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Die
Erfindung betrifft ein Siebelement, insbesondere Siebscheiben von
Scheibensieben, sowie ein Scheibensieb mit einer Anzahl parallel
zueinander ausgerichteter drehbarer Achsen zum Trennen von zugeführtem Material,
insbesondere zum Trennen von Schüttgütern, wie
Kompost, Rindenmulch, Bauschutt und dergleichen organischen oder
anorganischen Materialien.
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Hintergrund und Stand der
Technik
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Im
Stand der Technik sind diverse Siebsysteme bekannt, welche zur Vorsortierung
von Schüttgütern, insbesondere
wiederverwertbaren oder aufzubereitenden Schüttgütern, Anwendung finden. Ein solches
auch als Scheibensieb bezeichnetes Siebsystem ist beispielsweise
in der
DE 93 09 872
U1 sowie in der
EP
1 088 599 B1 beschrieben.
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Derartige
Siebsysteme weisen parallel verlaufende synchron oder asynchron
anzutreibende Wellen auf, die zueinander auf Lücke axial versetzt gehalterte
Gruppen von Siebelementen, wie etwa Siebsterne aufweisen. Solche
Siebsterne sind zumeist aus elastischem Material gefertigt und weisen elastisch
nachgiebige sichelartig ausgebildete, sich in Radialrichtung zur
Welle erstreckende Finger oder Sternfinger auf. Die Finger sind
in Umlaufrichtung nacheilend ausgerichtet und sind demgemäß als Abstreifzinken
ausgebildet. Die jeweiligen Abstände zwischen
benachbarten, drehbar gelagerten Siebsternen und Siebsternwalzen
sind dem zu sortierenden Gut jeweils anzupassen.
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Die
EP 1 088 599 B1 beschreibt
Rotationssiebelemente, welche an ausgewählten Sternfingern Verstärkungsteile
aufweisen, die während
des Siebvorgangs ständig über den
gegenüber
den Sternfingern axial verbreitert ausgebildeten Bund benachbarter
Rotationssiebelemente fahren. Durch diese Maßnahme können sich auf dem Bund der
Siebelemente weder Schmutz noch Fremdkörper ansammeln, sodass während des
Siebvorgangs eine permanente Reinigung der axialen Zwischenräume zwischen
den Siebelementen erfolgt.
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Zwar
ermöglichen
derart ausgebildete Rotationssiebelemente mit in Radialrichtung
an den Sternfingern überstehenden
Reinigungselementen ein wirksames und kontinuierliches Reinigen
des Sternscheibensiebs im laufenden Betrieb. Der Einsatz solcher
in Radialrichtung überstehender
Reinigungselemente erfordert jedoch auch das Aufbringen recht großen Drehmoments
auf die Achse, sodass sowohl der Energieverbrauch als auch der Materialverschleiß, insbesondere
der Reinigungselemente, recht hoch ist.
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Zudem
sind die Reinigungselemente derart ausgebildet, dass sie den Zwischenraum
zwischen den einzelnen Sternscheiben nahezu vollständig ausfüllen, sodass
in diesen Sternscheibenzwischenräumen
das mit dem Sternscheibensieb zu sortierende Gut eingeklemmt und
gequetscht werden kann, was die mechanische Beanspruchung auf die
Siebeinrichtung merklich erhöht.
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Ein
gattungsgemäßes Siebelement
ist aus der
AU 259 866
A bekannt. Das Siebelement weist sichelförmige Sternfinger
auf, welche um die Drehachse des Siebelementes verteilt angeordnet
sind. Die Außenkontur
des Siebelementes ist dabei in einer Projektion senkrecht zur Drehachse
exzentrisch zur Drehachse ausgebildet.
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Aus
der
GB 2 268 867 A ist
ein weiteres Siebelement mit sichelförmigen Sternfingern bekannt. Die
Sternfinger sind dabei bis auf einen einzelnen Sternfinger mit im
Wesentlichen gleichem radialen Abstand um die Drehachse des Siebelementes
verteilt angeordnet. Lediglich das eine Siebelement weist einen
größeren radialen
Abstand auf.
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Ein
weiteres Siebelement ist aus der
EP 0 136 442 A1 bekannt. Daraus geht ein
Siebelement hervor, dessen Außenkontur
in einer Projektion exzentrisch zur Drehachse ausgebildet ist.
