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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum sensorlosen Betrieb einer elektronisch
kommutierten Gleichstrommaschine, bei der die Nulldurchgänge der
durch das Rotordrehfeld in der jeweils nicht bestromten Phase induzierten
Spannung bestimmt werden, und einen elektrischen Antrieb mit einer
elektronisch kommutierten Gleichstrommaschine, einem Wechselrichter
und einem Steuergerät, das zum sensorlosen Betrieb der
Maschine ausgebildet ist und das die Nulldurchgänge der
durch das Rotordrehfeld in der jeweils nicht bestromten Phase induzierten Spannung
bestimmt.
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Elektronisch
kommutierte Gleichstrommaschinen ersetzen zunehmend die klassische
Gleichstrommaschine mit mechanischem Kommutator und finden Anwendung
als Antriebe im Automobilbereich, in Haushaltsgeräten und
Industrieanwendungen. Die elektronisch kommutierte Gleichstrommaschine
ist vom Aufbau eine permanent erregte Synchronmaschine, die in Verbindung
mit einem durch einen Controller oder einen Prozessor gesteuerten
Wechselrichter die Eigenschaften einer Gleichstrommaschine erlangt.
Dabei werden die Phasen mit blockförmigen Strömen
gespeist. In einer Phase eines dreiphasigen Motors fließt über
einen elektrischen Winkel von 120° ein konstanter Strom,
dann ist die Phase für 60° elektrisch stromlos
und es folgt ein konstanter Strom über 120° mit
umgekehrtem Vorzeichen und wieder eine 60° Stromlücke.
Die drei Phasen sind um 120° elektrisch phasenversetzt.
Auf diese Weise entsteht ein drehendes magnetisches Feld. Um das
Drehfeld von Stator und Rotor in einer optimalen Lage zueinander zu
halten, ist die Kenntnis der Rotorposition erforderlich. Aus der
Rotorposition werden dann die Kommutierungszeitpunkte bestimmt.
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Zur
Bestimmung der Rotorposition können Sensoren, zum Beispiel
Hallsensoren, verwendet werden. Es ist aber auch möglich,
die elektronisch kommutierte Gleichstrommaschine sensorlos zu betreiben.
In diesem Fall wird die Lage des Rotors indirekt aus den elektrischen
Größen der Maschine bestimmt. Wie oben erwähnt,
gibt es in jeder Phase Stromlücken. Aber auch in der Stromlücke
wird durch das Rotordrehfeld eine Spannung in die Statorphase induziert.
Die induzierte Spannung kann für die Bestimmung der Rotorlage
beziehungsweise zur Bestimmung des nächsten Kommutierungszeitpunktes herangezogen
werden. Zur Auswertung der induzierten Spannung werden ihre Nulldurchgänge
bestimmt. Das Problem dabei ist, dass durch Entmagnetisierungsvorgänge
und durch Störungen, die zum Beispiel durch statische Entladungen
hervorgerufen werden, Nulldurchgänge entstehen, die keine
relevanten Nulldurchgänge der induzierten Spannung sind,
weil sie nicht durch das Rotordrehfeld in der Statorwicklung induziert
werden und damit auch nicht zur Rotorpositionsbestimmung herangezogen
werden dürfen. Jeder erfasste Nulldurchgang muss also bewertet
werden, um festzustellen, ob es sich um einen für die Rotorpositionsbestimmung
relevanten Nulldurchgang der vom Rotordrehfeld in der Statorwicklung
induzierten Spannung handelt oder um eine Störung. Die
Bewertung der Nulldurchgänge benötigt Prozessorzeit.
Es besteht nun die Möglichkeit, die Prozessorleistung so
zu dimensionieren, dass alle Nulldurchgänge ausgewertet
werden können. Die Prozessorleistung ist jedoch mit entsprechenden Kosten
verbunden. Es ist also wünschenswert die Anzahl der zu
bewertenden Nulldurchgänge zu reduzieren.
