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Die
Erfindung betrifft eine plastische Dichtung, insbesondere zur Abdichtung
stahlführender Bauteile
in der Sekundärmetallurgie.
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Das
Stranggießverfahren
ist das auf der Welt am häufigsten
eingesetzte Verfahren zur Weiterverarbeitung von flüssigem Metall,
insbesondere von flüssigem
Stahl.
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Beim
Stranggießen
gelangt der flüssige Stahl
aus einem Gefäß, der sogenannten
Gießpfanne, über einen
Zwischenbehälter,
den sogenannten Tundish, mit regulierbarem Ausguss unter Luftabschluss
in die kurze wassergekühlte
Kupferkokille. Die wichtigsten Teile sind in 13 gezeigt.
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Um
den Stahl nach einer sekundärmetallurgischen
Behandlung aus der Gießpfanne 101 in
den Tundish 102 ablaufen zu lassen, sind im Pfannenboden 103 Öffnungen 104 vorgesehen,
aus denen der Stahl austreten kann. Um zu verhindern, dass der Stahl
hierbei mit Luft in Berührung
kommt, wird der Stahl durch ein sogenanntes Schattenrohr 105 in
den Tundish 102 geführt,
wobei das Schattenrohr 105 eine Öffnung 106 im Tundishdeckel
durchgreift und unterhalb des Badspiegels des Stahls bzw. unterhalb eines
Schlackenspiegels mündet.
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Um
den im Tundish 102 befindlichen flüssigen Stahl in eine nachfolgende
Stranggießkokille
abzuführen
sind verschiedene Systeme bekannt, die ebenfalls aus 13 ersichtlich
sind.
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Um
den Stahl abfließen
zu lassen, sind im Tundishboden 108 Ausflussöffnungen 109 vorhanden,
durch die der flüssige
Stahl insbesondere durch Düsen 110 oder
Ausgüsse 111 den
Tundish 102 verlässt.
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Selbstverständlich muss
der Stahl dosiert aus dem Tundish 102 abgezogen werden,
um einerseits ein Leerlaufen zu vermeiden und andererseits den Badspiegel
in der Kokille kontrollieren zu können. Hierzu gibt es grundsätzlich unterschiedliche Systeme.
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Ein
bekanntes System ist der sogenannte Schieberverschluss 112.
Beim Schieberverschluss 112 sind Tundish-seitig eine Kopfplatte 113,
die mit einer Auslaufhülse 114 verbunden
ist, eine Schieberplatte 115 und eine Unterplatte 116,
die mit einem Eintauchausguss 117 verbunden ist, vorhanden.
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Die
Kopfplatte 113, die Schieberplatte 115 und die
Unterplatte 116 besitzen jeweils eine insbesondere durchmessergleiche
Durchtrittsöffnung 118 für den Stahl,
wobei die Schieberplatte 115 gegen die Kopfplatte 113 und
die Unterplatte 116 derart verschieblich ist, dass ein
neben der Durchtrittsöffnung 118 befindlicher
Plattenbereich 119 in den Durchtritt eingeschoben werden
kann, um damit den Durchtritt des Stahls zu verhindern, bzw. die
Durchtrittsöffnung 118 zu
verringern, um den Strom zu beeinflussen.
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Sowohl
zwischen der Kopfplatte 113 und einer Auslaufhülse 114 bzw.
Austrittsdüse
aus dem Tundish 102 als auch dem Pfannenausguss 104 und dem
sich daran anschließenden
Schattenrohr o der Eintauchausguss 117 muss eine Befestigung
bzw. Abdichtung vorgesehen sein, da die vorgenannten Bauteile allesamt
Verschleißteile
sind, die insbesondere unterschiedliche Standzeiten besitzen.
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Die
Abdichtung und Verbindung dieser Bauteile untereinander wird im
Stand der Technik üblicherweise
mit einem feuerfesten Mörtel
durchgeführt,
wobei der Mörtel
auf eine zu dichtende Fläche oder
eine zu verbindende Fläche
aufgetragen wird, anschließend
die Teile zusammengesetzt werden und der feuerfeste Mörtel aushärtet.
