DE102007038360A1 - Crashsicherung eines Lehneneinstellbeschlages - Google Patents

Crashsicherung eines Lehneneinstellbeschlages Download PDF

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DE102007038360A1
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Abstract

Die Erfindung betrifft Lehneneinstellbeschlag (10) für Fahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze, der mindestens zwei um eine Beschlagachse (A) für unterschiedliche Neigungseinstellungen einer Rückenlehne (14) und/oder eines Sitzteiles angeordnete relativ zueinander winkeleinstellbare Beschläge (16, 18) umfasst.
Es ist vorgesehen, dass die mindestens zwei Beschläge (16, 18) im Crashfall durch mindestens ein die Beschläge (16, 18) durchgreifendes Sicherungselement (22) gegen Verdrehen gesichert werden, wobei das mindestens eine Sicherungselement (22) die mindestens zwei Beschläge (16, 18) durchgreift, wenn ein Auslösemechanismus das mindestens eine Sicherungselement (22) aktiviert oder ein Auslösemechanismus das mindestens eine Sicherungselement (22) aktiviert, nachdem eine Crash-Sensorik den angeschlossenen Auslösemechanismus freigibt.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Lehneneinstellbeschlag mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
  • Fahrzeugsitze für Kraftfahrzeuge bestehen im Allgemeinen aus einem Sitzteil und einer Rückenlehne. Insbesondere bei Vordersitzen sind die Rückenlehne und das Sitzteil mit einer Verstellvorrichtung zur Verstellung des Neigungswinkels der Rückenlehne gegenüber dem Sitzteil verbunden. Dabei erzeugen die auf die Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes wirkenden Kräfte ein entsprechendes Biegemoment auf die Lehnenverstelleinrichtung und auf die Rückenlehne, besonders in dem Bereich der Anbindung an die Lehnenverstellvorrichtung. Aus Sicherheitsgründen sind dabei extrem hohe Belastungen zur berücksichtigen, wie sie im Falle einer Fahrzeugkollision (Crash) in Form eines Front- oder Heckaufpralles auftreten. Um diese Belastungen zu berücksichtigen haben sich mehrere Hersteller von Lehneneinstellbeschlägen bereits die Aufgabe gestellt, Beschläge zu schaffen, die ein hohes Lastaufnahmevermögen aufweisen, so dass diese Beschläge den gestellten Sicherheitsanforderungen gerecht werden.
  • In diesem Zusammenhang sind die Patentschriften DE 37 23 204 C2 und die WO 96/18519 sowie die DE 102 47 207 A1 bekannt geworden.
  • Die Lasten, die insbesondere im Crashfall beispielsweise bei Gurtintegralsitzen auftreten, können die Lastaufnahmefähigkeit des bekannten Lehneneinstellbeschlages der WO 96/18519 überschreiten, so dass ein Versagen nicht auszuschließen ist.
  • Zwar ist es durch die DE 37 23 204 A1 bei einem anderen Einstellmechanismus, beispielsweise in Form eines Taumelgetriebes, bekannt, mehrfach den Beschlag jeweils in Richtung der Sitzränder und mithin in Doppelanordnung an der Beschlagachse vorzusehen; allein die Übertragung der dahingehenden Doppelanordnung auf einen Lehneneinstellbeschlag nach der WO 96/18519 A1 hätte immer noch nicht den gewünschten Erfolgt, da die kontinuierliche Einstellmöglichkeit bei dieser bekannten Anordnung schräge Flanken von Rastelement und Rastöffnung erfordert. Bei dem dort ausgeführten gleitenden Übergang der Rastelemente zwischen Nichteingriff und vollem Eingriff soll eine höhere Lastaufnahmefähigkeit erreicht werden, jedoch können die Rastelemente aufgrund der nicht selbsthemmenden Schrägflächen aus ihrem Eingriff gedrängt werden.
