-
Die Erfindung betrifft ein System zur Reinigung von Oberflächenwasser.
-
In
DE 10 2008 000 775 B4 ist ein System zur Reinigung von Oberflächenwasser beschrieben, das aus drei Schächten besteht und insbesondere durch ein die hydrodynamischen Druckverhältnisse einsetzendes Filterelement und einen Bypass gekennzeichnet ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System zur Reinigung von Oberflächenwasser kompakter zu gestalten, in Bezug auf die Reinigungswirkung zu verbessern sowie die Standzeit des Filterelementes zu vergrößern und damit die Betriebskosten zu minimieren.
-
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Ein erfindungsgemäßes System zur Reinigung von Oberflächenwasser umfasst
- a) einen Schacht zur Einleitung von Oberflächenwasser,
- b) mindestens eine Zuleitung, über welche Oberflächenwasser in einen Zulaufabschnitt des Schachts einleitbar ist,
- c) ein Filterelement, das von eingeleitetem Oberflächenwasser durchströmbar ist, um gefiltert zu werden,
- d) ein hinter dem Filterelement in einem Ablaufabschnitt angeordneter Ablauf aus dem System, wobei ferner mindestens eines der folgenden Elemente vorgesehen ist:
- e) ein Bypass (40), der es ermöglicht, Oberflächenwasser an dem Filterelement vorbei zum Ablauf zu führen, wobei der Bypass (40) durch ein vertikales Trennelement gebildet ist, das den Schacht in den Zulaufabschnitt mit der Zuleitung und den Ablaufabschnitt mit dem Ablauf unterteilt, das von Oberflächenwasser unterströmt werden kann, um Wasser durch das Filterelement zum Ablauf zu leiten und das als Bypass überströmt werden kann, wenn Oberflächenwasser an dem Filterelement vorbei zum Ablauf gelangen soll,
- f) in Kombination mit dem vorstehend genannten Merkmal e) ein in dem Ablaufabschnitt angeordnetes vertikales Strömungsregulierungselement, das bis unter die Wasseroberfläche im Ablaufabschnitt nach unten ragt und die Einströmfläche für über den Bypass strömendes Wasser im Verhältnis zur Wasseroberfläche im Ablaufabschnitt begrenzt,
- g) in Kombination mit dem vorstehend genannten Merkmal e) ein vor dem als Bypass (40) dienenden vertikalen Trennelement (16) angeordnetes vertika-les Trennelement (42), dessen Unterkante unterhalb der Ober-kante des als Bypass (40) dienenden Trennelements (16) an-geordnet ist,
- h) ein als Ablauf in den Ablaufabschnitt angeordnetes, unterhalb der Wasseroberfläche angeordnetes Ablaufelement mit mindestens einer in einer Seitenwand, unterhalb der Wasseroberfläche angeordneten Öffnung,
- i) mindestens ein in dem Zulaufabschnitt unterhalb und/oder oberhalb der Zuleitung angeordnetes und sich über die gesamte Breite des Zulaufabschnitts erstreckendes, horizontales Trennelement mit mindestens einer Durchströmöffnung zur Bildung einer, von jenseits des Trennelements liegenden Bereichs des Zulaufabschnitts, separierten und hydraulisch entkoppelten Einströmkammer.
-
Mit einem erfindungsgemäßen System kann die Reinigungswirkung gegenüber bekannten Systemen verbessert werden. Ferner ist ein insgesamt kompakterer Aufbau möglich, der eine kostengünstigere Realisierung des Systems ermöglicht. Im Folgenden wird auf einzelne Aspekte des erfindungsgemäßen Systems eingegangen.
-
Durch Verwendung eines vertikalen Trennelements als Bypass wird auf einfache und kostengünstige Möglichkeit die Voraussetzung geschaffen, ein erfindungsgemäßes System als Einschacht-System auszubilden. Dadurch werden die Baukosten eines erfindungsgemäßen Systems reduziert.
