-
Die
Erfindung betrifft einen im Wesentlichen als Vierkantprofil ausgeführten
Kontakthebel für einen Leistungsschalter.
-
In
Leistungsschaltern angeordnete Kontakthebel dienen zum Öffnen
und Schließen von Stromkreisen. Am Kontakthebel ist zu
diesem Zweck mindestens ein Kontaktstück angeordnet, was
beim Schließen des Stromkreises ein fest im Leistungsschaltergehäuse
angeordnetes Kontaktstück kontaktiert. Der Kontakthebel
kann dabei derart ausgeführt sein, dass seine Drehachse
im Wesentlichen in seiner Mitte angeordnet ist und an seinen beiden
Enden jeweils ein Kontaktstück angeordnet ist. Diese Kontaktarme
oder Kontakthebel sind dabei oftmals achsial gelagert und/oder über
Federkräfte zentriert.
-
Der
zu schaltende Strom wird somit über die gesamte Länge
des als Wippe ausgestalteten Kontakthebels geleitet. Daneben gibt
es Ausführungsvarianten zur einfachen Kontaktschließung,
bei denen nur ein Kontaktstück am Hebel angeordnet ist
und dieser mit einem Stromgelenk versehen ist oder über ein
Stromseil mit dem festen Teil der Strombahn verbunden ist. Außerdem
gibt es Kontakthebel oder Kontaktarme, die im Wesentlichen eine
translatorische Bewegung ausführen. Diese Kontaktarme sind dabei
oftmals achsial gelagert und/oder über Federkräfte
zentriert.
-
Um
entstehende Wärme aufgrund von Leitungswiderständen
im Kontakthebel zu minimieren ist üblicherweise vorgesehen,
dass der Kontakthebel aus einem einen geringen Leitungswiderstand
aufweisenden Material besteht. Üblicherweise wird als ein
solches Material Kupfer beziehungsweise eine Kupferlegierung verwendet.
Als Material für das Kontaktstück wird üblicherweise
eine Silber-Legierung verwendet.
-
Nachteilig
an den genannten Ausführungsformen ist, dass Kupfer aufgrund
seiner hohen Dichte ein relativ großes Massenträgheitsmoment
beziehungsweise eine große Trägheitskraft beim
rotatorischen beziehungsweise translatorischen Bewegen des Kontakthebels
aufweist. Aufgrund des großen Massenträgheitsmoments öffnet
der Kontakthebel bei auftretendem Kurzschlussstrom und dabei entstehenden
Lorentzkräften zwischen den Kontakten erst relativ spät
den Stromkreis. Diese späte Öffnung der Kontakte
entspricht aber nicht den an moderne Leistungsschalter gestellten
Anforderungen.
-
Generell
ist bei Auftreten von Kurzschlussströmen und Verwendung
von strombegrenzenden Geräten die schnelle Öffnung
der Schaltkontakte gefordert.
-
Bei
einem aus Kupfer hergestellten Kontakthebel ist des Weiteren nachteilig,
dass dieser eine relativ große Masse hat und damit einen
starken Impuls beim Schließen auf das fest angeordnete
Kontaktstück beziehungsweise beim Öffnen auf einen
Anschlag im Gehäuse bewirkt. Dieser starke Impuls kann
zu vorzeitigen Verschleißerscheinungen sowie zu ungewünschten
Schwingungen im Leistungsschalter führen und deswegen eine
stärkere Dimensionierung des Gehäuses beziehungsweise
eines Anschlages erfordern.
-
Des
Weiteren ist die Anschaffung von Kupfer aufgrund des relativ hohen
Materialpreises kostenintensiv.
-
Aus
dem
US-Patent 7,148,774
B1 ist ein im Wesentlichen aus Aluminium gefertigter Kontaktarm bekannt,
auf dessen einer Seite ein Kupfer-Abschnitt mit einem daran angeordneten
Kontaktstück befestigt ist. Diese Befestigung bedingt Schwierigkeiten bei
der Montage, wodurch diese nur eingeschränkt automatisierbar
ist. Außerdem ist die Fertigung der Einzelteile des Kontakthebels
nur mit größerem Aufwand realisierbar. Des Weiteren
ist nachteilig, dass die Stromleitung vom Kontaktstück
auf die anschließenden Leistungsteile des elektrischen Stromkreises,
in dem der den Kontakthebel aufweisende Leistungsschalter angeordnet
ist, nur mit erhöhtem konstruktiven und fertigungstechnischen
Aufwand möglich ist.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kontakthebel zur
Verfügung zu stellen, der bei kostengünstiger
Fertigung und Montage eine schnelle Öffnung der Kontakte
gewährleistet.