  • Diese Nachteile wurden durch die Entwicklung eines Taumelantriebes nach der DE 197 05 575 C2 überwunden. Durch einen Lehneneinstellbeschlag mit zwei um die Beschlagachse für unterschiedliche Lehneneinstellungen relativ zueinander winkeleinstellbaren Beschlagteilen, die einen ersten Teilbeschlag miteinander bilden und von denen der eine konzentrisch zur Beschlagachse über einen Winkel von 360° verteilt angeordnete Rastöffnung und der andere mit Eingriffsspiel in diese Rastöffnungen eingreifbar gehaltene Rastelemente aufweist, welche in einem größeren Teilungswinkel als die Rastöffnungen angeordnet sind, wobei immer zumindest ein Rastelement im Eingriff mit einer Rastöffnung ist, sowie mit einer Betätigungsvorrichtung für die Rastelemente wird erreicht, dass eine um den Winkel α unterschiedliche Stellung der die einzelnen Teilbeschläge bildenden Beschlagteile zueinander gegeben ist, indem ein Beschlagteil des einen Teilbeschlages um diesen Teil verschwenkt ist. Der jeweilige Teilbeschlag kann dabei Stellungen einnehmen, bei denen er spielfrei ist oder bei denen er Spiel aufweist. Durch den Einsatz eines weiteren Teilbeschlages, der eine um den vorgebbaren Winkel α unterschiedliche Winkelstellung gegenüber diesem anderen Teilbeschlag aufweist, ist gewährleistet, dass bei spielfreier Raststellung des einen Teilbeschlages der andere Teilbeschlag in spielbehafteter Zwischenstellung ist.
  • Kommt es nun beispielsweise im Crashfall zu großen aufzunehmenden Lasten an dem Lehneneinstellbeschlag, übernimmt zunächst der spielfrei gehaltene Teilbeschlag unmittelbar diese auftretende Last, wobei bei einer eventuell sich abzeichnenden plastischen Verformung dieses Beschlages unter dem Auftreten der hohen Beschleunigungs- oder Verzögerungskraft der zweite Teilbeschlag unter Aufgabe des vorgegebenen Spieles in die wirksame sperrende Stellung gelangt und den ersten Teilbeschlag bei einem etwaigen Versagen wirksam entlastet. Aufgrund des vorgesehenen Eingriffspieles kommt es mithin seltener zu einer schädlichen Beeinflussung der beiden Teilbeschläge untereinander, beispielsweise durch ein gegenseitiges Verklemmen, bei dem Rastelemente nicht in Eingriff mit den hierfür vorgesehenen Rastöffnungen wären.
  • Die näher erläuterten Beschläge der Patentschrift DE 197 05 575 C2 und die der DE 102 47 207 A1 haben sich zwar bewährt, jedoch sind sie recht kompliziert aufgebaut und teuer und bei einer sehr hohen Crashbelastung ist ein ungewolltes „Abrollen" der zueinander beweglichen Beschlagteile nicht immer sicher verhinderbar beziehungsweise ist die „Aufbiegesicherheit” der Beschlagteile quer zur im Crashfall wirkenden Kraft ebenfalls nicht vollständig gegeben, obwohl Beschlagoberteil und Beschlagunterteil nach diesem Stand der Technik in bestimmten Bereichen eine Art Überdeckung aufweisen um die „Aufbiegesicherheit" gewährleisten zu können.
  • Es ist die Aufgabe der Erfindung einen Lehneneinstellbeschlag anzubieten, der ein hohes Lastaufnahmevermögen aufweist und die relativ zueinander beweglichen Lehnenbeschlagteile von herkömmlichen Fahrzeugsitzen aber auch von Gurtintegralsitzen insbesondere beim Auftreten von sehr hohen Crashkräften gegen „Abrollen" und/oder „Aufbiegen" schützt.
