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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen mehrteiligen, teilbaren Befestigungsbeschlag,
insbesondere zur lösbaren Anbringung eines Sitzes oder einer
Sitzbank am Boden eines Kraftfahrzeugs.
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Übliche
Kraftfahrzeugsitze sind mittels zwei parallel verlaufender Sitzschienenpaare
längsverschieblich an der Fahrzeugkarosse angebunden. Die Position
des Sitzes ist über im Bereich der Sitzschienenpaare angeordneten
Verriegelungsmitteln arretierbar, wobei die Arretierung über
Betätigungshebel von einem Insassen aufgehoben und der
Sitz längs der strukturfesten Schiene verschoben werden
kann. Eine Ausführungsvariante eines Sitzschienenpaares ist
aus der
DE 100 39
511 A1 bekannt. Hierbei sind zwischen der oberen und der
unteren Schiene Gleitkörper in Form von Kugeln in zwei
Führungsbahnen angeordnet. Derartige Sitzschienenpaare
sind aufwendig herzustellen, da eine präzise Fertigung
der Schienenprofile notwendig ist. Ein Herausnehmen des Sitzes ist
nur mit erheblichem Aufwand und Platzbedarf möglich.
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Weiterhin
ist aus der
EP 0 949
111 B1 ein modulares Befestigungssystem mit einer Nockensteuerung
für eine Verschiebung eines Kraftfahrzeugsitzes in Längsrichtung
und einer Arretierung des Sitzes in der eingestellten Position bekannt.
Ein mittels eines Betätigungshebels betätigbarer
Steuernocken bewirkt ein Verschwenken von Verriegelungsmitteln.
Hierdurch kann ein Arretieren der Sitzstrukturelemente in den Schienen,
ein Lösen der Sitzstrukturelemente zwecks Längsverschiebung des
Kraftfahrzeugsitzes, sowie eine Position der Bauteile des Befestigungssystems
eingestellt werden, in der ein Herausnehmen des Kraftfahrzeugsitzes
möglich ist. Diese Konstruktion ist aufgrund der Vielzahl
der Bauteile sehr aufwendig und mit erheblichen Herstellkosten verbunden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher einen Befestigungsbeschlag
zur lösbaren Anbringung eines Kraftfahrzeugsitzes derart
weiterzubilden, dass er konstruktiv einfach aufgebaut und wartungsarm
ist, und dass sowohl ein Einsetzen als auch ein Herausnehmen und
ein Längsverschieben eines Kraftfahrzeugsitzes oder einer
Sitzbank der ersten und der zweiten Sitzreihe schnell und einfach für
einen Benutzer möglich sind.
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Diese
Aufgabe löst die vorliegende Erfindung durch einen Befestigungsbeschlag
mit den Merkmalen des Anspruch 1.
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Noch
weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben, wobei auf die anhängenden Zeichnungen Bezug
genommen wird. Darin zeigen:
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1 eine
perspektivische schematische Ansicht von einem Befestigungsbeschlag
gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
perspektivische schematische Ansicht des Befestigungsbeschlags nach 1 ohne den
Sockel zur Anbindung an die Sitzstruktur;
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3 eine
Seitenansicht des Befestigungsbeschlags in einer arretierten Position;
und
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4 eine
Seitenansicht des Befestigungsbeschlags in einer gelösten
Position.
