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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft eine Lasereinrichtung mit mindestens einem eine
passive Güteschaltung aufweisenden
laseraktiven Festkörper.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Betriebsverfahren für eine Lasereinrichtung
der vorstehend genannten Art, bei dem die Lasereinrichtung mit Pumplicht
beaufschlagt wird, um einen Laserimpuls zu erzeugen.
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Derartige
Lasereinrichtungen und Betriebsverfahren sind bekannt und weisen
beispielsweise ein Neodym(Nd)-dotiertes Lasermaterial auf. Das Neodym-dotierte
Lasermaterial besitzt den Nachteil einer verhältnismäßig geringen Fluoreszenzlebensdauer,
so dass die Speicherung von mittels Pumplicht zugeführter Energie
stark begrenzt ist. Darüberhinaus
sind Lasereinrichtungen mit Ytterbium(Yb)-dotiertem Lasermaterial
bekannt. Diese Lasermaterialien besitzen in Zusammenwirkung mit
einem passiv gütegeschalteten
Lasersystem den Nachteil, dass verhältnismäßig hohe Pumplichtintensitäten erforderlich
sind, um einen Laserimpuls nach einer gewünschten Zeitdauer zu emittieren.
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Offenbarung der Erfindung
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Dementsprechend
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lasereinrichtung
und ein Betriebsverfahren der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, dass eine verbesserte Möglichkeit zur Speicherung von
mittels Pumplicht zugeführter
Energie gegeben ist, ohne den Betrieb, insbesondere die flexible
Erzeugung und die kurzfristige Bereitstellung, von Laserimpulsen,
zu beeinträchtigen.
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Diese
Aufgabe wird bei der Lasereinrichtung der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der laseraktive Festkörper
mindestens einen ersten Bereich und einen zweiten Bereich aufweist,
wobei der erste Bereich einen ersten Wirkungsquerschnitt für die stimulierte
Emission aufweist, der verschieden ist von einem zweiten Wirkungsquerschnitt
für die
stimulierte Emission des zweiten Bereichs.
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Das
heißt,
erfindungsgemäß ist die
Wahrscheinlichkeit, dass eine stimulierte Emission von Photonen
auftritt, in dem ersten Bereich des laseraktiven Materials verschieden
von einer entsprechenden Wahrscheinlichkeit für den zweiten Bereich des laseraktiven
Materials. Diese bewusst herbeigeführte Unsymmetrie hinsichtlich
des Wirkungsquerschnitts für
die stimulierte Emission wird erfindungsgemäß vorteilhaft dazu ausgenutzt,
um in demjenigen laseraktiven Bereich, der einen geringeren Wirkungsquerschnitt
für die
stimulierte Emission aufweist, beispielhaft im ersten Bereich, eine
verhältnismäßig hohe Energiemenge
zu speichern, die dem ersten Bereich in Form eines Pumplichts zugeführt wird.
Da das laseraktive Material des ersten Bereichs erfindungsgemäß einen
verhältnismäßig geringen
Wirkungsquerschnitt für
die stimulierte Emission aufweist, kann die über das Pumplicht eingestrahlte
Energievermögen einer
entsprechenden Inversionsdichte gespeichert werden, ohne dass hierbei
bereits ein sättigbarer
Absorber der passiven Güteschaltung
ausbleicht und dadurch den Laserbetrieb einleitet. Das laseraktive Material
des zweiten Bereichs weist erfindungsgemäß einen verhältnismäßig großen Wirkungsquerschnitt
für die
stimulierte Emission auf, so dass im Gegensatz zu dem ersten Bereich
eine stimulierte Emission bei der Beaufschlagung mit Pumplicht mit größerer Wahrscheinlichkeit
auftritt. Dementsprechend kann durch das optische Pumpen des zweiten laseraktiven
Bereichs der Laserbetrieb in der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung gleichsam
angetriggert werden, und sobald der sättigbare Absorber der passiven
Güteschaltung
ausgeblichen ist, kann sich schließlich auch die in dem ersten
Bereich gespeicherte Energie, die mit einer entsprechend hohen Inversionsdichte
korrespondiert, in Form eines Laserimpulses abbauen.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung weist
der erste Bereich ein Ytterbium-dotiertes Wirtsmaterial auf, während der
zweite Bereich ein Neodym-dotiertes Wirtsmaterial aufweist.