  • Der Gedanke soll in einfacher aufgebauten Lehnenbeschlägen und in weiter entwickelten Lehnenbeschlägen, wie sie beispielsweise in der Patentschrift DE 197 05 575 C2 oder der DE 102 47 207 A1 beschrieben sind, realisierbar sein, wobei zum Einen – bei einfacheren Typen – von Lehnenbeschlägen die Schutzfunktion bereits bei kleineren Kraftspitzen eines Crashs eintreten soll und bei Anderen – komplizierteren – Typen von Lehnenbeschlägen, die an sich bereits höhere Kräfte aufzunehmen vermögen, die zusätzliche Sicherung gegen „Abrollen" und „Aufbiegen" im Crashfall erst bei höheren Kraftspitzen wirksam werden muss und soll.
  • Die Aufgabe beinhaltet auch den Gedanken, dass der neue Lehneneinstellbeschlag für alle Beschlagtypen, wie Rast- und Drehbeschläge oder Taumelgetriebe, realisierbar sein soll.
  • Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Lehneneinstellbeschlag mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 mindestens zwei Beschläge aufweist, die im Crashfall durch mindestens ein die Beschläge durchgreifendes Sicherungselement gegen Verdrehen sicherbar sind, wobei das mindestens eine Sicherungselement die mindestens zwei Beschläge dann durchgreift, wenn ein Auslösemechanismus das mindestens eine Sicherungselement aktiviert oder ein Auslösemechanismus das mindestens eine Sicherungselement aktiviert nachdem eine Crash-Sensorik den angeschlossenen Auslösemechanismus freigibt.
  • Damit das Sicherungselement die Beschläge durchgreifen kann, weisen die mindestens zwei Beschläge in mindestens einer Position relativ zueinander übereinander liegende, korrespondierende, Öffnungen auf, in die das aktivierte Sicherungselement eingreifen kann.
  • Lehneneinstellbeschläge weisen im Allgemeinen zwei Beschlagteile auf, jedoch sind in einigen Lösungen auch Beschlagteile in Teilbeschläge untergliedert, so dass sich teilweise mehrere Beschlagteile relativ zueinander bewegen können. In einem solchen Fall, wie beispielsweise in der DE 197 05 575 C2 beschrieben, kann das Sicherungselement auch mehr als zwei Beschlagteile zu Sicherung des Lehneneinstellbeschlages in einer vorgebaren Position durchgreifen. Auf einen solchen Fall wird in der Beschreibung im Zusammenhang mit der Beschreibung der 1A, 1C und 3A, 3B noch näher eingegangen.
  • In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Sicherungselement ein Sicherungsstift oder ein Sicherungsbolzen oder dergleichen.
  • Bevorzugt kommt ein Auslösemechanismus mit einem mechanischen, pneumatischen, hydraulischen oder pyrotechnischen Antrieb zum Einsatz, wobei in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung das Sicherungselement bereits in oder an einer Öffnung eines der mindestens zwei Beschlagteile angeordnet ist.
  • Der Auslösemechanismus mit dem mechanischen, pneumatischen, hydraulischen oder pyrotechnischen Antrieb kann in einer ersten Ausführungsvariante derart ausgelegt sein, dass das Sicherungselement bereits die Öffnung des mindestens einen ersten Beschlages durchgreift beziehungsweise an dieser anliegt und unabhängig vom Crashfall bereits aktiviert ist, um im Crashfall zum Zeitpunkt der übereinander liegenden, korrespondierenden Öffnungen ein Durchgreifen des Sicherungselementes durch den mindesten einen weiteren zweiten Beschlag zu ermöglichen, so dass der Lehneneinstellbeschlag gegen Verdrehen gesichert werden kann.
  • Der Auslösemechanismus mit dem mechanischen, pneumatischen, hydraulischen oder pyrotechnischen Antrieb wird in einer zweiten Ausführungsvariante derart ausgelegt, dass das Sicherungselement bereits mindestens den ersten Beschlag in seiner Öffnung durchgreift beziehungsweise an dieser anliegt aber erst abhängig vom Crashfall durch die angeschlossene Crash-Sensorik aktiviert wird, um im Crashfall zum Zeitpunkt der übereinander liegenden, korrespondierenden Öffnungen und der durch die Crash-Sensorik freigegebene Auslösemechanismus ein Durchgreifen des Sicherungselementes durch den mindestens einen weiteren, zweiten Beschlag zu ermöglichen, so dass auch hier der Lehneneinstellbeschlag gegen Verdrehen in einer vorgebbaren Position – nämlich dort wo die korrespondierenden Öffnungen übereinander liegen – sicherbar ist.