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Der
erfindungsgemäße Befestigungsbeschlag umfasst
zwei in Längsrichtung A verlaufende parallel zueinander
beabstandete Führungsschienen 1, denen jeweils
zwei Sockel 2 zur Anbindung eines vorderen und hinteren
Seitenbereichs des Sitzes zugeordnet sind. Der Übersichtlichkeit
halber ist in den Figuren nur ein Sockel 2 in einem Abschnitt
einer Führungsschiene 1 dargestellt. Die Führungsschienen 1 sind
fahrzeugstrukturfest angeordnet und sind beispielsweise als Aluminiumprofil
oder als gerollte Profile einstückig ausgebildet. Die Führungsschienen 1 weisen
zwei in Längsrichtung verlaufende parallel zueinander beabstandete
erste und zweite Rillen 3, 4 auf, die über
einen Verbindungsabschnitt 5 miteinander in Verbindung
stehen. Die Rillen 3, 4 sind zur Oberseite offen
und hinterschnittig ausgebildet. Hierdurch wird im Bereich der Rille 3, 4 jeweils
eine Nut gebildet, die durch ein U-Profil 6, 7 begrenzt
wird. Der horizontal oben liegende Schenkel 8 des U-Profils 6 der
ersten Rille 3 weist einen senkrecht nach oben weisenden
Abschnitt 9 und einen daran anschließend horizontal
sich erstreckenden nach außen weisenden weiteren Abschnitt 10 auf.
Dieser Abschnitt 10 bildet eine erste Führungs-/Gleitfläche
des längs der Führungsschiene 1 beweglich
gelagerten Sockels 2. Der zu der ersten Rille 3 beabstandet
angeordnete Verbindungsabschnitt 5 umfasst eine in Längsrichtung
verlaufende schräge Steuerfläche 11. Die
der Nut gegenüberliegende Seitenwand der zweiten Rille 4 wird
durch einen vertikal sich erstreckenden Abschnitt 12 begrenzt.
Der horizontal oben liegende Schenkel des U-Profils 7 der
zweiten Rille 4 ist auf seiner Oberseite als ebener horizontal
verlaufender Abschnitt 13 ausgebildet. Dieser Abschnitt 13 bildet
eine zweite Führungs-/Gleitfläche des längs der
Führungsschiene 1 beweglich gelagerten Sockels 2.
Die zweite Rille 4 die über die senkrecht nach oben
weisende Seitenfläche 12 begrenzt wird, weist im
oberen Endbereich einen horizontal sich erstreckenden nach außen
weisenden ebenen Abschnitt 14 auf. Dieser Abschnitt 14 bildet
eine dritte Führungs-/Gleitfläche für
den längs der Führungsschiene 1 beweglich
gelagerten Sockel 2.
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Aus
der perspektivischen Ansicht der 2 ist ersichtlich,
dass in einen Teilbereich der ersten Führungsfläche 10,
des senkrecht nach oben weisenden Abschnitts 9, sowie des
oben liegenden Schenkels 8 des erster U-Profils 6 im
Wesentlichen rechteckige Nuten 15 eingebracht sind. Hierdurch wird
in diesem Teilbereich der Führungsschiene 1 eine
Zahnstange 16 gebildet.
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Die
Sockel 2 sind mit einer einem Sitz oder einer Sitzbank
zugeordneten Struktur verbunden. Wie bereits obenstehend erläutert,
ist in den Zeichnungen nur ein Sockel auf einem Führungsschienenabschnitt
dargestellt. Im Einbauzustand sind die Sockel 2 auf den
Führungsschienen 1 längsverschieblich
gelagert. Zudem sind Klemmmittel und diesen zugeordneten Betätigungshebel
vorgesehen, die es ermöglichen eine Längsverschiebung
des Sitzes auf den Führungsschienen zu blockieren und wieder
freizugeben.
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Der
Sockel 2 ist im Wesentlichen als U-Profil ausgebildet.
An den der Führungsschiene 1 zugewandten Endbereichen
des U-Profils sind jeweils stegförmige Haltevorsprünge 17, 18 angeformt.
Diese Haltevorsprünge 17, 18 sind als
im Wesentlichen horizontal beabstandet zueinander verlaufende Führungsleisten
ausgebildet. Beim Arretieren des Sitzes in der Führungsschiene 1 greifen
die stegförmigen Haltevorsprünge 17, 18 in
die hinterschnittigen Rillen 3, 4 ein. Die der
ersten Rille 3 zugeordneten Haltevorsprünge 17 weisen
zusätzlich zwischen den horizontal beabstandet verlaufenden
Führungsleisten 17 horizontal verlaufende Arretierelemente 19 auf.
