-
Die
Erfindung beschreibt ein dreidimensional geformtes Bauteil aus einer
Stahlplatine zur Panzerung eines Fahrzeugs.
-
Fahrzeuge
werden derzeit gegen Beschuss mit Bauteilen aus Stahl gepanzert
(ballistischer Schutz), indem zunächst eine spezielle Panzerstahlsorte
ausgewählt wird. Panzerstähle sind niedrig legierte
Vergütungsstähle mit einer hohen Härte.
-
Aus
der
EP 1 052 296 B1 ist
beispielsweise eine Stahllegierung für einen Panzerstahl
bekannt, die sich durch einen niedrigen Kohlenstoffgehalt und durch
den Karbonitridbildner Vanadium auszeichnet. Die Legierung setzt
sich in Masseprozent ausgedrückt zusammen aus 0,15 bis
0,2% C, 0,1 bis 0,5% Si, 0,7 bis 1,7% Mn, < 0,02% P, < 0,005% S, < 0,01% N, 0,009 bis 0,1% Al, 0,5 bis
1,0% Cr, 0,2 bis 0,7 % Mo, 1,0 bis 2,5% Ni und 0,05 bis 0,25% V,
Rest Eisen einschließlich unvermeidbarer Verunreinigungen, wobei
sie zusätzlich bis 0,005% Bor enthalten kann. Die Legierung
verfügt über eine Streckgrenze von über
1100 N/mm
2 und eine Mindestzugfestigkeit
von 1250 N/mm
2. Ihre Bruchdehnung liegt
bei mehr als 10%. Bekannte ballistische Stähle sind ARMOX
500 T, 560 T und 600 T von SSAB oder SECURE 400, 450, 500 und 600
von Thyssen Krupp Stahl.
-
In
Abhängigkeit von der Vergütung des Stahls lässt
sich entweder eine hohe Festigkeit des Stahls auf Kosten der Duktilität
oder eine zum Energieverzehr hinreichende Duktilität bei
allerdings verringerter Härte einstellen. Müssen
Werkstücke aus Panzerstahlblechen verformt, insbesondere
gebogen werden, so werden relativ aufwändige Biegeverfahren
und Biegewerkzeuge benötigt. Dennoch lassen sich herkömmliche
Panzerstahlbleche nur bedingt und mit geringfügigen Formänderungen
spanlos bearbeiten, insbesondere biegen (bis max. 4°),
ohne zu brechen bzw. Oberflächenrisse zu zeigen. Aufgrund dieser
Probleme wird eine Panzerung in der Regel aus vielen kleinen Stücken
aufgebaut, die miteinander verschweißt werden, um eine komplexe
Form abzubilden. Beim Schweißen der Panzerstahlwerkstoffe
sinkt die Härte im Bereich der Wärmeeinflusszone stark
ab. Um dennoch den Schutz gegen Geschosse durch die Panzerung zu
gewährleisten, werden zum Beispiel weitere Panzerstahlplatten
im Bereich der Schweißnähte überlappend
angeordnet. Alternativ werden die Schweißnähte
beispielsweise rückseitig mit Aramidlayern hinterlegt.
Der Einbau einer von außen nicht sichtbaren Panzerung ist
daher insgesamt bauraumintensiv. Durch den Verlust an Bauraum kann
es zu Einschränkungen wichtiger Funktionalitäten
des Fahrzeugs kommen, wenn diese nicht mehr untergebracht werden
können. Ein Beispiel hierfür ist bei zivilen Fahrzeugen
der Einbau von Seiten- und Kopfairbags.
-
Eine
besondere Problemstellung bilden Radien. In Radien oder Biegungen
zeigt der ballistische Schutz ein im Vergleich zu ebenen Flächen
abweichendes Verhalten. Bei gleichbleibender Blechstärke kommt
es aufgrund der geometrischen Form zu einer Schwächung
gegen Beschuss. Beispielsweise kann es zu Durchschüssen
oder Rissen kommen. In den Radien ist die Blechstärke daher
zu gering und deswegen unterdimensioniert. Folglich werden Panzerungen
in Radien oder Biegungen extra verstärkt. Dies kann beispielsweise
durch sogenannte Backings geschehen. Backings sind aus metallischen oder
nichtmetallischen Werkstoffen aufgebaute, im Regelfall durch Kleben
aufgebrachte Verstärkungen. Die Unsicherheit der zuverlässigen
adhesiven Wirkung des Klebstoffes insbesondere unter Zeiteinwirkung,
das Auftreten von Bauteilkorrosion und die passgenaue Fixierung
der Backings sind problematisch. Hinzu kommen Werkzeugkosten zur
Herstellung der Backings. Alternativ kann die Wandstärke des
gesamten Panzerungsteils homogen auf die zu erzielende Schutzwirkung
in den Radien ausgelegt werden, um Durchschüsse oder Risse
zu vermeiden. Dadurch ist das Formbauteil in den ebenen Flächen jedoch
für die zu erzielende Schutzwirkung zu dick und damit überdimensioniert
und insgesamt zu schwer und zu teuer.
