DE102007034909B4 - Vorrichtung zur Regelung der Durchströmung einer Kohlenstaubleitung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Regelung der Durchströmung einer Kohlenstaubleitung, die zwischen einer Kohlenmahlanlage und einem Kohlenstaubbrenner von insbesondere steinkohlebefeuerten Kraftwerken mit Tangentialfeuerung angeordnet ist.
- Bei derartigen Kohlenstaubleitungen ist es aufgrund der technischen Gegebenheiten bei einer Steinkohlenstaub-Tangentialfeuerung nicht möglich, baugleiche Kohlenstaubleitungen zu jedem der einzelnen Kohlenstaubbrenner zu führen. Durch die sogenannte Lagenschaltung (beispielsweise vier Kohlemahlanlagen bedienen jeweils die Kohlenstaubbrenner einer Höhenlage, somit vier verschiedene Höhenlagen) der Kohlenstaubbrenner entstehen zwangsläufig vier unterschiedlich lange Kohlenstaubleitungen zwischen der Kohlemahlanlage und den vier Kohlenstaubbrennern einer Lage bzw. einer Höhenlage, die unterschiedliche Druckverluste in den jeweiligen Kohlenstaubleitungen nach sich ziehen. Sind neben den Kohlenstaubleitungslängen auch die Anzahl der Leitungskrümmer in den einzelnen Kohlenstaubleitungen unterschiedlich, entstehen teilweise hohe Druckverlust-Differenzen der jeweiligen Kohlenstaubleitungen zueinander. Diese Differenzen führen zu Schieflagen in der Kohlenstaubverteilung in der Brennkammer und verschlechtern die Feuerführung erheblich. Um diese Differenzen auszugleichen, werden die Kohlenstaubleitungen üblicherweise mit sogenannten Abgleichblenden ausgebildet. Die Leitung mit dem größten Druckverlust wird ermittelt und die restlichen Kohlenstaubleitungen mittels Blenden an diesen Druckverlust angeglichen. Somit werden in der Regel eine Vielzahl von Blenden mit unterschiedlichen Durchmessern benötigt, was verglichen mit einem einzigen Blendentyp gleichen Durchmessers hohe Fertigungskosten verursacht. Darüber hinaus ist es bis heute nicht möglich, die Blenden rechnerisch so auszulegen, dass die Druckunterschiede zwischen theoretischen Rechenwerten und der Praxis minimal sind. Der Grund dafür liegt einerseits in der noch unzureichenden Erfassbarkeit der Zweiphasenströmung (Luft und Kohlenstaub) und zum anderen gibt es bis zum heutigen Tag keine befriedigende Berechnungsgrundlage, mit der beliebig viele räumlich hintereinander geschaltete Rohrkrümmer mit unterschiedlichen Ausrichtungen exakt erfasst werden können. Zudem sind die Blenden im Betrieb durch das abrasive Potenzial des Kohlenstaubes einem bestimmten Verschleiß unterworfen, der die Blenden mit fortschreitender Betriebszeit ausschleift und somit ihren Drosselquerschnitt vergrößert, was wiederum den abzugleichenden Druckverlust verändert.