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Insbesondere
kann der erste Bereich eine Ytterbium-Dotierung von bis zu 20 Atomprozent
aufweisen, und der zweite Bereich kann eine Neodym-Dotierung von
bis zu 2,5 Atomprozent aufweisen.
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Erfindungsgemäß kann ferner
vorteilhaft vorgesehen sein, mindestens einen nicht laseraktiven, insbesondere
undotierten, Bereich vorzusehen, der einerseits zur mechanischen
Beabstandung z. B. der empfindlichen Einkoppelspiegel und Auskoppelspiegel
der Lasereinrichtung von Bereichen mit laseraktivem Material dient,
das sich bei der Beaufschlagung mit Pumplicht entsprechend erwärmt. Somit
wird vorteilhaft eine gewisse thermische Entkopplung der empfindlichen
Komponenten Einkoppelspiegel, Auskoppelspiegel von den laseraktiven
Bereichen erzielt.
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Darüberhinaus
ermöglicht
die erfindungsgemäße Vorsehung
undotierter Bereiche einen weiteren Freiheitsgrad bei geometrischen
Auslegung der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung,
was sich in bekannter Weise auch auf die Impulsdauer der erzeugten
Laserimpulse auswirkt.
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Die
Lasereinrichtung kann vorteilhaft monolithisch ausgebildet sein,
das heißt,
alle laseraktiven Bereiche sowie gegebenenfalls die passive Güteschaltung
und die undotierten Bereiche sind einstückig ausgebildet. Alternativ
hierzu kann die erfindungsgemäße Lasereinrichtung
auch mehrere diskrete Komponenten aufweisen.
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Bei
einer ganz besonders vorteilhaften weiteren Erfindungsvariante ist
vorgesehen, dass ein sättigbarer
Absorber der passiven Güteschaltung zwischen
verschiedenen laseraktiven Bereichen und/oder zwischen einem laseraktiven
Bereich und einem undotierten Bereich angeordnet ist. Diese Erfindungsvariante
ermöglicht
vorteilhaft eine individuelle direkte Einstrahlung von Pumplicht
in den jeweiligen laseraktiven Bereich und eine temporäre optische
Trennung der Bereiche voneinander durch die Güteschaltung. D. h., das für einen
ersten Bereich vorgesehene Pumplicht muss nicht zunächst durch einen
anderen Bereich hindurchtreten, bevor es auf den ersten Bereich
wirken kann.
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Als
eine weitere Lösung
der Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Betriebsverfahren
gemäß Patentanspruch
9 angegeben. Das erfindungsgemäße Verfahren
sieht vor, dass ein erster Bereich des laseraktiven Festkörpers, der
einen ersten Wirkungsquerschnitt für die stimulierte Emission
aufweist, zeitlich vor einem zweiten Bereich des laseraktiven Festkörpers optisch
gepumpt wird, der einen zweiten Wirkungsquerschnitt für die stimulierte
Emission aufweist, wobei der zweite Wirkungsquerschnitt größer ist
als der erste Wirkungsquerschnitt, wodurch gleichzeitig eine effiziente
Speicherung von Energie in dem ersten Bereich und ein zeitlich flexibles
Erzeugen eines Laserimpulses ermöglicht
ist.
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Bevorzugt
liegt ein erster Pumpstartzeitpunkt, der den Beginn eines Pumpvorgangs
des ersten Bereichs definiert, zeitlich vor einem zweiten Pumpstartzeitpunkt,
der den Beginn eines Pumpvorgangs des zweiten Bereichs definiert,
so dass der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung
durch den Pumpvorgang des ersten Bereichs eine besonders hohe Energiemenge
zuführbar
ist, bevor die Erzeugung des Laserimpulses schließlich durch
den Pumpvorgang des zweiten Bereichs angetriggert bzw. ausgelöst wird.