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Die
Applikationshinweise der Firma STMicroelectronics "AN INTRODUCTION
TO SENSORLESS BRUSHLESS DC MOTOR DRIVE APPLICATIIONS WITH ST72141",
veröffentlicht im Internet unter der Adresse "http://www.st.com/stonline/products/literature/an/7209.pdf"
zeigen dazu eine Möglichkeit. Hier wird nach einer Kommutierung
zuerst der Nulldurchgang zum Ende der Entmagnetisierung erfasst
und dann der Nulldurchgang der induzierten Spannung. Vor jedem Erfassungsprozess
ist dabei zur Entlastung des Prozessors eine Totzeit von 20 Mikrosekunden
eingefügt. Das heißt, während eines Schrittes
werden für insgesamt 40 Mikrosekunden keine Nulldurchgänge
erfasst.
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Diese
Vorgehensweise ist bei Drehzahlen von deutlich mehr als 100.000
Umdrehungen pro Minute, wie Sie bei Rotorantrieben von Offenend-Spinnmaschinen
auftreten, gänzlich ungeeignet. Im Extremfall liegen die
Nulldurchgänge der induzierten Spannung innerhalb der Totzeit.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Bestimmung
der Nulldurchgänge der vom Rotordrehfeld induzierten Spannung,
insbesondere bei hohen Drehzahlen, zu verbessern.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Verfahrensanspruches 1 sowie des Vorrichtungsanspruches
13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Zur
Lösung der Aufgabe werden die auftretenden Nulldurchgänge
erfasst, der Zeitpunkt des nächsten Nulldurchgangs der
durch das Rotordrehfeld induzierten Spannung vorausberechnet und
ein Zeitintervall nach dem vorausberechneten Zeitpunkt zumindest
der letzte erfasste Nulldurchgang bewertet.
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Durch
die Vorausberechnung des Bewertungszeitpunktes ist die Bewertung
des zuletzt erfassten Nulldurchganges bereits ausreichend. Zur Verbesserung
des Verfahrens können jedoch mehrere unmittelbar vor dem
Bewertungszeitpunkt erfasste Nulldurchgänge ausgewertet
werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird
das Betrachtungsfenster, in dem die Nulldurchgänge ausgewertet
werden, automatisch an die Drehzahl der Maschine angepasst. Bei
großen Drehzahlen, das heißt bei kleinen Schrittzeiten,
wird so erreicht, dass nur eine begrenzte Zahl von Nulldurchgängen
ausgewertet wird und trotzdem nicht die Gefahr besteht, dass der
relevante Nulldurchgang der durch das Rotordrehfeld induzierten
Spannung innerhalb einer Totzeit liegt. Bei kleinen Drehzahlen und
damit größeren Schrittzeiten verschiebt sich das
Betrachtungsfenster mit dem vorausberechnetem Bewertungszeitpunkt,
dadurch kann die Zahl der auszuwertenden Nulldurchgänge gegenüber
dem Stand der Technik ebenfalls reduziert werden.
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Der
Bewertungszeitpunkt liegt dabei ein Zeitintervall nach dem vorausberechneten
Zeitpunkt des nächsten Nulldurchgangs der durch das Rotordrehfeld
induzierten Spannung, um sicherzustellen, dass der tatsächliche
Nulldurchgang, der auch nach dem vorausberechneten liegen kann,
sicher erfasst wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird zur Bewertung eines erfassten Nulldurchganges eine
Schrittzeit aus der Zeitdifferenz zwischen dem erfassten Nulldurchgang
und dem zuletzt bestimmten Nulldurchgang der durch das Rotordrehfeld
induzierten Spannung berechnet. Dann kann zur Bewertung die aus
einem erfassten Nulldurchgang berechnete Schrittzeit mit einer minimalen
Schrittzeit verglichen werden. Es ist dabei natürlich gleichwertig,
den Zeitpunkt des erfassten Nulldurchganges mit einer Untergrenze
der Zeit zu vergleichen. Dabei liegt dann die Untergrenze gerade
die minimale Schrittzeit nach dem letzen Zeitpunkt des Nulldurchganges
der durch das Rotordrehfeld induzierten Spannung. Die erste Variante
hat lediglich den Vorteil, dass keine absolute Zeitmessung erforderlich
ist und das Verfahren mit einfachen Timern umgesetzt werden kann.
