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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Laserzündsystem nach dem Oberbegriff
des unabhängigen Anspruchs.
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Aus
der
WO 2005/066488
A1 ist eine Vorrichtung zum Zünden einer Brennkraftmaschine
bekannt, die einen Festkörperlaser umfasst, durch den ein
Laserimpuls in den Brennraum einer Brennkraftmaschine eingebracht
wird. Die Vorrichtung umfasst ferner einen Halbleiterlaser zum Pumpen
des Festkörperlasers wobei der Halbleiterlaser und der
Festkörperlaser über eine Glasfaser optisch miteinander verbunden
sind.
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Nachteilig
an diesem Laserzündsystem ist es, dass eine Bereitstellung
von Laserimpulsen mit hoher Pulsenergie, hoher Spitzenintensität
und hoher Strahlqualität nur mit moderatem Gesamtwirkungsgrad
möglich ist.
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Vorteile der Erfindung
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Erfindungsgemäße
Laserzündsysteme mit den kennzeichnenden Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 1 haben demgegenüber den
Vorteil, dass eine Bereitstellung von Laserimpulsen mit hoher Pulsenergie,
hoher Spitzenintensität und hoher Strahlqualität
mit hohem Gesamtwirkungsgrad möglich ist.
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Hierfür
ist es vorgesehen, dass das Laserzündsystem eine erste
Lasereinrichtung zur Erzeugung von Laserimpulsen umfasst und ferner
eine Einrichtung zur Bereitstellung von Pumplicht, die nachfolgend
als Pumplichtquelle bezeichnet wird, umfasst, wobei das Laserzündsystem
eine zweite Lasereinrichtung umfasst, die durch die Pumplichtquelle optisch
angeregt wird und ihrerseits Licht emittiert, das zur optischen
Anregung der ersten Lasereinrichtung dient.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die optische Anregung
einer Lasereinrichtung und deren Emission einen Schritt zur Konzentration des
vorhandenen Lichtes beispielsweise bezüglich Zeit, Raum,
Ausbreitungsrichtung und/oder spektraler Verteilung darstellt, der
mit einem gewissen energetischen Wirkungsgrad erfolgt. In der Regel
ist der energetische Wirkungsgrad eines solchen Schrittes umso kleiner,
je größer die in diesem Schritt vorgenommene Konzentration
des Lichtes bezüglich der Eigenschaften Strahlqualität
und Pulsdauer ist.
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Die
erfindungsgemäße Laserzündvorrichtung
sieht vor, dass die Konzentration des vorhandenen Lichts in zwei
Schritten erfolgt. Der erste Schritt besteht aus der optischen Anregung
der zweiten Lasereinrichtung mit der Emission der Pumplichtquelle und
aus der Emission der zweiten Lasereinrichtung. Der zweite Schritt
besteht aus der optischen Anregung der ersten Lasereinrichtung mit
der Emission der zweiten Lasereinrichtung und aus der Emission der
ersten Lasereinrichtung.
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In
jedem dieser beiden Schritte erfolgt nur eine teilweise Verbesserung
der relevanten Eigenschaften und/oder es erfolgt nur eine Verbesserung eines
Teils der relevanten Eigenschaften. Der Erfindung liegt die überraschende
Beobachtung zu Grunde, dass jeder dieser Schritte mit einem so hohen
energetischen Wirkungsgrad möglich ist, dass der Gesamtwirkungsgrad
eines erfindungsgemäßen Laserzündsystems
höher liegt als bei Laserzündsystemen, die Laserstrahlung
mit den gleichen Eigenschaften in einem Schritt erzeugen.
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Unter
dem Gesamtwirkungsgrad des Laserzündsystems wird der über
einen Zündzyklus ermittelte Quotient aus der von der ersten
Lasereinrichtung abgestrahlten Energie zur Energieaufnahme des Laserzündsystems
verstanden.
