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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Infotainmentgerät, insbesondere ein Autoradio,
für ein
Kraftfahrzeug, wobei das Infotainmentgerät eine Wiedergabeeinrichtung,
ein Stromversorgungsteil und ein Bedienelement aufweist.
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Derartige
Infotainmentgeräte
mit Multimediawiedergabeeinrichtungen sind unter dem Produktnamen
Infotainmentgerät
Seattle MP74 bekannt. Auch ähnliche
Geräte
werden als Infotainmentgeräte
in modernen Pkws eingesetzt und weisen üblicherweise mehr als eine
zusätzliche
Multimediawiedergabeeinrichtung auf. Um sowohl das Infotainmentgerät, als auch
die Multimediawiedergabeeinrichtungen, wie Verkehrsnachrichtensuchfunktion,
Navigationshilfsfunktionen oder Musikwiedergabeeinrichtungen einzustellen
und zu steuern, verfügen
derartige Infotainmentgeräts
und Pkws über
eine Menüsteuereinrichtung,
die gleichzeitig auch eine Vorprogrammierung der gewünschten
Informationen und Unterhaltungen während der Fahrt und insbesondere
während
stop-and-go Phasen im Straßenverkehr
zur Verfügung
stellen soll.
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Darüber hinaus
wird über
die Menüsteuereinrichtung
auch der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch angegeben und der
Fahrer angehalten, möglichst
umweltfreundlich und kraftstoffsparend zu fahren. Derartige Infotainmentgeräte haben
jedoch den Nachteil, dass sie beim Kraftstoffsparen durch Motorstillstand,
beispielweise bei Wartezeiten an Ampeln oder Bahnübergängen sowie
bei stop-and-go Phasen im Straßenverkehr,
die Wiedergabe voreingestellter Musik-CD's oder Musikspeichersticks oder andere
Informations- und Unterhaltungsträger unterbrechen oder sogar
auswerfen. Ein umständliches und
zeitraubendes erneutes Hochfahren der Multimediawiedergabeeinrichtungen,
ein Wiedereinführen
von Datenträgern
nach der Verkehrsflussunterbrechung oder erneutes Einstellen der
Lautstärke,
da zunächst
nur die voreingestellte Startlautstärke gewählt ist, ist dann nachteilig
erforderlich. Dadurch werden Kraftfahrer und Insassen der Pkws davon
abgehalten, kraftstoffsparende Motorpausen einzulegen. Darüber hinaus
wird die psychische Anspannung des Fahrers und seiner Gäste durch
das ständige
Unterbrechen von Musik- oder Informationsprogrammen, beispielsweise
während
einer Stopp-und-go
Phase im Straßenverkehr
zusätzlich belastet.
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Darüber hinaus
ist es von Nachteil, dass beim Wiederanlassen des Motors möglicherweise sämtliche
Verbraucher und damit auch das Infotainmentgerät bzw. das Autoradio erneut
abgeschaltet werden. Dieses kann wiederum nachteilig mit dem Auswerfen
von Musik- oder Informationsträgern
verbunden sein. In der verkehrstechnisch kritischen und psychisch
belastenden Wiederanfahrphase wird dadurch die Aufmerksamkeit des
Fahrers zusätzlich
beansprucht, um sowohl das Infotainmentgerät, als auch die entsprechenden
Musik- und Informationsträger
wieder zum Laufen zu bringen.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Infotainmentgerät und ein Verfahren zur Steuerung
eines Infotainmentgerätes
in Fahrzeugen anzugeben, womit ein verbesserter Unterhaltungswert
während
der Autofahrt und während
Stop- und Gophasen im Straßenverkehr
bei gleichzeitiger Verminderung der Umweltbelastung erreicht werden
soll.
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Lösung der Aufgabe
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Diese
Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird ein
Infotainmentgerät,
insbesondere ein Autoradio, und ein Verfahren zur Steuerung eines
Infotainmentgerätes
in Fahrzeugen geschaffen. Das Infotainmentgerät weist eine Wiedergabeeinrichtung,
ein Stromversorgungsteil und Bedienelement auf. Über das Bedienelement kann
eine Zeitdauer eingestellt werden, bei der das Infotainmentgerät eingeschaltet
bleibt, obwohl das Zündschloss
ausgeschaltet wurde.
