-
Die
Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung, insbesondere eine
Kraftfahrzeugkupplungsvorrichtung, die ein Kupplungsgehäuse aufweist,
das mit einem Schwungrad einer Brennkraftmaschine verbunden ist
und mit diesem um eine Drehachse rotieren kann, sowie eine im Kupplungsgehäuse drehfest, jedoch
axial verschiebbar angeordnete Anpressplatte und eine zwischen dem
Schwungrad und der Anpressplatte angeordnete und mit mindestens
einem Reibbelag versehene Kupplungsscheibe.
-
Eine
solche Kupplungsvorrichtung ist beispielsweise in der
DE 195 47 559 C2 beschrieben. Um
eine reibschlüssige
Kopplung zwischen der Kupplungsscheibe einerseits und dem Schwungrad samt
Anpressplatte andererseits herstellen zu können, ist die Anpressplatte
mittels einer Membranfeder mit einer Axialkraft beaufschlagbar.
Im eingerückten
Zustand presst die Membranfeder die Anpressplatte gegen das Schwungrad,
während
im ausgerückten
Zustand die axiale Anpresskraft der Membranfeder weggenommen werden
kann. Hierzu weist das radial innenliegende Ende der Membranfeder eine
Anzahl Federzungen auf, die mit einem Ausrücker verbunden sind, mit dem
die Federzungen in Achsrichtung bewegt werden können.
-
Für das Erreichen
einer hohen Lebensdauer der Kupplungsvorrichtung ist es erforderlich,
die thermischen Belastungen in der Vorrichtung, insbesondere an
den Stellen der Reibpaarung, möglichst
gering zu halten.
-
Hierzu
wird bislang der Weg beschritten, dass eine relativ große Dimensionierung
der Bauteile vorgenommen wird, da über die sich dann ergebenden
großen
Bauteiloberflächen
ein verbesserter Wärmeabfluss
erfolgen kann. Dabei wird insbesondere der Kupplungsbelag, das Schwungrad
und die Anpressplatte entsprechend groß ausgeführt.
-
Allerdings
resultieren hieraus natürlich
auch höhere
Bauteilkosten und ein entsprechender Platzbedarf. Weiterhin ist
das Gewicht dann auch höher, als
wenn geringere Bauteilabmessungen ins Auge gefasst werden. Ferner
ergeben sich auch höhere Massenträgheitsmomente
der sich drehenden Teile, was nachteilig ist.
-
Bei
zu geringer Bauteilabmessung – zwecks Vermeidung
der genannten Nachteile bei hinreichend großer Auslegung der Kupplungsvorrichtung – ist ein Ausfall
des Kupplungsbelags infolge zu hoher Temperaturbelastung zu befürchten.
Das gilt insbesondere dann, wenn ein mehrmaliges hintereinander
erfolgendes Anfahren stattfindet.
-
Es
ist bekannt, die Strömungsverhältnisse
im Inneren der Kupplungsvorrichtung zu beeinflussen, um für den Betrieb
der Vorrichtung günstige
Bedingungen im Sinne der obigen Problematik zu erreichen. Es ist
insbesondere bekannt geworden, die Anpressplatte in ihrem rückwärtigen Bereich
mit flügelartigen
Elementen zu versehen, um einen Ventilationseffekt zu erzeugen.
Allerdings hat sich dabei in nachteiliger Weise herausgestellt,
dass hierdurch die Steifigkeit der Anpressplatte herabgesetzt wird.
Auch ist es bekannt, derartige Elemente zur Erzeugung eines Ventilationsluftstroms
am Kupplungsgehäuse vorzusehen.
Der hiermit erzeugbare Effekt hat sich jedoch als nicht sehr effektiv
erwiesen.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kupplungseinrichtung
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass die genannten negativen
Effekte vermindert bzw. vermieden wird. Es soll also dafür Sorge
getragen werden, dass beim Einsatz einer relativ kleinen und kompakten
Bauform der Kupplungsvorrichtung keine Gefahr einer thermischen Überlastung
der Vorrichtung, insbesondere der Kupplungsbeläge, stattfindet.