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Unter
dem energetischen Wirkungsgrad eines Schrittes, bestehend aus optischer
Anregung und Emission einer Lasereinrichtung, wird der über einen
Zündzyklus ermittelte Quotient aus Energie des von der
Lasereinrichtung emittierten Lichts und des von der Lasereinrichtung
absorbierten, optisch anregenden Lichts verstanden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform kommt es bei der optischen
Anregung der ersten und/oder der zweiten Lasereinrichtung zu einer
Besetzungsinversion, da sich auf diese Weise eine besonders wirkungsvolle
Verbesserung der Strahleigenschaften beziehungsweise ein besonders
hoher energetischer Wirkungsgrad erzielen lässt. Entsprechend
kommt die Verwendung eines optischen Oszillators, dessen Lichtverstärkung
nicht auf stimulierter Emission beruht, sondern zum Beispiel auf
nichtlinearer Wechselwirkung zwischen Licht und Materie beruht,
zum Beispiel eines optisch-parametrischen Oszillators, nicht in
Betracht, da mit diesem der Vorteil einer besonders wirkungsvollen
Verbesserung der Strahleigenschaften beziehungsweise ein besonders hoher
energetischer Wirkungsgrad nicht erreicht wird.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Pumplichtquelle einen Halbleiterlaser, der vorzugsweise
eine Vielzahl von Emittern umfasst.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform umfasst die
zweite Lasereinrichtung eine optisch aktive Faser. Weiterhin besonders
vorteilhaft ist es, wenn die optisch aktive Faser eine numerische Apertur
von 0,1 oder weniger aufweist, da es in diesem Fall möglich
ist, die Emission der optisch aktiven Faser mit vernachlässigbaren
Abbildungsfehlern mit einer einfachen sphärischen Linse
oder mit einer Gradienten-Index-Linse in die erste Lasereinrichtung einzukoppeln.
Weiterhin besonders vorteilhaft ist es, wenn die Spitzenintensität
der von der optisch aktiven Faser erzeugten Strahlung innerhalb
der optisch aktiven Faser nicht mehr als 100 MW/Quadratzentimeter
beträgt, wobei die Spitzenintensität der von der ersten
Lasereinrichtung erzeugten optischen Strahlung am Ort einer Laserzündung
um mindestens 4 Größenordnungen über
der Spitzenintensität der von der optisch aktiven Faser
erzeugten Strahlung innerhalb der optisch aktiven Faser liegt. Auf
diese Weise sind die Langlebigkeit der optisch aktiven Faser und gleichzeitig
die Funktion des Laserzündsystems besonders wirkungsvoll
sichergestellt.
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Zusätzlich,
aber auch dann, wenn die zweite Lasereinrichtung keine optisch aktive
Faser umfasst, ist es sehr vorteilhaft, wenn die Emission der zweiten Lasereinrichtung
in eine optische Faser eingekoppelt wird und durch diese der ersten
Lasereinrichtung zugeführt werden kann, da in diesem Fall
die zweite Lasereinrichtung und die erste Lasereinrichtung beabstandet
voneinander angeordnet werden können. Bevorzugt sind optische
Fasern, die eine numerische Apertur von 0,1 bis 0,6 aufweisen und
einen Durchmesser im Bereich von 50 μm bis 150 μm
aufweisen, da es in diesem Fall möglich ist, die Emission
der optisch aktiven Faser mit vertretbaren Abbildungsfehlern beispielsweise
mit einer Gradienten-Index-Linse in die erste Lasereinrichtung einzukoppeln.
Weiterhin besonders vorteilhaft ist es, wenn die Spitzenintensität
der durch die optische Faser transmittierten Strahlung innerhalb
der optischen Faser nicht mehr als 100 MW/Quadratzentimeter beträgt,
wobei die Spitzenintensität der von der ersten Lasereinrichtung
erzeugten optischen Strahlung am Ort einer Laserzündung
um mindestens 4 Größenordnungen über
der Spitzenintensität der durch die optische Faser transmittierten
Strahlung innerhalb der optischen Faser liegt. Auf diese Weise sind
die Langlebigkeit der optischen Faser und gleichzeitig die Funktion
des Laserzündsystems besonders wirkungsvoll sichergestellt.
