DE102007042671A1 - Anordnung für einen Abwasserkanal sowie Verfahren zur Rückgewinnung von Wärmeenergie aus Abwasser - Google Patents

Anordnung für einen Abwasserkanal sowie Verfahren zur Rückgewinnung von Wärmeenergie aus Abwasser Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Anordnung für einen Abwasserkanal (3) zur Rückgewinnung von Wärmeenergie aus Abwasser (4) mit wenigstens einem Wärmetauscher (1) und wenigstens einer Aufstauvorrichtung (2) sowie einen Abwasserkanal (3) mit einer entsprechenden Anordnung. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die wenigstens eine Aufstauvorrichtung (2) in Fließrichtung des Abwassers (4) innerhalb des Abwasserkanals (3) im Bereich des Wärmetauschers (1), insbesondere nach dem wenigstens einen Wärmetauscher (1), angeordnet ist. Zudem wird ein entsprechendes Verfahren zur Rückgewinnung von Wärmeenergie aus Abwasser (4) in einem Abwasserkanal (3) mit wenigstens einem Wärmetauscher (1) und wenigstens einer Aufstauvorrichtung (2) vorgeschlagen, wobei das Abwasser (4) durch den Wechsel zwischen einer geöffneten Stellung (17) und einer, wenigstens teilweise, geschlossenen Stellung (11) der Aufstauvorrichtung (2) im Bereich des Wärmetauschers (1) aufgestaut wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung für einen Abwasserkanal zur Rückgewinnung von Wärmeenergie aus Abwasser mit wenigstens einem Wärmetauscher und wenigstens einer Aufstauvorrichtung sowie einen Abwasserkanal mit einer entsprechenden Anordnung.
  • Sowohl industrielle als auch häusliche Abwässer weisen in der Regel eine durchaus beachtliche Wärmeenergie auf. Um diese Energie an anderer Stelle weiter nutzen zu können, ist es seit längerem Stand der Technik, Abwasserkanäle mit einem Wärmetauscher auszustatten.
  • So beschreibt beispielsweise die DE 10 2005 048 689 B3 ein Wärmetauscherelement zum insbesondere nachträglichen Einbau in Abwasserrohrleitungen, dessen Oberseite eine wärmeleitende Tauschfläche mit daran angeordneten Wärmetauscherkammern aufweist. Der Querschnitt der Oberseite bildet hierbei eine Einlaufrinne mit beidseitig daran anschließenden, zur Einlaufrinne hin schräg abfallenden, Ablaufflächen. Im Bereich zwischen der Einlaufrinne und den Ablaufflächen sind des Weiteren Leitungen zum Vorlauf, Rücklauf und zur Verteilung eines Wärmeträgermediums angeordnet. Der Sohlpunkt der Einlaufrinne ist dabei derart angeordnet, dass er als Auflager des Wärmtauscherelements in der Abwasserrohrleitung dient, wodurch der Übergang zwischen der Kanalwandung und der Einlaufrinne möglichst eben ausgestaltet ist. Hierdurch soll verhindert werden, dass sich Abwasser durch das Vorhandensein des Wärmetauscherelements in der Abwasserrohrleitung aufstaut.
  • Die DE 20 2004 005 768 U1 schlägt darüber hinaus einen Kanal vor, der zur konventionellen Leitung von Wasser bzw. Abwasser bestimmt ist und im Gerinne eine Wärmetauschereinrichtung zur Rückgewinnung der im Wasser gespeicherten Wärmeenergie aufweist. Um zu verhindern, dass der Kanal durch den Einbau des Wärmetauschers hydraulisch eingeengt wird, wird vorgeschlagen, dass der Kanal nach seiner bestimmungsgemäßen Herstellung zusätzlich zumindest eine zum Wasser bzw. Abwasser hin offene Montageaussparung in der Wandung des Gerinnes zur Aufnahme der Wärmetauschereinrichtung aufweist, die nach Aufnahme der Wärmetauschereinrichtung wieder beseitigt ist.
  • Die jeweiligen aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen weisen jedoch den entscheidenden Nachteil auf, dass eine befriedigende Wärmerückgewinnung nur bei einer relativ gleichmäßigen Abwasserströmung bzw. bei Vorhandensein einer ausreichenden Abwassermenge zu erzielen ist. Ist die Abwassermenge im Bereich des Wärmetauschers jedoch zu gering oder ist diese starken zeitlichen Schwankungen unterworfen, so kommt es zu einem signifikanten Abfall des Wirkungsgrads derartiger Wärmetauscheranordnungen.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Wärmetauscheranordnung, einen damit ausgestatteten Abwasserkanal, sowie ein Verfahren vorzuschlagen, die eine möglichst effiziente Wärmerückgewinnung aus Abwässern ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche.
