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Die
Erfindung betrifft ein Fahrgastleitsystem zum Leiten von Fahrgästen beim
Zusteigen in ein Transportmittel eines Verkehrssystems.
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Beispielsweise
im städtischen
Schnellbahnverkehr tritt während
der Stoßzeiten
häufig
das Problem auf, dass die Fahrgäste
nicht gleichmäßig an allen
verfügbaren
Türen zusteigen,
sondern bevorzugt bestimmte Türen
nutzen, oft solche, die nah am Zugang zum Bahnsteig liegen. Dies
kann zur Folge haben, dass einzelne Abschnitte des Schnellbahnzugs überfüllt und
andere Abschnitte unterbelegt sind. Darüber hinaus dauert der Zustieg
zum Schnellbahnzug erheblich länger,
wenn sich die Fahrgäste
an bestimmen Türen
drängen,
wodurch sich die Haltezeit an einer Haltestelle unnötig verlängert.
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Fährt ein
Schnellbahnzug mit ungleichmäßiger Fahrgastbelegung
in die nächste
Haltestelle ein, so können
Fahrgäste
in überfüllte Abschnitte
nicht mehr zusteigen, was zur Folge hat, dass die Fahrgäste während der
in der Regel kurzen Aufenthaltszeit zu jenen Türen eilen, an denen noch zugestiegen werden
kann, wodurch die Sicherheit der Fahrgäste beeinträchtigt sein kann.
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Um
das Problem einer Überfüllung einzelner Zugabschnitte
zu vermeiden, fordert das Aufsichtspersonal meist durch Lautsprecherdurchsagen
die Fahrgäste
zum Zusteigen an allen Türen
des Schnellbahnzugs auf. Jedoch verfügt das Aufsichtspersonal über keinerlei
Informationen bezüglich
der Fahrgastbelegung eines einfahrenden Schnellbahnzugs, so dass
eine gezielte Steuerung des Zustiegs von Fahrgästen in unterbelegte Zugabschnitte
nicht möglich
ist.
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Demgegenüber besteht
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein kostengünstiges
und technisch einfach zu realisie rendes Fahrgastleitsystem zum Leiten
von Fahrgästen
beim Zustieg in ein Transportmittel, insbesondere ein Schienenfahrzeug, zur
Verfügung
zu stellen, welches eine gezielte Steuerung des Zustiegs von Fahrgästen ermöglicht.
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Diese
und weitere Aufgaben werden nach dem Vorschlag der Erfindung durch
ein Fahrgastleitsystem mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale
der Unteransprüche
angegeben.
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Erfindungsgemäß ist ein
Fahrgastleitsystem zum Leiten von Fahrgästen beim Zustieg in ein mit
einer Mehrzahl Türen
zum Zustieg von Fahrgästen
versehenes Transportmittel an Haltestellen gezeigt. Bei dem Transportmittel
handelt es sich beispielsweise um ein Schienenfahrzeug eines Schienenverkehrssystems,
das in Form eines Triebwagens mit mehreren angehängten Wagen vorliegen kann,
deren Fahrgasträume über Durchgänge für Fahrgäste zu einem gemeinsamen
Fahrgastraum miteinander verbunden sein können.
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Das
Fahrgastleitsystem umfasst eine Mehrzahl Anzeigeeinrichtungen zur
Darstellung von Signalen, welche an einer Haltestelle zum Zustieg
der Fahrgäste
angeordnet bzw. dort anordenbar sind. Die Anzeigeeinrichtungen sind
den Türen
des Transportmittels jeweils zugeordnet. Eine Zuordnung der Anzeigeeinrichtungen
zu den Türen
des Transportmittels kann beispielsweise in der Weise erfolgen, dass
die Anzeigeeinrichtungen angrenzend (benachbart) zu den Türen eines
an einer Haltestelle stehenden Transportmittels angeordnet sind.
Jede Anzeigeeinrichtung kann Anzeigetafeln mit graphischen Darstellungen
umfassen. Alternativ kann jede Anzeigeeinrichtung mit Leuchtmitteln
zur Darstellung optischer Signale versehen sein.