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Vorteilhafterweise
ist das Laserzündsystem zur Erzeugung von nahezu beugungsbegrenzter Strahlung
in Form von Laserimpulsen mit einer Pulsdauer im Bereich einer Nanosekunde
oder im Bereich von Nanosekunden ausgelegt, wobei der Gesamtwirkungsgrad
des Laserzündsystems mehr als 10%, bevorzugt mehr als 15%,
beträgt.
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Alternativ
oder zusätzlich ist das Zündlasersystem zur Erzeugung
von Strahlung mit einer Strahlqualität von M2 =
y in Form von Laserimpulsen mit einer Pulsdauer im Bereich von 10
ps bis 10 ns ausgelegt, wobei y im Bereich zwischen 1 und 10 liegt.
Vorteilhafterweise beträgt der Gesamtwirkungsgrad des Laserzündsystems
dann mehr als (9 + y)%, bevorzugt mehr als (14 + y)%.
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Vorteilhafterweise
umfasst die erste Lasereinrichtung einen Laserkristall, dessen Länge
höchstens einem Zehntel, vorzugsweise höchstens
einem Hundertstel, der Rayleigh-Länge der von der zweiten Lasereinrichtung
emittierten Strahlung in dem Laserkristall entspricht. Auf diese
Weise kommt eine nahezu zylindrische Gestalt der von der zweiten
Lasereinrichtung emittierten Strahlung in dem Laserkristall zustande,
die den erwünschten Eigenschaften der Emission der ersten
Lasereinrichtung förderlich ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die erste Lasereinrichtung einen optischen
Resonator umfasst, dessen Länge höchstens einem
Zehntel, vorzugsweise höchstens einem Hundertstel, der
Rayleigh-Länge der von der zweiten Lasereinrichtung emittierten
Strahlung in dem Laserkristall entspricht.
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Vorteilhaft
zur Gewährleistung eines robusten und einfachen Aufbaus
des Laserzündsystems ist es, zwischen der zweiten Lasereinrichtung
und der ersten Lasereinrichtung nur eine einfache Optik, zum Beispiel
nur eine sphärische Linse vorzusehen oder eine Gradienten-Index-Linse
vorzusehen.
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Besonders
vorteilhaft ist es ferner, zwischen der zweiten Lasereinrichtung
und der ersten Lasereinrichtung keine spezielle Optik vorzusehen,
sondern die Emission der zweiten Lasereinrichtung unmittelbar, das
heißt ohne Durchtritt durch eine optische Komponente, in
die erste Lasereinrichtung einzukoppeln. Als Ort des Austritts und
des Eintritts von Licht aus einer oder in eine Lasereinrichtung
wird hierbei ein für das Licht teilweise durchlässiger
Spiegel, zum Beispiel eine spiegelnde Schicht mitsamt eines sie
tragenden Substrates, aufgefasst, der einen optischen Resonator
der Lasereinrichtung begrenzt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung kann die Robustheit der Vorrichtung
vorteilhafterweise erhöht werden, indem ein optischer Resonator
der ersten Lasereinrichtung zusammen mit einem optischen Resonator
der zweiten Lasereinrichtung einstückig, vorzugsweise monolithisch
ausgebildet ist. Optional ist zwischen dem optischen Resonator der
ersten Lasereinrichtung und dem optischen Resonator der zweiten
Lasereinrichtung eine fokussierende Optik, zum Beispiel eine Gradienten-Index-Linse,
angeordnet, wobei die fokussierende Optik zusammen mit dem optischen
Resonator der ersten Lasereinrichtung und dem optischen Resonator
der zweiten Lasereinrichtung einstückig, vorzugsweise monolithisch, ausgebildet
ist.
