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Die
Erfindung betrifft eine Gurtbringervorrichtung für die
Fahrzeuginsassen der Vordersitze eines viertürigen Kraftfahrzeugs,
sowie ein entsprechendes Verfahren zum Verstellen eines Gurtbringers.
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Eine
Gurtbringervorrichtung gemäß Stand der Technik
umfasst in der Regel einen Gurtbringer zum Zuführen eines
Sicherheitsgurts zu einem Fahrzeuginsassen auf den Vordersitzen
eines Kraftfahrzeugs. Mit dem Gurtbringer wird dabei der Sicherheitsgurt
in eine für den Fahrzeuginsassen bequeme Griffposition
geführt, so dass dieser den Sicherheitsgurt ohne ein mühsames
Drehen bequem ergreifen kann.
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Ein
derartiger Gurtbringer ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 036 361 A1 bekannt.
Zum Bewegen des Sicherheitsgurtes umfasst der in der
DE 10 2004 036 361 A1 vorgeschlagene
Gurtbringer ein Führungsmittel und eine am Führungsmittel
angeordnete Gurtfangeinrichtung. Für eine Zuführung
des Sicherheitsgurtes bewegt sich das Führungsmittel auf einer
Bewegungsbahn aus einer Einfahrposition, insbesondere im Bereich
der B-Säule, in eine Ausfahrposition. Während
der Bewegung in die Ausfahrposition ergreift die am Führungsmittel
angeordnete Gurtfangeinrichtung den Sicherheitsgurt des Fahrzeugs und
bewegt diesen in eine Anbieteposition.
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Ausgehend
vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine möglichst vielfältig einsetzbare Gurtbringervorrichtung
für ein Kraftfahrzeug anzugeben. Eine weitere Aufgabe besteht
darin, ein Verfahren zum möglichst gefahrlosen Verstellen
eines Gurtbringers anzugeben.
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Die
erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst
durch eine Gurtbringervorrichtung für ein viertüriges
Kraftfahrzeug, mit einer Fondtür und mit einem darin integrierten
Gurtbringer, wobei der Gurtbringer ein Führungsmittel und
eine am Führungsmittel angeordnete Gurtfangeinrichtung
umfasst, mit einer Antriebseinheit zum Bewegen des Führungsmittels
zwischen einer Einfahr- und einer Ausfahrposition, wobei sich die
Gurtfangeinrichtung in der Ausfahrposition in einer von einem Vordersitz erreichbaren
Anbieteposition befindet, mit einer Anzahl von Sensoren zur Erfassung
einer Anzahl von Sensorsignalen, sowie mit einer Steuervorrichtung, die
mit der Anzahl von Sensoren und der Antriebseinheit verbunden ist,
wobei die Steuervorrichtung dafür eingerichtet ist, die
Antriebseinheit zum Bewegen des Führungmittels unter Berücksichtigung
mindestens eines Sensorsignals anzusteuern.
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Bei
einem modernen Kraftfahrzeug wird häufig ein möglichst
hoher Nutzungskomfort für einen Fahrzeuginsassen angestrebt.
Diesem Trend entsprechend ist ein verstärktes Kundeninteresse
nach einer Komfortausstattung des Fahrzeugs, wie beispielsweise
nach einem elektrisch betriebenen Gurtbringer, erkennbar. Bekannte
Gurtbringer sind für eine Anbringung an einem nicht-bewegbaren
Karosserieteil im Bereich des Fahrzeugfonds, beispielsweise im Bereich
der B-Säule, vorgesehen. Daraus ergibt sich eine bislang
von der Fachwelt beachtete Anwendungseinschränkung auf
zweitürige Fahrzeuge, also auf Cabrios oder auf Coupés.
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Die
Erfindung erkennt nun überraschend, dass sich der Anwendungsbereich
einer Gurtbringervorrichtung auf viertürige Kraftfahrzeuge
erweitern lässt, indem der bisherige Vorbehalt der Fachwelt überwunden
wird, und der Gurtbringer von einem starren Karosserieteil auf eine
bewegbare Fondtüre übertragen wird. Mitteils der
Gurtfangeinrichtung wird dabei bei einem Ausfahren des Führungsmittels
der Sicherheitsgurt eines Vordersitzes ergriffen und dem darauf
sitzenden Insassen über die Lehne so angeboten, dass dieser
ihn bequem ergreifen kann.