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Das
Fahrgastleitsystem umfasst weiterhin eine Erfassungseinrichtung
zum Erfassen einer Anzahl von im Transportmittel befindlichen bzw.
in das Transportmittel einsteigenden Fahrgäs ten und eine mit der Erfassungseinrichtung
datentechnisch verbundene, zur Verarbeitung von maschinenlesbaren Steuerbefehlen
geeignete Berechnungseinrichtung zum Berechnen einer (differentiellen)
Fahrgastdichte (Fahrgastbelegung) des Fahrgastraums des Transportmittels
auf Basis der Erfassungsdaten der Erfassungseinrichtung. Die Erfassungseinrichtung
ist zu diesem Zweck beispielsweise in das Transportmittel eingebaut.
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Die "Fahrgastdichte" gibt hierbei die
Anzahl der Fahrgäste
in einem Volumenelement oder Flächenelement
des Fahrgastraums an der Stelle des Volumenelements bzw. Flächenelements
an. Die Berechnungseinrichtung ordnet jeder Tür des Transportmittels bzw.
jedem einer Tür
benachbarten Anteil des Fahrgastraums einen Wert der Fahrgastdichte zu.
Ein Anteil des Fahrgastraums ist dann zu einer Tür benachbart, wenn diese Tür für diesen
Anteil des Fahrgastraums die nächstliegende
Tür zum
Ein- und gegebenenfalls Aussteigen ist. Der Fahrgastraum des Transportmittels,
der durch Trennwände
unterteilt oder komplett durchgängig
sein kann, kann somit zumindest gedanklich in verschiedene Anteile
aufgeteilt werden, denen jeweils eine nächstliegende Tür zugeordnet
werden kann.
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Bei
der Erfassungseinrichtung kann es sich beispielsweise um eine CCD-Kamera
(CCD = Charge Coupled Device) handeln, wobei die Zahl der Fahrgäste des
Transportmittels beispielsweise über eine
von der Berechnungseinrichtung durchgeführte Bildanalyse ermittelt
wird. Alternativ hierzu kann es sich bei der Erfassungseinrichtung
um einen Bewegungsmelder handeln, durch den beispielsweise die Zahl
der an einer Tür
zusteigenden Fahrgäste
erfasst wird. Wiederum alternativ kann es sich bei der Erfassungseinrichtung
um Drucksensoren handeln, die in den Boden des Fahrgastraums eingelassen
sind und Fahrgäste
erfassen können,
die sich über
den Drucksensoren befinden. Die Erfassungseinrichtungen können jeweils
so angeordnet sein, dass sie nur den Eingangsbereich einer jeden
Tür erfassen.
Alternativ hierzu können
sie so angeordnet sein, dass sie den kompletten Fahrgastraum erfassen.
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Die
Berechnungseinrichtung ist gegebenenfalls zur Abschätzung einer
erwarteten Fahrgastdichte für
die übernächste und
weitere Haltestellen des Transportmittels auf Basis der ermittelten
Fahrgastdichte geeignet eingerichtet. Eine solche Abschätzung der
Fahrgastdichte kann beispielsweise auf typischen Bewegungsmustern
der Fahrgäste
basieren.
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Das
Fahrgastleitsystem umfasst weiterhin eine zur Verarbeitung von maschinenlesbaren
Steuerbefehlen geeignete elektronische Steuer- und Kontrolleinrichtung
zur Steuerung der Anzeigeeinrichtungen mittels Steuersignale, sowie
eine Datenübermittlungseinrichtung
zur physikalischen Übertragung
der Steuersignale an die Anzeigeeinrichtungen. Bei der Datenübermittlungseinrichtung
kann es sich um ein drahtloses Kommunikationssystem, beispielsweise ein
auf der WLAN-Technik (WLAN = Wireless Local Area Network) basierendes
Funkübertragungssystem,
handeln. Gleichermaßen
kann es sich um ein drahtgebundenes Kommunikationssystem handeln, welches
beispielsweise über
Schleifkontakte eines Schienenfahrzeugs an einem elektrischen Leitersystem
realisiert wird.