-
Diese
Aufgabe wird durch den in Anspruch 1 genannten Kontakthebel gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben. Außerdem wird ein Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Kontakthebels und eine Leistungsschalteranordnung,
die mindestens einen einen erfindungsgemäßen Kontakthebel
aufweisenden Leistungsschalter umfasst, zur Verfügung gestellt.
-
Die
Erfindung betrifft einen im Wesentlichen als Vierkantprofil ausgebildeten
Kontakthebel, wobei mindestens zwei sich gegenüberliegende
und sich über die Länge des Kontakthebels erstreckende
Seitenflächen zumindest teilweise aus einem ersten Werkstoff
eines zwei Komponenten aufweisenden Verbundwerkstoffes gebildet
sind, wobei zwischen den die Seitenflächen bildenden ersten
Werkstoff der zweite Werkstoff des Verbundwerkstoffes angeordnet
ist, und wobei der erste Werkstoff eine höhere elektrische
Leitfähigkeit und eine höhere Dichte als der zweite
Werkstoff aufweist.
-
Zum
Zweck der Kostenminimierung bei der Herstellung des Kontakthebels
ist dabei wesentlich, dass dieser aus einem Verbundwerkstoff hergestellt wird.
Das Profil des Kontakthebels ist dabei nicht unbedingt auf ein Vierkantprofil
beschränkt, sondern es kann des Weiteren vorgesehen sein,
dass auch zum Beispiel ein Sechs- oder Achtkantprofil zur Anwendung
kommt. Wesentlich ist allerdings, dass ein einfacher Aufbau des
Kontakthebels aus Verbundwerkstoffschichten angewendet wird. Es
ist dabei bevorzugt vorgesehen, dass sich der erste Werkstoff über die
gesamte Seitenfläche des Kontakthebels erstreckt. Die erfindungsgemäße
Kontakthebelausführungsform ist insbesondere für
doppelt wirkende Kontakthebel geeignet, das heißt für
Kontakthebel, die an beiden Enden seitlich und auf gegenüberliegenden
Seitenflächen angeordnet Kontaktstücke zur Kontaktierung
mit festen Kontaktstücken im Leistungsschalter aufweisen.
Der erfindungsgemäße Kontakthebel kann dabei derart
ausgestaltet sein, dass seine stirnseitigen Kanten abgerundet sind,
insbesondere auf der Seite des Kontakthebels, die dem jeweiligen
Kontakt gegenüberliegt. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil
der Massenminimierung in Bereichen, die nur unwesentlich zur Biegefestigkeit
beziehungsweise Standfestigkeit des Kontakthebels beitragen. Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Kontakthebels liegt
darin, dass er sehr einfach hergestellt werden kann. Die Herstellung
erfolgt dadurch, dass entweder ein Verbundwerkstoff verarbeitet
wird, der einen Kern aus einem zweiten Werkstoff und einer Umhüllung
aus einem ersten Werkstoff aufweist (Cuponal). Ein bis auf die Anordnung
einer Dreheinrichtung und Kontaktstücken vorgefertigter
Kontakthebel lässt sich somit als Abschnitt einer derart
hergestellten Profilstange herstellen. Ein nach einer anderen Herstellungsvariante
hergestellter Kontakthebel umfasst zwei Platten eines Verbundwerkstoffes,
der eine Schicht aus dem ersten Werkstoff und eine Schicht aus dem
zweiten Werkstoff enthält. In dieser Herstellungsvariante
wird die Kontakthebel-Kontur aus den beiden Platten ausgestanzt
und beide Stanzabschnitte werden zu einem Kontakthebel mit jeweils außen
liegendem ersten Werkstoff verbunden. Die Kontaktstücke
des Kontakthebels können dann in den Endbereichen angelötet
werden, wobei diese mindestens über die Schicht des ersten
Werkstoffes miteinander elektrisch verbunden sind. Das heißt, dass
die elektrische Verbindung zwischen den Kontaktstücken
in erster Linie durch den außen liegenden ersten Werkstoff
erfolgt, wobei allerdings auch der zwischen den ersten Werkstoffschichten
angeordnete zweite Werkstoff Strom leiten kann. Dadurch, dass der
im Inneren beziehungsweise im Zentrum oder Kern des Kontakthebels
angeordnete zweite Werkstoff eine geringere Dichte hat als der im
Außenbereich des Kontakthebels angeordnete erste Werkstoff
und dadurch, dass der erste Werkstoff mit höherer Dichte
als nur relativ dünne Schicht an der Oberfläche
des zweiten Werkstoffes vorhanden ist, weist der erfindungsgemäße
Kontakthebel ein geringes Massenträgheitsmoment auf. Das
verringerte Massenträgheitsmoment des Kontakthebels ermöglicht eine
kurze Reaktionszeit beim Öffnen der Kontakte aufgrund von
Kurzschlussströmen und den dabei auftretenden Stromengekräften
zwischen den Kontakten und Lorentzkräften im dafür
ausgelegten Strompfad. Ebenfalls ist aufgrund der geringen sich bewegenden
Masse auch bei hoher Bewegungsgeschwindigkeit des Kontakthebels
der Impuls auf das im Leistungsschalter fest angeordnete Kontaktstück beim
Schließen oder der Impuls auf einen Anschlag im Gehäuse
beim Öffnen sehr gering, was Schwingungen im Leistungsschalter
mindert, seine Lebensdauer verlängert und eine geringere
Dimensionierung des Gehäuses ermöglicht.