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Ganz
besonders vorteilhaft kann weiter erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der
zeitliche Abstand zwischen dem ersten Pumpstartzeitpunkt und dem
zweiten Pumpstartzeitpunkt und/oder weitere Parameter des betreffenden
Pumpvorgangs, insbesondere eine Intensität und/oder ein zeitlicher Verlauf des
verwendeten Pumplichts, so gewählt
werden, dass die passive Güteschaltung
infolge des Pumpens des ersten Bereichs nicht bereits eine wesentliche Änderung
ihrer Transmissionseigenschaften erfährt, insbesondere nicht einen
Laserbetrieb in der Lasereinrichtung zulässt.
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Erfindungsgemäß kann Pumplicht
unterschiedlicher Wellenlänge
verwendet werden, um die verschiedenen laseraktiven Bereiche effizient
optisch zu Pumpen.
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Die
erfindungsgemäße Lasereinrichtung kann
vorteilhaft zum Aufbau einer laserbasierten Zündeinrichtung für eine Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeugs oder eines Stationärmotors verwendet werden, oder
generell auch für
alle anderen Anwendungsbereiche, bei denen Laserimpulse mit hoher
Impulsenergie zeitlich flexibel bereitgestellt werden müssen.
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Weitere
Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind.
Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung
sowie unabhängig
von ihrer Formulierung beziehungsweise Darstellung in der Beschreibung
beziehungsweise in der Zeichnung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 eine
erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung,
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2a bis 2c einen
zeitlichen Verlauf verschiedener Betriebsgrößen der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung
gemäß 1,
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3a bis 3c unterschiedliche
Varianten einer zweiten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung,
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4a bis 4c unterschiedliche
Varianten einer dritten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung,
und
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5 eine
Zündeinrichtung
für eine
Brennkraftmaschine mit der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung gemäß 1.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt
schematisch eine erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung 26.
Die Lasereinrichtung 26 weist einen laseraktiven Festkörper 44 auf,
dem eine auch als Q-switch
bezeichnete passive Güteschaltung 46 optisch
nachgeordnet ist. Der laseraktive Festkörper 44 bildet hierbei zusammen
mit der passiven Güteschaltung 46 sowie dem
in 1 links hiervon angeordneten Einkoppelspiegel 42 und
dem Auskoppelspiegel 48 einen Laser-Oszillator aus, dessen Schwingverhalten
von der passiven Güteschaltung 46 abhängt und
damit zumindest mittelbar in an sich bekannter Weise steuerbar ist.
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Bei
der in 1 abgebildeten Konfiguration wird die erfindungsgemäße Lasereinrichtung 26 beziehungsweise
der laseraktive Festkörper 44 durch den
Einkoppelspiegel 42 hindurch mit Pumplicht 60a, 60b beaufschlagt,
das in einer entfernt angeordneten Pumplichtquelle 30 (5)
erzeugt und mittels der Lichtleitereinrichtung 28 zu der
Lasereinrichtung 26 übertragen
wird.
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Das
Pumplicht 60a, 60b regt Elektronen in dem laseraktiven
Festkörper 44 an
und führt
damit zu einer an sich bekannten Besetzungsinversion. Der Einkoppelspiegel 42 besitzt
für das
Pumplicht 60a, 60b einen verhältnismäßig großen Transmissionskoeffizienten.
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Während die
passive Güteschaltung 46 ihren Grundzustand
aufweist, in dem sie einen verhältnismäßig geringen
Transmissionskoeffizienten besitzt, wird ein Laserbetrieb in dem
laseraktiven Festkörper 44 beziehungsweise
in dem durch den Einkoppelspiegel 42 und den Auskoppelspiegel 48 begrenzten Festkörper 44, 46 vermieden.
Mit steigender Pumpdauer, das heißt während einer fortgesetzten Beaufschlagung
mit dem Pumplicht 60a, 60b, steigt jedoch auch
die Strahlungsintensität
in dem Laser-Oszillator 42, 44, 46, 48 an,
so dass die passive Güteschaltung 46 schließlich ausbleicht.
Das heißt,
ihr Transmissionskoeffizient steigt, und ein Laserbetrieb in dem
Laser-Oszillator 42, 44, 46, 48 beginnt.