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Besonders
vorteilhaft lässt sich der Gesamtwirkungsgrad des Laserzündsystems
erhöhen, wenn die Verbesserung der Strahlqualität
der Emission der zweiten Lasereinrichtung im Vergleich zur Emission der
Pumplichtquelle in etwa der Verbesserung der Strahlqualität
der Emission der ersten Lasereinrichtung im Vergleich zur Emission
der zweiten Lasereinrichtung entspricht, sodass eine Verbesserung
der Strahlqualität in etwa gleichen Schritten, das heißt um
einen etwa gleichen Faktor und/oder um einen etwa gleichen Betrag,
erfolgt. Vorzugsweise sind die etwa gleichen Schritte um weniger
als einen Faktor 2 verschieden.
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Als
Strahlqualität eines Lichtstrahles wird hierbei die sogenannte
Beugungsmaßzahl, die auch als M2 bezeichnet
wird, aufgefasst. Die Beugungsmaßzahl entspricht dem Quotienten
aus dem Produkt eines Fokusdurchmessers und einer Fernfelddivergenz
des Lichtstrahls und dem Produkt eines Fokusdurchmessers und einer
Fernfelddivergenz eines sogenannten gaußschen Lichtstrahls
gleicher Wellenlänge. Die Bedeutungen weiterer Begriffe,
die Eigenschaften optischer Strahlung betreffen, sind der DIN
EN ISO 11145: 2006 zu entnehmen.
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Vorteilhaft
zur weiteren Verbesserung des Gesamtwirkungsgrades der Laserzündvorrichtung
ist es, die mit der Anregung der Lasereinrichtungen verbundenen
Quantendefekte gering zu wählen. Dies ist beispielsweise
der Fall, wenn sich die Wellenlängen der Emissionen der
ersten und der zweiten Lasereinrichtungen und/oder die Wellenlängen
der Emissionen der zweiten Lasereinrichtung und der Pumplichtquelle
um weniger als 20%, vorzugsweise sogar um weniger als 10%, unterscheiden.
Als Wellenlänge eines Lichts wird hierbei die Wellenlänge
aufgefasst, für die eine spektrale Leistungsdichte des
Lichts ihren Spitzenwert annimmt.
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Ebenfalls
vorteilhaft zur weiteren Verbesserung des Gesamtwirkungsgrades der
Laserzündvorrichtung ist es, die Verluste durch Spontanemission gering
zu halten. Dies ist zum Beispiel dadurch zu erreichen, dass die
Impulsdauer der Emissionen der zweiten Lasereinrichtung niedriger
ist als das Vierfache, bevorzugt niedriger als das Doppelte, der
Fluoreszenslebensdauer des laseraktiven Materials der ersten Lasereinrichtung
ist, wobei die erste Lasereinrichtung vorteilhafterweise einen sättigbaren
Absorber zur passiven Güteschaltung umfasst.
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Zeichnung
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Die 1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine mit einer
Laserzündeinrichtung.
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Die 2 zeigt
eine schematische Darstellung der Laserzündeinrichtung
aus 1.
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Die 3 zeigt
eine schematische Darstellung eines Halbleiterlasers.
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Die 4 zeigt
schematisch eine optisch aktive Faser.
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Die 5 zeigt
schematisch den Aufbau der ersten Lasereinrichtung.
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Die 6a und 6b zeigen
schematisch zwei alternative Anordnungen zur Einkopplung der Emission
eines Halbleiterlasers in eine optisch aktive Faser.
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Die 7a, 7b, 7c und 7d zeigen
schematisch alternative Anordnungen zur Einkopplung der Emission
einer optisch aktiven Faser die eine erste Lasereinrichtung.
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Die 8 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Eine
Brennkraftmaschine trägt in 1 insgesamt
das Bezugszeichen 10. Sie dient zum Antrieb eines nicht
dargestellten Kraftfahrzeugs oder zum Antrieb eines nicht dargestellten
Generators. Die Brennkraftmaschine 10 umfasst mehrere Zylinder, von
denen in 1 nur einer gezeichnet und mit
dem Bezugszeichen 14 bezeichnet ist. Ein Brennraum 2 des
Zylinders 14 wird von einem Kolben 16 begrenzt. Kraftstoff
gelangt in den Brennraum 2 durch einen Injektor 18,
der an einen Kraftstoff-Druckspeicher 20 angeschlossen
ist.