-
Es
ist – wie schon erwähnt – vorteilhafterweise
vorgesehen, dass die beiden sich gegenüberliegenden aus
dem ersten Werkstoff gebildeten Flächen aus je einer Verbundwerkstoffplatte
gebildet sind, wobei die beiden Verbundwerkstoffplatten fest miteinander
verbunden sind. Die beiden Komponenten beziehungsweise Werkstoffe
einer Verbundwerkstoffplatte können miteinander zum Beispiel
durch Kaltwalzplattieren verbunden sein. Die derart erzeugten Verbundwerkstoffplatten
können miteinander über lösbare oder
unlösbare Verbindungen wie Schrauben, Nieten, Löten,
Kaltschweißen, Kleben oder ähnliche Fügeverfahren
verbunden sein. Des Weiteren können die Verbundwerkstoffplatten
auch durch eine in Form eines Zapfens ausgeführte Dreheinrichtung
miteinander verbunden sein, wobei der Zapfen durch beide Verbundwerkstoffplatten
geführt ist und die einander zugewandten Flächen
der beiden Verbundwerkstoffplatten komplementär zueinander
ausgebildete Mitnahmeeinrichtungen aufweisen, die eine Relativverdrehung
der beiden Platten zueinander verhindern.
-
In
einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass
die beiden sich gegenüberliegenden Flächen aus
dem ersten Werkstoff einer Verbundwerkstoffplatte gebildet sind,
wobei die Verbundwerkstoffplatte in Sandwichbauweise derart aufgebaut
ist, dass sich der zweite Werkstoff zwischen den Schichten des ersten
Werkstoffs befindet. Das heißt, in dieser Ausführungsform
des Kontakthebels sind die Schichten des ersten Werkstoffes außen
am Kontakthebel angeordnet und schließen die Schicht des zweiten
Werkstoffes ein.
-
Der
Vorteil der genannten Aufbauvarianten des erfindungsgemäßen
Leistungsschalters liegt in der sehr einfachen und kostengünstigen
Herstellung. Es kann ein Stanzwerkzeug zum Beispiel je nach Aufbau
des Verbundwerkstoffes unterschiedliche Kontakthebel bei gleichen
Kontakthebel-Konturen herstellen.
-
In
einer weiteren alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kontakthebels ist vorgesehen, dass der Kontakthebel aus einem zweidimensional
mit einer Schicht aus dem ersten Werkstoff umhüllten Kern
aus dem zweiten Werkstoff besteht. Dieser Verbundwerkstoff ist dadurch
hergestellt, dass ein Kern aus dem zweiten Werkstoff in eine Hülle
oder ein Rohr des ersten Werkstoffes eingezogen ist. Dieser Verbundwerkstoff
lässt sich vorteilhaft in einer Form mechanisch bearbeiten,
die im Profil der Kontur des erfindungsgemäßen
Kontakthebels entspricht. Ein Kontakthebel-Rohling kann dann dadurch
erzeugt werden, dass ein Abschnitt der Profilstange aus dem beschriebenen
Verbundwerkstoff abgeschnitten wird.