-
Die
Lösung
dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Kupplungsscheibe mindestens eine Leitschaufel aufweist, die
sich aus der Ebene der Kupplungsscheibe heraus in axiale Richtung
erstreckt, wobei die Leitschaufel so ausgebildet ist, dass bei Rotation
der Kupplungsscheibe die Leitschaufel ein Medium, insbesondere Luft,
unter einem Winkel zur radialen Richtung von der Drehachse weg leitet.
-
Insbesondere
ist dabei vorgesehen, dass der Schnitt der Leitschaufel mit einer
parallel zur Ebene der Kupplungsscheibe verlaufenden Ebene eine
Linie bildet, die zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, zur
radialen Richtung der Kupplungsscheibe einen Winkel einschließt.
-
Eine
spezielle Ausgestaltung sieht vor, dass die Kupplungsscheibe zur
Erzeugung eines radial gerichteten Stroms mindestens eine Luftleitschaufel aufweist,
die sich aus der Ebene der Kupplungsscheibe heraus in axiale Richtung
erstreckt, wobei das von der Kupplungsscheibe axial am weitesten entfernte
Ende der Leitschaufel eine Kante oder eine Linie bildet, die, in
axiale Richtung betrachtet, zur radialen Richtung der Kupplungsscheibe
einen Winkel einschließt.
Dieser Winkel liegt bevorzugt zwischen 5° und 70°, besonders bevorzugt zwischen
10° und 60°.
-
Erfindungsgemäß wird also
die Kupplungsscheibe mit Leitschaufeln ausgestattet, die nach Art eines
Propellers dafür
sorgen, dass sich bei der Drehung der Kupplungsscheibe eine in radiale
Richtung gerichtete Strömung
ergibt, die zu einer verbesserten Kühlung der verschiedenen Bauteile
der Kupplungsvorrichtung, insbesondere der Reibbeläge, führt.
-
Es
wird im Weiteren von Luftleitschaufeln gesprochen, wenngleich grundsätzlich auch
andere Fluide als Luft die Kupplung umgeben können; insoweit ist erfindungsgemäß generell
eine Leitschaufel gemeint.
-
Über den
Umfang der Kupplungsscheibe sind vorzugsweise mindestens zwei, besonders
bevorzugt jedoch mehrere Luftleitschaufeln angeordnet, wobei diese
bevorzugt äquidistant über den
Umfang verteilt angeordnet sind.
-
Die
mindestens eine Luftleitschaufel kann in axiale Richtung auf das
Schwungrad zu gerichtet sein. Genauso kann sie auch in axiale Richtung
auf die Anpressplatte zu gerichtet sein. Es ist schließlich auch
möglich,
dass Luftleitschaufeln axial sowohl in Richtung auf das Schwungrad
als auch in Richtung auf die Anpressplatte hin gerichtet sind.
-
Die
mindestens eine Luftleitschaufel kann eine Fläche aufweisen, die einen Winkel
zur Ebene der Kupplungsscheibe zwischen 10° und 90° einschließt. Der Winkel liegt besonders
bevorzugt zwischen 25° und
75°.
-
Die
mindestens eine Luftleitschaufel erhebt sich bevorzugt um mindestens
3 mm aus der Ebene der Kupplungsscheibe in axiale Richtung, besonders bevorzugt
um mindestens 5 mm. Damit wird ein hinreichender Strömungseffekt
erzielt.
-
Die
Luftleitschaufel kann in verschiedener Weise ausgeführt sein.
Eine erste Möglichkeit
besteht darin, dass sie eine im wesentlichen ebene Fläche aufweist.
Sie kann auch eine gewölbte
Fläche, mindestens
zwei hohlzylindrisch ausgebildete, zusammengesetzte Abschnitte oder
einen splineförmig gebogenen
Abschnitt aufweisen.
-
Bevorzugt
ist weiter vorgesehen, dass die Luftleitschaufel an dem axial am
weitesten von der Ebene der Kupplungsscheibe entfernten Bereich
endet. Dies ist jedoch nicht zwingend. Es kann alternativ auch vorgesehen
sein, dass die Luftleitschaufel ganz oder teilweise wieder nach
ihrem axial am weitesten von der Ebene der Kupplungsscheibe entfernten
Punkt in die Ebene der Kupplungsscheibe zurückgeführt wird.