-
Aus
der
DE 24 52 486 C2 ist
ein Verfahren zum Pressformen und Härten eines Stahlblechs
mit geringer Materialdicke und guter Maßhaltigkeit bekannt,
bei dem ein Stahlblech aus einem borlegierten Stahl in weniger als
5 Sekunden in die endgültige Form zwischen zwei indirekt
gekühlten Werkzeugen unter wesentlicher Formveränderung
gepresst wird und unter Verbleib in der Presse einer Schnellkühlung
so un terzogen wird, dass ein martensitisches und/oder bainitisches
feinkörniges Gefüge erzielt wird. Dieses Verfahren
hat sich zum Herstellen hochfester, relativ dünner Bauteile
mit komplexer Formgebung und hoher Maßhaltigkeit für
Struktur- und Sicherheitsteile wie A- und B-Säulen oder
Stoßfänger in der zivilen Fahrzeugindustrie bewährt.
Hierbei werden jedoch typischerweise Bleche mit Dicken von 3 mm
oder weniger geformt und Stähle mit einem geringen Kohlenstoffgehalt
eingesetzt. Die Untersuchung dieser Stähle hinsichtlich
ihrer ballistischen Eigenschaften ergab ein deutlich schlechteres
Verhalten im Vergleich zu konventionell am Markt verfügbaren
Panzerstählen. Insbesondere müssen deutlich größere
Wanddicken verwendet werden. Außerdem wird das Problem
der Über- oder Unterdimensionierung nicht gelöst.
-
Die
DE 10 2005 014 298
A1 offenbart ein Verfahren zum Panzern eines Fahrzeugs
mit einem Bauteil aus gehärtetem Stahl, wobei zur Herstellung des
Bauteils zunächst eine Platine aus ungehärtetem Panzerstahl
mit einer Blechdicke von 4 bis 15 mm bereitgestellt wird, das Bauteil
vor der Endformgebung auf eine Temperatur über den AC
3 Punkt der Legierung erhitzt wird, das über
AC
3 erhitzte Bauteil in einem Pressenwerkzeug
in die Endform gebracht und gleichzeitig unter Verbleib in dem Pressenwerkzeug gehärtet
wird (Warmformen und Presshärten) und das Bauteil ohne
einen weiteren Umformschritt in das Fahrzeug zur Panzerung eingebaut
wird. Desweiteren offenbart die
DE 10 2005 014 298 A1 ein Verfahren, bei
dem eine Stahllegierung eingesetzt wird, die sich ausgedrückt
in Gewichtsprozent zusammensetzt aus 0,2 bis 0,4% Kohlenstoff; 0,3
bis 0,8% Silizium; 1,0 bis 2,5% Mangan; max. 0,02% Phosphor; max.
0,02% Schwefel; max. 0,05% Aluminium; max. 2% Kupfer; 0,1 bis 0,5%
Chrom; max. 2% Nickel; 0,1 bis 1% Molybdän; 0,001 bis 0,01%
Bor; 0,01 bis 1% Wolfram; max. 0,05% Stickstoff; Rest Eisen und
erschmelzungsbedingte Verunreinigungen. Sowohl die Art der Formgebung
als auch die offenbarte Legierungszusammensetzung haben sich als
vorteilhaft für Panzerungsbauteile erwiesen. Allerdings
bleibt auch hier das Problem der Über- oder Unterdimensionierung
in der Blechstärke.