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Wie
oben bereits erwähnt, wird die Bewertung der Nulldurchgänge
ein bestimmtes Zeitintervall nach dem vorausberechneten Zeitpunkt
des Nulldurchgangs der durch das Rotordrehfeld induzierten Spannung
durchgeführt. Vorteilhafterweise werden das Zeitintervall,
nach dem die Bewertung durchgeführt wird und die minimale
Schrittzeit beziehungsweise die oben beschriebene zeitliche Untergrenze in
Abhängigkeit von der Drehzahl beziehungsweise auch der
Drehzahländerung bestimmt. Dadurch ist eine optimale Anpassung
an die jeweiligen Betriebszustände der elektronisch kommutierten
Gleichstrommaschine möglich.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird der Zeitpunkt des Nulldurchganges der vom Rotordrehfeld induzierten
Spannung mit dem Zeitpunkt des zuletzt erfassten Nulldurchganges
gleichgesetzt, wenn die aus dem zuletzt erfassten Nulldurchgang
ermittelte Schrittzeit größer ist als die minimale
Schrittzeit. Wenn die Bedingung erfüllt ist, liegt der
erfasste Nulldurchgang zwischen einer zeitlichen Untergrenze und
einer zeitlichen Obergrenze, die durch den Bewertungszeitpunkt bestimmt
ist. Damit ist eine ausreichende Plausibilität gegeben,
dass der zuletzt erfasste Nulldurchgang auch der tatsächliche
Nulldurchgang der durch das Rotordrehfeld induzierten Spannung ist.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung können auch zwei oder
mehrere erfasste Nulldurchgänge bewertet werden, wobei
dann der Zeitpunkt des Nulldurchganges der vom Rotordrehfeld induzierten Spannung
aus dem Mittelwert der Schrittzeiten der bewerteten Nulldurchgänge
bestimmt wird, deren Schrittzeiten größer sind als
die minimale Schrittzeit.
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Erfindungsgemäß werden
die Nulldurchgänge erst erfasst und nach dem vorausberechneten Zeitpunkt
gesammelt ausgewertet. Das bewirkt zusätzlich einen Zeitvorteil
im Vergleich zu der direkten Bewertung der erfassten Nulldurchgänge.
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Der
Zeitpunkt des Nulldurchganges der vom Rotordrehfeld induzierten
Spannung wird mit dem vorausberechneten Zeitpunkt gleichgesetzt,
wenn die Schrittzeiten der bewerteten Nulldurchgänge kleiner
als die minimale Schrittzeit sind.
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Vorteilhafterweise
wird eine aktuelle Schrittzeit aus den beiden zuletzt bestimmten
Nulldurchgängen der vom Rotordrehfeld induzierten Spannung berechnet.
Dazu müssen die beiden Zeitpunkte einfach voneinander subtrahiert
werden. Wenn der Zeitpunkt des Nulldurchganges der vom Rotordrehfeld induzierten
Spannung durch Gleichsetzung mit dem vorausberechneten Nulldurchgang
bestimmt wurde, kann auch einfach die aktuelle Schrittzeit aus dem letzten
Schritt übernommen werden. In einer vorteilhaften Weiterbildung
wird eine aktuelle Schrittzeit durch Mittelwertbildung aus mehreren
zuletzt bestimmten Nulldurchgängen der vom Rotordrehfeld
induzierten Spannung berechnet.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung wird die Abtastfrequenz der induzierten
Spannung in Abhängigkeit von der aktuellen Schrittzeit
angepasst. Auf diese Weise kann die Abtastfrequenz an eine sich ändernde
Drehzahl angepasst werden. Bei großen Schrittzeiten kann
die Abtastfrequenz entsprechend verkleinert werden, wodurch Prozessorleistung
eingespart werden kann. Bei großen Drehzahlen, also bei
kleinen Schrittzeiten, muss die Abtastfrequenz entsprechend erhöht
werden, um eine ausreichende Genauigkeit zu erhalten.