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Ein
weiteres Siebelement ist aus der
FR 1 240 250 A bekannt. Dieses Siebelement
weist eine Außenkontur
auf, welche konzentrisch zur Drehachse des Siebelementes angeordnet
sind. Dabei ist an einem Sternfinger ein Verstärkungselement vorgesehen, welches über das
Ende des Sternfingers nach außen
absteht.
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Ein
wiederum weiteres Siebelement ist aus der
WO 94/20227 A1 bekannt.
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Aufgabe
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neuartige und
verbesserte Siebelemente, sowie ein verbessertes Scheibensieb zur
Verfügung zu
stellen, bei welchem geringere mechanische Belastungen an den Siebelementen
auftreten und welches weniger stark dazu neigt, folien-, faser-
oder seilartig ausgebildete Gegenstände im zu trennenden Schüttmaterial
einzufangen. Zudem soll mittels der Erfindung eine höhere Siebleistung
als auch eine Adaptierbarkeit an bereits bestehende Scheibensiebsysteme
zur Verfügung
gestellt werden.
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Erfindung und vorteilhafte
Wirkungen
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit Hilfe eines Siebelements
gemäß Anspruch
1 und einem Scheibensieb gemäß Anspruch 9
gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausführungen
der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Siebelement
ist zur Verwendung in einem Scheibensieb vorgesehen, welches eine
Anzahl von parallel zueinander ausgerichteten drehbaren Achsen oder
Wellen aufweist. An diesen Achsen sind einzelne Siebelemente drehfest auf
Lücke zueinander
angeordnet, sodass Siebelemente benachbarter Wellen im Rotationsbetrieb kämmend ineinandergreifen.
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Das
Siebelement kann dabei eine polygonale, elliptische aber auch mehrkantige,
wie etwa vier-, sechs- oder achtkantige Außenkontur aufweisen, wobei
radial nach außen
erstreckende Bereiche des Siebelements in axiale Zwischenräume von
Siebelementen benachbart angeordneter Wellen eintauchen.
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Das
erfindungsgemäße Siebelement
zeichnet sich dadurch aus, dass es in der Ebene senkrecht zur Drehachse
exzentrisch zur Drehachse ausgebildet oder gelagert ist, sodass
im Betrieb des Scheibensiebs, das heißt bei einer Rotation des Siebelements
um seine Drehachse, die Sieblochgröße des Scheibensiebs variiert.
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Als
Sieblochgröße ist hierbei
der radiale Abstand zwischen einem Außenkonturabschnitt eines Siebelements
zur Nabe bzw. zum Bund eines oder mehrerer an einer benachbarten
Achse oder Welle gelagerten Siebelements zu verstehen.
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Die
geforderte Exzentrizität
des Siebelements kann bereits durch eine exzentrische, das heißt außermittige
Lagerung des Siebelements an der zugehörigen Drehachse erfolgen. Im
Betrieb vollführt
ein solches Siebelement eine Art taumelnde Bewegung zum einen zwischen
den benachbart verlaufenden, ebenfalls mit Siebelementen bestückten Achsen
und zum anderen senkrecht hierzu. Hierdurch wird das zugeführte Siebgut
vor allem auch in Vertikalrichtung, das heißt im Wesentlichen senkrecht
zur Ebene der drehbaren Achsen bewegt und aufgelockert. Eine derartige
Bewegung und Auflockerung des Siebguts wie auch die sich im Betrieb des
Scheibensiebs stetig variierende Sieblochgröße führen zu einer höheren Siebleistung.
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Unter
einer exzentrischen Ausbildung oder Anordnung im Sinne der Erfindung
ist eine bezogen auf die Drehachse asymmetrische Geometrie oder außermittige
Lagerung des Siebelementes zu verstehen. Die geforderte Exzentrizität des Siebelements kann
auf unterschiedliche Weise, so zum Beispiel durch eine außermittige
oder außerzentrische
Lagerung des Siebelements und/oder durch eine entsprechend asymmetrisch
geometrische Ausbildung, insbesondere der Außenkontur des Siebelements
erreicht werden.
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Nach
der Erfindung ist an zumindest demjenigen radial außenliegenden
Abschnitt des Siebelements, dessen freies Ende den größten radialen
Abstand zur Drehachse aufweist, ein Reinigungselement angeordnet.