-
Es
wird somit ein im Wesentlichen als Vierkantprofil ausgebildeter
Kontakthebel zur Verfügung gestellt, dessen mindestens
zwei sich gegenüberliegenden und sich über die
Länge des Kontakthebels erstreckenden Seitenflächen
zumindest teilweise aus einem ersten Werkstoff eines zwei Komponenten aufweisenden
Verbundwerkstoffes gebildet sind, wobei zwischen den die Seitenflächen
bildenden ersten Werkstoff der zweite Werkstoff des Verbundwerkstoffes
angeordnet ist, und wobei der erste Werkstoff eine höhere
elektrische Leitfähigkeit und eine höhere Dichte
als der zweite Werkstoff aufweist und wobei der Kontakthebel aus
einem zweidimensional mit einer Schicht aus dem ersten Werkstoff
umhüllten Kern aus dem zweiten Werkstoff besteht.
-
Vorteilhafterweise
umfasst der Kontakthebel nach einer der genannten Ausführungsvarianten
seitlich in einem ersten Endbereich ein erstes Kontaktstück
zur elektrischen Kontaktierung eines ersten Festkontakts eines Leistungsschalters
an einer ersten Seitenfläche des Kontakthebels und ein
zweites Kontaktstück zur elektrischen Kontaktierung eines zweiten
Festkontaktes eines Leistungsschalters in einem zweiten Endbereich
an einer der ersten Seitenfläche gegenüberliegenden
zweiten Seitenfläche. Damit ist der Kontakthebel zweiseitig
schließend ausgeführt. Die Kontaktstücke
können dabei an den Seitenflächen ausgeführt
sein, die zumindest teilweise aus der Schicht des ersten Werkstoffes
des Verbundwerkstoffes gebildet sind, das heißt, in dieser Ausführungsform
sind die Kontaktstücke direkt auf der aus dem ersten Werkstoff
des Verbundwerkstoffes ausgebildeten Flächen angeordnet
und berühren oder überlagern nicht direkt den
zweiten Werkstoff des Verbundwerkstoffes.
-
In
einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass
die beiden Seitenflächen winklig und benachbart zu den
die Schicht aus dem ersten Werkstoff des Verbundwerkstoffes aufweisenden
Seitenflächen angeordnet sind und die Kontaktstücke
die Schichten aus dem ersten Werkstoff der einander gegenüberliegenden
Verbundwerkstoffflächen miteinander elektrisch leitfähig
verbinden. Das bedeutet, dass die Kontaktstücke im Wesentlichen
senkrecht zu den den ersten Werkstoff aufweisenden Seitenflächen
ausgerichtet sind. Die Kontaktstücke sind dabei zum Beispiel
auf dem ersten Werkstoff aufgelötet.
-
Es
wird somit ein im Wesentlichen als Vierkantprofil ausgebildeter
Kontakthebel zur Verfügung gestellt, dessen mindes tens
zwei sich gegenüberliegenden und sich über die
Länge des Kontakthebels erstreckenden Seitenflächen
zumindest teilweise aus einem ersten Werkstoff eines zwei Komponenten aufweisenden
Verbundwerkstoffes gebildet sind, wobei zwischen den die Seitenflächen
bildenden ersten Werkstoff der zweite Werkstoff des Verbundwerkstoffes
angeordnet ist. Der Kontakthebel umfasst seitlich in einem ersten
Endbereich ein erstes Kontaktstück zur elektrischen Kontaktierung
eines ersten Festkontakts eines Leistungsschalters an einer ersten
Seitenfläche des Kontakthebels und ein zweites Kontaktstück
zur elektrischen Kontaktierung eines zweiten Festkontaktes eines
Leistungsschalters in einem zweiten Endbereich an einer der ersten
Seitenfläche gegenüberliegenden zweiten Seitenfläche.
Dabei ist vorgesehen, dass die beiden Seitenflächen winklig und
benachbart zu den die Schicht aus dem ersten Werkstoff des Verbundwerkstoffes
aufweisenden Seitenflächen angeordnet sind und die Kontaktstücke
die Schichten aus dem ersten Werkstoff der einander gegenüberliegenden
Verbundwerkstoffflächen miteinander elektrisch leitfähig
verbinden.