Diese Arretierelemente 19 sind als Zahnprofile ausgebildet,
die mit der an der Führungsschiene 1 ausgebildeten
Zahnstange 16 in Eingriff bringbar sind. Hierdurch kann
eine Längsbewegung des Sockels 2 auf der Führungsschiene 1 blockiert
werden. Die Sockel 2 weisen weiterhin den ersten, zweiten
und dritten Führungs-/Gleitflächen 10, 13, 14 zugeordneten
Auflageflächen 20, 21, 22 auf.
Zur leichtgängigen Verstellung des Sitzes in den Führungsschienen 1 können
die entsprechenden Führungs-/Gleitflächen 10, 13, 14 sowie
diesen zugeordneten Auflageflächen 20, 21, 22 aus
einem Material mit guten Gleiteigenschaften oder mit einer Beschichtung
versehen sein. Die vorstehend beschriebene Führung der
Sockel 2 auf den Führungsschienen 1 ist
hierbei unempfindlich gegenüber Verschmutzung und wartungsarm. Sich
in den Rillen 3, 4 ablagernder Schmutz hat keinen
Einfluss auf die vollständig verdeckt angeordneten Führungs-/Gleitflächen 10, 13, 14,
zumal diese horizontal beabstandet von dem Bodenbereich des Kraftfahrzeuginnenraums
angeordnet sind.
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Aus
den Seitenansichten 3 und 4 sowie
der perspektivischen Ansicht 2 ist zu
erkennen, dass der Sockel 2 weiterhin Führungsleisten 23 aufweist,
die auf den einander zugewandten Innenflächen des U-Profils
beabstandet angeordnet sind. Die Zeichnungen zeigen nur das Führungsleistenpaar 23 der
ersten Innenfläche. An der der ersten Innenfläche
gegenüberliegenden zweiten Innenfläche des U-Profils
ist ebenfalls ein Führungsleistenpaar 23 in gleichem
Abstand zueinander sowie in gleicher Dimensionierung und gleichem
horizontalem Abstand angeordnet. Zwischen den Führungsleisten 23 ist
ein Druckstück 24 angeordnet, welches im Wesentlichen
einen rechteckigen Querschnitt aufweist und mit seinen Seitenflächen
gleitend zwischen den Führungsleisten 23 gehalten
ist. Das Druckstück 24 schließt in Querrichtung
C nicht bündig mit den ersten Führungsleisten 23 ab,
sondern ragt zwischen die gegenüberliegend befestigten
Führungsleisten 23 und ist dort ebenfalls seitlich
gleitend geführt. Das Druckstück 24 weist
an seinem der Führungsschiene 1 zugewandten Endbereich
eine schräg angeordnete Steuerfläche 25 auf,
die beim Einsetzen des Sitzes in die Führungsschienen 1 mit
der in Längsrichtung A verlaufenden Steuerfläche 11 in
Eingriff bringbar ist und sich auf dieser gleitend abstützt.
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Aus
der perspektivischen Ansicht der 2 ist weiterhin
ersichtlich, dass das Druckstück 24 einen Durchbruch 26 aufweist,
in dem ein Drehnocken 27 aufgenommen ist. Der Drehnocken 27 ist
in einer Steuerwelle 28 gehalten, die über Betätigungselemente
in ihrer Winkelposition verdreht werden kann. Eine Verdrehung der
Steuerwelle 28 bewirkt somit eine Rotation des Drehnockens 27.
Der Drehnocken 27 weist umfangsseitig Steuerflächen 29 auf,
die eine Bewegung des Druckstücks 24 in Vertikalrichtung
B d. h. in Richtung auf die Führungsschienen 1 zu
bzw. weg einleiten. Aufgrund der schräg verlaufenden Steuerfläche 25,
die sich auf der komplementär dazu angeordneten schräg
verlaufenden Steuerfläche 11 abstützt,
wird durch die Vertikalbewegung des Druckstücks 24 gleichzeitig
eine Querbewegung des Druckstücks 24 bewirkt.
