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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Chipkarten-Lesevorrichtung für die Aufnahme und die Kommunikation mit einer Chipkarte, insbesondere auf eine Chipkarten-Lesevorrichtung, die einfach herzustellen und problemlos mit einer Hand zu bedienen ist.
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Chipkarten erfahren eine, immer weiter zunehmende Verbreitung und werden für vielfältige Anwendungen eingesetzt. Beispiele hierfür sind Chipkarten auf denen lediglich Daten gespeichert werden, wie bei der Krankenversichertenkarte oder bei Telefonkarten, und Chipkarten, die einen eigenen Mikroprozessor aufweisen und z. B. eingegebene Daten mit auf der Chipkarte gespeicherten Daten vergleichen können, wie Bankkarten für die Verwendung mit HBCI (homebanking computer interface), bei denen eine Verifizierung der am Kartenleser eingegebenen PIN auf der Karte selbst erfolgt.
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Chipkartenleser zur Verwendung mit einem Computer, beispielsweise für Homebanking, sind nur selten in ein anderes Peripheriegerät integriert. Bekannt sind zum Beispiel Computertastaturen mit eingebautem Kartenleser. Meistens jedoch will ein Benutzer, der für eine bestimmte Anwendung einen Kartenleser benötigt, nicht deswegen eine neue Tastatur kaufen, sondern entscheidet sich für einen eigenständigen Kartenleser, der z. B. über die USB-Schnittstelle mit einem Computer verbunden werden kann.
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Üblicherweise sind derartige Kartenleser – vor allem, wenn sie keine zusätzlichen Bedienelemente wie z. B. eine Tastatur aufweisen – relativ klein und haben einen Schlitz, in den die Chipkarte eingeführt werden kann. Die Handhabung dieser Geräte erfordert dann meistens, dass der Benutzer den Kartenleser mit einer Hand ergreift und mit der anderen Hand die Chipkarte in den dafür vorgesehenen Schlitz einführt. Ein Bedienung mit nur einer Hand ist normalerweise nicht oder nur mit zusätzlichem Aufwand möglich.
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Die
DE 299 04 318 U1 offenbart ein eigenständiges Eingabegerät, bei welchem die Chipkarte schräg von oben in das Eingabegerät eingeführt wird, wodurch das Gerät von der Aufstandsfläche aus erheblichen Bauraum nach oben benötigt.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Chipkarten-Lesevorrichtung (Kartenleser) bereitzustellen, die benutzerfreundlich mit einer Hand zu bedienen ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Chipkarten-Lesevorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Eine Chipkarten-Lesevorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung hat ein Gehäuse, das eine Karten-Einführöffnung, die zum Aufnehmen der Chipkarte in die Chipkarten-Lesevorrichtung dient, und einen Karten-Auflageabschnitt auf der Außenseite des Gehäuses aufweist. Der Karten-Auflageabschnitt ist neben der Karten-Einführöffnung angeordnet, so dass die Chipkarte auf den Karten-Auflageabschnitt des Gehäuses gelegt werden und von dort in die Karten-Einführöffnung geschoben werden kann.
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Die Karten-Einführöffnung definiert eine Einführebene, d. h. eine Ebene, in der sich die Chipkarte befindet, wenn sie ordnungsgemäß in die Chipkarten-Lesevorrichtung eingeführt worden ist, so dass die Chipkarten-Lesevorrichtung die Chipkarte kontaktiert und mit ihr kommunizieren kann.
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Die Oberseite des Karten-Auflageabschnitts, d. h. die Gehäuseoberfläche im Bereich des Karten-Auflageabschnitts, definiert zumindest in einem Abschnitt neben der Karten-Einführöffnung eine Ebene. Vorzugsweise ist der Karten-Auflageabschnitt als Ganzes eine Ebene, so dass eine darauf, abgelegte Chipkarte auf ihrer ganzen Fläche auf dem Karten-Auflageabschnitt aufliegt.
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Wenn die Gehäuseoberfläche in diesem Bereich nicht glatt sein sollte, wird diese Ebene durch die Punkte definiert, auf denen die Chipkarte aufliegt, während sie in die Chipkarten-Lesevorrichtung eingeführt wird.