Dieses, auch als Verstärkungsteil auszubildende
Reinigungselement weist typischerweise eine größere Steifigkeit als das Siebelement auf,
welches vorzugsweise aus elastischem Material, wie etwa synthetischem
oder natürlichem
Gummi, gefertigt ist.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass an dem Siebelement ein in Axialrichtung
gegenüber
der Außenkontur
verbreiterter Bund oder eine verbreiterte Nabe des Siebelements
konzentrisch oder radialsymmetrisch zur Drehachse ausgebildet ist.
Der in Axialrichtung verbreiterte Bund gelangt im Betrieb des Scheibensiebs
zumindest zeitweise mit der Außenkontur von
an benachbarten Wellen angeordneten Siebelementen zumindest nahezu
oder gar unmittelbar in eine Anlagestellung.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass in Radialrichtung außen zu liegen kommende Kanten
oder Endabschnitte eines Siebelements unterschiedlich von der Drehachse
des Siebelements entfernt beabstandet sind.
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Dabei
können
die einzelnen außen
liegenden Endabschnitte selbst eine unterschiedliche Erstreckung
in Radialrichtung aufweisen. Alternativ kann auch ein zwischen dem
axial verbreiterten Bund und dem Ansatz eines die Außenkontur
bildenden Bereichs des Siebelements eine Asymmetrie bzw. eine entsprechende
Exzentrizität
vorgesehen werden.
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Nach
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Außenkontur des Siebelements
eine Vielzahl sich sichelartig in Radialrichtung erstreckender Sternfinger aufweist,
sodass das Siebelement als ein sogenannter Sternkörper oder
als Sternscheibe ausgebildet ist.
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Dabei
ist vorgesehen, dass die freien Enden der Sternfinger unterschiedlich
weit von der Drehachse des Sternkörpers beabstandet sind, wodurch
sich eine von einer Rotationssymmetrie abweichende Außenkontur
des Sternkörpers
bzw. des Siebelements bezüglich
seiner Aufhängung
oder Lagerung an der drehbaren Achse ergibt.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die in Radialrichtung außenliegenden Endabschnitte
benachbarter Sternfinger in Umfangsrichtung des Sternkörpers gesehen
einen sich kontinuierlich ändernden
Abstand zur Drehachse aufweisen. Auf diese Art und Weise kann erreicht
werden, dass sich die Sieblochgröße des Scheibensiebs
im Betrieb nicht abrupt, sondern kontinuierlich, der radialen Außenkontur
des Sternkörpers
entsprechend, ändert.
Demzufolge werden auch keine ruckartigen, sondern gleichförmige an-
und absteigende Bewegung in das Siebsystem eingebracht.
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Weiterhin
ist eine exzentrische Ausbildung des Zwischenraums zwischen dem
konzentrischen Bund und dem eigentlichen Sternfingeransatz vorgesehen.
Dabei können
die freien Enden der Sternfinger selbst dann exzentrisch zur Drehachse
des Sternkörpers
zu liegen kommen, auch wenn die Sternfinger selbst eine identische
Radialerstreckung aufweisen.
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So
können
die zwischen den einzelnen Sternfingern vorgesehenen Kehlen unterschiedlich weit
von dem verbreiterten Bund des Sternkörpers entfernt zu liegen kommen.
Im Extremfall fällt
eine solche Kehle oder der zugehörige
Sternfingeransatz mit dem in Axialrichtung verbreiterten Bund des Sternkörpers zusammen.
Dieser Stelle gegenüberliegend,
das heißt
um 180° in
Umfangsrichtung voraus- oder nacheilend, befindet sich dann vorzugsweise derjenige
Sternfinger mit der größten Radialerstreckung
in Bezug zur Drehachse.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die in Radialrichtung außenliegenden
Endabschnitte der einzelnen Sternfinger auf einem gedachten Kreis
liegen, dessen Mitte zur Drehachse des Sternkörpers radial versetzt ist.
Bei dieser Ausgestaltung weist der Sternkörper eine radialsymmetrische
Außenkontur auf.
Einzig durch seine exzentrische Lagerung an der Drehachse vollzieht
er im Betrieb des Sternscheibensiebs eine taumelnde Bewegung, die
sich auflockernd und durchsatzfördernd
auf das Siebgut auswirkt.
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Das
vorzugsweise aus Stahl, Kunststoff oder einem keramischen Werkstoff
gefertigte Reinigungselement ist derart an der Außenkontur
des Siebelements oder an einem Sternfinger angeordnet, sodass es
den Zwischenraum zwischen zwei radial und axial versetzt angeordneten
Siebelementen einer benachbarten Welle nahezu vollständig ausfüllen und
von Ablagerungen befreien kann.
