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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Verbindungen aus der Substanzklasse
cyclischer Amide, deren Herstellung, Mittel enthaltend wenigstens
eine dieser Verbindungen sowie deren Verwendung insbesondere zur
Hemmung von Protein Kinasen und zur Angiogenesehemmung.
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Bereits
im Jahre 1971 entdeckte J. Folkman von der Universität
Harvard das Prinzip der Angiogenesehemmung. Mikrotumoren oder kleine
lokale Metastasen wachsen ohne Anschluss an das Gefäßsystem nicht
weiter, sondern bilden eine relativ stabile Zellpopulation, in der
sich Zuwachs und Apoptose die Waage halten. Erst nach der Vaskularisierung,
also Verbindung mit dem Blutkreislauf und meist auch dem Lymphsystem,
kommt es zu einem Wachstumsschub des Tumors. Die Apoptose wird vermindert
und ein sprunghafter Größenzuwachs um das Tausendfache
innerhalb weniger Wochen ist die Folge. Gleichzeitig wird mit der
Vaskularisierung auch der Weg zu forcierter Metastasierung frei,
wenn Tochterzellen über die Blut- und Lymphbahnen in andere
Gewebe streuen können. Unterbindet man jedoch die dazu
notwendige Gefäßneubildung, bleibt der Tumor oft
auf minimalem Raum stabil.
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Was
den antiangiogenen Ansatz zur Tumortherapie selektiv und damit so
attraktiv macht ist die Tatsache, dass beim Erwachsenen eine basale
Gefäßneubildung praktisch nicht stattfindet. Neue
Gefäße, auch Lymphgefäße, werden
nicht durch Umwandlung von bestehenden Zellverbänden oder
aus Vorläuferzellen de novo gebildet, sondern entstehen
durch Aussprossung aus bestehenden Gefäßen. Außer
zur Wundheilung und bei der Ovulation/Menstruation findet man Neo-Vaskularisierung
nur im Rahmen pathologischer Prozesse, wie bei Tumoren, diabetischer
Retinopathie und altersbedingter Makuladegeneration am Auge, sowie
einigen autoimmun bedingten und/oder entzündlichen Prozessen.
Grundlage für Gefäßbildungsaktivitäten
ist stets eine lokale Hypoxie von Zellen, sei es in einem funktionellen
Gewebe oder einem wachsenden Tumor. Lokale Hypoxie führt,
vermittelt über zelluläre Sauerstoff-sensitive
Häm-Proteine, zur Induktion einer Reihe von angiogenen
Stimuli, insbesondere des Schlüsselproteins VEGF (Vaskular
Endothelial Growth Factor). Etliche Tumorzelllinien sind in der
Lage, VEGF direkt zu sezernieren. Der Wachstumsfaktor bindet an
Tyrosinkinase-gekoppelte Membranrezeptoren (VEGF-Rezeptoren, VEGF-R)
auf ruhenden Endothelzellen und regt diese zur Sekretion von Proteasen
an (z. B. Plasminogen Aktivator), die die Gefäßwände
durchlässiger machen.
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Tumorzellen,
die den VEGF Subtyp C bilden, können auch das Anwachsen
von Lymphgefäßen induzieren. Gleichzeitig werden
auch Endothelzellen zur Proliferation angeregt und wandern in Richtung
des Stimulus aus dem Blutgefäß aus. Schließlich
formieren sich die Endothelzellen zu einem neuen Lumen und fusionieren
mit einem durchbluteten Gefäß. Endothelzellen
von derart „gereiften" Kapillaren bleiben unter normalen,
physiologischen Bedingungen bis zu erneuter Aktivierung in Ruhe.
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Faktoren,
welche die mit pathologischen Prozessen einhergehende Angiogenese
beeinflussen können, stellen somit interessante Angriffspunkte
für eine mögliche Therapie dar. Angiogenese-Inhibitoren
werden vor allem als Arzneistoffe gegen solide Tumoren entwickelt
und z. T. therapeutisch eingesetzt, für die es bisher kaum
effektive Therapien gibt: Bronchial-, Mamma- und Prostatakarzinome,
Kopf-Hals-Tumoren (Glioblastome) und Karposisarkome, aber auch Melanome,
Lymphome und multiple Myelome. Die Effektivität der Therapie
ist bei solchen Tumoren am größten, bei denen
das Gefäßwachstum besonders ausgeprägt
ist und nimmt beispielsweise in der Reihenfolge Glioblastom > Adenokarzinom > Sarkom ab.
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Das
gemeinsame Merkmal der Angiogenese-Inhibitoren ist der Angriffspunkt
an den Endothelzellen des tumorversorgenden Gefäßsystems.
Damit verbunden ist die verminderte Wahrscheinlichkeit einer Resistenzentwicklung,
da Endothelzellen genetisch stabiler als Tumorzellen und in der
Regel nicht maligne transformiert sind. Die meist moderate Toxizität
der Angiogenese-Inhibitoren erlaubt die Kombination mit der klassischen
Chemo- und/oder Radiotherapie. Durch die Angiogenese-Therapie kann
ein Potenzierungseffekt erreicht werden, wenn zahlreiche Tumorzellen
von einzelnen Gefäßen abhängig sind.
Die Therapie gelangt dort an die Grenze, wo am Tumorrand Tumorzellen
von normalen Gefäßen versorgt werden. Da Angiogenese-Inhibitoren
in der Regel nur zytostatisch wirksam sind, werden Behandlungsschemata
in Kombination mit zytotoxischen Substanzen durchgeführt.
Bisherige klinische Studien zeigen, dass zumindest eine additive
Wirkung oder sogar überproportionale Effekte zu etablierten
Therapien erzielt werden können.
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Prinzipiell
kann die Gefäßneubildung durch Eingriffe an jedem
Schritt des Gefäßaufbaus gestört werden.
Als vielversprechendes innovatives Konzept hat sich die Inaktivierung
von Rezeptor-Tyrosinkinasen wie VEGF-R2/3, IGFR, PDGFR, EGFR (therapeutisch
valide Targets) etabliert. Gut dreißig Jahre nachdem erstmals
die Bedeutung der Neoangiogenese für das Tumorwachstum
beschrieben wurde, markierte die Zulassung des gegen VEGF spezifischen
monoklonalen Antikörpers Bevacizumab (AvastinTM)
in den USA den Beginn einer neuen Therapieära.
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Ein
Schlüsselschritt in der Aktivierung von zahlreichen essentiellen
Angiogenese-Faktoren wie z. B. EGF, PDGF, FGF, VEGF ist die Kinase-vermittelte
Phosphorylierung von Tyrosin-Hydroxylgruppen mittels ATP. Da durch
deren Blockade der Wachstumsprozess von Tumorzellen und auch die
Angiogenese effektiv gehemmt werden kann, wird nach selektiven ATP-kompetitiven
Kinase-Inhibitoren gesucht. Bis heute haben 7 neue niedermolekulare
Substanzen als Kinase-Inhibitoren die Tumortherapie bereichert (Tabelle
1).
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Der
erste therapeutisch genutzte EGF-R-Inhibitor Gefitinib (Iressa
TM) blockiert die ATP-Bindungsstelle und
hemmt so die Signalkaskade, die zur Zellproliferation führt.
In fast allen soliden Tumoren, unter anderem auch im nicht-kleinzelligen
Bronchialkarzinom (NSCLC), ist der EGF-R überaktiv und
damit als Target für Kinaseinhibitoren interessant. Die
Wirksamkeit beim NSCLC wurde durch verschiedene klinische Studien
belegt. Hier führte die Behandlung mit Gefitinib bei mehr
als der Hälfte der chemotherapeutisch vorbehandelten Patienten
neben einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität
zur Stabilisierung oder sogar zum Rückgang der Tumoren.
Bei täglicher Einnahme von 250 mg waren die häufigsten
Nebenwirkungen Diarrhö und ein leichter Hautausschlag.
Die Blockade des EGF-R durch Gefitinib resultiert auch klinisch
in einer hohen Ansprechrate bei anderen soliden Tumoren. Es liegen
weiterhin Ergebnisse bei Kolorektalkarzinomen, Kopf-Hals-Tumoren,
hormonunabhängigen Prostatakarzinomen sowie Mamma- und
Ovarialkarzinomen vor. Allerdings zeichnet sich aufgrund der klinischen
Erfahrung mit Gefitinib (aber auch der anderen Substanzen, Tabelle
1) eine Resistenzentwicklung von Tumoren ab, was sich in sinkender
therapeutischer Effiktivität oder sogar in Wirkungslosigkeit
manifestiert. Beispielsweise wurde als Variante von Imatinib kürzlich
Nilotinib zugelassen, um einer sich abzeichnenden Resistenzproblematik
zu begegnen. Tabelle
1: Kinase-Inhibitoren, die für die Tumortherapie bislang
zugelassen sind
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Ein
Beispiel ist der Tyrosinkinase- bzw. Multikinase-Inhibitor SU11248
(Sunitinib, SutentTM siehe Tabelle). Der
Wirkstoff ist zugelassen zur Behandlung von Gastrointestinalen Stroms-Tumoren
(GIST) und fortgeschrittenem Nierenzell-Karzinom. Er ist oral verfügbar,
hemmt ATP-kompetitiv neben den VEGF-R-Tyrosinkinasen gleich mehrere
wichtige Wachstumsfaktor-Kinasen, unter anderem den „Platelet-derived
growth factor receptor (PDGFR)" und den Stammzellwachstumsfaktorrezeptor
(KIT). Die Ergebnisse beim metastasierten, therapieresistenten Nierenzellkarzinom
sind allerdings wenig effektiv, so konnte durch SU11248 nur bei
33 Prozent der Patienten eine Teilremission und bei 40 Prozent eine
Stabilisierung des Tumors erreicht werden.
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Aufgrund
der Bandbreite der inhibierten Kinasen eröffnet sich für
SU11248 eine Anwendung bei metastasierten gastrointestinalen Stromatumoren
(GIST), wo auch Imatinib (GlivecTM) eingesetzt
wird. Imatinib fand zunächst außerhalb des unmittelbaren
Angiogeneseprozesses Zugang zum Arzneimittelschatz. Der Wirkstoff
blockiert die ATP-Bindungsstelle der Bcr/Abl-Tyrosinkinase und ist
zur Behandlung der Chronischen Myeloiden Leukämie (CML)
seit November 2001 zugelassen (Molekül des Jahres 2002/PZ-Innovationspreis).
Insbesondere die gleichzeitige Hemmung von KIT gab Anlass, den Inhibitor
auch bei GIST zu testen. Die Zulassung von Imatinib in Europa für
diese Indikation erfolgte im Februar 20021,2.