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Vorteile und Wirkungsweise
der Erfindung
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Durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist es in vorteilhafter Weise möglich,
bei Ampelstopps oder in stop-and-go Phasen des Straßenverkehrs oder
an Bahnübergängen mit
Hilfe einer Zündunterbrechung
den Motor abzuschalten, und nach Einschalten der Zündung ohne
erneuten Motorstart weiterhin und ungestört den Musikbetrieb bzw. den
Informationsbetrieb unterbrechungsfrei aufrechtzuerhalten. Damit
verbunden ist die Wirkung, dass der Fahrer ohne Störung der
Musik-, Unterhaltungs- oder Informationsprogramme jederzeit den
Motor abstellen kann.
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Dennoch
kann das Infotainmentgerät
automatisch beim Verlassen des Fahrzeugs wie bisher abgeschaltet
werden. Dieses automatische Abschalten erfolgt zwar etwas verzögert. Diese
geringfügige Verlängerung
beim automatischen Abschalten des Infotainmentgeräts beim
Verlassen des Fahrzeugs hat einen vernachlässigbaren Einfluss auf den
Batterieladezustand. Die bisher üblichen
Unterbrechungen von Musikunterhaltung oder Informationen werden
somit durch die Möglichkeit über das
Bedienelement das Infotainmentgerät für eine begrenzte Zeitdauer
eingeschaltet zu lassen, während
der Motor bereits ausgeschaltet ist, überbrückt.
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Als
Bedienelement kann in einer Weiterbildung eine Menüsteuereinrichtung
vorgesehen, die mit einer Verzögerungsschaltung
für das
Stromversorgungsteil zusammenwirkt und die eine Überbrückungsintervalleingabe vorsieht.
Mit Hilfe der eingestellten Überbrückungsintervalleingabe
an der Menüsteuereinrichtung
kann die Zeitdauer eingestellt werden, bei der das Infotainmentgerät eingeschaltet bleibt,
obwohl das Zündschloss
ausgeschaltet wurde.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung überbrückt die Überbrückungsintervalleingabe
Unterbrechungsintervalle des Zündschlosses und
gewährleistet
somit einen unterbrechungsfreien Durchlauf der Multimediawiedergabeeinrichtung.
Dadurch werden der Fahrer und die Insassen psychisch entlastet und
die Bereitschaft die Umwelt zu schonen, in dem der Motor mehrfach
abgeschaltet wird, nimmt deutlich zu. Dabei kann die Verzögerungsschaltung
eine einstellbare Zeitdauer für
das Abschalten des Stromversorgungsteils zwischen und 1 und 60 Sekunden
aufweisen. Diese Phase ist beinahe derart hoch, dass die Zündung erst
wieder einzuschalten ist, wenn beispielsweise die Ampel auf grün geht oder
die Schranken eines Bahnübergangs
wieder hoch gehen.
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Andererseits
kann in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die Verzögerungsschaltung
eine einstellbare Zeitdauer des Abschaltens des Stromversorgungsteils
zwischen 3 und 10 Sekunden aufweisen. Dieses hat den Vorteil, dass
beim automatischen Abschalten nach Verlassen des Fahrzeugs die Nachlaufphase
des Infotainmentgeräts bzw.
der Musikabspiel geräte
geringer ist, und die Batterie entsprechend geschont wird.
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Vorzugsweise
ist die Verzögerungsschaltung in
einem Steuerungsmodul des Infotainmentgeräts vorgesehen, und somit wirken
sich kurzzeitige Abschaltungen des Zündschlosses auf Grund der Überbrückungsintervalleingabe
am Bedienelement und damit der Verzögerung der Abschaltung des
Stromversorgungsteils nicht gravierend auf die Musik-, Unterhaltungs-
oder Informationswiedergabe aus.
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Weiterhin
sind Mittel im Infotainmentgerät vorgesehen,
die bei Motorstartvorgängen
das Stromversorgungsteil eingeschaltet lassen und die Versorgung
der Endstufe des Infotainmentgeräts
unterbrechen, ohne das Stromversorgungsteil auch auszuschalten.