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Die
durch die Reinigung auftretenden mechanischen Belastungen können insbesondere
ohne wesentliche Minderung des Reinigungseffekts auf ein Minimum
reduziert werden, was sich positiv auf den Energieverbrauch der
gesamten Siebvorrichtung auswirkt. Durch solche geringeren mechanischen Beanspruchungen
und Belastungen kann zudem der Verschleiß der Siebelemente als auch
der an den Siebelementen vorzusehenden Reinigungselemente in vorteilhafter
Weise minimiert werden.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass das Reinigungselement radial nach außen von
einem zugeordneten Sternfinger übersteht.
Bei einer derartigen Anordnung des Reinigungselements am Sternfinger bzw.
am Sternkörper
ist es vorgesehen, dass die einzelnen Sternfinger nicht unmittelbar
bis an die Nabe oder an den Bund von Sternkörpern benachbarter Drehachsen
heranreichen. Dieser von den miteinander kämmenden Sternfingern nicht
ausgefüllte
Zwischenraum wird letztlich durch das Reinigungselement ausgefüllt und
durch dieses von dort anhaftendem Schmutz und Ablagerungen befreit.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Reinigungselement
in Axialrichtung breiter als der zugeordnete Sternfinger ist. Das
Reinigungselement steht also zumindest bereichsweise in einer Axialrichtung,
vorzugsweise aber beidseitig in Axialrichtung am zugeordneten Sternfinger über, sodass
mittels des Reinigungselements der axiale Zwischenraum zwischen
Sternfingern von Sternkörpern
einer benachbarten Welle oder Drehachse nahezu vollständig durch
das Reinigungselement ausgefüllt
werden kann.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass das Reinigungselement vollständig innerhalb
der Radialerstreckung des zugeordneten Sternfingers oder eines zugeordneten
außenliegenden
Bereich der Außenkontur
des Siebelements zu liegen kommt. Bei dieser Ausgestaltung steht
das Reinigungselement nicht über
die radiale Außenkante
eines zugeordneten Sternfingers über.
Gleichwohl findet hierbei durch die versteifenden Wirkung des Reinigungselements
ein Schaben oder reinigendes Entlangführen des freien Endabschnitts
des Sternfingers am benachbart zu liegen kommenden Bund statt.
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Das
nicht radiale Überstehen
des Reinigungselements sowie die exzentrische Lagerung des Siebelements
wirken sich vorteilhaft auf die Folien- und Seilfangeigenschaften
des Scheibensiebs aus, da langfädige
oder faserartige Materialien wie Drähte, Fasern, Teppichreste,
Folien oder dergleichen gerade durch die sich kontinuierlich ändernde
Sieblochgröße und einen
nicht radial hervorstehenden Reinigungsfinger beim Sieben weniger
stark eingefangen werden.
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Somit
kann auch die beim Betrieb des Scheibensiebs auftretende mechanische
Belastung auf den Reinigungsfinger und somit auch auf den Sternkörper oder
das Siebelement insgesamt merklich verringert werden. Dies wirkt
sich vorteilhaft auf den Verschleiß und die Lebensdauer von Reinigungselement,
Siebelement und zuletzt der gesamten Siebeinrichtung aus.
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Nach
einem weiteren unabhängigen
Aspekt betrifft die Erfindung ein Scheibensieb mit einer Anzahl
parallel zueinander ausgerichteten drehbaren Achsen oder Wellen,
an denen einzelne Siebelemente, insbesondere Sternscheiben angeordnet
sind. Hierbei sind an zumindest einer Achse des Scheibensiebs die
zuvor beschriebenen exzentrisch ausgebildeten oder exzentrisch gelagerten
Siebelemente vorgesehen.
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Ein
derartiges Scheibensieb, bei welchem Siebelemente einer drehbaren
Welle eine ihrer Exzentrizität
entsprechende taumelnde Bewegung durchführen, weist gegenüber herkömmlichen,
aus dem Stand der Technik bekannten Siebsystemen, eine höhere Siebleistung
auf, da sich die Sieblochgröße beim
Betrieb des Scheibensiebs kontinuierlich ändert und durch die taumelnde
Bewegung, insbesondere senkrecht zur Ebene der Drehachsen, ein Vertikalhub
auf das Siebgut ausgeübt
wird. Dieses erfährt
hierdurch ein Auflockern, welches sich ebenfalls vorteilhaft auf
die Siebleistung und den Durchsatz des Scheibensiebs auswirkt.
