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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug und insbesondere eine Sitzbefestigung
für Kraftfahrzeugsitze, insbesondere vordere Kraftfahrzeugsitze.
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Es
ist allgemein bekannt, Kraftfahrzeugsitze mittels einer Sitzbefestigung
am Karosserieboden zu befestigen. Eine Sitzbefestigung umfasst hierbei
in der Regel Sitzquerträger, die horizontal in Fahrzeugquerrichtung
angeordnet und unten mit dem Karosserieboden verbunden sind. Ein
Sitzquerträger ist regelmäßig seitlich
mit dem Tunnel und dem Schweller des Kraftfahrzeugs fest verbunden.
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Die
DE 10 2006 052 355 beschreibt
eine Sitzbefestigung mit einem Sitzquerträger, wobei der Sitzquerträger
aus zwei übereinander angeordneten Kammern besteht. Die
Kammerstruktur soll dabei die Quersteifigkeit des Fahrzeugs erhöhen.
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Es
ist eine Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung, eine
Sitzbefestigung bereitzustellen, mit der der Karosserieboden bei
einem Seitenaufprall geringere Deformationen zeigt. Die Lösung
dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und weitere Ausführungsformen
ergeben sich mit den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Ein
erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Sitzbefestigung für
einen Kraftfahrzeugsitz, insbesondere einen vorderen Kraftfahrzeugsitz
(Fahrer- und/oder Beifahrersitz), umfassend einen länglichen Sitzquerträger,
wobei für einen oberen, einteilig ausgebildeten Bereich
des Sitzquerträgers eine Erstreckung von einem linken Schweller
bis zu einem rechten Schweller gewählt ist und der Sitzquerträger
mit der Oberseite eines zu überbrückenden Tunnels
verbindbar oder verbunden ist.
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Bei
dieser Ausführungsform erstreckt sich der der obere Bereich
des Sitzquerträgers, der horizontal und quer zur Fahrzeuglängsrichtung
anzuordnen ist, im Innenraum über die gesamte Fahrzeugbreite
vom linken bis zum rechten Schweller. Dies bedeutet, dass dieser
Teil des Sitzquerträgers auch quer bis über den
Tunnel des zugeordneten Fahrzeugs verläuft bzw. diesen überbrückt.
Im tunnelseitigen Überbrückungsbereich ist der
Sitzquerträger mit dem Tunnel verbindbar bzw., wenn Bestandteil
eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Pkws, mit dem Tunnel verbunden.
Kommt es bei einem Seitenaufprall zu einer axialen Belastung des
Sitzquerträgers, so werden die Kräfte bei dieser
Wahl des Sitzquerträgers auch in den hinter dem Tunnel
(dies ist die der Seitenaufprallseite abgewandte Seite des Fahrzeugs)
befindlichen Bereich des Unterbodens eingeleitet. Dies führt
insgesamt zu einer Aussteifung bzw. zu geringeren Intrusionen des
Karosseriebodens, da eine Knickung, d. h. ein seitliches Ausweichen
des Sitzquerträgers, wegen der vergrößerten effektiven
Länge erst bei größeren Kräften
einsetzt.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform besitzt der Sitzquerträger über
die gesamte Breite des Tunnels eine Fläche zum Verbinden
mit der Oberseite des Tunnels. Die Form dieser Fläche orientiert
sich an der Form des Tunnels bzw. korrespondiert zu dieser. Bei
einer einfachen Geometrie hat der Sitzquerträger eine horizontale
Fläche bzw. einen horizontalen Flächenabschnitt,
die bzw. der oberhalb einer horizontalen Oberfläche oder
eines Oberflächenabschnitt zu liegen kommt. Dies ermöglicht
eine Verbindung, insbesondere eine stoffschlüssige Verbindung wie
Verschweißen oder Verlöten, aber auch Stanznieten
oder eine Clinchverbindung der zwei übereinander angeordneten
Flächen. Die Verbindung erfolgt insbesondere über
deren gesamte Länge. Die Verbindung vermeidet ein Knicken
des Sitzquerträgers im Tunnelbereich bei einer hohen axialen
Belastung, wie sie insbesondere bei einem Seitenaufprall gegeben
ist, stabilisiert somit den Sitzquerträger und verringert
Intrusionen.