-
Wenn in dem Ablaufabschnitt ein wie vorstehend beschriebenes vertikales Strömungsregulierungselement angeordnet ist, können durch sogenannte ”Überfallstrahlen” auftretende Turbulenzen und Vermischungen im Ablaufabschnitt deutlich reduziert werden. Bei bekannten Bypass-Systemen bildet sich bei einem Überlauf von Wasser über eine Überfallschwelle häufig ein Überfallstrahl aus. Trifft dieser Überfallstrahl auf eine freie Wasseroberfläche, kommt es zu Turbulenzen und einer Vermischung. Sofern im Bereich der freien Oberfläche Schwimmstoffe und/oder Leichtflüssigkeiten vorhanden sind, werden diese entsprechend in die Wasserphase eingemischt und mit dem Wasserfluss weitertransportiert. Dies kann dazu führen, dass die Schwimmstoffe und/oder Leichtflüssigkeiten dann ungewollt über den Ablauf aus dem Ablaufabschnitt ausgetragen werden. Durch die Verwendung eines wie vorstehend beschriebenen Strömungsregulierungselements, das bis unter die Wasseroberfläche im Ablaufabschnitt nach unten ragt, wird über den Bypass strömendes Wasser zunächst in einem räumlich begrenzten Bereich des Ablaufabschnitts zunächst unter die Wasseroberfläche geleitet. Turbulenzen und Vermischungen werden somit im Bereich der Wasseroberfläche begrenzt. Wellen im Bereich der Wasseroberfläche werden seitlich durch das vertikale Trennelement und das Strömungsregulierungselement begrenzt. Vorzugsweise ist das Verhältnis der Einströmfläche für über dem Bypass strömendes Wasser zur Wasseroberfläche im Ablaufabschnitt kleiner als 50 Prozent, besonders bevorzugt kleiner als 20 Prozent und weiter bevorzugt kleiner als 10 Prozent.
-
Wenn alternativ oder in Ergänzung zu einem vertikalen Trennelement im Ablaufabschnitt vor dem als Bypass dienenden vertikalen Trennelement ein vertikales Trennelement angeordnet ist, dessen Unterkante unterhalb der Oberkante des als Bypass dienenden Trennelements angeordnet ist, können Schwimmstoffe und Leichtflüssigkeiten bei einem Überlauf über das Trennelement möglichst lange in dem Zulaufabschnitt zurückgehalten und somit vermieden werden, dass solche Stoffe in den Ablaufabschnitt gelangen.
-
Durch die Anordnung eines als Ablauf in dem Ablaufabschnitt angeordnetes Ablaufelements mit mindestens einer in einer Seitenwand unterhalb der Wasseroberfläche angeordneten Öffnung kann einem Austragen von in den Ablaufabschnitt gelangten Schwimmstoffen entgegengewirkt werden. Dies gilt insbesondere, wenn das Ablaufelement an seiner unteren Seite vollständig geschlossen ist und die seitlichen Öffnungen so angeordnet sind, dass eine Zuströmung möglichst radialsymmetrisch von allen Seiten möglich ist. Durch das Anordnen der Öffnung(en) unterhalb der Wasseroberfläche, wird verhindert, dass Schwimmstoffe, die in die Ablaufkammer gelangt sind, aus dem System ausgetragen werden. Seitliche Öffnungen im Ablaufrohr sorgen für eine gleichmäßige und horizontale Anströmung des Ablaufelements, was ein Aufschwimmen von Leichtflüssigkeiten und/oder Schwimmstoffen innerhalb des Ablaufabschnitts begünstigt. Die Strömungsgeschwindigkeit eines zu allen Seiten hin geöffneten Ablaufelements ist im Vergleich zu einem nur an der Unterseite geöffneten Ablaufelement deutlich geringer, und die Strömung ist weniger stark gerichtet, so dass die Entstehung eines Leichtflüssigkeiten und/oder Schwimmstoffe austragenden Sogs vermieden wird.