- Durch
US 5,975,141 ist eine variable Blende bekannt geworden, bei der vier Stäbe radial in den Leitungsquerschnitt der Kohlenstaubleitung hinein geschoben bzw. heraus gezogen werden und somit die Durchströmung der Kohlenstaubleitung beeinflusst wird. Nachteilig zeigt sich hierbei, dass jeder der vier Stäbe einzeln mittels eines Schraubenschlüssels verstellt werden muss und dass der Einfluss dieser die Durchströmung beschränkenden Einrichtung nur begrenzt ist. Ferner ist diese Regeleinrichtung einem starkem Verschleiß unterworfen. - Durch
US 5,685,240 ist eine variable Blende bekannt geworden, bei der innerhalb der Kohlenstaubleitung als Blende eine um ihre Querachse schwenkbare Lochscheibe eingesetzt ist. Im geschlossenen Zustand der Lochscheibe innerhalb der Kohlenstaubleitung steht nur der Lochquerschnitt der Lochscheibe zur Durchströmung zur Verfügung. Durch Schwenken der Lochscheibe um die Querachse kann der Durchströmungsquerschnitt innerhalb der Kohlenstaubleitung vergrößert bzw. verändert werden und somit auch Einfluss auf den Druckverlust in der Kohlenstaubleitung genommen werden. Der Nachteil dieser Regeleinrichtung ist das hohe Verschleißpotenzial sowie die Gefahr, dass die Lochscheibe beim Versagen der Drehachse (beispielsweise hervorgerufen durch Abrasion an der Drehachse) innerhalb der Kohlenstaubleitung unkontrolliert nach unten fällt und vorgeschaltete bzw. stromaufwärts angeordnete Bauteile (z. B. Kohlenstaubverteiler) verstopfen kann. - Durch
US 2005/0243162 A1 - Durch
JP 60221616 - Aus der
CH 369943 - Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Vorrichtung zur Regelung der Durchströmung einer Kohlenstaubleitung, die von einem Primärverbrennungsluftstrom, welcher gemahlenen Kohlenstaub mit sich trägt, durchströmt ist, zu schaffen, die die vorgenannten Nachteile vermeidet. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine derartige Vorrichtung zur Regelung der Durchströmung einer Kohlenstaubleitung zu schaffen, die zum einen stufenlos auf den gewünschten Druckverlust innerhalb der Kohlenstaubleitung eingestellt als auch mit fortschreitendem Verschleiß nachjustiert werden kann, ohne in ihrer Bemessung unterschiedliche Vorrichtungen bzw. Vorrichtungs-Bauteile vorsehen zu müssen sowie ohne die Vorrichtung bzw. deren Bauteile vorzeitig austauschen zu müssen.
- Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Durch die erfindungsgemäße Lösung wird eine Vorrichtung zur Regelung der Durchströmung einer Kohlenstaubleitung, die von einem Primärverbrennungsluftstrom, welcher gemahlenen Kohlenstaub mit sich trägt, durchströmt ist, geschaffen, die die nachfolgenden Vorteile aufweist:
- – stufenlose Einstellbarkeit der Druckverlustblende bzw. der Regelungsvorrichtung,
- – für einen bestimmten Kohlenstaub-Leitungsdurchmesser nur noch ein standardisiertes Bauteil bzw. eine standardisierte Regelungsvorrichtung,
- – Nachjustierbarkeit der Verschleißverluste,
- – Einzelsegmente austauschbar ohne die ganze Regelungsvorrichtung erneuern zu müssen.
- Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass die Auflagerseite und die Stirnseite des benachbarten Blendensegmentes kulissenartig profiliert sind und sich gegenseitig führen. Damit ist gewährleistet, dass zum einen sich die jeweiligen Blendensegmente immer, d. h. während einer Verschiebephase oder außerhalb der Verschiebephase der Blendensegmente, in einer planen Ebene zueinander befinden und zum anderen sich die Blendensegmente mittels der Kulissenprofile gegenseitig abstützen können und somit eine gesonderte Abstützkonstruktion für die Blendensegmente hinfällig wird.
- In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weisen die Auflagerseite und die Stirnseite des benachbarten Blendensegmentes eine dreieckförmige Kulissenführung auf. Dabei handelt es sich um eine fertigungstechnisch einfach zu erzeugende Kulissenführung. In weiterer vorteilhafter Ausbildung der Erfindung sind die beiden Flankenwinkel der dreieckförmigen Kulissenführung unterschiedlich ausgebildet. Damit werden verbesserte Gleit- sowie Kraftübertragungseigenschaften gewährleistet.
- In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung sind die Blendensegmente gegenüber der Außenatmosphäre staub- und gasdicht innerhalb des Blendenrahmens eingebettet bzw. eingelagert. Durch diese Maßnahme wird eine aufwändige Außenabdichtung der Regelvorrichtung hinfällig.
- Eine zweckmäßige Ausbildung sieht vor, dass das Betätigungsmittel manuell oder motorisch betreibbar ist.