-
Auch
die
DE 10 2004
006 093 B3 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines
dreidimensional geformten Panzerungsbauteils für Fahrzeugkarosserien
durch Herstellen von Blechformteilen aus härtbarem Stahl
unter thermischer Vorbehandlung dieser Stahlplatinen, wobei die
Aufheizgeschwindigkeit und -temperatur wenigstens bis zum Erreichen
des legierungsgehaltsabhängigen austenitischen oder teilaustenitischen
Zustands gewählt werden, und darauf folgender Pressformgebung
und gegebenenfalls anschließender Härte- bzw.
Wärmebehandlung der geformten Panzerungsbauteile. Erfindungsgemäß wird das
Warmumformen und das Abschreckhärten der Stahlplatinen
in einem Arbeitsgang durchgeführt, die austenitisierte
Stahlplatine innerhalb einer Zeit von maximal 90 Sekunden mittels
Presswerkzeug umgeformt und das umgeformte Bauteil in vollflächigem Kontakt
mit dem Presswerkzeug gehalten. Die Abkühlung des umgeformten
Bauteils erfolgt im geschlossenen Presswerkzeug und zwar mit einer
Abkühlgeschwindigkeit, die wenigstens der materialspezifischen
kritischen Abkühlgeschwindigkeit entspricht. Was die Über-
oder Unterdimensionierung in der Blechstärke betrifft,
gilt das bereits zuvor gesagte. Das Problem wird nicht gelöst.
-
Die
DE 102 46 164 A1 beschreibt
das Warmumformen von Platinen, die aus einem flexibel gewalzten
Band entnommen sind. Bei einem Verfahren zum Herstellen von Strukturbauteilen
mit über ihren Verlauf unterschiedlicher Wandstärke
durch Bereitstellen eines Metallbands, welches durch ein Verfahren
zum flexiblen Walzen eines Metallbands so hergestellt ist, dass über
die Länge des Metallbandes Bandabschnitte mit unterschiedlicher,
den jeweiligen Belastungen des Bauteils angepasster Banddicke erzielt
wurden, und Zuschneiden von Platinen aus dem Metallband wird vorgeschlagen,
die so hergestellten Platinen in einem Warmformprozess zu der Endform der
Strukturbauteile umzuformen und mit dem letzten Umformvorgang im
Werkzeug zu härten. Diese Schrift bezieht sich jedoch nicht
auf die spezielle Problematik von Panzerungsbauteilen.
-
Die
DE 100 49 660 84 beschreibt
das Warmformen eines Patchworkbleches, und zwar ein Verfahren zum
Herstellen eines räumlich geformten, aus einem Basisblech
und aus wenigstens einem kleineren, lokal angeordneten Verstärkungsblech
bestehenden Strukturbauteils, bei dem das Basisblech des Strukturteils
im Flachzustand oder in einem unvollständig umgeformten
Vorformungszustand mit einem Verstärkungsblech an der für
die spätere Verstärkungsstelle vorbestimmten Stelle
verbunden und die Teile des gepatchten Verbundblechs anschließend mittels
eines öffen- und schließbaren Umformwerkzeugs
in einer Umformpresse gemeinsam umgeformt werden. Das gepatchte
Verbundblech wird vor dem gemeinsamen Umformen auf eine oberhalb
der Umformtemperatur des Werkstoffs liegende Temperatur erwärmt,
im Warmzustand in die gewünschte Form umgeformt und anschließend
unter mechanischer Fixierung des gewünschten Umformzustandes
in dem geschlossen gehaltenen Umformwerkzeug oder einem anschließenden
Fixierwerkzeug abgekühlt. Diese Schrift bezieht sich ebenfalls
nicht auf die spezielle Problematik von Panzerungsbauteilen.
-
Die
DE 10 2004 054 795
B4 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Fahrzeugbauteilen,
indem mindestens ein Blech auf Basis eines borlegierten Vergütungs-
oder Einsatzstahls mit mindestens einem Blech etwa gleicher Werkstoffgüte
oder aus einem anderen Stahlwerkstoff durch Schweißen und/oder
Löten verbunden und dieser Materialverbund mindestens einem
Umformvorgang unterworfen wird, wobei der Materialverbund warm umgeformt und
zumindest das borlegierte Blech bei geschlossenen Werkzeughälften
einer in situ Presshärtung unterzogen wird. Auch diese
Schrift bezieht sich nicht auf die spezielle Problematik von Panzerungsbauteilen.