-
Wenn zusätzlich oder alternativ in dem Zulaufabschnitt unterhalb und/oder oberhalb der Zuleitung ein sich über die gesamte Breite des Zulaufabschnitts streckendes, horizontales Trennelement mit mindestens einer Durchströmöffnung zur Bildung einer, von jenseits des Trennelements liegenden Bereichen des Zulaufsabschnitts separierten und hydraulisch entkoppelten Einströmkammer angeordnet ist, kann die Strömungssituation im Bereich der Zuleitung deutlich verbessert werden. Ein horizontales Trennelement unterhalb des Zulaufs bewirkt, dass die hydraulische Strömung zwischen dem Zulaufabschnitt und dem darunter befindlichen Teil, üblicherweise eine Sedimentationskammer, entkoppelt wird und somit Rotations- und/oder Walzenströmungen in den durch das Trennelement separierten Bereich verhindert werden. Dadurch ergibt sich in diesem Bereich eine gleichmäßige und gerichtete Strömung zu dem Filterelement, welche vorteilhaft für die Sedimentation von Feststoffen ist. Durch eine verbesserte Sedimentation aufgrund der gerichteten Strömung wird das Filterelement entlastet, so dass insgesamt eine höhere Standzeit erreicht werden kann. Das reduziert die Betriebskosten des Systems, da der Filter seltener ausgetauscht werden muss.
-
Ein horizontales Trennelement oberhalb des Zulaufs ist vorteilhaft hinsichtlich Schwimmstoffen und/oder Leichtflüssigkeiten. Rotations- und/oder Walzenströmungen aus dem Zulaufabschnitt werden vollständig vermieden bzw. weitestgehend entkoppelt, so dass Schwimmstoffe und/oder Leichtflüssigkeiten, welche ein horizontales Trennelement oberhalb des Zulaufs durchströmt haben, nicht wieder zurück in den Zulaufabschnitt gelangen. In einer besonders praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems ist vor einem als Bypass dienenden vertikalen Trennelement ein weiteres vertikales Trennelement angeordnet, dessen Unterkante oberhalb der Oberkante des als Bypass dienenden Trennelements angeordnet ist.
-
Ein solches Trennelement, das auch als Tauchwand bezeichnet werden kann, hat den Vorteil, dass Schwimmstoffe und/oder Leichtflüssigkeiten bei einer Strömung durch den Bypass von der Tauchwand zurückgehalten und nicht über das, als Bypass dienende, vertikale Trennelement gespült werden. So kann wirksam verhindert werden, dass Schwimmstoffe und/oder Leichtflüssigkeiten in den Ablaufabschnitt gelangen.
-
In einer weiteren praktischen Ausführungsform ragt ein Strömungsregulierungselement von der Wasseroberfläche aus mindestens 10 cm in das Wasser hinein. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ragt das Strömungsregulierungselement von der Wasseroberfläche aus mindestens 20 cm und in einer weiter bevorzugten Ausführungsform mindestens 50 cm in das Wasser hinein. Dies hat den Vorteil, dass sich im Bereich der Wasseroberfläche und bis zur Unterkante des Strömungsregulierungselements ausbildende Wellen nicht auf den Bereich des Ablaufabschnitts jenseits des Strömungsregulierungselements ausbreiten bzw. übertragen.
-
Auf die Vorteile der Anordnung mehrerer Öffnungen an allen Seitenwänden bzw. radial angeordneten Öffnungen an dem Ablaufelement wurde bereits hingewiesen, insbesondere wenn diese Öffnungen in Abhängigkeit der Position des Ablaufelements innerhalb des Ablaufabschnitts so angeordnet und dimensioniert sind, dass sich eine möglichst gleichmäßige Strömung mit möglichst geringer Strömungsgeschwindigkeit zu dem Ablauf ausbildet.
-
Um den von einem Bypass ausgehenden Einfluss auf Strömungen und/oder Turbulenzen auf das Ablaufelement möglichst gering zu halten, wird das Ablaufelement vorzugsweise auf der dem Bypass gegenüberliegenden Seite des Ablaufabschnitts angeordnet. Der Abstand zwischen dem Bypass und dem Ablaufelement wird vorzugsweise möglichst groß gewählt.
-
In einer weiteren praktischen Ausführungsform weist das horizontale Trennelement mehrere Durchströmöffnungen auf.
-
Als Trennelemente kommen entweder flache, netz- oder gewebeartige Trennelemente zum Einsatz, welche eine im Vergleich zur Länge und Breite nur sehr geringe Dicke aufweisen (die Dicke beträgt in diesem Fall üblicherweise weniger als ein Hundertstel der Länge und der Breite). Die gewünschte Strömungsentkopplung wird dabei dadurch erzeugt, dass die gesamte Durchströmfläche des horizontalen Trennelementes kleiner als 70 Prozent ist. Besonders bevorzugt ist das Verhältnis kleiner als 50 Prozent und weiter bevorzugt kleiner als 30 Prozent.