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Auf
die vorstehend beschriebene Weise entsteht ein auch als Riesenimpuls
bezeichneter Laserimpuls 24, der eine verhältnismäßig hohe
Spitzenleistung aufweist. Der Laserimpuls 24 wird anschließend durch
den in 1 rechts angeordneten Auskoppelspiegel 48 aus
dem Laser-Oszillator 42, 44, 46, 48 ausgekoppelt
und ist beispielsweise in einer laserbasierten Zündeinrichtung 27 (5)
für eine Brennkraftmaschine 10 zur
Entzündung
eines in einem Brennraum 14 der Brennkraftmaschine 10 befindlichen
Luft-/Kraftstoffgemischs verwendbar. Hierzu kann der Laserimpuls 24 beispielsweise
durch eine entsprechende Lichtleitereinrichtung oder auch direkt
durch ein dem Auskoppelspiegel 48 nachgeordnetes Brennraumfenster
in den Brennraum 14 der Brennkraftmaschine 10 eingekoppelt
werden. Eine Fokussieroptik zur Fokussierung des Laserimpulses 24 auf
einen Zündpunkt
kann ggf. ebenfalls vorhanden sein, insbesondere auch einstückig ausgebildet mit
dem Brennraumfenster.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der laseraktive Festkörper 44 der
Lasereinrichtung 26 mindestens zwei Bereiche 44a, 44b laseraktiven
Materials aufweist, die voneinander verschiedene Wirkungsquerschnitte σa, σb für die stimulierte
Emission aufweisen.
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D.
h., die Wahrscheinlichkeit, dass, z. B. unter Beaufschlagung mit
dem Pumplicht 60a, 60b, eine stimulierte Emission
von Photonen auftritt, ist – bei
ansonsten gleichen Randbedingungen wie z. B. Pumplichtintensität usw. – in dem
ersten Bereich 44a verschieden von einer entsprechenden
Wahrscheinlichkeit für
den zweiten Bereich 44b.
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Dieser
besondere Unterschied der Bereiche 44a, 44b wird
erfindungsgemäß dazu ausgenutzt, um
in dem ersten Bereich 44a Pumpenergie in Form einer entsprechenden
hohen Inversionsdichte zu speichern, wobei die Pumpenergie dem Bereich 44a in
Form des ersten Pumplichts 60a zugeführt wird. Da das laseraktive
Material des ersten Bereichs 44a erfindungsgemäß einen
verhältnismäßig geringen Wirkungsquerschnitt σa für die stimulierte
Emission aufweist, kann auf diese Weise verhältnismäßig viel Energie in dem Bereich 44a gespeichert
werden, ohne dass hierbei bereits ein sättigbarer Absorber der passiven
Güteschaltung 46 ausbleicht
und dadurch vorzeitig den Laserbetrieb einleitet.
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Das
laseraktive Material des zweiten Bereichs 44b weist erfindungsgemäß einen
verhältnismäßig großen Wirkungsquerschnitt σb > σa für die stimulierte Emission
auf, so dass im Gegensatz zu dem ersten Bereich 44a mit
größerer Wahrscheinlichkeit
eine stimulierte Emission bei der Beaufschlagung des zweiten Bereichs 44b mit
dem zweiten Pumplicht 60b eintritt.
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Die
vorstehend beschriebene Kombination der für die beiden Bereiche 44a, 44b erfindungsgemäß verwendeten
Lasermaterialien bzw. ihrer Eigenschaften ermöglicht vorteilhaft die Speicherung
von mittels Pumplicht 60a zugeführter Energie in dem ersten
Bereich 44a, während
durch eine Beaufschlagung des zweiten Bereichs 44b mit
Pumplicht 60b ein kurzfristiges, gezieltes Ausbleichen
des sättigbaren
Absorbers der passiven Güteschaltung 46 möglich ist.
D. h., die Beaufschlagung des zweiten Bereichs 44b mit
Pumplicht 60b wird erfindungsgemäß dazu verwendet, den Zeitpunkt
des Einsetzens des Laserbetriebs und damit die Erzeugung des Laserimpulses 24 vorzugeben.