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Die
Nachteile der oben beschriebenen Arzneistoffe sind u. a. Therapiebeschränkung
auf bestimmte Tumorformen, das Auftreten von Resistenzen, die relativ
geringe Ansprechrate von Tumoren und erhebliche Nebenwirkungen bzw.
unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die am Beispiel des
Angiogenesehemmers und Multikinaseinhibitors Sutent in der Tabelle
2 zusammengefaßt sind. Tabelle 2: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
von Sutent
Häufigkeit | Unerwünschte
Arzneimittelwirkung |
> 30% | Müdigkeit,
Durchfall, Schwindel, Erbrechen, Gastroösophagale Refluxkrankheit (GERD),
veränderte Geschmackswahrnehmung, Bluthochdruck, Reduktion
von weißen und roten Blutkörperchen, Hautverfärbungen |
10–29% | Appetitlosigkeit,
Kopfschmerzen, Verwirrtheit, erhöhte Leberenzymwerte, Schwächeanfälle,
Abdominale Schmerzen, Erhöhte Blutungsneigung, Fieber, trockene
Haut, erhöhte Amylase, Lipase, Bilirubinwerte, erniedrigte
Kaliumwerte, Haarausfall, Haarverfärbungen |
2–3% | Selten
aber schwerwiegende thromboembolische Ereignisse mit Folge von Lungenembolie
oder Schlaganfall |
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Aus
WO2006/061212 sind Verbindungen
der Substanzklasse cyclischer Imide bekannt, für die eine antiangiogene
Wirkung, insbesondere die Hemmung von im Angiogenesegeschehen involvierter
Protein Kinasen gezeigt werden konnte
1,2.
Deswegen wird angenommen, dass auch verwandte Verbindungen aus der
Substanzklasse dieser Erfindung interessante Kandidaten für
die Angiogenesehemmung und Protein Kinase Hemmung darstellen könnten.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, neue Substanzen, die
in der Lage sind, die an der Angiogenese beteiligten Kinasen zu
hemmen, sowie das Verfahren zu ihrer Herstellung bereit zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird durch neue Verbindungen der Substanzklasse cyclischer
Amide mit der allgemeinen Strukturformel I gelöst:
worin R
1 und
R
2 nicht gleichzeitig ein Indol sind und
unabhängig voneinander für Aryl, Heteroaryl, Alkylaryl, Alkylheteroaryl
stehen, wobei Aryl, Alkylaryl, Heteroaryl und/oder Alkylheteroaryl
in R
1 und R
2 gegebenenfalls jeweils
zu einem oder mehr als einem aromatischen oder nichtaromatischen
Ring kondensiert sind, und ein oder mehrere ringgebundene H-Atome
gegebenenfalls eliminiert oder substituiert sind durch
Halogen,
O, N, S, OH, NH
2, NO
2,
SH, (C
1-6)Alkyl, (C
2-6)Alkenyl,
(C
2-6)Alkinyl, (C
1-6)Alkoxy,
(C
1-6)Alkylamin, (C
1-6)Alkylthio,
(C
1-6)Alkylsilyl, (C
1-6),
Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Cycloheteroalkyl, Cycloheteroalkenyl,
COOH, COOR
3, CONR
3R
4, SR
5, SOR
5, SO
2R
5,
oder das korrespondierende Säureadditionssalz dieser Verbindung, wobei
R
3 und R
4 gleich oder
unterschiedlich sind und unabhängig voneinander für
(C
1-6)Alkyl, (C
2-6)Alkenyl,
(C
2-6)Alkinyl, (C
1-6)Alkoxy,
(C
1-6)Alkylamin, (C
1-6)Alkylthio,
(C
1-6)Alkylsilyl, Cycloalkyl, Cycloheteroalkyl,
(C
1-6)Alkylcycloalkyl oder (C
1-6)Alkylcycloheteroalkyl
stehen,
R
5 für (C
1-6)Alkyl,
Cycloalkyl, Cycloheteroalkyl, Aryl, Alkylaryl, Heteroaryl, Alkylheteroaryl,
(C
1-6)Alkylcycloalkyl oder (C
1-6)
Alkylcycloheteroalkyl steht, und
O, N, S, Alkyl-, Cycloalkyl-,
Cycloheteroalkyl-, (C
1-6)Alkylcycloalkyl-,
(C
1-6)Alkylcycloheteroalkyl-, Alkenyl-,
Alkinyl-, Alkoxy-, Alkylamin-, Alkylthio, Alkylsilyl-, Aryl-, Alkylaryl-,
Heteroaryl- und Alkylheteroarylreste in R
1,
R
2, R
3, R
4 oder R
5 gegebenenfalls
unabhängig voneinander mit einem oder mehreren O-, N-,
S-, Si-, oder Halogenatomen, (C
1-6)Alkylresten,
Aryl, Alkylaryl, Heteroaryl oder Alkylheteroaryl substituiert sind.
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Insbesondere
sind Verbindungen bevorzugt, worin:
R1 und
R2 unabhängig voneinander Aryl
und/oder Heteroaryl sind, wobei ein oder mehrere ringgebundene H-Atome
gegebenenfalls eliminiert oder substituiert sind durch
(C1-6)Alkyl, (C1-6)Oxyalkyl,
(C1-6)Aminoalkyl, (C1-6)Thioalkyl,
Cycloalkyl, Cycloheteroalkyl, oder Halogen, wobei
Alkyl, Oxyalkyl,
Aminoalkyl, Thioalkyl, Cycloalkyl, Cycloheteroalkyl gegebenenfalls
mit einem oder mehreren COR3-, CONR3R4-, COOH-, Silyl-,
(C1-6)Alkyl-, Aryl-, Heteroarylresten, Halogen-,
O-, N-, S-Atomen, oder korrespondierenden Säureadditionssalzen
dieser Verbindung substituiert sind, wobei
Silyl, (C1-6)Alkyl, O, N, S, Aryl und Heteroaryl gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Halogen-, O-, N-, S-Atomen, COOR3-, CONR3R4-, COOH-, (C1-6)Alkyl-Resten
oder korrespondierenden Säureadditionssalzen dieser Verbindung
substituiert sind und
R3 und R4 gleich oder unterschiedlich sind und unabhängig
voneinander für (C1-6)Alkyl, C2-6-Alkenyl, C2-6Alkinyl, (C1-6)Alkoxy, (C1-6)Alkylamin,
(C1-6)Alkylthio oder (C1-6)Alkylsilyl
stehen.
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Unter
Heteroaryl wird ein aromatischer Ring verstanden, der aus 5 oder
6 Atomen besteht, von denen 1, 2 oder 3 Heteroatome (O, N oder S)
sind.
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Unter
Alkyl, Alkoxy, Alkylamin, Alkenyl, Alkinyl, Alkoxy, Alkylamin, Alkylthio
oder Alkylsilyl werden lineare oder verzweigte Alkylgruppen verstanden,
die 1 bis 6 Kohlenstoffatome haben.
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Unter
Cycloalkyl werden cyclische Alkylgruppen verstanden, die 3 bis 7
Kohlenstoffatome haben.
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Unter
Cycloheteroalkyl werden cyclische Alkylgruppen verstanden, die 3
bis 7 Kohlenstoffatome haben, von denen 1 bis 3 Heteroatome (O,
N oder S) sind.
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Unter
Säureadditionssalzen werden Additionssalze mit anorganischen
Säuren verstanden, wie z. B. Salzsäure, Schwefelsäure,
Phosphorsäure, oder von organischen Säuren, wie
z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Weinsäure,
Milchsäure, Zitronensäure, Maleinsäure,
Mandelsäure, Ascorbinsäure, Fumarsäure,
Gluconsäure, Sulfonsäuren oder anderen physiologisch
verträglichen Säuren.
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Tabelle
3 umfasst einige Beispiele erfindungsgemäßer Verbindungen.
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Die
Identitäten der Verbindungen der Synthese sind durch spektroskopische
Daten charakterisiert (s. Ausführungsbeispiele). Zudem
sind hier die Strukturen von 7, 10, 11, 13, 32 und 34 dieser Verbindungsklasse und
das Zwischenprodukt 31 zusätzlich durch Kristallstrukturanalyse
gesichert (s. Ausführungsbeispiele). Alle synthetisierten
und charakterisierten Substanzen unterscheiden sich von den bisher
bekannten cyclischen Amiden. Tabelle
3: Beispielhafte Strukturen der neuen cyclischen Amide:
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Des
Weiteren sind von der Erfindung alle Stereoisomere der Substanzen
mit der Strukturformel I (siehe Anwendungsbeispiele 23 und 24) eingeschlossen.
Diese können sowohl reine Diastereoisomere und Enantiomere,
als auch ihre Mischungen sein. Die Verbindungen beinhalten polare
Gruppen, die einerseits Aktivitätssteigerung am Target
und andererseits die Löslichkeit und pharmakokinetische
Eigenschaften der Verbindungen verbessern.
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Die
Erfindung betrifft außerdem Verfahren zur Herstellung von
erfindungsgemäßen cyclischen Amiden. Erfindungsgemäß erfolgt
die Synthese der cyclischen Amide der allgemeinen Strukturformel
I mittels einer Aldolkondensation unter geeigneten Reaktionsbedingungen
ausgehend von einem Amid der allgemeinen Formel II:
worin R
1 und
R
2 wie oben definiert sind und gegebenenfalls
eine oder mehrere Schutzgruppen aufweisen.
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Diese
Kondensation gelingt besonders gut in Lösung in Gegenwart
von starken Basen, insbesondere Alkoholaten, wobei besonders gute
Ergebnisse mit tBuOK erzielt werden konnten.
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Zur
Durchführung der Kondensation werden die Reaktionsedukte
bevorzugt unter Rückfluss in geeignetem Lösungsmittel
erhitzt. Als besonders geeignete Lösungsmittel haben sich
Alkohole herausgestellt, wobei sich die Verwendung von tert.-Butanolat-Lösung
in tert.-Butanol und von THF als besonders effektiv zeigte.
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Da
es bei dieser Aldolkondensation um eine thermodynamisch gesteuerte
Reaktion handelt, ist die Wahl der Reaktionstemperatur für
die erfolgreiche Kondensation entscheidend. Diese ist vom verwendeten
Lösungsmittel abhängig. Z. B. beträgt
die optimale Temperatur für Reaktionslösung mit
tert.-Butanolat-Lösung 60°C bis 100°C,
abhängig von der Substitution insbesondere 70°C
bis 90°C.
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Die
zur Herstellung des Amids der allgemeinen Formel II benötigten
Ausgangsmaterialien können an sich bekannte Stoffe sein.
So können eine Ketoammoniumverbindung und eine aromatische
oder heterocyclische Carbonsäure unter geeigneten Reaktionsbedingungen
direkt zu einem Amid der Formel II umgesetzt werden (s. Beispiel
2 der Ausführungsbeispiele). Die Wahl der Ausgangsverbindungen
bestimmt die Struktur des Amids, das bei der anschließenden
Aldolkondensation zum Pyrrol-2-on Ring geschlossen wird und das entsprechende
cyclische Amid ergibt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführung wird das Amid der
Formel II durch die Einführung geeigneter Schutzgruppen
derivatisiert, um die Aldolkondensation zu ermöglichen.
Eine solche Maßnahme ist z. B. bei der Herstellung von
Verbindungen mit der Formel I notwendig, die als R1 heteroaromatische
Zyklen, wie z. B. Indol, haben. Bei dieser Derivatisierung werden
Schutzgruppen unter basischen Bedingungen bevorzugt an die Heteroatome
im Ringsystem des heteroaromatischen Zyklus gekoppelt, um die Deprotonierung
des Heteroatoms zu verhindern und somit einen Ringschluss des Amids
zu einem Pyrrol-2-on Ring zu ermöglichen. Als besonders
effektiv hat sich eine Derivatisierung mit SEM und/oder MOM Schutzgruppen
erwiesen.