Gleichzeitig wird der Sockel 2 in Querrichtung C horizontal
verlagert, so dass die Haltevorsprünge 17, 18,
wie es in der 4 dargestellt ist, die horizontalen
Abschnitte 8, 10, 13 der Rillen 3, 4 umgreifen.
Des Weiteren gelangen die Arretierelemente 19 in Eingriff
mit der Zahnstange 16, so dass ein Verriegeln des in die
Führungsschienen 1 eingesetzten Sitzes in einem
Schritt möglich ist.
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Die
Drehnocken 27 mehrerer nebeneinander liegender Sockel 2 sind
vorzugsweise durch eine gemeinsame Steuerwelle 28 verbunden.
Die Steuerwellen 28 sind weiterhin vorzugsweise über
ein gemeinsames Betätigungsgestänge mit einem
Betätigungshebel verbunden.
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Für
das Einsetzen des Sitzes und Verriegeln bzw. das Entriegeln zwecks
Verstellung des Sitzes längs der Führungsschienen 1 wird
lediglich ein Platzbedarf an wenigen mm in Querrichtung C benötigt.
Hierdurch können die Sitze sowohl der ersten als auch der
zweiten Reihe einfach und schnell herausgenommen und wieder eingesetzt
und arretiert werden.
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In
einer nicht dargestellten Ausführungsvariante kann der
Verriegelungszustand über visuelle Mittel dem Benutzer
angezeigt werden. Dies erhöht die Sicherheit, da der Benutzer
erkennen kann, wenn der Sitz nicht vollständig in den Führungsschienen 1 verklemmt
und/oder arretiert ist. Als visuelle Mittel kann beispielsweise
eine in Längsrichtung auf einem horizontalen Abschnitt 14 eingebracht
Rille oder ein farbiger Streifen angeordnet sein, wobei der Streifen bzw.
die Rille erst bei korrekt eingesetztem Sitz sichtbar wird.
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In
einer weiteren Ausführungsvariante ist eine zusätzliche
Klemmung der Haltevorsprünge 17, 18 im
Bereich der Rillen 3, 4 vorgesehen. Dadurch kann
eine Bewegung des Sitzes in der arretierten Position sowohl in Längsrichtung
A als auch in Vertikalrichtung B zwischen Führungsschienen 1 und
Sockeln 2 verhindert werden. Hierzu sind die Endbereiche
der Haltevorsprünge 17, 18 schräg
verlaufend ausgebildet und die den schräg verlaufenden
Endbereichen zugeordneten Abschnitte der Rillen 3, 4 sind komplementär
schräg verlaufend ausgebildet. Eine Querbewegung der Sockel 2 mit
Haltevorsprüngen 17, 18 in Verriegelungsposition
bewirkt somit gleichzeitig ein Verklemmen der ineinandergreifenden
Profile über die Keilflächen.
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Die
Erfindung wurde beispielshalber anhand der 1–4 beschrieben,
ist aber nicht auf diese Ausführungsform beschränkt.
Anstelle des oben beschriebenen Druckstückes, welches bei
Einleitung einer Vertikalkraft gleichzeitig eine Querkraft bewirkt, und
somit eine Querverschiebung und Arretierung der Sockel erzielbar
ist, können auch andere Klemmmittel angeordnet werden.
Die Klemmmittel können einen an einer Seitenwand des Sockels
drehbar gelagerten Drehnocken aufweisen, der auf seiner Mantelfläche
zumindest abschnittsweise eine Steuerfläche aufweist. Im
Bereich der Führungsschiene muss dann weiterhin eine Klemmfläche
angeordnet sein, an der sich die Steuerfläche bei Drehbewegung
des Drehnockens abstützt und eine Querbewegung des Sockels
und Arretierung und/oder Klemmung in der Führungsschiene
bewirkt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10039511
A1 [0002]
- - EP 0949111 B1 [0003]