  • Unabhängig von der ersten oder zweiten Ausführungsvariante ist der Lehneneinstellbeschlag durch diese Lösungen zusätzlich zu dem jeweiligen Kräfteaufnahmevermögen der relativ zueinander beweglichen Beschlagteile gegen ungewolltes „Abrollen" gesichert.
  • Zur Realisierung der Aufbiegesicherheit schlägt die Erfindung ferner in einer weiteren Ausgestaltung, selbstverständlich für beide Ausführungsvarianten anwendbar, vor, dass das Sicherungselement eine geometrische Form aufweist, die nachdem eine Sicherung der mindestens zwei Beschlagteile gegen Verdrehen erfolgt ist, die Beschlagteile ebenfalls gegen Aufbiegen in eine orthogonal zu den Crashkräften wirkenden Richtung sichert. Dies wird erreicht, indem das Sicherungselement an seinem die mindestens zwei Beschläge hintergreifenden Ende eine Aufweitung aufweist, wobei im Beschreibungsteil noch näher auf diese Lösung eingegangen wird.
  • Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
  • 1A eine perspektivische Lehnenbeschlagsanordnung nach dem Stand der Technik;
  • 1B eine schematisierte Darstellung eines Lehnenbeschlages in einer ersten Bauart gemäß des linken Lehnenbeschlages der 1A;
  • 1C eine schematisierte Darstellung eines Lehnenbeschlages in einer zweiten Bauart gemäß des rechten Lehnenbeschlages der 1A;
  • 2A eine schematische Seitenansicht einen Lehnenbeschlages der ersten Bauart;
  • 2B einen Schnitt A-A durch den Lehnenbeschlag der 2A mit Darstellung einer erfindungsgemäßen Crashsicherung;
  • 3A eine schematische Seitenansicht eines Lehnenbeschlages der zweiten Bauart;
  • 3B einen Schnitt B-B durch den Lehnenbeschlag der 3A mit Darstellung der erfindungsgemäßen Crashsicherung und
  • 4 die Crashsicherung in einer Ausbildung zum Schutz gegen „Aufbiegen" des Lehnenbeschlages.
  • 1 zeigt in perspektivischer Draufsicht eine Lehnenbeschlaganordnung, wobei – in Blickrichtung auf die 1 gesehen – rechts dargestellt ein Lehneneinstellbeschlag 10 gezeigt ist der zu den komplizierteren Typen von Lehneneinstellbeschlägen 10 gehört und die an sich bereits höhere Kräfte aufzunehmen vermögen, die jedoch beim Überschreitend dieser Kräfte keine zusätzliche Sicherung gegen „Abrollen" und „Aufbiegen" aufweisen.
  • Auf der linken Seite der 1 ist gegenüberstellend ein herkömmlicher Lehneneinstellbeschlag 10 dargestellt, der zu einfacheren und damit kostengünstigeren Typen von Lehnenbeschlägen 10 zählt, wobei hier ein „Abrollen" und „Aufbiegen" bereits bei kleineren Kraftspitzen eines Crashs eintritt, wobei diese negativen Eigenschaften bei einem einfacheren Lehneneinstellbeschlag 10 bereits bei geringeren Kräfte auftreten. Auch hierfür soll durch die Erfindung eine Verbessung erreicht werden.
  • Die erfindungsgemäße Lösung ist für Beschlagtypen, wie Rast- und Drehbeschläge oder Lehneneinstellbeschläge mit Taumelgetriebe einsetzbar. Insbesondere ist die Lösung auch für Gurtintegralsitze einsetzbar, bei denen das Gurtrückhaltesystem integrierter Bestandteil des gesamten Fahrzeugsitzes (nicht dargestellt) ist.
