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Die
Erfindung betrifft ein Auflaufwerkzeug zur spanenden Bearbeitung
von Innenkugelflächen und
Innenkugelteilflächen
gemäß Ober begriff
des Anspruchs 1.
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Auflaufwerkzeuge
der hier angesprochenen Art sind aus
DE 10 2005 054 717 B3 bekannt.
Sie werden insbesondere für
Bearbeitung von Innenkugelflächen
und Innenkugelteilflächen
von Differentialgehäusen
eingesetzt. Derartige Auflaufwerkzeuge weisen eine an einem Schwenkbalken
vorgesehene geometrisch definierte Schneide auf, die unmittelbar Teil
des Schwenkbalkens sein kann, vorzugsweise jedoch Teil einer am
Schwenkbalken angebrachten Messerplatte ist. Die Schneide wird bei
Bedarf aus einer Ruheposition in eine Bearbeitungsposition verschwenkt.
Daher werden Werkzeuge dieser Art auch als Aussteuerwerkzeuge bezeichnet.
Das Auflaufwerkzeug wird in das Innere eines zu bearbeitenden Differentialgehäuses eingeführt, wobei
sich der Schwenkbalken mit der Schneide in einer Ruheposition befindet
und die Einfuhrbewegung nicht stört.
Zur Bearbeitung einer Innenkugelfläche oder Innenkugelteilfläche des
Differentialgehäuses
muss die Schneide aus ihrer Ruhelage verschwenkt werden. Kennzeichnend
für Getriebegehäuse der
hier angesprochenen Art ist die Tatsache, dass deren Breite oft geringer
ist als der Durchmesser im Bereich Innenkugelfläche beziehungsweise Innenkugelteilfläche. Daher
kann die Schneide mit Konturen des Differentialgehäuses kollidieren,
wenn sie aus ihrer Ruheposition in die Arbeitsposition verschwenkt
wird. Um dies zu vermeiden, wird das Werkzeug bei dem Einführen in
das Differentialgehäuse
gegen ein als Anschlag wirkendes Gegenlager gefahren. Dabei wird
das Auflaufwerkzeug zunächst
nicht ganz bis ins Zentrum des Differentialgehäuses eingeführt sondern kurz vorher angehalten,
um zunächst
eine erste Verschwenkung der Schneide bewirken zu können, die sich
dann noch an Innenkonturen des Differentialgehäuses vorbeibewegen kann. Diese
erste Verschwenkung wird durch eine Relativbewegung der beiden Teilelemente
dieses Werkzeugkopfs bewirkt und zwar dadurch, dass das Gegenlager
sich aus einer ersten Funktionsstellung in eine zweite bewegt. Dazu
bedarf es eines speziellen Antriebs für das Gegenlager, der aufwendig
und teuer ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Auflaufwerkzeug zu schaffen, das
die Bearbeitung von Innenkugelflächen
und Innenkugelteilflächen
von Differentialgehäusen
auf einfache Weise ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird ein Auflaufwerkzeug vorgeschlagen, das die in
Anspruch 1 genannten Merkmale aufweist. Es umfasst einen Werkzeugkopf
mit Teilelementen, die gegeneinander verlagerbar sind, um einen
Schwenkbalken aus einer Ruheposition in eine Arbeitsposition zu
verschwenken. Das Auflaufwerkzeug zeichnet sich dadurch aus, dass
mit der die Schwenkbewegung des Schwenkbalkens bewirkenden Schwenkeinrichtung eine
Betätigungseinrichtung
zusammenwirkt, welche die Schwenkeinrichtung unabhängig von
einer Relativbewegung der Teilelemente des Werkzeugskopfs aktiviert.
Es ist damit möglich,
unabhängig
von einer Vorschubbewegung des Anlaufwerkzeugs, eine Schwenkung
des Schwenkbalkens zu bewirken und die Schneide aus einer Ruheposition
in Richtung auf eine Arbeitsposition zu verlagern, ohne dass Kollisionen
mit Innenkonturen des Differentialgehäuses zu befürchten wären.
