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Einleitung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Klimatisierung einer Vitrine
für die
Unterbringung von Gegenständen,
die hohe Anforderungen an die Konstanz der Lufttemperatur stellen,
wobei Luft aus einem Innenraum der Vitrine als Luftstrom herausgeleitet,
durch eine Luftbehandlungseinheit mit einem temperaturregulierenden
Material, insbesondere einem Phasenwechselmaterial, temperiert,
insbesondere gekühlt,
und anschließend
wieder in den Innenraum der Vitrine geführt wird. Außerdem betrifft
die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des zuvor beschriebenen
Verfahrens.
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Stand der Technik
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Unter
Vitrine im Sinne der vorliegenden Anmeldung soll ein durch Glasscheiben
oder transparente Kunststoffscheiben sowie einen Boden bzw. ein Deckelteil
aus einem anderen Material umgrenzter Raum zur Aufbewahrung und
Ausstellung von Gegenständen,
insbesondere in Museen, zu verstehen sein. Die in derartigen Vitrinen
untergebrachten Exponate stellen typischerweise sehr hohe Anforderungen
an die Konstanz der Temperatur im Innenraum der Vitrine.
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Zwar
wird das Raumklima in den Räumlichkeiten
des Museums gewöhnlicher
Weise durch raumlufttechnische Anlagen, insbesondere Klimaanlagen,
geregelt, jedoch werden für
die Exponate selbst oftmals deutlich höhere Anforderungen bezüglich des
Raumklimas gefordert, so dass zusätzlich eine für die Vitrine
selbst vorgesehene raumlufttechnische Anlage erforderlich wird.
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Aus
dem Stand der Technik sind passive Verfahren bekannt, mit denen
die Lufttemperatur geregelt werden kann. Beispielsweise kann die
Lufttemperatur durch Anordnung eines Phase Change Materials (PCM)
insbesondere bei einem Temperaturanstieg gepuffert werden, das heißt, im Zuge
des Temperaturanstiegs durch läuft
das PCM einen Phasenwechsel, wodurch die in der Vitrine anfallende
Wärme in
dem PCM gespeichert und der Innenraum der Vitrine gekühlt wird.
Um dabei eine bessere Steuer- und Regulierbarkeit der gewünschten
Temperatur zu ermöglichen,
ist es jedoch sinnvoll, das PCM in einem mittels eines Ventilators
betriebenen Luftkreislauf anzuordnen. Allerdings ist die Leistungsfähigkeit von
passiven Verfahren zur Klimatisierung von Vitrinen beschränkt, da
insbesondere bei der Verwendung von PCM nur geringe Temperaturschwankungen
ausgeglichen werden können,
da die Regeneration des PCM nur mittels Luft mit der vorhandenen Umgebungstemperatur
möglich
ist.
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Als
Beispiel hierzu sei die
DE 10 2006 022 296 A1 genannt, die ebenfalls
eine Vitrine zur Unterbringung von Gegenständen mit hohen Anforderungen
an die Konstanz der Lufttemperatur beschreibt. Aus dem Innenraum
der Vitrine herausgeleitete Luft wird über eine Luftbehandlungseinheit
temperiert beziehungsweise hinsichtlich ihrer Feuchtigkeitseigenschaften
reguliert und wieder in den Innenraum der Vitrine geführt. Dabei
erfolgt die Regulierung der Feuchtigkeitseigenschaften über ein
feuchtigkeitsregulierendes Material und die Temperierung der Luft über temperaturregulierendes
Material, wie beispielsweise Phasenwechselmaterial.
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Als
Beispiel für
ein aktives Verfahren zur Klimatisierung einer Vitrine sei an dieser
Stelle die
DE 601
22 133 T2 genannt, aus der ein Schaukasten mit Klimareguliersystem
bekannt ist, der aus einem Unterteil und einer Ausstellungskammer
besteht. Die Ausstellungskammer ist mit einem hermetisch abgeschlossenen
Luft-Zirkulationssystem
verbunden, das über
einen Luftauslass zur Abführung
von Luft aus der Ausstellungskammer heraus und einen Lufteinlass
zur Zuführung
von Luft in die Ausstellungskammer hinein verfügt. Zwischen dem Luftauslass
und dem Lufteinlass ist eine elektrisch betriebene „Konditionierungseinrichtung" geschaltet, die über Mittel verfügt, die
Luft zu erwärmen
oder zu kühlen
beziehungsweise zu be- oder entfeuchten. Zusätzlich ist zur Stabilisierung
der Umgebungsverhältnisse
in der Ausstellungskammer hinsichtlich der Luftfeuchtigkeit unmittelbar
unter der Ausstellungskammer eine Schublade angeordnet, die mit
hygroskopischem Mate rial wie Silicagel oder Salzlösung gefüllt ist
und die in atmosphärischem
Kontakt zu der Ausstellungskammer steht.