  • Grundsätzlich weist die Anordnung zur Rückgewinnung von Wärmeenergie aus Abwasser wenigstens einen Wärmetauscher und eine Aufstauvorrichtung auf. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Aufstauvorrichtung in Fließrichtung des Abwassers innerhalb des Abwasserkanals im Bereich des Wärmetauschers, insbesondere nach dem Wärmetauscher, angeordnet ist. Durch eine derartige Anordnung wird die Möglichkeit eröffnet, den Wirkungsgrad des Wärmetauschers auf einfache und effiziente Weise signifikant zu erhöhen. Während nämlich das Abwasser in herkömmlichen gattungsgemäßen Anordnungen bedingt durch die oftmals relativ hohe Strömungsgeschwindigkeit nur relativ kurz mit dem Wärmetauscher in Berührung kommt, ist durch das Aufstauen des Abwassers im Bereich des Wärmetauschers eine nahezu beliebig lange Kontaktzeit zwischen Abwasser und Wärmetauscher realisierbar. Gerade bei geringen Abwassermengen ist dies entscheidend, um dem Abwasser eine befriedigende Gesamtwärmemenge entziehen zu können. Ebenso ergibt sich durch die erfindungsgemäße Anordnung eine einfache und dennoch effiziente Möglichkeit, dem Abwasser auch dann kontinuierlich Wärme zu entziehen, wenn die Abwassermenge an sich starken zeitlichen Schwankungen unterworfen ist. Auch kann die Aufstauvorrichtung besonders vorteilhart in Bereichen des Abwasserkanals angeordnet werden, die ein Gefälle aufweisen, um auch hier bei ansonsten hohen Strömungsgeschwindigkeiten die Kontaktzeit zwischen Wärmetauscher und Abwasser gezielt zu steigern.
  • Während auch bereits durch unbewegliche Aufstauvorrichtungen, beispielsweise in Form von Stauwänden, eine Erhöhung der Wärmeausbeute erzielt werden kann, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Aufstauvorrichtung von einer geöffneten Stellung in eine, wenigstens teilweise, geschlossene Stellung bringbar ist und umgekehrt. Hierdurch ist es in einfacher Weise möglich, die jeweiligen Strömungs- und Temperaturverhältnisse des Abwassers zu berücksichtigen. So ist es beispielsweise bei einem entsprechend hohen Volumenstrom des Abwassers nicht unbedingt notwendig, das Abwasser aufzustauen, da ständig neues warmes Abwasser nachfließt. Im Falle einer Verringerung des Abwasserstroms kann die Aufstauvorrichtung jedoch jederzeit von der geöffneten in die geschlossene, bzw. wenigstens teilweise geschlossene, Stellung gebracht werden, um die genannte Kontaktzeit zu erhöhen. Die Stellung der Aufstauvorrichtung wird dabei vorteilhafterweise derart ge wählt, dass die Abwassermenge, welche die Aufstauvorrichtung passiert, geringer ist, als die entsprechend zufließende Abwassermenge, so dass es stets zu einem wenigstens teilweisen Anstauen des Abwassers im Bereich des Wärmetauschers kommt. Somit wird eine besonders variable Vorrichtung vorgeschlagen.
  • In diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, wenn die Aufstauvorrichtung eine Stauklappe umfasst. Eine derartige über einen Schwenkmechanismus gelagerte Vorrichtung ist unanfällig gegenüber vom Abwasser mitgeführten Verunreinigungen und gewährleistet dennoch ein zuverlässiges Aufstauen des Abwassers. Die Stauklappe ist dabei in geschlossener Stellung vorteilhafterweise bezüglich der Abwasserkanalwandung, beispielsweise mittel einer Gummilippe, abgedichtet. Jedoch kann bei entsprechender Abwassermenge auch ein ausreichendes Aufstauen erzielt werden, wenn eine derartige Abdichtung nicht vorhanden ist, bzw. wenn die Stauklappe nur teilweise in ihre geschlossene Stellung gebracht wird. Die Stauklappe ist zweckmäßigerweise mit einem Antrieb, beispielsweise einem Elektromotor, verbunden, der ein Öffnen bzw. Schließen der Klappe bewirkt.
  • Vorteilhaft ist zudem, wenn die Stauklappe bezüglich einer Drehachse gelagert ist, die außerhalb des Schwerpunkts der Stauklappe angeordnet ist. Ist die Drehachse in eingebautem Zustand beispielsweise unterhalb des Schwerpunkts angeordnet, so nimmt die Stauklappe in Ruhestellung stets ihre geöffnete Stellung ein. Somit muss der zugehörige Antrieb, der in diesem Fall mit einer entsprechenden Kupplung ausgestattet ist, nur zum Schließen der Stauklappe betätigt werden. Umgekehrt verhält es sich, wenn die Drehachse oberhalb des Schwerpunkts angeordnet ist. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich in diesem Zusammenhang, wenn der Bereich oberhalb des Schwerpunkts trotz geringerer Masse eine größere Angriffsfläche für das aufgestaute Abwasser aufweist, als der entsprechend unterhalb des Schwerpunkts liegende Bereich. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der untere Bereich der Stauklappe mit einem Gewicht versehen ist, der den Masseschwerpunkt nach unten verlagert. Die Stauklappe ist in diesem Fall in Ruhestellung stets geschlossen. Mit zunehmendem Abwasserspiegel steigt schließlich auch der Staudruck, der auf die Stauklappe wirkt. Da jedoch der Bereich der Stauklappe, der sich oberhalb der Drehachse der Stauklappe befindet, größer ist, als der entsprechend unterhalb der Drehachse liegende Bereich, bewirkt ein gewisser Abwasserspiegel ein selbstständiges Öffnen der Stauklappe. Sinkt der Abwasserspiegel nun in Folge des Abfließens des Abwassers wieder ab, so bewirkt der unterhalb der Drehachse liegende Masseschwerpunkt ein erneutes Schließen der Aufstauvorrichtung.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Aufstauvorrichtung umfasst diese einen Stauschieber. Dieser kann vorteilhafterweise in einer flüssigkeitsabdichtenden Führung gelagert sein. Zum Öffnen bzw. Schließen des Schiebers ist dieser zweckmäßigerweise mit einer Antriebseinheit verbunden, die beispielsweise ein Kurbel- oder Zahnstangengetriebe umfasst.