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Ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Auflaufwerkzeugs zeichnet sich dadurch aus, dass die Betätigungseinrichtung
eine Kolben-/Zylinder-Einheit umfasst, die mit der Kühl/Schmiermittelversorgung
in Verbindung steht. Durch einen gezielten Druckaufbau in der Kolben-/Zylinder-Einheit
kann eine Schwenkbewegung der Schneide ausgelöst werden, ohne dass es dazu einer
Verlagerung des Auflaufwerkzeugs selbst bedürfte. Dadurch, dass Werkzeuge
der hier angesprochenen Art ohnehin eine Kühl/Schmiermittelversorgung
aufweisen, ist es sehr leicht möglich,
die Kolben-/Zylinder-Einheit zu aktivieren. Möglich ist es auch, hier Druckluft
oder einen Elektromotor vorzusehen, aber die hier angesprochene
Lösung
ist besonders einfach und kostengünstig.
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Besonders
bevorzugt wird im Übrigen
ein Ausführungsbeispiel
des Auflaufwerkzeugs, das sich durch einen Anschlag für die Kolben-/Zylinder-Einheit
auszeichnet. Es ist damit möglich,
diese Einheit über
den Druck im Kühl-/Schmiermittelsystem
zu betätigen
und eine durch den Anschlag definierte erste Schwenkbewegung der
Schneide auszulösen.
Es bedarf also keiner Steuerung oder Regelung des Kühl-/Schmiermitteldrucks,
um eine derartig definierte Schwenkbewegung zu bewirken. Das Auflaufwerkzeug
ist also einfach und kostengünstig
und überdies störungsunanfällig aufgebaut.
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Bei
einem weiteren bevorzugten Auflaufwerkzeug ist vorgesehen, dass
ein als Anschlag wirkendes Gegenlager vorhanden ist, gegen welches das
Auflaufwerkzeug anläuft.
Bei einer weiteren definierten Verlagerung des Werkzeugkopfs wird
ein Teilelement desselben festgehalten, sodass es zu einer Relativbewegung
der beiden Elemente und damit zu einer Schwenkbewegung der Schneide
kommt, um die Innenfläche
beziehungsweise Innenteilfläche
des Differentialgehäuses
zu bearbeiten.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese
gibt das Auflaufwerkzeug in verschiedenen Arbeitspositionen wieder. Es
zeigen:
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1 das
Auflaufwerkzeug in einer ersten Arbeitsposition an einem Differentialgehäuse mit
einer Schneide in Ruheposition;
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2 das
Auflaufwerkzeug in der Arbeitsposition gemäß 1 mit einer
verschwenkten Schneide;
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3 das
Auflaufwerkzeug gemäß 1 in einer
zweiten Arbeitsposition und
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4 das
Auflaufwerkzeug in einer weiteren Bearbeitungsposition.
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Das
in 1 dargestellte Auflaufwerkzeug 1 weist
einen Werkzeugkopf 3 mit zwei Teilelementen 5 und 7 auf,
einem Schaft 9 zur Befestigung des Werkzeugkopfs an einer
Werkzeugmaschine, einem Adapter, einem Zwischenstück oder
dergleichen und mit einer Halterung 11, an der ein Schwenkbalken 13 mit einer
geometrisch definierten Schneide 15 schwenkbeweglich angebracht
ist. Die Schwenkachse 17 des Schwenkbalkens 13 steht
senkrecht auf einer Mittelachse 19 des Auflaufwerkzeugs 1,
um die sich das Auflaufwerkzeug 1 bei Bearbeitung einer
Innenkugelfläche
oder Innenkugelteilfläche
eines Differentialgehäuses 21 dreht,
das hier lediglich angedeutet ist.
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Das
frei auskragende Ende 23 der Halterung 11 ist
in der hier dargestellten Funktionsstellung des Auflaufwerkzeugs 1 unmittelbar
vor einem als Anschlag dienenden Gegenlager 25 angeordnet,
welches bekannt ist und beispielsweise eine Kugel 27 aufweist,
die in einen Aufnahmekonus am Ende 23 eingreifen kann.