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Aktive
Verfahren haben jedoch den Nachteil, dass sie aufgrund der Verwendung
von Ventilatoren einen gewissen Lärm verursachen, der speziell
in Museen als störend
empfunden wird und oftmals aufwändige
und kostenintensive Schalldämpfungsmaßnahmen
erforderlich macht.
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Des
Weiteren wird bei dezentralen Systemen im Zuge der Kühlung die
der Vitrine entzogene Wärme
in höherem
Maße wieder
an die Umgebungsluft des Museums abgegeben, so dass das Museum wiederum
mit Wärme
belastet wird.
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Schließlich sei
noch die
DE 699 03
657 T2 genannt, die jedoch ein anderes technisches Gebiet betrifft,
und zwar einen Haushaltskühlschrank.
Die Kühlung
des Kühlschranks
wird dabei mit einer Kombination von Peltierelementen mit Thermosiphons
mit Phasenwechseln von flüssig
zu dampfförmig
erreicht.
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Aufgabe
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein dezentrales Verfahren zur
Klimatisierung einer Vitrine bereit zu stellen, das sich durch ein
optimiertes Lärmverhalten
auszeichnet und eine minimale Wärmebelastung
für die
Umgebungsluft gewährleistet. Ferner
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur
Durchführung
dieses Verfahrens zu schaffen.
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Lösung
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Ausgehend
von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe
dadurch gelöst,
dass der Luftstrom zunächst über eine Wärmetauscherfläche eines
Peltier-Elements geleitet und dann der Luftbehandlungseinheit zugeleitet wird.
Vorteil dieses Verfahrens ist die Flexibilität hinsichtlich verschiedener
in der Vitrine vorliegenden Temperaturverhältnisse.
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Die
Materialeigenschaften des PCM werden so gewählt, dass der Schmelzpunkt,
also der Punkt des Phasenübergangs,
im Bereich der Soll-Temperatur in der Vitrine liegt. Liegt in der
Vitrine eine Abweichung der vorhandenen Temperatur zu der Soll-Temperatur
vor, so verursacht die abweichende Lufttemperatur des Luftstroms
einen Phasenwechsel in dem PCM. Für den Fall, dass die vorhandene
Temperatur in der Vitrine höher
als die Soll-Temperatur ist, durchläuft das PCM einen Phasenwechsel
von fest nach flüssig,
so dass Wärmeenergie
in dem PCM gespeichert wird und eine kühlende Wirkung erzielt wird. Andersherum
durchläuft
das PCM einen Phasenwechsel von flüssig nach fest, wenn die vorhandene Temperatur
in der Vitrine unterhalb der Soll-Temperatur liegt, da dem PCM gespeicherte
Wärmeenergie entzogen
wird. Hierdurch entsteht dann eine wärmende Wirkung für den Innenraum
der Vitrine.
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Besteht
zwischen der vorhandenen Temperatur und der Soll-Temperatur der
Vitrine lediglich eine leichte Abweichung, so ist eine Temperierung des
Innenklimas der Vitrine allein durch das PCM möglich und eine Aktivierung
des Peltier-Elementes kann
entfallen. Der Luftstrom kann zwar dennoch durch eine nicht aktivierte
Wärmetauscherfläche des Peltier-Elementes
geführt
werden, jedoch entstehen bei ausgeschaltetem Peltier-Element durch
dieses keine Lärmemissionen.