  • Eine weitere vorteilhafte und in Abhängigkeit des Abwasserspiegels selbsttätig öffnende bzw. schließende Aufstauvorrichtung ergibt sich, wenn der Aufstauvorrichtung wenigstens ein Schwimmkörper zugeordnet ist. Die genannten Aufstauvorrichtungen sind dabei zweckmäßigerweise derart ausgebildet, dass sie bis zu einem gewissen Abwasserspiegel ihre geschlossene Stellung einnehmen. Steigt das Abwasser auf eine bestimmte Höhe an, erfolgt durch die Anordnung des Schwimmerkörpers ein automatisches Öffnen der Aufstauvorrichtung. Hierdurch ist gewährleistet, dass immer eine ausreichende Wassermenge im Bereich des Wärmetauschers angestaut ist. Auf eine separate Antriebsvorrichtung zur Betätigung der genannten Aufstauvorrichtungen kann in diesem Fall verzichtet werden.
  • Ebenso kann es jedoch von Vorteil sein, wenn der Aufstauvorrichtung eine Antriebseinheit, insbesondere ein Elektromotor zugeordnet ist, wobei die Antriebseinheit vorteilhafterweise durch eine separat angeordnete Steuereinheit steuerbar ist. Durch das gezielte Ansteuern der Antriebseinheit kann schließlich unabhängig vom jeweiligen Abwasserstand ein Öffnen bzw. Schließen der Aufstauvorrichtung bewirkt werden. Zudem ergibt sich durch die Verwendung eines separaten Antriebs die Möglichkeit, die Aufstauvorrichtung schlagartig zu öffnen. Dies hat den entscheidenden Vorteil gegenüber selbsttätig und in der Regel langsam öffnenden Aufstauvorrichtungen, dass Ablagerungen, die sich während des Aufstauzeitraumes im Bereich der Anordnung absetzen, vom Abwasser durch die schnell einsetzende Abwasserströmung nach dem Öffnen der Aufstauvorrichtung mitgerissen werden.
  • Vorteile bringt es ebenso mit sich, wenn die Aufstauvorrichtung wenigstens einen Sensor zur Ermittlung des Wasserstandes und/oder der Abwassertemperatur im Bereich vor und/oder nach der Aufstauvorrichtung aufweist Hierdurch ist eine automatische Ansteuerung der Aufstauvorrichtung in Abhängigkeit der ermittelten Messwerte möglich. Die Anordnung ist somit auch ohne externe Eingriffe zu betreiben und gewährleistet zudem eine maximale Wärmeausbeute.
  • Vorteilhafterweise ist der Sensor ein Ultraschallsensor. Dieser hat den entscheidenden Vorteil, dass er beispielsweise an der Deckenwandung des Abwasserkanals angebracht werden kann, da er eine berührungslose Messung ermöglicht und somit nicht direkt mit dem Abwasser in Kontakt gebracht werden muss. Eine Beeinflussung der Messwerte durch im Abwasser mitgeführte Verunreinigungen ist daher grundsätzlich ausgeschlossen. Selbstverständlich können im Bereich der erfindungsgemäßen Anordnung auch mehrere Sensoren angeordnet sein, um genauere Aussagen bezüglich des Wasserspiegels bzw. der Abwassertemperatur vor und/oder nach der Aufstauvorrichtung zu erhalten.
  • Darüber hinaus ist es ebenso vorteilhaft, wenn die Stauklappe und/oder der Stauschieber, insbesondere im Bereich des Abwasserkanalbodens, wenigstens eine Öffnung aufweist. Hierdurch wird gewährleistet, dass die gesamte Anordnung auch bei geschlossener Aufstauvorrichtung stets von einer gewissen Abwassermenge durchströmt wird. Einem Absetzen von Sand und anderen Sinkstoffen wird auf diese Weise wirkungsvoll entgegengewirkt.
  • Weist die Öffnung zudem einen beweglichen Verschließmechanismus auf, so kann der Volumenstrom, der die Öffnung passiert, auf einfache Weise angepasst werden. Durch vollständiges Schließen der Öffnung ist schließlich auch ein Aufstauen der gesamten Abwassermenge möglich, beispielsweise für den Fall, dass insgesamt nur wenig Abwasser durch den Abwasserkanal fließt.
  • Des Weiteren wird ein Abwasserkanal vorgeschlagen, der eine Anordnung zur Rückgewinnung von Wärmeenergie aus Abwasser gemäß den vorangegangenen Ausführungen aufweist.
  • Für eine zusätzliche Steigerung der Wärmeausbeute kann es hierbei durchaus von Vorteil sein, wenn innerhalb des Abwasserkanals mehrere der genannten Anordnungen in Reihe angeordnet sind, da hierdurch der Gesamtbetrag der dem Abwasser entzogenen Wärmeenergie weiter gesteigert werden kann. Dabei ist es zweckmäßig, die nacheinander angeordneten Wärmetauscher mit jeweils einem eigenen Wärmeträgerkreislauf zu verbinden. Hierdurch ist es möglich, dem Abwasser beim Passieren jedes der Wärmetauscher einen gewissen Wärmebetrag zu entziehen, wobei sich das Abwasser schrittweise bis zu einer bestimmten Endtemperatur abkühlt. Natürlich ist es auch möglich, die einzelnen Wärmetauscher mit einem gemeinsamen Wärmeträgerkreislauf zu verbinden. Da die Differenz zwischen Abwassertemperatur und der Temperatur des Wärmeträgermediums in Fließrichtung abnimmt, wird der Wärmeübergang und damit die dem Abwasser entzogene Wärmeenergie hierbei jedoch geringer ausfallen. Deshalb bietet es sich in einem derartigen Fall an, dass das Wärmeträgermedium entgegen der Fließrichtung des Abwassers durch die einzelnen Wärmetauscher strömt, um die Temperaturdifferenz zwischen Abwasser und dem Wärmeträgermedium in nerhalb der jeweiligen Wärmetauscher möglichst konstant zu halten. Um Gefälle innerhalb des Abwasserkanals zu überbrücken, ist es in diesem Zusammenhang auch durchaus vorteilhaft, wenn die einzelnen Anordnungen, bestehend aus Wärmetauschern und Aufstauvorrichtungen, innerhalb des Abwasserkanals kaskadenförmig angeordnet sind. Wird in diesem Fall eine der Aufstauvorrichtungen geöffnet, strömt das Abwasser automatisch bis zur nächsten, tiefergelegenen Aufstauvorrichtung und kommt mit dem entsprechend nachfolgenden Wärmetauscher in Kontakt.