Wie gesagt, befindet sich das Auflaufwerkzeug 1 hier in
einer ersten Funktionsstellung, in welcher die Kugel 27 den
Aufnahmekonus 29 nicht berührt.
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Der
Mittelpunkt der Innenkugelfläche 31 des Getriebegehäuses 21 liegt
auf dem Schnittpunkt einer gedachten senkrechten Linie 33,
mit der Mittelachse 19. Die Schwenkachse 17 des
Schwenkbalkens 13 liegt auf dem Schnittpunkt einer gedachten senkrechten
Hilfslinie 35 mit der Mittelachse 19. Durch einen
Doppelpfeil 37 ist angedeutet, dass das Auflaufwerkzeug 1 sich
in einer ersten Arbeitsposition befindet, in welcher die Schwenkachse 17 des Schwenkbalkens 13 in
einem Abstand d zum Mittelpunkt der Innenkugelfläche 31 beziehungsweise
Innenkugelteilfläche
des Differentialgehäuses 21 liegt. Der
durch die Drehachse 17 definierte Schwenkpunkt des Schwenkbalkens 13 liegt
also in einem Abstand d zum Mittelpunkt des Differentialgehäuses. Hier
ist eine Kreisbahn 39 angedeutet, auf der sich die Schneide 15 bei
einer Schwenkbewegung des Schwenkbalkens 13 bewegt. In 1 wird
deutlich, dass die Kreisbahn 39 gerade noch an einer Innenkontur 41 des
Differentialgehäuses 21 vorbeiführt, weil
eben das Auflaufwerkzeug 1 sich in einer ersten Arbeitsposition
befindet, also noch nicht ganz in das Differentialgehäuse eingeführt wurde.
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Die
Schwenkbewegung des Schwenkbalkens 13 wird durch eine Schwenkeinrichtung 43 bewirkt,
die einen Schwenkhebel 45 umfasst, welcher in einem Bereich
mit dem Schwenkbalken 13 gekop pelt ist, der bezüglich der
Schwenkachse 17 der Schneide 15 gegenüberliegt.
Damit ist gemeint, dass ein Anlenkpunkt 47 des Schwenkhebels 45 am
Schwenkbalken 13 nicht auf der gleichen Seite des Schwenkbalkens 13 liegt
wie die aktive Schneide 15.
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Der
Schwenkhebel 45 ist über
den zweiten Anlenkpunkt 49 mit dem ersten Teilelement 5 des Werkzeugkopfs 3 verbunden.
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Das
erste Teilelement 5 ist gegenüber dem zweiten Teilelement 7 des
Werkzeugkopfs 3 verlagerbar. Vorzugsweise ist das erste
Teilelement 5 als Hülse
ausgebildet, die das zweite Teilelement 7 aufnimmt. Durch
gestrichelte Linien 51 und 53 wird angedeutet,
dass im Werkzeugkopf 3 vorzugsweise Federn vorgesehen sind,
welche das zweite Teilelement 7 mit einer Kraft beaufschlagen
und dieses in die in 1 wiedergegebene Position verschieben.
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Das
zweite Teilelement 7 ist in einem Hohlraum 55 des
ersten Teilelements also gegen Federkraft beweglich. Es kann aus
der in 1 dargestellten Position in das erste Teilelement 5 entlang
der Mittelachse beider Teilelemente hineinverlagert werden. Darauf
wird unten näher
eingegangen.
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Das
Anlaufwerkzeug 1 ist mit einer Kühl-/Schmiermittelversorgung
koppelbar. Beispielsweise kann innerhalb des Schafts 9 ein
Verbindungsstutzen 57 vorgesehen werden, der das Auflaufwerkzeug 1 mit
einer derartigen Versorgung koppelt. Das Kühl-/Schmiermittel kann dann
auf geeignete Weise in den Bearbeitungsbereich weitergeleitet werden, also
in den Bereich, in dem die Schneide 15 die Innenkugelfläche beziehungsweise
Innenkugelteilfläche
des Differentialgehäuses 21 bearbeitet.