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Erreicht
die Abweichung zwischen vorhandener und gewünschter Temperatur in der Vitrine
größere Ausmaße, so kann
die Temperierung des Innenklimas der Vitrine durch einfache Aktivierung
des Peltier-Elementes, das dann also zur Unterstützung der Kühlwirkung herangezogen wird,
mit vergrößerter Leistung
erfolgen.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
ist es also möglich,
die Temperierung der Vitrine an die vorliegenden Klimaverhältnisse
anzupassen, wobei nur im Bedarfsfall durch die aktive Klimatisierung
Lärmemissionen
erzeugt werden und eine Wärmebelastung
für die
Umgebung der Vitrine entsteht. Die Kühlleistung lässt sich
somit den auf die Vitrine einwirkenden Wärmelasten anpassen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass
der Luftstrom während
eines ersten Zeitraums mittels der Luftbehandlungseinheit mit temperaturregulierendem
Material temperiert wird und der Luftstrom während eines späteren zweiten
Zeitraums zunächst
mittels des Peltier-Elements temperiert wird, bevor er durch die
Luftbehandlungseinheit mit temperaturregulierendem Material geleitet
wird, wodurch in dem zweiten Zeitraum in dem temperaturregulierenden
Material durch den temperierten Luftstrom ein Phasenwechsel stattfindet.
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Folglich
wird in dem ersten Zeitraum lediglich das PCM zur Temperierung der
Vitrine herangezogen, wobei es nach und nach einem Phasenwechsel unterworfen
ist („Beladungsvorgang"). Hat das gesamte
PCM einen Phasenwechsel durchlaufen, so kann es nicht mehr zur Klimatisierung
des Luftstrom herangezogen werden und der Einsatz des Peltier-Elementes
wird erforderlich. Da die Temperierung des Luftstroms mittels Peltier-Element
vor dem PCM erfolgt, erreicht bereits temperierte, beispielsweise
gekühlte
Luft das PCM, das hierdurch wieder "regeneriert" wird, das heißt einen umgekehrten Phasenwechsel
durchläuft.
Neben der eigentlichen Funktion des Peltier-Elementes, den Luftstrom
zu kühlen, erfüllt es demnach
ebenfalls die Aufgabe, das PCM wieder in einen Zustand zu überführen, in
dem es wiederum zur Temperierung herangezogen werden kann („Entladevorgang").
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Mit
dem vorgeschlagenen Verfahren ist es beispielsweise möglich, die
Kühlung
einer Vitrine tagsüber
mittels PCM vorzunehmen, das nachts mittels aktiver Kühlung über ein
Peltier-Element regeneriert wird und somit tagsüber wieder in der Lage ist, aufgrund
eines erneuten Phasenwechsels von fest zu flüssig Wärme aufzunehmen. Durch das
PCM ist die Verlagerung des Betriebs der aktiven Kühlung in die
Nacht möglich,
so dass das akustische Problem des Peltier-Elementes am Tag und
somit aufwändige Schalldämpfungsmaßnahmen
entfallen können. Weiterhin
wird die Wärmeabgabe
des Peltier-Elementes auf die Nachtstunden verlagert, wodurch eine
zusätzliche
Temperaturbelastung des Museums am Tag unterbleibt.
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Es
ist ferner vorteilhaft, wenn der Luftstrom über das Peltier-Element auf
eine Temperatur abgekühlt
wird, die um eine bestimmte Temperaturdifferenz unterhalb der Phasenwechseltemperatur
des temperaturregulierenden Materials liegt. Hierdurch kann neben
einer latenten Kühlkapazität noch ein
zusätzlicher
Anteil an sensibler Kühlkapazität aufgebaut
und die Leistungsfähigkeit
des Verfahrens weiter gesteigert werden. Die vorgenannte Temperaturdifferenz
kann sinnvoller Weise zwischen 5°C
und 10°C
betragen, bedarfsweise auch zwischen 10°C und 20°C.
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Vorteilhafterweise
wird die Feuchtigkeit des Luftstroms gemäß einer Ausgestaltung des Verfahrens
mittels einer Einheit mit feuchtigkeitsregulierendem Material reguliert.
Zwar werden Vitrinen für
die Ausstellung von Exponaten mit einer relativ hohen Dichtigkeit
hergestellt, jedoch findet trotzdem ein gewisser Luftaustausch mit
der Umgebung statt, durch den Schwankungen der Luftfeuchte entstehen
können.