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Gemäß einer
dritten Ausführungsform besitzt der Sitzquerträger über
die gesamte Breite des Tunnels zwei horizontale Flächen
zum Verbinden mit dem Tunnel und weist eine zwischen den horizontalen
Flächen angeordnete Verprägung auf. Mit der zwischen
den zwei horizontalen Flächen angeordneten Verprägung
ergibt sich eine zusätzliche Queraussteifung bei gleichzeitig
stärkerer Anbindung an den Tunnel wegen zweier horizontaler
Verbindungsflächen. Als Verprägung kann eine Rille
gewählt werden, wobei die Verprägung ein u-förmiges
Profil haben kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform besitzt der Sitzquerträger
zwei erste Komponenten, die auf beiden Seiten des Tunnels an einem
Kfz-Karosserieboden befestigbar sind, sodass zwischen ihnen ein Tunnel
angeordnet ist. Nach oben hin schließen die beiden ersten
Komponenten mit einem Deckel ab, wobei der Deckel eine größere
Materialstärke haben kann als die weiteren Bereiche der
ersten Komponenten, sodass der Deckel als Verstärkung fungieren kann,
der den Sitzquerträger weiter aussteift. Weiterhin ist
eine zweite, einteilig ausgebildete Komponente vorgesehen, die oberhalb
der beiden ersten Komponenten angeordnet und mit diesen verbunden
ist. Der Sitzquerträger besteht damit aus zwei übereinander
angeordneten Kammern, die durch den Deckel voneinander getrennt
sind. Die zweite Komponente überbrückt den Tunnel,
ist mit dessen Oberseite verbindbar oder verbunden und besitzt im
Regelfall an ihrer Oberseite die oben genannte Verprägung.
Bei dieser Ausgestaltung wird mit der einteiligen Ausführung
der zweiten Komponente zunächst die Teilezahl, damit die
Komplexität der Sitzbefestigung und darüber die
Montagezeit reduziert. Weiterhin wird durch die einteilige Ausführung
im Fall eines Seitenaufpralls die Krafteinleitung in den hinter
dem Tunnel befindlichen Teil des Karosseriebodens, also auf der anderen
Seite als die Seitenaufprallseite, nochmals verbessert und fallen
Intrusionen nochmals geringer aus.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist der Sitzquerträger
insgesamt einteilig ausgeführt, wodurch sich eine weitere
Teilereduzierung und auch ein noch geringeres Gewicht einstellen.
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Neben
einem Sitzquerträger besitzt eine Sitzbefestigung auch
seitliche Sitzaufnahmen, die am Karosserieboden angrenzend zum Schweller
befestigt sind, sowie eine mittlere Sitzauflage im Tunnelbereich.
Nach einer weiteren Ausführungsform ist die mittlere Sitzauflage
einteilig ausgeführt und besitzt in Fahrzeugquerrichtung
verlaufende Verprägungen, z. B. in Gestalt eines Prägefelds
oder zueinander paralleler Rillen. Durch die einteilige Ausführung
wird die Teilezahl weiter reduziert. Durch die Verprägungen
ergibt sich bei einem Seitenaufprall eine Stabilisierung des Tunnels,
wodurch dessen Kollabieren im Belastungsfall und somit das Zusammenschieben
der Vordersitze vermieden werden.
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Die
linke, die mittlere und die rechte Sitzauflage können jeweils
ein Unterteil mit einem fest verbundenen (z. B. verschweißten)
Oberteil besitzen, wobei das Unterteil als Faltteil und das Oberteil
als Tiefziehteil ausgeführt sind. Die Faltteile sind einfach herstellbar
und werkzeugtechnisch kostengünstig. Die als Tiefziehteile
ausgeführten Oberteile ermöglichen ein Schließen
der Übergänge in die senkrecht stehenden Wände
des unteren Teils der jeweiligen Sitzauflage. Dies verbessert das
Langzeit- oder Dauerlaufverhalten und verringert die Intrusionen
im Bodenbereich weiter. Insgesamt bestehen die drei Sitzauflagen
aus jeweils einem Teil, sodass die Teilezahl minimal ist. Es ergeben
sich damit geringerer Platzbedarf im Lager, geringere Lagerkosten
sowie eine schnellere Montage.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform sind im Anbindungsbereich
des Oberteils zum Unterteil des Sitzquerträgers Flansche
abgestellt, die mit der Oberseite des Sitzquerträgers und
insbesondere mit dessen horizontalen Flächen verbindbar
sind. Die Flansche dienen als Verstärkung des oberen Teils des
Sitzquerträgers, machen weitere Verstärkungen für
diesen entbehrlich und helfen damit, Material und Gewicht einzusparen.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere
einen PKW, mit einer Sitzbefestigung nach einem der oben beschriebenen Ausführungsformen.