  • Die Erfindung sieht des Weiteren ein Verfahren zur Rückgewinnung von Wärmeenergie aus Abwasser in einem Abwasserkanal mit wenigstens einem Wärmetauscher und wenigstens einer Aufstauvorrichtung vor, bei dem das Abwasser durch den Wechsel zwischen einer geöffneten Stellung und einer, ganz oder wenigstens teilweise geschlossenen Stellung der Aufstauvorrichtung im Bereich des Wärmetauschers aufgestaut wird.
  • Während die Aufstauvorrichtung gemäß den vorherigen Ausführungen derart ausgebildet sein kann, dass sie in Abhängigkeit des Abwasserspiegels vor der Aufstauvorrichtung selbsttätig öffnet und schließt, kann es auch von Vorteil sein, wenn der Wechsel zwischen entsprechend geöffneter und wenigstens teilweise geschlossener Stellung durch eine Antriebseinheit erfolgt, die insbesondere mit einer Steuereinheit verbunden ist. Hierdurch lässt sich die Stellung der Aufstauvorrichtung gezielt regulieren, wodurch auf die jeweiligen Bedingungen innerhalb des Abwasserkanals schnell und gezielt reagiert werden kann. So kann es zum Beispiel durchaus sinnvoll sein, die Aufstauvorrichtung im Falle eines hohen Abwasserspiegels innerhalb des Abwasserkanals, beispielsweise bedingt durch starken Regen, vollständig zu öffnen, um ein schnelles Abfließen des Abwassers zu gewährleisten.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Wechsel zwischen geöffneter und wenigstens teilweise geschlossener Stellung in Abhängigkeit des Abwasserstandes und/oder der Strömungsgeschwindigkeit des Abwassers im Bereich des Wärmetauschers erfolgt. Beide Größen sind ein Indiz für den Abwasservolumenstrom innerhalb des Abwasserkanals und können durch dem Fachmann bekannte Sensoren auf einfache Weise ermittelt werden. Nimmt die Abwassermenge innerhalb des Abwasserkanals zu, so bedeutet dies bei gleichbleibender Abwassertemperatur auch eine Zunahme der dem Wasser entziehbaren Wärmeenergie. Somit ist in einem derartigen Fall ein Aufstauen des Abwassers im Bereich des Wärmetauschers nicht unbedingt notwendig, da ständig warmes Abwasser nachfließt und dieses im Bereich des Wärmetauschers bedingt durch seine hohe gespeicherte Wärmeenergie beim Passieren des Wärmetauschers nur geringfügig abgekühlt wird. Sinkt hingegen der Abwasserstand bzw. die Strömungsgeschwindigkeit des Abwassers, so kühlt sich dieses beim Passieren des Wärmetauschers auch schneller ab. Da der Wärmeübergang und damit auch die nutzbare Wärmeenergie jedoch direkt von der Differenz zwischen Abwassertemperatur und der Temperatur des Wärmeträgermediums innerhalb des Wärmetauschers abhängt, ist es in diesem Fall zweckmäßig, das Abwasser im Bereich des Wärmetauschers aufzustauen. Hierdurch kann die Kontaktzeit zwischen Abwasser und Wärmetauscher beliebig erhöht werden, so dass dem Abwasser auch bei einem sinkenden Wärmeübergang eine befriedigende Wärmemenge entzogen werden kann.
  • Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Wechsel zwischen geöffneter Stellung und wenigstens teilweise geschlossener Stellung intervallartig, insbesondere nach definierten Zeitintervallen, erfolgt. Auf diese Weise kann auf zusätzliche Sensoren und eine damit verbundene Steuereinheit verzichtet werden. Eine derartige Anordnung ist besonders dann empfehlenswert, wenn die Abwassermenge bzw. -temperatur größtenteils konstant ist. Die Zeitintervalle werden dabei auf die genannten Größen eingestellt, wobei diese selbstverständlich auch in Abhängigkeit der Tageszeit unterschiedlich gewählt werden können. So wäre es beispielsweise von Vorteil, die Aufstauvorrichtung immer dann zu schließen, wenn mit einem erhöhten Wärmebedarf seitens der entsprechenden Abnehmer gerechnet werden muss. Ist der Wärme tauscher zum Beispiel mit einer Heizungsanlage verbunden, so bietet sich ein Aufstauen des Abwassers vor dem eigentlichen Einschalten der Heizung am Morgen an. Ebenso ist es möglich, das Abwasser in den Zeiträumen aufzustauen, in denen generell ein erhöhter Anteil an warmem Abwasser anfällt. Ist der Abwasserkanal beispielsweise an öffentliche Haushalte angeschlossen, so wäre ein Schließen der Aufstauvorrichtung in den Morgen- bzw. Abendstunden sinnvoll, da hier üblicherweise besonders warmes Abwasser aus Dusch- und/oder Badewannenabläufen anfällt. Der Wärmetauscher kann in einem derartigen Fall selbstverständlich auch mit einem Wärmespeicher, beispielsweise einem Warmwasser-Schichtspeicher, verbunden sein. Auf diese Weise kann dem Abwasser auch zu Zeitpunkten Wärme entzogen werden, zu denen kein unmittelbarer Wärmebedarf seitens der angeschlossenen Verbraucher besteht, so dass eine möglichst hohe Gesamtwärmeausbeute zu erzielen ist.
