebezugspotential GND des Empfängerverstärkers bezieht.
Beispielsweise kann in diesem Bereich eine Takt- und Datenrekonstruktion (sogenannte „Clock-Data-Recovery") durchgeführt werden.
In Abhängigkeit
der Verarbeitungsmethoden, die im Signalverarbeitungsblock durchgeführt werden,
ist es möglich,
dass auch noch am Ausgang des Signalverarbeitungsblocks hochfrequente
Signale auftreten. Des Weiteren treten hier üblicherweise niederfrequente
Signale zur Steuerung und/oder Überwachung
der Signalübertragung
bzw. -verarbeitung auf.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung eine Schaltungsanordnung, insbesondere eine
Schaltungsanordnung, die dazu ausgebildet ist, ein Verfahren der
vorstehend geschilderten Art durchzuführen, zur kontaktlosen Übertragung
wenigstens eines differentiellen Signals zwischen einem Sender und
einem Empfänger
der Schaltungsanordnung bei Vorliegen wenigstens eines Gleichtaktstörsignals,
insbesondere wenigstens eines im Vergleich zu wenigstens einem zu übertragenden
Signal niederfrequenten Gleichtaktstörsignals, wobei die Schaltungsanordnung
zur Unterdrückung
wenigstens eines Gleichtaktstörsignals
innerhalb des Empfängers
wenigstens ein Schaltungselement aufweist, das zur Auftrennung eines
dem Empfängers
zugeordneten Massenbezugspotentials in zwei voneinander entkoppelte Massebezugspotentiale
ausgebildet ist, und/oder wobei die Schaltungsanordnung eine Filtereinheit
am Eingang eines Empfangsverstärkers
des Empfängers
aufweist, die zur Unterdrückung
wenigstens eines Gleichtaktstörsignals
ausgebildet ist, wobei zur Gleichtaktstörsignalunterdrückung eine
passive Filtereinheit verwendet wird, die dazu ausgebildet ist,
wenigstens ein in einem Koppler zur Auskopplung wenigstens eines
Signals des Senders am Empfänger vorliegendes
Gleichtaktstörsignal
zumindest im Wesentlichen in dem Maße abzuschwächen wie ein zu übertragendes
Signal derselben Frequenz, und/oder wobei die Schaltungsanordnung
wenigstens ein Schaltungselement aufweist, das zur kapazitiven Ankopplung
eines sich auf einen einen Empfangsverstärker enthaltenden Teil des
Empfängers
beziehenden Massebezugspotentials an ein Massebezugspotential des
Senders ausgebildet ist.
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Die
Schaltungsanordnung weist also einen Sender und einen Empfänger auf,
zwischen denen kontaktlos, insbesondere breitbandig, differentielle Signale,
vorzugsweise Hochfrequenzsignale, übertragen werden sollen. Dabei
sind der Sender bzw. der Empfänger
in zwei Baugruppen angeordnet, beispielsweise als Bestandteile eines
rotierenden und stationären
Teils eines Computertomographen oder einer anderen medizinischen
Einrichtung.
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Des
Weiteren ist ein Schaltungselement vorgesehen, mit dem eine Auftrennung
eines Massebezugspotentials, das dem Empfänger zugeordnet ist, in zwei
voneinander entkoppelte Massebezugspotentiale möglich ist. Dieses Schaltungselement
stellt also ein Trennelement, z. B. in Form eines Trennblocks, zur
Auftrennung der Bezugspotentiale dar. Insbesondere ist so eine Auftrennung
der Massepotentiale in die beiden Potentialbereiche GND bzw. RX-GND
möglich.
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Die
Schaltungsanordnung kann wenigstens eine Gleichtaktunterdrückungsspule
zur Auftrennung des Massebezugspotentials und/oder einer Versorgungsspannung
aufweisen, insbesondere eine Gleichtaktunterdrückungsspule mit einer hohen Dämpfung im
Bereich wenigstens eines Gleichtaktstörsignals.