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Das
Auflaufwerkzeug 1 ist mit einer Betätigungseinrichtung 59 versehen,
welche auf die Schwenkeinrichtung 43 wirkt und vorzugsweise
mit der Kühl-/Schmiermittelversorgung
des Auflaufwerkzeugs 1 in Verbindung steht. Hier ist eine
Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen, die einen Kolben 61 aufweist,
der in einem zylindrischen Raum 63 in Richtung der Mittelachse 19 verlagerbar
ist. Der Kolben 61 ist dicht im zylindrischen Raum 63 angeordnet.
Er kann an seiner Umfangsfläche
mit geeigneten Dichtungseinrichtungen versehen werden.
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Die
Kolben-Zylinder-Einrichtung steht über einen Kanal 65 mit
der Kühl-/Schmiermittelversorgung
in Verbindung. Wird in dem Kanal 65 ein Druck aufgebaut,
so wird in 1 links vom Kolben 61 eine Druckkraft
erzeugt, die den Kolben 61 im zylindrischen Raum 63 nach
rechts verlagert. Die Betätigungseinrichtung 59 ist
im ersten Teilelement 5 des Werkzeugkopfs 3 vorgesehen
und wirkt auf den zweiten Anlenkpunkt 49 des Schwenkhebels 45.
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In 1 ist
die Betätigungseinrichtung 59 nicht
aktiv, das heißt,
auf den Kolben 61 wirkt über den Kanal 65 keine
Druckkraft.
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In
den Raum 63 ist vorzugsweise eine hier nicht dargestellte
Federeinrichtung eingebracht, welche den Kolben 61 mit
einer Vorspannkraft beaufschlagt, die in 1 nach links
gerichtet ist. Damit wird der Kolben 61 in die 1 wiedergegebene
Position gedrängt,
in der die Betätigungseinrichtung 59 inaktiv
ist und die Schwenkposition des Schwenkbalkens 13 nicht
beeinflusst.
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2 zeigt
das Auflaufwerkzeug 1 in der gleichen Arbeitsposition wie
in 1. Der einzige Unterschied gegenüber 1 besteht
darin, dass die Betätigungseinrichtung 59 aktiviert
ist, sodass die Schneide 15 aus der in 1 dargestellten
Grundposition heraus geschwenkt ist. Gleiche Teile sind mit gleichen
Bezugsziffern versehen, sodass auf die Beschreibung zu 1 verwiesen
wird.
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Bei
Aktivierung der Betätigungseinrichtung 59 wirkt über den
Kanal 65 ein Kühl-/Schmiermittel auf
den Kolben 61. Ist der Druck des Mediums größer als
die Gegenkraft der von rechts auf den Kolben 61 wirkenden
Federeinrichtung, so wird der Kolben 61 nach rechts bewegt.
Dies zeigt sich hier daran, dass links vom Kolben 61 ein
Freiraum 67 entstanden ist, also ein Bereich des zylindrischen
Raums 63, der mit unter Druck stehendem Kühl-/Schmiermittel
beaufschlagt ist.
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Der
Kolben 61 bewegt sich so weit nach rechts, bis er gegen
einen in den zylindrischen Raum 63 vorgesehenen Anschlag 69 anläuft, sodass
eine weitere Bewegung des Kolbens nach rechts unterbunden wird.
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Durch
einen Druck in dem Freiraum 67 wird also eine definierte
Verlagerung des Kolbens 61 entlang der Mittelachse 19 bewirkt,
ohne dass es einer Steuerung oder Regelung des Kühl-/Schmiermitteldrucks bedürfte. Die
Betätigungseinrichtung 59 ist also
sehr einfach und kostengünstig
aufgebaut.
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Der
Kolben 61 wirkt über
eine Stange 71 auf die Schwenkeinrichtung 43.