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Die
Berücksichtigung mindestens eines Sensorsignals bei der
Steuerung es Antriebs bzw. bei der Bewegung des Führungsmittels
ermöglicht es dabei, auf be sondere Umstände, insbesondere
auf solche Umstände, die sich durch die Integration des
Gurtbringers in eine bewegliche Fondtüre ergeben, Rücksicht
zu nehmen. Durch die Berücksichtigung eines Sensorsignals
kann aber auch der Bewegungsablauf des Gurtbringers weiter automatisiert
werden, wodurch sich nicht nur der Komfort für den Fahrzeuginsassen,
sondern auch seine Sicherheit erhöhen lässt. Auch
kann durch die Berücksichtigung eines Sensorsignals ein
Zerstörungsrisiko für den ausgefahrenen Gurtbringer
verringert werden.
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Der
Gurtbringer umfasst ein Führungsmittel und eine Gurtfangeinrichtung,
die an einem Ende des Führungsmittels angeordnet ist. Für
eine Zuführung eines Sicherheitsgurtes zu einem auf einem
Fahrzeugsitz befindlichen Insassen wird die Gurtfangeinrichtung
aus einer Ruheposition im Bereich der Fondtür in eine Anbietposition
im Bereich der Rückenlehne des Vordersitzes bewegt, was
durch eine Bewegung des Führungsmittels von einer Einfahr-
in eine Ausfahrposition vorgenommen wird. Während der Bewegung
in die Ausfahrposition ergreift die Gurtfangeinrichtung den Sicherheitsgurt
und nimmt diesen in die Anbieteposition mit.
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Der
Gurtbringer und die Antriebseinheit sind vorzugsweise versteckt
unter einem Innenverkleidungselement der Fondtür angeordnet,
so dass sich insgesamt eine optisch ansprechende Innenraumgestaltung
ergibt. Bei einer Betätigung des Gurtbringers wird das
Führungsmittel dann aus einer entsprechenden Öffnung
der Innenverkleidung ausgefahren. Das Führungsmittel ist
häufig in Form einer langgestreckten Führungsstange
ausgeführt, die sich im ausgefahrenen Zustand beispielsweise
aus einer Innenverkleidungsöffnung der Fondtüre
in Richtung der Rückenlehne des Vordersitzes des Fahrzeugs
erstreckt. Die Gurtfangeinrichtung ist in diesem Fall an dem der Rückenlehne
zugewandten Ende des Führungsmittels befestigt.
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Unter
Berücksichtigung eines oder mehrerer Sensorsignale wird
das Führungsmittel durch eine entsprechende Ansteuerung
der Antriebseinheit, die beispielsweise als ein Elektromotor ausgeführt
ist, aus der Fondtür ausgefahren und/oder in die Fondtür eingefahren.
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Zur
Erfassung der Sensorsignale ist eine Anzahl von Sensoren vorgesehen.
Die Sensoren können dabei grundsätzlich beliebig
im Fahrzeug angeordnet sein, beispielsweise im Bereich eines Fahrzeugsitzes,
an der Gurtfangeinrichtung, an dem Führungsmittel oder
im Bereich der Fahrzeugtüren. Vorzugsweise können
zur automatisierten Ansteuerung des Gurtbringers bereits ohnehin
vorhandene Sensoren verwendet werden. Solche Sensoren sind beispielsweise
Sitzbelegungssensoren, Türzustandssensoren oder Drehsensoren
des Antriebs.
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Zur
Erhöhung der Sicherheit des Insassen kann auch eine Detektion
eines Zusammenstoßes des ausfahrenden Führungsmittels
mit dem Fahrzeuginsassen vorgesehen sein, wobei im Falle eines detektierten
Zusammenstoßes dann insbesondere ein Wiedereinfahren des
Führungsmittels angesteuert wird. Zur Erfassung eines Zusammenstoßereignisses
ist beispielsweise ein taktiler Sensor oder ein Sensor zur Erfassung
einer Motorgeschwindigkeit eines Elektromotors gegeben.