Dieser werden dann mittels des feuchtigkeitsregulierenden Materials
ausgeglichen.
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Des
Weiteren ist es von Vorteil, wenn der Luftstrom nach Austritt aus
dem Innenraum der Vitrine und vor Eintritt in den Innenraum der
Vitrine jeweils mittels eines Filters, insbesondere eines HEPA-Filters
gereinigt wird. Durch die Filtereinrichtung wird vermieden, dass
Partikel, die eventuell im Zuge der Luftbehandlung in den Luftstrom
geraten, in die Vitrine befördert
werden und dort durch Ablagerung das Exponat möglicherweise schädigen bzw.
in der Optik beeinträchtigen.
Das feuchtigkeitsregulierende Material kann insbesondere von Silikat-Gel
und/oder einer Salzlösung
gebildet werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe weiterhin durch eine Vitrine für die Unterbringung von Gegenständen, die
hohe Anforderungen an die Konstanz der Lufttemperatur ihrer Umgebung
stellen, umfassend ein Klimatisierungsmodul mit
- – mindestens
einer Luftfördereinrichtung,
- – einer
damit verbundenen Ansaugleitung, die aus einem Innenraum der Vitrine
herausgeführt
ist, und
- – einer
damit verbundenen Druckleitung, die in den Innenraum der Vitrine
mündet,
und
eine Luftbehandlungseinheit mit einem temperaturregulierenden Material,
insbesondere einem Phasenwechselmaterial, das in einem von der Luftfördereinrichtung
geförderten
Luftstrom angeordnet ist, gelöst,
wobei in dem Luftstrom in Förderrichtung
der geförderten
Luft ein Peltier-Element vor der Luftbehandlungseinheit angeordnet
ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht
die Durchführung
des weiter oben beschriebenen Verfahrens auf einfache Weise.
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Dabei
kann der Innenraum der Vitrine über einen
geschlossenen Luftstromkreislauf mit dem Klimatisierungsmodul verbunden
sein, was besonders in Bezug auf eine konstante Luftfeuchtigkeit
von Vorteil ist.
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Im
Gegensatz dazu können
jedoch auch Ausgestaltungen der Vorrichtung bevorzugt werden, bei
der Mittel zur Unterbrechung des Luftstromkreislaufes vorhanden
sind.
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Um
zum Einen die Feuchtigkeit des Luftstroms zu beeinflussen und zum
Anderen das Eindringen von Verschmutzungen in die Vitrine zu verhindern,
kann es von Vorteil sein, in dem Luftstrom eine Einheit mit feuchtigkeitsregulierendem
Material sowie Filter, vorzugsweise HEPA-Filter, anzuordnen.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele einer Vitrine,
die in den Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert.
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Es
zeigt
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1:
eine schematische Darstellung einer ersten Vitrine und
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2:
eine schematische Darstellung einer zweiten Vitrine.
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In
der 1 ist in schematischer Darstellung eine Vitrine 1 gezeigt,
die über
ein von Glasscheiben begrenztes abgeschlossenes Ausstellungsteil 2 verfügt, das
mit einer Beleuchtung 3 versehen ist. Unterhalb des mit
einem Boden 4 versehenen Ausstellungsteils 2 ist
ein Klimatisierungsmodul 5 angeordnet, das in der Zeichnungsfigur
ebenfalls nur schematisch angedeutet ist.
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Das
Klimatisierungsmodul 5 verfügt über eine Luftfördereinrichtung 6 in
Form eines Ventilators 7, der mit einem nicht näher dargestellten
elektrischen Motor betrieben wird. Der Ventilator 7 entzieht dem
Innenraum 8 des Ausstellungsteils 2 mittels einer
damit (über
einen Austrittsquerschnitt 9) in Verbindung stehenden Ansaugleitung 10 einen
Luftstrom 11, der zunächst über einen
Filter 12 gereinigt wird. Von der Druckseite des Ventilators 7 geht
eine Druckleitung 13 aus, die zu einem elektrisch angetriebenen
Peltier-Element 14 führt,
wobei der Luftstrom 11 so geleitet wird, dass er einen
kalten Teil 15 des Peltier-Elementes 14 passiert.