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In
dem erfindungsgemäßen Fahrgastleitsystem
ist die Steuer- und
Kontrolleinrichtung so eingerichtet, dass sie in den Anzeigeeinrichtungen
Signale zur Anzeige bringt, die auf den Werten der berechneten Fahrgastdichte
für die
Türen,
welche den Anzeigeeinrichtungen jeweils zugeordnet sind, basieren bzw.
diesen entsprechen. Zur Steuerung des Zustiegs von Fahrgästen werden
die Anzeigeeinrichtungen wenigstens in der von dem Transportmittel
als nächstes
erreichten Haltestelle zur Anzeige gebracht.
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Das
erfindungsgemäße System
ermöglicht somit
in vorteilhafter Weise eine der ermittelten Fahrgastdichte entsprechende
Steuerung des Fahrgastzustiegs mittels der Anzeigeeinrichtungen,
so dass über
den gesteuerten Zustieg zum Transportmittel eine gleichmäßige Verteilung
der Fahrgäste
im Fahrgastraum des Transportmittels erreicht werden kann.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems
ist dieses so eingerichtet, dass die den Türen zugeordneten Anzeigeeinrichtungen
jeweils ein den Zutritt zur Tür
sperrendes erstes Signal oder ein den Zutritt zur Tür freigebendes
zweites Signal anzeigen. Auf diese Weise kann durch eine für die Fahrgäste leicht
verständliche
Signalangabe der Zutritt zu einem überbelegten Anteil des Fahrgastraums
blockiert werden, wohingegen der Zutritt zu einem unterbelegten
Anteil des Fahrgastraums freigegeben werden kann. Enthalten die Anzeigeeinrichtungen
Anzeigetafeln, so können
das erste Signal beispielsweise eine rote Anzeigetafel und das zweite
Signal beispielsweise eine grüne
Anzeigetafel sein. Bei optischen Signalen handelt es sich vorzugsweise
um Leuchtmittel, die in zwei verschiedenen Farben leuchten, beispielsweise
rot für das
erste optische Signal und grün
für das
zweite optische Signal, wodurch der Fahrgast in Analogie zu einer
Ampel sofort erkennen kann, ob er zusteigen darf oder nicht.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems
ist dieses so eingerichtet, dass die den Türen zugeordneten Anzeigeeinrichtungen
jeweils ein Signal anzeigen können,
das aus einer Mehrzahl Signale gewählt wird, welche den möglichen
Werten der ermittelten Fahrgastdichte in graduell abgestufter Form
entsprechen. Auf diese Weise kann in den Anzeigeeinrichtungen ein
dem Wert einer Fahrgastdichte proportionales Signal angezeigt werden,
so dass der Fahrgast die Fahrgastdichte in einem einer jeweiligen
Tür benachbarten
Teil des Fahrgastraums erkennen kann. So kann der Fahrgast beispielsweise
erkennen, ob der einer Tür
benachbarte Anteil des Fahrgastraums nicht, leicht, mittel oder
stark belegt ist. Die den Werten der ermittelten Fahrgastdichte
in graduell abgestufter Form entsprechenden Signale können beispielsweise
verschiedene Farben sein, die durch Anzeigetafeln oder geeignete
Leuchtmittel dargestellt werden. Die Farben können insbesondere eine abgestufte
Grünskala
für frei
gegebene Türen
und eine abgestufte Rotskala für
blockierte Türen
umfassen. Der Fahrgast kann so in Analogie zu den Signalfarben einer
Ampel eine graduelle Information über die Fahrgastbele gung in
dem einer Tür
benachbarten Anteil des Fahrgastraums erhalten.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems
sind die den Türen
des Transportmittels zugeordneten Anzeigeeinrichtungen einer Haltestelle
in Form eines mit Leuchtmitteln versehenen Leuchtbands ausgebildet, dass
sich insbesondere entlang eines Bahnsteigs erstreckt. Diese Ausgestaltung
ermöglicht
eine technisch besonders einfache Realisierung der Erfindung, welche
eine variable Anordnung der den Türen zugeordneten Anzeigeeinrichtungen
ermöglicht.