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Des
Weiteren kann die Schaltungsanordnung wenigstens einen zur Auftrennung
wenigstens eines Signals ausgebildeten Optokoppler und/oder Übertrager
und/oder optoelektrischen Wandler mit Lichtwellenleiter aufweisen.
Optokoppler und/oder Übertrager
empfehlen sich dabei, wie bereits vorstehend geschildert wurde,
für die
Trennung niederfrequenter Signale, während bei hochfrequenten Signalen
wie digitalen Nutzsignalen hoher Datenraten optoelektrische Wandler
in Verbindung mit Lichtwellenleitern eine vergleichsweise einfach
realisierbare Trennung ermöglichen.
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Darüber hinaus
kann die Schaltungsanordnung wenigstens eine zur Unterdrückung wenigstens eines
Gleichtaktstörsignals
ausgebildete Filtereinheit aufweisen, insbesondere als passive Filtereinheit
mit zwei identischen und nicht miteinander gekoppelten Filtern.
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Über eine
metallische Struktur in der Nähe einer
dem Massebezugspotential des Senders zugeordneten Massenbezugsfläche kann
eine kapazitive Ankopplung eines Massebezugssystems GND des Empfängers an
das Massebezugssystem TX-GND des Senders erfolgen.
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Im Übrigen gelten
die zum erfindungsgemäßen Verfahren
gemachten Ausführungen
in analoger Art und Weise für
die Schaltungsanordnung.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand
der folgenden Ausführungsbeispiele
sowie aus den Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
zur Durchführung
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 und 3 eine
als Hochpassfilter ausgebildete Filtereinheit gemäß der Erfindung
in einer Schaltungsanordnung bzw. als Ersatzschaltbild,
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4 ein
Ersatzschaltbild zur Erläuterung einer
erfindungsgemäßen Unterdrückung von Gleichtaktstörungen und
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5 ein
Ausführungsbeispiel
eines Trennblocks einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung.
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In
der 1 ist eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung 1 zur
Durchführung
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
gezeigt.
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Diese
Schaltungsanordnung 1 weist zunächst eine Signalquelle 2 auf,
von der aus das Signal bzw. Signale mit Hilfe eines Leitungstreibers 3 als differentiellem
Treiber mit zueinander invertierter Polarität in eine Antenne 4 mit
zwei Eingängen
eingespeist werden. Dem Leitungstreiber 3 ist die positive Versorgungsspannung 5 und
daneben das Massebezugspotential TX-GND 6 (Massebezugspotential
des Senders) zugeordnet.
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Die
Antenne 4 ist als homogene Doppelleitung ausgeführt, die
am Ende eine Terminierung 7 aufweist. Die homogene Doppelleitung
der Antenne 4 wird mittels der Terminierung 7 mit
ihrem Wellenwiderstand abgeschlossen. Das Signal wird wie beschrieben
im differentiellen Mode in die Antenne 4 eingespeist.
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Im
hier dargestellten Ausführungsbeispiel wird
eine weitere Leitung 8 mit dem Massebezugspotential des
Senders in homogener Art und Weise, d. h. mit über die Leitungslänge konstanten
geometrischen Abmessungen und Materialeigenschaften, parallel zu
den beiden Signalleitungen der Antenne 4 geführt. Dabei
handelt es sich hier insgesamt um eine differentielle Microstrip-Leitung,
bei der die Rückseite
eines Trägersubstrats,
das die beiden Signalleitungen trägt, metallisiert ist und mit
dem Bezugspotential des Senders verbunden ist.
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In
anderen Ausführungsbeispielen
können andere
(z. B. bereits bekannte) Hochfrequenzübertragungsleitungsformen eingesetzt
werden, z. B. Strip-Lines oder coplanare bzw. Leaky-Feeder-Leitungen.