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Karten-Einführöffnung und Karten-Auflageabschnitt sind erfindungsgemäß so zueinander angeordnet, dass die Einführebene und die durch den Karten-Auflageabschnitt definierte Ebene im Wesentlichen zueinander parallel sind. Bevorzugterweise fallen diese beiden Ebenen zusammen, sind also koplanar.
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Dies ermöglicht es, die Chipkarte, die auf den Karten-Auflageabschnitt gelegt worden ist, in die Karten-Einführöffnung der Chipkarten-Lesevorrichtung einzuführen, ohne die Chipkarte beispielsweise zu verbiegen. Dadurch dass der Benutzer die Chipkarte nicht direkt in die Karten-Einführöffnung stecken muss, sondern sie zunächst auf dem Karten-Auflageabschnitt ablegen und sie von diesem aus in die Karten-Einführöffnung schieben kann, ist eine Bedienung der erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung mit nur einer Hand möglich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung weist der Karten-Auflageabschnitt Rippen auf, die sich in einer besonders bevorzugten Ausführungsform im Wesentlichen senkrecht zur Karten-Einführöffnung erstrecken.
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Derartige Rippen verringern die Reibung zwischen der Chipkarte und der Oberfläche des Gehäuses beim Karten-Auflageabschnitt und erleichtern somit werter das Einführen einer Chipkarte in die Karten-Einführöffnung.
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Die von dem Karten-Auflageabschnitt definierte Ebene wird in diesem Fall durch die Oberseite der Rippen, auf denen die Chipkarte aufliegt, definiert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung weist die Karten-Auflagefläche in einer Richtung senkrecht zur Karten-Einführöffnung eine Abmessung von mindestens der Hälfte einer in die Karten-Einführöffnung einzuführende Chipkarte auf.
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Dies hat zur Folge, dass eine auf den Karten-Auflageabschnitt gelegte Chipkarte nicht von diesem herunterfällt und der Benutzer sie somit nicht festhalten muss. Auch hierdurch wird die Bedienung der erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung erleichtert.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Karten-Auflagefläche in einer Richtung senkrecht zur Karten-Einführöffnung eine Abmessung von mindestens 4,5 cm auf. Damit ist diese Ausführungsform besonders für das weitverbreitete Chipkartenformat ID-1 (auch Scheckkartenformat genannt) geeignet, das beispielsweise bei EC-Karten, Telefonkarten, dem EU-Führerschein oder der Krankenversicherungskarte verwendet wird. Diese Karten haben eine Länge von 85,7 mm und eine Breite von 54 mm. Somit kann eine Chipkarte mit dem Format ID-1 so auf den Karten-Ablageabschnitt gelegt werden, die sie zu mindestens der Hälfte auf diesem aufliegt und daher nicht herunterfällt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung weist der Karten-Auflageabschnitt mindestens ein Führungselement auf. Dieses Führungselement erstreckt sich vorzugsweise senkrecht zur Karten-Einführöffnung und schließt vorzugsweise mit einem Ende der Karten-Einführöffnung ab. Dadurch wird eine Bewegung der Chipkarte während des Einführens ausschließlich in Richtung auf die Karten-Einführöffnung zu oder von dieser weg erleichtert und unterstützt.
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Ebenfalls bevorzugt wird, wenn der Karten-Auflageabschnitt zwei Führungselemente aufweist, die sich vorzugsweise senkrecht zur Karten-Einführöffnung erstrecken und die vorzugsweise mit den beiden Enden der Karten-Einführöffnung abschließen. Hierdurch wird die Bewegung der Chipkarte während des Einführens auf die Richtungen auf die Karten-Einführöffnung zu oder von dieser weg beschränkt.
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Derartige Führungselement erleichtern ebenfalls des Einführen einer Chipkarte in die erfindungsgemäße Chipkarten-Lesevorrichtung.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung weist das Gehäuse der Chipkarten-Lesevorrichtung eine Standfläche auf, die mit einer rutschfesten Oberfläche versehen ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die rutschfeste Oberfläche mindestens ein Gummielement auf.