- In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind mittels des Betätigungsmittels ein oder mehrere Blendensegmente betätigbar. Im Falle von wenigen Blendensegmenten, beispielsweise drei, kann es vorteilhaft sein, nur ein Blendensegment durch das Betätigungsmittel zu bedienen, wobei dieses Blendensegment über die Kulissenführungen die weiteren Blendensegmente mit verschiebt. Im Falle von mehreren, beispielsweise sechs bis acht, Blendensegmenten kann es vorteilhaft sein, einen Teil der Blendensegmente, beispielsweise die Hälfte davon, durch das Betätigungsmittel zu bedienen. Die restlichen Blendensegmente werden dann über die Kulissenführungen von den bedienten verschoben. Es bleibt ferner die Möglichkeit, sämtliche Blendensegmente jeweils einzeln durch das Betätigungsmittel zu bedienen.
- In zweckmäßiger Weise besteht das Blendensegment aus hochverschleißfestem Material. Dadurch ist gewährleistet, dass die Lebensdauer der Blendensegmente trotz hoher Abrasivität des die Blendensegmente umströmenden Mediums sehr hoch bleibt. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, das Blendensegment aus Baustahl herzustellen und die Oberfläche des Blendensegmentes mit hochverschleißfestem Material, beispielsweise Keramik, Aufschweißungen oder anderes, zu ummanteln.
- Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass die Regelvorrichtung in die Kohlenstaubleitung eingeflanscht ist. Durch diese Maßnahme kann der Ein- und Ausbau der Regelvorrichtung, beispielsweise für eine Wartung, schnell und einfach vollzogen werden.
- Vorteilhaft ist es, die Vorrichtung mit sechs oder acht Blendensegmenten auszubilden. Durch diese Maßnahme wird eine annähernd runde Querschnittsöffnung für die Durchströmung der Regelvorrichtung geschaffen und Durchströmungswirbelungen können weitgehendst verhindert werden.
- Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnungen und der Beschreibung näher erläutert.
- Es zeigt:
-
1 schematisch dargestellt eine zwischen einer Kohlemahlanlage und einer Brennereinrichtung angeordnete Kohlenstaubleitung, die mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Regelung der Durchströmung dieser Kohlenstaubleitung ausgebildet ist, -
2 Querschnitt durch die Kohlenstaubleitung gemäß Schnitt A-A in1 mit Ansicht auf die Vorrichtung zur Regelung der Durchströmung, -
3 wie2 , jedoch alternative Ausführung der Vorrichtung zur Regelung der Durchströmung, -
4 Querschnitt durch die Blendensegmente der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Schnitt B-B in2 , -
5 Ansicht auf die Bewegungsabläufe der Blendensegmente während der stufenlosen Verstellung der Querschnittsöffnung der erfindungsgemäßen Regelungsvorrichtung, -
6 Schematische Darstellung eines einzelnen Blendensegmentes, -
7 Querschnitt durch die Auflagerseite des Blendensegmentes gemäß Schnitt C-C in6 , -
8 Querschnitt durch die Stirnseite des Blendensegmentes gemäß Schnitt D-D in6 . -
1 gibt eine stark schematisierte Darstellung einer Kohlenstaubleitung4 wieder, wie sie zum Transport des Primärluft/Kohlenstaub-Gemisches von der Kohlemahlanlage1 und deren Sichter1.1 zu der Brennkammer8 bzw. dem Kohlenstaubbrenner6 eingesetzt wird. Der Kohlemahlanlage1 wird über eine Zufuhrleitung2 Rohkohle und über eine Zufuhrleitung3 Primär- bzw. Traggas, in der Regel Primärluft, zugeführt. Der in der Kohlenmahlanlage1 gemahlene Kohlenstaub wird unter zu Hilfenahme des Traggases über in der Regel vier Kohlenstaubleitungen4 jeweils den Kohlenstaubbrennern6 einer Brennerlage7 zugeführt. Siehe hierzu auch Strömungsrichtungspfeil19 . Die jeweiligen Kohlenstaubbrenner6 sind üblicherweise in den Ecken der rechteckigen oder auch quadratischen Brennkammer8 angeordnet, sie können aber auch in den Brennkammerwänden9 der Brennkammer8 angeordnet sein. Der Einfachheit halber zeigt1 nur eine von vier Kohlenstaubleitungen4 je Kohlemahlanlage1 und nur eine von üblicherweise vier Kohlemahlanlagen1 eines steinkohlebefeuerten Kraftwerkes auf. - Um in den unterschiedlich langen und mit unterschiedlich vielen Leitungskrümmern ausgebildeten Kohlenstaubleitungen