Der zweite Anlenkpunkt 49 des Schwenkhebels 45 befindet
sich an dem dem Kolben 61 gegenüberliegenden Ende der Stange 71.
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Bei
einer Aktivierung der Betätigungseinrichtung 59,
also bei einer Verlagerung des Kolbens 61 gemeinsam mit
der Stange 71 nach rechts, wird also der zweite Anlenkpunkt 49 auf
der Mittelachse 19 nach rechts verlagert. Die in 1 gegebene
Position des zweiten Anlenkpunkts 49 ist in 2 durch
einen gestrichelten Kreis 73 wiedergegeben. Es zeigt sich
deutlich, dass bei Aktivierung der Betätigungseinrichtung 59 das
Auflaufwerkzeug 1 seine Position nicht verändert, dass
also insbesondere der Schwenkbalken 13 nicht nach rechts
verschoben wird. Vielmehr bleibt dessen Schwenkachse 17 an der 1 dargestellten
Position in einem Abstand d zu der Linie 33.
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Durch
eine Verlagerung des Anlenkpunkts 49 nach rechts wird also
der Abstand zwischen diesem und der Schwenkachse 17 verkürzt. Dies
führt dazu,
dass der Schwenkbalken 13 hier gegen den Uhrzeigersinn
verschwenkt wird, weil über
den Schwenkhebel 45 auf den ersten Anlenkpunkt 47 eine
Kraft ausgeübt
wird.
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Bei
dieser Schwenkbewegung wird die Schneide 15 auf der Kreisbahn 39 bewegt,
wobei eine Kollision mit der Innenkontur 41 ausgeschlossen ist.
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Aus 2 ist
ersichtlich, dass die Schneide 15 nach einer Schwenkbewegung
des Schwenkbalkens 13 in einem Bereich 75 der
Innenkontur des Differentialgehäuses 21 angeordnet
ist, in der sie nicht mit irgendwelchen Vorsprüngen kollidiert.
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Bei
einer Aktivierung der Betätigungseinrichtung 59 wird
eine durch den Anschlag 69 definierte Transversalbewegung
des Kolbens 61 sowie der Stange 71 eine definierte
Verlagerung des zweiten Anlenkpunkts 49 entlang der Mittelachse 19 bewirkt. Durch
die definierte Verkürzung
des Abstands zwischen dem Anlenkpunkt 49 und der Schwenkachse 17 ergibt
sich die definierte Schwenkbewegung des Schwenkbalkens 13 und
damit der Schneide 15. Diese wird auch dadurch bestimmt,
in welchem Abstand sich der Anlenkpunkt 49 zur Schwenkachse 17 befindet.
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Durch
eine Veränderung
der Position des Anschlags 69 kann auf den Schwenkwinkel
des Schwenkbalkens 13 Einfluss genommen werden, sodass
sichergestellt ist, dass sich die Schneide 15 in einem
Bereich 75 befindet, in dem eine Kollision mit der Innenfläche 31 des
Differentialgehäuses 21 ausgeschlossen
ist. Der Schwenkwinkel ist nach allem auf einfache Weise einstellbar.
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3 zeigt
das in den 1 und 2 dargestellte
Auflaufwerkzeug 1 in einer zweiten Arbeitsposition. Die
Betätigungseinrichtung 59 ist
weiterhin aktiviert, sodass auf die Erläuterungen zu 2 verwiesen
wird. Im Übrigen
sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen, sodass auf
die Beschreibung zu den 1 und 2 Bezug
genommen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.
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Die
in 3 dargestellte Arbeitsposition des Auflaufwerkzeugs 1 wird
dadurch erreicht, dass dieses gegenüber dem feststehenden Differentialgehäuse 21 um
den Weg d entlang der Mittelachse 19 hier nach rechts verlagert
wird. Damit verläuft
die Schwenkachse 17 des Schwenkbalkens 13 durch den
Mittelpunkt der Innenkugelfläche 31 des
Differentialgehäuses 21.