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Der
aus dem Peltier-Element 14 austretende Luftstrom 11 wird über eine
Luftbehandlungseinheit 16 geleitet, in der ein temperaturregulierendes
Material, nämlich
ein Phasenwechselmaterial (Phase Change Material (PCM)), angeordnet
ist.
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Ausgehend
von der Luftbehandlungseinheit 16 führt die Druckleitung 13 weiter über einen
zweiten Filter 17, um durch einen Austrittsquerschnitt 18 in
den Innenraum 8 des Ausstellungsteils 2 zu münden. Somit
entsteht ein geschlossener Luftstromkreislauf.
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Die
an einer warmen Seite 19 des Peltier-Elementes 14 entstehende
Wärme wird
mittels eines unabhängigen
Luftstromes 20 über
einen weiteren Ventilator 21 an die Umgebungsluft abgeführt und
gelangt nicht in den geschlossenen Luftstromkreislauf des Klimatisierungsmoduls 5.
Das Peltier-Element 14 benötigt zur Funktion eine elektrische Energiezufuhr,
die in der Figur nicht dargestellt ist.
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Bedarfsabhängig kann
in den geschlossenen Luftstromkreislauf auch eine nicht in der Figur dargestellte
Einheit mit feuchtigkeitsregulierendem Material angeordnet werden,
die gegebenenfalls entstehende Feuchtigkeitsschwankungen in dem
Ausstellungsteil 2 ausgleichen kann.
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Die
vorbeschriebene Vorrichtung weist zwei verschiedene Betriebszustände auf,
die nachfolgend kurz erläutert
werden:
Ein erster Betriebszustand, der typischerweise tagsüber eingenommen
wird, ist dadurch charakterisiert, dass das Peltier-Element 14 nicht
aktiv ist, das heißt, dass
der Luftstrom 11 lediglich durch das nicht in Betrieb befindliche
(passive) Peltier-Element 14 geführt wird.
Demnach wird dem Ausstellungsteil 2 aufgewärmte Luft
entzogen, die quasi ungekühlt
bis zum PCM vordringt. Durch entsprechende Auswahl der Materialparameter
des temperaturregulierenden Materials (zum Beispiel Paraffin oder
Salzhydrat) verursacht die aufgewärmte Luft, die über der
Phasenwechsel-Temperatur des PCM liegt, einen Energieeintrag in
das temperaturregulierende Material, welches dabei geschmolzen wird,
also einen Phasenwechsel durchläuft.
Hierdurch wird eine Abkühlung des
Luftstroms 11 erreicht, der wiederum zur Klimatisierung
des Ausstellungsteils 2 genutzt wird, indem diesem die
gekühlte
Luft zugeleitet wird.
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In
einem zweiten, typischerweise nachts eingenommenen Betriebszustand
ist das Peltier-Element 14 aktiv und wird zur Kühlung des
Luftstroms 11 herangezogen. Demnach gelangt bereits gekühlte Luft
zu der Luftbehandlungseinheit 16, wo sie aufgrund einer
geeigneten Auswahl der PCM Phasenwechseltemperatur eine Wiederverfestigung,
also eine Regeneration des PCM hervorruft. Das wiederverfestigte
PCM hat somit wieder ausreichend Speicherkapazität zur Aufnahme von Wärme und
kann wiederum zur Klimatisierung der Vitrine 1 am nächsten Tag
herangezogen werden.
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Wahlweise
kann PCM deutlich unter die notwendige Phasenwechseltemperatur abgekühlt werden,
um somit neben der latenten noch einen zusätzlichen Anteil an sensibler
Kühlkapazität aufzubauen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich durch die Möglichkeit
aus, die Temperierung der Vitrine 1 auf einfache Weise
an die Klimaverhältnisse in
dem Ausstellungsteil 2 anzupassen und dabei die aktive
Komponente nur minimal zu benutzen. Liegen lediglich geringe Abweichungen
zwischen vorhandener Temperatur und Soll-Temperatur in der Vitrine 1 vor,
so wird die Temperierung allein durch das PCM erreicht. Bedarfsweise
kann eine Regenerierung des PCM durch kurzzeitiges Einschalten des
Peltier-Elementes 14 erfolgen, das eine aktive Kühlung des Luftstroms 11 bewirkt,
der bei Passieren des PCM einen umgekehrten Phasenwechsel von flüssig nach fest
verursacht. Somit befindet sich das PCM dann wieder in einem Zustand,
in dem es wieder zur Kühlung
des Luftstroms 11 herangezogen werden kann.