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In
einer vorteilhaften automatisierten Ausgestaltung der Gurtbringervorrichtung
ist ein Zündschalterbetätigungssensor vorgesehen
und die Steuervorrichtung ist dafür eingerichtet, ein Ausfahren des
Führungsmittels erst bei Vorhandensein eines Zündschalterbetätigungssignals
anzusteuern. Unter einem Zündschalter wird in dem Zusammenhang
beispielsweise ein Zündschloss, das durch einen Zündschlüssel
betätigbar ist, oder alternativ ein schlüssellos
betätigbarer Anlassschalter, z. B. ein Drucktastenschalter,
verstanden. Der Zundschalterbetätigungssensor ist beispielsweise
als ein Messwertgeber zur Erfassung der Spannnungsversorgung des Zündschalters
gegeben. Alternativ kann auf ein Meßsignal eines zentralen
elektronischen Steuerkreis über eine geeignete Schnittstelle
zugegriffen werden. Erst bei einer erfassten Betätigung
des Zündschalters, beispielsweise durch ein Einstecken
des Zündschlüssels in das Zündschloss,
wird das Führungsmittel ausgefahren, so dass die am Führungsmittel angeordnete
Gurtfangeinrichtung den Sicherheitsgurt in die Anbietposition zu
dem Fahrzeuginsassen führen kann. Dadurch wird dem Fahrer
bei Betätigung des Zündschalters automatisch der
Si cherheitsgurt gereicht, so dass sich der Fahrer nicht erst mühsam
in Richtung einer Gurtaufhängung drehen muß.
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In
einer ebenso vorteilhaften Ausführung ist ein Sitzbelegungssensor
eines Vordersitzes vorgesehen und die Steuervorrichtung dafür
eingerichtet, ein Ausfahren des Führungsmittels erst bei
Vorhandensein eines Sitzbelegungssignals anzusteuern. Der Sitzbelegungssensor
ist beispielsweise in die Sitzfläche eines Vordersitzes
integriert, und kann als ein Drucksensor gegeben sein. Auf das Signal
eines derartigen Sensors kann beispielsweise über eine geeignete
Schnittstelle eines elektronischen Steuerkreises zurückgegriffen
werden. Dabei wird erst bei einer erfassten Sitzbelegung des Vordersitzes,
beispielsweise des Fahrer- und/oder des Beifahrersitzes, das Führungsmittel
ausgefahren, so dass automatisiert dem jeweiligen Insassen, der
in das Fahrzeug einsteigt und Platz nimmt, der Sicherheitsgurt angeboten
wird. Wird keine Sitzbelegung detektiert, unterbleibt eine Betätigung
des Gurtbringers. Diese Ausgestaltung kann alternativ oder ergänzend
zu der vorbeschriebenen Ausführung gewählt werden.
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Vorteilhafterweise
ist weiter ein Türschließsensor vorgesehen und
die Steuervorrichtung ist dafür eingerichtet, erst bei
Vorhandensein eines Türschließsignals ein Ausfahren
des Führungsmittels anzusteuern. Der Türschließsensor
ist dabei beispielsweise als ein mechanischer, induktiver, kapazitiver
oder optischer Sensor gegeben, mit dem jeweils zwischen einer geschlossenen
und einer geöffneten Tür unterschieden werden
kann. Ein derartiger Türschließsensor ist beispielsweise
in einer Türumrahmung einer Fahrzeugtür angeordnet
und erfasst den Türzustand der Fondtür und/oder
der Vordertür. In dieser Ausgestaltung wird das Führungsmittel
beispielsweise erst bei einer geschlossenen Fondtür aus
dieser ausgefahren, so dass eine Verletzungsgefahr für
einen Fondinsassen oder eine Beschädigung des ausgefahrenen
Gurtbringers durch eine Bewegung der Fondtür vermieden
werden kann. Zusätzlich kann es in dieser Ausführung
aus demselben Grund auch vorgesehen sein, ein Ausfahren des Führungsmittels
bzw. eine Betätigung des Gurtbringers auch nur bei einer
geschlossenen Vordertür anzusteuern. Da das Führungsmittel
bei einem Ausfahren in der Regel wie eine parallel zur Längsrichtung des
Fahrzeugs ausgerichtete Stange in einen Vordertürbereich
hineinragt, kann es für einen vorderen Insassen ebenfalls
zu einer Verletzungsgefährdung kommen, wenn dieser bei
einem ausgefahrenen Führungsmittel in das Fahrzeug einsteigen
will. Durch die angegebene Ausgestaltung wird somit sowohl die Verletzungsgefahr
für einen Fond- als auch für einen vorderen Insassen
minimiert werden.