-
Die
Luftleitschaufel besteht nach einer fertigungstechnisch einfachen
und kostengünstigen
Variante aus dem Material der Kupplungsscheibe und ist aus der Ebene
der Kupplungsscheibe heraus gebogen. Hiernach werden vorzugsweise
Ausstanzungen der Form vorgenommen, wie sie benötigt werden, um anschließend Blechstreifen,
die die Schaufeln bilden sollen, aus der Ebene der Kupplungsscheibe
heraus zu biegen.
-
Es
kann gemäß einer
alternativen Lösung aber
auch vorgesehen werden, dass die mindestens eine Luftleitschaufel
ein separates Teil ist, das an der Kupplungsscheibe befestigt ist.
In diesem Falle kann vorgesehen werden, dass die mindestens eine
Luftleitschaufel mit der Kupplungsscheibe vernietet ist. Die Nietverbindung
zwischen der mindestens einen Luftleitschaufel und der Kupplungsscheibe
kann dabei auch ein weiteres Funktionselement der Kupplungsscheibe
festlegen.
-
Eine
alternative Lösungsmöglichkeit
besteht darin, dass die mindestens eine Luftleitschaufel mit der
Kupplungsscheibe mittels einer Clip-Verbindung verbunden ist. Hiernach
werden die Luftleitschaufeln also separat gefertigt und dann in
Ausnehmungen (Ausstanzungen) in der Kupplungsscheibe mittels einer
Schnappverbindung eingesetzt.
-
Mit
der vorgeschlagenen Lösung
wird eine Kupplungsvorrichtung – allgemein
gesprochen: eine Drehmomentübertragungsvorrichtung – geschaffen, die
die Eigenschaft aufweist, dass die als Propellerflügel wirkenden
Luftleitschaufeln eine radiale Strömung auf die thermisch hoch
belasteten Komponenten der Kupplungsvorrichtung erzeugen, was das
Betriebsverhalten der Vorrichtung verbessert, wenn nämlich bei
Drehung der Kupplungsscheibe in Folge der Luftstromumleitung kühlende Strömungen entstehen,
die hier gezielt genutzt werden.
-
Die
Luftleitschaufeln haben auch den Nebeneffekt, dass eine in axiale
Richtung der Kupplungsvorrichtung wirkende Kraftkomponente bei der Luftumlenkung
an den Luftleitschaufeln auftreten kann, die dazu genutzt werden
kann, das Trennen der Kupplung beim Auskuppeln zu unterstützen. Hierdurch
kann dafür
gesorgt werden, dass die Kupplungsscheibe sich von der Schwungradreibfläche entlang
ihres Gleitsitzes auf der Getriebeeingangswelle hinweg bewegt. Es
wird hierdurch erreicht, dass bei Beginn des Auskuppeln, wenn die
Anpressplatte von den Reibbelägen
abhebt, die Kupplungsscheibe unverzüglich selbst sich in Richtung
der Anpressplatte mitbewegt; die Kupplungsscheibe hebt also mit
ihrem Reibbelag von der Gegenreibfläche am Schwungrad ab. Die Kupplung
trennt daher sehr schnell, und die Drehmomentübertragung endet in vorteilhafter
Weise gleichzeitig mit der Betätigung
der Anpressplatte. Ein „Haftenbleiben" des Reibbelags an
der Reibfläche
des Schwungrades wird vermieden, es tritt beim Auskuppeln kein „Rupfen" auf. Die durch die
Luftleitschaufeln erzeugte Axialkraftkomponente ist relativ klein
im Verhältnis
zu der auf die Anpressplatte einwirkenden Anpresskraft und beeinflusst
die Drehmomentübertragungsfähigkeit
der eingekuppelten Reibungskupplung nicht. Das Trennverhalten wird
jedoch positiv beeinflusst, insbesondere bei Schaltvorgängen bei
hoher Drehzahl, vor allem, wenn Unwuchten in der Kupplungsscheibe
die Reibung zwischen der Getriebeeingangswelle und der Kupplungsscheibennabe
groß werden
lassen.