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In
der aus 3 ersichtlichen Arbeitsposition
des Auflaufwerkzeugs 1 schneidet die Kreisbahn 39 die
Innenkontur 41. Es zeigt sich, dass in der in 3 wiedergegebenen
Arbeitsposition des Auflaufwerkzeugs 1 eine Schwenkbewegung
der Schneide 15 nicht möglich
gewesen wäre,
weil diese gegen die Innenkontur 41 angelaufen und zerstört worden
wäre. Auch
eine Zerstörung
der Innenkontur 41 wäre dabei
eingetreten.
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Die
Verlagerung des Auflaufwerkzeugs 1 in die aus 3 ersichtliche
Position erfolgt um einen definierten Weg, weil bei der hier wiedergegebenen Position
das Ende 23 der Halterung 11 die gegen das Gegenlager 25 anläuft, wobei
die Kugel 27 der Innenfläche des Aufnahmekonuses 29 anliegt.
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Wenn
das Auflaufwerkzeug 1 die in 3 dargestellte
Position eingenommen hat, liegt also die Schwenkachse 17 des
Schwenkbalkens 13 auf dem Schnittpunkt der gedachten Linie 33 mit
der Mittelachse 19, also auf dem Mittelpunkt der Innenkugelfläche 31 des
Differentialgehäuses 21.
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In 3 ist
das Auflaufwerkzeug 1 gerade gegen das Gegenlager 25 angelaufen.
Es wirkt noch keine Druckkraft auf das zweite Teilelement 7,
zumindest keine so große
Kraft, dass dieses eine Relativbewegung gegenüber dem ersten Teilelement 5 durchgeführt hätte.
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4 zeigt
das Auflaufwerkzeug 1 in einer dritten Arbeitsposition,
in der dieses maximal weit nach rechts in Richtung auf das Gegenlager 25 entlang
der Mittelachse 19 verlagert wurde. Gleiche Teile sind
mit gleichen Bezugsziffern versehen, sodass insofern auf die Beschreibung
zu den vorangegangen Figuren verwiesen wird.
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Aus 4 ist
ersichtlich, dass die Betätigungseinrichtung 59 noch
aktiviert ist, dass also durch einen Druck im Freiraum 67 der
Kolben 61 gemeinsam mit der Stange 71 gegen den
Anschlag 69 nach rechts verlagert ist. Bei einer Bewegung
des Auflaufwerkzeugs 1 aus der in 3 dargestellten Arbeitsposition
in die Arbeitsposition gemäß 4 bleibt
das zweite Teilelement 7 unbeweglich, weil es sich über den
Halter 11 und dessen Ende 23 am Gegenlager 25 ab stützt. Da
dieses in axialer Richtung unbeweglich ist, bleibt die Kugel 27 in
der vorgegebenen Position, sodass der Aufnahmekonus 29 des Halters 11 nicht
weiter nach rechts bewegt werden kann.
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Da
eine Relativbewegung zwischen dem ersten Teilelement 5 und
dem zweiten feststehenden Teilelement 7 möglich ist,
kann sich das äußere Teilelement 5 über das
innere Teilelement 7 schieben, bis es an einem bestimmten
Anschlag 77 anliegt, der hier durch eine Schraube gebildet
wird. Die Relativbewegung zwischen dem äußeren ersten Teilelement 5 und
dem inneren zweiten Teilelement 7 aus der in den 1 bis 3 dargestellten
Relativposition in die in 4 wiedergegebene
Relativposition erfolgt also über
einen definierten Weg gegen die Kraft der in 4 wiedergegebenen
Federelemente 79 und 81, die durch Schrauben-
oder Gasdruckfedern realisiert sein können.
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Bei
der Relativbewegung zwischen den beiden Teilelementen 5 und 7 ergibt
sich auch eine Relativbewegung zwischen der Halterung 11 und
dem an der Stange 41 vorgesehenen zweiten Anlenkpunkt 49.