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Vorteilhafterweise
wird aus der aktuellen Schrittzeit der nächste Kommutierungszeitpunkt
berechnet. Ferner kann aus der aktuellen Schrittzeit die Ist-Drehzahl
der Maschine, zum Beispiel für einen übergeordneten
Drehzahlregelkreis berechnet werden. Die aktuelle Schrittzeit kann
dann auch im nächsten Schritt für die Vorausberechnung
des Nulldurchgangs der durch das Rotordrehfeld induzierten Spannung
verwendet werden.
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Zur
Lösung der Aufgabe wird ferner ein elektrischer Antrieb
mit einer elektronisch kommutierten Gleichstrommaschine, einem Wechselrichter
und einem Steuergerät vorgeschlagen, wobei das Steuergerät
die auftretenden Nulldurchgänge erfasst, den Zeitpunkt
des nächsten Nulldurchgangs der durch das Rotordrehfeld
induzierten Spannung vorausberechnet und ein Zeitintervall nach
dem vorausberechneten Zeitpunkt zumindest den letzten erfassten
Nulldurchgang bewertet.
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Das
Steuergerät kann einen Mikrocontroller oder eine vergleichbare
Art von Prozessor aufweisen, in dem die Auswerteroutinen sowie die
Steuer- und Regelalgorithmen als Software implementiert werden.
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Bestandteil
des Mikrocontrollers ist ein Timer, der die Bewertung zumindest
des zuletzt erfassten Nulldurchgangs durch einen Interrupt auslöst.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird damit
nur ein Interrupt pro Schrittintervall ausgelöst. Das ergibt einen
Zeitvorteil und damit eine geringere Auslastung des Mikrocontrollers
im Vergleich zur Auslösung eines Interrupts bei jedem erfassten
Nulldurchgang, um diesen direkt zu bewerten.
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Zur
Erfassung der Nulldurchgänge kann das Steuergerät
einen Komparator aufweisen. Der Komparator ist außerdem
in der Lage, zu erkennen, ob die Spannung von einem negativen zu
einem positiven Wert wechselt oder umgekehrt. Dementsprechend zeigt
das Komparatorsignal eine positive oder negative Flanke.
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Gemäß einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung berechnet der Mikrocontroller zur Bewertung eines erfassten
Nulldurchganges eine Schrittzeit aus der Zeitdifferenz zwischen dem
erfassten Nulldurchgang und dem zuletzt bestimmten Nulldurchgang
der durch das Rotordrehfeld induzierten Spannung. Dabei kann der
Mikrocontroller zur Bewertung die aus einem erfassten Nulldurchgang
berechnete Schrittzeit mit einer minimalen Schrittzeit vergleichen.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung bestimmt der Mikrocontroller das Zeitintervall,
nach dem die Bewertung durchgeführt wird, und die minimale
Schrittzeit in Abhängigkeit von der Drehzahl oder der Drehzahländerung
oder in Abhängigkeit von beiden Größen.
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Gemäß einer
Ausführungsform setzt der Mikrocontroller den Zeitpunkt
des Nulldurchganges der vom Rotordrehfeld induzierten Spannung mit
dem Zeitpunkt des zuletzt erfassten Nulldurchganges gleich, wenn
die aus dem zuletzt erfassten Nulldurchgang ermittelte Schrittzeit
größer ist als die minimale Schrittzeit.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform bestimmt der Mikrocontroller den
Zeitpunkt des Nulldurchganges der vom Rotordrehfeld induzierten Spannung
aus dem Mittelwert der Schrittzeiten von mindestens zwei bewerteten
Nulldurchgängen, deren Schrittzeiten größer
sind als die minimale Schrittzeit.