Das optische Pumpen des zweiten Bereichs 44b dient demnach
gleichsam als „Trigger" für den Laserbetrieb.
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Genauer
gesagt entsteht durch den Abbau der infolge des optischen Pumpens
mit dem Pumplicht 60b in dem zweiten Bereich 44b aufgebauten
Inversionsdichte zunächst
ein erster Laserimpuls. Durch das Ausbleichen des sättigbaren
Absorbers der passiven Güteschaltung 46 kann
anschließend
jedoch auch die bis dahin in dem ersten Bereich 44a aufgebaute
Inversionsdichte abgebaut werden, was in Form eines zweiten Laserimpulses
erfolgt. Der zeitliche Abstand der beiden Laserimpulse ist vergleichsweise
gering und liegt beispielsweise im Bereich von Mikrosekunden oder
kleiner.
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Da
das laseraktive Material des zweiten Bereichs 44b aufgrund
seines größeren Wirkungsquerschnitts σb für die stimulierte
Emission im Vergleich zu dem laseraktiven Material des ersten Bereichs 44a eine
verhältnismäßig geringe
Fluoreszenzlebensdauer aufweist, besitzt der durch den zweiten Bereich 44b erzeugte,
erste Laserimpuls eine vergleichsweise geringe Impulsenergie, während der durch
den ersten Bereich 44a erzeugte Laserimpuls eine vergleichsweise
hohe Impulsenergie aufweist.
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Die
Diagramme der 2a, 2b, 2c veranschaulichen
das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Betriebsverfahren.
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2a gibt
den zeitlichen Verlauf des Transmissionskoeffizienten T des in der
passiven Güteschaltung 46 (1)
enthaltenen sättigbaren
Absorbers wieder. Der Transmissionskoeffizient T weist anfangs bei
t = t0 (2c), d. h. vor einer Beaufschlagung
der Lasereinrichtung 26 mit Pumplicht 60a, 60b,
einen Ausgangswert T0 auf.
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Zu
dem ersten Pumpstartzeitpunkt t0 gemäß 2c beginnt
zunächst
das optische Pumpen des laseraktiven Materials des ersten Bereichs 44a mit dem
hierfür
vorgesehenen Pumplicht 60a (1). Ein
entsprechender Anstieg der Inversionsdichte Na in dem Bereich 44a ist
aus 2c ebenfalls ersichtlich.
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Zu
dem zweiten Pumpstartzeitpunkt t0' gemäß 2b beginnt
schließlich
auch das optische Pumpen des laseraktiven Materials des zweiten
Bereichs 44b mit dem hierfür vorgesehenen Pumplicht 60b (1).
Ein entsprechender Anstieg der Inversionsdichte Nb in dem Bereich 44b ist
aus 2b ersichtlich.
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Nach
dem Einsetzen des optischen Pumpens behält der Transmissionskoeffizient
T seinen Ausgangswert T0 etwa bis zu dem Zeitpunkt t1 bei. Ab dem
Zeitpunkt t1 ist die Intensität
der stimuliert emittierten Strahlung in dem zweiten Bereich 44b hinreichend
groß,
um ein Ausbleichen des sättigbaren
Absorbers und damit einen Anstieg des Transmissionskoeffizienten
T (2a) zu bewirken, so dass die Inversionsdichte
Nb wie aus 2b ersichtlich abgebaut werden
kann, was zu der Erzeugung des ersten Laserimpulses 24_1 zu
dem Zeitpunkt t2 führt.
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Durch
den Anstieg des Transmissionskoeffizienten T kann schließlich auch
die seither in dem ersten Bereich 44a aufgebaute Inversionsdichte
Na abgebaut werden, was zu der Erzeugung des zweiten Laserimpulses 24_2 zu
dem Zeitpunkt t3 führt.