Bei bekannten Abmessungen des Transportmittels, insbesondere Schienenfahrzeugs,
und bekannten Positionen der Türen
können
in einfacher Weise den jeweiligen Türen benachbarte Anzeigeinrichtungen
für verschieden
lange Transportmittel bereitgestellt werden. Es ist zu diesem Zweck
lediglich ein genauer Haltepunkt des Transportmittels in Bezug auf
die Haltestelle, insbesondere in Bezug auf den Bahnsteig, zu erfassen.
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Besonders
vorteilhaft ist das Leuchtband in den Boden der Haltestelle, insbesondere
des Bahnsteigs, eingelassen und mit einer durchsichtigen Deckschicht,
welche beispielsweise aus Plexiglas besteht, überdeckt, so dass ein Fahrgast
in einfacher Weise erkennen kann, ob ein Zustieg frei gegeben oder
gesperrt ist. Eine Beschädigung
des Leuchtbands kann durch die Deckschicht verhindert werden. Das
Leuchtband ist vorteilhaft straßen-/schienenseitig
der Haltestelle angeordnet, so dass die Fahrgäste die Information des Leuchtbands
in sicherer Entfernung vom einfahrenden Transportmittel leicht erkennen
können.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems
wird die Steuer- und Kontrolleinrichtung zur Steuerung der Anzeigeeinrichtungen
von dem Transportmittel mitgeführt, wodurch
in vorteilhafter Weise jedes Transportmittel selbsttätig eine
Steuerung der Anzeigeeinrichtungen durchführen kann, so dass eine einfache
dezentrale Steuerung der Anzeigeeinrichtungen ermöglicht ist.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems
ist die Berechnungseinrichtung zum Berechnen der den Türen jeweils
zugeordneten Werte der Fahrgastdichte des Transportmittels in die
Steuer- und Kontrolleinrichtung zur Steuerung der Anzeigeeinrichtungen
integriert, wodurch eine besondere einfache und kompakte Realisierung
des erfindungsgemäßen Systems ermöglicht ist.
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Die
Erfindung erstreckt sich weiterhin auf ein Verfahren zum Leiten
von Fahrgästen
beim Zustieg in ein Transportmittel eines wie oben beschriebenen Fahrgastleitsystems,
bei welchem, gesteuert durch die Steuer- und Kontrolleinrichtung,
in den Anzeigeeinrichtungen jeweils Signale angezeigt werden, die auf
den Werten der berechneten Fahrgastdichte für die Türen, welche den Anzeigeeinrichtungen
jeweils zugeordnet sind, basieren. Die Berechnungseinrichtung ordnet
zu diesem Zweck den Türen
bzw. den Anteilen des Fahrgastraums, die jeweils einer Tür zugeordnet
werden können
bzw. zu diesen benachbart sind, einen Wert der ermittelten Fahrgastdichte
zu. Insbesondere werden wenigstens in der von dem Transportmittel
als nächstes
erreichten Haltestelle Signale angezeigt. Hierbei ist es vorteilhaft,
wenn die den Türen
zugeordneten Anzeigeeinrichtungen jeweils ein den Zutritt zur Tür sperrendes
erstes Signal oder ein den Zutritt zur Tür freigebendes zweites Signal
anzeigen. Gleichermaßen
kann es vorteilhaft sei, wenn die den Türen zugeordneten Anzeigeeinrichtungen
jeweils ein Signal anzeigen, das aus einer Mehrzahl Signale, welche
den Werten der Fahrgastdichte in graduell abgestufter Form entsprechen,
gewählt
ist.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei
Bezug auf die beigefügte
Figur genommen wird.
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1 veranschaulicht
in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrgastleitsystems.