  • Die 1A und die zugehörige 1C zeigen den näheren Aufbau der für die Erfindung wesentlichen Bauteile des rechts in 1A dargestellten Lehneneinstellbeschlages 10. Dieser weist zwei um eine Beschlagachse A relativ zu einander schwenkbaren Beschlagteilen 16, 18 auf, wobei die Beschlagteile 16, 18 aus mehreren Teilbeschlägen 16A, 166 beziehungsweise 18A, 18B aufgebaut sind. Der erste Teilbeschlag 16 ist gemäß 1C aus einem ersten Beschlagteil 16A und einem zweiten Beschlagteil 16B aufgebaut. Der zweite Teilbeschlag 18 weist ebenfalls, wie 1C zeigt, ein erstes Beschlagteil 18A und ein zweites Beschlagteil 18B auf.
  • Der rechts dargestellte Lehneneinstellbeschlag in den 1A und 1C weist ferner ein Sitzunterteil und eine Rückenlehne 12, 14 auf, wobei das Sitzunterteil 12 an die zweiten Beschlagteile 16B, 18B des ersten Teilbeschlages 16 beziehungsweise zweiten Teilbeschlages 18 angebunden ist. Analog dazu ist die Rückenlehne 14 an den ersten Beschlagteilen 16A, 18A des ersten Teilbeschlages 16 beziehungsweise des zweiten Teilbeschlages 18 angebunden.
  • Durch weitere zwischen den Teilbeschlägen 16, 18 angeordnete Bauteile, die für die Erfindung jedoch nicht wesentlich sind, sind nun die Beschlagteile 16A, 18A mit der daran angebundenen Rückenlehne 14 relativ zu den Beschlagteilen 16B, 18B mit dem daran angeordneten Sitzunterteil 12 beweglich angebunden und übernehmen somit eine Verstellung der Rückenlehne 14 und/oder des Sitzteiles 12 relativ zueinander.
  • Der in 1C schematisch dargestellte Lehneneinstellbeschlag 10 weist, wie leicht zu erkennen ist, insgesamt vier Beschlagteile 16A, 16B und 18A, 18B auf. Die nicht näher dargestellten Bauteile sichern bereits, wie in der Einleitung beschrieben, bei Auftreten von hohen Kräften im Crashfall (Front- beziehungsweise Heckcrash) den Lehneneinstellbeschlag 10 gegen ungewolltes Abrollen und, jedoch nicht explizit dargestellt, es sind auch Überdeckungen zwischen den Beschlägen 16, 18 vorgesehen, die ein „Aufbiegen" der Beschlagteile 16A, 16B, 18A, 18B orthogonal zur jeweiligen Kraftrichtung verhindern.
  • 1B im Zusammenhang mit der linken Darstellung der 1A zeigt einen Lehneneinstellbeschlag 10 in einer einfacheren Ausführung mit zwei Beschlägen 16, 18, an die jeweils analog zu 1C das Sitzunterteil 12 beziehungsweise die Rückenlehne 14 angebunden ist. Bei diesen meist einfacheren Lehneneinstellbeschlägen 10 ist es bereits wie vorne beschrieben bei geringeren auftretenden Crashkräften der Fall, dass ein ungewolltes „Abrollen" beziehungsweise „Aufbiegen" des Lehneneinstellbeschlages 10 erfolgt.
  • Sowohl in 1B als auch in 1C ist mit Bezugszeichen A-A beziehungsweise B-B eine Schnittebene gezeigt, deren Position in 2A beziehungsweise 3A dargestellt ist.
  • Die 2A beziehungsweise 3A zeigen jeweils eine Seitenansicht auf einen Lehneneinstellbeschlag 10 gemäß den 1A, 1B beziehungsweise 1A, 1C.