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Alternativ
ist auch eine Ausführungsform ohne
ein parallel geführtes
Massebezugspotential möglich.
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Wird
das zu übertragende
Signal vom Leitungstreiber 3 wie hier auf beide Leitungen
der Antenne 4 mit entgegengesetzter Polarität eingespeist, so
ergibt sich die Information, die über die Doppelleitung der Antenne 4 übertragen
wird, für
Punkte auf der Leitung, die vom Anfang der Leitung jeweils gleichweit
entfernt sind, aus der Potentialdifferenz zwischen den Signalen
der beiden Leitungen der Antenne 4. Dies bedeutet, dass
eine derartige Doppelleitung in der Mitte eine Symmetrieebene aufweist, auf
der das Potential bei zueinander inverser Einspeisung 0 ist.
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Des
Weiteren ist ein Koppler 9 vorgesehen, der zusammen mit
der Antenne 4 eine Antennen-Koppler-Kombination ausbildet.
Bei dem Koppler 9 handelt es sich im hier dargestellten
Fall um zwei Metallflächen,
die über
den beiden Leitungen der Antenne 4 „schweben", diese also nicht berühren. Die
beiden Metallflächen
des Kopplers 9 lassen sich durch Spiegelung an der Symmetrieebene
der Antenne ineinander überführen.
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In
bestimmten Fällen
kann sich der Koppler 9 gegenüber der Antenne entlang einer
Kurve bewegen lassen, beispielsweise entlang einer geraden Leitungsführung für die Signalübertragung
zu translatorisch beweglichen Baugruppen sowie ringförmig für die Signalübertragung
zu rotierenden Baugruppen. Diese Bewegungsmöglichkeiten hängen vom spezifischen
Anwendungsfall ab und stellen keine Voraussetzung für die Erfindung
dar.
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Vom
Koppler 9 führen
jeweils Leitungen 10 zu einer Filtereinheit 11 am
Eingang eines Empfangs- bzw. Eingangsverstärkers 12, wobei die
Filtereinheit 11 die Leitungen 10 zwischen dem
Koppler 9 und dem Eingangsverstärker 12 terminiert.
Diese Filtereinheit 11 ist erfindungsgemäß so ausgebildet,
dass sie im Hinblick auf eine Gleichtaktstörungsunterdrückung optimal
dimensioniert ist. Dies bedeutet, dass im hier gezeigten Ausführungsbeispiel
eine passive Filtereinheit 11 verwendet wird, die eine
in einen Koppler 9 eingespeiste Gleichtaktstörung genauso gut
abschwächt
wie ein zu übertragendes
differentielles Nutzsignal bei derselben Frequenz.
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Von
der Filtereinheit 11 führen
Leitungen zum Eingangsverstärker 12 des
Empfängers,
dem die positive Versorgungsspannung 13 sowie das Massebezugspotential
GND 14 zugeordnet sind. In einer Signalverarbeitungseinheit 15 im
Anschluss an den Eingangsverstärker 12 wird
das differentielle Nutzsignal weiterverarbeitet, wobei die Signalverarbeitung
wie hier dargestellt mittels der Signalverarbeitungseinheit 15 wenigstens
zum Teil noch in dem Teil der Schaltungsanordnung 1 erfolgt,
der sich auf das Massebezugspotential GND des Empfängerverstärkers bezieht.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 1 wird eine Takt- bzw. Datenrekonstruktion in
der Signalverarbeitungseinheit 15 bzw. einem entsprechenden
Signalverarbeitungsblock durchgeführt. Auch nach der Signalverarbeitung
im Signalverarbeitungsblock liegen noch hochfrequente Signale vor.
Daneben sind niederfrequente Signale zur Steuerung und Überwachung
der Signalübertragung
und -verarbeitung an den Rest des Empfängers weiterzuleiten.