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Darüber hinaus
ist es bekannt, Mörteldichtungen
vorzuformen, wobei Mörtel
in eine Form eingebracht wird und in der Form gepresst wird. Ferner ist
es bekannt, derartige Dichtungen aus Faserwerkstoffen auszubilden.
Derartige Faserdichtungen und vorgeformte Mörteldichtungen sind beispielsweise von
der Firma Vesuvius bekannt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
eines Tundishausgusses ist im Tundishboden 108 ein Rohr-
bzw. Düsenrohr 117 vorhanden,
welches im Tundish selber eine Mündung 120 besitzt,
wobei sich an die bodenseitige Mündung 120 dieses
Rohres ebenfalls ein Schattenrohr bzw. ein Eintauchausguss 117 anschließt. Bei
dieser Ausführungsform
befindet sich im Tundish 102 bzw. oberhalb des Tundish 102 ein
sogenannter Monoblock-Stopfen 121, der in die Mündung der
Austrittsdüse
herabsenkbar ist und mit der Düse
gemeinsam ein Ventil bildet, wenn er hineingesenkt wird.
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Auch
bei dieser Ausführungsform
muss das Schattenrohr bzw. der Eintauchausguss 117, der
in die Kokille ragt, mit der Auslaufhülse 114, welche den Tundishboden 108 durchgreift,
mit einem Mörtel
verbunden werden.
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Insofern
sind Mörtelverbindungen
zwischen dem Schieberplattenausguss und der Gießspitze, bzw. dem Schattenrohr
oder dem Eintauchausguss, oder zwischen einer Innenhülse oder
Unterhülse
und der Kopfplatte des Schieberverschlusses sowie zwischen Schattenrohrstopfen
und Lochstein im Verteiler notwendig.
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Der
bekannte Mörtel
wird insbesondere bereits fertig angemischt aus Eimern oder Kartuschenmaterial
von Hand aufgetragen. Die Mörteldicke
und Gleichmäßigkeit
des Auftragens unterliegen dabei immer der Willkür der Person, die den Mörtel bzw.
die Dichtmasse aufträgt.
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Dies
hat als Nachteil zur Folge, dass die Fugen ungleichmäßig sind,
der Mörtel
teilweise vorzeitig aushärtet,
zusätzlich
nicht immer der komplette Mörtel
aus einem Eimer benötigt
wird, jedoch auch nicht mehr bis zum nächsten Einsatz aufbewahrt werden
kann und so eine größere Menge
des Materials verworfen wird.
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Ein
ganz entscheidender Nachteil, auch bei vorgeformten Mörteldichtungen,
ist, dass der Mörtel mit
den Flächen,
auf die er aufgetragen wird, reagiert und an diesen Flächen quasi
ansintert bzw. festbrennt, wodurch die Dichtflächen beim Lösen beschädigt werden. Dies bedeutet,
dass beim Austausch eines Bauteils mit einer geringeren Standzeit gegebenenfalls
ein Bauteil mit größerer Standzeit derart
stark beschädigt
wird, dass es mit ausgetauscht werden muss. Dies ist unwirtschaftlich.
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Bei
herkömmlichen
Faser- und/oder Mörteldichtungen
ist zudem von Nachteil, dass derartige Dichtungen gegenüber dem
durchfließenden
Medium, nämlich
flüssigem
Stahl, eine verringerte Standzeit aufweisen, als die übrigen Bestandteile.
Hierdurch kommt es zu einem erhöhten
Verschleißfortschritt
in diesen empfindlichen Bereich, so dass zusätzlich auch die benachbarten
Bauteile durch Verwirbelungen angreifbar sind.
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Zudem
ist der Mörtelauftrag
von Hand sehr zeitaufwändig.
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Dem
gegenüber
besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, eine Dichtung, insbesondere
für thermisch
hoch belastete keramische Teile zu schaffen, die einfach herzustellen
ist, einfach, schnell und sicher aufzubringen ist und bei sehr guter
Abdichtleistung im Wesentlichen rückstandsfrei entfernbar ist.