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In
einer weiter bevorzugten Ausgestaltung ist die Steuervorrichtung
dafür eingerichtet, ein Ausfahren des Führungsmittels
erst bei einer erfassten Sitzbelegung des Vordersitzes, einem erfassten
geschlossenen Türzustand der Vordertür und bei
einem erfassten geschlossenen Türzustand der Fondtür
anzusteuern. In dieser Ausführung wird das Führungsmittel
gerade dann ausgefahren, wenn eine Sitzbelegung eines der Vordersitze
erfasst wurde, und sowohl die Vordertür als auch die Fondtür
geschlossen ist. In dieser Ausführung werden auf vorteilhafte
Weise komfort- und sicherheitsrelevante Merkmale berücksichtigt.
Dabei kann insbesondere auch vorgesehen sein, während eines
Ausfahrens des Führungsmittels den Türzustand
der Fondtür zu überwachen, und bei einer Öffnung
der Fondtür während des gestarteten Bewegungsvorgangs
des Gurtbringers das Führungsmittel wieder einzufahren.
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In
einer weiter zweckmäßigen Ausgestaltung ist ein
Türbetätigungssensor vorgesehen und die Steuervorrichtung
ist dafür eingerichtet, bei Vorhandensein eines Türbetätigungssignals
ein Einfahren des Führungsmittels anzusteuern. Ein derartiger
Türbetätigungssensor ist beispielsweise in einem
Türgriff angeordnet. Auch kann für denselben Zweck
im Falle eines elektrischen Antriebs einer Fahrzeugtür auf
ein entsprechendes Steuersignal des Antriebs zurückgegeriffen
werden. Insbesondere kann der Türbetätigungssensor
auch mit dem Türschließsensor identisch sein,
da auch dieser durch eine Änderung seines Zustands ein Öffnen
und insofern ein Betätigen der Fahrzeugtür anzeigt.
Insofern kann auf dasselbe Sensorsignal wie bei dem Türschließsensor
zurückgegriffen werden. Der Türbetätigungssensor
erfasst insbesondere auch einen Betätigungswunsch, also
den Wunsch für ein Öffnen oder ein Schließen
einer Fahrzeugtür. Dazu kann als Betä tigungssensor
beispielsweise ein Öffnungshebel oder ein Öffnungstaster
herangezogen werden. Insbesondere ein Öffnen oder ein Öffnungswunsch
einer geschlossenen Fondtür und/oder einer geschlossenen Vordertür
erfasst. Bei Erfassung eines Öffnungswunsches oder einer Öffnung
der Fond- und/oder der Vordertür wird ein Einfahren des
Führungsmittels angesteuert, um eine potentielle Verletzungsgefährdung
für einen Fahrzeuginsassen bei einem Ein- oder Ausstieg
zu vermeiden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist ein Öffnungsmechanismus
der Fondtür vorgesehen, wobei ein Öffnen der Fondtür
mittels des Öffnungsmechanismus nach Erfassen eines Öffnungswunsches
zeitverzögert erst nach Einfahren des Führungsmittels
zugelassen wird. Hierdurch wird eine Beschädigung oder
eine Zerstörung des ausgefahrenen Gurtbringers durch ein
versehentliches Öffnen der Fondtür sicher verhindert.
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Vorteilhafterweise
ist ein mit der Steuervorrichtung verbundenes Türverriegelungsmittel
vorgesehen und die Steuervorrichtung ist dafür eingerichtet,
ein Verriegeln und ein darauf folgendes Entriegeln unter Berücksichtigung
einer Betätigung des Gurtbringers anzusteuern. Bei einer
erfassten Betätigung des Gurtbringers wird eine Fahrzeugtür,
also insbesondere die Fondtür und/oder die Vordertür, mittels
des Verriegelungsmittels verriegelt. Dadurch wird verhindert, dass
bei einem Aus- oder Einfahren des Führungsmittels die Fahrzeugtür
geöffnet wird, was gegebenenfalls zu einer Verletzungsgefährdung eines
Fahrzeuginsassen führen könnte. Auch hierdurch
wird eine Beschädigung des ausgefahrenen Gurtbringers vermieden.
Eine Entriegelung erfolgt insbesondere erst, wenn das Führungsmittel
wieder in die Ruheposition eingefahren ist.