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Durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist es möglich,
die Kühlung
einer Vitrine 1 über
Tag lediglich mit Hilfe des PCM vorzunehmen, so dass weder eine
Lärmbelästigung
während
des Museumsbetriebes erfolgt, noch eine zusätzliche Temperaturbelastung
der Museumsräume
entsteht. Eine aktive Kühlung,
die ebenfalls zur Regenerierung des PCM herangezogen wird, erfolgt
nur in der Nacht, so dass sowohl der entstehende Lärm als auch
die im Betrieb des Peltier-Elementes 14 entstehende
Wärme keine Störung für den Museumsbetrieb
darstellt. Auf aufwändige
Schallschutzmaßnahmen
an der Vitrine 1 kann somit verzichtet werden.
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Die
in der 2 dargestellte Vitrine 1 unterscheidet
sich von der in der 1 gezeigten Vitrine 1 lediglich
in der Anordnung von zwei Klappen 22, 23 in der
Ansaugleitung 10 und ebenfalls zwei Klappen 24, 25 in
der Druckleitung 13, wobei die Klappen 22, 23 der
Ansaugleitung 10 zwischen der Vitrine 1' und dem Filter 12 angeordnet
sind und die Klappen 24, 25 der Druckleitung 13 zwischen
der Luftbehandlungseinheit 16 und dem zweiten Filter 17.
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Befinden
sich die Klappen 23, 24 in einer Sperrstellung
und die Klappen 22, 25 in einer Offenstellung,
so unterscheidet sich der Betrieb des Klimatisierungsmoduls 5' gemäß der 2 nicht
von dem des Klimatisierungsmoduls 5 gemäß der 1. Der Luftstrom 11 wird
in einen geschlossenen Luftstromkreislauf klimatisiert.
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Allerdings
besteht gemäß der erfindungsgemäßen Ausbildung
des Klimatisierungsmoduls die Möglichkeit,
den Innenraum des Ausstellungsteils 2 durch Sperrstellung
der Klappen 22 und 25 komplett zu verschließen, so
dass eine Luftzirkulation im Bereich des Ausstellungsteils 2 unterbunden
wird. Gleichzeitig können
die Klappen 23 und 24 geöffnet werden, wodurch Luft
aus der Umgebung der Vitrine 1' angesaugt wird, die wiederum zur
Regenerierung des PCM in der Luftbehandlungseinheit 16 herangezogen
wird. Auf diese Weise ergibt sich der Vorteil, dass sich Schwankungen
der Lufttemperatur hinter der Luftbehandlungseinheit 16,
welche durch den Regenerationszyklus des PCM entstehen können, nicht
auf den Ausstellungsteil 2 der Vitrine 1' beziehungsweise
die darin befindlichen Ausstel lungsstücke auswirken können. Da
die externe Temperaturbelastung des Ausstellungsteils 2 infolge
von Beleuchtung 3 oder Personen nachts nahezu Null ist und
der Ausstellungsteil dann für
eine gewisse Zeit keine Klimatisierung erfordert, bietet sich die
vorgenannte Art der Klimatisierung besonders für eine Regenerierung des PCM
in der Nacht an.
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- 1
- Vitrine
- 2
- Ausstellungsteil
- 3
- Beleuchtung
- 4
- Boden
- 5
- Klimatisierungsmodul
- 6
- Luftfördereinrichtung
- 7
- Ventilator
- 8
- Innenraum
- 9
- Austrittsquerschnitt
- 10
- Ansaugleitung
- 11
- Luftstrom
- 12
- Filter
- 13
- Druckleitung
- 14
- Peltier-Element
- 15
- Kalter
Teil
- 16
- Luftbehandlungseinheit
- 17
- Zweiter
Filter
- 18
- Austrittsquerschnitt
- 19
- Warme
Seite
- 20
- Luftstrom
- 21
- Ventilator
- 22
bis 25
- Klappe