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In
den Brennraum 2 eingespritzter Kraftstoff 22 wird
mittels eines fokussierten Laserimpulses 24 entzündet,
der von dem Laserzündsystem 1 in den Brennraum 2 abgestrahlt
wird. Das Laserzündsystem 1 wird von einem Steuergerät 32 gesteuert,
das auch den Injektor 18 ansteuert.
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Zusätzlich
oder alternativ ist, insbesondere bei Gasmotoren, vorgesehen, den
Kraftstoff 22 nicht direkt in den Brennraum 2 einzublasen,
sondern ihn zuvor, insbesondere vor Durchgang durch einen Turbolader,
mit Luft zu vermischen. Es wird somit ein Kraftstoff-Luft-Gemisch
anstelle des Kraftstoffs 22 eingeblasen.
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Das
Laserzündsystem 1 weist als eine Pumplichtquelle 13 eine
Halbleiterlasereinrichtung 130 auf. Das Laserzündsystem
weist ferner eine zweite Lasereinrichtung 12 auf, die eine optisch
aktive Faser 121 umfasst, und das Laserzündsystem weist
ferner eine erste Lasereinrichtung 11 auf.
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Wie
aus 2 hervorgeht, umfasst die Halbleiterlasereinrichtung 130 einen
Halbleiterlaser 131 und ferner eine Pulsstromversorgung 36 zur
Beaufschlagung des Halbleiterlasers 131 mit Strompulsen. Es
ist vorgesehen, dass es im Betrieb des Laserzündsystems 1 durch
einen dieser Strompulse zur Anregung des Halbleiterlasers 131 und
somit dazu kommt, dass der Halbleiterlaser 131 einen Laserimpuls
emittiert. Es ist ferner vorgesehen, dass der von dem Halbleiterlaser 131 emittierte
Laserimpuls der optischen Anregung der optisch aktiven Faser 121 dient
und diese dazu veranlasst, ebenfalls einen Laserimpuls zu emittieren.
Es ist ferner vorgesehen, dass der von der optisch aktiven Faser 121 emittierte Laserimpuls
der optischen Anregung der ersten Lasereinrichtung 11 dient,
und diese dazu veranlasst, einen Laserimpuls zu emittieren, der
der Zündung des in den Brennraum 2 eingespritzten
Kraftstoffs 22 dient.
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In
der 3 ist der Aufbau des Halbleiterlasers 131 exemplarisch
gezeigt. Der Halbleiterlaser 131 umfasst einen Halbleiterlaserchip 132,
der über zwei seiner einander gegenüberliegenden
Oberflächen 1321, 1322 in Wärmekontakt
mit zwei Kühlelementen 135, zum Beispiel passiven
Kühlelementen oder Peltier-Kühlern, steht. Der
Halbleiterlaserchip 132 umfasst eine Vielzahl von Emittergruppen 133, die
jeweils eine Vielzahl von Emittern 134 umfassen. Alternativ
ist es auch möglich, dass der Halbleiterlaserchip 132 nur über
eine seiner Oberflächen 1321, 1322 in
Wärmekontakt mit nur einem Kühlelement 135 steht.
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In
den 4 ist der prinzipielle Aufbau der optisch aktiven
Faser 121 in einer Schnittdarstellung dargestellt. Die
optisch aktive Faser 121 weist in ihrem Inneren einen Faserlaserkern 1211 auf,
der aus einem laseraktiven Material mit einem ersten Brechungsindex
besteht. Der Faserlaserkern 1211 ist von einem Faserpumpkern 1212 umgeben,
der aus einem Material mit einem zweiten Brechungsindex besteht.