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Demnach
umfasst das insgesamt mit der Bezugszahl 1 bezeichnete
Fahrgastleitsystem ein Schienenfahrzeug 2 (beispielsweise
ein Zug einer Stadt-Schnellbahn) und eine Mehrzahl Haltestellen, von
denen in 1 lediglich eine erste Haltestelle 3 und
eine zweite Haltestelle 4 schematisch dargestellt sind.
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Das
Schienenfahrzeug, das gemäß dem angegebenen
Pfeil, von der ersten Haltestelle 3 zur zweiten Haltestelle 4 fährt, ist
mit mehreren Türen zum
Zustieg und Ausstieg der Fahrgäste
versehen, von denen hier beispielsweise zwei Türen dargestellt sind, nämlich, bezogen
auf die Fahrtrichtung, eine vordere Tür 10 und eine hintere
Tür 9.
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Die
erste Haltestelle 3 ist mit einem ersten Bahnsteig 5 zum
Zustieg der Fahrgäste
in das Schienenfahrzeug 2 und einem in den ersten Bahnsteig entlang
seiner Länge
eingelassenen ersten Leuchtband 7 versehen. Die zweite
Haltestelle 4 ist mit einem zweiten Bahnsteig 6 zum
Zustieg der Fahrgäste in
das Schienfahrzeug 2 und einem in den zweiten Bahnsteig
entlang seiner Länge
eingelassenen zweiten Leuchtband 8 versehen.
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Jedes
der beiden Leuchtbänder 7, 8 umfasst eine
Mehrzahl von in Reihe angeordneten Leuchtmitteln, hier beispielsweise
rote und grüne
Leuchtdioden (LEDs = Light Emitting Devices) in alternierender Folge.
Die beiden Leuchtbänder
sind in einer schienenseitigen Rinne entlang des Bahnsteigs aufgenommen
und von einer schützenden
durchsichtigen Plexiglasschicht bedeckt, welche ihrerseits mit dem Bahnsteigboden
bündig
abschließt.
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Die
beiden Leuchtbänder 7, 8 sind
jeweils in Leuchtbandabschnitte unterteilt. So umfasst das erste
Leuchtband 7 des ersten Bahnsteigs 5 der ersten Haltestelle 3 einen
ersten hinteren Leuchtbandabschnitt 12 (angegeben durch
den Doppelpfeil) und einen ersten vorderen Leuchtbandabschnitt 13 (angegeben
durch den Doppelpfeil), wobei der erste hintere Leuchtbandabschnitt 12 der
hinteren Tür 9 des
Schienenfahr zeugs 2 und der erste vordere Leuchtbandabschnitt 13 der
vorderen Tür 10 des Schienenfahrzeugs 2 zugeordnet
sind. Wenn das Schienenfahrzeug 2 in der ersten Haltestelle 3 steht, so
kommen die hintere Tür 9 angrenzend
zum ersten hinteren Leuchtbandabschnitt 12 und die vordere
Tür 10 angrenzend
zum ersten vorderen Leuchtbandabschnitt 13 zu liegen. Gleichermaßen umfasst das
zweite Leuchtband 8 des zweiten Bahnsteigs 6 der
zweiten Haltestelle 4 einen zweiten hinteren Leuchtbandabschnitt 14 (angegeben
durch den Doppelpfeil) und einen zweiten vorderen Leuchtbandabschnitt 15 (angegeben
durch den Doppelpfeil), wobei der zweite hintere Leuchtbandabschnitt 14 der
hinteren Tür 9 des
Schienenfahrzeugs 2 und der zweite vordere Leuchtbandabschnitt 15 der
vorderen Tür 10 des
Schienenfahrzeugs 2 zugeordnet sind. Wenn das Schienenfahrzeug 2 in
der zweiten Haltestelle 4 steht, so kommen die hintere
Tür 9 angrenzend
zum zweiten hinteren Leuchtbandabschnitt 14 und die vordere
Tür 10 angrenzend
zum zweiten vorderen Leuchtbandabschnitt 15 zu liegen.
Die jeweiligen Leuchtbandabschnitte der beiden Leuchtbänder können in
variabler Weise entlang der Bahnsteige versetzt werden, um so den
Türen zugeordnete
Anzeigeeinrichtungen unterschiedlich langer Schienenfahrzeuge bereitzustellen.