4 einer Kohlemahlanlage1 gleiche Druckverluste und damit gleiche Durchsätze von Kohlenstaubmengen zu generieren sowie Schieflagen in der Kohlenstaubverteilung in der Brennkammer8 zu vermeiden, wird jede der Kohlenstaubleitungen4 mit einer erfindungsgemäßen Regelungsvorrichtung10 ausgebildet. Die erfindungsgemäße Regelungsvorrichtung10 sieht einen senkrecht zur Längsachse5 der Kohlenstaubleitung4 und zu dieser zentrisch angeordneten Blendenrahmen11 vor, in dem wenigstens drei Blendensegmente12 angeordnet sind. Die Blendensegmente12 sind dabei in einer Ebene, d. h. zu- bzw. untereinander fluchtend, innerhalb des Blendenrahmens11 beweglich gelagert und bilden durch gleichförmiges Verschieben zueinander eine zentrisch im Blendenrahmen11 liegende, in ihrer Größe stufenlos veränderbare Querschnittsöffnung16 . Die Längsachse5 der Kohlenstaubleitung4 bildet somit gleichzeitig den Mittelpunkt bzw. das Zentrum der Querschnittsöffnung16 . Die Auflagerseite13 eines jeweiligen Blendensegmentes12 liegt dabei auf der der Querschnittsöffnung16 zugewandten Stirnseite14 des jeweilig angrenzenden Blendensegmentes12 auf. - Die erfindungsgemäße Regelungsvorrichtung
10 weist ferner wenigstens ein Betätigungsmittel18 zum Verschieben der Blendensegmente12 auf, wobei die einzelnen Blendensegmente12 auf deren Auflagerseite13 und der Stirnseite14 des jeweils benachbarten Blendensegmentes12 jeweils aufeinander gleitend verschiebbar sind und je nach Betätigungsrichtung des Betätigungsmittels18 die Querschnittsöffnung16 vergrößer- oder verkleinerbar ist.5 zeigt die Bahnkurven20 einer Regelungsvorrichtung10 mit sechs Blendensegmenten12 auf, die sich beim Betätigen bzw. Verstellen der Blendensegmente12 ergeben. Die Bahnkurven20 markieren jeweils den Schnittpunkt zweier benachbarter Blendensegmente12 . - Als Betätigungsmittel
18 können nicht dargestellte Stangen, Spindeln oder dgl. eingesetzt werden, die entweder an einzelnen oder mehreren, gegebenenfalls an allen Blendensegmenten12 angreifen bzw. mit diesen verbunden sind und diese entweder in Auf- oder Zu-Richtung verschieben. Die Betätigungsmittel18 können dabei entweder manuell oder motorisch betätigt werden. Werden beispielsweise mehrere Blendensegmente12 durch ein Betätigungsmittel18 verstellt, so kann das vom Betätigungsmittel18 direkt betätigte Blendensegment12 das oder die benachbarte(n) Blendensegment(e)12 indirekt betätigen, indem es diese(s) mitbetätigt bzw. mitverschiebt. Dies erfolgt durch eine einwirkende Kraftkomponente des angetriebenen Blendensegmentes12 auf das benachbarte Blendensegment12 , das ein gleichzeitiges Mitverschieben des benachbarten Blendensegmentes12 bewirkt, d. h. die Auflagerseite13 gleitet entsprechend auf der Stirnseite14 des benachbarten Blendensegmentes12 . Die indirekte Betätigung der nicht direkt angetriebenen Blendensegmente12 kann auch mit nicht dargestellten Lenkerstangen bzw. Aktuatoren erfolgen, die die direkt angetriebenen mit den weiteren Blendensegmenten12 verbinden und diese gleichzeitig und gleichförmig betätigen. -
2 und3 zeigen exemplarisch eine erfindungsgemäße Regelvorrichtung10 mit sechs bzw. acht Blendensegmenten12 . Durch gleichförmiges Verschieben der Blendensegmente12 wird die Querschnittsöffnung16 stufenlos vergrößert bzw. verkleinert. Wie oben schon angedeutet, kann dabei jedes einzelne Blendensegment12 durch das Betätigungsmittel18 direkt angeschoben werden oder aber auch nur jedes zweite oder dritte, wobei in einem solchen Fall das durch das Betätigungsmittel18 direkt angeschobene Blendensegment12 das benachbarte Blendensegment12 mit anschiebt. In der Regelvorrichtung10 gemäß2 und3 greift exemplarisch an jedem zweiten Blendensegment12 ein Betätigungsmittel18 direkt ein. - Die Blendensegmente