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Erfindungsgemäß wird der
zeitliche Abstand zwischen dem ersten Pumpstartzeitpunkt t0 und
dem zweiten Pumpstartzeitpunkt t0' und/oder weitere Parameter des betreffenden
Pumpvorgangs, insbesondere eine Intensität und/oder generell ein zeitlicher Verlauf
des verwendeten Pumplichts 60a, 60b, so gewählt, dass
die passive Güteschaltung 46 infolge
des Pumpens des ersten Bereichs 44a nicht bereits eine wesentliche Änderung
ihrer Transmissionseigenschaften erfährt, insbesondere nicht einen
Laserbetrieb in der Lasereinrichtung 26 zulässt, so
dass eine maximale Energiemenge in dem ersten Bereich 44a gespeichert
werden kann, bevor der entsprechende Laserimpuls 24_2 (2c)
erzeugt wird.
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3a zeigt
eine zu der bereits in 1 abgebildeten Lasereinrichtung 26 vergleichbare
Ausführungsform.
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Erfindungsgemäß ist das
laseraktive Material des ersten Bereichs 44a ein Ytterbium-dotiertes Wirtsmaterial,
während
es sich bei dem zweiten Bereich 44b um ein Neodym-dotiertes
Wirtsmaterial handelt. Die Ytterbium-Dotierung des ersten Bereichs 44a kann
vorteilhaft bis zu 20 Atomprozent betragen, während der zweite Bereich 44b eine
Neodym-Dotierung bis zu 2,5 Atomprozent aufweist.
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Eine
alternative Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung 26 ist
in 3b abgebildet. Im Unterschied zu der in 3a abgebildeten
Variante weist die in 3b dargestellt Lasereinrichtung 26 eine
andere Reihenfolge der Bereiche 44a, 44b auf.
Anstelle des ersten Bereichs 44a ist nunmehr der zweite
Bereich 44b direkt dem Einkoppelspiegel 42 nachgeordnet,
und an den zweiten Bereich 44b schließt sich gemäß 3b der
erste Bereich 44a an.
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Eine
weitere sehr vorteilhafte Erfindungsvariante ist in 3c veranschaulicht.
Bei dieser Variante befindet sich die passive Güteschaltung 46 zwischen
den Bereichen 44a, 44b. Diese Konfiguration ermöglicht vorteilhaft,
dass für
den jeweiligen Bereich 44a, 44b vorgesehenes Pumplicht 60a, 60b longitudinal,
insbesondere an gegenüberliegenden
Stirnseiten der Lasereinrichtung 26, so eingestrahlt werden kann,
dass der jeweilige Bereich 44a, 44b direkt durch
das ihm zugeordnete Pumplicht 60a, 60b beaufschlagt
werden kann.
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Eine
dementsprechende Pumplichtzuführung
ist in 3c durch die Pfeile 60a, 60b symbolisiert.
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Bei
der Konfiguration nach 3c können erzeugte Laserimpulse
je nach Ausbildung der Spiegel 42, 48 entweder
rechts oder links ausgekoppelt werden. Der betreffende Spiegel ist
in diesem Fall teilreflektierend für die Wellenlänge der
Laserimpulse auszulegen.
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4a zeigt
eine weitere vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung 26,
bei der zusätzlich
zu den Bereichen 44a, 44b aus laseraktivem Material
auch ein undotierter Bereich 50a vorgesehen ist, der dementsprechend nicht
laseraktiv ist.
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Das
Einfügen
eines derartigen undotierten Bereichs 50a in die erfindungsgemäße Lasereinrichtung 26 schafft
vorteilhaft erstens einen Freiheitsgrad hinsichtlich der zu erzielenden
geometrischen Länge der
Anordnung 26. Damit geht in dem Fachmann bekannter Weise
auch direkt die Impulsdauer der erzeugten Laserimpulse 24_1, 24_2 einher.
Ein weiterer Vorteil des undotierten Bereichs 50a zwischen dem
Einkoppelspiegel 42 und dem zweiten Bereich 44b besteht
darin, dass der sich unter Beaufschlagung mit Pumplicht 60b erwärmende Bereich 44b um die
Dicke des undotierten Bereichs 50a von dem Einkoppelspiegel 42 beabstandet
ist, der beispielsweise als dünne
dielektrische Schicht ausgebildet ist und dementsprechend empfindlich
gegenüber
hohen Temperaturen ist.