-
In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 den
Radialschnitt durch eine Kraftfahrzeugkupplungseinrichtung gemäß dem Stand
der Technik,
-
2 den
Radialschnitt durch eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Kraftfahrzeugkupplungseinrichtung,
-
3 einen
Ausschnitt der Kupplungsscheibe der Kupplungsvorrichtung gemäß Ansicht
A nach 2,
-
4 eine
erfindungsgemäße Kupplungsscheibe
(ohne Reibbeläge)
in der Vorderansicht,
-
5 den
Schnitt A-A gemäß 4,
-
6 den
Schnitt B-B gemäß 4,
-
7 eine
alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Kupplungsscheibe (ohne
Reibbeläge)
in der Vorderansicht,
-
8 den
Schnitt A'-A' gemäß 7,
-
9 den
Schnitt B'-B' gemäß 7,
-
10 einen
Schnitt durch eine Kupplungsscheibe in Höhe der Luftleitschaufel, aus
radialer Richtung gesehen, und
-
11 einen
Schnitt durch eine Kupplungsscheibe in Höhe der Luftleitschaufel, aus
radialer Richtung gesehen, gemäß einer
zu 10 alternativen Ausgestaltung.
-
In 1 ist
eine Kupplungsvorrichtung 1 nach dem Stand der Technik
zu sehen, die in üblicher Weise
aufgebaut ist. Ein Kupplungsgehäuse 2 ist
mit einem Schwungrad 3 einer Brennkraftmaschine drehfest
verbunden, wobei Gehäuse 2 samt Schwungrad 3 um
eine Drehachse 4 rotieren können. In dem Gehäuse 2 ist
eine Anpressplatte 5 angeordnet, die drehfest zum Gehäuse 2,
jedoch axial verschieblich gelagert ist. Zwischen der Anpressplatte 5 und
dem Schwungrad 3 ist eine Kupplungsscheibe 7 angeordnet,
die beidseitig mit je einem Reibbelag 6 versehen ist.
-
Wird
die Anpressplatte 5 axial in Richtung Schwungrad 3 gedrückt, kommt
es aufgrund des Reibschlusses zwischen Reibbelag 6 und
Schwungrad 3 bzw. zwischen Reibbelag 6 und Anpressplatte 5 zur Übertragung
eines Drehmoments vom Schwungrad 3 zur Kupplungsscheibe 7,
die – was nicht
dargestellt ist – mit
einer Getriebewelle drehfest verbunden ist.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist die Kupplungsscheibe 7 mit einer Anzahl
von Luftleitschaufeln 8 versehen. In 2 und 3 ist die
Kupplungsvorrichtung 1 dargestellt, wobei die Lage der
Luftleitschaufeln 8 gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
zu sehen ist. Die Luftleitschaufeln 8 sind hier aus dem
Material der Kupplungsscheibe 7 heraus gearbeitet und ragen
in axiale Richtung a hier in Richtung auf das Schwungrad 3 aus
der Ebene 9 der Kupplungsscheibe 7 heraus.
-
Wie
ferner zu sehen ist, bildet das von der Kupplungsscheibe 7 axial
am weitesten entfernte Ende der Luftleitschaufel 8 eine
Kante 11, die – in
axiale Richtung a betrachtet – zur
radialen Richtung R der Kupplungsscheibe 7 einen Winkel β einschließt, der
vorliegend bei ca. 15° liegt.
-
In 3 ist
die Drehrichtung 13 der Kupplungsscheibe 7 eingetragen,
die aufgrund der geometrischen Ausbildung der Luftleitschaufel 8 eine Strömung 14 in
radiale Richtung R zur Folge hat.
-
Eine
konkrete Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kupplungsscheibe ist in
den 4, 5 und 6 dargestellt.
In 4 ist das Grundblech der Kupplungsscheibe 7 zu
sehen, wobei die am äußeren radialen
Bereich des Teils befestigten Reibbeläge samt Trägerelement nicht dargestellt
sind. Die in 4 dargestellte Kupplungsscheibe 7 weist
acht über
den Umfang gleichmäßig beabstandet
angeordnete Luftleitschaufeln 8 auf, wobei diese durch
Herausbiegen eines Teils des Materials der Kupplungsscheibe 7 ausgebildet
sind. Hierzu sind Einstanzungen in die Kupplungsscheibe 7 eingebracht
worden, wobei die in 4 oben mit gestrichelten Linien
dargestellt Kontur 12 eingestanzt wurde. Der sich ergebende
freigestanzte Streifen wurde dann in die insbesondere in 6 dargestellt
Lage herausgebogen, so dass sich die hier als ebene Fläche ausgebildete Luftleitschaufel 8 unter
einem Winkel α von
vorliegend 90° gegen
die Ebene 9 der Kupplungsscheibe 7 erhebt. Dabei
kommt das axiale Ende 10 der Luftleitschaufel 8 in
einem Abstand b zur Ebene 9 der Kupplungsscheibe 7 zu
liegen.