Hierbei kann in einer Ausgestaltung auf der Oberseite des Tunnels
eine Verprägung vorgesehen sein, wobei die Verprägung
in Fahrzeugquerrichtung verläuft und die Form einer Rille,
ggf. eine u-förmige Rille, haben kann. Auf der Verprägung des
Tunnels kann sich der Sitzquerträger mit seiner Verprägung
abstützen.
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Durch
die Verprägung des Tunnels, die im einfachsten Fall konturgleich
zur Verprägung des Sitzquerträgers sein kann,
wird die gesamte Profilhöhe des Sitzquerträgers
in einer Ebene senkrecht zu seiner Längsachse vergrößert.
Dadurch erfolgt bei der axialen Belastung des Seitenaufpralls ein
Abknicken erst bei einer größeren Knickkraft.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der beanspruchten Erfindung werden aus der
folgenden detaillierten Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen erkennbar, die nachfolgend als nicht beschränkende
Beispiele angegeben sind. Hierbei soll die Benutzung von Bezugszeichen
in den Figuren nicht dahingehend verstanden werden, dass die Bezugszeichen
den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung einschränken
sollen. Es zeigen:
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1 einen
Sitzquerträger in der perspektivischen Seitenansicht,
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2 einen
Schnitt A-A durch den Sitzquerträger der 1,
ergänzt um den Tunnel,
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3 einen
Tunnel in der perspektivischen Seitenansicht,
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4 Sitzauflagen
der erfindungsgemäßen Sitzbefestigung.
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5 die
linke Sitzauflage der 4 im Detail.
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Bei
den Figuren, die allgemein mit gleichen Bezugszeichen gleiche Gegenstände
bezeichnen, zeigen die 1 und 2 einen
einteilig ausgeführten länglichen Sitzquerträger 1 mit
einem mittigen Freischnitt 2 für den Tunnel des
zugehörigen Kraftfahrzeugs. Der Sitzquerträger 1 besitzt
zwei Kammern 3 und 4, die von einem verstärkenden
bzw. aussteifenden Deckel 5 voneinander getrennt sind.
Der Deckel 5 ist ein Einlegeblech, das mit zwei horizontalen,
in Längsrichtung verlaufenden Flächen 6 und 7 des
Sitzquerträgers 1 verschweißt ist. Die
Seitenteile 8, 9 des Sitzquerträgers 1 sind
mit dem Karosserieboden 10 verschweißt und über
abgestellte Flansche 11, 12 mit dem Schweller
(nicht gezeigt) verbunden.
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Die
Oberseite 13 des Sitzquerträgers 1 besitzt
zwei horizontale Flächen 14 und 15, die
von einer u-förmigen rillenförmigen Verprägung 16 voneinander
getrennt sind. Diese Flächen 14 und 15 verlaufen
durchgehend in Längsrichtung vom linken Schweller bis zum
rechten Schweller und dienen der Aufnahme des Fahrzeugsitzgewichts.
Die Rille 16 steift den Sitzquerträger 1 aus.
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3 zeigt
einen Tunnel, der wie üblich in der Fahrzeugmitte in Fahrzeuglängsrichtung
anzuordnen ist. Der Tunnel 17 besitzt an seiner Oberseite 18 eine
Verprägung 19 mit einem u-förmigen Profil mit
zwei waagrechten Schubflächen 20 und 21.
Die Längsrichtung der Verprägung 19 fällt
mit der Längsrichtung des Sitzquerträgers 1 zusammen,
sodass gemäß 2 die horizontalen
Flächen 6 und 7 des Sitzquerträgers 1 zu
den Schubflächen 20 und 21 korrespondieren
und mit diesen an den Befestigungspunkten 22 und 23 verbunden,
z. B. verschweißt, sind. Die Verprägung 19 steift
die beiden Schubflächen 20, 21 aus und
dient weiterhin dazu, dass der Sitzquerträger 1 in
Verbindung mit dem Deckel 5 eine in z-Richtung gemessene
maximale Profilhöhe bekommt und damit die Knickgrenze bei
axialer Belastung besonders hoch ausfällt.
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Bei
einer starken axialen Belastung der gezeigten Ausführungsform
des Sitzquerträgers 1 werden die Kräfte
maßgeblich über den Deckel 5 sowie die
die Kammer 4 definierenden Blechteile in den rückwärtigen,
der Seitenaufprallseite abgewandten Teil des Karosseriebodens 10 eingeleitet,
wodurch es zu geringeren Intrusionen und darüber zu einem
besseren Insassenschutz kommt.