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Vorzugsweise
ist ein manuell betätigbarer Einfahrschalter unmittelbar
an einem Türbetätigungshebel oder Türbetätigungstaster
vorgesehen, und die Steuervorrichtung ist dafür eingerichtet,
ein Einfahren unter Berücksichtigung einer Betätigung des
Einfahrschalters anzusteuern. In dieser Ausführung wird
bei Betätigung des Türbetätigunshebels oder
-tasters von einem Fahrzeuginsassen beispiels weise ein Ausfahrvorgang
des Führungsmittels unterbrochen und ein Einfahren des
Führungsmittels eingeleitet. Hierdurch wird vor einem Öffnen
der Fahrzeugtür das Einfahren des Führungsmittels
manuell eingeleitet wird. Insbesondere bei einer entsprechenden
Ausgestaltung der Fondtür wird dadurch eine Beschädigung
des ausgefahrenen Gurtbringers vermieden.
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Zweckmäßigerweise
umfasst das Führungsmittel zumindest einen elastisch verformbaren
Bereich. Dazu ist beispielsweise ein Federelement vorgesehen oder
das Führungsmittel ist alternativ aus einem elastisch verformbaren
Material, beispielsweise aus einem geeigneten Kunststoff, gefertigt.
In dieser Ausführung wird bei einer Kollision des Führungsmittels
mit einem Fahrzeuginsassen oder beispielsweise auch mit einer Rückenlehne
des Vordersitzes bei einer unbedachten Öffnung der Fondtür,
insbesondere eine Beschädigung des Gurtbringers vermieden.
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Zweckmäßigerweise
ist das Führungsmittel und die Gurtfangeinrichtung mit
einer glatten Oberfläche zum Vordersitz ausgestattet. Hierdurch
wird ein Verhaken des Gurtbringers beim Ein- oder Ausfahren mit
der Rückenlehne eines Vordersitzes vermieden.
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Vorteilhafterweise
ist die Gurtfangeinrichtung mittels eines bewegbaren Verbindungsmittels
mit dem Führungsmittel verbunden. Durch das bewegbare Verbindungmittel
kann insbesondere eine bedarfsoptimierte Position der Gurtfangeinrichtung
an dem Verbindungsmittel zum Ergreifen des Sicherheitsgurtes realisiert
werden.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführung umfasst das Verbindungsmittel
ein Schwenkmittel, das die Gurtfangeinrichtung verschwenkbar mit
dem Führungsmittel verbindet. In dieser Ausführung
wird die Gurtfangeinrichtung insbesondere bei einem Ausfahren des
Führungsmittels in eine relativ zum Führungsmittel
gespreizte Position bewegt. Durch eine derartig gespreizte Position
wird ein sicheres Ergreifen und Mitführen des Sicherheitsgurtes
durch die Gurtfangeinrichtung ge währleistet. Zum Verschwenken
umfasst ein derartiges Verbindungsmittel beispielsweise ein Federelement.
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In
einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung ist das Führungsmittel über
ein Rastmittel mit der Antriebseinheit lösbar verbunden,
wobei das Rastmittel ausgestaltet ist, bei einer seitlichen Auslenkung
des Führungsmittels auszurasten. In dieser Ausführung wird
bei einem Verhaken der Gurtfangeinrichtung in einem Hindernis, beispielsweise
in einer Sitzlehne, oder bei einem Stoß mit einem Fahrzeuginsassen, die
Gurtfangeinrichtung ausgerastet, so dass eine Beschädigung
des Gurtbringers oder eine Verletzung des Insassen vermieden ist.
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Die
auf ein Verfahren gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst
durch ein Verfahren zum Verstellen eines Gurtbringers eines viertürigen Kraftfahrzeugs,
wobei ein eine Gurtfangeinrichtung tragendes Führungsmittel
mittels einer Antriebseinheit an einer Fondtür zwischen
einer Einfahr- und einer Ausfahrposition bewegt wird, wobei die
Gurtfangeinrichtung in der Ausfahrposition zu einer von einem Vordersitz
erreichbaren Anbieteposition gebracht wird, wobei eine Anzahl von
Sensorsignalen erfasst wird, und wobei das Antriebsmittel unter
Berücksichtigung mindestens eines Sensorsignals gesteuert wird.
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Weiter
vorteilhafte Ausgestaltungen sind den auf ein Verfahren gerichteten
Unteransprüchen zu entnehmen. Die für die Gurtbringervorrichtung
geschilderten Vorteile können hierbei sinngemäß auf das
Verfahren übertragen werden.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung
erläutert.