Dadurch wird der Abstand zwischen dem Anlenkpunkt 49 und
der Schwenkachse 17 des Schwenkbalkens zunehmend verkürzt, sodass
der Schwenkbalken 13 aus der in 3 wiedergegebenen
Position weiter gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Dabei
bearbeitet die Schneide 15 die Kugelteilflächen 83 und 85 der
Innenkugelfläche 31 des
Differentialgehäuses 21.
Bei der Bearbeitung der Innenkugelfläche beziehungsweise Innenkugelteilfläche des
Differentialgehäuses
wird das Auflaufwerkzeug 1 wie üblich in Rotation versetzt,
sodass die Schneide 15 Späne vom Differentialgehäuse 21 abträgt.
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Sobald
das Auflaufwerkzeug 1 die in 3 dargestellte
Position erreicht hat, läuft
die Schwenkachse 17 durch den Mittelpunkt der Innenkugelfläche 31 des
Differentialgehäuses 21. 4 zeigt,
dass keine störenden
Innenkonturen bei einer Schwenkbewegung des Schwenkbalkens 13 aus
der Position gemäß 3 in
die Position gemäß 4 liegen.
Es erfolgt ausschließlich
eine Bearbeitung der Innenkugelteilflächen 83 und 85 des
Differentialgehäuses.
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Aus
den Erläuterungen
zu den 1 bis 4 wird deutlich, dass das Auflaufwerkzeug 1 in Zusammenhang
mit herkömmlichen
Maschinen zur Bearbeitung der Innenkontur von Differentialgehäusen eingesetzt
werden kann. Es ist möglich,
ein übliches
feststehendes, das heißt
gegenüber
der Mittelachse 19 nicht verlagerbares Gegenlager 25 zu
verwenden. Vor Bearbeitung der Innenkugelfläche beziehungsweise Innenkugelteilflächen des
Differentialgehäuses 21 wird
die Schwenkeinrichtung 43 des Schwenkbalkens 13 mittels
der Betätigungseinrichtung 59 aktiviert,
sodass der Schwenkbalken 13 um einen definierten Schwenkwinkel
gegen den Uhrzeigersinn bewegt wird. Da diese Bewegung durchgeführt wird,
während
das Auflaufwerkzeug 1 das Gegenlager 25 noch nicht
erreicht hat, kann die Schneide 15 an störenden Innenkonturen 41 vorbeibewegt werden.
Erst dann wird das Auflaufwerkzeug 1 in seine endgültige Bearbeitungsposition
gemäß den 3 und 4 verlagert,
in denen es am Gegenlager 25 anliegt und die Schwenkachse 17 des Schwenkbalkens 13 durch
den Mittelpunkt der Innenkugelfläche 31 des
Differentialgehäuses 21 verläuft.
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Es
zeigt sich im Übrigen,
dass bestehende Auflaufwerkzeuge 1 umgerüstet werden
können,
indem deren inneres zweites Teilelement 7 mit einem äußeren ersten
Teilelement 5 gemäß den hier
vorliegenden Erläuterungen
kombiniert wird.
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Es
sei hier noch drauf hingewiesen, dass die Betätigungseinrichtung 59 durch
eine Kühl-/Schmiermittelversorgung
des Auflaufwerkzeugs 1 aktivierbar ist, aber auch durch
eine getrennte Druckluftversorgung oder durch einen in das erste
Teilelement 5 integrierten Motor, der eine Verlagerung
des zweiten Anlenkpunkts 49 gegenüber der Schwenkachse 17 bewirkt.
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Das
Auflaufwerkzeug 1 der hier beschriebenen Art zeichnet sich
durch einen einfachen und damit kostengünstigen Aufbau aus, insbesondere
dadurch, dass die Bewegung des Kolbens 61 auf einfache
Weise bewirkt werden kann, weil ein Anschlag 69 vorgesehen
ist, der dessen Bewegung begrenzt, ohne dass es einer Steuerung
oder Regelung des Kühl-/Schmiermitteldrucks
bedürfte.