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Der
Mikrocontroller kann vorteilhafterweise den Zeitpunkt des Nulldurchganges
der vom Rotordrehfeld induzierten Spannung mit dem vorausberechneten
Zeitpunkt gleichsetzen, wenn die Schrittzeiten der bewerteten Nulldurchgänge
kleiner als die minimale Schrittzeit sind.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung berechnet der Mikrocontroller eine aktuelle Schrittzeit
aus den beiden zuletzt bestimmten Nulldurchgängen der vom
Rotordrehfeld induzierten Spannung.
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Gemäß einer
Weiterbildung berechnet der Mikrocontroller eine aktuelle Schrittzeit
durch Mittelwertbildung aus mehreren zuletzt bestimmten Nulldurchgängen
der vom Rotordrehfeld induzierten Spannung.
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In
vorteilhafter Weise kann der Mikrocontroller die Abtastfrequenz
der induzierten Spannung in Abhängigkeit von der aktuellen
Schrittzeit anpassen.
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Der
Mikrocontroller kann aus der aktuellen Schrittzeit den nächsten
Kommutierungszeitpunkt und die Drehzahl der Maschine berechnen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 den
schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen elektrischen
Antriebs;
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2 die
schematische Darstellung eines verwendeten Wechselrichters;
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3 den
zeitlichen Verlauf der Phasenspannungen, der Komparatorensignale
und der Schaltzustände des Wechselrichters;
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4 einen
vergrößerten Ausschnitt des Komparatorsignals
aus 3;
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5 eine
vereinfachte Darstellung des Komparatorsignals mit den Nulldurchgängen
der induzierten Spannung und dem Zeitpunkt des Interrupts;
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6 ein
Flussdiagramm mit dem Ablauf der Kommutierung.
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1 zeigt
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
elektrischen Antriebs mit einer elektronisch kommutierten Gleichstrommaschine 11.
Die Maschine 11 besteht aus einer Drehstromwicklung im
Stator und einem permanent erregten Rotor. Die Anschlüsse
der drei Phasen A, B und C sind mit einen Wechselrichter 12 verbunden.
Der Wechselrichter ist an eine Gleichspannungsquelle angeschlossen.
Die Gleichspannungsquelle ist in 1 durch
den Kondensator 15 symbolisiert und mit den Klemmen 13 und 14 des
Wechselrichters verbunden. Der Wechselrichter wird von einer Steuereinheit 16 angesteuert,
wobei der Wechselrichter und die Steuereinheit über eine
Steuerleitung 17 miteinander verbunden sind. Die Messleitungen 18 verbinden
das Steuergerät 16 mit den drei Phasen A, B und C
zur Messung der induzierten Spannung.
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2 zeigt
den prinzipiellen Aufbau des Wechselrichters 12 mit den
Gleichspannungsanschlüssen 13 und 14 und
den Phasenanschlüssen A, B und C. Bei dem Wechselrichter
handelt es sich um eine dreiphasige Brückenschaltung mit
den Schaltern T0 bis T5. Die Schalter sind als Halbleiterschalter,
zum Beispiel als Transistoren, mit antiparallelen Dioden ausgebildet.
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In 3 zeigen
die Kurven 21, 22 und 23 den prinzipiellen
Verlauf der Phasenspannung A, B und C. Die Kurven 31, 32 und 33 zeigen
jeweils den Ausgang eines Komparators, der die Nulldurchgänge der
Phasenspannungen A, B beziehungsweise C detektiert. Außerdem
sind die Schaltzustände der Schalter T0 bis T5 dargestellt.
Auf der Abszisse sind die Schritte aufgetragen, wobei ein Schritt
einem elektrischen Winkel von 60° entspricht. Bei der elektronisch
kommutierten Gleichstrommaschine sind immer zwei Phasen bestromt
und eine dritte ist unbestromt. Nach jedem Schritt kommutiert der
Strom von einer bestromten auf eine unbestromte Phase. Im ersten
Schritt sind die Phasen A und B bestromt und die in der Phase C
induzierte Spannung wird zur Bestimmung der Rotorposition ausgewertet.