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Die
Aufgabe wird mit einer Dichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Es
ist eine weitere Aufgabe, ein Material für eine Dichtung, insbesondere
für thermisch
hoch belastete keramische Bauteile zu schaffen, welches eine Dichtung
ergibt, die sehr gut abdichtet, korrosionsbeständig ist und sich nach dem
Austausch gut ablösen
lässt.
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Die
Aufgabe wird mit einer Dichtmasse mit den Merkmalen des Anspruchs
18 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den hiervon abhängigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
erfindungsgemäße Dichtung
ist ein an die Kontur der zu dichtenden Flächen angepasster Dichtring
mit einer Dicke von beispielsweise 2 bis 12 mm. Erfindungsgemäß werden
die Dichtungen bzw. Dichtringe dadurch hergestellt, dass eine keramische Masse
in einer Strangpresse zu einem Formstrang geformt wird. Bei einer
derartigen Herstellung in einer Strangpresse und nicht – wie im
Stand der Technik – durch
Handformen oder Einformen in eine Form, Pressen und Ausstanzen aus
der Form, wird eine erheblich höhere
Materialvergleichmäßigung erzielt,
so dass das die Dichtringe ausbildende Material eine erheblich höhere Qualität besitzt.
Erfindungsgemäß kann die
keramische Masse in einem Querschnitt ausgepresst werden, der dem
inneren und äußeren Querschnitt
der gewünschten
Dichtung entspricht. Von einem solchen Formstrang werden dann die Dichtungen
herunter geschnitten. Dies ist insbesondere bei einer sehr hohen
Stückzahl
einer Form von Vorteil.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird ein einheitlicher
Formstrang ausgepresst, bei dem die Formstrangwandungsdicke der Dicke
der gewünschten
Dichtungen entspricht. Beispielsweise wird ein hoher zylindrischer
Formstrang ausgepresst. Nach dem Austritt aus dem Mundstück wird
der Formstrang längs
aufgeschnitten und eben zu einem flachen Strang ausgebreitet. Aus
diesen flachen Strang werden dann die gewünschten Formen ausgestanzt,
wobei hier von Vorteil ist, dass für unterschiedliche Dichtungsgrößen und
-formen unterschiedliche Stanzwerkzeuge eingesetzt werden können, während lediglich
ein einheitliches, teures Mundstück
verwendet werden muss.
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Die
Ringdichtung kann demzufolge als Kreisringdichtung aber auch Eckringdichtung
mit drei, vier oder mehr Ecken ausgebildet sein. Die Dichtungsfläche kann
hierbei flachkreisringartig liegend aber auch konisch oder zylindrisch
ausgebildet sein. Gegebenenfalls können Konizitäten, Ein-
oder Ausprägungen,
Konturen oder Strukturen auf Pressen nachgepresst werden. Gleichwohl
ist die Dichtung auch durch das Einbringen der Dichtmasse in eine
herkömmliche
Presse für
die keramische Formgebung herstellbar.
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Diese
vorgeformte Dichtung ist leicht zu handhaben, sie muss nur auf die
Dichtfläche
aufgelegt werden, wobei eine gleichmäßige Dichtmassenstärke gewährleistet
ist.
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Das
Auflegen auf eine vorhandene Dichtfläche erhöht die Betriebssicherheit,
wobei das Auflegen der Dichtung in erheblich schnellerer Weise geschehen
kann, als der Handauftrag einer Masse. Unregelmäßigkeiten in einer Fugenbreite
können
dennoch durch eine gewisse plastische Verformbarkeit der Dichtung
aufgefangen werden.
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Die
erfindungsgemäße Dichtmasse
ist eine plastische kohlenstoffhaltige feuerfeste Masse, die extrudierbar
ist und über
eine Kohlenstoffkomponente, insbesondere Graphit sowie übliche keramische Komponenten,
beispielsweise Tonkomponenten, verfügt.