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4 zeigt
die zum Sitzquerträger 1 gehörenden Sitzauflagen 24, 25 und 26,
die wie üblich an dem die xy-Ebene definierenden Karosserieboden 10 befestigt
sind. Die x-Achse des eingezeichneten dreidimensionalen Koordinatensystems
definiert die Fahrzeuglängsrichtung mit Blick zum rückwärtigen Fahrzeugbereich
und die y-Achse zeigt in Fahrzeugquerrichtung zur rechten Fahrzeugseite.
Der Sitzquerträger 1 der 1 ist nicht
eingezeichnet und würde in y-Richtung durch die Freischnitte 27 verlaufen;
der Tunnel 17 verliefe in x-Richtung durch den Freischnitt 28.
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Die
linke und rechte Sitzauflage 24 bzw. 25 besitzen
jeweils ein Unterteil 29 und ein Oberteil 30, deren
Fügelinie mit dem Bezugszeichen 31 versehen ist,
vgl. hierzu 5. Das Unterteil 29 ist
als Faltteil einfach und kostengünstig herstellbar, wobei
ausgestellte Flansche 32 durch Biege- und Prägeoperationen
geschaffen werden, um dann mit dem als Tiefziehteil ausgeführten
Oberteil 30 verschweißt zu werden. Der Pfeil P
bezeichnet hierbei die Fügerichtung beim Zusammenbau der
linken Sitzauflage 24. Ausgestellte Flansche 33 und 34 liegen
auf den horizontalen Flächen 14, 15 bzw. 6, 7 des
Oberteils 13 des Sitzquerträgers 1 auf,
sind mit diesen fest verbunden und verstärken diesen oberen
Bereich 13 zusätzlich. Damit können zusätzliche
Verstärkungen für die Oberseite 13 eingespart
werden, was eine Material- und Kostenersparnis darstellt und hilft,
das Gesamtgewicht zu reduzieren.
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Auch
für die mittlere Sitzauflage 25 ist der beschriebene
Aufbau mit einem Oberteil 30 und einem Unterteil 29 gewählt.
Das Tiefziehteil 30 verfügt dabei über
Verprägungen 35 in Form eines Prägefelds
mit parallel zur Längsachse des Sitzquerträgers 1 verlaufenden
Verprägungen. Mit dem Prägefeld 35 wird
bei einem Seitenaufprall der Tunnel 17 geschützt,
weil z. B. bei einem Seitenaufprall auf der linken Fahrzeugseite
die in y-Richtung eingeleiteten Kräfte über das
Prägefeld 35 in die rechte Hälfte des Karosseriebodens 10,
also die Beifahrerseite, eingeleitet werden. Dies hilft, ein Kollabieren
des Tunnels 17 mit einem einhergehenden Verschieben des
Fahrersitzes zum Beifahrersitz zu vermeiden.
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Obwohl
vorstehend konkrete Ausführungsformen beschrieben wurden,
wird der Fachmann erkennen, dass die Beschreibung dieser Ausführungsformen
nicht zum Zweck hat, die Erfindung in der angegebenen Form zu beschränken.
Die Erfindung soll vielmehr alle Modifikationen, Äquivalente
und Alternativen umfassen, die in den Schutzumfang der beanspruchten
Erfindung fallen.
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- 1
- Sitzquerträger
- 2
- Freischnitt
- 3
- Kammer
- 4
- Kammer
- 5
- Deckel
- 6
- Fläche
- 7
- Fläche
- 8
- Seitenteil
- 9
- Seitenteil
- 10
- Karosserieboden
- 11
- Flansch
- 12
- Flansch
- 13
- Oberseite
- 14
- Fläche
- 15
- Fläche
- 16
- Rille
- 17
- Tunnel
- 18
- Oberseite
- 19
- Verprägung
- 20
- Schubfläche
- 21
- Schubfläche
- 22
- Befestigungspunkt
- 23
- Befestigungspunkt
- 24
- Sitzauflage
links
- 25
- Sitzauflage
Mitte
- 26
- Sitzauflage
rechts
- 27
- Freischnitt
- 28
- Freischnitt
- 29
- Unterteil
- 30
- Oberteil
- 31
- Fügellinie
- 32
- Flansch
- 33
- Flansch
- 34
- Flansch
- 35
- Verprägung
- P
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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