-
Zum
Zweck der Minimierung des Massenträgheitsmomentes und des
Gewichtes des Kontakthebels ist vorgesehen, dass der erste Werkstoff
des Verbundwerkstoffes eine Kupfer-Legierung ist und dass der zweite
Werkstoff des Verbundwerkstoffes eine Aluminium-Legierung ist. Vorteilhafterweise können
zum Beispiel AlMgSi oder Al99 und E-Cu57 zur Anwendung kommen. In
der Ausführungsform des Kontakthebels, die ein in einer
Hülle beziehungsweise einem Rohr aus dem ersten Werkstoff
eingezogener Kern aus dem zweiten Werkstoff ist, und in der als
erster Werkstoff eine Kupferlegierung und als zweiter Werkstoff
eine Aluminiumlegierung verwendet wird, besteht der Kontakthebel
aus Cuponal nach DIN 43670 T2. Der Kontakthebel
muss dabei nicht unbedingt derart ausgestaltet sein, dass der erste Werkstoff
den zweiten Werkstoff zweidimensional den Rand des zweiten Werkstoffes
umfassend ausgestaltet ist, sondern es kann auch vorgesehen sein, dass
der Kern aus dem zweiten Werkstoff in allen drei Dimensionen vom
ersten Werk stoff umhüllt ist. Die zweidimensionale Umhüllung
des zweiten Werkstoffes mittels des ersten Werkstoffes ist aber
wie beschrieben in der Fertigung leichter realisierbar, da der Rohling
des Kontakthebels bereits durch einen Abschnitt von einem das Profil
des Kontakthebels aufweisenden Stangenmaterial erhältlich
ist.
-
Ein
Kontakthebel, der aus Cuponal, also aus einem kernummantelten Verbundwerkstoff
besteht, kann derart aufgebaut sein, dass seine Längsachse der
Einzugsachse des Kerns des zweiten Werkstoffs in die Umhüllung
aus dem ersten Werkstoff entspricht oder er kann derart aufgebaut
sein, dass seine Längsachse senkrecht zur Einzugachse des
Kerns aus dem zweiten Werkstoff in die Ummantelung aus dem ersten
Werkstoff ausgerichtet ist. In der geschilderten zweiten Variante
ist der Kontakthebel ein Abschnitt des Cuponal-Profils mit nur relativ
geringer Tiefe.
-
Es
wird des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Kontakthebels zur Verfügung gestellt. Das Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, dass zwei Verbundwerkstoffplatten derart
miteinander verbunden werden, dass sie keine Relativbewegung zueinander
ausführen können und dass Kontaktstücke
derart an den Schichten aus dem ersten Werkstoff der gegenüberliegenden
Verbundwerkstoffflächen fest angeordnet werden, dass sie die
Schichten aus dem ersten Werkstoff miteinander elektrisch leitfähig
verbinden. Das heißt, dass zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Kontakthebels im Wesentlichen nur die Schritte der Formgebung von
Abschnitten aus Verbundwerkstoffplatten und die Befestigung von
Kontaktstücken an diesen erforderlich ist. Der derart hergestellte
Kontakthebel muss anschließend nur mit einer Dreheinrichtung
zur Realisierung der Drehbewegung im Leistungsschalter versehen
werden.
-
Bei
translatorisch zu bewegenden Kontakthebeln ist die Integration einer
Dreheinrichtung nicht erforderlich, sondern es kann eine Einrichtung
zur achsialen Lagerung des Kontakthebels integriert werden.
-
Das
beschriebene Fertigungsverfahren wird ebenfalls für die
Ausführungsform des Kontakthebels verwendet, in der die
Kontaktstücke nicht direkt auf den Seitenflächen
aus dem ersten Werkstoff des Verbundwerkstoffes befestigt werden,
sondern im Wesentlichen senkrecht zu den Seitenflächen
an deren Rändern.
-
Die
Dreheinrichtung des Kontakthebels kann eine Bohrung zur Aufnahme
einer Achse oder Antriebswelle oder auch ein Zapfen sein, der im
Schaltwellensegment des Leistungsschalters gelagert wird oder mittels
zentrierenden Federkräften im Schaltwellensegment gelagert
wird.
-
Des
Weiteren wird eine Leistungsschalteranordnung zur Verfügung
gestellt, die eine Mehrzahl von in Reihe aneinander geschalteten
Leistungsschaltern aufweist, wobei mindestens ein in Stromflussrichtung
zwischen einem abzuschaltenden Verbraucher und einem weiteren Leistungsschalter
befindlicher Leistungsschalter einen erfindungsgemäßen
Kontakthebel aufweist. Der Vorteil einer solchen Leistungsschalteranordnung
liegt darin, dass bei gleicher Baugröße der Gehäuse
der Leistungsschalter und damit gleichen oder ähnlichen
Kontakthebelabmaßen eine selektive Ausschaltung bei Auftreten von
Kurzschlussströmen im Stromkreis erreicht werden kann.