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Beispielsweise
besteht der mineralische Anteil aus Mullit, Tonerde, insbesondere
Tabulartonerde, feinem Ton und Graphit sowie gegebenenfalls einem
Emulgator, Plastifizierern und Wasser. Der Graphitanteil beträgt zwischen
15 und 45% wodurch eine sehr gute Resistenz gegen Korrosion durch
Stahl und Schlacke erzielt wird. Zudem gewährleistet der Graphit die gute
und leichte Ablösbarkeit
von den Dichtflächen.
Gegebenenfalls können
auch ein- oder mehrwertige Alkohole und/oder polare oder unpolare Lösungsmittel
enthalten sein. Um die Masse in einem plastischen Zustand zu halten,
werden die erfindungsgemäßen Dichtungen
vorzugsweise in Kunststofffolie eingeschweißt. Die Folie kann dünn und aus Polypropen
(PP), Polyethen (PE), Polyamid (PA) Polyurethan (PU) oder Polyester
(PES) ausgebildet sein. Vorzugsweise kann die Dichtung mit Folie
auf die Dichtfläche
aufgelegt werden, wobei die Folie bei der Anwendung verbrennt bzw.
verkohlt.
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Überraschend
bei der erfindungsgemäßen Masse
ist, dass durch die spezielle Zusammensetzung eine Mischbarkeit
des ansonsten mit wässrigem
System schlecht mischbaren Graphit gegeben ist, obwohl wasserhaltige
Tonkomponenten bzw. Wasser selbst in der Masse vorhanden sind. Das
Vorurteil der fehlenden Mischbarkeit graphithaltiger Massen mit
Wasser hat bislang eine derartige Dichtung am Markt verhindert.
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Die
Erfindung wird anhand einer Zeichnung beispielhaft erläutert. Es
zeigen dabei:
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1:
eine erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dichtung
in einer Schnittansicht;
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2:
eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dichtung;
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3:
eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dichtung
als konischer Ring;
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4:
stark schematisch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtung
mit einer eingeprägten
Kontur;
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5:
schematisiert eine Schnittansicht eines Schieberverschlusses an
einer Stahlgießpfanne mit
den Einbauorten der erfindungsgemäßen Dichtung;
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6:
eine weitere Ausführungsform
eines Schieberverschlusses an einer Stahlgießpfanne mit möglichen
Einbauorten der erfindungsgemäßen Dichtung;
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7:
schematisch ein Schieberverschluss eines Pfannenverteilerrohrs bzw.
Tundish mit möglichen
Einbauorten der erfindungsgemäßen Dichtung;
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8:
eine weitere Ausführungsform
eines Schieberverschlusses eines Pfannenverteilerrohres (Tundish);
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9:
wiederum eine weitere Ausführungsform
eines Schieberverschlusses für
ein Pfannenverteilerrohr mit möglichen
Einbauorten der Dichtung;
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10:
die Schnittansicht einer Kopfhülse eines
Pfannenverteilerrohrs;
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11:
die Kopfplatte eines Pfannenverteilerrohrschieberverschlusses;
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12:
eine Draufsicht auf die Kopfplatte nach 11;
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13:
eine Stahlgießpfanne
mit einem Pfannenverteilerrohr und verschiedenen Ausgussvarianten
aus dem Pfannenverteilerrohr nach dem Stand der Technik.
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Eine
erfindungsgemäße Dichtung 1 (1 bis 4)
ist beispielsweise flachkreisringartig ausgebildet (1)
mit einer Kreisringoberseite 2, einer Kreisringunterseite 3,
einer radial umlaufenden Außenwandung 4 und
einer radial umlaufenden Innenwandung 5, die eine zentrale
mittige Ausnehmung 6 begrenzt. Anstelle einer kreisringartigen
Ausbildung (1) kann die Dichtung auch hohlzylindrisch
ausgebildet sein, wobei derartige kreisringartige oder hohlzylindrische
Dichtungen vorzugsweise durch das Mischen, Kneten und Extrudieren
einer Masse erzeugt werden, wobei ein rohrförmiger Strang erzeugt wird
und von dem rohrförmigen
Strang Kreisringe bzw. Hohlzylinder abgeschnitten werden.