  • Auch bringt es erhebliche Vorteile mit sich, wenn der Wechsel zwischen geöffneter Stellung und wenigstens teilweise geschlossener Stellung in Abhängigkeit der Abwassertemperatur im Bereich des Wärmetauschers und/oder der Temperatur des den Wärmetauscher durchströmenden Wärmeträgermediums erfolgt. Da der Betrag der dem Abwasser entzogenen Wärmeenergie direkt von den genannten Temperaturen bzw. den entsprechenden Temperaturunterschieden zwischen Abwasser und Wärmeträgermedium abhängt, stellt eine von dieser Temperaturdifferenz abhängige Steuerung der Aufstauvorrichtung die wohl effizienteste Methode dar. Dabei kann die Steuereinheit derart programmiert sein, dass die Aufstauvorrichtung bei Erreichen einer vorgegebenen Temperaturdifferenz automatisch öffnet bzw. schließt. Vorteilhaft wäre zudem die Anordnung mehrerer Temperatursensoren, insbesondere auch vor der eigentlichen Anordnung. Durch die ermittelten Messwerte ist ersichtlich, ob sich die Temperatur des nachströmenden Abwassers verändert, was wiederum Einfluss auf das bereits aufgestaute Abwasser hätte. Wird beispielsweise von einem Temperatursensor eine Erhöhung der Abwassertemperatur in einer frei wählbaren Distanz vor dem eigentlichen Wär metauscher detektiert, so wäre ein kurzzeitiges Öffnen der Aufstauvorrichtung empfehlenswert, um eine Vermischung des ankommenden warmen Abwassers mit dem bereits abgekühlten Abwasser im Bereich des Wärmetauschers zu vermeiden.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anordnung von Wärmetauscher und Aufstauvorrichtung innerhalb eines Abwasserkanals,
  • 2 eine weitere Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anordnung innerhalb eines Abwasserkanals,
  • 3 eine Seitenansicht einer kaskadenförmigen Anordnung mehrere hintereinander angeordneter Wärmetauscher sowie entsprechender Aufstauvorrichtungen innerhalb eines Abwasserkanals,
  • 4 eine Draufsicht einer Anordnung mehrere hintereinander angeordneter Wärmetauscher sowie entsprechender Aufstauvorrichtungen innerhalb eines Abwasserkanals, und
  • 5 eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Abwasserkanals.
  • 1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anordnung, bestehend aus einem Wärmetauscher 1 und einer entsprechenden Aufstauvorrichtung 2 innerhalb eines Abwasserkanals 3. Erfindungsgemäß ist die Aufstauvorrichtung 2 dabei in mittels Pfeil dargestellter Fließrichtung des Abwassers 4 nach dem Wärmetauscher 1 angeordnet.
  • Der Wärmetauscher 1 ist wiederum auf herkömmliche Weise mit wenigstens einer schematisch angedeuteten Vorlaufleitung 5 sowie einer entsprechenden Rücklaufleitung 6 verbunden, in denen sich das Wärmeträgermedium befindet.
  • Die Aufstauvorrichtung 2 selbst besteht im gezeigten Beispiel aus einer Stauklappe 7, die über eine entsprechende Drehachse 8 beweglich gelagert ist. Die Stauklappe 7 ist wiederum mit einer Antriebseinheit, beispielsweise einem Elektromotor 9 verbunden, der ein Öffnen bzw. ein teilweises oder auch vollständiges Schließen der Stauklappe 7 bewirkt. Um ein ungewolltes Passieren des Abwassers 4 bei geschlossener Stauklappe 7 zu verhindern, befindet sich zwischen Stauklappe 7 und Abwasserkanalwandung 13 eine Abdichtung, im gezeigten Beispiel in Form einer Dichtlippe 10. Wird die Stauklappe 7 in ihre geschlossene Stellung 11 gebracht, steigt der Abwasserspiegel im Bereich des Wärmetauschers 1 an. Hierdurch ist die Kontaktzeit zwischen Abwasser 4 und Wärmetauscher 1 im Vergleich zu herkömmlichen Wärmetauscheranordnungen beliebig verlängerbar, resultierend in einer erheblichen Steigerung des Wirkungsgrads der Anordnung. Die Antriebseinheit ist wiederum mit einer nicht dargestellten Steuereinrichtung verbunden, die mit entsprechenden Sensoren in Verbindung steht.
  • Derartige Sensoren dienen hauptsächlich der Erfassung relevanter physikalischer Größen, wie beispielsweise der Temperatur des Abwassers 4 bzw. des Wärmeträgermediums innerhalb des Wärmetauschers 1. Wie in 1 gezeigt, können sowohl der Vorlaufleitung 5 als auch der Rücklaufleitung 6 des Wärmetauschers 1 Temperatursensoren 12 zugeordnet sein. Weitere Temperatursensoren 12 können sich zudem im Bereich der Abwasserkanalwandung 13 befinden und dienen der Erfassung der eigentlichen Abwassertemperatur.