Wie in Kurve 33 zu sehen ist, detektiert der Komparator
mit der negativen Flanke den Nulldurchgang der induzierten Spannung.
Wie man dem Diagramm entnehmen kann, sind die Schalter T0 und T3
während des ersten Schrittes eingeschaltet. Die anderen
Schalter sind ausgeschaltet. Bei der Betrachtung der Schaltzustände
in 3 ist zu beachten, dass die Signale für
die Schalter T0, T2 und T4 auf der einen Seite und T1, T3 und T5
auf der anderen Seite in einer inversen Logik dargestellt sind.
Ein Low-Pegel für die oberen Schalter der Halbbrücke
(T0, T2, T4) bedeutet, dass der Schalter eingeschaltet ist, und
ein High-Pegel bedeutet, dass der Schalter ausgeschaltet ist. Für
die unteren Schalter der Halbbrücke (T1, T3, T5) ist es umgekehrt.
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Vom
ersten zum zweiten Schritt wechselt der Strom von der Phase B auf
die Phase C. Dazu wird der Schalter T3 ausgeschaltet und T5 eingeschaltet. Dabei
wird die Phase C auf das Potential des Anschlusspunktes 14 gelegt.
Der Strom durch die Phase B kann mit dem Öffnen des Schalters
T3 nicht abrupt unterbrochen werden und fließt über
die antiparallele Diode des Schalters T2 weiter, so dass bis zum Abklingen
des Stromes die Phase B kurzzeitig das Potential des Anschlusspunktes 13 annimmt.
Dabei wird die in der Phasenwicklung gespeicherte Magnetisierungsenergie
abgebaut. Deshalb spricht man hier auch von der Entmagnetisierung.
Die weiteren Schaltzustände und Spannungsverläufe
sind der Zeichnung zu entnehmen.
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Die
Markierung 34 kennzeichnet einen Bereich der Kurve 33,
die das der Phase C zugeordnete Komparatorsignal darstellt. Der
Bereich in der Markierung 34 ist in 4 vergrößert
dargestellt. Wie man sieht, detektiert der Komparator mit der Kommutierung
K einen Nulldurchgang der Spannung. Ein weiterer Nulldurchgang wird
zum Ende der Entmagnetisierung E detektiert. In der Zeichnung folgt
dann der für die Rotorpositionsbestimmung relevante Nulldurchgang
der von Rotordrehfeld induzierten Spannung Z. Die Ereignisse wiederholen
sich entsprechend. In der Praxis detektiert der Komparator noch weitere
hier nicht dargestellte störungsbedingte Nulldurchgänge.
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In 5 ist
das Komparatorsignal nur mit den relevanten Nulldurchgängen
der durch das Rotordrehfeld induzierten Spannung Z dargestellt und zwar
unabhängig davon, in welcher Phase der Nulldurchgang auftritt.
Die Nulldurchgänge treten zu den Zeitpunkten t1,
t2 und t3 auf. Die
Differenz zwischen den Zeitpunkten t2 und
t1 ist gerade die Schrittzeit T. Der nächste
zu erwartende Nulldurchgang kann damit aus der Addition der Schrittzeit
T und der Zeit t2 vorausberechnet werden.
Damit erhält man einen geschätzten Wert für
den Zeitpunkt t3. Durch Addition des drehzahlabhängigen
Zeitintervalls Δt erhält man den Zeitpunkt t4, der kurz nach den Zeitpunkt t3 liegt. Zum
Zeitpunkt t4 wird dann mittels eines Timers
ein Interrupt ausgelöst und der zuletzt vom Komparator erfasste
Nulldurchgang oder mehrere unmittelbar vor dem Interrupt erfasste
Nulldurchgänge werden bewertet. Daraus kann dann der tatsächliche
Zeitpunkt t3 festgelegt werden, zu dem die
durch das Rotordrehfeld induzierte Spannung einen Nulldurchgang hat.