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Bei
dieser Ausführungsform
besitzt das Mundstück
eine Mundstücksöffnung,
die dem fertigen Dichtring im Querschnitt im Wesentlichen entspricht,
so dass von diesem ausgepressten Formstrang die Dichtscheiben senkrecht
zur axialen Erstreckung des Formstrangs herunter geschnitten werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform werden die Dichtungen
durch das Mischen, Kneten und Extrudieren einer Masse bzw. Strangpressen
einer Masse erzeugt, wobei ein standardisierter Formstrang, beispielsweise
und vorzugsweise ein hohlzylindrischer Formstrang mehr oder weniger
beliebigen Durchmessers ausgepresst wird, wobei die Wanddicke des
Formstranges der Dicke einer gewünschten
Dichtung entspricht. Nach dem Austreten aus dem Mundstück wird
der Formstrang längs
aufgeschnitten und flach ausgebreitet, so dass sich ein ebener Formstrang
ergibt, aus dem die Dichtungen ausgestanzt werden.
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Um
die Dichtung gegebenenfalls mit geneigten Dichtflächen anzupassen,
ist es auch möglich, die
Dichtung konisch auszubilden (3), wobei eine
Konusbasiswandung 7, eine gegenüberliegende Konusbodenwandung 8 sowie
eine innere radial umlaufende Konuswandung 9 und eine äußere radial umlaufende
Konuswandung 10 vorhanden sind, wobei die innere Konuswandung 9 ebenfalls
eine Durchtrittsöffnung 6 begrenzt.
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Eine
derartige konusartig verlaufende Dichtung 1 wird beispielsweise
dadurch erzeugt, dass auf bereits beschriebene Weise ein Kreisring
von einem extrudierten Strang abgeschnitten wird und anschließend in
einer konusartigen Matrize mit einem konusartigen Stempel zur Konusdichtung
gemäß 3 ver presst
wird. Dies ist durch die Plastizität der Masse ohne Weiteres möglich.
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Gleichwohl
kann auch eine herkömmliche Kreisringdichtung
gemäß 1 oder 2 allein durch
das Aufsetzen auf eine konusartige Dichtfläche und das nachträgliche Aufsetzen
der Gegendichtfläche
begünstigt
durch die Plastizität
der Masse sozusagen im Gebrauch der Form angepasst werden.
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Besitzen
die Dichtflächen
eine korrespondierende oder nicht korrespondierende jeweilige Struktur,
ist es zudem möglich,
eine Kreisringdichtung (4) an den Flächen 2 und/oder 3 aber
auch den Flächen 4 und/oder 5 mit
einer Kontur zu versehen.
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Eine
derartige Kontur kann beispielsweise eine umfänglich auf den Wandungen 2 oder 3 verlaufende
Nut 11 oder eine entsprechend geformte Feder 12 sein.
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Selbstverständlich können die
Flächen
auch mit Strukturierungen, z. B. Aufrauungen, Riffelungen oder Gleichem
versehen werden, um die Dichtwirkung dadurch zu erhöhen, dass
erhabene Bereiche durch den Pressdruck der zu dichtenden Bauteile aufeinander
leichter in entsprechende Poren der zu dichtenden Bauteile einpressbar
sind.
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Die
Dichtungen 1 sind hierbei nicht ausschließlich kreisringförmig ausgebildet,
die Dichtungen können
auch z. B. dreieckige, viereckige, sechseckige, achteckige oder
anders geformte Ringe ergeben, wobei diese Formen sowohl bei konischen
als auch bei flachliegenden oder zylindrischen Dichtungen realisierbar
sind. Diese äußere Ringform
wird lediglich durch die Anwendung bzw. durch den Querschnitt des
extrudierten Stranges bestimmt.