  • Darüber hinaus liefern auch Wasserstandssensoren, die im Bereich von Wärmetauscher 1 bzw. Aufstauvorrichtung 2 angeordnet sind, nützliche Messwerte zur Steuerung der Aufstauvorrichtung 2, da der Wasserstand verlässliche Rückschlüsse auf die Abwassermenge zulässt, die den Wärmetauscher 1 überströmt. Zudem ist es durch die Auswertung der entsprechenden Messwerte möglich, die Aufstauvorrichtung 2 immer dann zu öffnen, wenn sich das Abwasser 4 bis unter die oberste Kante der Aufstauvorrichtung 2 angesammelt hat. Um die Beeinflussung der entsprechenden Messwerte durch die im Abwasser 4 mitgeführten Verunreinigungen zu vermeiden, ist eine Ermittlung des Wasserstandes mit Hilfe von Ultraschallsensoren 14, die oberhalb des maximal zu erwartenden Abwasserspiegels angeordnet sind, vorteilhaft.
  • Um Verunreinigungen, die sich während des Aufstauvorgangs am Boden vor der Aufstauvorrichtung 2 angesammelt haben, zuverlässig zu entfernen, bietet es sich zudem an, die Stauklappe 7 schlagartig zu öffnen, so dass die Verunreinigungen durch die plötzlich eintretende Abwasserströmung vom Abwasser 4 mitgerissen werden.
  • 2 zeigt eine weitere Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anordnung innerhalb eines Abwasserkanals 3. Die Drehachse 8 der Stauklappe 7 ist dabei ebenfalls oberhalb des Schwerpunktes der Stauklappe 7 angeordnet, so dass die Stauklappe 7 an sich eine geschlossene Stellung 11 einnimmt. Der Bereich unterhalb der Drehachse 8 der Stauklappe 7 weist dabei eine Höhe auf, die größer ist als der Abstand zwischen Drehachse 8 und Abwasserkanalboden 15. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Stauklappe 7 beginnend von der geschlossenen Stellung 11 nur im Uhrzeigersinn und damit im gezeigten Beispiel gegen die Fließrichtung des Abwassers 4 drehbar ist. Somit bewirkt ein Wasserstand, wie ihn die durchgezogene Linie zeigt, dass die Stauklappe 7 durch den Staudruck des Abwassers 4 in ihrer geschlossenen Stellung 11 gehalten wird.
  • Des Weiteren weist die Stauklappe 7 einen Schwimmkörper 16 auf, der unterhalb der Drehachse 8 der Stauklappe 7 angeordnet ist. Steigt der Abwas serspiegel auf einen gewissen Betrag an (gestrichelte Wasserstandslinie), so bewirkt der Auftrieb des Schwimmkörpers 16 schließlich eine selbsttätige Drehung der Stauklappe 7 im Uhrzeigersinn und damit in die geöffnete Stellung 17 der Stauklappe 7. Nach dem Abfließen einer entsprechenden Abwassermenge schließt sich die Stauklappe 7 schließlich wieder selbsttätig. Auf eine separate Antriebsvorrichtung kann in diesem Fall verzichtet werden.
  • 3 zeigt eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles mit mehreren hintereinander angeordneten Wärmetauschern 1 innerhalb eines Abwasserkanals 3 sowie verschiede Ausgestaltungen entsprechender Aufstauvorrichtungen 2. Wie aus Abschnitt A ersichtlich, kann die erfindungsgemäße Anordnung auch in vorteilhafter Weise in Abschnitten des Abwasserkanals 3 verbaut werden, die ein Gefälle aufweisen. In derartigen Abschnitten konnte bisher mit Hilfe herkömmlicher Wärmetauscheranordnungen kein befriedigender Wirkungsgrad erzielt werden, da die Kontaktzeit zwischen Wärmetauscheroberfläche und Abwasser 4 durch die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit des Abwassers 4 sehr gering ausfällt. Durch die Hintereinanderschaltung von Wärmetauscher 1 und Aufstauvorrichtung 2 wird dieses Problem auf einfache Weise gelöst.
  • Um eine weitere Steigerung der Wärmeausbeute zu erzielen, kann auch der gesamte Abschnitt, der ein entsprechendes Gesamtgefälle aufweist, kaskadenförmig unterteilt werden, wobei jeder Abstufung ein Wärmetauscher 1 und eine entsprechende Aufstauvorrichtung 2 zugeordnet ist. Selbstverständlich ist eine entsprechende Hintereinanderschaltung mehrerer Wärmetauscher 1 sowie der zugehörigen Aufstauvorrichtungen auch in eben verlaufenden Abschnitten des Abwasserkanal 3 möglich und durchaus sinnvoll.
  • Um dem Abwasser 4 eine maximale Wärmemenge entziehen zu können, sind die Wärmetauscher 1 vorteilhafterweise in Reihe geschaltet, wobei das Wärmetauschermedium entgegen der Fließrichtung des Abwassers 4 fließt. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Temperaturdifferenz zwischen Ab wasser 4 und Wärmeträgermedium stets möglichst hoch ist, resultierend in einem konstant hohen Wärmeübergang. Selbstverständlich können die einzelnen Wärmetauscher 1 auch unabhängig voneinander mit separaten Wärmeträgerkreisläufen in Verbindung stehen.
  • Um zu verhindern, dass sich vom Abwasser 4 mitgeführte Verunreinigungen in den Bereichen der einzelnen Stufen übermäßig absetzen, empfiehlt sich zudem, die entsprechenden Übergänge 18 zwischen den einzelnen Stufen abzuflachen, wie dies beim Übergang 18 zwischen den Bereichen B und C zu sehen ist.