Mit diesen Mitteln ist der Vorteil verbunden, dass der Stromverbrauch
für das
Infotainmentgerät beim
Wiederstart des Motors minimiert ist und dennoch ein Auswerfen von
Musik- Unterhaltungs- oder Informationsträgern aus den entsprechenden
Wiedergabegeräten
nicht erfolgt, da das Stromversorgungsteil nicht mit ausgeschalten
wird. Der Fahrer kann sich folglich voll auf den wiederanfahrenden Verkehr
konzentrieren und muss nicht beispielsweise eine Navigations-CD
erneut in das Navigationsgerät einfügen. Dabei
wird davon ausgegangen, dass das Stromversorgungsteil des Infotainmentgeräts eine zentrale
Funktion übernimmt
und sowohl die Versorgung der Menüsteuereinrichtung, als auch
die Versorgung der übrigen
Multimediaeinrichtungen eines Infotainmentgeräts sicher stellt.
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Neben
dem bereits erwähnten
CD-Player kann eine Musikwiedergabeeinrichtung auch einen MP3-Player
umfassen. Ferner können
Navigationshilfsgeräte,
die im Infotainmentgerät
integriert sind, mit entsprechenden Informationsträgern zusammenwirken.
Auch ist es möglich,
dass die Multimediawiedergabeeinrichtung einen steckbarer Speicherstick auslesen
kann, der zunehmend für
hochwertige digitalisierte Musikwiedergaben für Infotainmentgeräte vorgesehen
ist. Somit wird durch das erfindungsgemäße Infotainmentgerät ein Komfortgewinn
erzielt, da Musik nicht unterbrochen und Informationen nicht zerstückelt werden,
wenn der Motor abgestellt oder neu gestartet wird.
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Durch
die Realisierung der oben erwähnten konfigurierbaren
Zeitdauer eines Verzögerungsintervalls
werden empfindliche Geräte,
insbesondere bei CD-Betrieb oder Musikspeichersticks weniger oft
unterbrochen, was auch die Lebensdauer derartiger Module verbessert.
Da die Überbrückungsintervalleingabe
in der Menüsteuereinrichtung
frei wählbar ist,
können
Fahrer, die weniger Wert auf Umweltschonung legen, nach wie vor
in bekannter Weise das Fahrzeug bedienen und unterliegen keinerlei Einschränkungen,
zumal das erfindungsgemäße Infotainmentgerät nicht
zwingend vorschreibt, den Motor im Stopp-und-go Betrieb oder vor
Ampeln oder vor Bahnübehrgängen oder
sonstigen Verkehrshindernissen abzuschalten.
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Ein
Verfahren zur Steuerung eines Infotainmentgerätes weist nachfolgende Verfahrensschritte auf.
Zunächst
wird eine Zeitdauer zur verzögerten Abschaltung
eines Stromversorgungsteils des Infotainmentgeräts vorgesehen. Danach kann
jederzeit ein Abschalten mit nachfolgendem Wiedereinschalten der
Zündung
des Fahrzeuges ohne Motorstart erfolgen. Bei einem Verkehrsstop
kann nun in vorteilhafter Weise ein kurzzeitiges Abschalten der
Zündung
vor Ampeln oder Bahnübergängen oder
sonstigen Verkehrshindernissen mit Motorstillstand durchgeführt werden,
ohne dass eine Unterbrechung einer Musik- oder Informationswiedergabe
erfolgt, solange ein Wiedereinschalten der Zündung ohne Motorneustart vor
Ablauf der eingestellten Zeitdauer für das Stromversorgungsteil
erfolgt.
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Ist
das Verkehrshindernis behoben, die Ampel auf grün oder der Bahnübergang
geöffnet,
so kann der Motor erneut unter selektiver Abschaltung der Endstufe
des Infotainmentgeräts
gestartet werden, wobei das Stromversorgungsteil eingeschaltet bleibt.
Das hat den Vorteil, dass ein maximaler Batteriestrom für den kurzzeitigen
Startvorgang zur Verfügung
steht, da die Endstufe kurzzeitig abgeklemmt ist.
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Die
Abschaltung der Endstufe des Infotainmentgerätes kann dazu führen, dass
kurzzeitig die Musik oder die Informationen zwar unterbrochen werden,
aber in keinem Fall erfolgt ein Auswerfen einer Musik-CD oder eines
Musikspeichersticks oder anderer Informations- und Unterhaltungsträger, da das
Stromversorgungsteil arbeitet. Außerdem wird bei erneuter Weiterfahrt
ein zwischenzeitliches Abstellen der zusätzlichen Multimediaausstattungen des
Infotainmentgeräts
in Form von Navigationsinformationssystemen oder Abspielgeräten von
Musik oder Unterhaltung vermieden.