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Einsatzgebiete
der erfindungsgemäßen Dichtung 1 sind
beispeilsweise Linearschieberverschlüsse an Stahlgießpfannen,
wobei die Stahlgießpfanne
einen Pfannenboden 15 besitzt, in welchen ein sogenannter
Lochstein 16 eingesetzt ist, wobei bodenseitig in den Lochstein 16 eine
Hülse 17 eingesetzt
ist. Die Hülse 17 ist
beispielsweise mit einer konischen Dichtung 18 im Lochstein 16 dichtend
angeordnet, wobei an einem auslaufseitigen Ende 19 der Hülse 17 eine
Kopfschieberplatte 20 mit einer Dichtung 21 gegen
die Hülse 17 gedichtet
ist. Die entsprechende Schieberplatte oder Fußplatte 22 besitzt
auslaufseitig ebenfalls eine konische bzw. konisch gewinkelte Dichtung 23,
mit der die Schieberplatte oder Fußplatte 22 gegen einen
Ausguss 24 gedichtet ist.
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Bei
einem Linearschieberverschluss für Stahlgießpfannen
mit einem Wechselausguss 25 ist im Pfannenboden 15 ebenfalls
ein Lochstein 16 angeordnet, wobei im Lochstein 16 eine
Hülse 17 vorhanden
ist, die mit einer Dichtung 18 gegen den Lochstein 16 abgedichtet
ist, wobei unterhalb der Hülse 17 auslaufseitig
mit einer flachkreisringförmigen
Dichtung 21 eine Dichtung gegen die Kopfplatte 20 erzeugt
wird. Die Schieberplatte oder Fußplatte 22 ist ebenfalls
mit einer flachkreisringförmigen
Dichtung 23 gegen den Wechselausguss 25 gedichtet.
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Ein
weiterer Anwendungsbereich ist der Tundish-Schieberverschluss bzw. der Schieberverschluss
an einem Pfannenverteilerrohr, wobei im Tundishboden 30 (7)
ein Lochstein 31 eingesetzt ist, wobei sich stahlbadseitig
ein sogenannter Hülsenaufsatz 32 anschließt. Auslaufseitig
ist eine Oberplatte oder Kopfplatte 33 des Schieberverschlusses 34 vorhanden,
welche mit einer entsprechenden Dichtung (nicht gezeigt) gegen die
Hülse abgedichtet ist.
Auslaufseitig schließt
sich an die Oberplatte bzw. Kopfplatte 33 die Mittelplatte 35 und
anschließend die
Unterplatte 36 an, wobei die Unterplatte 36 gegen einen
Eintauchausguss 37 ebenfalls mit einer nicht gezeigten
erfindungsgemäßen Dichtung
abgedichtet ist.
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Bei
einer weiteren Form des Tundish-Schieberverschlusses ist ebenfalls
an die Hülse 31,
die im Tundishboden 30 eingebaut ist, eine Kopfplatte 33 angeordnet,
wobei die Kopfplatte 33 gegen die Hülse 17 mit einer Dichtung 38 und
die Unterplatte 36 mit einer Dichtung 39 gegen
den Eintauchausguss 37 abgedichtet ist (8, 9).
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Eine
entsprechende Hülse 31 (10)
besitzt beispielsweise eine schieberverschlussseitig abzudichtende
Fläche 40,
welche über
eine umlaufende Feder 41 verfügt, die in eine entsprechende
Nut 42 einer Kopfplatte 33 (11)
eingreift. Die Nut 42 befindet sich konzentrisch um eine
Durchgangsöffnung 43,
wobei die Kopfplatte 33 Tundish-seitig von einer Metall-
und insbesondere Stahlkassette 44 umgeben ist. Eine erfindungsgemäße Dichtung 1 ist
an den Verlauf der zu dichtenden Fläche 40 bzw. auf den Nuten 42 derart
angepasst ausgebildet, dass eine konzentrische Nut 11 und
eine konzentrische korrespondierende Feder 12 in den Flächen 2, 3 vorhanden sind.
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Die
chemische Zusammensetzung der Dichtung besteht aus 30–70% Tonerde,
10–25%
Siliziumdioxid und 10–40%
Kohlenstoff, wobei Plastifizierungshilfsmittel und Wasser sowie
gegebenenfalls ein oder mehrwertige Alkohole, sonstige organische Lösungsmittel
und/oder Kunstharze enthalten sein können.
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Als
Rohstoff wird beispielsweise ein Mullit in der Körnung 0–0,5 und einem Al2O3-Anteil von etwa 70% als gemischter Träger von
Tonerde und Siliziumdioxid verwendet.