-
Die
DE 697 07 066 T2 offenbart
eine warmgeformte B-Säule mit einem speziell eingestellten Härteverteilungsverlauf,
der sich in etwa bogenförmig über die B-Säule
erstreckt, wobei die höchsten Härtewerte sich
in der Mitte der B-Säule befinden.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein dreidimensional
geformtes Panzerungsbauteil aufzuzeigen, dass verbesserte ballistische
Eigenschaften aufweist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst, indem ein dreidimensional geformtes
Bauteil zur Panzerung eines Fahrzeugs eingesetzt wird, bei dem die
Ausgangsstahlplatine in einen Bereich mit verminderter und in einen
Bereich mit erhöhter Wandstärke unterteilt ist.
Das Bauteil ist dabei so ausgelegt, dass der Bereich mit erhöhter
Wandstärke im Bereich eines Biegewinkels oder Radius des
dreidimensionalen Bauteils liegt. Alternativ oder zusätzlich
kann in einem Bereich des Bauteils, der nach dem Einbau in das Fahrzeug
ausschließlich in einem Winkel ungleich 90° von
einem Geschoss getroffen wird, die Wandstärke vermindert
sein, weil in diesem Fall durch das schräge Auftreffen
auf das Panzerungsbauteil mehr Weg durch die Wand des Bauteils zur Verfügung
steht, bevor das Geschoss das Bauteil durchschlägt. Ebenso
kann die Wandstärke in einem Bereich des dreidimensional
geformten Bauteils vermindert sein, der nach den Einbau in das Fahrzeug von
einem anderen Bauteil überdeckt wird.
-
In
einer Ausführungsform wird die Stahlplatine durch ein partielles
Walzen in einen Bereich mit verminderter und in einen Bereich mit
erhöhter Wandstärke unterteilt. Alternativ wird
die Stahlplatine durch ein Fügen von verschiedenen Stahlblechen
mit unterschiedlichen Wanddicken in einen Bereich mit verminderter
und in einen Bereich mit erhöhter Wandstärke unterteilt.
In einer weiteren Ausführungsform ist die Stahlplatine
durch ein Fügen von verschiedenen Stahlblechen mit unterschiedlichen
Legierungsbestandteilen in einen Bereich mit verminderter und in
einen Bereich mit erhöhter Wandstärke unterteilt.
In einer weiteren Alternative ist die Stahlplatine durch eine spanende
Bearbeitung in einen Bereich mit verminderter und in einen Bereich
mit erhöhter Wandstärke unterteilt.
-
Besonders
vorteilhaft ist das Bauteil warmgeformt und pressgehärtet,
weil sich so eine größere maßgenaue Formgebung
erzielen lässt als bei kalt geformten Bauteilen. Bei relativ
niedrigen Sicherheitsanforderungen und damit verbundenen relativ geringen
Blechstärken wie beispielsweise bei der Panzerung eines
Fahrzeugs gegen Pistolenschüsse ist jedoch auch ein Kaltformen
der maßgeschneiderten Platine möglich. Entscheidend
ist jeweils, dass die bereits in der Platine vorliegende erhöhte
Wandstärke während des Formprozesses so in das
Umformwerkzeug eingelegt wird, dass die erhöhte Blechstärke
im endgeformten Bauteil im Bereich der Radien und Biegewinkel liegt
und/oder die Bereiche mit verminderter Wandstärke in den
geringer belasteten Bereichen liegen. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz
einer maßgeschneiderten Platine entfallen die Werkzeugkosten
für das dreidimensionale Backing. Die erfindungsgemäße
Lösung ist ballistisch sicherer als die Verklebung eines
Backings, weil der Klebstoff eliminiert ist und mangels Spalten
die Korrosionsgefahr entfällt. Außerdem ist das
Bauteilgewicht gegenüber herkömmlichen Lösungen
geringer.
-
Es
können so Panzerungen hergestellt werden, die der Endkontur
der zu panzernden Fahrzeugstelle entsprechen und eine unterschiedliche
auf die jeweilige Geometrie des Fahrzeugbauteils abgestimmte Wandstärke
aufweisen. Dabei lassen sich vor allem auch Biegewinkel > 4° problemlos
einstellen. Während des Tiefziehens und/oder Biegens sind Biegewinkel
bis zu 90° realisierbar. Es können sogar Strukturbauteile
selbst aus Panzerstahl hergestellt werden, wodurch bei diesen Strukturteilen
wie beispielsweise einer B-Säule oder auch einer komplett tiefgezogenen
Tür keine zusätzliche Panzerung nötig ist.