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Dabei
zeigt:
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1:
in einer Seitenansicht eine Prinzipskizze eines viertürigen
Kraftfahrzeugs mit einer Gurtbringervorrichtung für die
Insassen der Vordersitze.
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In 1 ist
eine stark schematische Seitenansicht eines viertürigen
Kraftfahrzeugs 2 mit einer Gurtbringervorrichtung 4 dargestellt.
In der dargestellten Seitenansicht des Fahrzeugs 2 sind
eine Vordertür 6 und eine Fondtür 8 des
Kraftfahrzeugs 2 zu sehen. In der Darstellung skizziert
sind ebenso ein Vordersitz 10, ein Rücksitz 12 sowie
ein Lenkrad 13 mit einem daran angeordneten Zündschalter 14. Durch
die gestrichelte Darstellung wird angedeutet, dass der Vordersitz 10,
der Rücksitz 12, sowie das Lenkrad 14 verborgen
im Fahrzeuginneren liegen.
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Gemäß der
Figur umfasst die Gurtbringervorrichtung 4 einen Gurtbringer 16,
der mittels einer steuerbaren elektrischen Antriebseinheit 18 angetrieben
wird, eine Steuervorrichtung 17, sowie eine Anzahl von
Sensoren, die im folgenden noch detailliert beschrieben werden.
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Der
Gurtbringer 16 ist für die Fahrzeuginsassen versteckt
hinter einer Innenverkleidung der Fondtür 6 angeordnet
und umfasst ein Führungsmittel 20, das hier als
eine flexible Führungsstange mit einer zum Antrieb vorgesehenen,
nicht dargestellten Verzahnung ausgeführt ist, sowie eine
an dem Führungsmittel 20 angeordnete Gurtfangeinrichtung 22. In
der Figur ist der Gurtbringer 16 in einer Ruheposition
dargestellt. In dieser Ruheposition ist das Führungsmittel 20 vollständig
hinter der Innenverkleidung der Fondtür 6 eingefahren,
während die Gurtfangeinrichtung 22 eine Öffnung
der Innenverkleidung im Wesentlichen verschließt.
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In
einer nicht weiter dargestellten Ausfahrposition des Gurtbringers 16 ist
das Führungsmittel 20 mit der daran befestigten
Gurtfangeinrichtung 22 in Richtung einer Rückenlehne 24 des
Vordersitzes 10 aus der Innenverkleidungsöffnung
ausgefahren. In dieser Ausfahrposition des Gurtbringers 16 ist
ein Sicherheitsgurt 26 mittels der Gurtfangeinrichtung 22 neben
die Rückenlehne 24 des Vordersitzes 10 herangeführt,
so dass ein auf dem Vordersitz 10 sitzender Fahrzeuginsasse
den Sicherheitsgurt 26 bequem ergreifen kann, um sich anzuschnallen.
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Während
der Ausfahrbewegung des Führungsmittels 20 von
der Einfahr- oder Ruheposition in die Ausfahrposition tritt hierzu
die Gurtfangeinrichtung 22, die an dem der Rückenlehne 24 zugewandten
Ende des Führungsmittels 20 angeordnet ist, mit dem
Sicherheitsgurt 26 in Kontakt und nimmt diesen in die Anbietepositio
mit. Dazu weist die Gurtfangeinrichtung 22 ein Schwenkmittel 30 auf,
das während der Ausfahrbewegung des Führungsmittels 20 die Gurtfangeinrichtung 22 in
eine quer zur Bewegungsrichtung 28 gespreizte Position
verschwenkt. Durch eine derartig gespreizte Ausrichtung der Gurtfangeinrichtung 22 wird
gewährleistet, dass der Sicherheitsgurt 26 während
der Ausfahrbewegung von der Gurtfangeinrichtung 22 zuverlässig
ergriffen und mitgeführt wird.
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Des
Weiteren ist die Führungsvorrichtung 20 über
ein Rastmittel 32 lösbar mit der Antriebseinheit 18 verbunden.
Bei einer seitlichen Auslenkung des Führungsmittels 20 quer
zur Bewegungsrichtung infolge einer unbedachten Öffnung
der Fondtür 8 bei ausgefahrenem Gurtbringer 16 wird
das Führungsmittel 20 bei entsprechendem Krafteintrag
an dem Rastmittel 32 ausgeclipst, so dass eine Beschädigung
von Fahrzeugkomponenten oder des Gurtbringers 16 selbst
und insbesondere eine Verletzung eines Insassen vermieden wird.