Der Leistungsschalter mit dem Kontakthebel mit dem geringeren Massenträgheitsmoment,
der dicht am abzuschaltenden Verbraucher angeordnet ist, kann aufgrund
des erfindungsgemäßen Aufbaus des Kontakthebels
bei auftretendem Kurzschlussstrom und den damit zwischen den Kontakten
auftretenden Lorentzkräften eher öffnen als ein
Kontakthebel mit herkömmlichem höheren Massenträgheitsmoment.
-
In
dieser Leistungsschalteranordnung ist vorteilhaft vorgesehen, dass
die Leistungsschalter gleiche geometrische Gehäuseabmaße
aufweisen, um somit geringere Herstellungskosten und Montagekosten
aufgrund der Einheitlichkeit der verwendeten Leistungsschalter-Gehäuse
zu ermöglichen.
-
Alternativ
dazu kann allerdings auch vorgesehen sein, dass die verwendeten
Leistungsschalter unterschiedliche geometrische Gehäuseabmaße aufweisen,
wobei der den Kontakthebel aus Verbundwerkstoff aufweisende Leistungsschalter
ein Gehäuse mit geringeren Abmaßen aufweist als
die anderen in der Leistungsschalteranordnung in Reihe angeordneten
Leistungsschalter. Aufgrund dessen, dass der erfindungsgemäße
Kontakthebel ein geringeres Massenträgheitsmoment aufweist, öffnet
dieser schneller den Stromkreis, wodurch der zwischen den Kontakten
beim Öffnen gezogene Lichtbogen nur eine kürzere
Zeitdauer vorhanden ist und somit eine geringere Wärmemenge
in den Leistungsschalter eingetragen wird. Aufgrund der geringeren
Wärmemenge sind in dem mit dem erfindungsgemäßen Kontakthebel
ausgestatteten Leistungsschalter somit weniger Vorkehrungen zur
Wärmeableitung beziehungsweise -minderung und damit nur
ein geringerer Platzbedarf im Leistungsschaltergehäuse
notwendig. Das bedeutet, dass die Gehäuseabmaße
und der Fertigungsaufwand für einen Leistungsschalter,
der einen erfindungsgemäßen Kontakthebel aufweist, minimiert
werden können.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen dabei:
-
1 einen
erfindungsgemäßen Kontakthebel in Ansicht von
der Seite,
-
2 einen
erfindungsgemäßen Kontakthebel in perspektivischer
Ansicht,
-
3 einen
erfindungsgemäßen Kontakthebel in perspektivischer
Ansicht in einer weiteren Ausführungsvariante,
-
4 in
perspektivischer Ansicht eine schematische Darstellung der Zusammensetzung
eines Kontakthebels, und
-
5 in
perspektivischer Ansicht eine weitere Ausführung des Aufbaus
eines erfindungsgemäßen Kontakthebels.
-
1 zeigt
einen Kontakthebel 1, der einen ersten Werkstoff 10 und
einen zweiten Werkstoff 20 umfasst, die derart angeordnet
sind, dass der zweite Werkstoff 20 vom ersten Werkstoff 10 zweidimensional
umhüllt ist. An der Umhüllung 110 aus
dem ersten Werkstoff 10 befinden sich die beiden Kontaktstücke 70 und 80.
Das erste Kontaktstück 70 ist in einem ersten
Endbereich 50 an einer ersten Seitenfläche 30 des
Kontakthebels 1 angeordnet. Das zweite Kontaktstück 80 ist
in einem zweiten Endbereich 60 an einer zweiten Seitenfläche 40 angeordnet.
An den Seitenflächen des Kontakthebels 1, die
den Seitenflächen 30 und 40, an denen
die Kontaktstücke 70 und 80 angeordnet
sind, gegenüberliegen, sind die stirnseitigen Kanten 90 abgerundet.
Diese Abrundung der stirnseitigen Kanten 90 führt
zu einer Materialminderung in Bereichen des Kontakthebels 1,
die nichts oder nur unwesentlich zur Biegesteifigkeit und Standfestigkeit
des Kontakthebels 1 beitragen. In der Mitte des Kerns 120 aus
dem zweiten Werkstoff 20 ist die Dreheinrichtung 200,
die in Form einer Bohrung ausgeführt ist, dargestellt.