  • 3 zeigt zudem verschiedene vorteilhafte Ausführungen der eigentlichen Aufstauvorrichtung 2. Neben einer Stauklappe 7, wie sie bereits 1 zeigt (Bereich B), ist eine weitere Aufstauvorrichtung 2 als Stauschieber 19 ausgebildet (Bereich A). Dieser wird wiederum in einer eventuell flüssigkeitsabdichtenden Führung 20 geführt. Während auch ein Öffnen bzw. Schließen durch eine Antriebsvorrichtung, die beispielsweise ein Zahnstangengetriebe umfassen kann, denkbar ist, erfolgt das Anheben des Stauschiebers 19 und somit das Öffnen desselben im gezeigten Beispiel mit Hilfe eines Schwimmkörpers 16.
  • Auf der rechten Seite der Anordnung (Bereich C) ist eine weitere selbsttätig öffnende bzw. schließende Ausführung einer Stauklappe 7 dargestellt. Diese weist in dem gezeigten Beispiel einen unteren Abschnitt und einen oberen Abschnitt auf, wobei die Fläche des oberen Abschnitts größer ist als die entsprechende Fläche des unteren Abschnitts. Somit liegt der Flächenschwerpunkt oberhalb der Drehachse 8 der Stauklappe 7. Um den Massenschwerpunkt hingegen unter die Drehachse 8 zu verlagern, ist der untere Abschnitt der Stauklappe 7 mit einem Gewicht 21 versehen. Denkbar ist selbstverständlich auch, die Stauklappe 7 aus Materialien unterschiedlicher Dichte zu fertigen, so dass diese bei gleichbleibender Dicke dennoch einen Massenschwerpunkt aufweist, der unterhalb der Drehachse 8 und somit auch unter halb des Flächenschwerpunktes liegt. Dieses Merkmal bewirkt generell, dass die Stauklappe 7 bis zu einem gewissen Abwasserspiegel selbsttätig in der geschlossenen Stellung 11 verbleibt. Steigt nun durch das Aufstauen des Abwassers 4 der Abwasserspiegel vor der Stauklappe 7 über die Höhe der Drehachse 8 an, so nimmt auch der Staudruck, der auf den oberen Abschnitt der Stauklappe 7 wirkt, kontinuierlich zu. Da der auf den unteren Abschnitt der Stauklappe 7 wirkende Staudruck hingegen konstant bleibt, wird sich die Stauklappe 7 ab einem gewissen Abwasserspiegel im Uhrzeigersinn drehen, so dass die Stauklappe 7 ohne zusätzlichen Antrieb selbsttätig ihre geöffnete Stellung 17 einnimmt. Bei Unterschreiten eines gewissen Abwasserspiegels erreicht die Stauklappe 7 schließlich wieder ihre geschlossene Stellung 11 und der Vorgang beginnt von neuem. Hierdurch wird auf einfache Weise gewährleistet, dass sich immer eine gewisse, in Abhängigkeit der Stauklappengeometrie variierbare, Abwassermenge im Bereich des Wärmetauschers 1 ansammelt. Um eine Drehung der Stauklappe 7 von der geschlossenen Stellung 11 entgegen dem Uhrzeigersinn zu verhindern, ist der Stauklappe 7 ein Anschlag, beispielsweise in Form einer Dichtlippe 10 zugeordnet.
  • 4 zeigt des Weiteren eine Draufsicht einer Anordnung mehrere hintereinander angeordneter Wärmetauscher 1 und entsprechender Aufstauvorrichtungen 2 innerhalb eines Abwasserkanals 3. Da mit dem Aufstauen des Abwassers 4 durch die Aufstauvorrichtung 2 immer auch ein gewisses Absetzen von im Abwasser 4 mitgeführten Sinkstoffen verbunden ist, bietet es sich an, den Bereich der Aufstauzone derart auszubilden, dass bei geöffneter Aufstauvorrichtung 2 auch immer die gesamte Aufstauzone von der resultierenden Abwasserströmung überströmt wird. Hierzu ist es zweckmäßig, den Abwasserkanal 3 mit Einbauten 22 zu versehen, die sich ausgehend vom Abwasserkanalboden 15 bis mindestens zu der Höhe erstrecken, die der durch die Aufstauvorrichtung 2 maximal zu erzielenden Aufstauhöhe des Abwassers 4 entspricht.
  • 4 zeigt die Draufsicht verschiedener Ausführungsvarianten derartiger Einbauten 22. Während die generelle Form der Einbauten 22 wie auch der Wärmetauscher 1 wie im gezeigten Beispiel auf verschiedenste Weise variiert werden kann, sollte stets darauf geachtet werden, dass Toträume, die für die Abwasserströmung nur schwer zugänglich wären, vermieden werden. Die wohl vorteilhafteste Ausführungsform ist im linken Bereich von 4 dargestellt. Durch die Trichterform wird auf einfache Weise sichergestellt, dass vom Abwasser 4 mitgeführte Sinkstoffe nach dem Öffnen der Aufstauvorrichtung 2 durch die auftretende Abwasserströmung mitgerissen werden. Wird dabei die eigentliche Durchgangsöffnung der Aufstauvorrichtungen 2 wie in den Beispielen der 4 so gewählt, dass sie einen geringeren Durchmesser aufweist als die entsprechend restlichen stromaufwärts liegenden Bereiche, so kann der beschriebene Effekt zusätzlich verstärkt werden. Zudem zeigt der linke Bereich der Anordnung, dass die Aufstauvorrichtung 2 nicht zwingend nach dem Wärmetauscher 1 angeordnet sein muss. In Abhängigkeit der baulichen Gegebenheiten oder sonstiger Umstände kann es durchaus auch sinnvoll sein, die Aufstauvorrichtung 2 direkt im Bereich des Wärmetauschers 1 anzuordnen. Um eine erfindungsgemäße Rückgewinnung der im Abwasser 4 gespeicherten Wärmeenergie zu gewährleisten, sollte zwischen vorderem Ende des Wärmetauschers 1 und der Aufstauvorrichtung 2 jedoch immer eine gewisse Aufstauzone vorhanden sein.