-
Alternativ oder in Ergänzung dazu können horizontale Trennelemente mit einer größeren Dicke eingesetzt werden. Dadurch können auch größere Durchströmflächen realisiert werden, die sich auf die Strömungs- und Sedimentationsbedingungen hinter dem Trennelement vorteilhaft auswirken können. Die Trennelemente sind besonders wirksam, wenn der Durchmesser bzw. die größte Länge einer Durchströmöffnung nicht größer als die 3-fache Dicke des Trennelementes ist. Besonders bevorzugt ist die Öffnungsgröße kleiner als die doppelte Dicke des Trennelementes und weiter bevorzugt kleiner als die einfache Dicke des Trennelementes. Dabei ist es unerheblich, wenn einzelne Öffnungen größer ausgebildet werden, wenn diese Öffnungen insgesamt nicht mehr als 30 Prozent und besonders bevorzugt nicht mehr als 10 Prozent der Gesamtöffnungsfläche ausmachen.
-
In einer weiteren praktischen Ausführungsform wird mindestens eine Durchströmöffnung eines im Zulaufbereich angeordneten, horizontalen Trennelements so groß gewählt, dass durch diese Öffnung ein Absaugen von sedimentierten Stoffen möglich ist, ohne dass das horizontale Trennelement aus dem System ausgebaut werden muss. Ein solches Absaugen kann beispielsweise mittels eines Spülfahrzeuges erfolgen. Dies ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Wartung des erfindungsgemäßen Systems.
-
In einer weiteren praktischen Ausführungsform kann im Bereich der Öffnung für ein Spülfahrzeug oder ein sonstiges Reinigungsinstrument ein entsprechendes Kupplungselement an dem horizontalen Trennelement vorgesehen sein.
-
Vorzugsweise wird die durch das Einströmen von Oberflächenwasser im Bereich des Zulaufs entstehende hydraulische Strömung, welche regelmäßig mit Rotations- und/oder Walzenströmungen uns sonstigen Turbulenzen verbunden ist, dadurch von einem oberhalb und unterhalb des Zulaufabschnitts befindlichen Bereich entkoppelt, dass der Zulaufabschnitt durch horizontale Trennelemente in
- – eine mittlere, die Zuleitung umfassende Einströmkammer,
- – eine obere, zum Bypass führende Bypasskammer und
- – eine untere, zum Filterelement führende Verbindungskammer
aufgeteilt ist.
-
Der Ablauf ist vorzugsweise derart angeordnet, dass die horizontalen Trennelemente und/oder die Zuleitung unterhalb der Wasseroberfläche angeordnet sind. Dadurch kann die Strömungssituation im Zulaufabschnitt möglichst ruhig gestaltet werden. Ferner kann der Eintrag von Luft durch das Einströmen von Oberflächenwasser über die Zuleitung minimiert werden, um zusätzliche Turbulenzen und Verwirbelungen somit zu vermeiden.
-
Wenn in dem Zulaufabschnitt und/oder dem Ablaufabschnitt im Bereich der Wasseroberfläche Schwimmkörper zur physikalischen und/oder chemischen Bindung von Leichtflüssigkeiten angeordnet sind, kann einem Austragen von Schwimmstoffen und/oder Leichtflüssigkeiten zusätzlich entgegengewirkt werden. Als derartige Schwimmkörper geeignet sind insbesondere in Geotextilien gehüllte Stoffe. Das Schwimmverhalten der Schwimmkörper kann gegebenenfalls durch zusätzliche schwimmfähige Stoffe innerhalb einer Geotextilumhüllung sichergestellt werden. Ebenfalls vorteilhaft sind Schwimmkörper, die mit geeigneten Stoffen beschichtet und/oder umhüllt sind, die zusätzlich in der Lage sind, Schwimmstoffe und/oder Leichtflüssigkeiten zu binden. Die Schwimmkörper sind in Form und Größe vorzugsweise so gestaltet, dass sie nicht durch in dem Ablaufelement ausgebildete Öffnungen ausgetragen werden können.