  • Die 2B zeigt den Schnitt A-A durch den Lehneneinstellbeschlag 10 im Bereich einer Stiftachse B, wobei der Stift 22 den ersten Beschlag 16 beziehungsweise den zweiten Beschlag 18 mittels in diesen Beschlägen 16, 18 angeordneten Öffnungen 20 durchgreift. Wie in 2A angedeutet ist, liegen die Beschläge 16, 18 bei der Verstellung der Rückenlehen 14 gegenüber dem Sitzunterteil 12 nicht in jeder Position in Überdeckung, so dass der Stift 22 die Beschläge 16, 18 nur durchgreifen kann, wenn bei der Relativbewegung der Beschläge 16, 18 eine Überdeckung der Öffnungen 20 erfolgt.
  • Deshalb ist der Stift 22 auch in einer Ausgangsposition vor den Öffnungen 20 beider Beschläge 16, 18 angeordnet oder durchgreift je nach Wirkrichtung bereits einen der Beschläge 16, 18 (nicht dargestellt).
  • Zu dem Lehneneinstellbeschlag 10 gehört zusätzlich ein nicht dargestellter Auslösemechanismus, der mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch derart ausgelegt ist, so dass, so bald die Öffnungen 20 der Beschläge 16, 18 übereinander liegen der Stift beziehungsweise das Sicherungselement 22 beide Beschläge 16, 18 durchgreift.
  • Hierbei bietet sich in einer ersten Ausführungsvariante an, das der Auslösemechanismus mit dem schematischen, pneumatischen oder hydraulischen Antrieb derart ausgelegt ist, dass das Sicherungselement 22 bereits die Öffnung 20 oder die Öffnungen 20 eines der Beschläge 16 oder 18 durchgreift ohne dass ein Crashfall vorliegt, wobei der Auslösemechanismus bereits aktviert ist, um beim Übereinanderliegen der korrespondierenden Öffnungen 20 ein Durchgreifen des Sicherungselementes 22 zu bewerkstelligen und den Lehneneinstellbeschlag 10 gegen Verdrehen zu sichern.
  • In einer zweiten Ausführungsvariante besteht die Möglichkeit die Aktivierung des Auslösemechanismus abhängig von einem Crashfall, durch eine nicht dargestellte angeschlossenen Crashsensorik zu aktivieren, um im Crashfall ebenfalls zum Zeitpunkt der übereinander liegenden, korrespondierenden Öffnungen 20 oder kurz vor diesem Zeitpunkt den bereits nun durch die Crashsensorik aktivierten freigegebenen Auslösemechanismus zu nutzen um ein Durchgreifen des Sicherungselementes 22 durch mindestens zwei Beschläge 16, 18 zu ermöglichen, so dass der Lehneneinstellbeschlag 10 gegen Verdrehen in einer vorgebbaren Position sicherbar ist.
  • Für die zweite Ausführungsvariante gilt, dass hier auch ein gegebenenfalls pyrotechnischer Antrieb einsetzbar ist, der zum vorgegebenen Zeitpunkt durch die angeschlossene Crashsensorik den Auslösemechanismus aktiviert. Das Sicherungselement 22 wird vom Auslösemechanismus angesprochen und aktiviert.
  • Die Position der übereinander liegenden, korrespondierenden Öffnungen 20 ist innerhalb des Lehneneinstellbeschlages 10 so wählbar, dass ein Durchgreifen erst dann ermöglicht wird, wenn eine vorgegebene Position erreicht ist. Diese Position wird vorzugsweise im vorderen beziehungsweise hinteren Bereich des Verstellweges des Lehneneinstellbeschlages 10 liegen. Mehrere übereinander liegende, korrespondierende Öffnungen 20 sind anordbar.
  • Die 3A und 3B zeigen eine Lösung analog zu der in den 2A, 2B beschriebenen Lösung, wobei hier durch die kompliziertere Ausführung des Lehneneinstellbeschlages 10 vier Teilbeschläge 16A, 16B, 18A, 18B angeordnet sind, wobei auf der linken Seite der erste Teilbeschlag 16 und auf der rechten Seite der zweite Teilbeschlag 18 angeordnet ist.