Dabei wird für die erfassten und zu bewertenden Nulldurchgänge
eine Schrittzeit durch Subtraktion des Zeitpunktes des Nulldurchganges
und des letzten bestimmten Nulldurchganges der durch das Rotordrehfeld
induzierten Spannung berechnet. Dabei ist in dem Ausführungsbeispiel
der Zeitpunkt t2 der Zeitpunkt des letzten
bestimmten Nulldurchganges der durch das Rotordrehfeld induzierten
Spannung. Die erfassten und zu bewertenden Nulldurchgänge sind
aus Übersichtsgründen nicht dargestellt. Die so ermittelten
Schrittzeiten werden dann mit einer minimalen Schrittzeit Tmin verglichen.
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6 zeigt
ein Flussdiagramm eines möglichen Kommutierungsvorganges.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird zum Bewertungszeitpunkt
beziehungsweise mit dem Interrupt nur der letzte erfasste Nulldurchgang
bewertet. Mit dem Auslösen des Interrupts springt das in
dem Steuergerät implementierte Programm in den Terminator 41.
Im Anweisungsblock 42 wird der zuletzt erfasste Nulldurchgang
vom Speicher geholt. Im Anweisungsblock 43 wird dann die
aktuelle Schrittzeit aus dem zuletzt erfassten Nulldurchgang und
dem zuletzt bestimmten Nulldurchgang der durch das Rotordrehfeld induzierten
Spannung berechnet. In der Verzweigung 44 wird die aktuelle
Schrittzeit mit der minimalen Schrittzeit Tmin verglichen.
Wenn die aktuelle Schrittzeit kleiner oder gleich der minimalen
Schrittzeit ist, wird im Anweisungsblock 45 die aktuelle
Schrittzeit durch eine früher bestimmte Schrittzeit ersetzt
oder aus früher bestimmten Nulldurchgängen erneut
berechnet. Dann wird der Ablauf im Anweisungsblock 46 fortgesetzt.
Ist die aktuelle Schrittzeit größer als die minimale
Schrittzeit, wird die Operation 46, die den nächsten
Kommutierungszeitpunkt berechnet, direkt ausgelöst. In
der Verzweigung 47 wird abgefragt, ob die Taktfrequenz
des Timers, mit der das Komparatorsignal abgetastet wird, an eine
höhere Drehzahl angepasst werden muss. Die Anpassung wird
im Bedarfsfall im Operationsblock 48 vorgenommen. Im Anweisungsblock 49 wird
der Interrupt-Zeitpunkt für die nächste Kommutierung
beziehungsweise zur Detektion des nächsten Nulldurchganges
der induzierten Spannung ermittelt. Im nächsten Schritt 50 wird
die minimale Schrittzeit Tmin und das Zeitintervall Δt
für die nächste Kommutierung neu berechnet, um
eine Anpassung an die Drehzahlverhältnisse vorzunehmen.
Im Block 51 wird dann noch die Drehzahl aus den letzten
Schrittzeiten berechnet. Mit dem Terminator 52 wird die
Interruptroutine beendet und das übergeordnete Programm
wird fortgesetzt.
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Alternativ
können die aus den erfassten Nulldurchgängen bestimmten
Schrittzeiten, die größer als die minimale Schrittzeit
sind, zur Bestimmung beziehungsweise Festlegung des Zeitpunktes
t3, zu dem die durch das Rotordrehfeld induzierte
Spannung einen Nulldurchgang hat, gemittelt werden. Weiterhin können
die Schrittzeiten über mehrere Schritte gemittelt werden,
um Unsymmetrien auszugleichen. Dabei wird vorzugsweise über
sechs Schritte pro Polteilung gemittelt, was einer Umdrehung des
Rotors entspricht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - http://www.st.com/stonline/products/literature/an/7209.pdf [0004]