  • Zuletzt ist in 5 eine Schnittdarstellung eines Abwasserkanals 3 mit einer darin angeordneten Stauklappe 7 sowie einem entsprechenden Wärmetauscher 1 dargestellt. Die Stauklappe 7 weist im unteren Bereich eine Öffnung 23 auf, die knapp oberhalb des Wärmetauschers 1 angeordnet ist und einen beweglichen Verschließmechanismus umfasst. Ist dieser zumindest teilweise geöffnet, so wird eine stetige Abwasserströmung auch bei geschlossener Stauklappe 7 gewährleistet, wodurch einem Absetzen von Sinkstoffen auch während des Aufstauvorgangs wirksam entgegengewirkt werden kann. Die Größe der Öffnung 23 bzw. die Stellung des Verschließmechanismusses, der im gezeigten Beispiel als Schieber 24 ausgebildet ist, ist dabei zweckmäßigerweise so zu wählen, dass bei geschlossener Stauklappe 7 auch bei geöffneter bzw. teilweise geöffneter Stellung des Verschließmechanismusses zu jeder Zeit ein erfindungsgemäßes Aufstauen des Abwassers 4 sichergestellt werden kann.
  • Die vorliegende Erfindung wurde anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Abwandlungen der Erfindung sind im Rahmen der Patentansprüche ohne weiteres möglich, wobei ausdrücklich sämtliche in der Beschreibung und den Figurenbeschreibungen aufgeführten Merkmale in beliebiger Kombination miteinander verwirklicht werden können, soweit dies sinnvoll und möglich erscheint.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102005048689 B3 [0003]
    • - DE 202004005768 U1 [0004]

Claims (18)

  1. Anordnung für einen Abwasserkanal (3) zur Rückgewinnung von Wärmeenergie aus Abwasser (4) mit wenigstens einem Wärmetauscher (1) und wenigstens einer Aufstauvorrichtung (2), dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Aufstauvorrichtung (2) in Fließrichtung des Abwassers (4) innerhalb des Abwasserkanals (3) im Bereich des Wärmetauschers (1), insbesondere nach dem wenigstens einen Wärmetauscher (1), angeordnet ist.
  2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstauvorrichtung (2) von einer geöffneten Stellung (17) in eine, wenigstens teilweise, geschlossene Stellung (11) bringbar ist.
  3. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstauvorrichtung (2) eine Stauklappe (7) umfasst.
  4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauklappe (7) bezüglich einer Drehachse (8) gelagert ist, wobei die Drehachse (8) außerhalb des Schwerpunktes der Stauklappe (7) angeordnet ist.
  5. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstauvorrichtung (2) einen Stauschieber (19) umfasst.
  6. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufstauvorrichtung (2) wenigstens ein Schwimmkörper (16) zugeordnet ist.
  7. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufstauvorrichtung (2) wenigstens eine steuerbare Antriebseinheit, insbesondere ein Elektromotor (9), zugeordnet ist.
  8. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstauvorrichtung (2) wenigstens einen Sensor zur Ermittlung des Wasserstandes und/oder der Abwassertemperatur im Bereich vor und/oder nach der Aufstauvorrichtung (2) aufweist.
  9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein Ultraschallsensor (14) ist.
  10. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstauvorrichtung (2) wenigstens eine Öffnung (23) aufweist.
  11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (23) einen beweglichen Verschließmechanismus aufweist.
  12. Abwasserkanal, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Anordnung zur Rückgewinnung von Wärmeenergie aus Abwasser (4) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 aufweist.
  13. Abwasserkanal nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Abwasserkanals (3) mehrere der Anordnungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, insbesondere kaskadenförmig, angeordnet sind.
  14. Verfahren zur Rückgewinnung von Wärmeenergie aus Abwasser (4) in einem Abwasserkanal (3) mit wenigstens einem Wärmetauscher (1) und wenigstens einer Aufstauvorrichtung (2), insbesondere gemäß der Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abwasser (4) durch den Wechsel zwischen einer geöffneten Stellung (17) und einer, wenigstens teilweise, geschlossenen Stellung (11) der Aufstauvorrichtung (2) im Bereich des Wärmetauschers (1) aufgestaut wird.
  15. Verfahren nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel zwischen geöffneter Stellung (17) und geschlossener Stellung (11) durch eine Antriebseinheit erfolgt, die insbesondere mit einer Steuereinheit verbunden ist.
  16. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel zwischen geöffneter Stellung (17) und geschlossener Stellung (11) in Abhängigkeit des Abwasserstandes und/oder der Strömungsgeschwindigkeit des Abwassers (4) im Bereich des Wärmetauschers (1) erfolgt.
  17. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel zwischen geöffneter Stellung (17) und geschlossener Stellung (11) intervallartig, insbesondere nach definierten Zeitintervallen, erfolgt.
  18. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechsel zwischen geöffneter Stellung (17) und geschlossener Stellung (11) in Abhängigkeit der Abwassertemperatur im Bereich des Wärmetauschers (1) und/oder der Temperatur eines den Wärmetauscher (1) durchströmenden Wärmetauschermediums erfolgt.
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