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Nach
der erfolgreichen Aldolkondensation erfolgt die Abtrennung der Schutzgruppen.
Es kann dabei nach einer bekannten Methode verfahren werden, wie
z. B. Fluoridinduzierter Elimination (z. B. TBAF, TBAF/Base, HF/Pyridin,
NaF, BF3-etherat). Bei einigen Verbindungen
liefert diese Methode jedoch eine komplexe Mischung von unterschiedlichen
Produkten. In so einem Fall kann man sich Abhilfe schaffen, indem
die Reaktionsprodukte der Aldolkondensation mit katalytischer Menge
Säure in einem geeignetem Alkohol (oder Nucleophil) erhitzt.
Auf diese Weise wird die Schutzgruppe durch den Alkoholrest ersetzt
und es entsteht eine neue Etherverbindung. Durch die Wahl des Alkohols
kann erfindungsgemäß eine zusätzliche
Seitenkettenmodifikation erreicht werden (s. Beispiel 1 der Ausführungsbeispiele).
Wenn beim Endprodukt die in diesem Schritt eingeführte
Seitenkette nicht erwünscht ist, wird sie im nächsten
Schritt mit geeigneten Mitteln abgespalten.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen weisen für
die pharmazeutische Verwendung interessante Eigenschaften auf, wie
die Aktivitätstests (s. Ausführungsbeispiele)
zeigen. Für die Verbindungsklasse konnte die Hemmung von
Protein Kinasen nachgewiesen werden. Weiterhin konnte eine konzentrationsabhängige
Inhibierung der Aussprossung von humanen Endothelzellen festgestellt
werden.
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Gegenstand
der Erfindung sind damit auch pharmazeutische Mittel, enthaltend
mindestens eine Verbindung nach obiger Definition in einer geeigneten
pharmazeutischen Formulierung. Weiterhin können erfindungsgemäße
Mittel zusätzlich wenigstens einen weiteren pharmakologischen
Wirkstoff enthalten, der zur Behandlung von Krebserkrankungen geeignet
ist.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen werden im Allgemeinen
in Form pharmazeutischer Mittel zur Behandlung eines Säugers,
insbesondere eines Menschen, eingesetzt. So werden die Verbindungen
insbesondere in Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen verabreicht,
die einen pharmazeutisch verträglichen Träger
mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Verbindung
und gegebenenfalls weitere für den jeweiligen gewünschten
therapeutischen Effekt geeignete Wirkstoffe umfassen. Diese Zusammensetzungen
können z. B. auf oralem, rektalem, transdermalem, subkutanem,
intravenösem, intramuskulärem oder intranasalem
Weg verabreicht werden.
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Von
der Erfindung ist ebenfalls die Verwendung der Substanzen der Strukturformel
I zur Beeinflussung der Angiogense, insbesondere zur Hemmung des
Endothelzellwachstums eingeschlossen. Die Erfindung betrifft außerdem
Verwendung von erfindungsgemäßen cyclischen Amiden
als Referenzsubstanzen z. B. bei der Untersuchung von Angiogenese-beeinflussenden
Eigenschaften von Stoffen, insbesondere bei der Arzneimittel-Entwicklung.
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Ferner
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung wenigstens
einer Verbindung der Formel I zur Herstellung eines pharmazeutischen
Mittels zur Kontrolle der Angiogenese. Zu den Erkrankungen, die
mit einer Störung der Angiogenese einhergehen, gehören
z. B. Arteriosklerose, Hämangiom, Neovascular-Glaucoma,
Kaposi-Syndrom, chronische Entzündungen wie rheumatoide
Arthritis, diabetische Retinopathie, Neuropathie, altersabhängige
Makuladegeneration, Psoriasis, Endometriose, das Wachstum solider Tumoren
sowie deren Metastasierung, Mangeldurchblutung der Extremitäten
und Herzinfarkt bedingt durch Verschluss der Herzkranzgefäße.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können
dazu verwendet werden, um pharmazeutische Mittel zur Therapie und/oder
zur Prävention dieser Erkrankungen herzustellen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
werden nachstehend anhand der Ausführungsbeispiele mit
Bezug auf die Abbildungen und Schemata beschrieben.
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Die
Abbildungen zeigen:
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1:
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 7, oben als Monomer (ohne
H-Atome) und unten als Dimer (kristallisierte mit Ethanol),
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2:
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 10,
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3:
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 11,
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4:
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 13,
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5:
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 31,
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6:
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 32. Die Methoxygruppe ist
im Kristall ungeordnet und erscheint daher in 2 unterschiedlichen
Konformationen (Positionen von C23A und C23B),
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7:
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 34,
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8:
Wirksamkeit von Verbindung 10 im in vitro Sprouting assay. Oben
links ist die positiv-Kontrolle mit Aussprossung von Endothelzellen
nach Stimulation mit dem Wachstumsfaktor VEGF gezeigt, oben rechts die
negativ-Kontrolle ohne Stimulation. Nach Stimulation mit VEGF und
Applikation von Verbindung 10 (1 μg/ml) unterbleiben das
Endothelzellwachstum und die Aussprossung vollständig (unten).
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Ausführungsbeispiele
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Arbeitstechniken
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Reaktionen
mit feuchtigkeits- oder luftempfindlichen Substanzen wurden unter
Argonatmosphäre durchgeführt. Die Apparaturen
wurden zuvor ausgeheizt. Feststoffe wurden im Stickstoffgegenstrom
und Flüssigkeiten über Spritzen durch Septen hindurch
zugegeben.
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Chemikalien und Lösungsmittel
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Die
zur Analytik und Synthese verwendeten Feinchemikalien wurden von
den Firmen ACROS, ALDRICH-CHEMIE, APOLLO SCIENTIFIC, FLUKA und MERCK
bezogen. Sie wurden, wenn nicht anders erwähnt, ohne vorherige
Reinigung eingesetzt. Die verwendeten Lösemittel wurden
vor dem Gebrauch destilliert und bei feuchtigkeitsempfindlichen
Reaktionen nach den gängigen Methoden absolutiert.
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Chromatographie
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Zur
Säulenchromatographie wurde Kieselgel 60 mit 15–40 μm
Korngröße der Firma MERCK verwendet.
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Die
Säulenchromatographie wurde mit einer präparativen
Flash-Absorptionschromatographie (LaFlash der Firma VWR International)
durchgeführt.
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Die
Reinigung mittels MPLC erfolgte an einem MPLC-Gerät der
Firma LABOMATIC mit UV-Detektor. Als stationäre Phase wurde
LiChroprep® Kieselgel 60 mit 15 μm
Korngröße der Firma MERCK eingesetzt.
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Für
die Dünnschichtchromatographie kamen Kieselgel 60 F254-Fertigfolien der Firma MERCK zum Einsatz.
Die Detektion erfolgte mittels einer UV-Lampe mit 254 und 366 nm
Wellenlänge.
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Kernresonanzspektroskopie
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Die
NMR-spektroskopischen Untersuchungen erfolgten an einem Advance
200 – Spektrometer der Firma Bruker mit 200 MHz Aufnahmefrequenz
für die 1H-NMR-Spektroskopie und
50 MHz für die 13C-NMR-Spektroskopie.
Das Restsignal der undeuterierten Lösemittelanteile diente
als interner Standard. Chemische Verschiebungen sind angegeben in
Parts per million [ppm], gefolgt von der Multiplizität,
der Kopplungskonstante J, bei der der Betrag in Hertz [Hz] angegeben
ist, der Integration und der Zuordnung. Zur Beschreibung der Signalmultiplizitäten
dienten folgende Abkürzungen: s (Singulett), d (Dublett),
t (Triplett), q (Quartett), quint (Quintett), m (Multiplett). Die
Zuordnung der Kohlenstoffsignale erfolgte mit Hilfe von dept-135-Experimente.
Sämtliche 13C-NMR-Spektren und
dept-135-Experimente sind 1H-breitbandentkoppelt.
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IR-Spektroskopie
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Zur
Aufnahme der IR-Spektren wurde ein Perkin-Elmer Spectrum One Spektrometer
verwendet, der in ATR-Technik misst. Die Lage der Absorptionsbanden
ist in Wellenzahlen v [cm–1] angegeben.
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GC-MS
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GC-MS-Spektren
wurden am Gaschromatographen Hewlett Packard HP 6890 Series GC-System
mit Massendetektor Hewlett Packard HP 5973 Mass Selective Detektor
vermessen. Helium diente als Trägergas. Es wurde eine Zebron
ZB-5ms – Kapillarsäule der Firma PHENOMENEX verwendet
mit 30 m Länge und 5% Polysilarylen/95% Polydimethylsiloxan.
Die Ionisation erfolgte mittels EI (Electron Impact).
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LC-MS
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LC-MS
Spektren wurden mit einem TSQ Quantum triple quadrupol Massenspektrometer
der Firma Thermo Finigan aufgenommen. Die Ionisation erfolgte mittels
ESI (Electron Spray Ionisation). Die Massenspektren sind ausgedrückt
als Masse zu Ladungs-Verhältnis (m/z) und die relativen
Intensitäten sind bezogen auf den Basispeak (100%).
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Schmelzpunkte
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Die
Bestimmung der Schmelzpunkte erfolgte am Büchi MDB 545
Schmelzpunktsapparat der Firma BÜCHI. Die angegebenen Werte
sind unkorrigiert.
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Synthesen
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Beispiel
1: Übersicht zur Synthese von Grundstruktur I, exemplarisch:
Darstellung von 4-(1H-Indol-3-yl)-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
(10)
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Die
Synthese der pharmakologisch aktiven Strukturklasse der 4-(1H-Indol-3-yl)-3-phenyl-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-one
wird hier exemplarisch für Verbindung 10 dargestellt und
beschrieben.
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Die
Synthese der Zielverbindung 10 geht vom kommerziell erhältlichen
Phenylessigsäure-derivat 3,4,5-Trimethoxyphenylessigsäure
3 aus. Die Säure wird mittels CDI in DCM aktiviert und
mit Tryptamin quantitativ zum Amid 4 gekuppelt. Durch entsprechende
Variation der Substitution in der Phenylessigsäure (Edukt 3)
und dem Indol-Aminbaustein (hier Tryptamin, Kupplung zu 4) kann
die Synthese entsprechend flexibel gestaltet werden. Mittels DDQ
in THF/Wasser gelingt in hoher Ausbeute (93%) die selektive Oxidation
der Indolseitenkette zu Verbindung 5.
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Alle
Versuche in einer breit angelegten Experimentreihe unter Variation
der Base und des Lösungsmittels den Pyrrol-2-on Ring ausgehend
von 5 zu 10 im Sinne einer Aldolkondensation (nach Deprotonierung
der Benzylposition, pKs ca. 15) direkt zu schließen, zeigten
keinen Erfolg.
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Der
Grund dafür ist indirekt in der Azidität des Indol-NH
(pKs ca. 10) zu sehen, welches in einem vinylogen System mit der
Ketogruppe der Indolseitenkette steht (siehe Schema).