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Ein
besonderer Vorteil der Erfindung ergibt sich darin, dass bereits
bestehende Sternscheibensiebe mit durchweg konzentrisch ausgebildeten
Siebelementen oder Sternscheiben mit den erfindungsgemäßen exzentrisch
ausgebildeten oder exzentrisch zu lagernden Siebelementen oder Sternscheiben
nachrüstbar
oder umrüstbar
ist.
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So
kann die erfindungsgemäße exzentrische Lagerung
eines Siebelements auch in besonders einfacher und kosteneinsparender
Weise dadurch erzeugt werden, indem an konzentrisch ausgebildeten Siebelementen
in einer zentrischen Ausnehmung, welche insbesondere zur Lagerung
auf einer Drehwelle oder -Achse vorgesehen ist, durch Hinzufügen eines
Ausgleichskörpers
eine Exzentrizität
erzeugt wird.
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So
ist insbesondere vorgesehen, dass benachbart zu der Achse, welche
die exzentrisch ausgebildeten oder exzentrisch gelagerten Siebelemente
aufweist, Achsen mit konzentrisch ausgebildeten Siebelementen, insbesondere
Sternscheiben vorgesehen sind. Hierbei ist beispielsweise vorgesehen, benachbarte
Achsen oder Wellen abwechselnd mit erfindungsgemäßen exzentrischen Siebelementen und
mit herkömmlichen,
das heißt
konzentrisch ausgebildeten Siebelementen zu versehen.
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Besonders
vorteilhaft ist aber auch eine Ausführung, bei welcher sämtliche
Siebelemente oder Siebscheiben des Scheibensiebs die erfindungsgemäße exzentrische
Lagerung oder Ausbildung aufweisen. Hierdurch können ein Auflockern des zu
siebenden Schüttgutes
sowie Durchsatz maximiert werden.
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Es
ist insbesondere vorgesehen, dass der Abstand zwischen benachbarten
Achsen des Scheibensiebs oder der Durchmesser der Siebelemente derart
gewählt
ist, dass derjenige Sternfinger oder radial außen liegende Bereich eines
exzentrisch ausgebildeten Siebelements oder einer Sternscheibe, deren
radial außen
liegender Endabschnitt den größten radialen
Abstand zur Drehachse aufweist, in zumindest einer Stellung der
Achse bis an den Bund oder die Nabe eines oder mehrerer Siebelemente bzw.
Sternkörper
einer benachbarten Achse heranreicht, sodass in der Stellung, in
welcher der besagte Sternfinger im Wesentlichen auf einer gedachten Verbindungslinie
zwischen benachbarten Drehachsen zu liegen kommt mit seinen daran
vorgesehenem Reinigungselement an der benachbarten Nabe oder Bund
entlang schabt.
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Ein
Reinigungseffekt wird insbesondere dadurch erzielt, dass benachbarte,
mit Siebelementen bestückte
Drehachsen unterschiedlich schnell rotieren, sodass der mit dem
Reinigungselement bestückte
Außenbereich,
bei jeder Umdrehung stets an unterschiedlichen Positionen des Außenumfang
der Nabe bzw. des Bunds des benachbarten Siebelements zumindest
nahezu heranreicht oder dort entlang schabt.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, dass die exzentrisch ausgebildeten oder exzentrisch
gelagerten Siebelemente einer gemeinsamen drehbaren Achse zueinander
in Umfangsrichtung gedreht angeordnet sind. Folglich sind solche
in Axialrichtung benachbart zu liegen kommende exzentrische Siebelemente
einer Achse nicht mit gleicher, sondern mit zueinander versetzter
Exzentrizität
ausgebildet oder sind entsprechend verdreht aber drehfest an der
jeweiligen Welle angeordnet.
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Dies
hat zum einen den Vorteil, dass auch in Axialrichtung, entlang einer
Welle gesehen, das Siebgut eine ungleichmäßige Auflockerung und einen
jeweils lokal unterschiedlichen Vertikalhub erfährt. Zum Anderen können durch
eine solche, in Umfangsrichtung versetzte Anordnung exzentrisch
ausgebildeter oder dementsprechend exzentrisch gelagerter Siebelemente
die an der Welle auftretenden mechanischen Belastungen im laufenden
Betrieb konstant gehalten und homogenisiert werden. Eine etwaige,
von den einzelnen Siebelementen im Betrieb des Siebs hervorgerufene
Unwucht einer Welle kann somit im Mittel nahezu kompensiert werden.