-
Weitere Vorteile und praktische Ausführungen der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
-
1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems in einer Schnittdarstellung.
-
1 zeigt ein erfindungsgemäßes System 10 mit einem Schacht 12, in welchen über eine Zuleitung 14 Oberflächenwasser eingeleitet werden kann. Der Schacht 12 ist durch ein vertikales Trennelement 16, das als Trennwand ausgebildet ist, in einen Zulaufabschnitt 18 und einen Ablaufabschnitt 20 aufgeteilt. Der Zulaufabschnitt 18 und der Ablaufabschnitt 20 sind in der gezeigten Ausführungsform ungefähr gleich groß. Vom Ablaufabschnitt 20 aus kann das Wasser über einen Ablauf 22 aus dem System abfließen.
-
Im Normalfall strömt Oberflächenwasser durch die Zuleitung
14 in eine im Zulaufabschnitt
18 angeordnete Einströmkammer
24 ein. Die Einströmkammer
24 wird nach oben durch ein oberes, horizontales Trennelement
26 und nach unten durch ein unteres, horizontales Trennelement
28 begrenzt. Als horizontale Trennelemente
26,
28 können beispielsweise Gitterroste, Platten mit Bohrungen oder sonstigen Öffnungen, Netze, Gewebe, Membranen oder sonstige permeable Elemente verwendet werden. Die Gestaltung des als horizontales Trennelement
26,
28 zum Einsatz kommenden permeablen Elements erfolgt insbesondere in Abhängigkeit von der Behälterform, der Zuströmung und der Art und dem Zustand eines in dem Schacht
12 angeordneten Filterelements
30. Als Filterelement
30 kommt beispielsweise ein wie in
DE 10 2008 000 775 B4 beschriebenes Filterelement zum Einsatz. Auf dieses Filterelement sowie die Gestaltung des Schachtsystems wird hiermit ausdrücklich verwiesen. Die in den Ansprüchen beschriebenen technischen Merkmale lassen sich im Einzelnen auch mit dem in 10 2008 000 775 B4 und ähnlichen Systemen kombinieren.
-
Aufgabe der permeablen, horizontalen Trennelemente 26, 28 ist es, die durch diese entstehenden Teilvolumina, d. h.
- 1. die Einströmkammer 24,
- 2. eine oberhalb des horizontalen Trennelements 26 befindliche Bypasskammer 32 und
- 3. eine unterhalb des horizontalen Trennelements 28 befindliche Verbindungskammer 34
hydraulisch so zu entkoppeln, dass sich diese Teilvolumina und/oder Walzenströmungen möglichst nicht auf benachbarte Teilvolumina übertragen. Dies ist insbesondere bei der Phasenseparation, das heißt bei der Sedimentation von Feststoffen bzw. beim Aufschwimmen von Leichtflüssigkeiten und/oder Schwimmstoffen, von Bedeutung, da diese durch die vorgenannten Strömungen negativ beeinflusst wird.
-
Im Normalfall wird in die Einströmkammer 24 geleitetes Oberflächenwasser durch das untere horizontale Trennelement 28 hindurch in die Verbindungskammer 34 und von dort aus durch das Filterelement 30 in den Ablaufabschnitt 20 geleitet. Innerhalb der Einströmkammer 24 nach oben steigende Leichtflüssigkeiten und/oder Schwimmstoffe passieren das obere horizontale Trennelement 26 und werden in der Bypasskammer 32 von an der Wasseroberfläche 36 angeordneten Schwimmkörpern 38 aufgenommen und physikalisch bzw. chemisch gebunden. Sedimentierbare Stoffe passieren das untere horizontale Trennelement 28 in die Verbindungskammer 34 und setzen sich dort am Boden des Schachts 12 ab. Sollte es durch ein verschmutztes Filterelement 30 oder durch sehr große durch die Zuleitung 14 einströmende Mengen von Oberflächenwasser dazu kommen, dass mehr Oberflächenwasser in das System 10 einströmt als durch das Filterelement 30 gefördert werden kann, steigt der Wasserstand in dem Zulaufabschnitt 18 zunächst an, so dass sich der auf das Filterelement 30 wirkende hydrostatische Druck erhöht. Dieser Vorgang setzt sich so lange fort, bis die Wasseroberfläche 36 die Oberkante des vertikalen Trennelements 16 erreicht. Ein weiterer Anstieg des Wasserstandes in den Zulaufabschnitt 18 hat zur Folge, dass das in den Zulaufabschnitt 18 befindliche Wasser teilweise über die Oberkante des vertikalen Trennelements 16 in den Ablaufabschnitt 20 einströmt. Das vertikale Trennelement 16 fungiert dann als ein Bypass 40.