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Wird
also das azide Indol-NH unter den basischen wasserfreien Bedingungen
der Aldolkondensation aufgrund des niedrigeren pKs-Wertes primär
deprotoniert, steht das freie Elektronenpaar mit der Ketogruppe in
Tautomerie, so dass praktisch keine für die Aldolkondensation
essentielle Carbonylreaktivität mehr vorhanden ist.
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Zur
erfolgreichen Aldolkondensation bedarf es damit einer Schutzgruppe
am Indol-N, die die Deprotonierung mit folgender Tautomerisierung
verhindert, im basischen stabil ist und damit den Ringschluß ermöglicht.
Aus einer Versuchsreihe mit verschiedenen Schutzgruppen gelang über
das SEM-geschützte Derivat 6 der Ringschluss zu 7 in guter
Ausbeute mittels tBuOK/THF. Die Entfernung
der SEM-Schutzgruppe in 7 erwies sich jedoch als schwierig, da die
Methoden mittels Fluoridinduzierter Elimination (z. B. TBAF, TBAF/Base, HF/Pyridin,
NaF, BF3-etherat) eine komplexe Mischung
von nicht identifizierten Produkten lieferte. Beispielsweise durch
den Einsatz von TBAF in Kombination mit Base oxidiert die Methylengruppe
des Pyrrol-2-on Rings zur Carbonylfunktion, so dass das Maleinimidderivat
(B45.1, wird als Nebenprodukt auch bei der Aldolkondensation im
Basischen erhalten, siehe experimenteller Teil) entsteht.
-
Wird
Verbindung 7 in Methanol mit katalytischer Menge HCl erhitzt, entsteht über
eine Chlorid-induzierte Etheneliminierung mit nachfolgender Veretherung
des verbleibenden N/O Halbacetals mit dem Lösungsmittel
Methanol in quantitativer Ausbeute Verbindung 8, in der formal die
SEM-Gruppe nun durch eine MOM-Gruppe ersetzt ist. Damit ist neben
der „Umschätzung" von SEM zur MOM-Funktionalität
ein synthetischer Zugang zur Seitenkettenmodifikation gegeben: wird
7 in weiteren Alkoholen und katalytischer Menge HCl umgesetzt, erhält
man die zu Verbindung 8 analogen N/O Acetale (Ethanol 12; Isopropanol
13; Phenol 14; Benzylalkohol 15; tButanol
11).
-
Durch
schrittweisen Abbau der MOM-Gruppe in 8 mittels DME/HCl über
die intermediäre Hydroxymethylenverbindung 9 gelingt durch
Abspaltung von Formaldehyd (MeOH, katalytische Mengen NaMeO) die Darstellung
von 10.
-
Beispiel
2: Synthese von 3-(1H-indol-3-yl)-4-(3‚4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
28 (Isomer von 10)
-
Die
Synthese von Verbindung 28 als Analogon von 10 folgt prinzipiell
der gleichen Strategie, den Pyrrol-2-on Ring mittels Aldolkondensation
aufzubauen. Dabei wird das Amid 27 aus der Ketoammoniumverbindung
25 und der Indolessigsäure 26 mittels Kupplungsreagenzien
aufgebaut. Der zentrale Unterschied zur komplexeren Synthese der
isomeren Verbindung 10 besteht darin, dass die Aldolkondensation
von 27 zu 28 ohne Schutzgruppentechnik gelingt, da das freie Indol
NH hier nicht mit der Carbonylfunktion konjugiert ist. Damit kann
in der Indolseitenkette das Carbanion generiert werden, welches
dann im Sinne einer Aldolkondensation den Ringschluß ermöglicht.
-
Beispiel
3: Synthese von 4-[1-(2,3-Dihydroxypropyl)-1H-indol-3-yl]-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
(24)
-
Die
Synthese der am Indol-N substituierten Verbindung 24 (mit funktionalisierter
Seitenkette) erfolgt analog der Synthese von 10 (Pyrrol-2-on Ring
wird via Aldolkondensation aufgebaut). Hier macht man sich die Notwendigkeit
einer Indol-N-Schutzgruppe (wie für die Synthese von 10
beschrieben) zunutze, indem Verbindung 5 mit einem Bromalkyl (hier
4-(Bromomethyl)-2,2-dimethyl-1,3-dioxolane) N-substituiert wird,
welches die gewünschte spätere Funktionalisierung
bereits geschützt beinhaltet. Nach dem Ringschluß zu
23 erfolgt die Entschützung zum Diol 24 mit katalytischer
Menge HCl in DCM.
-
Charakterisierung der Verbindungen
-
N-(2-(1H-Indol-3-yl)ethyl)-2-(3,4,5-trimethoxyphenyl)acetamid
(4)
-
Ansatz:
11,5 g (50 mmol) | 3,4,5 Trimethoxyphenylessigsäure
(3) |
10,5 g (65 mmol) | CDI |
8 g (50 mmol) | Tryptamin |
-
Durchführung:
-
3,4,5
Trimethoxyphenylessigsäure (3) wird in 300 ml Dichlormethanabs. gelöst und mit CDI versetzt. Man
lässt die Reaktionsmischung für eine Stunde rühren.
Man gibt weitere 500 mg Trimethoxyphenylessigsäure hinzu
und wartet nochmals 15 Minuten, dann wird Tryptamin, gelöst
in Dichlormethanabs., zugetropft. Man lässt
zwei Stunden rühren.
-
Nach
beendeter Reaktion wird vom Lösemittel befreit und anschliessend
chromatographisch getrennt (EE/PE 3/1). Ausbeute:
18,36
g (49,8 mmol) | 99%
d. Theorie. |
- 1H-NMR (CDCl3): δ = 8.31 (bs, 1H, Ind. NH),
7.53 (d, 1H, J = 7.7 Hz, Ind. 4-H), 7.34 (d, 1H, J = 7.8 Hz, Ind. 7-H),
7.18 (m, 1H, Ind. 6-H), 7.09 (m, 1H, Ind. 5-H), 6.74 (d, 1H, J =
2.1 Hz, Ind. 2-H), 6.31 (s, 2H, ortho-PhH), 5.57 (s, 1H, NH), 3.83
(s, 6H, meta-{O}CH3), 3.71 (s, 3H, para-{O}CH3), 3.53 (q, 1H, JNH =
5.9, JHH = 6.4 Hz, 1'-H), 3.44 (s, 1H, 2-H),
2.90 (t, 1H, J = 6.4 Hz, 2'-H).
13C-NMR
(CDCl3): δ = 170.8 (C1), 153.4
(2C, meta-PhC), 136.9 (Ind. C-7a), 136.4 (para-PhC), 130.5 (PhCquart.), 127.2 (Ind. C-2), 122.1 (Ind. C-3),
122.03 (Ind. C-6), 119.3 (IndC-5), 118.5 (Ind. C-4), 112.3 (Ind.
C-3), 111.3 (Ind. C-7), 106.2 (2C, ortho-PhC), 60.8 (para-C{O}CH3), 56.00 (2C, meta-C{O}CH3),
44.1 (C-1'), 39.6 (C-2), 24.9 (C-2').
IR [cm–1]
= 3287 (v NH), 3058 (vArom. CH), 2937 (v
CH2), 1644 (v C=O). 1589 (vArom C=C),
1505, 1456, 1422, 1327, 1231, 1121 (v C-O), 1001 (γAromat CH), 740.
GC/MS für
C21H24N2O4 + c Full ms (m/z): 368.0 (M+).
N-(2-(1H-Indol-3-yl)-2-oxoethyl)-2-(3,4,5-trimethoxyphenyl)acetamid
(5) Ansatz: 18,3
g (50 mmol) | 4 |
19,2
g (85 mmol) | DDQ
(1,7 eq) |
-
Durchführung:
-
Man
löst 4 in 300 ml THF und gibt 30 ml Wasser hinzu. Die Reaktionsmischung
wird auf 0°C abgekühlt, dann wird DDQ gelöst
in 50 ml THF, zugegeben. Es entsteht eine schwarze Lösung
und ein Niederschlag fällt aus. Man rührt bei
Raumtemperatur für 6 Stunden. Anschliessend wird unter
vermindertem Druck vom Lösemittel befreit. Das Produkt
fällt in der wässrigen Phase als bräunlicher
Festsoff aus, dieser wird abfiltriert und gründlich mit
Ethanol und Ether gewaschen. Das Produkt ist ein weißer
Feststoff. Ausbeute: 11,12 g (29 mmol) 58% d. Theorie.
R
f (EE/EtOH 9/1): 0,3
1H-NMR
(DMSO-d
6): δ = 12.00 (bs, 1H, Ind.
NH), 8.41 (s, 1H, Ind. 2-H), 8.33 (m, 1H, NH), 8.14 (m, 1H, Ind. 4-H),
7.48 (m, 1H, Ind. 7-H), 7.20 (m, 2H, Ind. 5-H, Ind. 6-H), 6.67 (s,
2H, ortho-PhH), 4.48 (d, 1H, J = 5.7 Hz, 1'-H), 3.77 (s, 6H, meta-{O}CH
3), 3.62 (s, 3H, para-{O}CH
3),
3.47 (s, 1H, 2-H).
13C-NMR (DMSO-d
6): δ = 190.2 (C-2'), 170.3 (C-1),
152.5 (2C, meta-PhC), 136.3 (para-PhC), 135.9 (Ind. C-7a), 133.5
(PhC
quart.), 131.9 (Ind. C-2), 125.3 (Ind.
C-3a), 122.8 (Ind. C-6), 121.4 (Ind. C-5), 121.0 (Ind. C-4), 113.9
(Ind. C-7), 112.1 (Ind. C-3), 106.3 (2C, ortho-PhC), 59.9 (para-{O}CH
3), 55.7 (2C, meta-{O}CH
3),
47.7 (C-1'), 42.4 (C-2).
IR [cm
–1]
= 3182 (v NH), 3058 (V
Arom. CH), 2937 (v
CH
2), 1615 (v C=O), 1586 (v
Arom C=C),
1506, 1431, 1418, 1325, 1312, 1236, 1131 (v C-O), 1004 (γ
Aromat CH), 925, 744.
GC/MS C
21H
22N
2O
5 + c Full ms (m/z): 382.0 (M
+).
LC/MS
C
21H
22N
2O
5 – c Full ms (m/z): 381.2 (M-H
+). N-(2-Oxo-2-(1-((2-(trimethylsilyl)ethoxy)methyl)-1H-indol-3-yl)ethyl)-2-(3,4,5-
trimethoxyphenyl)acetamid (6)
Ansatz:
1530
mg (4 mmol) | 5 |
2 ml
(4 mmol) | NBTSA
(2M in THF) |
(702
mg) (4 mmol) | SEMCI |
-
Durchführung:
-
Die
gesamte Reaktion findet unter Argonatmosphäre statt. In
einem 100 ml Dreihalskolben wird 5 in 60 ml THF
abs. suspendiert.