Der Faserpumpkern 1212 ist seinerseits von einem Fasermantel 1213 umgeben,
der aus einem Material mit einem dritten Brechungsindex besteht. Der
Faserlaserkern 1211 stellt einen Wellenleiter für das
von der optisch aktiven Faser zu erzeugende Licht dar. Der Faserpumpkern 1212 stellt
einen Wellenleiter für Licht dar, das der optischen Anregung
der optisch aktiven Faser 121 beziehungsweise des laseraktiven
Material des Faserlaserkerns 1211 dient. Für die
wellenleitenden Eigenschaften der optisch aktiven Faser ist es notwendig,
dass der zweite Brechungsindex kleiner ist als der erste Brechungsindex und
größer ist als der dritte Brechungsindex. Es ist vorgesehen,
dass in dem Faserpumpkern 1212 geführtes Licht
nach und nach in den Faserlaserkern 1211 gelangt, dort
absorbiert wird und das laseraktive Material optisch anregt. Die
optisch aktive Faser 121 weist eine erste Stirnfläche 1214 auf,
die mit einer Beschichtung versehen ist, die einen hohen Anteil des
von der optisch aktiven Faser zu erzeugenden Lichts reflektiert
und einen geringen Anteil des der optischen Anregung der optisch
aktiven Faser 121 dienenden Lichts reflektiert. Die optisch
aktive Faser 121 weist ferner eine zweite Stirnfläche 1215 auf,
die mit einer Beschichtung versehen ist, die einen Anteil des von
der optisch aktiven Faser 121 zu erzeugenden Lichts reflektiert,
der zwischen 5% und 95% liegt.
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In
der 5 ist der prinzipielle Aufbau der ersten Lasereinrichtung 11 zu
sehen. Die erste Lasereinrichtung 11 umfasst einen Festkörperlaser,
der einen laseraktiven Kristall 111, einen Kristall zur
passiven Güteschaltung 112 sowie einen Einkoppelspiegel 113 und
einem Auskoppelspiegel 114 aufweist. Der laseraktiven Kristall 111 und
der Kristall zur passiven Güteschaltung 112 sind
miteinander monolithisch verbunden und die Spiegel 113, 114 sind
auf gegenüberliegenden Seiten dieses Verbundes aufgebrachte
Beschichtungen. Die erste Lasereinrichtung 11 umfasst somit
einen monolithischen Festkörperlaser. Die den Einkoppelspiegel 113 darstellende Beschichtung
reflektiert einen hohen Anteil des von der ersten Lasereinrichtung
zu erzeugenden Lichts und einen geringen Anteil eines der optischen
Anregung des ersten Lasersystems dienenden Lichts. Die den Auskoppelspiegel 114 darstellende
Beschichtung reflektiert einen Anteil des von der ersten Lasereinrichtung
erzeugten Lichts, der zwischen 5% und 95% liegt.
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In
der 6a ist eine Anordnung zur Einkopplung der Emission
des Halbleiterlasers 131 in die optisch aktive Faser 121 dargestellt.
Es ist hierbei vorgesehen, dass die Emission des Halbleiterlasers 131 durch
eine Kombination einer Zylinderlinse 1411 und einer sphärischen
Linse 1412 auf die erste Stirnfläche 1214 der
optisch aktiven Faser 121 abgebildet wird.
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In
der 6b ist eine zweite Anordnung zur Einkopplung der
Emission des Halbleiterlasers 131 in die optisch aktive
Faser 121 dargestellt. Es ist hierbei vorgesehen, dass
die Emission des Halbleiterlasers 131 in eine Mehrzahl
optischer Fasern 1421 eingekoppelt wird und diese optischen
Fasern mit dem Fasermantel 1212 der optisch aktiven Faser 121 verschmolzen
werden. In diesem Fall kann auf der ersten Stirnfläche 1214 der
optisch aktiven Faser 121 auf eine reflexvermindernde Beschichtung
verzichtet werden.
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In
der 7a ist eine Anordnung zur Einkopplung der Emission
der optisch aktiven Faser 121 in die erste Lasereinrichtung 11 dargestellt.
In dieser Anordnung ist zwischen der Stirnfläche der optisch aktiven
Faser 121 und dem Einkoppelspiel 113 der ersten
Lasereinrichtung 11 keine weitere optische Komponente vorgesehen.