12 weisen gemäß6 in etwa eine dreieckige, plattenartige Form mit den Stirnflächen13 ,14 ,15 auf. Die zum Zentrum bzw. zur Querschnittsöffnung16 der Regelvorrichtung10 weisende Stirnseite14 und die Auflagerseite13 sind als Gleitflächen bestimmt. Die der Querschnittsöffnung16 abgewandte Rückenseite15 des Blendensegmentes12 kann gekrümmt oder auch gerade ausgebildet sein und ist ferner derart ausgebildet, dass das Betätigungsmittel18 am Blendensegment12 angreifen kann bzw. mit diesem verbunden ist. Die jeweiligen Blendensegmente12 weisen dabei an den gegenseitig berührenden Stirnflächen, d. h. an der Auflagerseite13 und an der Stirnseite14 eines jeweiligen Blendensegmentes12 bevorzugt Kulissenführungen17 auf, die den Selbstführungseffekt der linear bzw. gerade ausgebildeten Stirnseite14 und der Auflagerseite13 noch stabilisieren. Vorzugsweise können gemäß4 sowie7 und8 Führungen mit dreieckförmigen Kulissen an Stirn- und Auflagerseite14 ,13 der Blendensegmente12 eingesetzt werden, wobei auch andere, an sich bekannte Querschnittsformen als Kulissenführungen17 , beispielsweise trapezförmige, eingesetzt werden können. Zur Erhöhung der Stabilisierungswirkung ist es bei dreieckförmigen Kulissenführungen17 vorteilhaft, die beiden Flanken der dreieckförmigen Kulissenführung17 unterschiedlich auszubilden, wobei die steilere Flanke der Kulissenführung17 der Blendensegmente12 auf der stromabwärts liegenden Seite der Regelungsvorrichtung10 liegt (siehe Strömungsrichtungspfeil19 in4 ). In7 und8 wird noch mal deutlich veranschaulicht, dass die Stirnseite14 des Blendensegmentes12 mit der vorspringenden Kulissenführung17 und die darauf aufliegende Auflagerseite13 des Blendensegmentes12 mit der rückspringenden Kulissenführung17 ausgebildet ist. - Um die Lebensdauer der Blendensegmente
12 zu erhöhen, können diese entweder aus hochverschleißfestem Material gebildet sein oder einen Grundkörper aus normalem Material besitzen, das mit einem hochverschleißfesten Material überzogen bzw. übermantelt ist. Dies kann beispielweise eine Keramikschicht oder eine Auftragsschweißung sein. Zur einfacheren Montage der Regelungsvorrichtung10 kann diese innerhalb der Kohlenstaubleitung4 eingeflanscht sein. - Mittels der erfindungsgemäßen Regelungsvorrichtung
10 kann jede der jeweiligen Kohlenstaubleitungen4 in einfacher Weise durch stufenloses Verändern der Querschnittsöffnung16 auf gleiche Druckverluste abgeglichen werden. Dies kann beispielsweise bei der Inbetriebnahme eines Kohlemahlanlagen1 und Kohlenstaubbrenner6 aufweisenden steinkohlebefeuerten Kraftwerkes erfolgen. Es kann aber auch nach einer gewissen Reisezeit des Kraftwerkes erfolgen, um gegebenenfalls durch unterschiedlichen Verschleiß an den Blendensegmenten12 verursachte abweichende Druckverluste in den jeweiligen Kohlenstaubleitungen4 wieder anzugleichen. - Der Blendenrahmen
11 ist konstruktiv so gestaltet, dass er die Blendensegmente12 aufnehmen und führen kann, so dass jedes einzelne Blendensegment12 innerhalb seines kinematischen Bewegungsverlaufes (5 ) frei verschiebbar ist sowie die dafür benötigten Betätigungsmittel18 zum einen an die jeweiligen Blendensegmente12 angreifen können und zum anderen von außen betätigbar sind. Dabei sind die Blendensegmente12 innerhalb des Blendenrahmens11 gegenüber der Außenatmosphäre gas- und staubdicht abgedichtet, um einen Austritt von Kohlenstaub und Primärluft aus der Kohlenstaubleitung4 bzw. der Regelvorrichtung10 zu verhindern. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kohlemahlanlage