Die Suspension wird auf 0°C abgekühlt. Man gibt
anschliessend die NBTSA-Lösung hinzu worauf sich die Suspension
bräunlich färbt. Nach der Zugabe wird für
60 Minuten weiter gerührt. Die Reaktionskontrolle erfolgt
mittels Dünnschichtchromatographie. Nun wird Trimethylsilylchlorid
zugegeben, worauf die Reaktionsmischung eine Karamelfärbung
annimmt, die nach einiger Zeit in eine Rotfärbung übergeht.
Alle 30 Minuten erfolgt eine Reaktionskontrolle mittels Dünnschichtchromatographie.
Nach zwei Stunden ist die Reaktion abgeschlossen. Nun wird die Reaktion
mit gesättigter Ammoniumchloridlösung gequenscht.
Die wässrige Phase wird mit Ethylacetat extrahiert und
anschliessend über Natriumsulfat getrocknet, man erhält eine
hellrote Lösung. Dann wird das Lösemittel unter
vermindertem Druck entfernt. Es bleibt ein gelb-weißer Feststoff
zurück, dieser wird mit Diethylether gewaschen, wobei man
das Reinprodukt als reinweißen Feststoff erhält.
Ausbeute:
1,74 g (3,4 mmol) 84% R
f (EE/PE; 10/1):
0,5
1H-NMR (CDCl
3): δ =
8.72 (m, 1H, Ind. 4-H), 7.90 (s, 1H, Ind. 2-H), 7.52 (m, 1H, Ind.
7-H), 6.80 (s, 1H, NH), 6.56 (s, 2H, ortho-PhH), 5.50 (s, 1H, Ind.
N-CH
2), 4.64 (d, J = 4.3 Hz, 1H, 1-H), 3.88
(s, 6H, meta-{O}CH
3), 3.85 (s, 3H, para-{O}CH
3), 3.61 (s, 1H, 2-H), 3.49 (t, J = 8.1 Hz,
1H, 1''-H), 0.89 (t, J = 8.1 Hz, 1H, 2''-H), 0.00 (s, 9 H, SiCH
3)
13C-NMR (CDCl
3): δ = 188.8 (C-2'), 180.0 (C-1),
153.5 (2C, meta-PhC), 137.2 (Ind. C-7a), 136.7 (para-PhC), 134.1
(Ind. C-2), 130.2 (PhC
quart.), 126.3 (Ind.
C-3a), 124.1 (Ind. C-6), 123.4 (Ind. C-4), 122.1 (Ind. C-5), 114.6 (Ind.
C-3), 110.7 (Ind. C-7), 106.4 (2C, ortho-PhC), 76.04 (Ind. NCH
2), 66.6 (C-1''), 60.8 (para-{O}CH
3), 56.1 (2 C, meta-{O}CH
3),
46.5 (C-1), 43.9 (C-2), 17.7 (C-2''), 0.00 (3C, SiCH
3)
IR
[cm
–1] = 3310 (v NH), 2941 (v
Arom. CH), 2842 (v CH
2),
1635 (v C=O), 1591 (v
Arom C=C), 1508, 1447,
1236, 1387, 1126 (v C-O), 993 (γ
Aromat CH),
743, 728, 681
LC-MS für C
27H
36N
2O
6Si
(m/z 512): 536 [M+Na]
⊕, 535 [M+Na]
⊕, 513 [M+H]
⊕,
396, 395 3-(3,4,5-Trimethoxyphenyl)-4-(1-((2-(trimethylsilyl)ethoxy)methyl)-1H-indol-3-yl)-1H-pyrrole-2,5-dion
(7) 3-(3,4,5-Trimethoxyphenyl)-4-(1-((2-(trimethylsilyl)ethoxy)methyl)-1H-indol-3-yl)-1H-pyrrol-2(5H)-on
(B45.1) als Nebenprodukt
Ansatz:
260
mg (0,5 mmol) | 6 |
1,5
ml (1 M) (1,5 mmol) | tert.-K-Butanolat
Lsg. in tert.-Butanol |
-
Durchführung:
Die gesamte Reaktion findet unter Argonatmosphäre statt.
Das Lösungsmittel tert.-Butanol wird mit Kaliumhydroxid
versetzt und eine Stunde unter Rückfluß erhitzt,
danach wird fraktioniert destilliert. 20 ml trockenes tert. Butanol
werden mit 6 versetzt und unter Rückfluß auf 100°C
erhitzt. Zu der heißen farblosen Lösung wird tert.-Butanolat
Lsg. zugegeben und 15 Minuten erhitzt. Die Lösung färbt
sich unmittelbar rotbraun. Man kühlt die Reaktionsmischung
im Eisbad und quenscht sofort mit gesättigter Ammoniumchloridlösung.
Die wässrige Phase wird abgetrennt und mit Ethylacetat
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über
Natriumsulfat getrocknet. Anschliessend wird das Lösemittel
unter vermindertem Druck entfernt. Zur Aufreinigung wird chromatographisch
getrennt. Das Reinprodukt zeigt eine weiße Farbe, das Nebenprodukt
B45.1 eine starke Rotfärbung.
Ausbeute (7): 160 mg
(0,33 mmol) 66% d. Theorie Rf (EE/EtOH;
9/1): 0,6 Smp.: 102,3°C
1H-NMR
(CDCl3): δ = 8.3 (bs, 1H, NH),
7.5 (d, J = 8.3 Hz, 1H, Ind. 7-H), 7,2 (t, J = 7.2 Hz, 2H), 7,1
(t, J = 7.2 Hz, 2H), 6.7 (s, 2H, ortho-PhH), 5.4 (s, 2H, NCH2), 4.6 (s, 2H, 5-H), 3.85 (s, 3H, para-{O}CH3), 3.2 (s, 6H, meta-{O}CH3),
3.4 (t, J = 7.8 Hz 2H, CH2), 0.9 (t, J =
7.8 Hz, 2H, CH2), 0 (s, 9H, SiCH3)
13C-NMR (CDCl3): δ = 176.3 (C-2), 154.8 (2C,
meta-PhC), 148.0 (C-4), 139.3 (Ind. C-3a), 138.1 (para-PhC), 130.3
(Ind. C-2), 129.3 (C-3), 127.2 (PhCquart.),
124.5 (Ind. C-6), 122.9 (Ind. C-5), 122.7 (Ind. C-4), 112.0 (Ind. C-7),
111.4 (Ind. C-3), 108.2 (2C, ortho-PhC), 77.1 (N-C), 67.66 (C-2''),
62.3 (para-{O}CH3), 57.4 (2C, meta-{O}CH3), 50.6 (C-5), 19.1 (C-1''), 0.0 (SiCH3)
IR [cm–1]
= 3191 (v NH), 2898 (vArom. CH), 1666 (v
C=O), 1504 (vArom C=C), 1329, 1238, 1127,
835, 743
LC-MS für C27H34N2O5Si
(m/z 494): 517 [M+Na]⊕, 496 [M+H]⊕, 495
-
Die
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 7 (Schakal Plot Monomer und
Dimer) ist in 1 dargestellt.
-
B45.1
-
- Ausbeute 5% Rf (EE/EtOH; 9/1): 0,9
1H-NMR (CDCl3): δ =
8.1 (s, 1H, ind. 2-H), 7.95 (s, 1H, NH), 7.49 (d, 1H, J = 8.2 Hz,
Ind. 4-H), 7.19 (t, 1H, J = 7.8 Hz, Ind. 5-H), 6.89 (t, 1H, J =
7.8 Hz, Ind. 6-H), 6.81 (s, 2H, ortho-PhH), 6.48 (t, 1H, J = 8.2),
5.56 (s, 2H, N-CH2), 3.86 (s, 3H, para-{O}CH3), 3.54 (t, 2H, J = 7.8 Hz, 2'-H), 1.25
(t, 2H, J = 7.1 Hz, 1'H), 0.00 (s, 9H, SiCH3)
13C-NMR (CDCl3): δ =
172.6 (C-2), 172.3 (C-5), 153.8 (meta-PhC), 140.2 (C-3), 137.7 (para-PhC),
134.6 (Ind. C-2), 132.4 (Ind. C-3a), 130.9 (C-4), 126.1 (PhCquart.), 124.3 (Ind. C-5), 123.9 (Ind. C-4),
122.3 (Ind. C-6), 111.6 (Ind. C-7), 108.9 (2C, ortho-PhC), 106.5
(Ind. C-3), 77.2 (N-C), 67.4 (C-2'), 62.0 (para-{O}CH3),
56.9 (2C, meta-{O}CH3), 18.75 (C-1'), 0
(Si-CH3)
LC-MS für C27H32N2O6Si: 507.1 [M-H]⊕
-
4-(1-(Methoxymethyl)-1H-indol-3-yl)-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1H-pyrrol-2(5H)-on
(8)
-
Ansatz/Durchführung:
-
In
einem 50 ml 3-Halskolben wird 7 (290 mg, 0,6 mmol) eingewogen und
in 20 ml MeOH gelöst. Man gibt 100 μl konz. HCl
zu und rührt bei RT. Nach 15 min wird mit EE extrahiert
EE5%EtOH. Die Aufreinigung erfolgt säulenchromatographisch
(EE/EtOH 20/1). Ausbeute: 165 mg (0,4 mmol) 70% d. Theorie. Smp.:
52,8°C
1H-NMR (CDCl
3): 7.5 (d, 1H), 7.3-7.0 (m, 4H, NH, Ind.
7-, Ind. -6-H, Ind. 5-H), 6.7 (s, 2H), 5.4 (s, 2H, NCH
2), 4.6
(s, 2H), 3.85 (s, 3H, para-{O}CH
3), 3.7
(s, 6H, meta-{O}CH
3), 3.20 (s, 3H).
13C-NMR (CDCl
3):
174.9 (C=O), 153.4 (2C, meta-PhC), 146.5 (C-4), 137.8 (Ind. C-7a),
136.5 (para-PhC), 128.9 (Ind. C-6), 128.2 (Ind. C-3), 125.9 (PhC
quart.), 123.1 (Ind. C-2), 121.5 (Ind. C-5),
121.1 (Ind. C-4), 110.5 (Ind. C-3), 110.0 (Ind. C-7), 106.6 (2C,
ortho-PhC), 77.5 (CH
2), 63.6 (CH
2), 60.5 (para-{O}CH
3),
55.6 (2C, meta-{O}CH
3), 49.1 (CH
3).
IR [cm
–1]
= 2936 (v NH), 2860 (v
Arom. CH), 2937 (v
CH
2), 1675 (v C=O), 1578 (v
Arom C=O),
1528, 1501, 1450, 1403, 1327, 1239, 1122 (v C-O), 1003 (γ
Aromat CH), 913, 828, 744.
LC-MS für
C
23H
24N
2O
5 (m/z 408.1): 409 [M+H
+],
377, 242 4-[1-(Hydroxymethyl)-1H-indol-3-yl]-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
(9) 4-(1H-Indol-3-yl)-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
(10) 4-[1-(tert-Butoxymethyl)-1H-indol-3-yl]-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-
dihydro-2H-pyrrol-2-on (11)
-
Ansatz/Durchführung:
-
In
einem 50 ml 3-Halskolben wird 7 (290 mg, 0.6 mmol) eingewogen und
in 10 ml tBuOH gelöst. Man gibt
1 ml konz. HCl zu und erhitzt zum RF. Nach 30 min wird mit EE extrahiert.