Neben der in 7a gezeigten beabstandeten Anordnung
der optisch aktiven Faser 121 und dem Einkoppelspiegel 113 der ersten
Lasereinrichtung 11 ist es auch möglich, dass sich
diese Komponenten berühren oder miteinander verbunden sind.
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In
der 7b ist eine zweite Anordnung zur Einkopplung der
Emission der optisch aktiven Faser 121 in die erste Lasereinrichtung 11 dargestellt,
bei der die Emission der optisch aktiven Faser 121 mit
einer sphärischen Linse 17 auf den Einkoppelspiegel 113 der
ersten Lasereinrichtung 11 abgebildet ist.
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Die 7c und 7d zeigen
dritte Anordnungen zur Einkopplung der Emission der optisch aktiven
Faser 121 in die erste Lasereinrichtung 11, bei denen
die Emission der optisch aktiven Faser 121 mit einer Linse 171 auf
den Einkoppelspiegel 113 der ersten Lasereinrichtung 11 abgebildet
ist. Die Linse 171 ist sowohl mit der optisch aktiven Faser 121 als auch
mit der ersten Lasereinrichtung 11 an ihren Stirnseiten
verbunden und die drei Komponenten 171, 11, 121 sind
einstückig, bevorzugt monolithisch, ausgeführt.
Die Linse 171 weist bevorzugt eine Querschnittsfläche
auf, deren Form einer Querschnittsfläche der optisch aktiven
Faser 121 oder der ersten Lasereinrichtung 11 entspricht.
Die Linse 171 weist somit beispielsweise die Form eines
Zylinders auf, dessen Achse in der Ausbreitungsrichtung des Lichts liegt.
Die Linse 171 kann als Gradienten-Index-Linse ausgebildet
sein, das heißt, der Brechungsindex der Linse 171 ändert
sich von innen nach außen hin (7c). Alternativ
kann die Linse 171 aus einem ersten und einem zweiten Körper 1711, 1712 bestehen,
wobei sich der erste und der zweite Körper 1711, 1712 zu
der, beispielsweise zylindrischen, Gesamtform der Linse 171 ergänzen
und wobei der erste und der zweite Körper 1711, 1712 aus
Materialien mit unterschiedlichen Brechungsindizes bestehen. Die
Grenzfläche 1713 zwischen dem ersten und dem zweiten
Körper 1711, 1712 ist sphärisch
oder asphärisch ausgebildet.
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In
einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung enthält
der Halbleiterlaser 131 als aktives Material Aluminium-Gallium-Arsenid
und wird zur Emission eines Laserimpulses mit einem Strompuls der
Stärke 50 A und der Dauer 100 μs beaufschlagt.
Am Halbleiterlaser fällt dabei eine Spannung von ca. 2
V ab, sodass die Energieaufnahme des Halbleiterlasers pro Laserimpuls
ca. 10 mJ beträgt. Der Halbleiterlaser 131 emittiert
einen Laserimpuls mit einer Energie von 5 mJ, einer Dauer von ca.
100 μs einer Wellenlänge von 808 nm und einer
Strahlqualität M2 von ca. 100.
Der Faserpumpkern 1212 der optisch aktiven Faser 121 weist
einen ausreichend hohen Durchmesser und eine ausreichend hohe numerische
Apertur auf, sodass die Emission des Halbleiterlasers, zum Beispiel
mit einer der in den 6a oder 6b gezeigten
Methoden, nahezu vollständig in den Faserpumpkern 1212 der
optisch aktiven Faser 121 eingekoppelt werden kann. Der
Faserlaserkern 1211 besteht aus einem mit Yb dotiertem
Material, beispielsweise Yb:YAG, absorbiert über die Länge
der optisch aktiven Faser 121 nahezu die gesamte Emission
des Halbleiterlasers 131 und erfährt dabei eine
optische Anregung. Nachfolgend emittiert die optisch aktive Faser 121 einen
Laserimpuls mit einer Energie von 3,5 mJ, einer Dauer von ca. 100 μs und
einer Wellenlänge im Bereich von 940 nm–1100 nm,
zum Beispiel 940 nm, 980 nm oder 1030 nm, und einer Strahlqualität
M2 von ca. 10 oder kleiner als 10. Dieser
Laserimpuls wird, zum Beispiel mit einer der in den 7a bis 7d gezeigten
Methoden, nahezu vollständig in den Resonator eines monolithisch
ausgebildeten passiv gütegeschalteten Festkörperlaser eingekoppelt.