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Nach
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die in Axialrichtung an
einer gemeinsamen Drehachse benachbart angeordneten Siebelemente jeweils
um 90° oder
um 180° gedreht
zueinander angeordnet sind. Ein derartiger 90°- oder 180°-Versatz bewirkt einen um die π/2 oder um π phasenverschobenen
Vertikalhub an benachbarten Sternkörpern.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere
Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen.
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Es
zeigen:
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1 ein
erfindungsgemäßes als
Sternkörper
ausgebildetes Siebelement in einer Seitenansicht,
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2 den
erfindungsgemäßen Sternkörper innerhalb
eines Sternscheibensiebs im Querschnitt in einer ersten Konfiguration,
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3 eine
der 2 entsprechende Darstellung in einer anderen Konfiguration
und
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4 den
erfindungsgemäßen Sternkörper in
einer perspektivischen Darstellung.
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Das
in 1 in Draufsicht gezeigte Siebelement 10,
welcher als Siebstern oder Sternkörper eines Sternscheibensiebs
ausgebildet ist, weist eine bezüglich
seiner Drehachse 15 exzentrische Geometrie bzw. eine exzentrische
Außenkontur
auf, welche durch die radial außenliegenden
Endbereiche der einzelnen Sternfinger 16, 24, 26 gebildet
wird. Inmitten des Sternkörpers 10 ist
eine quadratische Ausnehmung 12 vorgesehen, mit welcher
der Sternkörper
drehfest auf eine (nicht explizit dargestellte) Welle eines Sternscheibensiebs
aufgeschoben und daran befestigt werden kann. Die in den 1 bis 4 gezeigte
Ausnehmung weist hier ein speziell an die Wellengeometrie angepasstes
Profil auf. Es sind aber auch einfache geometrische Formen, wie
etwa ein regelmäßiges Vier-,
Sechs-, oder gar Achtkantprofil denkbar.
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Die
einzelnen in Umlaufrichtung A nacheilend ausgerichteten sichelförmigen Sternfinger 16, 24, 26 sind über den
Umfang des Sternkörpers 10 gleichmäßig verteilt.
Einzig der Finger 24, dessen freies Ende den größten radialen
Abstand 30 zur Drehachse 15 aufweist, weicht in
seiner Außenkontur von
den übrigen
Fingern 16, 26 etwas ab. Die diesem Finger 24 nacheilende
Kehle 20 ist gegenüber
den übrigen
zwischen den Fingern 16, 26 befindlichen Kehlen 18 in
einem etwas größeren Grad
geschlossen, sodass dieser Finger 24, welcher mit einem
Reinigungselement 22 versehen ist, eine etwas größere Steifigkeit
im Vergleich zu den übrigen
Fingern aufweist.
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Der
in 4 in der perspektivischen Darstellung zu erkennende
Bund 14, welcher in Axialrichtung gegenüber den Fingern 16, 24, 26 etwas
verbreitert ausgebildet ist, weist in den in den 1 bis 4 dargestellten
Ausführungen
eine konzentrische und somit bezüglich
der Drehachse 15 rotationssymmetrische Ausbildung auf.
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Die
zwischen den einzelnen Fingern 16, 24, 26 ausgebildeten
Kehlen 18 weisen über
den Umfang des Sternkörpers 10 unterschiedliche
radiale Abstände
zum Bund 14 auf. Während
die dem Finger 26 nacheilende Kehle im Wesentlichen mit
dem Bund 14 zusammenfällt,
sind die den Fingern 16 oder 24 nacheilenden Kehlen 18 in
Radialrichtung vom Bund 14 beabstandet.
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Das
als Verstärkungsteil
ausgebildete Reinigungselement 22 ist an demjenigen Reinigungsfinger 24 angeordnet,
welcher am weitesten von der Drehachse 15 entfernt zu liegen
kommt, sodass ein Reinigen und Freischaben benachbarter Sternkörper 100, 200,
wie sie beispielsweise in den 2 und 3 gezeigt
sind, nur zeitweise beim Durchgang des Reinigungselements 22 durch
die gedachte Verbindungslinie der Drehachsen benachbart angeordneter Sternkörper 10, 100, 200 erfolgt.