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Das
heißt,
der undotierte Bereich 50a kann erfindungsgemäß vorteilhaft
so angeordnet sein, dass er eine zumindest teilweise thermische
Entkopplung beziehungsweise eine Beeinflussung der Wärmeverhältnisse
in der Lasereinrichtung 26 bewirkt.
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4b zeigt
eine weitere vorteilhafte Variante der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung 26,
bei der zwei undotierte Bereiche 50a, 50b derart
vorgesehen sind, dass sie dem zweiten laseraktiven Bereich 44b optisch
vor- und nachgeordnet sind.
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4c zeigt
eine weitere Erfindungsvariante, bei der insgesamt drei undotierte
Bereiche 50a, 50b, 50c vorgesehen sind.
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Ein
in der passiven Güteschaltung 46 der
erfindungsgemäßen Lasereinrichtung 26 vorgesehener sättigbarer
Absorber kann beispielsweise Cr4 +- oder V3 +-dotierten Granat wie beispielsweise YAG,
GGG, GSGG, LuAG, YSGG aufweisen und eine Anfangstransmission T0
(2a) aufweisen, die größer ist als 5%, und die kleiner
ist als 99,5%.
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Der
Einkoppelspiegel 42 weist beispielsweise Antireflexbeschichtungen
für die
Wellenlängen
um 808 nm und um 940 nm auf, so dass das entsprechende Pumplicht 60a, 60b in
die Lasereinrichtung 26 einkoppelbar ist. Um das Austreten
von spontan oder stimuliert emittierter Strahlung aus der Lasereinrichtung 26 zu
verhindern, weist der Einkoppelspiegel 42 ferner hochreflektierende
Beschichtungen für die
Wellenlängen
um 1030 nm und um 1064 nm auf.
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Der
Auskoppelspiegel 48 kann vorteilhaft beispielsweise dielektrische
Schichten mit einer Teilreflektivität für um 1030 nm und um 1064 nm
von etwa 20% bis etwa 99% aufweisen. Der Auskoppelspiegel 48 ist
des weiteren ggf. bevorzugt hoch reflektierend für Wellenlängen von etwa um 808 nm und
etwa um 940 nm.
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Eine
derartige Konfiguration wird erfindungsgemäß vorteilhaft optisch gepumpt
mit Pumplicht 60a, 60b der Wellenlängen um
808 nm und um 940 nm. Wie bereits vorstehend beschrieben, ist es
für die
Realisierung des erfindungsgemäßen Prinzips nicht
erforderlich, dass ein Pumpstartzeitpunkt t0, t0' der beiden Pumplichtwellenlängen zusammenfällt.
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Alternativ
ist es ferner möglich,
denjenigen laseraktiven Bereich 44b, der Neodym-dotiert
ist, mit einem Pumplicht 60b der Wellenlänge von
etwa 885 nm zu pumpen. Dementsprechend ist der zugehörige Einkoppelspiegel 42 mit
einer Antireflexschicht von etwa 885 nm zu versehen, um eine Einkopplung
des Pumplichts 60b in die Lasereinrichtung 26 zu
ermöglichen.
Der Auskoppelspiegel 48 besitzt bei der vorliegenden Konfiguration
optional eine hoch reflektierende Schicht für etwa 885 nm.
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Erfindungsgemäß ist es
ferner denkbar, mehrere sättigbare
Absorber (nicht gezeigt) in die Lasereinrichtung 26 zu
integrieren, um die Funktionalität
des passiven Güteschalters 46 zu
realisieren. Die sättigbaren
Absorber können
an unterschiedlichen Stellen der Lasereinrichtung 26 vorgesehen
sein, wobei die aggregierte Anfangstransmission T0 wiederum der
vorstehend beispielhaft spezifizierten Anfangstransmission entspricht.
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5 zeigt
schematisch eine Zündeinrichtung 27 für eine Brennkraftmaschine 10,
bei der die erfindungsgemäße Lasereinrichtung 26 und
das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Betriebsverfahren dazu verwendet
werden, Laserimpulse 24 zu erzeugen, die zur Entzündung eines
in dem Brennraum 14 der Brennkraftmaschine 10 befindlichen
Luft-/Kraftstoffgemischs dienen.