-
Wie
weiter zu sehen ist, endet die Luftleitschaufel 8 in dem
besagten axialen Ende 10, der vorliegend eine Kante 11 bildet,
die mit der radialen Richtung R den Winkel β einschließt (s. 4). Hierdurch
wird ein Ventilationseffekt bei der Rotation der Kupplungsscheibe 7 erzeugt,
der einen Luftstrom in radiale Richtung R auf die zu kühlenden
Reibbeläge 6 zu
erzeugt.
-
In
den 7, 8 und 9 ist eine
alternative Ausgestaltung der Kupplungsscheibe 7 zu sehen.
Auch hier ist die Kontur 12 des ausgestanzten, jedoch noch
nicht aus der Ebene 9 der Kupplungsscheibe 7 herausgebogenen
Blechs dargestellt, das dann zur Luftleitschaufel 8 umgebogen
wird. Auch hier ist gut zu erkennen, dass die Kante 11 am
axialen Ende 10 der Luftleitschaufel 8 unter dem
Winkel β zur
radialen Richtung R ausgerichtet ist, wodurch der gewünschte Ventilationseffekt
in radiale Richtung R erzeugt wird.
-
Grundsätzlich möglich wäre es freilich
auch, durch Ausbeulen des Blechs der Kupplungsscheibe 7 die
gewünschten
Luftleitschaufeln 8 auszuformen.
-
Nicht
dargestellt ist, dass es auch möglich ist,
dass die Luftleitschaufel 8 nicht aus dem Material der
Kupplungsscheibe 7 ausgeformt wird, sondern dass sie als
separates Bauteil ausgebildet ist, das – beispielsweise mit einer
Nietverbindung – an
der Kupplungsscheibe 7 festgelegt wird. Eine solche Nietverbindung
kann genutzt werden, um gleichzeitig das Trägerblech für die Reibbeläge 6 mit
dem Grundblech der Kupplungsscheibe 7 zu verbinden.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Vorschlag
wird erreicht, dass bei der Drehung der Kupplungsscheibe 7 ein
hinreichender Luftstrom in radiale Richtung R erzeugt wird, der
die einer hohen thermischen Belastung unterlegenen Beuteile effizient
kühlt.
Die Temperatur an den betreffenden Bauteilen wird hierdurch reduziert,
weil Wärme
in verbesserter Weise abtransportiert wird.
-
Die
Luftleitschaufeln 8 können
bei bestehenden Elementen einer Drehmomentübertragungseinrichtung integriert,
angeformt bzw. ausgeformt sein, z. B. bei einer Kupplungsscheibe
in einem oder in beiden Deckblechen oder in der Belagfeder. Die
Belagfeder kann ein einteilige Bauteil sein oder auch aus mehreren
am Umfang verteilten Einzelsegmenten bestehen, von denen wiederum
auch nur ein Teil mit einer Luftleitschaufel ausgerüstet sein
kann. Es ist auch möglich,
Luftleitschaufeln 8 an Belag-Trägerblechen anzubringen, auf
denen die Beläge
aufgeklebt bzw. angebracht sind. Hierzu müssten die Luftleitschaufeln
an Vorsprüngen
außerhalb
des Außendurchmessers
oder innerhalb des Innendurchmessers der Reibbeläge angeordnet sein.
-
Besonders
vorteilhaft kann es sein, die Luftleitschaufeln 8 als Formteil
aus Kunststoff zu fertigen, das dann in entsprechende Ausnehmungen
bzw. Öffnungen
in der Kupplungsscheibe eingebracht (z. B. eingeclipst) wird, um
es mit der Kupplungsscheibe 7 zu verbinden.