Die Aufreinigung erfolgt säulenchromatographisch (EE/EtOH
20/1). Als Hauptprodukt entsteht 9 (55 mg), das weiter zu 10 umgesetzt
werden kann. Verbindung 10 (25 mg) kann auch direkt aus dem Ansatz
isoliert werden.
-
Verbindung 9
-
- 1H-NMR: (CDCl3):
7.47 (d, 1H), 7.25 (m, 2H), 7.0 (m, 2H), 6.70 (s, 2H), 5.5 (s, 2H),
4.32 (s, 2H), 3.80 (s, 3H, para-{O}CH3),
3.60 (s, 6H, meta-{O}CH3)
13C-NMR
(CDCl3): 174.79 (C=O), 171.09 (Cq), 153.1
(2C, meta-PhC), 147.1 (C-4), 137.8 (Ind. C-7a), 136.0 (para-PhC),
128.6 (Ind. C-6), 127.8 (Ind. C-3), 126.9 (PhCquart.),
125.5 (Ind. C-2), 122.9 (Ind. C-5), 121.3 (Ind. C-4), 110.2 (Ind.
C-3), 109.7 (Ind. C-7), 106.8 (2C, ortho-PhC), 69.8 (CH2),
60.8 (para-{O}CH3), 55.9 (2C, meta-{O}CH3), 49.0 (CH2)
LC-MS
für C22H22N2O5: 395.1 [M+H+.]
-
Verbindung 10
-
- 1H-NMR: (MeOH-d3):
7.5 (s, 1H), 7.39 (dd, 1H), 7.1 (m, 1H), 6.85 (d, 2H), 6.75 (s,
2H), 4.51 (s, 2H, CH2), 3.80 (s, 3H, para-{O}CH3), 3.60 (s, 6H, meta-{O}CH3).
13C-NMR (MeOH-d3):
174.48 (C=O), 152.1 (2C, meta-PhC), 147.5 (C-4), 136.5 (Ind. C-7a),
135.98 (para-PhC), 127.97 (Ind. C-6), 125.2 (Ind. C-3), 123.36 (PhCquart.), 120.9 (Ind. C-2), 119.8 (Ind. C-5),
118.77 (Ind. C-4), 110.4 (Ind. C-3), 108.4 (Ind. C-7), 106.1 (2C,
ortho-PhC), 58.8 (para-{O}CH3), 54.0 (2C,
meta-{O}CH3), 47.9 (CH2).
LC-MS
für C21H20N2O4: 365.1 [M+H+.]
LC-MS für C21H20N2O4:
363.0 [M-H+.]
-
Bemerkung:
Die Synthese von 10 kann auch aus 8 erfolgen, wie im allgemeinen
Synthese-schema gezeigt.
-
Die
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 10 (Schakal Plot) ist in 2 dargestellt.
-
Verbindung 11
-
- 1H-NMR: (CDCl3):
7.5 (d, 1H), 7.4-7.1 (m, 4H), 6.7 (s, 2H), 5.45 (s, 2H, CH2), 3.85 (s, 3H, para-{O}CH3),
3.7 (s, 6H, meta-{O}CH3). 1.25 (s, 9H, CH3).
LC-MS für C26H30N2O5:
451.1 [M+H+.]
-
Die
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 11 (Schakal Plot) ist in 3 dargestellt.
-
4-[1-(Ethoxymethyl)-1H-indol-3-yl]-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-
2-on (12)
-
Ansatz/Durchführung:
-
In
einem 50 ml 3-Halskolben wird 7 (290 mg, 0,6 mmol) eingewogen und
in 20 ml Ethanol gelöst. Man gibt 100 μl konz.
HCl zu und erhitzt zum RF. Nach 30 min wird mit EE extrahiert EE5%EtOH.
Die Aufreinigung erfolgt säulenchromatographisch (EE/EtOH
20/1). Ausbeute 78% (12).
1H-NMR: (DMSO-d6): 8.3 (bs, 1H, NH), 7.7 (s, 1H), 7.6 (d,
1H), 7.2 (t, 1H), 6.8-7.0 (m, 2H), 6.7 (s, 2H), 5.6 (s, 2H), 4.4
(s, 2H), 3.6 (s, 3H, para-{O}CH3), 3.4 (s,
6H, meta-{O}CH3), 3.3 (q, 2H), 1.0 (t, 3H).
13C-NMR (DMSO-d6):
184.9 (C=O), 173.22 (Cq), 152.7 (2C, meta-PhC), 145.9 (C-4), 137.3
(Ind. C-7a), 136.7 (para-PhC), 130.1 (Ind. C-6), 128.8 (Ind. C-3),
127.8 (PhCquart.), 125.3 (Ind. C-2), 122.6
(Ind. C-5), 121.4 (Ind. C-4), 120. 7, 111.1 (Ind. C-3), 110.0, 107.2,
(2C, ortho-PhC), 75.6 (CH2), 63.6 (CH2), 60.4 (para-{O}CH3),
55.7 (2 C, meta-{O}CH3), 48.0 (CH2), 15.05 (CH3).
LC-MS
für C24H26N2O5: 423.1 [M+H+.]
-
4-[1-(Isopropoxymethyl)-1H-indol-3-yl]-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
(13)
-
Ansatz/Durchführung:
-
In
einem 50 ml 3-Halskolben wird 7 (290 mg, 0,6 mmol) eingewogen und
in 20 ml Isopropanol gelöst. Man gibt 100 μl konz.
HCl zu und erhitzt 1 h zum RF. Nach dem Abkühlen wird mit
EE extrahiert EE5%EtOH. Die Aufreinigung erfolgt säulenchromatographisch
(EE/EtOH 20/1). Ausbeute 88% 13.
1H-NMR:
(CDCl3): 7.5 (d, 1H), 7.7-7.19 (m, 2H),
7.1 (t, 1H), 6.75 (s, 2H), 5.45 (s, 2H), 4.58 (s, 2H), 3.85 (s,
3H, para-{O}CH3), 3.68 (s, 6H, meta-{O}CH3), 3.55 (m, 1H), 1.15 (s, 3H), 1.10 (s,
3H).
13C-NMR (CDCl3):
174.9 (C=O), 153.3 (2C, meta-PhC), 146.6 (C-4), 137.7 (Ind. C-7a),
136.4 (para-PhC), 128.7 (Ind. C-6), 128.2 (Ind. C-3), 127.9 (PhCquart.), 125.8 (Ind. C-2), 122.9 (Ind. C-5),
121.4 (Ind. C-4), 121.0, 110.5 (Ind. C-3), 109.8, 106.5, (2C, ortho-PhC),
74.1 (CH2), 69.59 (CH), 63.6 (CH2), 60.7 (para-{O}CH3),
55.9 (2C, meta-{O}CH3), 49.0 (CH2), 21.8 (2CH3).
LC-MS
für C25H28N2O5: 437.1 [M+H+.]
-
Die
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 13 (Schakal Plot) ist in 4 dargestellt.
-
4-[1-(Phenoxymethyl)-1H-indol-3-yl]-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
(14)
-
Ansatz/Durchführung:
-
In
einem 50 ml 3-Halskolben wird 7 (290 mg, 0,6 mmol) eingewogen und
in 10 ml Phenol gelöst. Man gibt 10 μl konz. HCl
zu und erhitzt 2 h zu 100°C. Nach dem Abkühlen
wird mit EE extrahiert EE5%EtOH. Die Aufreinigung erfolgt säulenchromatographisch
(EE/EtOH 20/1). Ausbeute 73% 14.
1H-NMR:
(DMSO-d6): 9.85 (bs, 1H, NH), 8.25 (s, 1H),
7.7 (s, 1H), 7.5 (q, 1H), 7.2-7.0 (m, 2H), 6.8 (m, 3H), 6.6 (m,
4H), 5.25 (d, 2H), 4.4 (s, 2H), 3.6 (s, 3H, para-{O}CH3),
3.4 (s, 6H, meta-{O}CH3).
13C-NMR
(DMSO-d6): 173.39 (C=O), 157.15, 155.08,
152.71 (2C, meta-PhC), 146.26 (C-4), 137.16 (Ind. C-7a), 136.73
(para-PhC), 129.05 (Ind. C-6), 128.74 (Ind. C-3), 128.48 (PhCquart.), 126.94 (Ind. C-2), 124.96 (Ind.
C-5), 123.72 (Ind. C-4), 122.2, 121.36, 120.15, 119.27, 115.54,
110.99 (Ind. C-3), 109.0, 107.08, (ortho-PhC), 60.4 (para-{O}CH3), 55.8 (2C, meta-{O}CH3),
48.3 (CH2).
LC-MS für C28H26N2O5: 471.1 [M+H+.]
-
4-{1-[(Benzyloxy)methyl]-1H-indol-3-yl}-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-
pyrrol-2-on (15)
-
Ansatz/Durchführung:
-
In
einem 50 ml 3-Halskolben wird 7 (250 mg) eingewogen und in 10 ml
Benzylalkohol gelöst. Man gibt 100 μl konz. HCl
zu und erhitzt 30 min unter RF. Nach dem Abkühlen wird
mit EE extrahiert EE5%EtOH. Die Aufreinigung erfolgt säulenchromatographisch
(EE/EtOH 20/1). Ausbeute 96% 15.
1H-NMR:
(DMSO-d6): 8.35 (s, 1H, NH), 7.74 (s, 1H),
7.5 (d, 1H), 7.3-7.0 (m, 6H), 6.85 (t, 1H), 6.7 (d, 1H), 6.60 (s,
2H), 5.25 (s, 2H), 4.4 (d, 4H), 3.6 (s, 3H, para-{O}CH3),
3.4 (s, 6H, meta-{O}CH3).
LC-MS für
C29H28N2O5: 485.1 [M+H+.]
-
N-(2-{1-[(2,2-dimethyl-1,3-dioxolan-4-yl)methyl]-1H-indol-3-yl}2-oxoethyl)-2-(3‚4,5-trimethoxyphenyl)acetamid
(22)
-
In
einem trockenen 100 ml Dreihalskolben wiegt man unter Argonstrom
765 mg 5, 450 mg 4-(Bromomethyl)-2,2-dimethyl-1,3-dioxolane und
1000 mg wasserfreies K2CO3 ein.
Man gibt 15 ml trockenes DMF zu und erhitzt 120 min zum Sieden.
Nach dem Abkühlen gibt man Wasser/NaCl zu und schüttelt
mehrmals mit Ethylacetat aus. Das Produkt 22 wird über
Flash-Chromatographie gereinigt (Ausbeute 740 mg) und nicht umgesetztes
5 wird zurückgewonnen.
1H-NMR
(CDCl3): δ = 8.3 (m, 1H), 7.9 (s,
1H), 7.3 (m, 3H), 7.8 (bs, 1H, NH), 6.55 (s, 2H), 4.6 (bs, 2H),
4.5 (m, 1H), 4.2-4.3 (m, 2H), 4.1 (m, 1H), 3.9 (s, 6H, meta-{O}CH3), 3.70 (s, 3H, para-{O}CH3),
3.7 (m, 1H), 3.6 (s, 2H), 1.4 (s, 3H), 1.3 (s, 3H).