Der Laserkristall 111 des Festkörperlasers besteht
aus einem mit Yb dotiertem Material, beispielsweise Yb:YAG. Es kommt
zu einer optischen Anregung innerhalb des Laserkristalls 111 und
nachfolgend zur Ausbleichung des Kristalls zur passiven Güteschaltung 112.
Nachfolgend emittiert der Festkörperlaser einen Laserimpuls
mit einer Energie von 2 mJ, einer Dauer von ca. 1 ns, einer Wellenlänge
im Bereich von 1000–1100 nm, zum Beispiel 1030 nm oder
1090 nm und einer Strahlqualität M2 von
ca. 2.
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Alternativ
können auch Halbleiterlaser 131 zum Einsatz kommen,
deren Emission eine Wellenlänge im Bereich von 808 nm bis
1020 nm aufweist. Ferner können als Lasermaterialien Er:Yb
und/oder Er:YAG verwendet werden. In einer bevorzugten Alternative
besteht der Faserlaserkern 1211 besteht aus dem Material
Er:Yb und die optisch aktive Faser emittiert Licht der Wellenlänge
1532 nm, wobei der Laserkristall 111 des Festkörperlasers
aus dem Material Er:YAG besteht und der Festkörperlaser
Licht der Wellenlänge 1646 nm emittiert.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
das in der 8 dargestellt ist, unterscheidet
sich von dem ersten dadurch, dass die zweite Lasereinrichtung 12 kein
Faserlaser 121 ist, sondern einen Laserkristall aufweist,
beispielsweise aus mit Neodym (Nd) dotiertes YAG (alternativ: YVO, GdVO,
GGG, GSGG, YLF, YAlO oder ähnliches). Die zweite Lasereinrichtung 12 weist
in diesem Beispiel keine Vorrichtung zur Güteschaltung
auf, wird also gleichsam als kontinuierlich emittierender Laser
betrieben und hinsichtlich der von ihm erzeugten Strahlung stimmt
er mit der zweiten Lasereinrichtung 12 des ersten Ausführungsbeispiels
weitgehend überein. Alternativ ist es möglich,
Mittel vorzusehen, die erzwingen, dass die Wellenlänge
der Emission der zweiten Lasereinrichtung 12 940 nm bis
946 nm beträgt. Die optische Anregung der zweiten Lasereinrichtung 12 erfolgt
mittels eines Halbleiterlasers 131 wie im ersten Ausführungsbeispiel.
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Die
Emission der zweiten Lasereinrichtung 12 wird in diesem
Beispiel in eine optische Faser 75 (Durchmesser: 150 nm,
numerische Apertur 0,3) fokussiert und über die optische
Faser 75 der ersten Lasereinrichtung 11 zugeführt.
Die optische Faser dient somit gleichsam als eine Pumpfaser für
die erste Lasereinrichtung 11.
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Die
erste Lasereinrichtung 11 umfasst in diesem Beispiel einen
mit Yb dotierten Laserkristall 111 und einen passiven Güteschalter.
Der Laserkristall der ersten Lasereinrichtung 11 wird durch
das durch die optische Faser 75 zugeführte Licht
optisch angeregt, wobei durch die Benutzung der optischen Faser 75 in
dem Laserkristall der ersten Lasereinrichtung 11 ein sehr
guter Überlapp zwischen Pumpvolumen und Modenvolumen erreichbar
ist. Die Wellenlänge der Emission der ersten Lasereinrichtung 11 beträgt in
diesem Beispiel je nach Wirtskristall 1010 nm bis 1050 nm.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2005/066488
A1 [0002]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN EN ISO
11145: 2006 [0023]