-
Wenngleich
oben von Luftleitschaufeln 8 gesprochen wurde, kommt das
erfindungsgemäße Konzept
natürlich
genauso zur Anwendung, wenn sich ein anderes Medium als Luft in
der Kupplungsvorrichtung befindet. Im Gegenteil wird der gewünschte Strömungseffekt
umso stärker,
je höher
die Dichte des Umgebungsmediums ist. Die Erfindung schließt daher
natürlich
auch derartige Anwendungen mit ein.
-
Abhängig davon,
auf welcher Seite der Kupplungsscheibe 7 eine hohe thermische
Belastung vorliegt, ist nur eine Seite der Kupplungsscheibe 7 oder
sind beide Seiten der Kupplungsscheibe 7 mit Luftleitschaufeln 8 versehen.
Wie erwähnt,
kann auch zusätzlich
erreicht werden, dass eine gezielte Axialkraft auf die Kupplungsscheibe 7 bei
deren Drehung aufgebaut ist, um das Lösen der Kupplung zu verbessern.
-
Zur
Illustration sei hierzu auf die 10 und 11 hingewiesen.
Hier sind zwei Schnitte durch die Kupplungsscheibe 7 mit
aus dem Material der Kupplungsscheibe 7 ausgeformten Luftleitschaufeln 8 zu
sehen. Der nach unten gerichtete Pfeil gibt jeweils die Drehrichtung
der Kupplungsscheibe 7 an. Der dieser Richtung entgegen
gerichtete Pfeil gibt den Luftwiderstand an; die gebogenen Pfeile
geben demgemäß den Verlauf
der Luftströmung
an. Durch die Luftumlenkung wird in beiden Fällen eine nach rechts gerichtete
Kraft auf die Kupplungsscheibe 7 ausgeübt, wenngleich die Luftleitschaufeln 8 einmal in
Richtung Schwungrad und einmal in Richtung Druckplatte gerichtet
sind. Möglich
wird eine solche Ausgestaltung beispielsweise bei starrer Kupplungsscheibe;
die Luft strömt
hier durch das Blech der Kupplungsscheibe hindurch (es gibt keine
benachbarten Bauteile).
-
Wenngleich
eine bevorzugte Ausbildung vorsieht, dass die Luftleitschaufeln 8 an
dem von der Ebene 9 der Kupplungsscheibe 7 am
weitesten entfernten Ende 10 eine Kante oder Linie 11 bilden,
ist dies keineswegs zwingend. Es kann auch vorgesehen sein, dass
die Luftleitschaufel 8 an ihrem von der Ebene 9 der
Kupplungsscheibe 7 axial am weitesten entfernten Ende spitz
oder gerundet zuläuft,
so dass an ihrem höchsten
(axial am weitesten entfernten) Punkt keine Linie definiert ist.
-
Die
Luftleitschaufel 8 kann auch kurz vor dem Erreichen ihres
axial am weitesten von der Ebene 9 entfernten Ende nochmals
gegengebogen sein, um im Endbereich den Winkel β nicht mehr aufzuweisen. Das
axial am weitesten entfernte Ende kann dann sogar wieder parallel
zur radialen Richtung R gerichtet sein.
-
Bei
beispielsweise per Clipverbindung an der Kupplungsscheibe 7 angeordneten
Luftleitschaufeln 8 können
diese aufgrund der größeren Gestaltungsmöglichkeiten
der Schaufeln ebenfalls am axial äußersten Ende eine Linie bzw.
Kante aufweisen, die nicht zwingend unter dem Winkel β verläuft.
-
- 1
- Kupplungsvorrichtung
- 2
- Kupplungsgehäuse
- 3
- Schwungrad
- 4
- Drehachse
- 5
- Anpressplatte
- 6
- Reibbelag
- 7
- Kupplungsscheibe
- 8
- Leitschaufel
(Luftleitschaufel)
- 9
- Ebene
der Kupplungsscheibe
- 10
- axiales
Ende der Luftleitschaufel
- 11
- Kante
- 12
- Kontur
- 13
- Drehrichtung
- 14
- Strömung
- a
- axiale
Richtung
- R
- radiale
Richtung
- β
- Winkel
- α
- Winkel
- b
- Abstand