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Eine rutschfeste Standfläche, mit der die erfindungsgemäße Chipkarten-Lesevorrichtung auf z. B. einem Tisch aufliegt oder steht, verhindert, dass die Chipkarten-Lesevorrichtung verrutscht, während der Benutzer die auf dem Karten-Auflageabschnitt liegende Chipkarte in die Karten-Einführöffnung schiebt. Da der Benutzer dabei die Chipkarte normalerweise nur von oben anfasst und somit Druck auf die Chipkarte und damit auf die Chipkarten-Lesevorrichtung nach unten ausübt, wird die von der rutschfesten Oberfläche verursachte Haftreibung noch verstärkt.
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Die Standfläche der erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung kann über ihre gesamte Fläche mit einer rutschfesten Oberfläche versehen sein oder auch nur in einem oder mehreren Teilbereichen. Beispielsweise kann die gesamte Fläche der Standfläche mit einer Gummibeschichtung versehen sein oder es könne an mehreren Punkten auf der Standfläche (vorzugsweise nahe deren Ecken) Gummistopper angebracht sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung weist die Chipkarten-Lesevorrichtung mindestens ein optisches Anzeigeelement auf.
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Dieses optische Anzeigeelemente (z. B. LED, Display) kann den Benutzer über den Status der Chipkarten-Lesevorrichtung informieren. Beispielsweise kann über ein optisches Anzeigeelement angezeigt werden, ob eine Chipkarte ordnungsgemäß so in die Chipkarten-Lesevorrichtung eingeführt wurde, dass sie von den Kontakten der Chipkarten-Lesevorrichtung kontaktiert wird. Ein optisches Anzeigeelement kann auch anzeigen, ob ein Lese- und/oder ein Schreibvorgang zwischen Chipkarten-Lesevorrichtung und Chipkarte stattfindet. Weiterhin kann ein optisches Anzeigeelement dafür verwendet werden, dem Benutzer anzuzeigen, dass er die Chipkarte aus der Chipkarten-Lesevorrichtung entfernen kann, z. B. weil ein Lese- und/oder Schreibvorgang abgeschlossen ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung weist die Chipkarten-Lesevorrichtung mindestens einen akustischen Signalgeber auf.
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Durch einen akustischen Signalgeber (z. B. Lautsprecher, Piezosignalgeber) kann eine Information des Benutzers, beispielsweise über einen abgeschlossenen Lese- und/oder Schreibvorgang erfolgen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung weist die Chipkarten-Lesevorrichtung eine Einrichtung für die drahtlose Kommunikation mit einer Chipkarte auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Einrichtung für die drahtlose Kommunikation mit einer Chipkarte eine Antenne auf, die innerhalb des Gehäuses unter dem Karten-Auflageabschnitt angeordnet ist.
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Somit ist eine erfindungsgemäße Chipkarten-Lesevorrichtung auch in der Lage, mit kontaktlosen Chipkarten mittels eines Funkprotokolls zu kommunizieren. Weiterhin kann eine solche erfindungsgemäße Chipkarten-Lesevorrichtung auch mit Chipkarten, die sowohl kontaktlos als auch kontaktbehaftet angesprochen werden können, verwendet werden.
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Die Anordnung der Antenne unterhalb des Karten-Auflageabschnitts ermöglicht eine optimale Verbindung zwischen Chipkarten-Lesevorrichtung und Chipkarte, wenn die Chipkarte auf dem Karten-Auflageabschnitt aufliegt.
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Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend eingehend erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung von oben;
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2 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung nach 1 von unten;
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3 einen Querschnitt durch die Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung nach 1; und
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4 eine Vergrößerung des in 3 mit „B” bezeichneten Ausschnitts.
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In den 1–4 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Chipkarten-Lesevorrichtung dargestellt. Die Chipkarten-Lesevorrichtung besitzt ein Gehäuse (1), an dessen einem Ende ein Kabel (9) befestigt ist, über das die Chipkarten-Lesevorrichtung an einen Computer angeschlossen werden kann.