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Das
Führungsmittel 20 wird mittels Steuerung der Antriebseinheit 18 angetrieben.
Die Antriebseinheit 18 greift hierzu in die Verzahnung
des Führungsmittels 20 ein. Die Antriebseinheit 18 ist, ebenso
wie der Gurtbringer 16, versteckt hinter der Innenverkleidung
der Vordertür 6 angeordnet.
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Die
Antriebseinheit 18 wird von der Steuervorrichtung 17,
unter Berücksichtigung verschiedener Sensorsignale, angesteuert.
Dazu ist die Steuervorrichtung 17 als ein elektronischer
Steuerkreis mit einer Reihe von Signaleingängen 34 zum
Empfang der Sensorsignale gegeben. Die Steuervorrichtung 17 empfängt
bzw. fragt die Sensorsignale eines Sitzbelegungssensor 40 des
Vordersitzes 10, eines Türschließsensors 42 der
Fondtür 8, eines Türschließsensors 43 der
Vordertür 6, eines Türbetätigungssensors 44 der
Fondtür 8, eines Türbetätigungssensors 45 der
Vordertür 6 und eines Zündschalterbetätigungssensors 46 jeweils
an den Signalabgriffen 40', 42', 43', 44', 45' bzw. 46' des
jeweiligen Sensors ab und wertet die über die Signaleingänge 34 empfangenen
Signale hinsichtlich einer Ansteuerung der Antriebseinheit 18 aus.
Durch die gezeigte Ansteuerung wird zum einen die Sicherheit eines
Fahrzeuginsassen beim Ausfahren des Führungsmittels 20 gewährleistet.
Zum anderen wird wird ein möglichst hoher Bedienkomfort
für den Fahrzeuginsassen des Fahrzeugs 2 realisiert.
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Der
Zündschalterbetätigungssensor 46 ist hier
an dem Zündschalter 14 angeordnet und z. B. als ein
Messwertgeber gegeben, der eine Spannnungsversorgung des Zündschalters 14 erfasst.
Der Zündschalterbetätigungssensor 46 erfasst
insofern eine Betätigung des Zündschalters 14,
der hier als ein Zündschloss gegeben ist. Bei einer erfassten
Betätigung des Zündschalters 14 infolge
des Einführens des Zündschlüssels in
das Zündschloss gibt der Sensor 46 ein Zündschalterbetätigungssignal
an die Steuervorrichtung 17 aus.
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Der
Sitzbelegungssensor 40 ist hier als ein Drucksensor gegeben,
der sowohl in dem als Fahrersitz dargestellten Vordersitz 10,
als auch in einem hier nicht sichtbaren Beifahrersitz angeordnet
ist. Wenn sich der Fahrer auf den Vordersitz 10 setzt, wird
eine Sitzbelegung durch ein Sitzbelegungssignal des Sitzbelegungssensors 40 für
die Steuervorrichtung 17 erfassbar.
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Mittels
der Türschließsensoren 42 und 43 wird
ein Türzustand der Fondtür 8 bzw. der
Vordertür 6 überprüft. Es wird
festgestellt, ob die entsprechende Fahrzeugtür 6, 8 geschlossen
oder geöffnet ist. Dazu sind die Türschließsensoren 42, 43 hier
als mechanische Schalter gegeben, die in einer Türumrahmung 52 der
Vordertür 6 bzw. der Fondtür 8 angeordnet
sind. Über die Türschließsignale der
Türschließsensoren 42, 43 erfasst
die Steuervorrichtung 17 den geschlossenen Zustand der
beiden Türen 6, 8.
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Betätigt
der Fahrer den Zündschalter 14, indem er beispielsweise
den Zündschlüssel in das Zündschloss
einsteckt, stellt die Steuervorrichtung 17 zusätzlich
eine Sitzbelegung des Vordersitzes 6 fest und sind sowohl
die Vordertür 6 als auch die Fondtür 6 geschlossen,
steuert die Steuervorrichtung 17 die Antriebseinheit 18 zu
einem Ausfahren des Führungsmittels 20 aus der
Fondtür 8 an. Da durch wird dem Fahrer automatisch
der Sicherheitsgurt 26 gereicht, so dass dieser sich nicht
erst mühsam in Richtung einer Gurtaufhängung 54 drehen
muß. Die gleichen Vorteile gelten für einen hier
nicht sichtbaren Beifahrersitz.