Es ist hierzu lediglich eine Kenntnis der Abmessungen des Schienenfahrzeugs
und der Position der Türen
erforderlich. Zudem muss ein als Referenz dienender Haltepunkt des
Schienenfahrzeugs bezüglich
des Bahnsteigs erfasst werden.
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In
einem von dem Schienenfahrzeug 2 geformten Fahrgastraum 16 befinden
sich Fahrgäste 11,
die an den beiden Türen 9, 10 zugestiegen
sind. Der Fahrgastraum 16 ist vollständig durchgängig. Jeder der beiden Türen 9, 10 kann
gedanklich ein Teil des Fahrgastraums 16 des Schienenfahrzeugs 2 zugeordnet
werden, wobei der vorderen Tür 10 ein
nicht näher
dargestellter vorderer Teil des Fahrgastraums 16 zugeordnet
werden kann, für
den die vordere Tür näher liegt
und der hinteren Tür 9 ein
nicht näher
dargestellter hinterer Teil des Fahrgastraums 16 zugeordnet
werden kann, für
den die hintere Tür 9 näher liegt.
Somit kann der Fahrgastraum 16 in zwei Anteile aufge teilt
werden, welche der vorderen Tür 10 oder der
hinteren Tür 9 jeweils
benachbart sind (näher
zu diesen liegen). Im vorliegenden schematischen Beispiel könnte der
Fahrgastraum 16 in der Mitte geteilt werden, wobei die
(in Fahrtrichtung) vordere Hälfte des
Fahrgastraums 16 der vorderen Tür 10 und die (in Fahrtrichtung)
hintere Hälfte
des Fahrgastraums 16 der hinteren Tür 9 zugeordnet sind.
Die jeweiligen Anteile des Fahrgastraums 16 können hierbei
in Volumenanteilen oder in Flächenanteilen,
beispielsweise bezogen auf die Bodenfläche des Fahrgastraums 16,
ausgedrückt
werden.
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In
das Schienenfahrzeug 2 ist eine CCD-Kamera 17 zur
optischen Erfassung von Bilddaten des vollständigen Fahrgastraums 16 eingebaut.
Zudem ist das Schienenfahrzeug 2 mit einer mit der CCD-Kamera 17 datentechnisch
verbundenen, zur Verarbeitung von maschinenlesbaren Steuerbefehlen
geeigneten elektronischen Berechnungseinrichtung 18 versehen,
die der Ermittlung einer (differentiellen) Fahrgastdichte auf Basis
einer Bildanalyse der von der CCD-Kamera 17 erfassten Bilddaten
dient. Die Fahrgastdichte gibt hierbei eine ortsabhängige Belegung
des Fahrgastraums 16 mit Fahrgästen an, wobei insbesondere
die Anzahl der Fahrgäste
in dem der vorderen Tür 10 zugeordneten
Anteil des Fahrgastraums 16 und die Anzahl der Fahrgäste in dem der
hinteren Tür 9 zugeordneten
Anteil des Fahrgastraums 16 ermittelt wird.
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Weiterhin
ist das Schienenfahrzeug 2 mit einer mit der Berechnungseinrichtung
datentechnisch verbundenen, zur Verarbeitung von maschinenlesbaren
Steuerbefehlen geeigneten elektronischen Steuer- und Kontrolleinrichtung 19 versehen,
die einer Steuerung und Kontrolle der beiden Leuchtbänder 7, 8 der
beiden Bahnsteige 5, 6 der beiden Haltestellen 3, 4 mittels
Steuersignale dient. Die Steuer- und Kontrolleinrichtung 19 ist
zu diesem Zweck datentechnisch mit den Leuchtbändern der Bahnsteige verbunden,
was im vorliegenden Beispiel durch eine funktechnische WLAN-Verbindung
erfolgt.