Anstelle der als Bohrung ausgeführten Dreheinrichtung 200 lässt
sich ebenfalls ein Zapfen zur Lagerung im Leistungsschaltergehäuse
oder eine ähnliche Einrichtung in den erfindungsgemäßen
Kontakthebel 1 integrieren.
-
Kontakthebel,
die zur translatorischen Bewegung ausgebildet sind, weisen keine
Dreheinrichtung auf, sondern können Auflageflächen
zur Auflage auf Gehäuse- und/oder Kontaktelementen aufweisen.
-
In
den in den 1 und 2 dargestellten Kontakthebeln 1 ist
der Kern 120 aus dem zweiten Werkstoff 20 in Richtung
der Achse der im Kontakthebel 1 vorgesehenen Dreheinrichtung 200 in
die Umhüllung 110 aus dem ersten Werkstoff 10 eingezogen.
-
Diese
Ausführungsform ermöglicht eine einfache und kostengünstige
Fertigungsvariante von erfindungsgemäßen Kontakthebeln
in größeren Stückzahlen, bei der nach
Einzug des zweiten Werkstoffes 20 in die Umhüllung 110 aus
dem ersten Werkstoff 10 Leisten aus dem Kontaktstückwerkstoff
an den Enden der Seitenflächen zum Beispiel durch Löten
oder Schweißen angeordnet werden, so dass sich ein Stangenprofil
mit einer Querschnittsansicht wie in 1 dargestellt
ergibt. Anschließend werden Segmente gewünschter
Dicke vom Stangenprofil abgetrennt, die dann nur noch, bei gewünschter
Verwendung als rotatorisch wirkender Kontakthebel, mit einer Dreheinrichtung 200 versehen
werden müssen.
-
3 zeigt
eine andere Variante eines aus einem Kern 120 und einer
Umhüllung 110 hergestellten Kontakthebels 1,
in der der Kern 120 in die Umhüllung 110 im
Wesentlichen in Längsausdehnungsrichtung des Kontakthebels 1 eingezogen
ist. Wie dargestellt, ergibt sich bei Herstellung eines Abschnittes
aus einem derart hergestellten Verbundwerkstoffprofil eine stirnseitige Öffnung
der Umhüllung 110, in der der zweite Werkstoff 20 des
Kerns 120 die Oberfläche des Kontakthebels 1 bildet.
Wie auch in den in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsvarianten
des Kontakthebels 1 sind in der in 3 dargestellten
Ausführungsform die Kontaktstücke 70 und 80 auf
dem die Umhüllung 110 ausbildenden ersten Werkstoff 10 befestigt.
-
In 4 ist
ein Kontakthebelrohling schematisch angedeutet, der aus zwei jeweils
zwei Komponenten aufweisenden Verbundwerkstoffplatten zusammengesetzt
ist. Ein derart aufgebauter Kontakthebel 1 umfasst somit
zwei Verbundwerkstoffplatten in zwei Schichten 300, die
mechanisch zusammengefügt werden. Die Stirnseiten zumindest
der beiden außen liegenden Schichten aus dem ersten Werkstoff 10 sind
mittels der Kontaktstücke 70 und 80 in den
Endbereichen des Kontakthebels 1 miteinander verbunden.
Ein Stromfluss zwischen den Kontaktstücken 70 und 80 wird
somit in erster Linie über die beiden außen liegenden
Schichten aus dem ersten Werkstoff 10, wie zum Beispiel
aus einer Kupferlegierung, realisiert. Diese Schichten sind dabei
im Vergleich zu den inneren Schichten aus dem zweiten Werkstoff 20,
wie zum Beispiel aus einer Aluminiumlegierung, relativ dünn
ausgeführt. Ein derart aufgebauter Kontakthebel 1 weist
somit insgesamt als Trägermaterial einen relativ leichten
Werkstoff auf und nur in dünnen Schichten das eigentliche
den Strom leitende Material. Aufgrund der geringen Dichte des zweiten
Werkstoffs 20 ist somit das Massenträgheitsmoment
des Kontakthebels 1 minimiert.