13C-NMR (CDCl3): δ =
188.8, 163, 153.9 (2C-O), 137.6 (Cquart.),
137.5 (Cquart.), 135.6 (CH), 130.7, 126.35
(Cquart.), 124.2 (CH), 123.5 (CH), 122.7
(CH), 114.6 (Cquart.), 110.7, 110.3, 106.8
(2C, ortho-PhC), 74.55 (CH), 61.2 (para-{O}CH3),
56.6 (2C, meta-{O}CH3), 49.6 (CH), 46.9
(CH2), 44.3 (CH2),
27.2 (CH3), 25.6 (CH3).
LC-MS
für C27H32N2O7: 497.0 [M+H+.]
-
4-{1-[(2,2-Dimethyl-1,3-dioxolan-4-yl)methyl]-1H-indol-3-yl}-3-(3‚4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
(23)
-
In
einem trockenen 50 ml 3-Halskolben mit Septum und Argonstrom im
Rückflußkühler wiegt man 750 mg tBuOK Lsg 20% w/w in THF ein, gibt 10 ml
trockenes THF zu und erwärmt unter Rückfluß.
Man injiziert dann eine Lösung von 750 mg 22 in 10 ml trockenem
THF. Nach 15 min Rückfluß kühlt man im
Eisbad und schüttelt mit Ethylacetat aus. Die Reinigung
erfolgt über Flash, Ausbeute 88% als spröder gelblicher
Schaum.
1H-NMR (DMSO-d6): δ =
8.3 (bs, 1H, NH), 7.6 (s, 1H), 7.55 (d, 1H), 7.1 (m, 1H), 6.9 (m,
2H), 6.2, (s, 2H), 4.4 (bs, 2H), 4.35 (m, 1H), 4.2 (m, 1H), 4.0
(q, 1H), 3.70 (s, 3H, para-{O}CH3), 3.6
(m, 1H), 3.5 (s, 6H, meta-{O}CH3), 3.7 (m,
1H), 3.6 (s, 2H), 1.2 (s, 6H).
13C-NMR
(DMSO-d6): δ = 173.37, 152.8 (2C-O),
146.1 (Cquart.), 137.2, 137.1 (Cquart.), 130.7 (CH), 129.2, 127.0, 124.8
(Cquart.), 122.1 (CH), 121.3 (CH), 120.2
(CH), 110.96 (Cquart.), 109.3 (2C, ortho-PhC),
108.99, 107.13 (CH), 74.8 (CH), 66.29 (CH2),
60.37 (para-{O}CH3), 55.85 (2C, meta-{O}CH3), 48.54 (CH2),
48.31 (CH2), 26.8 (CH3), 25.57
(CH3).
LC-MS für C27H30N2O6: 479.2 [M+H+.]
-
4-[1-(2,3-dihydroxypropyl)-1H-indol-3-yl]-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-
pyrrol-2-on (24)
-
Man
löst 500 mg 23 in 30 ml DOM und gibt 4 Tropfen HCl zu.
Nach 3 h ist die Umsetzung vollständig, es erscheint ein
weißer Niederschlag. Der Ansatz wird eingeengt und über
RP-Flashchromatographie mit ACN/Wasser 1/1 gereinigt. Aus den gereinigten
Fraktionen erscheint beim Abrotieren des ACN ein voluminöser
weißer Niederschlag. Ausbeute 96%.
1H-NMR
(DMSO-d6): δ = 7.7 (s, 1H), 7.5
(d, 1H), 7,1 (m, 1H), 6.8 (m, 2H), 6.7 (s, 2H), 6.5 (bs, 2H), 4.4
(s, 2H), 4.3 (dd, 1H), 4.0 (q, 1H), 3.75 (m, 1H), 3.6 (s, 3H, para-{O}CH3), 3.5 (s, 6H, meta-{O}CH3),
3.3 (m, 2H).
13C-NMR (DMSO-d6): δ = 173.47, 152.73 (2C-O), 146.40
(Cquart.), 137.2, 137.1 (Cquart.),
131.1 (CH), 129.1, 126.5, 124.8 (Cquart.),
121.9 (CH), 121.3 (CH), 119.95 (CH), 110.99 (CH), 108.6 (2CH, ortho-PhC),
107.27 (CH), 70.93 (CH), 63.61 (CH2), 60.4
(para-{O}CH3), 55.88 (2C, meta-{O}CH3), 49.5 (CH2), 48.4
(CH2).
LC-MS für C24H26N2O6: 439.2 [M+H+.]
-
2-(1H-Indol-3-yl)-N-[2-(3,4,5-trimethoxyphenyl)2-oxoethyl]acetamid
(27)
-
In
einem 100 ml Dreihalskolben wird unter Argon 100 mg 26 in 20 ml
Dichlormethan (DCM) gelöst. Man gibt 130 mg 25 dazu, wobei
sich eine weiße Suspension bildet. Zu der Reaktion tropft
man langsam 110 mg DIEA in 1 ml DCM gelöst zu, wobei sich
die Lösung zunehmend aufklart. Man rührt über
Nacht, befreit unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel
und reinigt das Produkt über Flash-Chromatographie (Ausbeute 89,3%).
1H-NMR (DMSO-d6): δ =
10.9 (bs, 1H, Indol-NH), 8.2 (t, 1H, Amid-NH), 7.5 (d, 1H), 7.3
(d, 1H), 7.2 (s, 2H), 6.9-7.1 (bm, 3H, CH), 4.7 (d, 2H, CH2), 3.8 (s, 6H, meta-{O}CH3),
3.7 (s, 3H, para-{O}CH3), 3.6 (s, 2H, CH2).
FAB-MS für C21H22N2O5:
383.2 [M+H+.]
-
3-(1H-Indol-3-yl)-4-(3‚4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
(28)
-
In
einem trockenen 250 ml Dreihalskolben mit Septum und Argonstrom
löst man 300 mg 27 in 100 ml trockenem tBuOH. Man erhitzt
zum Sieden und injiziert 880 mg einer 20%igen (w/w) KtBuO/THF
Lösung. Nach 20 min Reaktion kühlt man im Eisbad
ab und gibt 90 ml einer 1%igen HCl-Lsg zu. Man schüttelt
mehrmals mit Ethylacetat aus, trocknet die organische Phase und
rotiert ein. Die Reinigung erfolgt über Flash-Chromatographie
(Ausbeute 62,8%).
1H-NMR (DMSO-d6): δ = 11.2 (bs, 1H, Indol-NH),
8.4 (s, 1H, NH), 7.6 (d, 1H), 7.4 (d, 1H), 7.0 (t, 1H), 6.8 (t, 1H),
6.6 (m, 3H), 4.4 (s, 2H, CH2), 3.6 (s, 3H,
para-{O}CH3), 3.4 (s, 6H, meta-{O}CH3).
13C-NMR
(DMSO-d6): δ = 173.70 (C=O), 152.77
(2C-O, Cquart.), 146.34, 138.06, 136.36,
129.68 (Cquart.), 127.33 (CH), 125.74, 124.96
(Cquart.), 121.38, 120.93, 118.93, 111.96
(CH), 106.46 (Cquart.), 105.50 (2CH, ortho-PhC), 60.38
(para-{O}CH3), 55.63 (2C, meta-{O}CH3), 47.50 (CH2).
FAB-MS
für C21H20N2O4: 364.9 [M+.]
-
2-(1-Methyl-1H-indol-3-yl)-N-[2-(3,4,5-trimethoxyphenyl)2-oxoethyl]acetamid
(29)
-
In
einem trockenen 100 ml Dreihalskolben werden 100 mg N-Methylindolessigsäure,
110 mg 2-Oxo-2-(3,4,5-trimethoxyphenyl)ethanaminiumchlorid und 90
mg HOBt in 5 ml DCm gelöst und bei RT gerührt.
Nach 48 h gibt man tropfenweise DIEA zu und rührt über
Nacht. Man gibt 20 ml DCM zu und filtriert vom NS ab. Das Filtrat
wird mit 30 ml 1%iger HCl und mit Kochsalzlösung gwaschen,
getrocknet und einrotiert. Das Produkt fällt als weißer
Niederschlag aus (Ausbeute 92,6%).
1H-NMR
(DMSO-d6): δ = 8.2 (t, 1H, Amid-NH),
7.6 (d, 1H), 7.4 (d, 1H), 7.3-6.9 (bm, 5H), 4.6 (d, 2H, CH2), 3.8 (s, 6H, meta-{O}CH3),
3.7 (d, 6H, para-{O}CH3/N-CH3),
3.6 (s, 2H, CH2).
FAB-MS für
C22H24N2O5: 397.2 [M+H+.]
-
3-(1-Methyl-1H-indol-3-yl)-4-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
(30)
-
In
einem trockenen 100 ml Dreihalskolben mit Septum und Argonstrom
löst man 500 mg 29 in 30 ml trockenem THF. Man erhitzt
zum Sieden und injiziert 710 mg einer 20%igen (w/w) KtBuO/THF
Lösung. Nach 20 min Reaktion kühlt man im Eisbad
ab und gibt 50 ml einer 1%igen HCl-Lsg zu. Man schüttelt
mehrmals mit Ethylacetat aus, trocknet die organische Phase und
rotiert ein. Die Reinigung erfolgt über Flash-Chromatographie
(Ausbeute 67,5%).
1H-NMR (DMSO-d6): δ = 8.4 (s, 1H, NH), 7.7 (s,
1H), 7.5 (d, 1H), 7.05 (t, 1H), 6.8 (t, 1H), 6.7 (s + d, 3H), 4.5 (s,
2H, CH2), 3.8 (s, 3H, N-CH3),
3.6 (s, 3H, para-{O}CH3), 3.3 (s, 6H, meta-{O}CH3).
13C-NMR
(DMSO-d6): δ = 173.57 (C=O), 152.81
(2C-O), 146.26 (Cquart.), 138.16, 136.86
(Cquart.), 131.5 (CH), 129.71, 125.34 (Cquart.), 121.47 (CH), 121.19 (CH), 119.11
(CH), 110.20 (CH), 105.62 (2C, ortho-PhC), 60.39 (para-{O}CH3), 55.71 (2C, meta-{O}CH3),
47.54 (CH2), 32.97 (CH3).
LC-MS
für C22H22N2O4: 378.2 [M.+]
-
2-(1H-Indol-3-yl)-N-[2-(4-methoxyphenyl)2-oxoethyl]acetamid
(31)
-
In
einem trockenen 100 ml Dreihalskolben wird unter Argon 560 mg 26
in 20 ml Dichlormethan gelöst. Man gibt 490 mg 2-Oxo-2-(4-methoxyphenyl)ethanaminiumchlorid
dazu, wobei sich eine weiße Suspension bildet. Zu der Reaktion
tropft man langsam 110 mg DIEA in 1 ml DCM gelöst zu, wobei
sich die Lösung zunehmend aufklart. Man rührt über
Nacht, befreit unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel
und reinigt das Produkt über Flash-Chromatographie (Ausbeute
39%).