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In
der sich anschließenden
Trennungseinheit 16 findet die Auftrennung des Massebezugspotentials
GND in die beiden Bereiche bzw. Massebezugspotentiale GND und RX-GND
statt. Am Ausgang der Trennungseinheit 16 liegt dann die
Stromversorgung (RX für
Empfänger) 17 mit
der Empfängerversorgungsspannung 18 (RX-VCC)
sowie dem Empfängermassebezugspotential 19 (RX-GND),
also die abgetrennten Bereiche des Massebezugspotentials bzw. der
Versorgungsspannung, vor. Daneben liefert die Trennungseinheit 16 als
Ausgang Signale zur Signalsinke 20 sowie weitere Steuerungs-
und/oder Überwachungssignale
an die Steuerungs- und/oder Überwachungseinheit 21,
die als zugehörige
Steuerungs- bzw. Überwachungssignale
die Nutzsignale (Signalsinke 20) ergänzen.
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Des
Weiteren ist das Massebezugssystem GND 14 des Teils des
Empfängers,
der den Eingangsverstärker 12 aufweist,
an das Massebezugssystem TX-GND 6 des Senders kapazitiv
angekoppelt, wozu eine metallische Struktur 22, die mit
dem Massebezugspo tential GND 14 verbunden ist, in die Nähe der Massefläche auf
dem Potential TX-GND 6 des Senders (gemäß der Leitung 8) gebracht
wird.
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Bei
einer Antennen-Koppler-Anordnung, die als homogene Doppelleitung
ausgebildet ist, bei der eine Symmetrieebene existiert, auf der
das Potential bei zueinander inverser Einspeisung 0 ist, lässt sich die
kapazitive Kopplung der Potentiale durch eine metallische Struktur 22 in
dieser Symmetrieebene realisieren. Dies ermöglicht eine Koppelstruktur
in unmittelbarer Nähe
des Ortes der Kopplung des differentiellen Signals.
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2 stellt
einen Teil 23 der Schaltung 1 der 1 dar.
Eine Modellierung kann für
den Fall, dass ein einfacher Hochpass realisiert wird, durch das
in der 3 dargestellte Ersatzschaltbild erfolgen.
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Gezeigt
ist in der symbolischen Darstellung der 2 zum einen
die Doppelleitung der Antenne 4, zum anderen der Koppler 9 mit
seinen beiden Koppelflächen 9a.
Von den beiden Koppelflächen 9a führen jeweils
Leitungen 10 zum Filter 11 mit dem zugehörigen Massebezugspotential 14,
bei dem es sich um das Potential GND des Empfängers handelt. Aus dem Filter 11 führen zwei
Leitungen 30 weiter zu einem hier nicht dargestellten Eingangsverstärker des Empfängers.
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Das
Ersatzschaltbild der 3 zeigt eine einfache Realisierung
des Schaltungsteils 23 als Hochpassfilter, das zum einen
aus zwei Kapazitäten 31 und 32 gebildet
wird, mit denen der Koppler 9 die beiden Signale von der
Doppelleitung der Antenne 4 über die Leitungen 10 in
die Leitungen 30 zum nicht gezeigten Eingangsverstärker einkoppelt,
zum anderen aus den beiden Terminierungswiderständen 33 und 34 mit
dem zugehörigen
Massebezugspotential GND 35.
-
Mit
einer derartigen Filtereinheit gemäß dem Schaltungsteil 23,
die als Hochpassfilter ausgebildet ist, ist es möglich, die durch die Filterung
eingeführte Übertragungsfunktion
zu nutzen, um die Gleichtaktstörung
gegenüber
dem Nutzsignal abzuschwächen, ohne
dass das Nutzsignal selbst zu sehr abgeschwächt würde. Hierzu müssen die
beiden Anteile des Eingangssignals, also das Nutzsignal und die Gleichtaktstörung, sich
in unterschiedlichen Frequenzbändern
befinden, beispielsweise derart, dass die Datenrate hoch und die
Gleichtaktstörung
niederfrequent ist.