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Der Karten-Auflageabschnitt (3) ist gegenüber dem übrigen Gehäuse (1) vertieft ausgebildet, so dass das Gehäuse (1) an zwei Seiten des Karten-Auflageabschnitts (3) führungselemente (5) ausbildet, die ein Verschieben einer auf dem Karten-Auflageabschnitt (3) liegenden Chipkarte nur entlang dieser Führungselemente (5) zulassen.
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Unmittelbar neben dem Karten-Auflageabschnitt (3) ist eine Karten-Einführöffnung (2) angeordnet, in die eine Chipkarte, die auf der Oberseite (Oberfläche)(4) des Karten-Auflageabschnitts liegt, eingeschoben O werden kann.
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Die Karten-Einführöffnung (2) definiert zusammen mit den elektronischen Kontakten (10) und den Auflagerippen (8) im Inneren des Gehäuses (1) eine Ebene, in der sich eine in die Chipkarten-Lesevorrichtung eingeschobene Chipkarte befindet.
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Wie in 3 und der Vergrößerung in 4 zu sehen ist, ist die so definierte Einführebene parallel zu der Ebene angeordnet, die durch die Oberfläche (4) des Karten-Auflageabschnitts (3) gebildet wird. Dadurch kann eine auf dem Karten-Auflageabschnitt liegende Chipkarte problemlos in die Karten-Einführöffnung der Chipkarten-Lesevorrichtung geschoben werden.
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Die im Inneren des Gehäuses angeordneten Auflagerippen (8) dienen zur Unterstützung der in die Karten-Einführöffnung (2) eingeschobenen Chipkarte und stellen sicher, dass eine in die Karten-Einführöffnung (2) eingeschobene Chipkarte mit ihren Kontaktflächen die elektronischen Kontakte (10) der Chipkarten-Lesevorrichtung berührt.
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Um das Einschieben einer auf dem Karten-Auflageabschnitt (3) liegenden Chipkarte in die Karten-Einführöffnung (2) zu erleichtern, sind die der Karten-Einführöffnung (2) zugewandten Ecken der Auflagerippen (8) abgeschrägt, so dass die Chipkarte während des Einschiebens nicht an diesen Ecken hängen bleiben kann.
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Die in 2 zu sehende Standfläche (6) der Chipkarten-Lesevorrichtung ist mit Aussparungen (11) zum Anbringen von Gummistoppern versehen, die ein Verrutschen der Chipkarten-Lesevorrichtung während des Einschiebens einer Chipkarte in die Karten-Einführöffnung (2) verhindern. Diese Gummistopper werden in die Aussparungen (11) eingeklebt.
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Die Chipkarten-Lesevorrichtung besitzt weiterhin ein optisches Anzeigeelement (7), das aufleuchtet, wenn eine Chipkarte ordnungsgemäß in die Karten-Einführöffnung eingeführt wurde, so dass die Kontakte (10) der Chipkarten-Lesevorrichtung die Kontaktflächen der Chipkarte berühren und die Chipkarten-Lesevorrichtung somit mit der Chipkarte kommunizieren kann. Das optische Anzeigeelement (7) ist ein lichtleitendes Element, das das von einer Leuchtdiode erzeugte Licht zu einer Öffnung im Gehäuse (1) leitet.
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Auf der Oberfläche (4) des Karten-Auflageabschnitts (3) ist eine Wiedergabe der Kontaktflächen einer Chipkarte dargestellt. Diese soll dem Benutzer einen Hinweis geben, in welcher Orientierung eine Chipkarte auf den Karten-Auflageabschnitt (3) aufgelegt werden muss (nämlich mit den Kontaktflächen nach oben und zur Karten-Einführöffnung hin), damit nach dem Einschieben der Chipkarten in die Karten-Einführöffnung (2) die Kontaktflächen der Chipkarte die Kontakte (10) der Chipkarten-Lesevorrichtung berühren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Karten-Einführöffnung
- 3
- Karten-Auflageabschnitt
- 4
- Oberseite des Karten-Auflageabschnitts
- 5
- Führungselemente
- 6
- Standfläche
- 7
- optisches Anzeigeelement
- 8
- Auflagerippen
- 9
- Kabel
- 10
- Kontakte
- 11
- Aussparungen