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Aufgrund
der Exzentrizität
oder außermittigen
Konfiguration des Sternkörpers 10 gelangen
das Reinigungselement 22 und der zugehörigen Sternfinger 24 in
der in 2 gezeigten Stellung am Bund 214 des
Sternkörpers 200 zur
Anlage. Während
in der um nahezu 180° gedrehten
Stellung des Sternkörpers 10 das Reinigungselement 22 mitsamt
dem zugehörigen
Sternfinger 24 an dem gegenüberliegenden Bund 114 des
anderen Sternkörpers 100 zur reinigenden
Anlage gelangt.
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Im
Vergleich der beiden Darstellungen gemäß 2 und 3 ist
deutlich zu erkennen, wie sich die zwischen den einzelnen Sternkörpern 10, 100, 200 und
beidseits des exzentrischen Sternkörpers ausgebildeten Sieblöcher 40, 42 beim
Betrieb, das heißt
bei der gleichgesinnten Rotation der einzelnen Sternscheiben 10, 100, 200 in
ihrer Größe kontinuierlich ändern.
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Die
benachbart zur exzentrisch ausgebildeten Sternscheibe 10 angeordneten
weiteren Sternscheiben 100, 200 sind in den hier
gezeigten Ausführungsbeispielen
im Wesentlichen konzentrisch, also radialsymmetrisch ausgebildet.
Diese weisen, ebenfalls wie auch die Sternscheibe 10, jeweils
eine Durchgangsöffnung 112, 212 sowie
jeweils ein an einem Reinigungsfinger 124, 224 vorgesehenes
Reinigungselement 122, 222 auf.
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Sämtliche
in den 1 bis 3 dargestellten Reinigungselemente 22, 122, 222 ragen
nicht über
den zugeordneten Sternfinger 24, 124, 224 in Radialrichtung
hinaus, sondern überragen
diesen vornehmlich in Axialrichtung, sodass bei der kämmenden
Bewegung von Sternfingern benachbarter Sternscheibe 10, 100, 200 der
durch die größere Axialerstrechung
des jeweiligen Bunds 14, 114, 214 gegenüber den
Fingern gebildete Zwischenraum durch das Reinigungselement 22, 122, 222 nahezu
vollständig
ausgefüllt
und gereinigt werden kann.
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Die
in den 1 bis 3 dargestellte, im Wesentlichen
konzentrische Ausbildung des Bunds 14, 114, 214 eines
jeden Sternkörpers 10, 100, 200 ermöglicht,
dass nicht nur der Bund 114, 214 der Sternscheiben 100, 200 vom
Reinigungselement 22 des exzentrischen Sternscheibenkörpers gereinigt wird,
sondern dass auch umgekehrt der am exzentrisch ausgebildeten Sternkörper 10 zentrisch
ausgebildete Bund 14 von den Reinigungselementen 122 bzw. 222 der
benachbart angeordneten Sternscheiben 100, 200 zuverlässig von
Ablagerungen befreit werden kann.
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Die
perspektivischen Darstellung gemäß 4 zeigt
die erfindungsgemäße Sternscheibe
in einer Explosionsdarstellung. Hierbei sind die beiden Elemente 14,
welche beidseitig der Scheibe jeweils einen Bund bilden als separate
und abnehmbare Schiebenelemente ausgebildet, die aber in anderen Ausführungen
auch einstückig
mit der die Sternfinger aufweisenden Scheibe verbunden sein können. Auch die
die Sternfinger aufweisende Schiebe kann einen zweikomponentigen
Aufbau aufweisen und durch Zusammenfügen zweier Hälften gebildet
werden.
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- 10
- Sternkörper
- 12
- Ausnehmung
- 14
- Bund
- 15
- Drehachse
- 16
- Sternfinger
- 18
- Kehle
- 20
- Kehle
- 22
- Reinigungselement
- 24
- Sternfinger
- 26
- Sternfinger
- 30
- Außenumriss
- 40
- Sieblochgröße
- 42
- Sieblochgröße
- 100
- Sternkörper
- 112
- Ausnehmung
- 114
- Bund
- 122
- Reinigungselement
- 124
- Sternfinger
- 200
- Sternkörper
- 212
- Ausnehmung
- 214
- Bund
- 222
- Reinigungselement
- 224
- Sternfinger