Es besteht daher die Möglichkeit, viele kleine miteinander
verschweißte Einzelteile auch im Bereich von Radien und
Biegewinkeln durch ein einzelnes Bauteil zu ersetzen. Dies verringert
die Zahl der Schweißnähte und das damit verbundene
Sicherheitsrisiko sowie den Aufwand, das Sicherheitsrisiko wiederum
zu minimieren. Das einzelne Bauteil zeichnet sich durch eine hohe
Genauigkeit und ein optimiertes Gewicht aus. Es lässt sich
problemlos mit anderen Komponenten im Fahrzeug fügen.
-
Das
erfindungsgemäße sicherheits- und gewichtsoptimierte
Bauteil aus einer maßgeschneiderten Platine ist gedacht
für die Panzerung von Kraftfahrzeugen wie zum Beispiel
gepanzerte Personenkraftwagen, insbesondere indem reguläre
Karosseriebauteile durch gepanzerte Karosseriebauteile ersetzt werden.
Die Erfindung ist hierauf jedoch nicht beschränkt. Auch
beispielsweise Schützenpanzer und militärische
Transportfahrzeuge können mit Blechdicken um die 12 mm
problemlos erfindungsgemäß gepanzert werden. Bei
Kampfpanzern wie dem Leopard können ebenfalls sicherheits-
und gewichtsoptimierte Bauteile aus einer maßgeschneiderten Platine
im Sinne der Erfindung zum Einsatz kommen. Üblicherweise
werden diese Bauteile wegen der großen Wandstärken
dann aber eher nur Teil einer Panzerung sein und nicht die gesamte
Panzerung darstellen.
-
Nachfolgend
ist die Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben.
Es zeigen
-
1 eine
gefügte maßgeschneiderte Platine (1),
-
2 eine
durch spanende Bearbeitung maßgeschneiderte Platine (2),
-
3 eine
gepatchte maßgeschneiderte Platine (3),
-
4 ein
erfindungsgemäßes Panzerungsbauteil (4)
und
-
5 ein
weiteres erfindungsgemäßes Panzerungsbauteil (5)
-
6 einen
Querschnitt durch eine gepanzerte B-Säule 6.
-
In 1 ist
schematisch eine Platine (1) dargestellt. Diese Platine
(1) besteht aus drei unterschiedlichen Bereichen (1a, 1b, 1c).
Die Bereiche (1a) und (1c) besitzen eine geringere
Wandstärke als Bereich (1b), die Wandstärke
im Bereich (1c) ist wiederum geringer als die Wandstärke
im Bereich (1a). Die Platine (1) ist aus drei
verschiedenen Platinen, die sich jeweils in ihrer Dicke unterscheiden,
mittels Laserschweißnaht gefügt worden. Alternativ
kann die Platine auch aus drei verschiedenen Platinen mit unterschiedlichen
Legierungsgehalten hergestellt sein. So lassen sich unterschiedliche
Härten und damit auch unterschiedliche Wandstärken
einstellen. Dieser Effekt kann durch ein Presshärten in
Verbindung mit einem Warmformverfahren noch verstärkt werden.
Neben dem Laserschweißen können auch andere Schweißverfahren
eingesetzt werden.
-
2 zeigt
eine einteilige dickenreduzierte Platine (2). Die Platine
(2) ist durch einen spanenden Abtrag in den Bereichen (2a)
und (2c) mit geringerer Wandstärke als im Bereich
(2b) ausgestattet. Alternativ kann die Platine auch durch
ein partielles Abwalzen oder durch ein Zug-Druckumformen oder ein Stauchen
in der Dicke reduziert sein.
-
In 3 ist
eine Patchwork Platine (3) dargestellt. Auf ein Grundblech
(3a) mit einer vorgegebenen Wandstärke wird ein
Verstärkungsblech (3b) befestigt. Das Verstärkungsblech
(3b) wird mit dem Grundblech (3a) verlötet
oder verschweißt. Die Patchworkplatine (3) wird
im ebenen Zustand hergestellt. Anschließend werden sowohl
Grundblech (3a) als auch Verstärkungsblech (3b)
gemeinsam zu einem Bauteil umgeformt, wobei die größte
Wandstärke dann im Bereich (3b) liegt.