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In
der 4 ist ein Ersatzschaltbild 36 zur Erläuterung
einer erfindungsgemäßen Unterdrückung von
Gleichtaktstörungen
gezeigt. Dabei sind die aufgrund der Potentialdifferenz zwischen
den beiden Massepotentialen TX-GND 37 (Sendermasse) und
RX-GND 38a (Empfängermasse)
vorhandenen Gleichtaktstörungen
in diesem Ersatzschaltbild 36 als Spannungsquelle 39 (Ucommon) modelliert. Die Gleichtaktstörung wird über die
beiden Ausgänge
eines Leitungstreibers auf die beiden Leitungen einer Antenne eingespeist.
Der resultierende Innenwiderstand des Leitungstreibers lässt sich
für die
Gleichtaktstörung
als Parallelschaltung der beiden Innenwiderstände RD der
einzelnen Treiber modellieren und ergibt sich als Widerstand 40 zu
RD/2.
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Bei
einem Spektrum der Gleichtaktstörung, das
bei deutlich niedrigeren Frequenzen liegt als das Spektrum des Nutzsignals,
können
Laufzeiteffekte innerhalb der Kopplerstrukturen vernachlässigt werden.
Die Kopplung kann somit als rein kapazitiv betrachtet werden. Bei
der Kopplung über
zwei Kopplerflächen
eines Kopplers K ist zu berücksichtigen,
dass die Zeitverläufe
der Spannung an den beiden Kopplerflächen im Fall von Gleichtaktsignalen
identisch sind, so dass der Koppler als Parallelschaltung der beiden
Kopplerkapazitäten
C der einzelnen Kopplerflächen
modelliert werden kann. Daraus ergibt sich die Koppelkapazität 42 für Gleichtaktsignale
zu 2·C.
-
Die
zusätzlich
eingeführte
Kopplung zwischen den Massebezugssystemen des Senders und des Eingangsteils
des Empfängers
wird als diskrete Kapazität 41 (CGK) modelliert.
-
Die
Abkopplung der Massebezugspotentiale GND 38b und RX-GND 38a lässt sich
in zweiter Näherung
als Induktivität 43 (Lcommon) mit parasitären Elementen 44, 45 (Widerstand
Rcommon und Kapazität Ccommon)
modellieren. Die parasitären
Elemente können
zum Teil den Datenblättern
der verwendeten Bauteile entnommen werden. Die parasitäre Kapazität hängt jedoch
auch von der räumlichen
Anordnung der beiden entkoppelten Schaltungsteile des Empfängers zueinander
ab.
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Für den Gleichtaktanteil
der Signale auf den Leitungen zu den beiden Eingängen eines differentiellen
Verstärkers
wirken die beiden in der Schaltung enthaltenen Terminierungswiderstände R(
33 und
34 in
3)
wie eine Parallelschaltung mit der Eingangsimpedanz
46 in
Höhe von
R/2. Die an diesen Widerständen
abfallende Spannung
47, die sich mit U
V bezeichnen
lässt,
ist die am Verstärker
auftretende Gleichtaktstörung.
Dementsprechend ist eine Dimensionierung der Hardwarerealisierung
beispielsweise gemäß der Schaltungsanordnung
1 der
1 derart möglich, dass
die Common-Mode-Unterdrückung
als Quotient der Spannung
47 sowie der Spannung der Spannungsquelle
39,
einstellbar ist. Somit ist
der Signalstörabstand,
also die Differenz zwischen dem differentiellen Nutzsignal und der
Common-Mode-Störung,
maximierbar.
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Die 5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Trennblocks 48 einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
beispielsweise für
eine Schaltungsanordnung gemäß 1.
Der Trennblock 48 weist zunächst zur Trennung der Massepotentiale
und der Versorgungsspannungsleitungen eine Gleichtaktunterdrückungsspule 49 auf,
die für
den Frequenzbereich der Gleichtaktstörung eine hohe Dämpfung zeigt.