-
In
einer weiteren, in 5 dargestellten Ausführungsform
besteht der erfindungsgemäße Kontakthebel 1 im
Wesentlichen nur aus einer Platte eines Verbundwerkstoffes, die
eine Sandwichstruktur aufweist. Das heißt, dass die Verbundwerkstoffplatte außen
Schichten aus dem ersten Werkstoff 10 aufweist und zwischen
diesen äußeren Schichten eine Schicht aus dem
zweiten Werkstoff 20 aufweist. Auch in dieser Ausführungsform
sind die Kontaktstücke 70 und 80 die
beiden außen liegenden Schichten aus dem ersten Werkstoff 10 überbrückend
angeordnet.
-
Es
ist ersichtlich, dass nur ein Stanzwerkzeug zum Erhalt von den in 4 und 5 dargestellten
Ausführungsformen des Kontakthebels 1 benötigt
wird, da die Kontur des auszuschneidenden Blechstückes
aus einer Verbundwerkzeugplatte in beiden Ausführungsformen
dieselbe ist. In Abhängigkeit vom Aufbau des Verbundwerkstoffes
sowie der Dicke der verwendeten Komponentenschichten und in Abhängigkeit
der verwendeten Werkstoffe lassen sich auf einem Werkzeug unterschiedliche
Kontakthebel 1 beziehungsweise deren Rohlinge in einfacher
Weise kostengünstig herstellen.
-
Allen
Ausführungsformen ist gemeinsam, dass eine relativ dünne
Schicht aus erstem Werkstoff 10 auf einem relativ massiv
ausgeführten Kern 120 aus zweitem Werkstoff 20 angeordnet
ist. Die Dicke der Umhüllung 110 aus dem ersten
Werkstoff 10 ist dabei aber auseichend, um einen widerstandsminimierten
Stromfluss zwischen den Kontaktstücken 70 und 80 zu
gewährleisten. Durch die Anwendung des zweiten Werkstoffs 20 mit
geringerer Dichte als der Dichte des ersten Werkstoffes 10 ist
das Massenträgheitsmoment des erfindungsgemäßen
Kontakthebels 1 sowie dessen Gewicht minimiert. Diese Minimierung
trägt dazu bei, dass der Kontakthebel 1 bei auftretenden
Kurzschlussströmen und damit verbundenen Lorentzkräften
zwischen den Kontakten am Kontakthebel 1 und den im Leistungsschalter
fest angeordneten Kontakten schneller öffnen kann, da aufgrund
des verringerten Massenträgheitsmomentes beziehungsweise
der verringerten Trägheitskraft der Kontakthebel bei der Öffnungsbewegung
eine größere Winkelgeschwindigkeit beziehungsweise
eine größere Geschwindigkeit und eine größere
Winkelbeschleunigung beziehungsweise Beschleunigung hat. Dadurch
wird eine bessere Strombegrenzung und ein geringerer Durchlassstrom
realisiert und erreicht, dass eine Aufprallenergie beim Öffnen
beziehungsweise Schließen der Kontakte des Leistungsschalters
an den fest im Leistungsschalter angeordneten Kontakten beziehungsweise
an Anschlägen im Gehäuse minimiert ist.
-
Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass in allen Ausführungsvarianten
der Lichtbogenlauf am Kontakthebel 1 bei Ausführung
des ersten Werkstoffes 10 mit Kupfer und des zweiten Werkstoffes 20 mit Aluminium
beziehungsweise mit diese Elemente enthaltenden Legierungen der
Lichtbogenlauf am Kontakthebel 1 am Kupfer-Werkstoff stattfinden
kann, was wegen des höheren Schmelzpunktes von Kupfer gegenüber
Aluminium vorteilhaft ist.
-
Außerdem
bietet die Anwendung von Kupfer oder einer Kupferlegierung den Vorteil
des einfachen Auflötens beziehungsweise Aufschweißens
von Kontaktstücken an die Kupferschicht, was bei direkter Verbindung
eines Kontaktstücks mit dem Aluminiumträger in
nicht ausreichender Qualität oder nur mit erhöhtem
Fertigungsaufwand realisierbar ist.
-
- 1
- Kontakthebel
- 10
- erster
Werkstoff
- 20
- zweiter
Werkstoff
- 30
- erste
Seitenfläche
- 40
- zweite
Seitenfläche
- 50
- erster
Endbereich
- 60
- zweiter
Endbereich
- 70
- erstes
Kontaktstück
- 80
- zweites
Kontaktstück
- 90
- stirnseitige
Kante
- 110
- Umhüllung
- 120
- Kern
- 200
- Dreheinrichtung
- 300
- Verbundwerkstoffplatte
in zwei Schichten
- 400
- Verbundwerkstoffplatte
in Sandwichbauweise
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-