- 1.1
- Sichter
- 2
- Zufuhr des Brennstoffes bzw. der Kohle
- 3
- Zufuhr des Primär- bzw. Traggases
- 4
- Kohlenstaubleitung
- 5
- Längsachse Kohlenstaubleitung
- 6
- Kohlenstaubbrenner
- 7
- Brennerlage
- 8
- Brennkammer
- 9
- Brennkammerwand
- 10
- Vorrichtung zur Regelung bzw. Regelungsvorrichtung
- 11
- Blendenrahmen
- 12
- Blendensegment
- 13
- Auflagerseite des Blendensegmentes
- 14
- Stirnseite des Blendensegmentes
- 15
- Rückenseite des Blendensegmentes
- 16
- Querschnittsöffnung
- 17
- Kulissenführung
- 18
- Betätigungsmittel
- 19
- Strömungsrichtung Primärluft/Kohlenstaub
- 20
- Bahnkurve des Blendensegmentes über den Regel- bzw. Verstellbereich
Claims (11)
- Vorrichtung zur Regelung der Durchströmung einer Kohlenstaubleitung (
4 ), die von einem Primärverbrennungsluftstrom, welcher gemahlenen Kohlenstaub mit sich trägt, durchströmt ist, wobei die Vorrichtung (10 ) umfasst einen senkrecht zur Längsachse (5 ) der Kohlenstaubleitung (4 ) und zu dieser zentrisch angeordneten Blendenrahmen (11 ) zur Aufnahme und beweglichen Lagerung von wenigstens drei Blendensegmenten (12 ), wobei die Blendensegmente (12 ) in einer Ebene beweglich angeordnet sind und durch gleichförmiges Verschieben zueinander eine zentrisch im Blendenrahmen (11 ) liegende, in ihrer Größe stufenlos veränderbare Querschnittsöffnung (16 ) bilden, wobei die Auflagerseite (13 ) eines jeweiligen Blendensegmentes (12 ) auf der der Querschnittsöffnung (16 ) zugewandten Stirnseite (14 ) des jeweilig angrenzenden Blendensegmentes (12 ) aufliegt und wenigstens ein mit dem Blendensegment (12 ) verbundenes Betätigungsmittel (18 ) zum Verschieben der Blendensegmente (12 ), wobei die einzelnen Blendensegmente (12 ) auf deren Auflagerseite (13 ) und der Stirnseite (14 ) des jeweils benachbarten Blendensegmentes (12 ) aufeinander gleitend verschiebbar sind und je nach Betätigungsrichtung des Betätigungsmittels (18 ) die Querschnittsöffnung (16 ) vergrößer- oder verkleinerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Blendensegmente (12 ) innerhalb des Blendenrahmens (11 ) beweglich gelagert sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagerseite (
13 ) und die Stirnseite (14 ) des benachbarten Blendensegmentes (12 ) Kulissenführungen (17 ) aufweisen und sich gegenseitig führen. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenführung (
17 ) dreieckförmig ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Flankenwinkel der dreieckförmigen Kulissenführung (
17 ) unterschiedlich sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blendensegmente (
12 ) der Regelungsvorrichtung (10 ) gegenüber der Außenatmosphäre staub- und gasdicht innerhalb des Blendenrahmens (11 ) eingebettet sind. - Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsmittel (
18 ) manuell oder motorisch betreibbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Betätigungsmittel (
18 ) ein oder mehrere Blendensegmente (12 ) betätigbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blendensegmente (
12 ) aus hochverschleißfestem Material bestehen. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blendensegmente (
12 ) aus nicht verschleißfestem Material bestehen und mit hochverschleißfestem Material aufgepanzert bzw. übermantelt sind. - Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelvorrichtung (
10 ) in die Kohlenstaubleitung (4 ) eingeflanscht ist. - Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungsvorrichtung (
10 ) sechs oder acht Blendensegmente (12 ) aufweist.
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2007
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