  • Gemäß 1C im Zusammenhang mit 3B wird klar, dass das Sicherungselement 22 hier nicht, wie dargestellt, alle Teilbeschläge 16A, 16B, 18A, 18B durchgreifen muss, sondern mindestens zwei Teilbeschläge – je nach Wirkrichtung also 16A, 16B beziehungsweise 18A, 18B – durchgreifen muss um den Lehneneinstellbeschlag 10 gegen Verdrehen zu sichern.
  • Analog zu der Beschreibung der 2A und 2B kann das Sicherungselement 22, der Sicherungsstift 22 oder dergleichen hierbei bereits einen Teilbeschlag 16A, 18A durchgreifen und wird je nach Aktivierungszeitpunkt und übereinanderliegen der Öffnungen 20 auch einen zweiten Teilbeschlag, beispielsweise 16B oder 18B zu durchgreifen, um die Teilbeschläge 16, 18 gegen Verdrehen zu sichern.
  • Selbstverständlich ist auch die in 3B dargestellte Lösung denkbar, nämlich dass die Öffnungen 20 in allen Teilbeschlägen 16A, 16B, 18A, 18B vorgehalten werden, wodurch natürlich höhere Kräfte innerhalb des zu sichernden Crashfalles aufgenommen werden können.
  • Die beiden beschriebenen Ausführungsvarianten hinsichtlich der Antriebsmöglichkeiten, die in Bezug auf die 2A und 2B bereits näher erläutert worden sind, sind selbstverständlich auch für die 3A und 3B anwendbar.
  • 4 zeigt abschließend die geometrische Ausgestaltung des Sicherungselementes 22, hier des Sicherungsstifts, mit einer Aufweitung 24 in dem Bereich, in dem der Sicherungsstift 22 nach Durchgreifen der Teilbeschläge 16, 18 in seinem einen Endbereich eine Aufweitung 24 besitzt.
  • Der Beginn der Aufweitung 24 ist abhängig von der Anzahl der Beschläge 16, 18 beziehungsweise Teilbeschläge 16A, 16B, 18A, 18B und somit der Breite des Lehneneinstellbeschlages 10.
  • Die Öffnungen 20 in den Teilbeschlägen 16, 18 sind so ausgelegt, dass das Sicherungselement 22 trotz der Aufweitung 24 ein Durchgreifen des Sicherungselementes 22 ermöglicht. Im Crashfall kommt es jedoch zu einer entgegengesetzten Kraftentfaltung der Beschläge 16, 18 beziehungsweise Teilbeschläge 16A, 18A und 16B, 18B, so dass die Aufweitung des Sicherungselementes 22 zu einer Klemmung der Beschläge 16, 18 beziehungsweise der aus Teilbeschlägen 16A, 18A und 16B, 18B aufgebauten Beschläge 16, 18 führt. Diese Lösung hat den Vorteil, dass im Crashfall die Beschlagteile 16, 18 quer zur Wirkrichtung der im Crashfall auftretenden Kräfte die Teilbeschläge 16A, 18A und 16B, 18B gegen „Aufbiegen" gesichert werden.
  • Abschließend sei erwähnt, dass der nicht dargestellte Auslösemechanismus mit dem mindestens einen Sicherungselement 22 auch mehrfach in einem Lehneneinstellbeschlag 10 integriert beziehungsweise angeordnet sein kann und die Crash-Sensorik mindestens einen oder je nach sensierten Crashkräften und/oder Crashrichtungen dieses mindestens eine oder mehrere Sicherungselement/e 22 die Beschläge 16, 18 oder Teilbeschläge 16A, 18A beziehungsweise 16B, 18B des Lehneneinstellbeschlages 10 durchgreifen kann.