-
Wie in 1 zu erkennen ist, ist in dem Zulaufabschnitt 18 nahe an dem vertikalen Trennelement 16 ein weiteres vertikales Trennelement 42 angeordnet, das als Tauchwand 44 bezeichnet werden kann. Die Tauchwand 44 dient dazu, dass Schwimmstoffe und/oder Leichtflüssigkeiten bei aktivierter Bypassfunktion in dem Zulaufabschnitt 18 verbleiben und nicht in den Ablaufabschnitt 20 gelangen.
-
In 1 ist ferner ein im Ablaufabschnitt 20 nahe des vertikalen Trennelements 16 ein weiteres vertikales Element 46 zu erkennen, das als Strömungsregulierungselement 48 dient. Das Strömungsregulierungselement 48 dient dazu, dass bei aktivierter Bypassfunktion über das vertikale Trennelement 16 strömendes Wasser nur in einem begrenzten Bereich, dem Bereich zwischen dem Strömungsregulierungselement 48 und dem vertikalen Trennelement 16, auf die Wasseroberfläche in dem Ablaufabschnitt 20 auftrifft. Damit wird erreicht, dass die Wasseroberfläche innerhalb des Ablaufabschnitts 20 beruhigt bleibt und dort zurückgehaltene Schwimmstoffe bzw. Leichtflüssigkeiten durch die entstehenden Turbulenzen über den Ablauf 22 ausgetragen werden.
-
Schwimmstoffe und/oder Leichtflüssigkeiten, welche trotz des vorstehend beschriebenen konstruktiven Konzepts von dem Zulaufabschnitt 18 in den Ablaufabschnitt 20 gelangen, können durch in dem Ablaufabschnitt 20 angeordnete Schwimmkörper 50 wiederum chemisch und/oder physikalisch gebunden werden, um zu verhindern, dass diese durch den Ablauf 22 aus dem System ausgetragen werden. Die Schwimmkörper 50 können identisch zu den Schwimmkörpern 38 ausgebildet sein oder auf systemspezifische Schwimmstoffe und/oder Leichtflüssigkeiten, die typischerweise das vertikale Trennelement 16 überströmen, angepasst sein.
-
In der in 1 gezeigten Ausführungsform ist der Ablauf 22 ein als Ablaufelement 52 dienendes getauchtes und abgewinkeltes Rohr 54 mit kreisförmigem Durchmesser. An dem Rohr 54 sind über den Umfang verteilt kreisförmige Öffnungen 56 derart angeordnet, dass sich im Ablaufabschnitt 20 oberhalb des Filterelements 30 eine gleichmäßige, horizontale Strömung zu den Öffnungen 56 ergibt.
-
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebene Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems beschränkt, sondern kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung des Fachwissens eines Fachmannes variiert werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- System
- 12
- Schacht
- 14
- Zuleitung
- 16
- vertikales Trennelement
- 18
- Zulaufabschnitt
- 20
- Ablaufabschnitt
- 22
- Ablauf
- 24
- Einströmkammer
- 26
- horizontales Trennelement
- 28
- horizontales Trennelement
- 30
- Filterelement
- 32
- Bypasskammer
- 34
- Verbindungskammer
- 36
- Wasseroberfläche
- 38
- Schwimmkörper
- 40
- Bypass
- 42
- vertikales Element
- 44
- Tauchwand
- 46
- vertikales Element
- 48
- Strömungsregulierungselement
- 50
- Schwimmkörper
- 52
- Ablaufelement
- 54
- Rohr
- 56
- kreisförmige Öffnung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008000775 B4 [0002, 0028]