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Als
weiterer Tonerdezusatz wird beispielsweise eine Tabulartonerde der
Körnung
0–0,5
und eine Tabulartonerde der Körnung
0–0,2
verwendet.
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Ferner
kann Ton eingesetzt werden, insbesondere fein vermahlener Ton.
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Der
Graphit wird beispielsweise als Flocken-Graphit eingesetzt.
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Als
organisches Bindemittel werden insbesondere Kunstharze eingesetzt,
wobei insbesondere schadstoffreduzierte Kunstharze oder Peche eingesetzt
werden. Insbesondere können
Phenol-, Epoxyd- oder Novolackharze eingesetzt werden, wobei auch
Mehrkomponentenharze und insbesondere Harze mit sowohl flüssigen als
auch festen Harzkomponenten mit Erfolg verwendbar sind.
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Die
Mullitkomponente wird beispielsweise in einem Anteil von 9–15% eingesetzt,
Tabulartonerde mit der Körnung
0–0,5
beispielsweise ebenfalls mit 9–15%
und Tabulartonerde der Körnung
0–0,2
mit 5–12%.
Die Tonkomponente, insbesondere fein vermahlener Ton, wird in Anteilen
von 17–30%
hinzugefügt,
die Graphitkomponente kann von 15–45% eingesetzt werden, wobei
die Kunstharzkomponente mit 2–8%
enthalten ist. Der Wasseranteil beträgt 10–17% und der Anteil des Plastifizierungshilfsmittels
3–8%.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform werden 3–7% Plastifizierungshilfsmittel und
3–7% zusätzliches
wasserlösliches
Bindemittel eingesetzt, wobei der Wasseranteil 7% beträgt und das
Wasser 1% Zitronensäure
enthält.
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Die
Mischung aus den vorgenannten Bestandteilen wird zu 100% der Feststoffe
gemischt während
das Plastifizierungshilfsmit tel so wie Wasser zusätzlich zugegeben
werden oder in der Tonkomponente enthalten sind. Die Komponenten
werden innig miteinander gemischt und gegebenenfalls in einem Kollergang
bearbeitet. Anschließend
wird die Masse gegebenenfalls ruhen gelassen, um gegebenenfalls
quellfähige
Komponenten wie Ton quellen zu lassen.
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Anschließend wird
die Masse extrudiert und entsprechende Dichtringe geschnitten, die
gegebenenfalls nachfolgend konturiert, strukturiert oder in sonstiger
Weise umgeformt werden.
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Die
entsprechenden Dichtungen werden beispielsweise in Kunststofffolie
eingeschweißt
und insbesondere bei einfachen Formen, die nicht weiter verformbar
sind, auch vakuumiert in Folie eingeschweißt.
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Bei
eingeschweißt
verwendeten Dichtungen kann ein Nachquellen quellungsfähiger Komponenten
auch noch in verpacktem Zustand erfolgen.
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Die
Dichtungen können,
um die Handhabbarkeit zu vereinfachen und das direkte Anfassen der keramischen
Masse zu verhindern, mit Aluminiumstaub oder -pulver oder Graphitstaub
oder -pulver oder Talkumpulver bestäubt bzw. dünn beschichtet sein, um ein
Ankleben beim Herausnehmen aus einer Packung und Auflegen auf eine
Dichtungsfläche zu
vermeiden oder das Aneinanderkleben von mehreren Dichtungen in einer
Packung zu vermeiden.
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Besonders
bevorzugt ist es, die erfindungsgemäße Dichtung nach der Formgebung
in Latex-Milch einzutauchen und hierdurch einen schützenden Überzug zu
erzielen. Eine derart imprägnierte
Dichtung ist hierdurch ein bis zwei Tage an Umgebungsluft lagerbar
bevor ein Trocknungsprozess einsetzt. Besonders bevorzugt ist es,
den Tagesbedarf an derartigen Dichtungen in luft dicht verschlossenen Einheiten
zusammenzufassen, so dass nach Öffnung
der luftdicht verschlossenen Einheit der Packungsinhalt an Dichtungen
innerhalb eines Tages verbraucht ist. Derartig mit Latex-Milch imprägnierte Dichtungen
sind sehr gut handhabbar, zudem entfällt eine weitere gegebenenfalls
störende
Umverpackung.