-
(4) zeigt exemplarisch einen Schnitt durch
ein Formbauteil (4). Das Formbauteil (4) besitzt im
Bereich (20b) einen durch Formvorgänge hergestellten
Radius (20b). Um diesen Radius (20b) genauso gut
gegen Beschuss zu schützen wie die ebenen Flächen
(20a) und (20c), ist der Radius (20b)
in der Wandstärke erhöht worden, indem die Wanddicke
erhöht wurde. Als Ausgangsmaterial ist eine einteilige
Platine genommen worden, die durch spanenden Abtrag, durch partielles
Walzen oder anderweitig bereits in Bereiche mit erhöhter
(20b) und in Bereiche mit geringerer Wandstärke
(20a) und (20c) eingeteilt war. Das Bauteil (4)
ist so in Bezug auf Be schussfestigkeit und Gewicht optimiert. Außerdem
ist es einfacher und prozesssicher herzustellen.
-
5 zeigt
ein erfindungsgemäßes Panzerungsbauteil (5),
welches aus einer mehrteiligen, geschweißten oder gelöteten
Platine hergestellt wurde, welche über Bereiche (10a)
und (10c) mit geringerer Wandstärke und über
einen Bereich (10b) mit erhöhter Wandstärke
verfügt. Im Bereich (10b) befinden sich mehrere
Radien oder Biegewinkel. Die Bereiche (10a) und (10c)
stellen ebene Flächen dar, deswegen fällt die
Wandstärke in den ebenen Bereichen (10a) und (10c)
geringer aus als im Bereich (10b), der aufgrund der Radien
in der Wandstärke verdickt ist, um einen ebenso guten Schutz
gegen Beschuss zu bieten wie die ebenen Bereiche (10a)
und (10c). Nicht dargestellt ist die Variante, dass das
Bauteil (5) nicht durch Wanddickenunterschiede, sondern
durch eine mehrteilige Platine, die über unterschiedliche
Legierungsgehalte verfügt, in den Radien durch eine andere
Legierungszusammensetzung in der Wandstärke erhöht
ist.
-
6 stellt
einen Querschnitt durch eine B-Säule (6) dar.
Die hutförmige B-Säule (6) verfügt über
einen Mittelsteg (8), zwei seitliche Wangen (7) und
zwei Flansche (9). Die B-Säule (6) ist
zwischen der Fahrer- und gegebenenfalls einer Beifahrertür
so eingebaut, dass der Mittelsteg (6) nach außen
zeigt. Mittelsteg (6) und die Flansche (9) verlaufen
in etwa in einer Ebene, die sich parallel zur Karosserieverkleidung
erstreckt. Der Mittelsteg (6) und die Flansche (9)
liegen daher direkt in einer möglichen Schusslinie und
werden häufig im rechten Winkel von einem Geschoss getroffen.
Trifft das Geschoss rechtwinklig auf, nimmt es den direkten und
kürzesten Weg durch die Wand des Panzerungsbauteils. Deswegen
ist die Wandstärke t1 im Mittelsteg
(8) und den Flanschen (9) der B-Säule
(6) auf diesen größten Belastungsfall
ausgelegt. In die seitlichen Wangen (7) der B-Säule
(6) schlägt ein Geschoss grundsätzlich in
einem spitzen Winkel ein, weil die Wangen außerhalb der
direkten Schusslinie liegen. Durch das Auftreffen im spitzen Winkel
steht mehr Weg zur Verfügung, den das Geschoss beim Durchschlagen
der B-Säule (6) passieren muss, deswegen kann
die Wandstärke t2 im Bereich der
seitlichen Wangen (7) gegenüber der Wandstärke
t1 im Mittelsteg (8) und den Flanschen
(9) vermindert sein. Gleiches gilt, wenn Bereiche des Panzerungsbauteils
von anderen Einbauteilen überdeckt und so zusätzlich
gesichert sind oder wenn Geschosse grundsätzlich durch
angrenzende Bauteile von der direkten Schusslinie abgelenkt werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1052296
B1 [0003]
- - DE 2452486 C2 [0006]
- - DE 102005014298 A1 [0007, 0007]
- - DE 102004006093 B3 [0008]
- - DE 10246164 A1 [0009]
- - DE 1004966084 [0010]
- - DE 102004054795 B4 [0011]
- - DE 69707066 T2 [0012]