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In 1 ist
eine Situation dargestellt, bei der das Schienenfahrzeug 2 in
die erste Haltestelle 3 eingefahren ist und so zum Stehen
gekommen ist, dass die vordere Tür 10 dem
ersten vorderen Leuchtbandabschnitt 13 und die hintere
Tür 9 dem
ersten hinteren Leuchtbandabschnitt 12 gegenüberliegen. Es
sind die Fahrgäste 11 im
Fahrgastraum 16 des Schienenfahrzeugs 2 noch vor
dem Zustieg weiterer Fahrgäste
an der ersten Haltestelle 3 dargestellt. Demnach befindet
sich ein einzelner Fahrgast in einem der vorderen Tür 10 benachbarten
Bereich und drei Fahrgäste
in einem der hinteren Tür 9 benachbarten
Bereich. Der Fahrgastraum 16 ist nicht überbelegt, insbesondere sind
die den beiden Türen
jeweils zugeordneten bzw. benachbarten Anteile des Fahrgastraums 16 nicht überbelegt.
In einer durch die Berechnungseinrichtung 18 ermittelten
Fahrgastdichte wird dies durch relativ geringe Werte der Fahrgastdichte
für die
den beiden Türen
jeweils zugeordneten Anteile des Fahrgastraums 16 erkennbar.
Die Steuer- und
Kontrolleinrichtung 19 hat vor dem Einfahren des Schienenfahrzeugs 2 in
die erste Haltestelle 3 das erste Leuchtband 7 des
ersten Bahnsteigs 5 der ersten Haltestelle 3 aus
diesem Grund mittels Steuersignale so angesteuert, dass sowohl in dem
ersten hinteren Leuchtbandabschnitt 12 als auch in dem
ersten vorderen Leuchtbandabschnitt 13 jeweils die grünen Leuchtdioden
leuchten, wohingegen die roten Leuchtdioden nicht leuchten, um so
den Fahrgästen
den frei gegebenen Zustieg an beiden Türen 9, 10 des
Schienenfahrzeugs 2 zu signalisieren. Nachdem die beiden
Türen 9, 10 aufgegangen sind,
steigen weitere Fahrgäste
in den Fahrgastraum 16 des Schienenfahrzeugs 2 zu.
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Fährt das
Schienenfahrzeug 2 nun weiter zur zweiten Haltestelle 4,
so erfasst die CCD-Kamera 17 Bilddaten der Fahrgäste 11 im
Fahrgastraum 16 und die Berechnungseinrichtung 18 ermittelt
eine Fahrgastdichte, die es ermöglicht,
den beiden Türen 9, 10 bzw.
den den beiden Türen benachbarten
Anteilen des Fahrgastraums 16 jeweils neue Werte der Fahrgastdichte
zuzuordnen. Aufgrund einer ungleichmäßigen Verteilung der Fahrgäste im Fahrgastraum 16, ergibt
sich hierbei ein relativ hoher Wert der Fahrgastdichte für die vordere
Tür 10 (ca.
10 Fahrgäste befinden
sich in unmittelbarer Nähe
zur vorderen Tür 10)
und ein relativ niedriger Wert der Fahrgastdichte für die hintere
Tür 9 (ca.
1 Fahrgast befinden sich in unmittelbarer Nähe zur vorderen Tür 10).
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Aus
diesem Grund steuert die Steuer- und Kontrolleinrichtung 19,
noch vor dem Einfahren des Schienenfahrzeugs 2 in die zweite
Haltestelle 4, vorzugsweise unmittelbar nach der Abfahrt
von der ersten Haltestelle 3, das zweite Leuchtband 8 des
zweiten Bahnsteigs 6 der zweiten Haltestelle 4 mittels Steuersignale
so an, dass in dem zweiten hinteren Leuchtbandabschnitt 14 die
grünen
Leuchtdioden leuchten (wohingegen die roten Leuchtdioden nicht leuchten)
und in dem zweiten vorderen Leuchtbandabschnitt 15 die
roten Leuchtdioden leuchten (wohingegen die grünen Leuchtdioden nicht leuchten),
um so den Fahrgästen
einen frei gegebenen Zustieg an der hinteren Tür 9 und einen versperrten
Zustieg an der vorderen Tür 10 des
Schienenfahrzeugs 2 zu signalisieren.