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Zudem
ist für
die Trennung niederfrequenter Signale eine Kombination eines Optokopplers 50 mit einer
Induktivität 51 vorgesehen.
Niederfrequente Signale dienen in einer Schaltungsanordnung beispielsweise
zur Steuerung und Überwachung.
Die Induktivitäten
beispielsweise wie die Induktivität 51, die zusätzlich in
die entsprechenden Leitungen eingefügt werden, dienen dazu, den
parasitären
Kapazitäten eines
Optokopplers 50 oder gegebenenfalls eines Übertragers
entgegenzuwirken. Damit wird verhindert, dass die Impedanz der Entkopplung
für die Spektralbereiche
der abzukoppelnden Gleichtaktstörung
auf Grund der parasitären
Kapazitäten
zu niedrig wird.
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Zur
Trennung hochfrequenter Signale sind des Weiteren ein elektrooptischer
Wandler 52 sowie ein optoelektrischer Wandler 53 in
Kombination mit einem Lichtwellenleiter 54 vorgesehen.
Dabei kann es erforderlich werden, analoge Signale gegebenenfalls
noch geeignet zu modulieren bzw. digitale Signale geeignet zu codieren.
-
Somit
kann erfindungsgemäß eine wirksame Reduktion
bzw. Unterdrückung
der bei der kontaktlosen breitbandigen Übertragung differentieller
Hochfrequenzsignale zwischen zwei Baugruppen auftretenden relativ
starken niederfrequenten Gleichtaktstörungen erreicht werden. Dies
geschieht zunächst durch
die Aufteilung der Massebezugspotentiale im Empfänger, aber ergänzend auch
durch eine geeignete Filterdimensionierung am Eingang des Eingangsverstärkers bzw.
eine kapazitive Ankopplung des Massebezugssystems des Empfängers, soweit dieses
auf den Empfängerteil,
der den Eingangsverstärker
enthält,
bezogen ist, an das Massebezugssystem des Senders.
-
- 1
- Schaltungsanordnung
- 2
- Signalquelle
- 3
- Leitungstreiber
- 4
- Antenne
- 5
- positive
Versorgungsspannung
- 6
- Massebezugspotential
TX-GND
- 7
- Terminierung
- 8
- Leitung
- 9
- Koppler
- 9a
- Koppelfläche
- 10
- Leitung
- 11
- Filtereinheit
- 12
- Eingangsverstärker
- 13
- Versorgungsspannung
- 14
- Massebezugspotential
GND
- 15
- Signalverarbeitungseinheit
- 16
- Trennungseinheit
- 17
- Stromversorgung
RX
- 18
- Empfängerversorgungsspannung
- 19
- Empfängermassebezugspotential
RX-GND
- 20
- Signalsinke
- 21
- Steuerungs-
und/oder Überwachungseinheit
- 22
- metallische
Struktur
- 23
- Schaltungsteil
- 30
- Leitung
- 31
- Kapazität
- 32
- Kapazität
- 33
- Terminierungswiderstand
- 34
- Terminierungswiderstand
- 35
- Massebezugspotential
GND
- 36
- Ersatzschaltbild
- 37
- Massepotential
TX-GND
- 38a
- Massepotential
RX-GND
- 38b
- Massepotential
GND
- 39
- Spannungsquelle
- 40
- Widerstand
- 41
- Kapazität
- 42
- Koppelkapazität
- 43
- Induktivität
- 44
- parasitäres Element
- 45
- parasitäres Element
- 46
- Eingangsimpedanz
- 47
- Spannung
- 48
- Trennblock
- 49
- Gleichtaktunterdrückungsspule
- 50
- Optokoppler
- 51
- Induktivität
- 52
- elektrooptischer
Wandler
- 53
- optoelektrischer
Wandler
- 54
- Lichtwellenleiter