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Die
Brennkraftmaschine 10 umfasst mehrere Zylinder, von denen
in 5 nur einer mit dem Bezugszeichen 12 bezeichnet
ist. Ein Brennraum 14 des Zylinders 12 wird von
einem Kolben 16 begrenzt. Kraftstoff gelangt in den Brennraum 14 direkt
durch einen Injektor 18, der an einen auch als Rail beziehungsweise
Common-Rail bezeichneten Kraftstoffdruckspeicher 20 angeschlossen
ist.
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In
den Brennraum 14 eingespritzter Kraftstoff 22 wird
mittels des vorstehend beschriebenen hochenergetischen Laserimpulses 24 bzw. 24_2 entzündet, der
von der erfindungsgemäßen Lasereinrichtung 26 der
Zündeinrichtung 27 in
den Brennraum 14 abgestrahlt wird, vgl. auch 2c.
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Die
Lasereinrichtung 26 wird erfindungsgemäß über eine Lichtleitereinrichtung 28 mit
dem Pumplicht 60a, 60b (1) unterschiedlicher
Wellenlängen
gespeist, welches von der Pumplichtquelle 30 bereitgestellt
wird. Die Pumplichtquelle 30 wird von einer Steuer- und
Regeleinrichtung 32 gesteuert, die auch den Injektor 18 ansteuert.
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Beispielsweise
kann die Pumplichtquelle 30 eine oder mehrere nicht abgebildete
Halbleiter-Laserdioden
aufweisen, die in Abhängigkeit
eines Steuerstroms Pumplicht 60a, 60b entsprechender
Intensität über die
Lichtleitereinrichtung 28 an die Lasereinrichtung 26 ausgeben.
Obwohl Halbleiter-Laserdioden und andere kleinbauende Pumplichtquellen
bevorzugt für
einen Einsatz in dem Kraftfahrzeugbereich verwendet werden, ist
für den
Betrieb der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung 27 prinzipiell
jede Art von Pumplichtquelle verwendbar.
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Die
erfindungsgemäße Lasereinrichtung 26 kann
vorteilhaft zum Aufbau einer laserbasierten Zündeinrichtung 27 für eine Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeugs oder eines Stationärmotors/Großgasmotors verwendet werden,
oder generell auch für
alle anderen Anwendungsbereiche, bei denen Laserimpulse 24_2 mit
hoher Impulsenergie zeitlich flexibel bereitgestellt werden müssen.
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Erfindungsgemäß werden
die Materialien für die
laseraktiven Bereiche 44a, 44b so ausgewählt, dass
sich ihre Wirkungsquerschnitte σa, σb für die stimulierte
Emission deutlich unterscheiden, insbesondere um bis zu eine Größenordnung.
Das Lasermaterial, das den kleineren Wirkungsquerschnitt für die stimulierte
Emission aufweist, besitzt i.d.R. eine entsprechend große Fluoreszenzlebensdauer
und umgekehrt. Dementsprechend kann das Lasermaterial, das den kleineren
Wirkungsquerschnitt für
die stimulierte Emission aufweist, ideal als Energiespeicher verwendet
werden, der die Erzeugung von Laserimpulsen 24_2 mit hoher
Impulsenergie ermöglicht.
Die Laserimpulse 24_2 werden bevorzugt als Zündimpulse
verwendet. Das Lasermaterial, das den größeren Wirkungsquerschnitt für die stimulierte Emission
aufweist, wird wie beschrieben vorteilhaft als Trigger zur Einleitung
des Laserbetriebs verwendet, da es bei entsprechender Pumplichtbeaufschlagung
nahezu instantan die für
den Laserbetrieb erforderliche Zustandsänderung der passiven Güteschaltung 46 bewirken
kann.
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Insbesondere
bei den vorstehend beschriebenen Neodym-dotierten laseraktiven Bereichen
ist neben den genannten Granaten auch die Verwendung von Vanadaten
wie z. B. YVO, GdVO und anderen Wirtsmaterialien möglich.