  • 10
    Lehneneinstellbeschlag
    12
    Sitzunterteil
    14
    Rückenlehne
    16
    erster Teilbeschlag
    16A
    erstes Beschlagteil des ersten Teilbeschlages
    16B
    zweites Beschlagteil des ersten Teilbeschlages
    18
    zweiter Teilbeschlag
    18A
    erster Beschlagteil des zweiten Teilbeschlages
    18B
    zweiter Beschlagteil des zweiten Teilbeschlages
    20
    Öffnungen
    22
    Stift
    24
    Aufweitung
    A
    Beschlagachse
    B
    Stiftachse
    A-A
    Schnitt A-A
    B-B
    Schnitt B-B
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 3723204 C2 [0003]
    • - WO 96/18519 [0003, 0004]
    • - DE 10247207 A1 [0003, 0008, 0010]
    • - DE 3723204 A1 [0005]
    • - WO 96/18519 A1 [0005]
    • - DE 19705575 C2 [0006, 0008, 0010, 0014]

Claims (8)

  1. Lehneneinstellbeschlag (10) für Fahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze, der mindestens zwei, um eine Beschlagachse (A) für unterschiedliche Neigungseinstellungen einer Rückenlehne (14) und/oder eines Sitzteiles, angeordnete relativ zueinander winkeleinstellbare Beschläge (16, 18) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Beschläge (16, 18) im Crashfall durch mindestens ein die Beschläge (16, 18) durchgreifendes Sicherungselement (22) gegen Verdrehen gesichert werden, wobei das mindestens eine Sicherungselement (22) die mindestens zwei Beschläge (16, 18) durchgreift, wenn • ein Auslösemechanismus das mindestens eine Sicherungselement (22) aktiviert oder • ein Auslösemechanismus das mindestens eine Sicherungselement (22) aktiviert nachdem eine Crash-Sensorik den angeschlossenen Auslösemechanismus freigibt.
  2. Lehneneinstellbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Beschläge (16, 18) in mindestens einer Position relativ zueinander übereinander liegende, korrespondierende Öffnungen (20) aufweisen, in die das aktivierte Sicherungselement (22) eingreift.
  3. Lehneneinstellbeschlag nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (22) ein Sicherungsstift oder ein Sicherungsbolzen oder dergleichen ist.
  4. Lehneneinstellbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösemechanismus einen mechanischen, pneumatischen, hydraulischen oder pyrotechnischen Antrieb aufweist und das Sicherungselement (22) bereits in oder an einer Öffnung (20) eines der mindestens zwei Beschlagteile (16, 18) angeordnet und vorgehalten ist.
  5. Lehneneinstellbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösemechanismus mit dem mechanischen oder pneumatischen oder hydraulischen Antrieb derart ausgelegt ist, dass das Sicherungselement (22) bereits die Öffnung (20) des mindestens einen ersten Beschlag (16, 18) durchgreift beziehungsweise an dieser anliegt und unabhängig vom Crashfall bereits aktiviert ist und im Crashfall zum Zeitpunkt der übereinander liegenden, korrespondierenden Öffnungen (20) und Durchgreifen mindestens eines weiteren zweiten Beschlages (16, 18) gegen Verdrehen sichert.
  6. Lehneneinstellbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösemechanismus mit dem mechanischen, pneumatischen, hydraulischen oder pyrotechnischen Antrieb derart ausgelegt ist, dass das Sicherungselement (22) bereits die Öffnung (20) des mindestens einen ersten Beschlag (16, 18) durchgreift beziehungsweise an dieser anliegt aber erst abhängig vom Crashfall und der angeschlossenen Crash-Sensorik aktiviert wird und im Crashfall zum Zeitpunkt der übereinander liegenden, korrespondierenden Öffnungen (20) und Durchgreifen des mindestens eines weiteren zweiten Beschlages (16, 18) gegen Verdrehen sichert.
  7. Lehneneinstellbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (22) eine geometrische Form aufweist, die nach dem Sicherung der mindestens zwei Beschlagteile (16, 18) gegen Verdrehen erfolgt ist, die Beschlagteile gegen Aufbiegen in eine orthogonal zu den Crashkräften wirkenden Richtung sichert.
  8. Lehneneinstellbeschlag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (22) an seinem die mindestens zwei Beschläge (16, 18) hintergreifenden Ende eine Aufweitung (24) aufweist.
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