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Bei
der erfindungsgemäßen Dichtung
ist von Vorteil, dass eine einfach anwendbare, leicht zu montierende
Dichtung zur Verfügung
gestellt wird, die gleich bleibende Dichtfugen gewährleistet,
durch ihre Plastizität
dennoch Toleranzen ausgleichen kann und beim Austausch einzelner
Systemkomponenten eine leichte Trennung ohne Beschädigung der
Dichtflächen
ermöglicht.
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Zudem
wird durch eine erheblich niedrigere Wärmeleitfähigkeit im Gegensatz zu herkömmlichen Mörteldichtungen
eine geringere thermische Belastung durch durchgeleitete Wärme oder
nach außen an
Verschraubungen abgeführte
Wärme erzielt. Durch
die erfindungsgemäße Zusammensetzung wird
zudem eine Dichtung erzielt, die eine Korrosionsbeständigkeit
gegenüber
flüssigem
Stahl und/oder eingezogener Schlacke besitzt, die benachbarten,
zu dichtenden Bauteilen ähnlich
ist, so dass ein Korrosions- und Verschleißfortschritt im Dichtungsbereich
vermieden wird, so dass im Betrieb auch zwischen den zu dichtenden
Bauteilen eine Ringfugenbildung verringert wird. Derartige Ringfugen
sind von Nachteil, da es hierzu zu Verwirbelungen kommen kann, die
den Verschleißfortschritt
noch verstärken.
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Bei
der Verwendung in Stranggusssystemen ist die erfindungsgemäße thermisch
hoch belastbare Dichtung in der Lage, für eine schnellere und effektivere
Montage, längere
Standzeiten und damit geringere Investitionskosten zu sorgen.
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- 1
- Dichtung
- 2
- Kreisringoberseite
- 3
- Kreisringunterseite
- 4
- radial
umlaufende Außenwandung
- 5
- radial
umlaufende Innenwandung
- 6
- zentral
mittige Ausnehmung
- 7
- Konusbasiswandung
- 8
- Konusbodenwandung
- 9
- innere
radial umlaufende Konuswandung
- 10
- äußere radial
umlaufende Konuswandung
- 11
- umfänglich verlaufende
Nut
- 12
- Feder
- 15
- Pfannenboden
- 16
- Lochstein
- 17
- Hülse
- 18
- konische
Dichtung
- 19
- auslaufseitiges
Ende
- 20
- Kopfschieberplatte
- 21
- Dichtung
- 22
- Schieberplatte
oder Fußplatte
- 23
- konisch
bzw. konisch gewinkelte Dichtung
- 24
- Ausguss
- 25
- Wechselausguss
- 30
- Tundishboden
- 31
- Lochstein
- 32
- Hülsenaufsatz
- 33
- Kopfplatte
- 34
- Schieberverschluss
- 35
- Mittelplatte
- 36
- Unterplatte
- 37
- Eintauchausguss
- 38
- Dichtung
- 39
- Dichtung
- 40
- abzudichtende
Fläche
- 41
- umlaufende
Feder
- 42
- Nut
- 43
- Durchgangsöffnung
- 44
- Stahlkassette
- 101
- Gießpfanne
- 102
- Tundish
- 103
- Pfannenboden
- 104
- Öffnungen
- 105
- Schattenrohr
- 106
- Öffnung
- 108
- Tundishboden
- 109
- Auslassöffnungen
- 110
- Düsen
- 111
- Ausgüsse
- 112
- Schieberverschluss
- 113
- Kopfplatte
- 114
- Auslaufhülse
- 115
- Schieberplatte
- 116
- Unterplatte
- 117
- Eintauchausguss
- 118
- Durchtrittsöffnung
- 119
- Plattenbereich
- 120
- Mündung
- 121
- Monoblock-Stopfen