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Bei
einer Betätigung des Gurtbringers 16, also insbesondere
bei einem Ein- oder Ausfahren des Führungsmittels 20,
steuert die Steuervorrichtung 17 ein Türverriegelungsmittel 48 zu
einem Verriegeln der Fondtür 8 und/oder der Vordertür 10 an. Eine
Entriegelung wird erst dann angesteuert, wenn das Führungsmittel 20 wieder
vollständig in die Fondtür 8 eingefahren
ist und sich in einer Ruheposition befindet. Durch eine derartige
Verriegelung wird insbesondere verhindert, dass bei einem Aus- oder
Einfahren des Führungsmittels 20 die Fahrzeugtür 6, 8 geöffnet
wird, was gegebenenfalls zu einer Verletzungsgefährdung
eines Fahrzeuginsassen oder zu einer Beschädigung des ausgefahrenen
Gurtbringers 16 führen könnte.
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Weiter
ist ein manuell betätigbarer Einfahrschalter 53 vorgesehen,
der vorliegend mit einem Öffnungsgriff 60 der
Fahrzeugtür 6, 8 gekoppelt ist, so dass
bei einer Betätigung des Öffnungsgriffs 60 auch
der Einfahrschalter 53 betätigt wird. Bei einer Betätigung
des Einfahrschalters 53 steuert die Steuervorrichtung 17 ein
Einfahren des Führungsmittels 20 an. Dadurch ist
es möglich, bei einem Türöffnungswunsch
eines Fahrzeuginsassen das Einfahren des Führungsmittels 20 vorzeitig
anzusteuern. Insbesondere ist es dabei vorgesehen, dass die Verriegelung
der Fahrzeugtür 6, 8 solange blockiert bleibt,
bis der Gurtbringer 16 vollständig eingefahren ist.
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Als
zusätzliche Sicherheitsfunktion erfasst der Türbetätigungssensor 44 und 45 eine
Betätigung der Vordertür 6 und/oder der
Fondtür 8. Dabei wird insbesondere ein Öffnen
einer geschlossenen Fondtür 8 und ein Öffnen
der Vordertür 6 erfasst. Der Türbetätigungssensor 44 ist
hier, ebenso wie der Einfahrschalter 53, in einem Öffnungsgriff 60 der
entsprechenden Fahrzeugtür 6, 8 angeordnet.
Bei Erfassung eines Türöffnungswunsches durch
Betätigung gibt der jeweilige Türbetätigungssensor 44, 45 ein
Betätigunssignal an die Steuervorrichtung 17 aus,
die dann un mittelbar ein Einfahren eines ausgefahrenen Führungsmittels 20 ansteuert,
um eine eventuelle Verletzungsgefährdung für einen
Fahrzeuginsassen oder eine Beschädigung des Gurtbringers 16 zu
verhindern.
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- 2
- Fahrzeug
- 4
- Gurtbringervorrichtung
- 6
- Vordertür
- 8
- Fondtür
- 10
- Vordersitz
- 12
- Rücksitz
- 13
- Lenkrad
- 14
- Zündschalter
- 16
- Gurtbringer
- 17
- Steuervorrichtung
- 18
- Antriebseinheit
- 20
- Führungsmittel
- 22
- Gurtfangeinrichtung
- 24
- Rückenlehne
- 26
- Sicherheitsgurt
- 28
- Bewegungsrichtung
- 30
- Schwenkmittel
- 32
- Rastmittel
- 34
- Signaleingang
- 40
- Sitzbelegungssensor
- 40'
- Signalabgriff-Sitzbelegungssensor
- 42
- Türschließsensor
- 42'
- Signalabgriff-Türschließsensor
- 43
- Türschließsensor
- 43'
- Signalabgriff
Türschließsensor
- 44
- Türbetätigungssensor
- 44'
- Signalabgriff-Türbetätigungssensor
- 45
- Türbetätigungssensor
- 45'
- Signalabgriff
Türbetätigungssensor
- 46
- Zündschalterbetätigungssensor
- 46'
- Signalabgriff
Zündschalterbetätigungssensor
- 48
- Türverriegelungsmittel
- 52
- Türumrahmung
- 53
- Einfahrschalter
- 54
- Gurtaufhängung
- 60
- Öffnungsgriff
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004036361
A1 [0003, 0003]