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Die
Erfindung wird nun an Hand einer beigefügten 1 näher erläutert.
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Beschreibung
der 1
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Die 1 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild einer Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines Infotainmentgerätes 1.
Unter einem Infotainmentgerät
wird ein Gerät
für eine
akustische und/oder visuelle Wiedergabe von Inhalten wie z. B. Radio,
CD-Spieler, Computer, Fernseher, Navigationsgerät oder Telefon usw. verstanden.
Das Infotainmentgerät 1 weist
eine Wiedergabeeinrichtung 2 und Multimediaeinrichtungen 8 und 9 auf,
die mit einer Menüsteuereinrichtung 6 über die
Leitungen 10, 11 und 12 zusammenwirken.
Ein Stromversorgungsteil 3 versorgt die Wiedergabeeinrich tung 2 und
die Multimediaeinrichtungen 8 und 9 über die
Zuleitungen 14, 15 und 16 mit Energie.
Das Stromversorgungsteil 3 steht über eine Zuleitung 17 mit
einer Verzögerungsschaltung 7 elektrisch
in Verbindung. Die Verzögerungsschaltung 7 ist
mit einem Kontaktanschluss K15 eines Zündschlosses 5 über eine
Schaltleitung 18 verbunden. Über eine weitere Schaltleitung 19 des
Zündschlosses 5 wird
ein Motor ausgeschaltet und wieder angelassen. Das Zündschloss 5, die
Verzögerungsschaltung 7 und
das Stromversorgungsteil 3 sind beispielsweise über Versorgungsleitungen 21, 22 bzw. 23 mit
der Versorgungsspannung Vcc des Bordnetzes
des Fahrzeugs verbunden. Anstelle eines Zündschlosses 5 kann
auch jede andere Art von Schalter oder Unterbrechungsvorrichtung vorgesehen
sein, mit der eine Stromversorgung des Infotainmentgerätes 1 gesteuert
werden kann. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Schalter
in Form des Zündschlosses
ausgebildet, mit dem gleichzeitig die Zündung für eine Brennkraftmaschine eines
Fahrzeugs gesteuert wird. Anstelle eines Zündschlosses kann auch ein Start/Stop-Schalter
vorgesehen sein. Zudem kann auch eine automatische Abschaltvorrichtung
anstelle des Zündschlosses
vorgesehen sein, mit der die Zündung
der Brennkraftmaschine bei einem Stop mit einer festgelegten Zeitdauer
unterbrochen wird und auch die Stromversorgung für das Infotainmentgerät abgeschaltet
wird. Ein Starten der Zündung
kann durch die Betätigung der
Kupplung erfolgen.
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Ein
Bedienelement 4 steht mit einer Menüsteuereinrichtung 6 elektrisch
in Verbindung, wobei die Menüsteuereinrichtung 6 mit
einer Verzögerungsschaltung 7 für das Stromversorgungsteil 3 zusammenwirkt
und Überbrückungsintervalleingaben über das
Bedienelement 4 vorsieht. Die Überbrückungsintervalleingabe überbrückt Zündschlossunterbrechungsintervalle
und ermöglicht
einen unterbrechungsfreien Durchlauf der Wiedergabeeinrichtung 2 oder
der Multimediaeinrichtungen 8 oder 9. Die Verzögerungsschaltung 7 ermöglicht eine
einstellbare Zeitdauer für
das Abschalten des Stromversorgungsteils 3 zwischen 1 und
60 Sekunden, wobei die eingestellte Zeitdauer auf der Anzeige 20 der
Menüsteuereinrichtung 6 dargestellt
wird.
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Die
Verzögerungsschaltung 7 kann
im Steuerungsmodul des Infotainmentgeräts 1 vorgesehen sein.
In der gezeigten Ausführungsform
ist die Verzögerungsschaltung 7 zwischen
dem Zündschloss 5 und
dem Stromversorgungsteil 3 angeordnet. Über eine Signalleitung 13 wird
der Verzögerungsschaltung 7 von
dem Bedienelement 4 und der zwischengeschalteten Menüsteuereinrichtung 6 die
wählbare Zeitdauer übermittelt
für die
das Infotainmentgerät 1 eingeschaltet
bleiben soll, obwohl das Zündschloss 5 ausgeschaltet
wurde.