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Die
Wahl einer zur Leuchtanzeige gebrachten roten oder grünen Leuchtdiode
durch die Steuer- und Kontrolleinrichtung 19 kann beispielsweise
durch Vergleich der den beiden Türen
zugeordneten Werte der Fahrgastdichte mit einem wählbaren
Schwellwert für
die Fahrgastdichte erfolgen. Erreicht ein Wert der Fahrgastdichte
den Schwellwert, so werden die roten Leuchtdioden zum Leuchten gebracht,
wohingegen bei einem unterschwelligen Wert der Fahrgastdichte die
grünen
Leuchtdioden zum Leuchten gebracht werden.
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Die
Fahrgäste
der zweiten Haltestelle 4, die in das ankommende Schienenfahrzeug 2 einsteigen wollen,
haben nun noch vor der Einfahrt des Schienenfahrzeugs 2 die
Möglichkeit
sich im Bereich des zweiten hinteren Leuchtbandabschnitts 14 zu
platzieren. Wenn das Schienenfahrzeug 2 in die zweite Haltestelle 4 eingefahren
ist und so zum Stehen kommt, dass die hintere Tür 9 in Gegenüberstellung
zum zweiten hinteren Leuchtbandabschnitt 14 und die vordere
Tür 10 in
Gegenüberstellung
zum zweiten vorderen Leuchtbandabschnitt 15 zum liegen
kommen, können
die Fahrgäste
bequem durch die hintere Tür 9 in
den Fahrgastraum 16 zusteigen. In 1 ist das
an der zweiten Haltestelle 4 stehende Schienenfahrzeug 2 noch
vor dem Öffnen
der beiden Türen
veranschaulicht, wodurch die Fahrgastbelegung beim Einfahren in
die zweite Haltestelle 4 ersichtlich wird.
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Zusätzlich kann
innerhalb des Schienenfahrzeugs 2 eine Durchsage erfolgen,
welche die Fahrgäste 11 auffordert,
die zum Einstieg freigegebenen Türen
für den
Zustieg der weiteren Fahrgäste
freizumachen.
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Alternativ
wäre es
auch möglich,
dass die beiden Leuchtbänder 7, 8 durch
Leuchtdioden mit mehreren Farben jeweils mehr als zwei Farben als optische
Signale erzeugen können.
Auf diese Weise kann eine den ermittelten Werten der Fahrgastdichte proportionale
Anzeige von optischen Signalen erfolgen.
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Weiterhin
ist die Berechnungseinrichtung in der Lage, auf Basis der ermittelten
Fahrgastdichte und von typischen Bewegungsmustern der Fahrgäste eine
erwartete Fahrgastdichte für
die übernächste und
weitere Haltestellen abzuschätzen.
Optional können
die Leuchtbänder
der übernächsten und
weiteren Haltestellen in entsprechender Weise durch die Steuer-
und Kontrolleinrichtung angesteuert werden, um den Zustieg der Fahrgäste in gewünschter
Weise zu regeln.
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Das
erfindungsgemäße Fahrgastleitsystem 1 ermöglicht somit
in vorteilhafter Weise eine der ermittelten Fahrgastdichte entsprechende
Steuerung des Fahrgastzustiegs mittels der Leuchtbänder, so dass über den
gesteuerten Zustieg zum Schienen fahrzeug eine gleichmäßige Verteilung
der Fahrgäste im
Fahrgastraum 16 des Schienenfahrzeugs 2 erreicht
werden kann. Zudem ist ein schnelleres Einsteigen der Fahrgäste in das
Schienenfahrzeug 2 möglich,
so dass die Haltezeit des Schienenfahrzeugs an den Haltestellen
verkürzt
werden kann. Die Fahrgäste
müssen
nicht mehr zu Türen
eilen, welche einen Zustieg ermöglichen,
so dass der Komfort und die Sicherheit für die Fahrgäste erhöht sind.