1H-NMR (Aceton-d6): δ =
10.2 (bs, 1H, Indol-NH), 7.9 (d, 2H), 7.6 (d, 1H), 7.4 (m, 2H),
7.2-6.9 (bm, 4H), 4.6 (d, 2H, CH2), 3.8
(s, 6H, para-{O}CH3), 3.7 (s, 2H, CH2).
FAB-MS für C19H18N2O3:
323.2 [M+H+.]
-
Die
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 31 (Schakal Plot) ist in 5 dargestellt.
-
3-(1H-Indol-3-yl)-4-(4-methoxyphenyl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
(32)
-
In
einem trockenen 100 ml Dreihalskolben mit Septum und Argonstrom
löst man 400 mg 31 in 40 ml trockenem THF. Man erhitzt
zum Sieden und injiziert 1390 mg einer 20%igen (w/w) KtBuO/THF
Lösung. Nach 30 min Reaktion kühlt man im Eisbad
ab und gibt 50 ml einer 1%igen HCl-Lsg zu. Man schüttelt
mehrmals mit Ethylacetat aus, trocknet die organische Phase und
rotiert ein. Die Reinigung erfolgt über Flash-Chromatographie
(Ausbeute 50%).
1H-NMR (DMSO-d6): δ = 11.3 (bs, 1H, Indol-NH),
8.3 (s, 1H, NH), 7.5 (d, 1H), 7.4-7.2 (m, 3H), 7.0 (m, 1H), 6.8-6.6
(m, 4H), 4.3 (s, 2H, CH2), 3.7 (s, 3H, para-{O}CH3).
13C-NMR
(DMSO-d6): δ = 173.9 (C=O), 159.69
(2C-O), 146.64 (Cquart.), 136.47 (Cquart.), 128.95 (CH), 127.16 (CH), 126.95
(Cquart.), 125.30 (Cquart.),
124.57 (Cquart.), 121.32 (CH), 120.64 (CH),
118.99 (CH), 114.10 (CH), 111.96 (CH), 106.56 (2C), 55.47 (para-{O}CH3), 47.65 (CH2).
FAB-MS
für C19H16N2O2: 304.1 [M.]
-
Die
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 32 (Schakal Plot) ist in 6 dargestellt.
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N-[2-(4-Methoxyphenyl)2-oxoethyl]-2-(1-methyl-1H-indol-3-yl)acetamid
(33)
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In
einem trockenen 100 ml Dreihalskolben werden 300 mg N-Methylindolessigsäure,
320 mg 2-Oxo-2-(4-methoxyphenyl)ethanaminiumchlorid, 430 mg DCC
und 240 mg HOBt in 15 ml DCM gelöst und bei RT gerührt.
Nach 48 h gibt man tropfenweise 450 μl DIEA in 1 ml DCM
zu und rührt über Nacht. Der Ansatz wird mit 30
ml 1%iger HCl und mit Kochsalzlösung gewaschen, getrocknet
und einrotiert. Man gibt 20 ml Xylol zu und kühlt im Gefrierschrank.
Das Produkt fällt als weißer Niederschlag aus
(Ausbeute 89,9%).
1H-NMR (Aceton-d6): δ = 7.9 (m, 2H), 7.6 (d, 1H),
7.3 (d, 1H), 7.2-6.9 (bm, 5H, CH2), 4.6
(d, 2H), 3.8 (s, 3H, -{O}CH3), 2.8 (s, 3H),
2.7 (s, 2H, CH2).
LC-MS für
C20H20N2O3: 337.0 [M+H+.]
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4-(4-Methoxyphenyl)-3-(1-methyl-1H-indol-3-yl)-1,5-dihydro-2H-pyrrol-2-on
(34)
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In
einem trockenen 50 ml Dreihalskolben mit Septum und Argonstrom löst
man 170 mg 33 in 20 ml trockenem THF. Man erhitzt zum Sieden und
injiziert 280 mg einer 20%igen (w/w) KtBuO/THF
Lösung. Nach 20 min Reaktion kühlt man im Eisbad
ab und gibt 20 ml einer 1%igen HCl-Lsg zu. Man schüttelt
mehrmals mit Ethylacetat aus, trocknet die organische Phase und
rotiert ein. Die Reinigung erfolgt über Flash-Chromatographie
(Ausbeute 56%).
1N-NMR (DMSO-d6): δ = 8.3 (s, 1H, NH), 7.6 (s,
1H), 7.4 (d, 1H), 7.3 (d, 2H), 7.1 (t, 1H), 6.6-6.8 (m, 4H), 4.3 (s,
2H, CH2), 3.8 (s, 3H, para-{O}CH3), 3.7 (s, 3H, N-CH3).
13C-NMR (DMSO-d6): δ =
173.78, 159.71 (2C-O), 146.55 (Cquart.),
136.91 (Cquart.), 131.13, 128.96 (CH), 127.16 (Cquart.), 125.57 (Cquart.),
124.14 (Cquart.), 121.41 (CH), 120.86 (CH),
119.17 (CH), 110.23 (CH), 105.71 (2C, ortho-PhC), 55.47 (para-{O}CH3), 47.67 (CH2),
32.94 (CH3).
FAB-MS für C20H18N2O2: 319.2 [M+H+.]
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Die
Kristallstrukturanalyse von Verbindung 34 (Schakal Plot) ist in 7 dargestellt.
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Biologische Daten zur Wirksamkeit
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In vitro Angiogenese-assay
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Der
in vitro Angiogenese-assay wurde entsprechend dem in Lit3 publizierten Verfahren durchgeführt.
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Kurzbeschreibung:
humane microvasculäre Endothel Zellen aus der Lunge (HLMEC)
werden auf Cytodex-3 Microcarrier-Beads ausgesät und ohne
(positiv-Kontrolle) oder mit Testverbindung in ein dreidimensionales
Fibrinogen Gel gebracht, welches 20 ng/ml VEGF enthält
(Fibrinogen Gel ohne VEGF dient dabei als Negativ-Kontrolle). Die
Polimerisation von Fibrin wird durch Zugabe von 0,65 U/ml Thrombin
gestartet. Danach werden die Gele in MCDB131 (enthält entsprechende
Konzentrationen an Wachstumsfaktoren, 5% FCS, 5% humanes Serum und
200 U/ml Trasylol (Bayer Leverkusen, Germany). Nach 24 h wurde das
Gel in 1%PFA fixiert und die Anzahl der Aussprossungen in 50 Beads
mittels Mikroskop gezählt. Der Assay wurde für
jede Konzentration der Testverbindungen dreifach durchgeführt.
Die positiv/negativ-Kontrollen sowie die Hemmwirkung von Verbindung
10 sind exemplarisch in 8 gezeigt.
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Die
Testverbindungen 7, 8, 10 und 14 wurden im in vitro „sprouting
assay" auf antiangiogene Wirksamkeit getestet. Als wirksame Referenzsubstanzen
1,2 wurden die Verbindungen B45.1 und CPD53
in dem Assay mitgetestet:
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Für
alle Verbindungen kann eine Konzentrationsabhängige Inhibierung
der Aussprossung der humanen Endothelzellen festgestellt werden
(Tabelle 5). Im Test wird 10 als wirksamste Verbindung bestimmt,
wobei in einer Konzentration der Verbindung von 0,5 μg/ml
im assay das Aussprossen der Endothelzellen signifikant um 92% im
Vergleich zur positiv-Kontrolle gehemmt wird. Im Vergleich zu CPD53
(65% Hemmung@0.5 μg/ml) kann in diesem in vitro Test eine
deutliche Aktivitätssteigerung gemessen werden. Eine zu
10@0.5 μg/ml vergleichbare Hemmung erzielt CPD53 bei der
Konzentration von 5 μg/ml. Die chemische Modifikation vom
Imid CPD53 zum Lactam 10 erweist sich somit hinsichtlich der biologischen
Aktivität als positiv, was u. a. möglicherweise
auf der besseren Bioverfügbarkeit des Lactams 10 basiert.
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Die
am Indolstickstoff substituierten Derivate 7, 8 und 14 sind schwächer
wirksam als 10, was auf einen essentiellen Einfluss des freien Indol-NH
schließen lässt. Den gleichen Effekt erkennt man
im Vergleich von CPD53 zu B45.1 (Tabelle 4). Tabelle 4
#Verbindung | %
Hemmung
im Vgl. zur positiv-Kontrolle |
7 | 33 |
8 | 29 |
10 | 92 |
14 | 61 |
B45.1 | 48 |
CPD53 | 65 |
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Da
der in vitro Aktivität von CPD53 als Angiogeneseinhibitor
die potente Hemmung von Tyrosinkinasen (insbesondere von VEGF-R2/3)
zu Grunde liegt, wird aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit
für die Verbindungsklasse I (als Beispiel: 10) ein vergleichbarer
molekularer Mechanismus diskutiert. Für Verbindungen der Verbindungsklasse
I konnte die Hemmung von Protein Kinasen nachgewiesen werden.
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In vitro Protein Kinase Testung
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Die
in vitro Protein Kinase assays für p38αMAPK und
JNK3 wurden entsprechend den in Lit4,5 publizierten
Verfahren durchgeführt.
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Dabei
konnten für die angegebenen Testverbindungen in der Konzentration
von 10 μM folgende Hemmwerte gemessen werden: Tabelle 6:
Verbindung
# | Hemmung
p38αMAPK | Hemmung
JNK3 |
8 | 0% | 27% |
10 | 0% | 52% |
24 | 20% | - |
30 | 53% | - |
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Weiterhin
konnte für Verbindung 30 ein IC50-Wert
von 6.8 μM zur Hemmung der p38αMAPK bestimmt werden.
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Literatur
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- 1.) Peifer, C., Krasowski, A., Hämmerle, N., Kohlbacher,
O., Dannhardt, G., Totzke, F., Schächtele, C. and Laufer,
S. (2006): Profile and Molecular Modeling of 3-(Indole-3-yl)-4-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-1H-pyrrole-2,5-dione
(1) as a Highly Selective VEGF-R2/3 Inhibitor. J. Med. Chem. 49,
7549–7553.
- 2.) Peifer, C., Stoiber, T., Unger, E., Totzke, F., Schächtele,
C., Marmé, D., Brenk, R., Klebe, G., Schollmeyer, D., Dannhardt,
G. (2006): Design, Synthesis and Biological Evaluation of 3,4-Bisarylmaleimides
as Angiogenesis Inhibitors. J. Med. Chem. 49(4), 1271–1281.
- 3.) Nehls V, Drenckhahn, D. (1995): A novel, microcarrier-based
in vitro assay for rapid and reliable quantification of three-dimensional
cell migration and angiogenesis; Microvasc. Res. Nov; 50(3): 311–22.
- 4.) Laufer, S., Thuma, S., Peifer, C., Greim, C., Herweh, Y.,
Albrecht, A. and Dehner, F. (2005): An immunosorbent, non radioactive
p38 MAP kinase assay comparable to standard radioactive liquid phase
assays. Analytical Biochemistry 344, 135–137.
- 5.) Peifer, C., Luik, S., Thuma, S., Herweh, Y. and Laufer,
S. (2006): Development and Optimization of a Non-Radioactive JNK3
Assay. Combinatorial Chemistry & High
Throughput Screening, 9 (8), 613–618.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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